Jump to content

Edith will auch ein Paralleluniversum


Edith1

Recommended Posts

vor 5 Stunden schrieb Merkur:

Es wurde sogar ein (heute noch existierender) Orden gegründet, der sich die Befreiung christlicher Sklaven zum Ziel gesetzt hatte. Die Mercedarier.

 

Und Mozart schrieb 1782 seine damals brandaktuelle Oper "Die Entführung aus dem Serail", in der es um die Befreiung von Konstanze (Spanierin), Blonde (Engländerin) und dem Diener Pedrillo geht, die, von Seeräubern verschleppt, auf einem Sklavenmarkt verkauft wurden. Zum Glück an den großmütigen, wiewohl untypischen Muslim Bassa Selim...

bearbeitet von Alfons
Link eingefügt
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und 100 Jahre später ist Kara Ben Nemsi im Sudan mit einer Sklavenkarawane unterwegs, die von Arabern geführt wird. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Stunden schrieb Baumfaeller:

Interessant. Wusste ich gar nicht.

Ein weitere interessante Fußnote ist der "Zandsch-Aufstand" in Mesopotamien. Die Araber führten nämlich auch zu Millionen afrikanische Sklaven ein*. Die Bevölkerung des heutigen Südiraks bestand im 9. Jhd. weit überwiegend aus afrikanischen Sklaven, die es einmal sogar schafften, nach einem Aufstand einen 14 Jahre bestehenden Staat zu gründen. Quasi ein orientalisches Haiti.

 

 

*Das war kein böser Kolonialismus, Kolonialismus ist es nur, wenn Weiße so etwas machen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

""Slavery in the Arab World" von Murray Gordon, 1998 gehört sicherlich zu den Standardwerken zur Geschichte der Sklaverei. Seiner Meinung nach wird die Sklaverei eindeutig durch den Islam sanktioniert, im Vorwort benennt er die Fortexistenz (bei formellem gesetzlichen Verbot) der klassischen Sklaverei zumindest für Mauretanien und den Sudan als eine gesellschaftliche Realität.

Eine großen Unterschied zwischen der "westlichen" und der "arabischen" Slaverei sieht er in den unterschiedlichen Funktionen: die afrikanischen Sklaven erhielten die feudalistische Plantagenwirtschaft in den Amerikas und der Karibik aufrecht, die arabische Sklaverei war gesellschaftlich differenzierter: es gab die Militärsklaven, sie konnten in der Verwaltung dienen (und aufsteigen) und waren sonst v.a. Haushalts- und Sexsklaven.

Dies hatte einerseits eine weitgehende Integration der Sklaverei in die soziale Ordnung zur Folge, die tlw. auch die humanitären Folgen der Sklaverei milderte, z.a. trug es aber auch dazu bei, dass die Sklaverei kaum aus der islamischen Gemeinschaft selbst infrage gestellt wurde.

Im Westen wurde die Sklaverei im wesentlichen* durch die britischen (frei)kirchlichen Christen infrage gestellt, z.a. war die Sklaverei nicht in den Alltag Westeuropas integriert, weshalb die Abschaffung auch wesentlich geringere sozaiel und wirtschaftliche Veränderungen bedingte. Die viel deutlichere soziale Segregation zwischen schwarzen Sklaven und weißen Herren dürfte dann aber auch erheblich zum Entstehen des westlichen Rassismus beigetragen haben, während durch die Institution des Harem und niedrigen gesellschaftlichen Stellung der Frau in der islamischen Welt eine intensive Vermischung der Hautfarben einsetzte.

 

*und natürlich von den Sklaven selbst, die im Westen in Haiti ein eindrucksvolles Beispiel der Selbstbefreiung ablieferten und so bei ihren Herren eine gewisse Nachdenklichkeit beförderte, was einem Sklavenhalter auch blühen konnte.

bearbeitet von Shubashi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

3 minutes ago, Shubashi said:

Die viel deutlichere soziale Segregation zwischen schwarzen Sklaven und weißen Herren dürfte dann aber auch erheblich zum Entstehen des westlichen Rassismus beigetragen haben, während durch die Institution des Harem und niedrigen gesellschaftlichen Stellung der Frau in der islamischen Welt eine intensive Vermischung der Hautfarben einsetzte.

Das letztere wage ich zu bezweifeln. Speziell Araber sind nach allem, was ich schon gehört habe, Schwarzen gegenüber äußerst rassistisch.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Werner001:

Das letztere wage ich zu bezweifeln. Speziell Araber sind nach allem, was ich schon gehört habe, Schwarzen gegenüber äußerst rassistisch.

