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Haram (Islam) oder Sünde


GerhardIngold

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GerhardIngold

Was mich interessieren würde, wieso die Christen und das betrifft nicht nur die katholische Kirche, Dinge, die keine Mitmenschen Schaden zufügen, als Sünde bis "schwere Sünde" (Selbstbefriedigung) bezeichnet haben oder bezeichnen?

 

Na ja, sie gehen vielleicht davon aus, dass du auch dein eigener Mitmensch bist. Als hier mal jemand fragte, ob es vorm Kommunionempfang zu beichten sei, sich selbst befriedigt zu haben während eines Telefongesprächs mit der Ex-Freundin - da hatte ich schon das Gefühl, der tat sich nix Gutes und soll das ruhig beichten, wenn er mag.

 

Überzeugt mich nicht. Ist eine gesuchte Begründung. Und wenn der Mann meinte, beichten zu müssen, dann nur, weil man ihm wohl in der Sozialisation eingebläut hat, dass Selbstbefriedigung nach katholischer Lehre "schwere Sünde" sei.

 

Es käme jedenfalls keinem Menschen in den Sinn, weil er vor der Kommunion geraucht hat, zu beichten. Und Rauchen fügt dann doch wohl mehr Schaden zu, als Selbstbefriedigung.

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Gast Mactafledis

 

Hoffnung auf Vergebung der Sünden entspräche „vermessener Gnadenerwartung“, wie Du es formulierst, wenn diese Hoffnung meint: „Ich kann damit rechnen, dass die Wahrscheinlichkeit zur Vergebung der Sünden durch einen allgütigen Gott bei 100% liegt“. Das ist Berechnung. Also ich halte Hoffnung auf Vergebung nicht für Sünde, weil Hoffnung auf Gottvertrauen gründet und nicht Wahrscheinlichkeit berechnet.

 

Und was das „macht nichts weiter“ betrifft, was wäre denn zu machen? So wenig sündigen wie möglich, weil…?

 

So wie ich es verstanden habe, geht es darum: Man sündigt mit der Annahme, Gott wird diese Sünde vergeben. Oder man sündigt mit dem Gedanken "Okay, dann tue ich danach etwas Busse und Gott vergibt". Eine "vermessene Gnadenerwartung" ist die Ansicht, man bekommt Gottes Gnade auf jeden Fall und hat keine Furcht davor, es könnte nicht so kommen.

Jedoch ist die Ansicht, man bekommt die Gnade Gottes immer, meiner Meinung nach rein praktisch nicht unterscheidbar von dem Glauben an einen allgütigen Gott.

 

DonGato.

 

Gnadenerwartende Geisteshaltung wäre demnach praktisch nicht zu unterscheiden von vertrauensvoll hoffendem Glauben?

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Gnadenerwartende Geisteshaltung wäre demnach praktisch nicht zu unterscheiden von vertrauensvoll hoffendem Glauben?

 

Beschreib mir doch bitte, worin Du den Unterschied siehst.

 

DonGato.

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Hoffnung auf Vergebung der Sünden entspräche „vermessener Gnadenerwartung“, wie Du es formulierst, wenn diese Hoffnung meint: „Ich kann damit rechnen, dass die Wahrscheinlichkeit zur Vergebung der Sünden durch einen allgütigen Gott bei 100% liegt“. Das ist Berechnung. Also ich halte Hoffnung auf Vergebung nicht für Sünde, weil Hoffnung auf Gottvertrauen gründet und nicht Wahrscheinlichkeit berechnet.

 

Und was das „macht nichts weiter“ betrifft, was wäre denn zu machen? So wenig sündigen wie möglich, weil…?

 

So wie ich es verstanden habe, geht es darum: Man sündigt mit der Annahme, Gott wird diese Sünde vergeben. Oder man sündigt mit dem Gedanken "Okay, dann tue ich danach etwas Busse und Gott vergibt". Eine "vermessene Gnadenerwartung" ist die Ansicht, man bekommt Gottes Gnade auf jeden Fall und hat keine Furcht davor, es könnte nicht so kommen.

