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Zulassung zu den Sakramenten "nach Prüfung im Einzelfall"


Udalricus

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Ich versuche, den Punkt anders anzugehen:

 

Bei der Diskussion um die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten taucht immer wieder die Idee der "Prüfung des Einzelfalles" auf. Mir ist etwas schleierhaft, was damit gemeint sein soll, zumal das eigentlich nie näher erläutert wird.

 

Damit ist der Weg zu ganz vielen Wegen geöffnet - im Zweifel (!) bis hin zur Feststellung, dass man eigentlich niemandem Willigen den Weg zur den Sakramenten verbauen sollte. Ich würde diese fehlende Definiertheit sogar als einen Faktor sehen, der den Seelsorger sehr entlastet.

 

Mir schwebt ein Pfarrer vor Augen, der in der Pfarrkanzlei sitzt, und vor der Türe stehen die Wiederverheirateten Geschiedenen Schlange, um sich zu bewerben, zu den "Einzelfällen" zu gehören.

 

Das ist IMO ein falsches Bild. Da ja - wie schon von anderen geschrieben wurde - niemandem die Teilnahme untersagt werden kann (außer bei den Sakramenten, auf die man systematischerweise keinen direkten Anspruch hat, z.B. die Weihe in das Geistliche Amt), ist es letztlich der Betroffene selber, der sich die Erlaubnis erteilt. Oder eben nicht.

 

Die Kriterien, nach denen der Pfarrer den Daumen hebt oder senkt, bleiben offen.

 

Na ja, dafür wurde der Pfarrer aber doch auch nicht angestellt - oder?

 

Vor der Türe fangen die Wartenden und die Herausgekommenen zu diskutieren an: "Warum bist du zugelassen worden, und ich nicht? Bei mir ist es doch viel offensichtlicher, dass ich würdig bin!"

 

Somit stellt sich diese Frage auch nicht mehr.

 

Ist diese Vorstellung weltfremd?

 

Sie wäre nicht weltfremd, wenn die Kirche andere Strukturen hätte.

 

Oder ist die Rede von der "Lösung im Einzelfall" nur eine geschickte Verschleierung des Prinzips "Wer kommen will, soll kommen dürfen!" ????

 

Also bei allem Respekt gegenüber Deiner Auffassung - das sollte doch erst einmal die Grundhaltung gegenüber den Teilnehmern an der Eucharistie (beispielsweise) sein. Das sollte man nicht verschleiern müssen. Und hier eine tragfähige Meinungsbildung zu erreichen - bei den Betroffenen - dafür sind Du und Deine Kollegen da. Die Betroffenen sollten sich im Klaren darüber sein, ob sie oder ob sie nicht teilnehmen sollten. Und dies irgendwie für sich selbst schlüssig begründen können.

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Nun, lara, welchen Anteil hast du aus deiner Sicht selbst an dem Außenbild der Kirche, welches du hier bemängelst?

 

@lara: Traditionell war doch ich die Empfängerin dieser Frage...

Achso, mit den Traditionen auf mykath kenne ich mich nicht mehr so aus. ;)

 

Die Bemerkung, ich bemängele ein "Außenbild" der Kirche, ist auch dermaßen falsch, dass ich OAOSs Frage nicht beantworten wollte. (Mich würde aber interessieren, was Du darauf geantwortet hast.)

 

Aber eigentlich geht es hier ja um die Prüfung im Einzelfall. *ganzkorrekttu*

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Achso, mit den Traditionen auf mykath kenne ich mich nicht mehr so aus. ;)

 

Die Bemerkung, ich bemängele ein "Außenbild" der Kirche, ist auch dermaßen falsch, dass ich OAOSs Frage nicht beantworten wollte. (Mich würde aber interessieren, was Du darauf geantwortet hast.)

 

Aber eigentlich geht es hier ja um die Prüfung im Einzelfall. *ganzkorrekttu*

 

Habe nebenan einen alten Thread gehoben: "Wie begeistert man Menschen (wieder) für die Kirche"

Der hat den Vorteil, dass er in den F&A liegt.

