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Der Heilige Geist


Evangelist Lukas

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Es ist nur nicht das, was die Kirche seit Jahrhunderten erzählt, und das ist schade.
Das Problem ist glaube ich, wenn man dem Göttlichen in den verschiedenen Personen unterschiedliche Erfahrungswelten unterschiebt. Der Vater kennt nicht das Leiden wie der Sohn und der Sohn kennt nicht das Urhebersein wie der Vater und beide sind nur Auftraggeber des Geistes.

 

Mir fällt allerdings auch kein einziges Bild ein, mit dem man die ständige Verbundenheit der göttlichen Erscheinungsformen beschreiben könnte ohne in die Falle "Gestaltwandler" zu tappen.

 

(Ich hatte in dem von Geist oben verlinkten Thread den Gedanken vom Prinzip in verschiedenen Entitäten formuliert, aber ob das irgendwie griffig ist, weiß ich nicht.)

Warum Gestaltwandler? In die Falle gerätst du nur mit einem modernen Personenbegriff. Dann bist du beim Zeus, der sich einmal in einen Schwan, einmal in einen Stier und einmal in einen Adler verwandelt.

Wenn du aber "Gott" eben nicht als "Person" ansiehst, dann kann doch ebendieser Gott in unterschiedlicher Form in Erscheinung treten.

Zeus, Schwan, Stier und Adler haben aber aber trotz der unterschiedlichen Verkleidung immer noch die gleiche Identität. Es gibt außerhalb des Stieres nicht den Schwan und der Adler ist identisch mit dem Blitzschleuderer. Bei Gott fällt es mir schwer von dieser prinzipiellen einheitlichen Identität zu sprechen.
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Es ist nur nicht das, was die Kirche seit Jahrhunderten erzählt, und das ist schade.
Das Problem ist glaube ich, wenn man dem Göttlichen in den verschiedenen Personen unterschiedliche Erfahrungswelten unterschiebt. Der Vater kennt nicht das Leiden wie der Sohn und der Sohn kennt nicht das Urhebersein wie der Vater und beide sind nur Auftraggeber des Geistes.

 

Mir fällt allerdings auch kein einziges Bild ein, mit dem man die ständige Verbundenheit der göttlichen Erscheinungsformen beschreiben könnte ohne in die Falle "Gestaltwandler" zu tappen.

 

(Ich hatte in dem von Geist oben verlinkten Thread den Gedanken vom Prinzip in verschiedenen Entitäten formuliert, aber ob das irgendwie griffig ist, weiß ich nicht.)

Warum Gestaltwandler? In die Falle gerätst du nur mit einem modernen Personenbegriff. Dann bist du beim Zeus, der sich einmal in einen Schwan, einmal in einen Stier und einmal in einen Adler verwandelt.

Wenn du aber "Gott" eben nicht als "Person" ansiehst, dann kann doch ebendieser Gott in unterschiedlicher Form in Erscheinung treten.

Zeus, Schwan, Stier und Adler haben aber aber trotz der unterschiedlichen Verkleidung immer noch die gleiche Identität. Es gibt außerhalb des Stieres nicht den Schwan und der Adler ist identisch mit dem Blitzschleuderer. Bei Gott fällt es mir schwer von dieser prinzipiellen einheitlichen Identität zu sprechen.

Wenn du "Rolle" statt "Person" denkst, dann fällt das nicht schwer. Wenn du aber "Person" denkst, dann natürlich schon.

 

Werner

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( ...) Ein Gott, drei Erscheinungsformen, nicht schwer zu verstehen, vollkommen einleuchtend. ( ... )

Wenn es so Lehre der Kirche wäre. Aber es gibt da Festlegungen in der Art wie "unvermischt und ungeteilt".

Ich halte es für möglich, dass "ein Gott, drei Erscheinungsformen" häretisch sein könnte.

