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Wie eine Minderheit versucht eine Mehrheit zu unterdrücken


Der Geist

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Genau mit dem nur mühsam verhüllten Vorwurf, warum "man" in die Schweiz fahren müsse, wenn's doch in der eigenen Stadt ein "Sterbe"-Hospiz gäbe ...

 

Böse Angehörige gab es immer, die hatten bereits früher Möglichkeiten, hier "unterstützend nachzuhelfen", auch wenn die Hilfe vielleicht nicht gewünscht war. Aber man soll ja mit Hilfe nicht warten, bis es zu spät ist, wenn man es nur gut meint.

 

Oft genug waren die Dorfärzte eher auf der Seite der Angehörigen - ich selber kannte mehrere alte Dorfärzte (die sind alle schon verstorben, aus Altersgründen), die da meinten, man müsse gegenüber leidenden alten Menschen "gnädig" sein - und unter "gnädig" verstand man den überdosierten Einsatz von Veronal (das gab es damals noch - nur mit der einfachen Verschreibungspflicht). "Mama, der Doktor hilft Dir. Dann gehts Dir besser". Da ging es um ganz verschiedene Bereiche: Um Erbschaften, um die Notwendigkeit, pflegen zu müssen (was die Angehörigen oft genug vor Probleme gestellt hat, vor allem wenn die Restfamilie zu wenige helfende Hände für die Landwirtschaft hatte), um schwierige Persönlichkeiten, um die Wohnung bzw. die Zimmer, die man gebraucht hätte...

 

Das wussten alle. Die Betroffenen selber, die Angehörigen (natürlich), der Herr Pfarrer, der Apotheker. Und dennoch kam es nicht so selten vor.

 

Da würde es mich schon schwer wundern, wenn neue Instrumente nicht auch in dieser Hinsicht zweckentfremdet würden (bzw. ein entsprechendes Interesse geäußert wird).

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Mich erstaunt dann doch, wenn dieselben User, die allgemein die Ansicht vertreten, wie einfach die Kirchen die Menschen beeinflussen und manipulieren können (und dass man die Menschen daher vor diesem Einfluss bewahren müsse) umgekehrt glaube, dass dieselben Menschen sich gegenüber Kranken- und Pflegekassen, Sozialdiensten und Ärzten sowie den Erwartungen und Ängsten der eigenen Verwandtschaft vollkommen frei verhalten können.

Wer genau glaubt sowas?

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Die Bischöfe haben sich allerdings sehr lange sehr schwer damit getan und standen der Hospizbewegung sehr skeptisch gegenüber.

 

Das ist richtig, es dauerte ziemlich genau ein Dutzend Jahre. :rolleyes: Von einer Verlautbarung zum Thema Hospiz bis zur anderen. Ich habe beide noch irgendwo in einer Umzugskiste liegen. :D

In der ersten wurde in einem Papier zu schwerer Krankheit und Sterben die Hospizbewegung mit gefühlten anderthalb Sätzen in einer Fußnote etwas herablassend-gönnerhaft als neue Strömung erwähnt. An den Text dieser Verlautbarung kann ich mich nicht mehr erinnern, ich vermute mal, er ist für unsere Zwecke damals nicht sehr hilfreich gewesen. In der nächsten ausführlicheren Stellungnahme der DBK, das war so Mitte der 1990er-Jahre, taten die Herren Bischöfe dann schon so, als ob sie die Hospizbewegung erfunden hätten. Ich kann mich an einige sarkastische Bemerkungen dazu im Kreise von Kollegen erinnern, aber letztlich war's uns ja recht, dass sie den Hospizgedanken doch allmählich aufgenommen hatten ...

Ich habe es trotzdem so erlebt, dass man mit den ja erst seit den 1960er-Jahren von England auf den Kontinent übergeschwappten Ideen am ehesten bei Kirchens Gehör fand - es waren katholische Krankenhäuser, die sich dem Palliativansatz als erste öffneten, es waren katholische Orden, die die ersten stationären Hospize einrichteten, und es waren auf Gemeindeebene - nicht überall, so Typen wie diesen Bamberger Pfarrer kannte ich damals auch - Pfarrer, die ein offenes Ohr hatten und vor allem selber lernbegierig waren, weil sie als Seelsorger eigene Defizite im Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden spürten und beklagten. In der Priesterausbildung scheint das Thema ja auch ziemlich lange Zeit nur am Rande vorgekommen sein. Wie auch immer: vielleicht geht es auf diese Erfahrungen zurück, dass ich bei dem Begriff "die Kirche" nicht automatisch an "die Bischöfe" denke und welchen Standpunkt die zu ich-weiss-jetzt-gerade-nicht-was-sonst-noch einnehmen.