Jedoch ist die Ansicht, man bekommt die Gnade Gottes immer, meiner Meinung nach rein praktisch nicht unterscheidbar von dem Glauben an einen allgütigen Gott.

 

DonGato.

 

Gnadenerwartende Geisteshaltung wäre demnach praktisch nicht zu unterscheiden von vertrauensvoll hoffendem Glauben?

Nach außen nicht, aber wohl für den Gläubigen selbst. Er kennt seine innere Haltung.

bearbeitet von Der Geist
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Gnadenerwartende Geisteshaltung wäre demnach praktisch nicht zu unterscheiden von vertrauensvoll hoffendem Glauben?

 

Beschreib mir doch bitte, worin Du den Unterschied siehst.

 

DonGato.

Im (unausgesprochenen?) Bedürfnis, Gott austesten zu wollen?!

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Im (unausgesprochenen?) Bedürfnis, Gott austesten zu wollen?!

 

 

Wenn man bewusst Gott austesten will, dann ist Gott nicht mehr allgütig?

 

DonGato.

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Im (unausgesprochenen?) Bedürfnis, Gott austesten zu wollen?!

 

 

Wenn man bewusst Gott austesten will, dann ist Gott nicht mehr allgütig?

 

DonGato.

??

Du hast gefragt, wie man den Unterschied beschreiben könnte zw. "gnadenerwartende Geisteshaltung" und "vertrauensvoll hoffendem Glauben". Das habe ich versucht - eine menschliche Haltung zu qualifizieren.

 

Mit dem Attribut "Allgüte" hat das zunächst nichts zu tun. Schließlich ist Gott (im chrisltichen Verständnis) nicht die Marionette meiner Haltung zu ihm.

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GerhardIngold

Die Sünde wider den Heiligen Geist scheint, wie die Betragshäufigkeit zeigt, die einzige relevante Sünde zu sein. Das verwundert mich. Kommt doch die Legende nur gerade bei Matthäus vor und muss im Textzusammenhang verstanden werden.

 

Heilung eines Besessenen - Lästerung des Geistes

22 Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, so dass der Stumme redete und sah. 23 Und es erstaunten die ganzen Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? 24 Die Pharisäer aber sagten, als sie es hörten: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch den Beelzebul9, den Obersten der Dämonen. 25 Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen: Jedes Reich10, das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, die mit sich selbst entzweit sind, werden nicht bestehen. 26 Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst entzweit. Wie wird denn sein Reich11 bestehen? 27 Und wenn ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. 28 Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich12 Gottes zu euch gekommen. 29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht vorher den Starken bindet? Und dann wird er sein Haus berauben. 30 Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. 31 Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden. 32 Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter13 noch in dem zukünftigen. - 33 Entweder macht den Baum gut, dann ist seine Frucht14 gut, oder macht den Baum faul, dann ist seine Frucht faul; denn an der Frucht wird der Baum erkannt. 34 Otternbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. 35 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor. 36 Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden werden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts; 37 denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.

 

Der Textzusammenhang zeigt, dass Jesus hier einen blinden und stummen Menschen, der angeblich von Dämonen besessen war, geheilt haben soll. Es wäre sicher interessant zu erfahren, wieso man diesem Menschen Besessenheit attestiert hat. Waren die Blindheit und die Stummheit genügend Symptome, die auf eine Besessenheit hingedeutet haben?

 

Aber wieso kommt Jesus hier auf Lästerung des Heiligen Geistes? Der Textzusammenhang, nimmt man ihn wörtlich, macht klar, dass die Pharisäer die Wunderkräfte nicht aus göttlichen Quellen herkommend angesehen haben. Nach ihrer Behauptung wäre Jesus im Bunde mit dem obersten Teufel gestanden. Hätten die Pharisäer es anders gesehen, und die Heilung göttlichen Kräften zugeordnet, wären sie gefragt worden, wieso sie dann Jesus ständig kritisierten.

