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Zukunft der Beichte


OneAndOnlySon

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Du meinst, dass Gott nicht die Natur erschaffen hat, und auch nicht die Zeit?

Mein Satz sagt aus, dass Gott nicht dem Gesetz der Natur und Zeit unterworfen ist, sondern er ist Herr darüber.

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Und sogar Dumbledore kann Fehlentscheidungen treffen, obwohl er zu den Weisesten und Höchstbegabten in Sachen Seelenschau gehört.

:rolleyes:

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Sie

Schatzi,

 

wir sind hier per Du.

 

Aber wir sind, wie ich weiß und erfahren habe, sehr tolerant.

 

wenn Du, aurum, mich per Sie anreden möchtest, habe ich gar nichts dagegen.

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Sollte die Beichte keine große Zukunft haben (wie es sich momentan abzeichnet), bringt mich das nicht aus der Ruhe.

 

Viel wichtiger ist mir die Frage, was man tun soll, wenn ein Gläubiger mehr und mehr sein Vertrauen auf Gott verliert, und wenn ihm mehr und mehr egal wird, was Gott für sein Leben will.

 

Die klassische Beichte (besonders im jurisdiktionellen Sinn) hat da sowieso nicht viel zu bieten.

Die Psycho-Masche zieht auch nicht.

 

Würden Beichten oder Beichtgespräche auf diesem Gebiet Menschen voranbringen, gäbe es sicherlich einen weitaus größeren Bedarf.

 

Das bringt mich zu der Frage:

 

Warum ist die Beichtgewohnheit weitaus rapider aus dem Gebrauch gekommen, als die Gottesdienstgewohnheit?

Ist die Beichte denn noch uneinsichtiger, als es die Gottesdienste sind? Bringt sie den meisten Menschen noch weniger? Sogar denen, die regelmäßig in die Gottesdienste gehen? Warum ist das so?

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Ich habe den Eindruck, dass die Beichte jahrhundertelang als die einzige Möglichkeit gesehen wurde, die sonst unvermeidliche Höllenfahrt abzuwenden.

Diese Vorstellung hat sich in jüngerer Zeit gewandelt (obwohl es immer noch Menschen gibt, die so denken, auch hier im Forum), daher auch die Bedeutung der Beichte. Wiederum nach meinem Eindruck wird die Beichte heute eher als Mittel zur Pflege der seelischen Gesundheit gesehen, und da ist halt nicht für jeden dieses das Mittel der Wahl. Ich selbst habe die Beichte immer eher als große Belastung empfunden und habe daher schon in meiner Jugend damit aufgehört.

Irgendeine Bedürfnis in diese Richtung verspüre ich nicht.

Bei einem Gottesdienst ist das anders. Das ist eine seelische Bereicherung für mich (naja, meistens).

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Sie war eine einfache Bauernmagd. Sie war bekannt mit Edit Stein, eine Jüdin, die wegen ihr zum katholischen Glauben konvertierte, ins Kloster ging und von den Nazis im KZ umgebracht wurde.

 

Ich habe sehr viel von und über Edith Stein gelesen: dass sie sich am 1.1.1922 wegen der Resl hätte taufen lassen, ist etwas ganz neues, sie selber beschreibt ihren Weg zum Christentum und zur Taufe anders und erwähnt die Resl in dem Zusammenhang nirgendwo. Mal ganz davon abgesehen, dass Edith Stein im Jahre 1922 von der Resl aus Konnersreuth noch nichts gewusst haben dürfte, die Resl errregte erst ein paar Jahre später Aufsehen und erlangte Zulauf. Begegnet sind sich die beiden wohl nie. ;)

Eine "Beziehung", wenn ich das jetzt unbedingt so nennen will, lässt sich erst einige Jahre nach der Konversion Edith Steins zum Christentum und nur indirekt über eine gemeinsame Bekannte Erna Herrmann-Haven herstellen. Da ist wohl, um die Resl posthum aufzupolieren, bei manchen Biographen die Phantasie ein bisschen arg aufgeblüht. Beim Prälaten Moll sind Emsigkeit und Eifer zudem noch einigermaßen verständlich.

bearbeitet von Julius
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Danke Julius, für die Hinweise zu Edith Stein und der Hilfe, den Irrtum über die Beziehung zu der Resl auszuräumen.

 

Doch nun zu den Gründen der Beichtträgheit. Schwierig, da Gründe zu finden. Meine folgenden Zeilen sind ein paar denkbare Gründe, die mir so auf die schnelle eingefallen sind.

 

Gefühlsmäßig kommt im Gottesdienst irgendwie das Gefühl vom lieben Gott rüber, der auch so alles verzeiht, wenn man nur fleißig kommunziert. Es genügt, wenn ich einen Bußgottesdienst besuche, in der Kirche meine Brüder und Schwestern um Vergebung bitte und die für mich beten. Nur, das tut so gut wie keiner, möchte ich mal behaupten, vom Mitbeten im Gottesdienst mal abgesehen.