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Das hat nichts mit der Trinität sondern vielmehr mit der Zweinaturenlehre - Gott und Mensch - zu tun.

Zwei Naturen unterscheiden sich von einer und ich meine, die Form der Person könnte diesen Unterschied aushalten.

 

Durch zwei Naturen unterscheidet sich der Sohn vom Vater und du löst das damit, indem du es ignorierst.

 

Das Ignorieren funktioniert in der Welt des Glaubens, weil hier Berge versetzt werden.

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Und genau an diesem punkt habe ich ein Problem.

 

Das was der Geist da schreibt, halte ich für einleuchtend und logisch.

 

Es ist nur nicht das, was die Kirche seit Jahrhunderten erzählt, und das ist schade.

 

Werner

Ich habe es sowohl im Gymnasium und zwar vor dem Konzil und auch jetzt auf der Uni so gelernt.

Und so steht es auch in der Dreifaltigkeitspräfation. In den Personen die Verschiedenheit, in der Natur die Einheit, in der Majestät die Gleichheit....

Hab ich bisher übersehen:

Das unterstützt ja eher meine meinung.

Die Gleichheit in der Natur, nämlich der göttlichen Natur, besagt ja nichts weiter, als dass alle drei verschiedenen (sic!) Personen (sic!) die göttliche Natur besitzen.

 

Werner

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Das hat nichts mit der Trinität sondern vielmehr mit der Zweinaturenlehre - Gott und Mensch - zu tun.

Zwei Naturen unterscheiden sich von einer und ich meine, die Form der Person könnte diesen Unterschied aushalten.

 

Durch zwei Naturen unterscheidet sich der Sohn vom Vater und du löst das damit, indem du es ignorierst.

 

Das Ignorieren funktioniert in der Welt des Glaubens, weil hier Berge versetzt werden.

 

 

Das ist einfach nicht richtig und wird durch Pöbeleien nicht weniger falsch.

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Das ist einfach nicht richtig und wird durch Pöbeleien nicht weniger falsch.

Offenbar weiß einer von uns beiden nicht, was eine Pöbelei ist. Ich weiß jedenfalls nicht, was du darunter verstehst.

 

Jesus ist aus zwei Naturen, der Vater aus einer und ich meine, das hat Bedeutung für die Trinität.

 

Ich wollte nur wissen, warum du meinst, es hätte für die Trinität keine Bedeutung.

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..Jesus ist aus zwei Naturen ...

ungeteilt und unvermischt, mensch und gott. gottvater und der heilige geist sind hier draußen.

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Evangelist Lukas

Wir sind von Thema ein wenig abgeweicht. So als ob einer Gott oder Jesus persönlich kennt und anderen darüber berichten kann. Es ging auch nicht um die Trinität. Und auch fast alle Beiträge, die über Heiligen Geist geschrieben wurden, haben mich kaum überzeugt. Sie klingen ehe wie eine Wiederholung gut gelernten Parolen, wenige als aus dem Herzen fliesenden Ansichten.

 

Es tut mir Leid, aber wenn der Heiliger Geist "ein Teil" das Glaubensbekenntnis ist, wird der Heiliger Geist, als von dem Bekenntnis abhängiger Teil zu verstehen. Sobald der Glaubensbekenntnis welche Veränderung erlebt (was schon geschehen ist, wenn ich mich nicht irre), etwa verändert sich auch der Heiliger Geist? So was macht wenig Sinn und vielleicht Glaube an "Die Existenz des Heiligen Geistes, ist ein Teil des Glaubensbekenntnisses, sowohl bei evangelischen wie bei katholischen Christen", würde besser formuliert.