 

Werner

Ich empfehle, mal nach "afro-iraqi" zu googlen. Die Nachfahren der schwarzen Sklaven leben auch heute noch im Irak. Ihr Alltag unterscheidet sich wenig von dem der Schwarzen in Alabama 1950. Allerdings schafft ausgerechnet die Burka eine gewisse Abhilfe: Man kann bei gemischtrassigen Paaren nämlich nicht sehen, dass sie gemischtrassig sind, wenn sie eine Burka trägt. So kann man vermeiden, gleich wegen Blutschande am Laternenpfahl aufgehängt zu werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 46 Minuten schrieb Aristippos:

Ich empfehle, mal nach "afro-iraqi" zu googlen. Die Nachfahren der schwarzen Sklaven leben auch heute noch im Irak. Ihr Alltag unterscheidet sich wenig von dem der Schwarzen in Alabama 1950. Allerdings schafft ausgerechnet die Burka eine gewisse Abhilfe: Man kann bei gemischtrassigen Paaren nämlich nicht sehen, dass sie gemischtrassig sind, wenn sie eine Burka trägt. So kann man vermeiden, gleich wegen Blutschande am Laternenpfahl aufgehängt zu werden.

 

Da ist was dran, widerspricht aber nicht unbedingt der Vermischung der Hautfarben, die sich durch die verbreitete sexuelle Slaverei im Islam ergab: männliche schwarze Sklaven "profitierten" von dieser "Gleichbehandlung" aller Frauen im Islam logischerweise nicht, ihr Schicksal als Arbeitssklaven war oft sehr hart, was mit der entsprechenden sozialen Verachtung einher ging. Wo Frauen weitgehend unsichtbar sind, trift der ausgrenzende Rassismus also v.a. die Männer.

 

Edit:

Ich muss mich auch noch mal korrigieren: Gordons Buch stammt 1987, nicht 1998. Die Schlussfolgerung über eine mögliche Ursache für den westlichen Rassismus in der stärkeren Trennung der Lebenswelten von Herren und Sklaven ist zudem von mir, Gordon schreibt nichts dergleichen.

 

Edit2:

Was meiner Meinung nach auch zu beachten ist: im Islam konnte der Sohn einer Sklavin legitim sein, wenn ihr Herr ihn so anerkannte. Zwar war es unmöglich, eine Sklavin zu heiraten (dafür musste sie freigelassen* werden), aber ein arabischer Mann konnte beliebig viele Konkubinen erwerben. Die Hautfarbe war dafür nicht ausschlagebend. Zudem wurde der Status einer Sklavin als MUtter höher, sie durfte nicht mehr verkauft werden und wurden nach dem Tod ihres Herren "frei".

In der westlichen Sklaverei mit ihrer christlichen Einehe wäre auf diesem Weg ein gesellschaftlicher Aufstieg für die Nachkommen von Sklavinnen nicht möglich gewesen.

 

Edit3:

Generell galt allerdings auch, dass der Marktpreis für weiße Sklaven höher war als für Schwarze. Nur ihr Rechtsstatus war gleich.

 

* "Frei" war für Frauen in diesem Sozialsystem allerdings ein sehr relativer Begriff.

bearbeitet von Shubashi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Werner001:

Die Menschheit verblödet zunehmend.

 

Werner

 

Die Intelligenz bleibt gleich, sie verteilt sich nur auf mehr Köpfe. ;)

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Frauenparkplätze" gehen ja mal gar nicht. Sexistisch, und sie beleidigen Transgender-MenschenInnen!

bearbeitet von rince
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb rince:

"Frauenparkplätze" gehen ja mal gar nicht. Sexistisch, und sie beleidigen Transgender-MenschenInnen!

 

Was ist denn daran sexistisch?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also wenn sogar geschlechtergetrennte Klos diskriminierend sind, dann sind es Frauenparkplätze aber ganz sicher. Ich werde da also künftig nicht mehr dran vorbeifahren, sondern mich draufstellen, und wenn sich eine Frau beschwert sag ich : "Ich fühle mich gerade als Frau, und wenn sie keine Ruhe geben, melde ich Sie bei der Anti-Diskriminierungsbeauftragten der Stadt."

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 44 Minuten schrieb Werner001:

Also wenn sogar geschlechtergetrennte Klos diskriminierend sind, dann sind es Frauenparkplätze aber ganz sicher. Ich werde da also künftig nicht mehr dran vorbeifahren, sondern mich draufstellen, und wenn sich eine Frau beschwert sag ich : "Ich fühle mich gerade als Frau, und wenn sie keine Ruhe geben, melde ich Sie bei der Anti-Diskriminierungsbeauftragten der Stadt."