 

Ich habe keinen umgebracht, was soll ich beichten? Ich habe keine Sünden. Die gewöhnlichen Sünden sind so normal, so viel und so zur Gewohnheit geworden, dass sie gar nicht mehr als solche erkannt werden.

Textänderungen: Aus „den Sünden der Welt” wurde „die Sünde der Welt”. Bei der Mehrzahlform entsteht noch irgendwie das Gefühl, ja auch ich habe mit meinen Sünden die Zahl erhöht. Bei nur noch einer Gesamtsünde spielt mein Beitrag dazu angesichts der vielen Verbrechen auf der Welt sowieso keine Rolle mehr.

 

Viele haben den Glauben an die Hölle verloren. Kann sich jemand erinnern, dass ein Priester in einer Predikt die Hölle thematisiert hätte? Man darf den Leuten ja nicht Angst machen und den Kindern schon gar nicht, die kommen ganz verstört nach Hause.

Wenn es keine Hölle gibt, komme ich sowieso irgendwie in den Himmel. Lied: Wir kommen alle in den Himmel, weil wir so brav sind.

Manchen waren die Fragen des Priester in der Beichte zu neugierig, besonders was sexuelle Dinge angeht; die Leute schämen sich, wollen sich nicht bloßstellen.

 

Einen besseren Überblick könnte man vielleicht bekommen, wenn man in den Kirchen eine anonyme Umfrage startet, wie lange die letzte Beichte zurück liegt und warum sie so selten oder gar nicht mehr zur Beichte gehen.

bearbeitet von aurum
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Geändert hat sich in der Tat das Gottesbild - vor allem, was das Strafen angeht.

Voraussetzung für diese Änderung scheint mir zu sein, dass das Strafen insgesamt anders gesehen wird.

Der Satz "Wer sein Kind liebt, der züchtigt es!" wurde viele Jahrhunderte tatsächlich so vertreten. Man dachte, dass das Züchtigen wirklich hilft und dass man dem Kind was Gutes tut, selbst wenn es weh tut.

Diese Denkweise ist aus der Mode gekommen, als man immer klarer die "Nebenkosten" des Strafens erkannte.

Natürlich hilft die Negativkonditionierung, ein bestimmtes Verhalten zu verändern. "Schmerz und harte Arbeit sind die besten Lehrmeister!"

Aber die Nebenkosten!

Man kommt zwar in der Verhaltensänderung voran, aber die Nebenkosten!

Wer sein Verhalten allein aus Angst vor den Strafkonsequenzen verändert, erleidet an anderen Stellen einen Schaden.

Schaden für die Selbstachtung.

 

Noch schlimmer wird es, wenn man auf den Strafenden schaut. Strafen werden ja keineswegs immer aus Gründen der Förderung verhängt. Oftmals ist es schlicht der machtgierende Durchsetzungswille des Strafenden, womöglich sogar seine Neigung, eigene seelische Defizite an einem anderen auszulassen. In schlimmen Fällen sind sogar sadistische Motive dabei. Und mal ganz ehrlich: Wer hat schon den Überblick über seine Motive?

 

Aus diesen Gründen ist man heute Strafen gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Ich denke: Zurecht.

Allerdings: So ganz ohne Strafe geht's nicht. Wer sein Kind nicht schlägt, muss trotzdem zu Strafen greifen - und riskiert dabei schwere Folgen ("Nebenkosten") wie der Schlagende. Niemals steckt man so ganz drin, welche Folgen eine Strafe für den Bestraften hat. Und niemand kann wirklich gerecht strafen - so wird das ganze Strafen noch fragwürdiger.

 

Bei strafenden Gottesbildern werde ich auch immer gaaaanz vorsichtig. Da ist vieles ein Relikt aus Zeiten, in denen man sehr naiv die Folgen des Strafens ignorierte. Zeiten, in denen der eigene (meist reichlich arrogante) Strafwille Gott angedichtet wurde. So wenig, wie man sich der Motive menschlicher Strafender nicht bewusst war, so wenig hinterfragte man auch die Strafwilligkeit Gottes.

bearbeitet von Mecky
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Einen besseren Überblick könnte man vielleicht bekommen, wenn man in den Kirchen eine anonyme Umfrage startet, wie lange die letzte Beichte zurück liegt und warum sie so selten oder gar nicht mehr zur Beichte gehen.

Ich befürchte, dass eine Umfrage mit dieser Fragestellung nichts einbringen würde. Die Leute wüssten keine Antwort auf die Frage, warum sie kaum zur Beichte gehen. Es gibt für sie nur wenig Grund, die Beichte zu schwänzen. Sie haben keinen Bezug dazu - und damit auch keinen Grund und keinen Anlass, zur Beichte zu gehen.