Die pharisäische Haltung erinnert mich an den Gnadauer-Verband, der alle Pfingstler und Charismatiker in den Topf - ihr Geist komme aus teuflischer Quelle - geworfen hatten. (Heute ist der Gnadauer-Verband gemässigter.)

 

Der Textzusammenhang macht klar: Wer Gutes als teuflischer Herkunftes verwirft und damit auch die Möglichkeit verwirft, dass die heilenden Kräfte göttlicher Natur sein können, lästert damit nicht den Heilenden sondern die Kraft hinter dem Heilenden.

 

Die Parallelen, welche die Lutherbibel der Legende zuordnet (Hebräer 6.4-6, Hebräer 10.26, 1. Johannes 5.16 und 1. Timotheus 1.13) erhellen den Legendenbericht nach Matthäus 12 nicht. Sie greifen vielmehr andere Verhaltensmuster auf:

 

Beispiel Hebräer 6,4-6:

4 Denn es ist unmöglich, die, so einmal erleuchtet sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und teilhaftig geworden sind des heiligen Geistes (Hebräer 10.26-29) (2. Petrus 2.20) 5 und geschmeckt haben das gütige Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt, 6 wo sie abfallen, wiederum zu erneuern zur Buße, als die sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und für Spott halten. 7 Denn die Erde, die den Regen trinkt, der oft über sie kommt, und nützliches Kraut trägt denen, die sie bauen, empfängt Segen von Gott. 8 Welche aber Dornen und Disteln trägt, die ist untüchtig und dem Fluch nahe, daß man sie zuletzt verbrennt.
Hier wird kein Heilungswunder als von unten her kommend hingestellt. Es geht hier um Menschen, die einst Christen gewesen waren, wie ich, und sich später vom Glauben verabschiedet haben. (Nun: ich habe mich persönlich nur von den spekulativen Dogmen über Jesus verabschiedet. Für gewisse Christen mag das eine Sünde wider den Heiligen Geist sein. Ähnlich wie im Islam. Wer kritische Fragen stellt und die islamische Göttlichkeitsbehauptungen verwirft, macht dort Gotteslästerung, welche mit dem Tode bestraft werden kann.) Mit der Jesus-Legende über das angebliche Heilungswunder Jesus hat der Text aber nichts zu tun.
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Was mich interessieren würde, wieso die Christen und das betrifft nicht nur die katholische Kirche, Dinge, die keine Mitmenschen Schaden zufügen, als Sünde bis "schwere Sünde" (Selbstbefriedigung) bezeichnet haben oder bezeichnen?

 

Na ja, sie gehen vielleicht davon aus, dass du auch dein eigener Mitmensch bist. Als hier mal jemand fragte, ob es vorm Kommunionempfang zu beichten sei, sich selbst befriedigt zu haben während eines Telefongesprächs mit der Ex-Freundin - da hatte ich schon das Gefühl, der tat sich nix Gutes und soll das ruhig beichten, wenn er mag.

 

Überzeugt mich nicht. Ist eine gesuchte Begründung.

 

Schade, ich fands so klug. :lol: Aber ich geh auch nie davon aus, dass ich jetzt die Christen erfolgreich verteidigen möchte, die dies und jenes vorschreiben.

 

Und wenn der Mann meinte, beichten zu müssen, dann nur, weil man ihm wohl in der Sozialisation eingebläut hat, dass Selbstbefriedigung nach katholischer Lehre "schwere Sünde" sei.

 

Ist ja egal, warum er sich mit der Selbstbefriedigung nicht wohl gefühlt hat. In manchen Veröffentlichungen zum Thema Schwangerschaftsabbruch (von den "Befürwortern") steht drinnen, dass Frauen nur dann nach dem Schwangerschaftsabbruch Schuldgefühle haben, wenn sie es aus religiösen Gründen für was Schlechtes halten. "Du fühlst dich ja nur deshalb nicht erleichtert nach dem Abbruch, weil man dir eingebläut hat, das ist eine Sünde". Ja und? Jemand fühlt sich nicht wohl mit einer Handlung. Darf er diese Handlung dann nicht beichten, weil er vermutet, da spricht nicht Gott zu ihm, sondern seine Erziehung?