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Und obwohl ich weiß, dass mit Abtreibungen und mit Sterbehilfe eine Menge Geld gemacht wird und obwohl ich weiß, dass dem Staat bewusst ist, wieviel Geld er sich durch Abtreibungen und Sterbehilfe erspart.

Bist du dir sicher, dass Abtreibungen dem Staat Geld sparen? Ich kenne jetzt keine Statistik, die den sozialen Status von Abtreibenden aufzeigt. Denn wenn Abtreibungen angesichts des demographischen Wandels Staatsausgaben sparen (statt Einnahmen verringern) sollten, müssten abtreibende Frauen in der deutlichen Mehrheit aus der absoluten Unterschicht kommen. Die Abtreibung verhindert dann quasi die Geburt der nächsten Hartz-4-Empfänger-Generation. Ich hab aber eben keine Ahnung, ob das so stimmt.

 

Ich bin bei meiner Aussage nicht davon ausgegangen, dass mehrheitlich Unterschicht-Frauen unerwünschte Schwangerschaften erleben. (Ich bin bei einer Initiative dabei, die Menschen bei ungewollter Schwangerschaft im weitesten Sinne berät und weiß, dass Not durchaus nicht immer finanzielle Not ist, obwohl das so aussehen kann, weil man für finanzielle Probleme noch eher Hilfe sucht als für andere Zwickmühlen). Aber ich hatte bei (zugegeben wenigen) Gesprächen mit PolitikerInnen zum Thema den folgenden Eindruck: Die Konservativeren argumentieren: "Ja, was soll man machen, wir können ja leider das Gesetz, das Schwangerschaftsabbrüche verbietet, nicht durchbringen". Und alle, die sich selbst liberal nennen, sagen: "Die Frauen können eh selbst entscheiden und wir bauen eh die Kinderbetreuung laufend aus". Und beide sind sie froh, das Problem bei den Frauen zu lassen - das ist mein Eindruck. (Und das ist ganz besonders krass im Falle von Spätabtreibungen: Da wollen die Konservativen, dass die Mutter ihre "Geisel" (lt. Udalricus) nach der Geburt aufopfernd pflegt, auch wenn sie davor höllische Angst hat ("gibt eh erhöhtes Kindergeld") und die Liberalen sagen: "Machs weg, wenn du es dir nicht zutraust".) Es gibt keinen Willen der Parteien, zu sagen: "Hallo, du kriegst ein Kind - was brauchst du, womit können wir dich unterstützen? Wir sind bereit, alles zu tun, damit du es kriegen kannst - da wäre auch kostenlose psychologische Unterstützung von Eheleuten dabei, die unglücklich sind, weil "es" "passiert" ist - mit der Zusage der Hilfe für danach. Das würde sehr viel Geld kosten. Aber ich bin überzeugt, dass der Staat auch viel Geld zahlen muss für die Spätfolgen von Abtreibungen - seien es zerbrochene Ehen, seien es nie aufgearbeitete Schuldgefühle, die im Alter rumgeistern. Denn es ist völlig egal, ob eine Frau biologisch recht damit hat, wenn sie denkt: "ich hab mein Kind getötet". Wenn sie es so fühlt, dann muss dieses Gefühl auch hervorkommen dürfen, dann muss sie Unterstützung kriegen beim Wunsch, das "Kind" zu schützen und nicht nur beim Wunsch, das Problem loszuwerden.

 

Das, was ich da schreibe ist sehr angreifbar, das ist mir bewusst. Aber deine Frage, OneandOnlySon, war nur der Auslöser für die Antwort. Seit Udalricus seinen Vergleich gepostet hat, dass das Kind die Geisel der Mutter sei, die man vor ihr beschützen müsse, tobe ich innerlich, weil ich denke: Wir lassen die "GeiselnehmerInnen" (die Männer sind auch betroffen) sowas von allein, wenn sie ihrem Gewissen folgen.

 

Ich weiß eh, gehört nicht hierher.

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Niemand braucht sich davor zu fürchten, dass der Zug zur Sterbehilfe tatsächlich eingebremst werden könnte. Ganz im Gegenteil. Sie wird massiv unterstützt und promotet werden. Etwas anderes lässt weder das Gesundheitsbudget zu noch die quantitativen Möglichkeiten der Hospiz-Versorgung, noch die demographische Entwicklung.

 

Im Hinblick auf die letzten Vorgänge in Belgien scheint man auch von dem völlig unlogischen Schluss abzukommen, dass nur schwerkrankes Leben nicht mehr als "lebenswert" angesehen wird. Die Freiheitseinschränkung reicht auch.