 

Die Abwesenheit der Gründe FÜR eine Beichte scheint mir das Ausschlaggebende.

Und dies scheint auch bei Kirchgängern so zu sein.

 

Früher war die Angst vor der Hölle ein Grund. Oder der Sozialdruck der Kirche.

An einen solchen strafenden Gott glaubt man nicht mehr. Und würde man an seine Existenz glauben, würde man ihn ablehnen, aber sich ihm ganz gewiss nicht anvertrauen.

Und der Sozialdruck ist seit dem Zerfall des katholischen Milieus ersatzlos verschwunden.

Außerdem sind Angstgründe viel zu negativer Natur. Da kommt keine positive Motivation bei rüber.

 

Damit wird mir der Grund für den Beichtniedergang klar:

Zu viele Angst- und Negativgründe. Viel zu wenig motivierende Positivgründe - selbst für gläubige Kirchgänger. Das muss zwangsläufig schief gehen.

bearbeitet von Mecky
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Alle Menschen machen Fehler, kleinere und größere. Werden beispielsweise Fehler von Personen des öffentlichen Lebens bekannt, werden diese gnadenlos vom Gegner ausgeschlachtet, obwohl der oft noch mehr „Dreck am Stecken (=Stock)” hat. Von Verzeihung oder Vergebung keine Spur. Heute werden am liebsten öffentlich die Fehler anderer Leute statt die eigenen gebeichtet. Es wird geurteilt und verurteilt.

 

Die Leute sind so sehr mit Gewinnstreben , der Jagd nach Geld und Spass beschäftigt. Da bleibt für den Herrgott keine Zeit mehr übrig.

 

Wohin das ganze führt, erleben wir gerade. Krieg und Chaos nehmen immer mehr zu. Alles globalisiert sich, alles vermischt sich und bewegt sich auf der Welt herum: Waren, Geld, Waffen, Schädlinge, Krankheiten, usw. und auch die Leute.

 

Man will die bunte Gesellschaft, mischt aber die Farben. Im Wasserfarbenkasten entsteht dann dreckiges Braun. Wenn es den Leuten dann zu bunt wird, dann kracht's gewaltig.

 

Meine Erfahrung mit der Beichte: Für mich ist es erst mal schwierig hinzugehen, sich zu überlegen, was ich alles falsch gemacht habe, mich mit meinen Fehlern auseinander zu setzen. Was hätte man alles besser machen können und müssen. Danach habe ich dann ein Gefühl des Befreitseins, Gott wieder näher gekommen zu sein und das schlechte Gewissen gegenüber dem Herrgott hat sich auch etwas aufgehellt. Ganz unzufrieden bin ich mit mir, weil ich nach einiger Zeit immer wieder in den alten Trott zurückfalle.

bearbeitet von aurum
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Die Konnersreuther Resl wie sie auch genannt wurde, hatte wie Pater Pio die Stigmata. Ich habe da einen Bericht von der Ausgabe "Die Stimme Patre Pios Mai/Juni 2015" vor mir liegen.

Sie war eine einfache Bauernmagd. Sie war bekannt mit Edit Stein, eine Jüdin, die wegen ihr zum katholischen Glauben konvertierte, ins Kloster ging und von den Nazis im KZ umgebracht wurde.

Da ich nicht den kompletten Text hier einfach zu besten geben darf (Urheberrecht), werde ich auszugsweise die Geschichte mit Dr. phil. Fritz Gerlich in eigene Worte fassen:

Gerlich war Protestant und Herausgeber der „Münchner Neuesten Nachrichten”. Als er davon hörte, war er davon überzeugt, die Stigmatisierte sei eine Schwindlerin, fuhr dort hin und bat eines der vielen Wunder über die man erzählte, sehen zu dürfen. Beispielsweise, dass die geweihte Hostie von selbst in sie einging, ohne das sie sie hinunterschlucken musste. Seinen Bericht darf ich unverändert wiedergeben, weil er inzwischen gemeinfrei ist:

 

„Als der Pfarrer mit dem Ziborium kam, geriet Therese beim Anblick der Hostie in Ekstase und zeigte höchstes Verlangen, dem Heiland entgegenzugehen. Ihr Gesicht strahlt, ihre Augen leuchten, die Hände sind etwas ausgestreckt. Der ganze Körper ist etwas gehoben. Der Pfarrer legte vorn auf ihre Zunge eine ganze Hostie und trat sofort von ihr zurück. Plötzlich war die Hostie verschwunden, obwohl ich gut aufgepasst und ihr genau in den Mund geschaut hatte.”

 

Gerlich bekehrte sich und schrieb fortan in seiner Zeitschrift „Der gerade Weg” gegen die Nazis. Er kam deshalb ins KZ und dort um.

Heute steht er im Gotteslob der Ausgabe für das Erzbistum München und Freising in der Märtyrerliste des 3. Reichs.