 

Auch der Glaube an der Heiliger Geist als Person, ruft mir Unstimmigkeiten vor, indem ich das Evangelium Jesu folge, wo gesagt ist: "Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist!". (Johannes 20,22) Das sollte heißen, Jesus atmete eine Person aus. Schwer nachvollziehbar…

 

Aus dem KKK 683-747 lese ich wie folgt:

 

692 Wenn Jesus das Kommen des Heiligen Geistes ankündigt und verheißt, nennt er ihn "Paraklet", wörtlich: "ad-vocatus", den "Herbeigerufenen" (Johannes 14,16.26; 15,26; 16,7). "Paraklet" wird für gewöhnlich mit "Tröster" oder "Beistand" wiedergegeben, wobei aber Jesus der erste Beistand ist (1 Johannes 2,1). Der Herr selbst nennt den Heiligen Geist "Geist der Wahrheit" (Johannes 16,13).

 

Deswegen bleibe ich bei der Meinung, dass Wirken des Heiligen Geistes (als Beistand), erst einmal mit Wahrheitserkenntnis was zutun haben soll.

bearbeitet von Evangelist Lukas
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(...)

Auch der Glaube an der Heiliger Geist als Person, ruft mir Unstimmigkeiten vor, indem ich das Evangelium Jesu folge, wo gesagt ist: "Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist!". (Johannes 20,22) Das sollte heißen, Jesus atmete eine Person aus. Schwer nachvollziehbar…(...)

 

Wie stellst du dir "Person" vor? Wie einen Menschen, so mit Armen und Beinen? Das ist anthropozentrisches Denken. Boethius definierte Person als "die unteilbare Substanz rationaler Natur". Und natürlich können sich Christen den Heiligen Geist als Wort oder als Anhauch vorstellen.

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(...)

Auch der Glaube an der Heiliger Geist als Person, ruft mir Unstimmigkeiten vor, indem ich das Evangelium Jesu folge, wo gesagt ist: "Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist!". (Johannes 20,22) Das sollte heißen, Jesus atmete eine Person aus. Schwer nachvollziehbar…(...)

 

Wie stellst du dir "Person" vor? Wie einen Menschen, so mit Armen und Beinen? Das ist anthropozentrisches Denken. Boethius definierte Person als "die unteilbare Substanz rationaler Natur". Und natürlich können sich Christen den Heiligen Geist als Wort oder als Anhauch vorstellen.

Das Problem ist halt mal wieder, dass Begriffe verwendet werden, unter denen man alles Mögliche verstehen kann, nur nicht das, was die jeweils vorherrschende theologische Schule meint, darunter verstehen zu müssen. Das erklärt dem dummen Volk auch keiner, man lässt es in seinem Irrglauben und rümpft höchstens die Nase über diese Dummheit, wenn einer mal sagt "das kann doch nicht passen, was man mir da als Glauben vermittelt hat".

Das alte Lied halt.

 

Man sollte besser sagen, Gott ist ein Gott aus drei göttlichen Imhgasjkh.

unter einem "Imhgasjkh" versteht garantiert niemand etwas konkretes, nicht Stimmiges, wer tatsächlich wissen will, was ein "Imhgasjkh" ist, fragt die Fachleute, und die können das dann so erklären, wie es zum jeweiligen Zeitpunkt gerade verstanden werden soll. Wenn man statt "Imhgasjkh" das Wort "Person" verwendet, meint jeder, verstanden zu habenm, was das ist, und sitzt damit einem fundamentalen Irrtum auf.

 

Werner

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Das Problem ist halt mal wieder, dass Begriffe verwendet werden, unter denen man alles Mögliche verstehen kann, nur nicht das, was die jeweils vorherrschende theologische Schule meint, darunter verstehen zu müssen. Das erklärt dem dummen Volk auch keiner, man lässt es in seinem Irrglauben und rümpft höchstens die Nase über diese Dummheit, wenn einer mal sagt "das kann doch nicht passen, was man mir da als Glauben vermittelt hat".

Das alte Lied halt.