Hier kämen wir tatsächlich OT.

bearbeitet von Claudia-Jutta
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Amen. Halleluja!

Nun ja- ganz unrecht hat udalrics mit seinen Anmerkungen nicht- solche Diskussionen würde es geben, und das sollte schon ernst genommen werden.

bearbeitet von mn1217
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Biblisch:

Das Verlangen des Gerechten sättigt der Herr, die Gier der Frevler stößt er zurück. :rolleyes:

 

Du kapierst es nicht, oder?

Es geht nicht um "Zulassung".

Herr Müller geht zur Kommunion, wie er es jetzt auch tun könnte. Denn niemand kann ihn daran hindern.

Der einzige Unterschied ist, dass er es nicht in Eigenregie tut, sondern vorher mit einem Seelsorger darüber gesprochen hat. Und dieses Gespräch geht Frau Maier einen feuchten Staub an, weswegen sie so wenig danach zu fragen oder sich darum zu kümmern hat, wie jetzt auch, und warum Udal das mit ihr so wenig zu diskutieren hat wie jetzt auch. Das Ding heißt "Beichtgeheimnis". Da ist nichts zu "kommunizieren", mit gar keinen Worten. Es geht nämlich nicht um einen Bescheid, den das Amt zu begründen hat. :k035:

 

Ja, sicher, das weiß Frau Maier vermutlich auch. Sie diskutiert es aber mit x anderen, es macht sich Unmut bei denen breit, die nach einem Gespräch mit dme Priester nicht das "Placet" bekommen haben, es gibt die (vielleicht nicht ganz unbegründete) Meinung, dass die Priester nach Nase, völlig willkürlich, entscheiden - und dem armen Herr Müller tut das auch nicht gut, denn es kann durchaus sein, dass er dann zwar zur Kommunion gehen, aber ansonsten aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird, weil andere es ihm übel nehmen, dass er "darf".

bearbeitet von mn1217
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Wenn ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass die ganze Menschheit aus Einzelfällen besteht.

 

-Erinnert mich irgendwie an die Szene aus "das leben des Brin: 'Wir sind alle Individuen...'

 

Die Menschheit besteht (auch) aus sozialen Wesen, die in Gruppen zusammenfinden und sich umeinander kümmern und voneinander wissen wollen.

Zwischen diesen beiden Polen bewegen wir uns immer, und beidem muss Rechnung getragen werden.

Ich finde es gut, dass sich udalricus auch darum Gedanken macht, wie die Einzelfalllösung bei der Gemeinde ankommt.

Daraus zu schließen, dass er in einem persönlichen Gespräch nicht individuell hinschaut, spricht und handelt, halte ich nicht für zwingend, vielleicht ist sie ihm gegenüber auch unfair.

Ich denke, es geht beides, der Blick und die Sorge auf/um den Einzelnen und den Blick/die Sorge auf/um die Gemeinde.

 

Und ich denke auch, dass es tatsächlich eine Frage an die Amtskirche ist, wie sie mit den Sakramenten umgeht, welche Forderungen sie stellt, wie sie klarstellt, dass es eben ein Sakrament ist, ohne zu verurteilen.

 

Wer als Seelsorger für die Kirche arbeitet, ist mMn durchaus berechtigt, von dieser Unterstützung im Umgang mit den einzelnen Gläubigen einufordern. Und wenn ich ständig gegen offziell bestehende Regeln versoße, kann das denke ich, durchaus ein ungutes Gefühl auslösen.

Ich hätte ein ungutes Gefühl, wenn ich mich ständig in Grauzonen bewegen würde oder klar gegen bestehende Regeln verstoßen würde, selbst wenn ich dies aus voller Überzeugung täte.