 

Werner

Du musst den Frauen nur klar machen, dass das dein Zeichen im Kampf gegen den alltäglichen Sexismus in unserer patriarchal dominierten Gesellschaft ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 59 Minuten schrieb Werner001:

Also wenn sogar geschlechtergetrennte Klos diskriminierend sind, dann sind es Frauenparkplätze aber ganz sicher. Ich werde da also künftig nicht mehr dran vorbeifahren, sondern mich draufstellen, und wenn sich eine Frau beschwert sag ich : "Ich fühle mich gerade als Frau, und wenn sie keine Ruhe geben, melde ich Sie bei der Anti-Diskriminierungsbeauftragten der Stadt."

 

Werner

Ich gebe als schlimmer Sexist zu, dass ich schon zweimal in meinem Leben auf einem Frauenparkplatz geparkt habe, weil ich in Eile war. Passiert ist - gar nichts. Einen Strafzettel kann man ja nicht kriegen, weil man dem geparkten Auto das Geschlecht seines Fahrers schlecht ansieht. Und ja, es gab Videoüberwachung, aber ich bezweifle, dass der Parkhausbetreiber eine Vollzeitkraft dafür einstellt, dass sie auf den Bildschirm starrt und das Geschlecht der Parkenden kontrolliert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 26.10.2017 um 09:07 schrieb Edith1:

Und 100 Jahre später ist Kara Ben Nemsi im Sudan mit einer Sklavenkarawane unterwegs, die von Arabern geführt wird. 

Das dürfte ein kleiner verzeihlicher Irrtum sein; Kara Ben Nemsi wird durch die Forschungsreisenden Emil und Karl Schwarz sowie den Ornithologen Pfotenhauer ersetzt.

ich habe als Kind monatelang vergeblich versucht, mir "Die Sklavenkarawane" aus der Pfarrbibliothek auszuleihen, bis ich dann endlich an die Reihe kam.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 15 Stunden schrieb Wunibald:

Das dürfte ein kleiner verzeihlicher Irrtum sein; Kara Ben Nemsi wird durch die Forschungsreisenden Emil und Karl Schwarz sowie den Ornithologen Pfotenhauer ersetzt.

ich habe als Kind monatelang vergeblich versucht, mir "Die Sklavenkarawane" aus der Pfarrbibliothek auszuleihen, bis ich dann endlich an die Reihe kam.

 

Mahdi- Trilogie.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
Am ‎26‎.‎10‎.‎2017 um 15:13 schrieb Aristippos:

Ich gebe als schlimmer Sexist zu, dass ich schon zweimal in meinem Leben auf einem Frauenparkplatz geparkt habe, weil ich in Eile war. Passiert ist - gar nichts. Einen Strafzettel kann man ja nicht kriegen, weil man dem geparkten Auto das Geschlecht seines Fahrers schlecht ansieht. Und ja, es gab Videoüberwachung, aber ich bezweifle, dass der Parkhausbetreiber eine Vollzeitkraft dafür einstellt, dass sie auf den Bildschirm starrt und das Geschlecht der Parkenden kontrolliert.

Mir fällt da grade eine nette Geschichte ein. 

 

Mein damaliger Freund fuhr auf ein gemeinsames Wochenende von meinem Kinderchor und den Meßdienern als Betreuer mit und kochte dort dann auch. (Selbstversorger-Haus). 

 

Wir waren gerade beide in der Küche, es war nichts aktuell zu tun, das Essen köchellte vor sich hin. Also küssten wir uns intensiv. 

 

Just in diesem Augenblick rauschte die Gruppenleiterin einer anderen Gruppe herein. (Eine reine Mädchengruppe, die von ihr streng unter Verschluß gehalten wurde. Die Mädels standen sich auf der Wiese gegenüber und brüllten sich gegenseitig an "NEIN" - und ähnlicher Schwachsinnskram, also voll emanzipierte Nachwuchsfeministen, hihi). 

 

Sie rang nach Luft und Fassung. Dann stammelte sie, sie wolle uns doch mal sagen, es sei völlig unmöglich, daß wir keine weibliche Betreuungsperson dabei hätten. (Der dritte im Bunde bei uns war unser Pastoralreferent.)

 

Mein Freund stemmte die Arme in die Seiten und meinte - ganz von oben herab - "wieso, ich habe mehr weibliche Hormone als Sie", drehte sich um, um mich gleich nochmal zu küssen. /(Womit er sicher recht hatte, sie war eine Bilderbuch-Lesbe, sehr burschikos, sehr großformatig (meine Großmutter hätte sie ein stattliches Frauenzimmer genannt). 

 

Zeitliche Einordnung: vor circa 20 Jahren. 

  • Like 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die hätte halt auch gern was zum Knutschen gehabt. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

http://diepresse.com/home/ausland/welt/5315481/Londoner-Herrenklub-bekommt-erstes-weibliches-Mitglied-seit-1868

 

Das nenne ich konservativ! Und nach den Klubstatuten auch logisch. (Obwohl ich von der Geschlechtsumwandlerei genau nichts halte).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...