 

Elima, ich habe mal einen Auszug von der Seite http://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/gibt-es-das-wunder-von-konnersreuth-21705-art829795.html hinzugefügt.

 

 

Zum „Konnersreuther Kreis“ zählte neben Gerlich auch der Widerstandskämpfer und Kapuzinermönch Ingbert Naab, der, von Neumann ermuntert, unermüdlich vor den Nazis warnte. Auch Edith Stein gehörte dazu, die wegen ihrer jüdischen Abstammung 1942 in Auschwitz ermordet wurde. Gerlich, der in seiner Zeitung „Der gerade Weg“ unerschrocken gegen die braune Gefahr schrieb, war bereits 1934 von der SS im KZ Dachau umgebracht worden.

hallo aurum,

 

Du hast geschrieben, daß Fritz Gerlich Protestant war und sich dann bekehrte.

 

hmm ... wohin hat er sich dann bekehrt? Er war doch schon Christ, oder?

 

und zum Thema Therese Neumann, zu Konnersreuth, empfehle ich auch:

 

http://www.josef-hanauer.de/

 

warum? audiatur et altera pars.

 

 

 

 

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Meine Erfahrung mit der Beichte: Für mich ist es erst mal schwierig hinzugehen, sich zu überlegen, was ich alles falsch gemacht habe, mich mit meinen Fehlern auseinander zu setzen. Was hätte man alles besser machen können und müssen. Danach habe ich dann ein Gefühl des Befreitseins, Gott wieder näher gekommen zu sein und das schlechte Gewissen gegenüber dem Herrgott hat sich auch etwas aufgehellt. Ganz unzufrieden bin ich mit mir, weil ich nach einiger Zeit immer wieder in den alten Trott zurückfalle.

Dann geht es Dir bei der Beichte fast ebenso, wie mir.

 

Ein paar Unterschiede habe ich entdeckt: Die Schwierigkeit der Überwindung ist kleiner geworden, weil ich einen sehr vertrauten Beichtvater gefunden habe. Da tritt so eine Art Gewöhnung ein, die aber niemals so ganz vollständig ist. Das Gefühl des Befreitseins: Klar. Das Bewusstsein, Gott näher gekommen zu sein hängt vom jeweiligen Beichtgespräch ab: Es KANN sich einstellen, tut es aber nicht immer. Tja, die Unzufriedenheit mit sich selbst und das Unvermögen, den alten Trott zu verlassen: Würde ich das nicht empfinden, dann wäre ich wohl auch nicht der Beichttyp.

 

Der Niedergang der Beichte hängt allerdings damit zusammen, dass ich nach Gesprächen mit Freunden meist besser dastehe, als nach einer Beichte.

 

Ich halte es für eine Illusion, dass man durch die Beichte ein besserer Mensch würde, der weniger sündigt. Wäre dem so, dann wären die Beichtstühle bis an den Rand voll. Fast alle Menschen, die ich kenne, haben ein großes Interesse daran, besser zu werden. Und sie unternehmen große Anstrengungen, die weit über den Aufwand (auch seelischen Aufwand) einer Beichte hinausgehen. Vielleicht war die Beichte früher auch deswegen beliebter, weil man (zumindest in Dörfern) weniger offen mit Freunden geredet hat? Vielleicht ist unsere Gesprächskultur offener geworden? Das könnte man einmal untersuchen.

 

Es kann sein, dass die Gesprächskultur offener geworden ist. Christlicher geworden ist sie nicht - christliche Glaubensaussagen spielen zumindest in vielen, sehr vielen Gesprächen keine Rolle. Nur unter echten Freunden, da geht's dann mal ans christliche Eingemachte. Das sind dann keine Beichten, aber hier geht es dann sehr wohl um meine Eigenheiten, um die Fehler, die ich mache und auch die Fehler, die ich habituell an mir habe, ohne sie loswerden zu können. Es kann sein, dass ich mich durch solche Gespräche weiterentwickle und zum Positiven verändere - aber das geht in Miniaturschritten voran. Und weniger der faktische Inhalt der Gespräche scheint zu wirken, als vielmehr die Treue, die Gutwilligkeit und das Verstehen meiner Freunde: Das Gefühl, dass ich bei ihnen jederzeit zu dem stehen kann, wie ich bin. Dass sie sogar meine Fehlleistungen an mir mögen - ganz einfach, weil ich es bin und das eben zu mir gehört.

 

EIGENTLICH (hübsches Wort, das immer anzeigt, wenn es ums Gegenteil geht ...) sollte das auch bei der Beichte so gehen: Die Gelegenheit zum inneren Wachstum und zu Beziehungsstärkung zu Gott. Das tut nämlich gut. Sünder sein, gleichwohl. Und dennoch sich als geliebter Sohn Gottes fühlen dürfen, an dem er (mit allen Ecken, Kanten und Schwächen) sein Wohlgefallen hat, wie es bei der Taufe Jesu anklingt.