 

Man sollte besser sagen, Gott ist ein Gott aus drei göttlichen Imhgasjkh.

unter einem "Imhgasjkh" versteht garantiert niemand etwas konkretes, nicht Stimmiges, wer tatsächlich wissen will, was ein "Imhgasjkh" ist, fragt die Fachleute, und die können das dann so erklären, wie es zum jeweiligen Zeitpunkt gerade verstanden werden soll. Wenn man statt "Imhgasjkh" das Wort "Person" verwendet, meint jeder, verstanden zu habenm, was das ist, und sitzt damit einem fundamentalen Irrtum auf.

 

Werner

 

Ich wette mit dir, dass innerhalb kurzer Zeit auch das Wort "Imhgasjkh" mit allerhand Bedeutungen überladen wäre und sich irgendeine der Bedeutungen im "dummen Volk" durchsetzen würde, die mit dem ursprünglich gemeinten nur noch peripher zu tun hätte.

 

Mich irritiert das zunehmend, wie du die Verantwortung für das Verstehen von Inhalten immer an "Fachleute" delegierst. Und diesen "Fachleuten" vorwirfst, dass Menschen, die nicht hinterfragen oder sich mit vorschnellen Antworten zufrieden geben, Irtümern aufsitzen.

Spätestens ab dort, wo jemand das so merkt: "Das kann doch nicht passen, was man mir da als Glauben vermittelt hat." oder "Was ich vom einen höre, steht im Widerspruch zu dem, was ich vom andern höre." liegt die Verantwortung dafür, genauer nachzufragen, bei ihm selbst. Niemand hindert "das dumme Volk" daran, selbst zu denken, sich zu informieren, nachzulesen, zu diskutieren usw.

Wer schlau genug ist, zu realisieren, dass in seinem denkerischen Konzept Widersprüche sind, der sollte auch schlau genug sein, sich selbst auf die Suche nach einem Verständnis zu machen, das ihm plausibel erscheint.

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Wer schlau genug ist, zu realisieren, dass in seinem denkerischen Konzept Widersprüche sind, der sollte auch schlau genug sein, sich selbst auf die Suche nach einem Verständnis zu machen, das ihm plausibel erscheint.

Das kannst du nicht ernst meinen! Das könnte ja von mir sein. ;) Der Gedanke hat nur zwei Haken. Zum einen haben die meisten Menschen auch noch einen "Nebenberuf", und zweitens wird jedem, der dennoch versucht, seinen Kopf zu eigenständigem Denken zu verwenden, von den "Fachleuten" erzählt, man müsse sich erst durch einen seit Jahrhunderten angehäuften Berg von religiöser oder philosophischer Literatur graben, bis man das Recht habe, religiöse oder philosophische Konzepte zu kritisieren. Die Diskussion um Trinität und Christologie ist dafür ein prägnantes Beispiel.

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Das Problem ist halt mal wieder, dass Begriffe verwendet werden, unter denen man alles Mögliche verstehen kann, nur nicht das, was die jeweils vorherrschende theologische Schule meint, darunter verstehen zu müssen. Das erklärt dem dummen Volk auch keiner, man lässt es in seinem Irrglauben und rümpft höchstens die Nase über diese Dummheit, wenn einer mal sagt "das kann doch nicht passen, was man mir da als Glauben vermittelt hat".

Das alte Lied halt.

 

Man sollte besser sagen, Gott ist ein Gott aus drei göttlichen Imhgasjkh.

unter einem "Imhgasjkh" versteht garantiert niemand etwas konkretes, nicht Stimmiges, wer tatsächlich wissen will, was ein "Imhgasjkh" ist, fragt die Fachleute, und die können das dann so erklären, wie es zum jeweiligen Zeitpunkt gerade verstanden werden soll. Wenn man statt "Imhgasjkh" das Wort "Person" verwendet, meint jeder, verstanden zu habenm, was das ist, und sitzt damit einem fundamentalen Irrtum auf.

