tribald Geschrieben 23. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2015 vermögen. Mecky schrieb am 23 Feb 2015 - 20:52: . Die deutsche Kirche steht nicht vor dem Kollaps, sondern befindet sich bereits im fortgeschrittenen Stadium desselben. Das würde ich nicht so sehen. Alle wichtigen staatlichen und kommunalen Stellen im Lande sind fest in der Hand der Kirchenlobby ( die unwichtigen erst recht ) , und finanziell sieht es ja auch bestens aus. Siehe Offenlegung von Bistümer Vermögen. Also, die Organisation Kirche steht bestens da. dem Mecky sanft Mut zusprechend.................tribald Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 23. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2015 Das Problem des PDF-Erstellers liegt mE darin, daß es heutzutage theologisch und pädagogisch hervorragend ausgebildete Nichtkleriker gibt. Das liegt daran, daß es aufgrund des Einstellungsstops in etlichen Diözesen eine zeitlang für Diplomtheologen und -theologinnen nur mit Zusatzqualifikation möglich war, Arbeit zu finden. Diese gut ausgebildeten Theologen und Theologinnen treffen nun auf Priester, wo (fast) jeder genommen wurde, egal ob theologisch befähigt oder nicht. Daß das knirscht muß nicht verwundern. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sofan Geschrieben 23. Februar 2015 Autor Melden Share Geschrieben 23. Februar 2015 Wo liegt konkret der unterschied zwischen beiden?Ich gebe Dir gerne eine Antwort, wenn Du mir verrätst: Zwischen welchen beiden? Danke, hat sich erledigt Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Das Problem des PDF-Erstellers liegt mE darin, daß es heutzutage theologisch und pädagogisch hervorragend ausgebildete Nichtkleriker gibt. Das liegt daran, daß es aufgrund des Einstellungsstops in etlichen Diözesen eine zeitlang für Diplomtheologen und -theologinnen nur mit Zusatzqualifikation möglich war, Arbeit zu finden. Diese gut ausgebildeten Theologen und Theologinnen treffen nun auf Priester, wo (fast) jeder genommen wurde, egal ob theologisch befähigt oder nicht. Daß das knirscht muß nicht verwundern. Wenn der Priester dann noch was vom Pfarrer von Ars gelernt hat und sich für was ganz furchtbar Außerordentliches hält, dann knirscht es nicht nur, sondern es kracht. Allerdings gibt es auch sehr viele Priester, die sich der Situation bewusst sind und gerne mal den ungeweihten Kollegen oder die Kollegin am Sonntag predigen lassen (das predigen nur als Beispiel), was dann eigentlich für alle (inklusive der Kirche selbst) ein Gewinn sein kann, außer für die natürlich, die dann "Missbrauch" rufen. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Wenn der Priester dann noch was vom Pfarrer von Ars gelernt hat und sich für was ganz furchtbar Außerordentliches hält, dann knirscht es nicht nur, sondern es kracht. Jetzt muß ich doch mal für den armen Pfarrer von Ars eintreten, auch wenn es hier ist. Soweit ich seine Geschichte verstanden habe war das ein äußerst demütiger Mensch. Der von der Größe Gottes überwältigt war. Und davon, daß dieser unendlich große Gott sich den Menschen hingibt. Und daß er, als kleines Priesterlein, der Vermittler sein darf. Das ganze in einer Sprache des neunzehnten Jahrhunderts ausgedrückt führt heutzutage natürlich zu Missverständnissen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Wenn der Priester dann noch was vom Pfarrer von Ars gelernt hat und sich für was ganz furchtbar Außerordentliches hält, dann knirscht es nicht nur, sondern es kracht. Jetzt muß ich doch mal für den armen Pfarrer von Ars eintreten, auch wenn es hier ist. Soweit ich seine Geschichte verstanden habe war das ein äußerst demütiger Mensch. Der von der Größe Gottes überwältigt war. Und davon, daß dieser unendlich große Gott sich den Menschen hingibt. Und daß er, als kleines Priesterlein, der Vermittler sein darf. Das ganze in einer Sprache des neunzehnten Jahrhunderts ausgedrückt führt heutzutage natürlich zu Missverständnissen. Tatsächlich off topic. Aber das oben genannte Zitat geht noch weiter. Siehe hier, in der Mitte, "Geheimnis des Priestertums" Das ist mehr als nur blumige Sprache. Und gar nichts von "kleines Priesterlein". Dass er, Vianney, als kleines Menschlein so was toll übergroßartig Megamegalophänomenales wie ein Priester sein darf, davon war er sicher überwältigt. Aber dass ein Priester sowas Megamegalophänomenales ist, davon war er überzeugt. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Soweit ich seine Geschichte verstanden habe war das ein äußerst demütiger Mensch. Der von der Größe Gottes überwältigt war. Und davon, daß dieser unendlich große Gott sich den Menschen hingibt. Und daß er, als kleines Priesterlein, der Vermittler sein darf.Gibt es eine größere Form von Überheblichkeit als diese Art von "Demut"? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Wenn der Priester dann noch was vom Pfarrer von Ars gelernt hat und sich für was ganz furchtbar Außerordentliches hält, dann knirscht es nicht nur, sondern es kracht. Jetzt muß ich doch mal für den armen Pfarrer von Ars eintreten, auch wenn es hier ist. Soweit ich seine Geschichte verstanden habe war das ein äußerst demütiger Mensch. Der von der Größe Gottes überwältigt war. Und davon, daß dieser unendlich große Gott sich den Menschen hingibt. Und daß er, als kleines Priesterlein, der Vermittler sein darf. Das ganze in einer Sprache des neunzehnten Jahrhunderts ausgedrückt führt heutzutage natürlich zu Missverständnissen. Tatsächlich off topic. Aber das oben genannte Zitat geht noch weiter. Siehe hier, in der Mitte, "Geheimnis des Priestertums" Das ist mehr als nur blumige Sprache. Und gar nichts von "kleines Priesterlein". Dass er, Vianney, als kleines Menschlein so was toll übergroßartig Megamegalophänomenales wie ein Priester sein darf, davon war er sicher überwältigt. Aber dass ein Priester sowas Megamegalophänomenales ist, davon war er überzeugt. Werner Richtig, ändert nur nichts an Moritz´ Aussage. Denn aus genau dieser Diskrepanz, was ein Priester ist und dass er das sein darf, erwuchs bei ihm wohl jene Radikalität, die uns heute so übergeschnappt anmutet, von stellvertretender Sühne über extreme Askese bis hin zum Beichtstuhl-Marathon (und da unterstelle ich ihm tatsächlich reinen Dienst- nicht Herrschaftsanspruch). Ich bin kein Fan von ihm, aber er sah sich mE wirklich nur als "kleines" Priesterlein, ungeachtet dessen, was er im Priestertum sah oder gerade deshalb. Ich würde ihm alles Mögliche absprechen, aber Demut nicht gerade. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Nein, darum ging es mir auch gar nicht. Eben weil er im Priestertum so etwas Überkandideltes sah, hätte er sich niemals nicht von einem ungeweihten Theologen etwas sagen lassen. Ein PRIESTER, der gleich nach Gott kommt, der Dinge kann, von denen sogar die Muttergottes nicht mal zu träumen wagt, den alle Engel beneiden, der Gott selbst herumkommandieren kann, so jemand kann sich doch von einem Pastoralreferenten nichts sagen lassen, selbst wenn der drei Doktorgrade der Theologie besitzt und intellektuell haushoch überlegen ist. Das wollte ich oben ausdrücken, nicht mangelnde Demut bei Herrn Vianney. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Soweit ich seine Geschichte verstanden habe war das ein äußerst demütiger Mensch. Der von der Größe Gottes überwältigt war. Und davon, daß dieser unendlich große Gott sich den Menschen hingibt. Und daß er, als kleines Priesterlein, der Vermittler sein darf.Gibt es eine größere Form von Überheblichkeit als diese Art von "Demut"? Die Frage, inwieweit sich Amt und Person verquicken, kann man durchaus auch unabhängig von Johannes Maria Vianney und vom Priestertum überhaupt stellen. Da ist auf der einen Seite die mythische Überhöhung eines Amtes und auf der anderen Seite das Bewusstsein um die eigenen Grenzen. Das kann es beim Priesteramt ebenso geben wie bei dem eines Partei- oder Vereinsvorsitzenden. Menschen, die ein Amt so sehr überschätzen, werden sich entweder dieses Amt nicht zutrauen oder, wenn sie es denn haben, immer widersprüchlich handeln. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Nein, darum ging es mir auch gar nicht. Eben weil er im Priestertum so etwas Überkandideltes sah, hätte er sich niemals nicht von einem ungeweihten Theologen etwas sagen lassen. Ein PRIESTER, der gleich nach Gott kommt, der Dinge kann, von denen sogar die Muttergottes nicht mal zu träumen wagt, den alle Engel beneiden, der Gott selbst herumkommandieren kann, so jemand kann sich doch von einem Pastoralreferenten nichts sagen lassen, selbst wenn der drei Doktorgrade der Theologie besitzt und intellektuell haushoch überlegen ist. Das wollte ich oben ausdrücken, nicht mangelnde Demut bei Herrn Vianney. Werner Ja, ok. Verstehe. Das Pasti-Problem hatte er ja nun zu seinem Glück nicht. Aber übersiedeln wir in unsere heutige Welt. Priester X hat das Arser-Priesterbild (keine Ahnung, wie häufig das ist). Schlussfolgerung: der wird sich vom Pasti nichts "sagen lassen" und dann kracht es. Wieso eigentlich und was soll ihm der gut ausgebildete Laientheologe eigentlich "sagen"? Dass er exegetischen Müll redet (nehmen wir einmal an, er sagt es höflicher Wenn Priester X sich jetzt aufregt, dann hat er nicht das Arser Priesterbild, gerade dann nicht! Denn die priesterliche "Größe" dieses Bildes liegt ja gerade NICHT in der grandiosen theologischen Bildung. (Der gute Jean de Vianney hätte nie behauptet, der hüberdrüber Theologe zu sein.) Wenn da (oder in ähnlichen Fällen) der große Krach ausbricht, dann haben wir es mit der ganz säkularen Eitelkeit zu tun, wer gescheiter ist. Wenn Priester X keine (fachlichen) Argumente mehr hat und sich darauf zurückzieht, dass er aber doch Priester ist, dann ist er tatsächlich ein armer Tropf. Das geht aber umgekehrt auch. (Siehe das Beispiel weiter oben.) Was soll der Priester den fachlich gut ausgebildeten Pasti machen lassen? Natürlich, predigen (ich gehe davon aus, dass die Homilie in der Messe gemeint war). Unbedingt. Finde ich recht bezeichnend, dass das gleich aufs Tapet kommt. Unbedingt das, was der Pasti nicht darf. Und wenn Priester X die Ablehnung jetzt korrekt damit begründet, dass die Predigt eben dem Priester vorbehalten ist, dann mault der Pasti über, der es doch viel besser kann und was der Priester glaubt, nur weil er Priester... Tja, dieser Pasti ist in ebenso armer Tropf, denn dann argumentiert er auf der falschen Ebene und wir haben es mit einem säkularen Minderwertigkeitskomplex zu tun. Ich kann mir leider beide Typen, den pfarrherrlichen Obertan einerseits und den gut ausgebildeten Laien, der zum gefühlten Marsch durch die Institutionen antritt, andererseits, sehr gut vorstellen. Die Pfarre, die nur einen davon hat, ist schon arm dran; die Pfarre die beide hat, ist ein pastoraler Sanierungsfall. 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Eben weil er im Priestertum so etwas Überkandideltes sah, Er sah im Priestertum nicht etwas Überkandideltes, sondern etwas Heiliges. Und von wem er sich hätte was sagen lassen, können wir nicht wissen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 (bearbeitet) Natürlich, predigen (ich gehe davon aus, dass die Homilie in der Messe gemeint war). Unbedingt. Finde ich recht bezeichnend, dass das gleich aufs Tapet kommt. Unbedingt das, was der Pasti nicht darf. Liebe Edith, der Ausgangspunkt meiner Überlegungen waren "theologisch und pädagogisch hervorragend ausgebildete Nichtkleriker" (Gouvi) die die Gabe besitzen, auch komplexe theologische Sachverhalte verständlich an den Mann und die Frau zu bringen. Da bietet sich nun mal die Predigt an. Klar, das darf er nicht. Aber lassen wir das doch einfach mal außer Acht, so wie man im Physikunterricht bei den Formeln immer den Luftwiderstand außer Acht lässt, weil es sonst zu kompliziert wird. Werner bearbeitet 24. Februar 2015 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Natürlich, predigen (ich gehe davon aus, dass die Homilie in der Messe gemeint war). Unbedingt. Finde ich recht bezeichnend, dass das gleich aufs Tapet kommt. Unbedingt das, was der Pasti nicht darf. Liebe Edith, der