 

Allerdings ist mir rätselhaft, wieso man meint, überhaupt ein Mitspracherecht zu haben, was jemand anderer als lebenswert ansieht. Das ist doch schließlich seine individuelle Entscheidung.

 

Warum ein Mensch, der wegen Liebeskummer oder Firmenpleite oder aus sonst einem Grund nicht mehr leben will, diskriminiert wird und seinem Leben unbeholfen und unschön mit der Gefahr gerettet zu werden, Selbstmord begehen muss, verstehe ich nicht ganz.

 

Einzuschränken ist nur die Möglichkeit, die einschlägigen Ressourcen in Anspruch zu nehmen und andere damit aus dem Leben zu befördern.

 

Also ich plädiere dafür, Giftcocktails beim Bezirksgericht zu lagern und jeder Mensch kann (wenigstens am Amtstag) gebührenfrei und unter Nachweis der Identität einen solchen zu gerichtlichem Protokoll beantragen und ist dann nur verpflichtet, ihn unter gerichtlicher Aufsicht zu konsumieren.

 

Das Gericht hätte die Möglichkeit, ihn vorher noch bei der Abfassung eines Testaments anzuleiten, wenn er das wünscht, die Leiche fachgerecht entsorgen zu lassen, auf kurzem Weg alle weiteren behördlichen Verständigungen zu veranlassen und auch gleich die Verlassenschaftsabhandlung zu beginnen.

 

Hervoragende Analyse. Die Schweiz ist auch auf dem Weg dorthin: Link

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Das Problem ist von einigen der Diskutanden schon so breit und gut skizziert worden, dass ich da eigentlich nichts Qualifiziertes mehr beitragen kann.

 

Was mich bei den Befürwortern einer liberalen Sterbehilfe interessiert:

Wärt Ihr im Zweifelsfall für die belgische Form der Liberalisierung auch hierzulande?

Für mich ist das schon sehr dicht dran an den "Einschläferungszentren", die man im Film "Soylent Green" so eindrucksvoll geschildert hatte.

 

Auf der anderen Seite kenne ich das Phänomen der "Konservierung" als quasi "lebender Leichnam" in verschiedenen Pflegeeinrichtungen auch aus eigener Anschauung - auch hier ist der Mensch oftmals ein gewichtiger Wirtschaftfaktor, der mit zeitsparender "sauber-satt"-Pflege v.a. eine berechenbare Einnahmequelle für die Pflegeienrichtung darstellt.

Über Jahre in so einer ganz privaten Hölle zum öffentlichen Mindesttarif eingemauert zu werden, ist für mich eine geradezu danteske Höllenphantasie.

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Böse Angehörige gab es immer, die hatten bereits früher Möglichkeiten, hier "unterstützend nachzuhelfen", auch wenn die Hilfe vielleicht nicht gewünscht war. Aber man soll ja mit Hilfe nicht warten, bis es zu spät ist, wenn man es nur gut meint.

 

Oft genug waren die Dorfärzte eher auf der Seite der Angehörigen - ich selber kannte mehrere alte Dorfärzte (die sind alle schon verstorben, aus Altersgründen), die da meinten, man müsse gegenüber leidenden alten Menschen "gnädig" sein - und unter "gnädig" verstand man den überdosierten Einsatz von Veronal (das gab es damals noch - nur mit der einfachen Verschreibungspflicht). "Mama, der Doktor hilft Dir. Dann gehts Dir besser". Da ging es um ganz verschiedene Bereiche: Um Erbschaften, um die Notwendigkeit, pflegen zu müssen (was die Angehörigen oft genug vor Probleme gestellt hat, vor allem wenn die Restfamilie zu wenige helfende Hände für die Landwirtschaft hatte), um schwierige Persönlichkeiten, um die Wohnung bzw. die Zimmer, die man gebraucht hätte...

 

Das wussten alle. Die Betroffenen selber, die Angehörigen (natürlich), der Herr Pfarrer, der Apotheker. Und dennoch kam es nicht so selten vor.

Also Mord.

Ermittelt die Staatsanwaltschaft schon? Oder wartet sie auch hier, bis die verbliebenen Beihelfer über 90 sind?

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Gerade weil sei Würde haben, sollte man sie nicht zum Leben zwingen, wenn sie den Zeitpunkt ihres Todes bestimmen wollen.

Ja, das habe ich verstanden. Wer nicht „den Zeitpunkt seines eigenen Todes bestimmt” (wer kann das schon?), der hat eben keine Würde mehr.