 

Werner

 

Ich wette mit dir, dass innerhalb kurzer Zeit auch das Wort "Imhgasjkh" mit allerhand Bedeutungen überladen wäre und sich irgendeine der Bedeutungen im "dummen Volk" durchsetzen würde, die mit dem ursprünglich gemeinten nur noch peripher zu tun hätte.

 

Mich irritiert das zunehmend, wie du die Verantwortung für das Verstehen von Inhalten immer an "Fachleute" delegierst. Und diesen "Fachleuten" vorwirfst, dass Menschen, die nicht hinterfragen oder sich mit vorschnellen Antworten zufrieden geben, Irtümern aufsitzen.

Spätestens ab dort, wo jemand das so merkt: "Das kann doch nicht passen, was man mir da als Glauben vermittelt hat." oder "Was ich vom einen höre, steht im Widerspruch zu dem, was ich vom andern höre." liegt die Verantwortung dafür, genauer nachzufragen, bei ihm selbst. Niemand hindert "das dumme Volk" daran, selbst zu denken, sich zu informieren, nachzulesen, zu diskutieren usw.

Wer schlau genug ist, zu realisieren, dass in seinem denkerischen Konzept Widersprüche sind, der sollte auch schlau genug sein, sich selbst auf die Suche nach einem Verständnis zu machen, das ihm plausibel erscheint.

Dass das Wort "Imhgasjkh" Bedeutungen erhält, wäre klar, aber die wären dann wenigstens nur in diesem Umfeld vorhanden.

 

Ich deligiere keine Verantwortung. Ich machen ganz konkret 2 Vorwürfe:

1. Die "Fachleute" sind sich meiner Ansicht nach vollkommen bewusst, dass im "dummen Volk" alle möglichen völlig falschen Vorstellungen herrschen, und unternehmen rein gar nichts, um etwas daran zu ändern. Mein (hoffentlich falscher, aber vorhandener) Eindruck ist, dass man denkt "wir wollen lieber nicht, dass sie anfangen nachzudenken, wer weiß, auf was für Gedanken sie dann kommen"

2. Wenn man dann doch anfängt nachzudenken und (zwangsläufig) auf Widersprüche in seinem bisherigen "Volksglauben" stößt, dann begegnen einem die Fachleute sehr oft (und das ist jetzt persönliche Erfahrung) mit einer großen Arroganz, nach dem Motto, "ja du bist ja selbst schuld wenn du den Blödsinn bisher geglaubt hast, du hättest dich ja schon längst mal um den wahren Glauben bemühen können".

Wenn ich sage, dass es eigentlich die Aufgabe der Fachleute wäre, dafür zu sorgen, dass das "dumme Volk" den "wahren Glauben" kennenlernt, ist das kein Deligieren von Verantwortung.

Deligieren von Verantwortung ist es, wenn die Fachleute ihr Wissen für sich behalten und meinen, das dumme Volk solle sich selbst darum kümmern, die Wahrheit herauszufinden oder eben dumm bleiben.

 

Werner

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Wer schlau genug ist, zu realisieren, dass in seinem denkerischen Konzept Widersprüche sind, der sollte auch schlau genug sein, sich selbst auf die Suche nach einem Verständnis zu machen, das ihm plausibel erscheint.

Das kannst du nicht ernst meinen! Das könnte ja von mir sein. ;) Der Gedanke hat nur zwei Haken. Zum einen haben die meisten Menschen auch noch einen "Nebenberuf", und zweitens wird jedem, der dennoch versucht, seinen Kopf zu eigenständigem Denken zu verwenden, von den "Fachleuten" erzählt, man müsse sich erst durch einen seit Jahrhunderten angehäuften Berg von religiöser oder philosophischer Literatur graben, bis man das Recht habe, religiöse oder philosophische Konzepte zu kritisieren. Die Diskussion um Trinität und Christologie ist dafür ein prägnantes Beispiel.