 

Es käme jedenfalls keinem Menschen in den Sinn, weil er vor der Kommunion geraucht hat, zu beichten. Und Rauchen fügt dann doch wohl mehr Schaden zu, als Selbstbefriedigung.

 

Also, wenn wem die Unversehrtheit von sich selbst und den anderen so richtig zum Herzensanliegen wird, warum sollte der nicht auch in der Beichte Hilfe suchen beim Rauchen-Aufhören-Können? Freiwillig, nicht aus Angst vor der Hölle oder so. Und wenn jemanden die Selbstbefriedigung egal ist, kann er sie eh nicht beichten.

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Du hast gefragt, wie man den Unterschied beschreiben könnte zw. "gnadenerwartende Geisteshaltung" und "vertrauensvoll hoffendem Glauben". Das habe ich versucht - eine menschliche Haltung zu qualifizieren.

 

Mit dem Attribut "Allgüte" hat das zunächst nichts zu tun. Schließlich ist Gott (im chrisltichen Verständnis) nicht die Marionette meiner Haltung zu ihm.

 

Du hast Recht, es geht um eine menschlichen Einstellung.

 

"Man sündigt und hofft, Gott möge vergeben" vs "Man sündigt und ist überzeugt, Gott wird vergeben"

 

Diesen Unterschied hast Du genau erklärt. Jedoch, darauf bezieht sich mein Einwand, ist der zweite Fall nichts anderes als Ausdruck der überzeugung, Gott ist allgütig. Wenn nun Gott im zweiten Fall nicht vergibt, um zu demonstieren, er ist keine Marionette oder "Wunscherfüllungsautomat" folgt aber auch, er ist nicht allgütig.

 

DonGato.

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Was mich interessieren würde, wieso die Christen und das betrifft nicht nur die katholische Kirche, Dinge, die keine Mitmenschen Schaden zufügen, als Sünde bis "schwere Sünde" (Selbstbefriedigung) bezeichnet haben oder bezeichnen?
Bis ca. 1770 war das Thema Selbstbefriedigung für die Kirche kaum von Interesse. Klar wurde wider die Unkeuschheit gepredigt, aber da ging es wohl wirklich eher um uneheliche Beziehungen (die zur damaligen Zeit dem "gefallenen Mädchen" durchaus gefährlich werden konnten). Erst seit dem die Medizin die SB beim Mann als Ursache von allem möglichen Übel ausgemacht hatte, hatte man genug Monition um dagegen zu wettern. Sinnigerweise wurde die Manipulation weiblicher Genitalien als Mittel gegen diverse Frauenkrankheiten durchaus akzeptiert (immerhin kam es so zur Erfindung des Vibrators).

 

Heute würde ich das Thema differenzierter sehen und nach den Auswirkungen schauen. Wie wirkt sich die SB im individuellen Fall auf die eingegangenen Beziehungen aus? Ist ein "Suchtcharakter" erkennbar, der das tägliche Leben beeinträchtigt? Ist derjenige grundsätzlich vereinsamt? Etc.

 

Die "schwere Sünde" wäre nach meinem Verständnis gegeben, wenn der Drang zur SB zu einer Vereinsamung und Verkümmerung des sozialen Lebens führt. Im übrigen sagte schon TvA: die Sünden gegen das 6. Gebot sind nicht immer die schwersten - aber die klebrigsten...

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Die "schwere Sünde" wäre nach meinem Verständnis gegeben, wenn der Drang zur SB zu einer Vereinsamung und Verkümmerung des sozialen Lebens führt.

Das liest man häufiger. Gibt es eigentlich irgendeinen nachweisbaren Fall, dass dies wirklich so ist oder sein könnte?

Mir kommt das total absurd vor.

 

Im übrigen sagte schon TvA: die Sünden gegen das 6. Gebot sind nicht immer die schwersten - aber die klebrigsten...