 

 

Die Segensfeiern neu zu beleben, halte ich für eine ganz gute Idee. Als Angebot für wiederveheiratet geschiedene, die ihre zweite Verbindung segnen lassen möchten,als Angebot für junge Menschen, die nciht wissen, ob Firmung ihr Weg ist, als Angeot für junge Eltern, die der Kirche fremd/fern sind, aber ihr Neugeborenes trotzdem mit eienm Ritual begrüßen möchten...

 

Wobei ich die Eucharistie als sehr zentral sehe und deswegen Menschen nicht generell den Zugang verweigern würde. Nach einer Wiederheirat eine gewisse Zeit zu warten, einer Zeit der "Buße", wie auch immer diese sich dann konkret gestalten kann, finde ich eine ganz gute Idee.

bearbeitet von mn1217
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"Segensfeiern" an die Stelle von Sakramenten zu setzen heißt, eine Kirche "light" zu begründen für solche, die sich dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen. Das läge zwar im Trend, aber wem soll so eine Zweiklassenkirche denn helfen?

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Franciscus non papa

Biblisch:

Das Verlangen des Gerechten sättigt der Herr, die Gier der Frevler stößt er zurück. :rolleyes:

 

Du kapierst es nicht, oder?

Es geht nicht um "Zulassung".

Herr Müller geht zur Kommunion, wie er es jetzt auch tun könnte. Denn niemand kann ihn daran hindern.

Der einzige Unterschied ist, dass er es nicht in Eigenregie tut, sondern vorher mit einem Seelsorger darüber gesprochen hat. Und dieses Gespräch geht Frau Maier einen feuchten Staub an, weswegen sie so wenig danach zu fragen oder sich darum zu kümmern hat, wie jetzt auch, und warum Udal das mit ihr so wenig zu diskutieren hat wie jetzt auch. Das Ding heißt "Beichtgeheimnis". Da ist nichts zu "kommunizieren", mit gar keinen Worten. Es geht nämlich nicht um einen Bescheid, den das Amt zu begründen hat. :k035:

 

Ja, sicher, das weiß Frau Maier vermutlich auch. Sie diskutiert es aber mit x anderen, es macht sich Unmut bei denen breit, die nach einem Gespräch mit dme Priester nicht das "Placet" bekommen haben, es gibt die (vielleicht nicht ganz unbegründete) Meinung, dass die Priester nach Nase, völlig willkürlich, entscheiden - und dem armen Herr Müller tut das auch nicht gut, denn es kann durchaus sein, dass er dann zwar zur Kommunion gehen, aber ansonsten aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird, weil andere es ihm übel nehmen, dass er "darf".

 

ach Gott, was diese 'Frau Meier denkt, geht mir am Allerwertesten vorbei. Jeder kehre vor seiner eigenen Tür...

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Franciscus non papa

"Segensfeiern" an die Stelle von Sakramenten zu setzen heißt, eine Kirche "light" zu begründen für solche, die sich dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen. Das läge zwar im Trend, aber wem soll so eine Zweiklassenkirche denn helfen?

 

 

selten so einen dummen Beitrag gelesen - es sei denn, du forderst damit die Sakramentalität einer "Homoehe" anzuerkennen. Aber du befindest dich ja in allerbester Gesellschaft von römischen Vollidioten...

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Und ich denke auch, dass es tatsächlich eine Frage an die Amtskirche ist, wie sie mit den Sakramenten umgeht, welche Forderungen sie stellt, wie sie klarstellt, dass es eben ein Sakrament ist, ohne zu verurteilen.

 

Sakramente sind ein Handeln Gottes an den Menschen, das die Kirche (österreichisch gesprochen) "sachwaltet". Insofern ist sie keineswegs frei darin, wie sie mit den Sakramenten umgeht und welche Anforderungen sie stellt. Denn es geht nicht um die Anforderungen "der Kirche", sondern um die Erwartungen Gottes.

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"Segensfeiern" an die Stelle von Sakramenten zu setzen heißt, eine Kirche "light" zu begründen für solche, die sich dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen. Das läge zwar im Trend, aber wem soll so eine Zweiklassenkirche denn helfen?