Der Gedanke ist gut und richtig, aber er geht von einem freien Denken und einer freien Suche nach einem eigenen denkerischen Konzept aus.

Das ist genau nicht das, was die Kirche will. Die Kirche will, dass exakt ihr denkerisches Konzept übernommen wird und sonst gar nichts.

Dass Susanne nicht auf dieser Schiene fährt ist klar, deshalb geht mein Vorwurf auch in eine ganz andere Richtung.

 

Dass die theologischen Fachleute das "dunmme Volk" lieber in seinem falschen Glauben belassen, hat mMn auch damit zu tun, dass man Angst davor hat, so mancher könnte "sich selbst auf die Suche nach einem Verständnis zu machen, das ihm plausibel erscheint" und damit der Kirche verloren gehen.

 

Werner

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Ich maule aber nicht ständig darüber herum, dass die andern mir das nicht ordentlich erklärt haben.

Das ist es nicht.

Ich maule darüber, dass man mich in dem Glauben gelassen hat, meine falschen Vorstellungen seien die richtigen, obwohl man wusste, dass es die falschen waren. Und nicht nur mich, sondern generell jeden.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Ich maule darüber, dass man mich in dem Glauben gelassen hat, meine falschen Vorstellungen seien die richtigen, obwohl man wusste, dass es die falschen waren. Und nicht nur mich, sondern generell jeden.

 

Mich nicht. Anscheinend hatte ich das Glück, auf andere Fachleute zu treffen. Nicht generell zwar, aber auch nicht ausnahmsweise. :D

bearbeitet von Julius
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Nur sollte dieser Punkt nicht vom Faktor "Glück" abhängig sein.

Ist es auch nicht. Dazu gehört wohl auch, die Chance einer solchen Begegnung zu nutzen - auch wenn das dann in Arbeit ausarten kann. :D

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Dass das Wort "Imhgasjkh" Bedeutungen erhält, wäre klar, aber die wären dann wenigstens nur in diesem Umfeld vorhanden.

 

Das Wort "Imhgasjkh" ist vielleicht so unaussprechlich, dass es eine zeitlang in diesem Kontext bleiben könnte - aber wenn es nur halbwegs von Relevanz wäre für eine Gemeinschaft und deswegen auch in den Sprachgebrauch übergehen würde, würde es trotzdem ganz schnell auch in andere Umfelder wandern und dort eine abweichende Bedeutung erreichen!

Ich glaube, du gibst dich da Illusionen hin.

 

Ich deligiere keine Verantwortung. Ich machen ganz konkret 2 Vorwürfe:

1. Die "Fachleute" sind sich meiner Ansicht nach vollkommen bewusst, dass im "dummen Volk" alle möglichen völlig falschen Vorstellungen herrschen, und unternehmen rein gar nichts, um etwas daran zu ändern.

 

Sorry, du bewegst dich offensichtlich seit geraumer Zeit nicht mehr in einem Umfeld von Menschen, die versuchen, anderen "Glaubenswissen" zu vermitteln. Das ist einfach Stumpfsinn, was du da schreibst und tut unzähligen bemühten Menschen Unrecht.

Das Problem ist aus meiner Wahrnehmung umgekehrt: man sucht eher verzweifelt nach Möglichkeiten, Wissen unters Volk zu bringen und findet nicht allzuviele Interessierte. Maulen und über andere Schimpfen ist einfacher als Lernen.

 

Mein (hoffentlich falscher, aber vorhandener) Eindruck ist, dass man denkt "wir wollen lieber nicht, dass sie anfangen nachzudenken, wer weiß, auf was für Gedanken sie dann kommen"

 

Woher dein Eindruck kommt, das weiß ich nicht. Er ist falsch.

(Mag sein, dass es einzelne "mans" gibt, die so denken. Dem Gros der in der Verkündigung Tätigen ist das Gegenteil ein Anliegen.