 

Die Negativseite ist: Dagegen muss eine Beichte erst mal ankommen und zeigen, dass sie etwas anderes bewirken oder zumindest eins draufsetzen kann.

Deshalb lässt mich der Niedergang der Beichte auch sehr gelassen, solange ich außerbeichtliche Möglichkeiten zu dieser Erfahrung sehe.

 

Schau Dir mal die Vergebungszenen in der Bibel an. Da ist nicht eine einzige Beichte dabei (naja, wäre auch schwer möglich). Und dennoch hat z.B. Jesus die Fähigkeit, die Verbindung eines Menschen zu Gott zu prägen - binden, was bisher nicht zusammenkam. Stärken, was bisher nur als Schemen erkennbar war. Hoffnung auf eine ewige, gemeinsame Zukunft in gegenseitiger Liebe wecken.

 

Die Lehre, die ich daraus ziehe:

Statt den Niedergang der Beichte zu bejammern, sollte die Kirche besser mal auf die Stimme Gottes hören, der sie (wie übrigens allezeit) gleich Abraham ruft, das Übliche und Vertraute zu verlassen. Die Kirche muss sich, nachdem die Beichte in vielen Bereichen vom Profanen überholt wurde, neu überlegen, wie man ein Sakrament der Versöhnung und Vergebung gestaltet. Die Ohrenbeichte hat ihre Zeit gehabt - sie kam irgendwann mal im Frühmittelalter auf. Jetzt verschwindet sie wieder. Es handelt sich wahrscheinlich um eine zeitlich befristete Form.

Das Bedürfnis nach Annahme, nach Aussprechen der ganzen Seele (samt Schattenseiten) und nach einer schuldüberlegenen, souveränen Vaterliebe dagegen bleibt. Wahrscheinlich solange es Menschen gibt.

bearbeitet von Mecky
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(vorab: ich komme mit dem vollwertigen Editor immer noch nicht so zurecht. sorry. deswegen so).

 

hallo aurum,

 

Du hast weiter oben geschrieben: "Viele haben den Glauben an die Hölle verloren."

 

In meinem Glaubensbekenntnis (ich glaube an Gott, den Vater ... usw.) kommt die Hölle nicht vor. "Hinabgestiegen in das Reich des Todes ..." ist für mich nicht die Hölle.

 

meint

 

Peter, der sich ein bißchen freut, daß Du da bist (das jetzt aber bitte nur unter uns beiden).

 

:78:

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Du hast geschrieben, daß Fritz Gerlich Protestant war und sich dann bekehrte.

 

Das steht da so in der Quelle „Die Stimme Patre Pios”, Autor Rosario Carello. In einem anderen Bericht habe ich gelesen, er sei ein Freigeist gewesen. Kann sich auch ein Katholik bekehren, wenn er zwischenzeitlich vom Glauben abgefallen war?

 

Die Ev.-Lutherische und die Katholische Kirche habe den Glauben an Christus und die Taufe gemeinsam. Unterschiede gib es bei Abendmahlsfeier und Heiliger Messe, der Heiligenverehrung und der Ansicht wie das Heil zu erreichen ist. Luther hat zudem die meisten Sakramente abgeschafft. Nach ev. Lehre genügt es an Gott zu glauben, um in den Himmel zu kommen. Daher braucht es keine Beichte mit Sündenvergebung und auch kein Fegefeuer.

Die Übereinstimmungen der Kath. Kirche mit der Orthodoxen Kirche sind wesentlich größer.

 

In meinem Glaubensbekenntnis (ich glaube an Gott, den Vater ... usw.) kommt die Hölle nicht vor. "Hinabgestiegen in das Reich des Todes ..." ist für mich nicht die Hölle.

 

 

Du hast recht, das steht da nicht direkt drin. Dort heißt es aber „... zu richten die Lebenden und die Toten.”. Wo gerichtet wird, ist auch eine Verurteiltung möglich.

Wenn es keine Hölle gäbe und damit die Gefahr dorthin verloren zu gehen, dann hätte es die ganze Menschwerdung und Kreuzigung nicht gebraucht. Der größte Schmerz dieser Seelen ist die ewige Trennung von Gott.

 

Früher hat das geheißen „Hinabgestiegen zu der Hölle”. Damit war nicht die Hölle gemeint, sondern so eine Art Vorhölle.

Dort sollen Seelen auf den Einlass in den Himmel gewartet haben, der seit der Vertreibung aus dem Paradies für die Menschheit verschlossen war. Durch den Kreuzestod Jesu wurde der Himmel wieder geöffnet und die Seelen durften zusammen mit Jesus endlich in den Himmel. Er sagte ja zum reuigen rechten Schächer: „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.”. Der linke Schächer hat keine Reue gezeigt und hat sich deshalb für immer von Gott getrennt wie Judas Iskariot. Jesus sagte über ihn: „Aber wehe dem Menschen, der den Menschensohn verrät. Für diesen Menschen wäre es besser, er wäre nie geboren worden.” Der Satz wäre falsch, würde Judas irgendwie die ewige Seligkeit erreichen.