 

 

selten so einen dummen Beitrag gelesen - es sei denn, du forderst damit die Sakramentalität einer "Homoehe" anzuerkennen. Aber du befindest dich ja in allerbester Gesellschaft von römischen Vollidioten...

 

 

Du hast den Beitrag einfach nicht verstanden.

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"Segensfeiern" an die Stelle von Sakramenten zu setzen heißt, eine Kirche "light" zu begründen für solche, die sich dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen. Das läge zwar im Trend, aber wem soll so eine Zweiklassenkirche denn helfen?

 

Das ist genau die Sorge, die mich seit längerem, und jetzt aktuell wieder sehr stark bewegt.

 

Eine Kirche, die ihre Prinzipien aufweicht, um den Menschen zu gefallen - Kann das wirklich die Kirche Jesu sein?

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"Segensfeiern" an die Stelle von Sakramenten zu setzen heißt, eine Kirche "light" zu begründen für solche, die sich dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen. Das läge zwar im Trend, aber wem soll so eine Zweiklassenkirche denn helfen?

 

Das ist genau die Sorge, die mich seit längerem, und jetzt aktuell wieder sehr stark bewegt.

 

Eine Kirche, die ihre Prinzipien aufweicht, um den Menschen zu gefallen - Kann das wirklich die Kirche Jesu sein?

Die kranken brauchen den Arzt, nicht die gesunden.

Was wenn die Therapie mehr schadet als heilt?

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Eine Kirche, die ihre Prinzipien aufweicht, um den Menschen zu gefallen - Kann das wirklich die Kirche Jesu sein?

 

Meine Gegenfrage: Eine Kirche, bei der selbst das Management weiß, dass die angeblich so wichtigen Prinzipien auf dem Papier stehen, aber immer weniger umgesetzt werden - kann das die Kirche Jesu sein?

 

Und gleich eine Grundsatzfrage: Wenn die Prinzipien sich als falsch herausstellen sollten - sollte man sie dann nicht "aufweichen"?

 

Und ein Punkt zum Nachdenken: Was ist in der Zeit, wo ein Teil - durchaus theologisch begründet - der Auffassung ist, man müsse die Prinzipien lockern und ein anderer Teil der gegenteiligen Auffassung ist? Kann man da überhaupt von "klaren Prinzipien" sprechen?

 

Nur mal so als Beispiel: Humanae Vitae war bereits bei ihrer Veröffentlichung unter Katholiken hoch umstritten - wäre das nicht so gewesen, hätte es die Mariatroster und die Königssteiner Erklärung nicht gebraucht.

 

Kann man bei einer solchen Strittigkeit überhaupt von einem allgemein anerkannten Prinzip reden?

 

Gemäß Vinzenz von Lérins Aussage (die im übrigen inhaltlich bereits von Tertullian und Irenäus ausgearbeitet wurde) ist das katholisch, was immer und überall geglaubt wird. Das dürfte zwar durchaus kleinere Abweichungen tolerieren, nicht jedoch so massive Abweichungen, wie sie bei der genannten Enzyklika bereits ganz am Anfang aufgetreten waren.

 

Und ja - die Kirche muss den Menschen gefallen. Tut sie das nicht, dann vermittelt sie offensichtlich nicht die "Gute Botschaft", das "Evangelium" in einer verständlichen Weise. Es ist mir immer wieder ein Rätsel, wie man gerade bei der Frage, die doch angeblich so heilsnotwendige Nähe zu Gott den Menschen möglichst gut nahezubringen - dermaßen an dem Gedanken "Viel Feind, viel Ehr" festhalten kann: Lieber hält man an Theorien fest, denen keiner folgt, als dass man die Theorien überarbeitet, so dass man ihnen folgen kann. Begründung: Alle sind dagegen, also muss es gut sein. "Gute Nachricht" bzw. "frohe Botschaft" ist für mich was anderes.