Textstelle? (Hier ist übrigens das Purgatorio, die STelle mit der Flammenwand nicht uninteressant..

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Die "schwere Sünde" wäre nach meinem Verständnis gegeben, wenn der Drang zur SB zu einer Vereinsamung und Verkümmerung des sozialen Lebens führt.

Das liest man häufiger. Gibt es eigentlich irgendeinen nachweisbaren Fall, dass dies wirklich so ist oder sein könnte?

Mir kommt das total absurd vor.

Ich halte das durchaus für denkbar. Allerdings gilt das auch für Zigaretten, Alkohol, Kaffee, Schokolade, Telefonieren, Mykath, etc., etc., etc.

 

Da hat die SB keine Sonderstellung.

 

Im übrigen sagte schon TvA: die Sünden gegen das 6. Gebot sind nicht immer die schwersten - aber die klebrigsten...
Textstelle? (Hier ist übrigens das Purgatorio, die STelle mit der Flammenwand nicht uninteressant..
Ich kenne nur das Zitat.
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Diesen Unterschied hast Du genau erklärt. Jedoch, darauf bezieht sich mein Einwand, ist der zweite Fall nichts anderes als Ausdruck der überzeugung, Gott ist allgütig. Wenn nun Gott im zweiten Fall nicht vergibt, um zu demonstieren, er ist keine Marionette oder "Wunscherfüllungsautomat" folgt aber auch, er ist nicht allgütig.

*stöhn*, die unendliche Erklärschleife: Analoge Rede, coincidentia oppositorum (Gerechtigkeit Gottes) etc.

(Zu all dem gibt es hier schon hunderte Posts im Forum.)

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Schuldig kann mMn auch jemand werden, der durchaus konform zu seinem Gewissen und/oder aus Notwehr gehandelt hat- wenn zB menschliches Leben dabei zu Schaden kam.

 

Notwehr ent-schuldigt.

juristisch ja. Aber das meinte ich nicht.

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*stöhn*, die unendliche Erklärschleife: Analoge Rede, coincidentia oppositorum (Gerechtigkeit Gottes) etc.

(Zu all dem gibt es hier schon hunderte Posts im Forum.)

 

Ich weiss. Immer wieder das selbe. Immer wieder geht es auf eine Erscheinungsform der Theodizee aus. Nur hier ist es besonders unverständlich. Man sündigt und meint, Gott wird das nie vergeben - schon hat man nochmals gesündigt. Man sündig, denkt, Gott wird das vergeben - schon hat man nochmals gesündigt.

 

DonGato.

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*stöhn*, die unendliche Erklärschleife: Analoge Rede, coincidentia oppositorum (Gerechtigkeit Gottes) etc.

(Zu all dem gibt es hier schon hunderte Posts im Forum.)

 

Ich weiss. Immer wieder das selbe. Immer wieder geht es auf eine Erscheinungsform der Theodizee aus. Nur hier ist es besonders unverständlich. Man sündigt und meint, Gott wird das nie vergeben - schon hat man nochmals gesündigt. Man sündig, denkt, Gott wird das vergeben - schon hat man nochmals gesündigt.

 

DonGato.

Der springende Punkt ist ein anderer: Man sündigt und denkt sich: Why not Gott vergibt mir ohnedies.

bearbeitet von Der Geist
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Was mich interessieren würde, wieso die Christen und das betrifft nicht nur die katholische Kirche, Dinge, die keine Mitmenschen Schaden zufügen, als Sünde bis "schwere Sünde" (Selbstbefriedigung) bezeichnet haben oder bezeichnen?

Wenn man sich selbst schadet, ist das auch eine Sünde.

Manches schadet sowohl einem selbst als auch anderen, wie zB Rauchen.

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Der springende Punkt ist ein anderer: Man sündigt und denkt sich: Why not Gott vergibt mir ohnedies.