 

Das ist heute noch eine beliebte Methode Satans: Der Mensch wird zu schwerer Sünde verführt, dann wird eine so starke Verzweiflung ausgelöst, dass er sich alsbald selber umbringt.

 

Früher dachte ich, Ewigkeit bedeute unendliche Zeit. Da aber Zeit Veränderung bedeutet, bin ich heute der Meinung, Ewigkeit heißt, es gibt keine Zeit. Angenommen es hat den Urknall gegeben, dann könnte das auch der Beginn der Zeit gewesen sein. Ein Vorher gibt es nicht, weil keine Zeit da war.

bearbeitet von aurum
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Der Niedergang der Beichte hängt allerdings damit zusammen, dass ich nach Gesprächen mit Freunden meist besser dastehe, als nach einer Beichte.

Vor wem stehst Du da besser da? Heißt „meist besser”, es ist manchmal auch anders herum?

 

Meines Wissens wurde die Ohrenbeichte eingeführt, um den Beichtenden dahin entgegen zu kommen, ihre Sünden nicht nur vor dem Priester sondern der ganzen Gemeinde bekennen zu müssen, wie es vorher Brauch war.

Mit Deinem Einverständnis könntest du jederzeit auf das Beichtgeheimnis verzichten und vor der ganzen Gemeinde beichten.

bearbeitet von aurum
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Als Kind fragte ich schon mal, wie lange die Ewigkeit denn dauert. Bekam dann zur Antwort, nach einer Milliarde Jahren ist gerade mal 1 Sekunde der Ewigkeit vorbei.

Entsetzliche Vorstellung, wenn man mal genau darüber nachdenkt...

 

Werner

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Vor wem stehst Du da besser da? Heißt „meist besser”, es ist manchmal auch anders herum?

 

Da gibt es wohl mehrere Möglichkeiten, den Satz von Mecky zu verstehen.

 

Entweder können Freunde sagen "Ach, das war nicht so schlimm", das mag einem dann besser gehen als wenn man in der Beichte die Schwere seiner Schuld eingestehen muss. Andererseits war es bei mir immer so, dass es mir nach der Beichte besser ging, weil das Absolution da war.

 

Es kann psychologisch gemeint sein. Ein Gespräch bei Freunden kann die soziale Anerkennung wiederherstellen, was Du im Beichtstuhl thematisiert, weiß niemand. Für mich gab es da nie einen Widerspruch. Das erste Bußwerk, noch bevor man zur Beichte geht, ist es die Sache dort zu klären, wo sie verursacht wurde.

 

Nur beichten und die Konfrontation mit den Betroffenen vermeiden würde ich für den falschen Weg halten. Denn es geht darum, sich mit seinem Nächsten zu versöhnen. Die Beichte versöhnt mich wiederum mit Gott, den ich durch mein Verhalten meinem Nächsten gegenüber beleidigt habe.

 

Es reicht nicht, mich nur mit einer Person zu versöhnen, wenn ich 2 Personen beleidigt habe...

 

Ein großes Geschenk, wenn Dir Menschen und Gott verzeihen und vergeben können, in jedem Fall aber weißt Du, dass wenn ein Mensch nicht aus seiner Haut und Dir vergeben kann, dann es doch Gott tun wird.

 

 

Die Kirche muss sich, nachdem die Beichte in vielen Bereichen vom Profanen überholt wurde, neu überlegen, wie man ein Sakrament der Versöhnung und Vergebung gestaltet.

 

Mecky, wie sollte das gehen, wie kann Gottes Gnade vom Profanen überholt werden? Bei uns in der Gemeinde werden die Beichtstühle rege frequentiert.

bearbeitet von nobis11
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Die Ohrenbeichte hat ihre Zeit gehabt - sie kam irgendwann mal im Frühmittelalter auf. Jetzt verschwindet sie wieder. Es handelt sich wahrscheinlich um eine zeitlich befristete Form. Das Bedürfnis nach Annahme, nach Aussprechen der ganzen Seele (samt Schattenseiten) und nach einer schuldüberlegenen, souveränen Vaterliebe dagegen bleibt. Wahrscheinlich solange es Menschen gibt.

 

Wenn man Wikipedia trauen darf, fällt die Entstehung der Ohrenbeichte tatsächlich in die Zeit der Kirchenväter. Das "Aussprechen der ganzen Seele" ist doch schon wieder eine Art Beichtgespräch - zumindest ein Zwiegespräch (wer möchte das schon gerne vor einer Gruppe machen, wenn's peinlich=schmerzhaft wird). Ich kann mir gut vorstellen, dass man die Beichte zu einer Art geistlichen Begleitung weiterentwickeln könnte und damit dem Megatrend der Individualisierung Rechnung tragen würde. Ob das personell machbar wäre? Wahrscheinlich würde so ein Angebot auch keine riesige Nachfrage auslösen...