 

Im übrigen ist der Strohmann, wer das Umbringen Sterbender ablehne, wolle diese „zum Leben zwingen”, zwar wohlfeil, geht aber an der Realität vorbei.

 

Ich bin aus aktuellem traurigen Anlass gerade sehr gut im Thema, wie schwer die Frage nach dem Einstellen oder Fortsetzen medizinischer Maßnahmen zu beantworten ist, wenn von diesen keine Besserung des Zustandes, sondern nur seine Verlängerung zu erwarten ist. Darum geht es aber bei dieser Debatte hier nicht, sondern um das aktive Herbeiführen des Todes. Das ist eine andere Dimension, als den Tod in Kauf zu nehmen.

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Im übrigen ist der Strohmann, wer das Umbringen Sterbender ablehne, wolle diese „zum Leben zwingen”, zwar wohlfeil, geht aber an der Realität vorbei.

Tja, so können sich Befürworter und Ablehner der aktiven Sterbehilfe bis zum St.-Nimmerleins-Tag gegenseitig beschimpfen und jeder fühlt sich moralisch überlegen. :facepalm:

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Ein für viele todkranke Menschen bedrückendes und schwerwiegendes Problem zum Gegenstand geschmackloser Witze zu machen, ist ein "schönes Zeichen" katholischer Empathiefähigkeit.

Dazu doch noch ein Kommentar, Herr Obermoralist. MIR in diesen Tagen mangelnde Empathiefähigkeit zu attestieren, ist zwar gut gezielt, aber trotzdem daneben. Ich habe von Dir zwar keine Empathie erwartet (die haben Moralisten nach meiner Beobachtung grundsätzlich nicht), aber Nachhilfe darin brauche ich nicht; schon gar nicht von Dir.

 

Was das Lachen angeht: auf Palliativstationen und in Hospizen wird oft mehr gelacht, als man gemeinhin erwartet. Und das ist auch gut so. Schlecht finden das nur moralinsaure Misanthropen, die vermutlich genau aus diesem Grunde die liebende Zuwendung zu Sterbenden durch eine klinisch saubere lethale Entsorgung ersetzen möchten. Da bleibt einem, das ist wohl wahr, jeder Witz im Halse stecken.

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Tja, so können sich Befürworter und Ablehner der aktiven Sterbehilfe bis zum St.-Nimmerleins-Tag gegenseitig beschimpfen und jeder fühlt sich moralisch überlegen. :facepalm:

Hier geht es nicht um moralische Überlegenheit, sondern um Leben. Und hier geht darum, einen Moralismus des Todes beim Namen zu nennen. Immerhin beinhaltet der Eröffnungsbeitrag dieses Threads das implizierte Verbot, sich gegen aktive Sterbehilfe überhaupt auszusprechen und Forderungen an die Politik stellen zu dürfen. Dem ist zu widersprechen - und zwar auch dann, wenn man für die Initiatoren der Petition nicht unbedingt Sympathien hegt.

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Hier geht es nicht um moralische Überlegenheit, sondern um Leben. Und hier geht darum, einen Moralismus des Todes beim Namen zu nennen. Immerhin beinhaltet der Eröffnungsbeitrag dieses Threads das implizierte Verbot, sich gegen aktive Sterbehilfe überhaupt auszusprechen und Forderungen an die Politik stellen zu dürfen. Dem ist zu widersprechen - und zwar auch dann, wenn man für die Initiatoren der Petition nicht unbedingt Sympathien hegt.

Der Eröffnungsbeitrag dieses Threads ist genauso daneben wie die zumindest implizite Behauptung, die Befürworter aktiver Sterbehilfe wollten Menschen gegen ihren Willen "umbringen" oder wollten "die liebende Zuwendung zu Sterbenden durch eine klinisch saubere lethale Entsorgung ersetzen". Man kann auch oberhalb der Gürtellinie diskutieren.

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Oder wartet sie auch hier, bis die verbliebenen Beihelfer über 90 sind?

 

Die aus meinen Beispielen sind überwiegend tot. Da kannst Du nicht mehr ermitteln.

 

Aber es ist heute durchaus üblich, staatsanwaltschaftliche Ermittlungen in Gang zu setzen, wenn irgend etwas an einem Todesfall nicht zu passen scheint. In der Hinsicht scheint man heute eher dafür sensibilisiert zu sein. Früher war man es definitiv nicht.

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Ich habe nun diverse ad hominems gelöscht - was nicht immer trennscharf klappen mag. Bitte zurück zum Thema, wer sich beschimpfen möchte, der möge dies per PN tun

 

Chrysologus als Mod

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Das Hauptproblem ist doch eigentlich, dass sich niemand in gesundem Zustand mit dem Tod auseinandersetzen will. Daran sollte gearbeitet werden.