Was denkst du denn, warum es in den Diözesen überall "Bildungswerke" und "Bildungshäuser" gibt, in denen versucht wird, Wissen und Bildung (zu allen möglichen und natürlich auch zu theologischen Inhalten) zu vermitteln?

Warum "Glaubenskurse" angeboten werden, warum es theologische (Fern)kurse gibt?

 

2. Wenn man dann doch anfängt nachzudenken und (zwangsläufig) auf Widersprüche in seinem bisherigen "Volksglauben" stößt, dann begegnen einem die Fachleute sehr oft (und das ist jetzt persönliche Erfahrung) mit einer großen Arroganz, nach dem Motto, "ja du bist ja selbst schuld wenn du den Blödsinn bisher geglaubt hast, du hättest dich ja schon längst mal um den wahren Glauben bemühen können".

Ich erlebe das nicht so.

Und konkret bei dir kann ich mir vorstellen, dass das eine Reaktion auf deine vorwurfsvolle Haltung ist, die du immer vor dir her trägst, wenn es um deine eigene Glaubenswissenbiografie geht. Wenn ich deine Postings lese, geht es auch m i r oft so, dass ich mich irritiert frage, wieso du andern vorwirfst, dass du nichts weißt, obwohl du so lange nicht hinterfragt hast.

 

Wenn ich sage, dass es eigentlich die Aufgabe der Fachleute wäre, dafür zu sorgen, dass das "dumme Volk" den "wahren Glauben" kennenlernt, ist das kein Deligieren von Verantwortung.

Doch.

Fürs Wissenvermitteln braucht es zwei. Einen, der bereit ist, Wissen weiter zu geben. Und einen, der nach diesem Wissen fragt.

Erstere sind genügend vorhanden.

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Nur sollte dieser Punkt nicht vom Faktor "Glück" abhängig sein.

Ist es auch nicht. Dazu gehört wohl auch, die Chance einer solchen Begegnung zu nutzen - auch wenn das dann in Arbeit ausarten kann. :D

Dazu musst du dir erst mal bewusst sein, dass dein Glaube "falsch" ist.

Die Millionen Leute, die jeden Sonntag in die Kirche gehen, die alle irgendwelche (aus offizieller Sicht) "falschen" Dinge glauben, die wissen das ja gar nicht.

Die Fachleute wissen es aber sehr wohl.

das ist genau der Punkt.

 

Werner

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Dazu musst du dir erst mal bewusst sein, dass dein Glaube "falsch" ist.

 

Nö. Es genügt völlig, Anfragen zu haben und die Fragen auch zu stellen. Dazu muss ich noch nicht mal glauben. Und wenn ich merke, mein Gegenüber kann oder will nicht antworten, suche ich mir halt jemand anderen, dem ich meine Fragen stellen kann.Und wenn's nur die Frage nach einem guten Buch ist, in dem ich nachlesen kann oder mit dessen Hilfe ich mir erarbeiten kann, was ich wissen möchte.

bearbeitet von Julius
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Wenn ich deine Postings lese, geht es auch m i r oft so, dass ich mich irritiert frage, wieso du andern vorwirfst, dass du nichts weißt, obwohl du so lange nicht hinterfragt hast.

Ich habe allen Ernstes geglaubt, den Glaube der heiligen Kirche, die von Gott selbst durch Jesus Christus gegründet wurde, und die deswegen die Wahrheit selbst ist, zu haben, warum hätte ich das hinterfragen sollen?

 

War dumm von mir, ich weiß.

Ich bin aber nunmal kein Mensch, der prinzipiell alles hinterfragt, und ich glaube, das sind die wenigsten Menschen.

 

Aber inzwischen hab ich die Kurve ja gekriegt.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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In Wahrheit geht ja gar nicht um Verstehen oder Nichtverstehen, sondern nur um Sudern über die böse böse Kirche. Ich finde das einfach erbärmlich und hohl.

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Gast
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