 

Das ist mir klar, es läuft auf eine Form des Hochmuts hinaus - welcher klassisch als Todsünde gilt. Aber auch die gegenteilige Annahme: Gott wird mir das nie vergeben, ist eine Sünde. Hier gilt das Zweifeln an Gottes Güte als Sünde, im ersten Fall ist die Sünde, weil man nicht an der Güte Gottes zweifelt. Du kannst vielleicht nachvollziehen, dass dieses nicht leicht verständlich ist.

 

DonGato.

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Gast Mactafledis

 

*stöhn*, die unendliche Erklärschleife: Analoge Rede, coincidentia oppositorum (Gerechtigkeit Gottes) etc.

(Zu all dem gibt es hier schon hunderte Posts im Forum.)

 

Ich weiss. Immer wieder das selbe. Immer wieder geht es auf eine Erscheinungsform der Theodizee aus. Nur hier ist es besonders unverständlich. Man sündigt und meint, Gott wird das nie vergeben - schon hat man nochmals gesündigt. Man sündig, denkt, Gott wird das vergeben - schon hat man nochmals gesündigt.

 

DonGato.

Der springende Punkt ist ein anderer: Man sündigt und denkt sich: Why not Gott vergibt mir ohnedies.

 

Nicht allein, denke ich. Die Geisteshaltung, genügen zu wollen oder müssen, um Gottes Gnade "zu bekommen", steht dem vertrauensvollem Hoffen auf Gottes Güte gegebenenfalls nicht minder im Weg. Gleichgültigkeit und Selbstüberschätzung sind beides keine Tugenden.

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Der springende Punkt ist ein anderer: Man sündigt und denkt sich: Why not Gott vergibt mir ohnedies.

 

Das ist mir klar, es läuft auf eine Form des Hochmuts hinaus - welcher klassisch als Todsünde gilt. Aber auch die gegenteilige Annahme: Gott wird mir das nie vergeben, ist eine Sünde. Hier gilt das Zweifeln an Gottes Güte als Sünde, im ersten Fall ist die Sünde, weil man nicht an der Güte Gottes zweifelt. Du kannst vielleicht nachvollziehen, dass dieses nicht leicht verständlich ist.

 

DonGato.

 

Diesen Mechanismus hat Thomas Mann sehr gut an Dr. Faustus Adrian Leverkühn dargestellt, es wirkt wie eine riskante Wette auf die Barmherzigkeit, wer in diese Schleife verfällt, verfällt dem Wahnsinn wie Leverkühn.

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*stöhn*, die unendliche Erklärschleife: Analoge Rede, coincidentia oppositorum (Gerechtigkeit Gottes) etc.

(Zu all dem gibt es hier schon hunderte Posts im Forum.)

 

Ich weiss. Immer wieder das selbe. Immer wieder geht es auf eine Erscheinungsform der Theodizee aus. Nur hier ist es besonders unverständlich. Man sündigt und meint, Gott wird das nie vergeben - schon hat man nochmals gesündigt. Man sündig, denkt, Gott wird das vergeben - schon hat man nochmals gesündigt.

Was hat das mit der Theodizee zu tun?

 

Ein Kernsatz meines Glaubens lautet: "Wenn Gott nicht barmherzig ist, lande ich in der Hölle - wenn er es ist, haben wir vielleicht doch eine Chance."

 

Wobei man auch da immer schauen muss, was die Sünde ist. Wenn man Ediths Definition nimmt (und da ich katholisch bin, tue ich das), ist die Sünde die Abwendung von Gott - je nach dem ist diese Abwendung mehr oder weniger vollständig und je nach dem wie eng die Beziehung zwischen Mensch und Gott ist, wird die Sünde als mehr oder weniger schmerzhaft empfunden.

 

Grundbedingung aller Vergebung ist aber die grundsätzliche Hinwendung zu Gott. Erfolgt diese Hinwendung nicht, kann auch keine Vergebung erfolgen - wie auch?

 

Es gibt nun das Hintertürchen, daß Gregor der Große mit dem Purgatorium eingebaut hat. Durch die Theorie, daß manche Sünden erst bzw. auch in der anderen Welt vergeben werden können, wird impliziert, daß sich auch der Verstorbene nochmal für oder gegen Gott entscheiden kann.