Es geht nicht darum, alles so einfach, so schnell, so schmerzlos, so wasauchimmer zu regeln. Es geht immer um den einzelnen Menschen, wie der sich sein Ende vorstellt. Und da ist für mich die oberste Priorität das, was der Kranke will/fühlt/meint/für sich gut empfindet.

Das ist m.E. nicht gesetzlich zu regeln, es würde aber schonmal viel helfen, wenn sich jeder mit seiner eigenen Sterblichkeit auseinandersetzt und dann losplappert.

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Im übrigen ist der Strohmann, wer das Umbringen Sterbender ablehne, wolle diese „zum Leben zwingen", zwar wohlfeil, geht aber an der Realität vorbei.

Tja, so können sich Befürworter und Ablehner der aktiven Sterbehilfe bis zum St.-Nimmerleins-Tag gegenseitig beschimpfen und jeder fühlt sich moralisch überlegen. :facepalm:

 

Wobei hier - wenn ich das nicht übersehen habe - sich noch niemand, der aktive Sterbehilfe befürwortet, darüber geäussert hat, wer's denn eigentlich "aktiv" richten soll. Ein Arzt? Ja, sicher doch - obwohl nicht einzusehen ist, weswegen nur ein Arzt letale Medikamentendosen verabreichen können soll. Aber einen gewissen Anspruch hat man ja doch, nicht warh? "Die Ärzte"? Die können dazu nicht verpflichtet werden. Es möge sich darum jeder, der für sich die Option "aktive Sterbehilfe" beansprucht, darauf einrichten, dass er oder seine Angehörigen - im Falle des Falles zunächst mal rumlaufen müssen, um einen Arzt zu finden, der sich dazu bereit findet. Nicht, dass ich das für ausgeschlossen halte ... aber es ist eben nicht selbstverständlich, dass es schon der nächstbeste tut, der darauf angesprochen wird.

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Welchen Grund gibt es, den eigenen geliebten Großvater grausamer zu behandeln als den eigenen Hund?

Gar keinen. Ich halte Palliativmedizin nicht für grausam. Für Hunde ist sie allerdings ungeeignet.

 

Es hat auch niemand gesagt, dass die Frage einfach zu beantworten ist. Zumindest niemand von denen, die aktive Sterbehilfe ablehnen. Sterben ist an sich nicht einfach, leben übrigens auch nicht immer.

 

Für den Gesetzgeber (und für mich) hat menschliches Leben grundsätzlich eine andere Qualität als tierisches.

 

Man mag das als anthropozentrische Arroganz auslegen. Immerhin hat es den Vorteil, dass ich keine Bedenken hätte, einen agressiven Köter einschläfern zu lassen, aber eine solche Maßnahme selbst bei meinen Liebligsforanten für unzulässig, ja sogar für verwerflich halte.

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Welchen Grund gibt es, den eigenen geliebten Großvater grausamer zu behandeln als den eigenen Hund?

Gar keinen. Ich halte Palliativmedizin nicht für grausam. Für Hunde ist sie allerdings ungeeignet.

 

 

Warum sollte sie, bis auf den finanziellen Aspekt, für Hunde ungeeignet sein ?

 

 

Es hat auch niemand gesagt, dass die Frage einfach zu beantworten ist. Zumindest niemand von denen, die aktive Sterbehilfe ablehnen. Sterben ist an sich nicht einfach, leben übrigens auch nicht immer.

 

Für den Gesetzgeber (und für mich) hat menschliches Leben grundsätzlich eine andere Qualität als tierisches.

ja, und es ist offensichtlich weniger wert als das tierische ...

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Warum sollte sie, bis auf den finanziellen Aspekt, für Hunde ungeeignet sein ?

 

Zum Beispiel: weil der Hund nicht einsichts- und einwilligungsfähig ist. :rolleyes:

bearbeitet von Julius
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Für den Gesetzgeber (und für mich) hat menschliches Leben grundsätzlich eine andere Qualität als tierisches.

Eben. Und von daher muss ich ja den Großvater besser behandeln als den Hund. Ich lasse den Hund aber nicht deshalb einschläfern, weil er lästig ist, oder weil ich keine geeignete Palliativmedizin für ihn habe, sondern deshalb, weil es "gnädiger" und "mitleidiger" ist, ihn zu töten, als ihn weiter leiden zu lassen. (Gegen das Leiden vieler Sterbender gibt es nämlich auch keine geeignete Palliativmedizin). Damit ist deine Antwort eben gerade keine Antwort auf meine Frage, sondern verschärft sie eher.

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