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"Segensfeiern" an die Stelle von Sakramenten zu setzen heißt, eine Kirche "light" zu begründen für solche, die sich dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen. Das läge zwar im Trend, aber wem soll so eine Zweiklassenkirche denn helfen?

 

 

selten so einen dummen Beitrag gelesen - es sei denn, du forderst damit die Sakramentalität einer "Homoehe" anzuerkennen. Aber du befindest dich ja in allerbester Gesellschaft von römischen Vollidioten...

 

 

Du hast den Beitrag einfach nicht verstanden.

 

 

Er ist auch völlig unverständlich. Denn es geht nicht um Menschen, die sich dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen.

 

Mir ist rätselhaft, mit welcher Wissens- und Datengrundlage Du hier gleich die Ursache (mangelndes Wollen, nicht etwa mangelndes Können) unterstellst.

 

Und wie sehr die Diskussion in dieser Frage von der Angst geprägt ist, ein zusätzliches Angebot (das ja überhaupt nicht von denen, die anderer Auffassung sind, angenommen werden muss) könne allgemeinen Schaden verursachen.

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Vielleicht sollte das ehrenwerte Lehramt nochmal in den Vordergrund rücken, daß die Sakramente keine Belohnung für's lehramtskonforme Wohlverhalten sind...

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Eine Kirche, die ihre Prinzipien aufweicht, um den Menschen zu gefallen - Kann das wirklich die Kirche Jesu sein?

 

Ist der Mensch für das Gesetz oder das Gesetz für den Menschen da?

 

Natürlich ist das Gesetz für den Menschen da.

 

Aber dazu muss er es auch anwenden ...

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Eine Kirche, bei der selbst das Management weiß, dass die angeblich so wichtigen Prinzipien auf dem Papier stehen, aber immer weniger umgesetzt werden - kann das die Kirche Jesu sein?

 

Ja

 

Wenn die Prinzipien sich als falsch herausstellen sollten - sollte man sie dann nicht "aufweichen"?
Dann schon

 

Was ist in der Zeit, wo ein Teil - durchaus theologisch begründet - der Auffassung ist, man müsse die Prinzipien lockern und ein anderer Teil der gegenteiligen Auffassung ist? Kann man da überhaupt von "klaren Prinzipien" sprechen?
Die Prinzipien bleiben klar, aber nicht ihre Akzeptanz

 

Humanae Vitae war bereits bei ihrer Veröffentlichung unter Katholiken hoch umstritten - wäre das nicht so gewesen, hätte es die Mariatroster und die Königssteiner Erklärung nicht gebraucht.
Ob man diese beiden Erklärungen als notwendig erachtet, hängt davon ab, wo man steht. Ich halte sie für nicht notwendig.

 

Gemäß Vinzenz von Lérins Aussage (die im übrigen inhaltlich bereits von Tertullian und Irenäus ausgearbeitet wurde) ist das katholisch, was immer und überall geglaubt wird.

 

Dann ist nichts katholisch, denn irgendwo und irgendwann gab es immer einen, der nicht glaubte.

 

Und ja - die Kirche muss den Menschen gefallen. Tut sie das nicht, dann vermittelt sie offensichtlich nicht die "Gute Botschaft", das "Evangelium" in einer verständlichen Weise. Es ist mir immer wieder ein Rätsel, wie man gerade bei der Frage, die doch angeblich so heilsnotwendige Nähe zu Gott den Menschen möglichst gut nahezubringen - dermaßen an dem Gedanken "Viel Feind, viel Ehr" festhalten kann: Lieber hält man an Theorien fest, denen keiner folgt, als dass man die Theorien überarbeitet, so dass man ihnen folgen kann. Begründung: Alle sind dagegen, also muss es gut sein. "Gute Nachricht" bzw. "frohe Botschaft" ist für mich was anderes.

 

Lies einfach mal in aller Ruhe das 6. Kapitel des Johannesevangeliums - bis zum bitteren Ende!