 

Es gibt einfach kein Bewusstsein dafür, dass es so etwas wie eine objektive Sünde geben könnte. Irgendwie kann man doch alles so oder so sehen und irgendeine psychologische Erklärung findet sich immer.

 

Der Niedergang der Beichte hat viel mit der allgemeinen Glaubensverdunstung zu tun. Die Sakramente bauen ja in vielfacher Hinsicht aufeinander auf. Die netten sozialen Events macht man noch gerne mit: Taufe, Firmung, Ehe, Eucharistie. Für die Beichte müsste man sich mit seinem Glauben beschäftigen, sich selbst hinterfragen, alle Relativierungen hinter sich lassen und sich zu diesem wirklich peinlichen (=schmerzhaften) Gespräch überwinden.

 

Wurde das Thema Sex eigentlich schon angesprochen? Ob das eine Rolle spielt? Streng genommen schließt sich doch jeder von den Sakramenten aus, der sich in irgendeiner Form außerhalb der katholischen Ehe sexuell betätigt oder innerhalb dieser anders als durch NFP verhütet. Mit anderen Worten: So ziemlich alle ab der Pubertät.

bearbeitet von pipa
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Wurde das Thema Sex eigentlich schon angesprochen? Ob das eine Rolle spielt? Streng genommen schließt sich doch jeder von den Sakramenten aus, der sich in irgendeiner Form außerhalb der katholischen Ehe sexuell betätigt oder innerhalb dieser anders als durch NFP verhütet. Mit anderen Worten: So ziemlich alle ab der Pubertät.

 

Mutmaßlich werden die meisten Menschen das nicht ansprechen, weil sie es als ihren Privatbereich verstehen. Die meisten Priester dürften das Thema auch eher ausklammern, weil sie sehr wohl wissen, dass sehr wenige Pönitenten hier der Lehre der Kirche folgen. Einerseits wird der Bereich in die persönliche Gewissensentscheidung verlagert, die für einen Katholiken bindend ist, oder man geht davon aus, dass etwaige Handlungen weitgehend schuldlos sind, weil sie den Leidenschaften entspringen.

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Sexualverhalten ist ein ganz schwieriges Thema, weil hier Tabu, Heimlichkeit, Verbot usw. mitspielt und gesellschaftlicher Abstieg droht, wenn bestimmte Vorlieben bekannt werden.

 

Ich sammle hier mal Beispiele, die ich unter dem Gesichtspunkt der Nächstenliebe für verwerflich halte, vielleicht fallen euch ja noch weitere ein:

 

- Beteiligung von Personen, die das nicht wollen, von Kindern oder Tieren. Beteiligt sind auch Kinder, die dabei erst gezeugt werden und dadurch vollkommen unschuldig in die Gefahr kommen, in einer nicht stabilen Umgebung (getrennte Eltern) aufwachsen zu müssen oder noch schlimmer, abgetrieben oder sonst getötet zu werden.

- Verhalten, das andere zu Recht zur Eifersucht reizt und die Gefahr von Mord, Totschlag, Selbsttötung oder Körperverletzung nach sich zieht.

- Verhalten, das die Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten (Untreue, wechselnde Geschlechtspartner) begünstigt und dadurch Leid über viele Menschen bringt.

- Verhalten, das andere zu solchem Verhalten anstiftet oder verführt.

 

 

Eine Todsünde ist ein vorsätzlicher und vollkommen freiwilliger Verstoß gegen die Gebote Gottes in einer wichtigen Angelegenheit, habe ich mal gelesen.

Wobei mir da oft nicht klar ist, wo eine wichtige Sache oder Angelegenheit anfängt.

bearbeitet von aurum
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Der Niedergang der Beichte hängt allerdings damit zusammen, dass ich nach Gesprächen mit Freunden meist besser dastehe, als nach einer Beichte.

Vor wem stehst Du da besser da? Heißt „meist besser”, es ist manchmal auch anders herum?

 

Ich hatte da einige ganz konkrete Gespräche vor Augen, wie ich sie selbst schon geführt habe. Gespräche, wo es um eine meiner Eigenheiten, Gewohnheiten oder Taten ging. Aus solchen Gesprächen kommt man anders raus, als man hineingeht: Da bewegt sich was. Voraussetzung sind allerdings gute Freunde.