Ich sehe an dieser Stelle allerdings eine erneute Sünde wider den Heiligen Geist: Wer sein Leben lang keine Gottesbeziehung aufbaut, ein "unchristliches" Leben führt und als Entschuldigung anführt "Ich kann mich ja noch entscheiden, wenn ich tot bin und komme dann trotzdem in den Himmel" klingt für mich eher seltsam. Zumindest wurde das Prinzip aus Beziehung-Liebe-Handeln wohl nicht so ganz verstanden.

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Man sündigt und meint, Gott wird das nie vergeben - schon hat man nochmals gesündigt. Man sündig, denkt, Gott wird das vergeben - schon hat man nochmals gesündigt.

 

Ist das echt so schwer zu verstehen? :unsure: Susanne hat das doch so schön erklärt…

 

http://www.mykath.de/topic/32986-haram-islam-oder-sunde/page__view__findpost__p__2030501

 

Ich kanns aber jetzt nicht unterlassen, es auch zu versuchen. (Obwohl ich eigentlich was anderes zu tun hätte… :blush:)

 

Ob das Vertrauen auf Gottes Vergebung oder das Misstrauen in Gottes Vergebung Sünde ist, oder nicht, hängt davon ab, was es zur Folge hat. Wenn der Zweifel und das Misstrauen dazu führen, dass ich mich nicht mehr bewege ist es Sünde und wenn die Sicherheit, dass Gott vergibt dazu führt, dass ich mich nicht mehr bewege, ist es auch Sünde. (Vereinfacht ausgedrückt)

 

Das Gottvertrauen, dass dazu führt, dass ich mich aufmache und es immer wieder neu wage, ist gänzlich anders als das Vertrauen, dass mich träge und unbeweglich macht.

 

Und beim Zweifel ist es das Gleiche. Ich denke, auch da gibt es diese zwei Arten.

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Was hat das mit der Theodizee zu tun?

 

 

Wenn Gott allgütig ist, aber (scheinbar) nicht allgütig handelt, dann ist es eine Problem aus dem Themenkreis Theodizee.

 

 

Ein Kernsatz meines Glaubens lautet: "Wenn Gott nicht barmherzig ist, lande ich in der Hölle - wenn er es ist, haben wir vielleicht doch eine Chance."

 

 

"Wenn Gott nicht allwissend ist, lande ich nicht in der Hölle - wenn er es ist, habe ich keine Chance" - auch eine Möglichkeit.

 

Wenn Du die Attribute Allwissenheit, Allmächtigkeit und Allgüte nicht alle zusammen als zwingend Eigenschaft von Gott ansiehst, gibt es für Dich auch kein Theodizee-Problem.

 

 

Wobei man auch da immer schauen muss, was die Sünde ist. Wenn man Ediths Definition nimmt (und da ich katholisch bin, tue ich das), ist die Sünde die Abwendung von Gott - je nach dem ist diese Abwendung mehr oder weniger vollständig und je nach dem wie eng die Beziehung zwischen Mensch und Gott ist, wird die Sünde als mehr oder weniger schmerzhaft empfunden.

 

 

Nimm bitte die Definition von Edith1 und beschreibe mit Hilfe davon, was "Sünde wieder dem heiligen Geist" ist.

 

 

Grundbedingung aller Vergebung ist aber die grundsätzliche Hinwendung zu Gott. Erfolgt diese Hinwendung nicht, kann auch keine Vergebung erfolgen - wie auch?

 

 

Weil Gott allgütig ist.

 

DonGato.

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Gast Mactafledis

 

Grundbedingung aller Vergebung ist aber die grundsätzliche Hinwendung zu Gott. Erfolgt diese Hinwendung nicht, kann auch keine Vergebung erfolgen - wie auch?

 

 

Weil Gott allgütig ist.

 

DonGato.

 

:) Vollinhaltliche Zustimmung

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