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Natürlich ist das Gesetz für den Menschen da.

 

Aber dazu muss er es auch anwenden ...

 

 

So wie Jesus? Da ging es, glaube ich, um eine Ausnahme vom Sabbatgebot (bzw. um eine Ausnahme einer traditionellen Auslegung des Sabbatgebotes, um genauer zu sein).

 

Er wendete also die traditionelle Auslegung nicht an. Warum?

Ich behaupte: Weil sie nicht zum Menschen passt.

 

Sind da Analogien möglich?

 

So - von wegen - das Gesetz ist für den Menschen da (ich formuliere härter: Hat für den Menschen da zu sein).

Und jetzt stellt sich die Frage: Was ist, wenn man "unter den Menschen" zu dem Schluss kommt, dass ein bestehendes Gesetz eben nicht für den Menschen da ist?

 

Genau. Dann darf man es nicht nur nicht anwenden (das wäre basic), dann muss man es eigentlich abschaffen (das wäre - bei einer Verallgemeinerung - die glaubwürdigste Lösung).

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Was ist in der Zeit, wo ein Teil - durchaus theologisch begründet - der Auffassung ist, man müsse die Prinzipien lockern und ein anderer Teil der gegenteiligen Auffassung ist? Kann man da überhaupt von "klaren Prinzipien" sprechen?
Die Prinzipien bleiben klar, aber nicht ihre Akzeptanz

 

Prinzipien, die bereits von Anfang an umstritten sind, sind keine klaren Prinzipien. Sie sind Arbeitshypothesen.

 

Dann ist nichts katholisch, denn irgendwo und irgendwann gab es immer einen, der nicht glaubte.

 

Ich schrieb, dass ich mit kleineren Minderheiten keine Probleme hätte. Hast Du wahrscheinlich überlesen. Und jetzt?

 

Lies einfach mal in aller Ruhe das 6. Kapitel des Johannesevangeliums - bis zum bitteren Ende!

 

Ähm - ich verstehe momentan nicht, auf was Du raus willst. Ich würde in erster Näherung aus Deinem Tipp schließen, dass es Dir darauf ankäme, durch die Sakramentenverweigerung bestimmte Leute aus einer Gottesnähe ausschließen zu wollen. Das kann ich mir bei Dir nun ehrlich nicht vorstellen.

 

Eine weitere Interpretation wäre, dass die Leute, die bestimmte Moralvorstellungen nicht leben wollen/können, gleichzusetzen sind mit denen, die sich aktiv von Gott abwenden bzw. "Teufel" sind. Kann ich mir bei Dir auch irgendwie nicht vorstellen.

 

Oder zweifelst Du den Glauben derer an, die sich als "katholisch gläubig" sehen, aber die umstrittenen Richtlinien nicht einhalten und deswegen als Ungläubige der Sakramente nicht bedürfen? Kann ich mir bei Dir auch nicht vorstellen.

 

Du hinterlässt mich ratlos.

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"Segensfeiern" an die Stelle von Sakramenten zu setzen heißt, eine Kirche "light" zu begründen für solche, die sich dem Ernst des Lebens nicht stellen wollen. Das läge zwar im Trend, aber wem soll so eine Zweiklassenkirche denn helfen?

 

Die Intention ist NICHT, diese ANSTELLE von Sakramenten zu setzen, sondern als ALTERNATIVE anzubieten. Es gibt ihn ja, den Segen. Nur ist er ziemlich verlorengegangen.

 

Und damit kann klar aufgezigt werden, dass es für (bestimmte) Sakramente eben Zulassungskriterien gibt- womit auch der Stellenwert des Sakramentes deutlicher gemacht wird.

Jemand, der geschieden wiederverheiratet ist, kann eben kein zweites Mal das Ehesakrament empfangen. Punkt.

Dagegen, seine zweite Partnerschaft zu segnen,muss aber nicht unbedingt etwas sprechen. Das Paar bekäme den Segen und fühlte sich nicht so "außen vor".