  • Ich erkenne, was ich angerichtet habe und wie es auf jemand anderen wirkt.
  • Ich erlebe, wie meine Freunde wohlwollend, aber kritisch mitdenken, wie sie sich für die Hintergründe interessieren. "Wieso hast du so einen Mist von Dir gegeben?" ist in solchen Gesprächen keine verurteilende Floskel, sondern eben jenes Interesse. Stimmt doch: Wieso bin ich so? Warum habe ich mich so verhalten?
  • Allermeistens sind sich meine Freunde und ich sehr schnell einig, dass es Mist war. Manchmal müssen sie mir das erst erklären, aber meistens habe ich es schon selbst bemerkt. Und dann geht man eben in die Tiefe.
  • Ich spüre gerade in solchen Gesprächen eine Solidarität meiner Freunde. Bei aller Kritik und allen peinlichen Fragen: Die halten trotzdem zu mir.

    Und mit allen Freunden habe ich ja auch schon solche Gespräche mit umgekehrten Vorzeichen geführt - damals waren sie die Mistbauer. Das entzieht jeder Überheblichkeit von vornherein den Boden.

  • Wir können überlegen, was ich jetzt tun kann. Entweder den Schlamassel bereinigen. Oder lernen, damit zu leben (besonders, wenn es sich nicht um einmalige Taten, sondern um Gewohnheiten oder sogar Eigenheiten dreht).

Die Vorteile liegen auf der Hand:

Ich lerne mich besser kennen. Ich erfahre bleibende Solidarität. Die Freundschaft wird vertieft und gestärkt und wir lernen wieder einmal mehr voneinander, wie wir so ticken. Handlungsoptionen werden durchdacht. Manchmal helfen mir sogar Freunde beim Handeln oder greifen mir kräftig unter die Arme.

All dies macht solche Gespräche zu wichtigen und positiven Erfahrungen.

 

Das meinte ich mit: Ich stehe besser da nach solchen Gesprächen.

 

Wohl dem, der solche Freunde hat.

Und wohl dem, der dann auch mit seinen Freunden solche Gespräche führt.

 

PS: Mit der Vertraulichkeit gibt es übrigens bisher keine Probleme. Meine Freunde spüren mit hoher Präzision, was sie (wem) weitersagen können. Ein striktes Beichtgeheimnis gibt es da nicht. Im Gegenteil: Manchmal lege ich sogar Wert darauf, dass sie auch mit anderen darüber sprechen. Und ich vertraue ihnen, dass sie das nicht böswillig tun. Sollten sie dabei einmal zu weit gehen: Was solls?

bearbeitet von Mecky
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Die Kirche muss sich, nachdem die Beichte in vielen Bereichen vom Profanen überholt wurde, neu überlegen, wie man ein Sakrament der Versöhnung und Vergebung gestaltet.

Mecky, wie sollte das gehen, wie kann Gottes Gnade vom Profanen überholt werden?

 

Indem sich die Gnade Gottes im Profanen inkarniert.
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Mecky, so wie Du es hier schilderst, üben Deine Freunde einen guten Einfluss auf Dich aus, in dem sie Dir ehrlich den Spiegel vorhalten. Du erkennst so besser, was gut und was falsch gelaufen ist. Das nützt Dir für die Gegenwart und die Zukunft. Leute, diese Möglichkeit nicht haben, können beispielsweise das Sorgentelefon anrufen oder ein Beichtgespräch führen.

 

Beim Bußsakrament geht es um Reue für falsches Handeln oder pflichtwidriges Unterlassen gegenüber Gott und den Geschöpfen auf der Welt in der Vergangenheit.

Der Priester hat ausgehend von Jesus die Macht erhalten, im Namen Gottes Dich von Deinen Sünden loszusprechen, die Du vorher bekennst. Sünden, die dabei vergessen werden, sind mit verziehen. Das Verschweigen einer schweren Sünde oder gar Lügen oder fehlende Reue machen die ganze Beichte ungültig. Die unvollkommene Reue reicht, d. h. die Gottesfurcht. Nicht jede Person ist in der Lage, Gott gleich aus vollem Herzen zu lieben. Die vollkommene Reue ist die Reue aus Liebe zu Gott.

Taten, die man aus eigener Kraft wieder gut machen kann, müssen natürlich wieder gut gemacht werden: Gestohlenes Gut zurück gegeben, angerichteter Schaden ersetzt, falsche Anschuldigungen korrigiert werden, usw.

Wenn das zum Zeitpunkt der Beichte noch nicht geschehen ist, muss das baldmöglichst nachgeholt werden.

Wie Du Deinen Körper immer wieder mit Wasser von Schmutz reinwäscht, wäscht dieser Vorgang Deine Seele mit dem kostbaren Blut Jesu von Sünden rein.

 

Du kennst ja den Spruch, dass selbst der Gerechteste siebenmal am Tag fällt. Auch der Papst sündigt. Freut sich nicht Jesus über einen Sünder, der Buße tun, mehr, als über sieben Gerechte? Viele Heilige waren nicht so viel besser als wir. Sie haben aber oft gebeichtet, manche wöchentlich.

 

Deine Gespräche mit Deinen Freunden und das Bußsakrament ersetzen sich daher nicht, sondern sie ergänzen sich.

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