 

Eltern, die aus der Kirche ausgetreten sind und auch keine Paten zur Hand haben, die religiös sind, könnten ihr Kind -auch im Rahmen einer nicht kirchlichen Feier- segnen lassen. Die Einladung an das Kind,sich später taufen zu lassen, besteht natürlich.

Dem Elternwunsch nach einem feierlichen Ritual ist dann entsprochen, aber niemand muss lügen und was von "Erziehung im christlichen Glauben" versprechen, von dem klar ist, dass es weder gehalten werden kann noch will.

 

und so weiter.

bearbeitet von mn1217
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Biblisch:

Das Verlangen des Gerechten sättigt der Herr, die Gier der Frevler stößt er zurück. :rolleyes:

 

Du kapierst es nicht, oder?

Es geht nicht um "Zulassung".

Herr Müller geht zur Kommunion, wie er es jetzt auch tun könnte. Denn niemand kann ihn daran hindern.

Der einzige Unterschied ist, dass er es nicht in Eigenregie tut, sondern vorher mit einem Seelsorger darüber gesprochen hat. Und dieses Gespräch geht Frau Maier einen feuchten Staub an, weswegen sie so wenig danach zu fragen oder sich darum zu kümmern hat, wie jetzt auch, und warum Udal das mit ihr so wenig zu diskutieren hat wie jetzt auch. Das Ding heißt "Beichtgeheimnis". Da ist nichts zu "kommunizieren", mit gar keinen Worten. Es geht nämlich nicht um einen Bescheid, den das Amt zu begründen hat. :k035:

 

Ja, sicher, das weiß Frau Maier vermutlich auch. Sie diskutiert es aber mit x anderen, es macht sich Unmut bei denen breit, die nach einem Gespräch mit dme Priester nicht das "Placet" bekommen haben, es gibt die (vielleicht nicht ganz unbegründete) Meinung, dass die Priester nach Nase, völlig willkürlich, entscheiden - und dem armen Herr Müller tut das auch nicht gut, denn es kann durchaus sein, dass er dann zwar zur Kommunion gehen, aber ansonsten aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird, weil andere es ihm übel nehmen, dass er "darf".

 

ach Gott, was diese 'Frau Meier denkt, geht mir am Allerwertesten vorbei. Jeder kehre vor seiner eigenen Tür...

 

Da gebe ich dir ja Recht, allein, die Erfahrung lehrt, dass dies nicht geschieht...

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Und ich denke auch, dass es tatsächlich eine Frage an die Amtskirche ist, wie sie mit den Sakramenten umgeht, welche Forderungen sie stellt, wie sie klarstellt, dass es eben ein Sakrament ist, ohne zu verurteilen.

 

Sakramente sind ein Handeln Gottes an den Menschen, das die Kirche (österreichisch gesprochen) "sachwaltet". Insofern ist sie keineswegs frei darin, wie sie mit den Sakramenten umgeht und welche Anforderungen sie stellt. Denn es geht nicht um die Anforderungen "der Kirche", sondern um die Erwartungen Gottes.

 

Ja, das sehe ich auch so. Die Erwartungen Gottes sind allerdings nicht immer die westlichen Europäern.

Und die Kirche muss die Erwartungen Gottes kommunizieren, auch durch ihre Seelsorger. Dazu sollte immer wieder darüber diskutiert werden, was denn die Erwartungen Gottes sind.

Wenn wir die jesuanische Botschaft nehmen, dann ist es ja nicht so, dass Jesus gesagt hat: Tu,was immer euch beliebt oder was gerade Mainstream ist. Da gibt es schon klare Forderungen, und in den "Mainstream" hat Jesus nun wirklich nicht gepasst.

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Eine Kirche, die ihre Prinzipien aufweicht, um den Menschen zu gefallen - Kann das wirklich die Kirche Jesu sein?

Also ob Jesus was mit den Prinzipien der heutigen Kirche zu tun hätte... :ninja:
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