Ausgangspunkt meiner Überlegungen waren "theologisch und pädagogisch hervorragend ausgebildete Nichtkleriker" (Gouvi) die die Gabe besitzen, auch komplexe theologische Sachverhalte verständlich an den Mann und die Frau zu bringen. Da bietet sich nun mal die Predigt an. Klar, das darf er nicht. Aber lassen wir das doch einfach mal außer Acht, so wie man im Physikunterricht bei den Formeln immer den Luftwiderstand außer Acht lässt, weil es sonst zu kompliziert wird. Werner Dies mag alles sein. Du plädierst dafür, einen Bauplan zu zeichnen, wobei als erstes die Bauvorschriften außer Acht bleiben. Ich weiß inzwischen zwar nicht mehr genau, was eigentlich das Thema war aber ich glaube, es ging ums "Kerngeschäft" der (geweihten) Priester. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Das "Kerngeschäft" kann, je nach persönlicher Begabung ja durchaus verschieden aussehen. Und vieles ist da sicher sowohl von Klerikern als auch von Laien zu leisten. Schlimm ist es, wenn man die Weihe allerdings für eine zauberhafte Handlung hält, die den Priester befähigt zu allem und jedem seinen Senf zu geben und die Laien haben dann nur gehorsam zu nicken. (Vor vielen Jahren erlebt: Ich spielte in einer Gemeinde Orgel und der Pfarrer wies mich in der Sakristei an, auf keinen Fall ein 16'-Register zu benutzen, das KLINGT SCHLECHT, deswegen habe er es in seiner Kirche verboten. Wer mich nur ein wenig kennt, kann sich den Rest denken... Schon im Vorspiel zum Einzug hatte ich sämtliche 16'-Register gezogen. Im Lauf des Gottesdienstes alle Varianten, die man so nehmen kann, Vorspiel auf zwei Manualen, Melodie mit 16- 2 2/3 und 4' usw. Am Ende des Gottesdienstes Kommentar von Hochwürden: So war es gut, Sie sehen, daß ich recht habe...) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Ja, wir kennen Dich! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Natürlich, predigen (ich gehe davon aus, dass die Homilie in der Messe gemeint war). Unbedingt. Finde ich recht bezeichnend, dass das gleich aufs Tapet kommt. Unbedingt das, was der Pasti nicht darf. Liebe Edith, der Ausgangspunkt meiner Überlegungen waren "theologisch und pädagogisch hervorragend ausgebildete Nichtkleriker" (Gouvi) die die Gabe besitzen, auch komplexe theologische Sachverhalte verständlich an den Mann und die Frau zu bringen. Da bietet sich nun mal die Predigt an. Klar, das darf er nicht. Aber lassen wir das doch einfach mal außer Acht, so wie man im Physikunterricht bei den Formeln immer den Luftwiderstand außer Acht lässt, weil es sonst zu kompliziert wird. Werner Dies mag alles sein. Du plädierst dafür, einen Bauplan zu zeichnen, wobei als erstes die Bauvorschriften außer Acht bleiben. Ich weiß inzwischen zwar nicht mehr genau, was eigentlich das Thema war aber ich glaube, es ging ums "Kerngeschäft" der (geweihten) Priester. Gouvi schrieb, dass es zu Reibereien komme, wenn hervorragen ausgebildete Ungeweihte auf Priester treffen, die theologisch nicht so toll sind. Und ich schrieb, dass es durchaus welche gibt, die das zu schätzen wissen und die sie z. B. predigen lassen. Ich habe nicht geschrieben, dass Pastoraltheologen den Priestern das Predigen streitig machen sollen, und ich bin natürlich auch der Meinung, dass predigende Pastis und Priester, die das zulassen, zutiefst verwerfliche und in sich ungeordnete Menschen sind, weil sie die göttlichen Vorschriften der heiligen Mutter Kirche durch ihr Handeln mit Füßen treten und den armen, unschuldigen Gläubigen so das ewige Heil rauben. So, damit ist das Thema für mich durch, ich habe ganz plötzlich das Interesse daran verloren. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Nun, ich hatte keine Lust dabei stehen zu bleiben, dass die armen gut ausgebildeten Laien von den doofen Priestern (und nun auch der bösartigen Kurie) daran gehindert werden, die Kirche zu retten. Fröhliches Jammern allerseits. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 (bearbeitet) Wir haben jetzt eine neue PDL (Pflegedienstleitung). Die PDL ist die Chefin der Pflege. Sie ist vom Heimleiter eingestellt worden und und sie ist ihm auch Rechenschaftspflichtig. Bestimmt (ich weis es nicht wirklich genau) ist er ihr in Grenzen Weisungsbefugt, aber in der Pflege mit zu reden hat er jetzt nicht mehr viel, denn die Letztverantwortung für das was ich und meine Kollegen unterhalb der PDL so treiben hat die PDL. Was hat das mit dem Thema zu tun? Nun, auf diese weise kann man den Priester entlasten, wenn man ihm einen Pfarrdienstleiter zur Seite stellt. Der bei der Renovierung der Pfarrkirche mit dem Behörden für die Fördermittel auseinandersetzt, der Beim Neubau des Kindergarten sich mit der Gemeinde wegen der Baugenehmigung herum schlägt. An den der Pfarrer den Bäckermeister verweisen kann wenn dieser sich beschwert das er beim Pfarrfest wieder übergangen worden ist. Dieser Pfarrdienstleiter würde sein Geschäft, nämlich die Verwaltung seiner Pfarrei, eigenverantwortlich gestalten, wäre vom Pfarrer eingestellt und diesem Rechenschaftspflichtig, aber der Pfarrer hätte relativ wenig in ihr Geschäft herein zu regieren. Vielleicht in Grundsätzen aber auf keinem Fall im Tagesgeschäft Dafür müsste man dann aber auch klar umreißen was Tagesgeschäft des Priesters bleibt. Das spenden der Sakramente, die Verkündigug (aber da wird es schwierig... Nur die Verkündigung im Wort, sprich die Predigt? Verkündigung durch sein Leben im Glauben ist Kerngeschäft eines jeden Christen, auch das des Pastis oder der Pfarrdienstleitung) Die Seelsorge (auch Tricky: Der alleinerziehende hartzIV-Mama Hilfen und Termine bei der caritas zu vermitteln wäre eher aufgabe der Pafarrdienstleitung... ist aber auch Seelsorge) gehört ganz dazu. Pfarrdienstleiter... hiess das vor Jahrhunderten nicht mal Pfarrverweser? Nachtrag: Nach dem der Pfarrer vorm Bistum letztverantwortlich bleibt müsste natürlich der Pfarrer auch schauen ob Passt was sein Pfarrdienstleiter so treibt, also sich in regelmäßigen Abständen Rechenschaft geben lassen. Ob ein Pfarrer der wie ein Chef agieren muss in das Priesterbild eines Pfarrer von ars passt? bearbeitet 24. Februar 2015 von Frank Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Chrysologus Geschrieben 24. Februar 2015 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Pfarrdienstleiter... hiess das vor Jahrhunderten nicht mal Pfarrverweser? Nein, der frühere Pfarrverweser heißt nun Pfarradministrator und muss immer noch geweiht sein. Die Frage nach dem "Kerngeschäft" des Pfarrers ist heikel, man kann sie aus wenigstens zwei Perspektiven betrachten: Der von Kirisiana verlinkte Vortrag schaut gewissermaßen vom Amtsinhaber her, und unterschwellig steht da die Frage im Raum, wofür der denn Priester geworden sei. Und die gegebene Antwort geht dann von der Annahme aus, man werde Priester, weil man konsekrieren (und andere Sakramente spenden) will. Dies deckt sich mit der Spiritualität des Pfarrers von Ars, der sein ganzes Amt, seine Aufgabe und sein Leben vom Moment der Konsekration her verstand - und nicht ganz zufällig herrschte bis zum II. Vaticanum der Eindruck vor, dass die Vollstufe der Weihe im Grunde die Priesterweihe sei. Man kann die Frage nach dem Kerngeschäft des Pfarrers aber auch anders herum angehen - es gibt Pfarrer schließlich nur, weil es Pfarreien gibt. Und sie haben in der Pfarre eine Aufgabe wahrzunehmen, die der Codex als Hirtenaufgabe beschreibt. Dieser Hirtenaufgabe sind die einzelnen Funktionen zuzuordnen, was eine Bestimmung des "Kerngeschäfts" erschwert, denn sie reichen von der Feier der Sakramente bis zum Dialog mit den Fernstehenden und Andersgläubigen, von der Sorge um die Kerngemeinde bis hin zu einer aufsuchenden und nachgehenden Pastoral an den Rändern. Wenn man aber eine Pfarrei als ein soziales Gebilde begreift (und ganz gleich, ob man dieses klassisch in konzentrischen Kreisen oder aktuell in Milleus zu strukturieren sucht), dann gibt es hier kein eigentliches Kerngeschäft. Eine Abgrenzung sowohl von Funktionen wie von sozialen Strukturen zwischen pfarrerlichen, priesterlichen und sonstigen Aufgaben (rein laikale Aufgaben kennt die Kirche vom Vollzug der Ehe mal abgesehen nicht) ist hier unmöglich - zumal ja alles miteinander verwoben ist: Der Betrieb einer Wärmestube ist je nach Blickwinkel Diakonie und Verkündigung (Diakonie an den Bedürftigen, Verkündigung durch seine Zeichenhaftigkeit), die Sorge um Alte und Einsame kann nicht an die Caritas delegiert werden, die Frage der Kirchensanierung ist nicht nur eine denkmalpflegerische und statische, sondern auch eine liturgische Angelegenheit, die Belegungspläne der Pfarrheimes sind auch Auskunft darüber, wer willkommen ist und wer nicht. Solange man die Aufgaben des Pfarrers primär in der Sakramentenspendung, sekundär in der Katechese und tertiär in der Verwaltung sieht, kann man Kerngeschäfte ausmachen. Wenn man ihn als Hirten des Ganzen zu begreifen sucht, dann wird das Weiden einer Pfarrei zu einer kybernetischen Aufgabe, die der Pfarrer weder alleine erfüllen noch im Sinne eines Weisungsgebers betreiben kann. Das Drama entsteht dann auch nach meinem Eindruck meist nicht zwischen fachlich gut gebildeten Laientheologen (es ist leider nicht das Vorrecht der Priester, Unfug zu predigen) und theologischen Dünnbrettbohrern im Weiheamt, sondern zwischen Akteuren, die nur bedingt zur Teamarbeit ausgebildet in zumeist vollkommen unklaren Rollenstrukturen agieren sollen. Wir wissen bis heute nicht, was ein Pastoralreferent eigentlich ist, wir haben in den neuen Großpfarreien implizit ein vollkommen anderes Pfarrerbild implementiert, ohne darauf zu reflektieren, wir haben kaum supervisorische Strukturen, von einer Konfliktkultur ganz zu schweigen. Wir können im pastoralen Geschäft weder mit Schuld noch mit Versagen umgehen, dass die Arbeit in dem Metier wenig attraktiv ist, das liegt glaube ich nicht an einer mangelnden Wertschätzung der pastoralen Arbeiter durch die Gläubigen, es liegt vor allem an einer mangelnden Wertschätzung derselben durch die Bischöfe. Und mit der Frage nach Kernkompetenzen verschlimmern wir das nur noch, weil es den Pfarrer faktisch auf den Sakramentenspender reduziert. 5 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 24. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2015 Interessant, was meine Antwort auf Meckys These (daß nämlich ein theologisch gebildeter Priester + pädagogisch gebildeter Sonstiger das wünschenswerte Dreamteam wären) so alles auslöst. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 25. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 25. Februar 2015 Solange man die Aufgaben des Pfarrers primär in der Sakramentenspendung, sekundär in der Katechese und tertiär in der Verwaltung sieht, kann man Kerngeschäfte ausmachen. Wenn man ihn als Hirten des Ganzen zu begreifen sucht, dann wird das Weiden einer Pfarrei zu einer kybernetischen Aufgabe, die der Pfarrer weder alleine erfüllen noch im Sinne eines Weisungsgebers betreiben kann.Womit aber doch klar wäre, daß die zweite Sicht nur greifen kann, wenn es eine regelrechte Priesterschwemme gibt. Das heißt unter den gegenwärtigen Umständen kann nur die Sicht von der Weihe her sinnvoll verwendet werden. Wenn Du so willst, ist meiner Meinung nach die "tertiäre" Aufgabe des Priesters noch nicht einmal das "Verwalten" sondern das deligierende Brückenbauen und Vernetzen. Die Leute zusammenbringen, die ihr allgemeines Priestertum (und dazu zähle ich in der Tat auch Caritas, Wärmestube, Baulast, etc.) ausleben wollen. Daß es nicht gut ist, wenn der Bischof allein die Finanzmittel seines Bistums kontrolliert, wissen wir trotz altkirchlicher Weisung heute aus schmerzlicher Erfahrung besser. Aber eine Gemeinde braucht nicht zwangläufig einen hauptamtlichen Verwalter um zu funktionieren. Was wir mehr bräuchten wären ständige Diakone und liturgisch gut ausgebildete Gottesdienstleiter (wenn man denn die Messe nicht für die einzige angemessene Liturgie der Kirche hält). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 25. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 25. Februar 2015 as hat das mit dem Thema zu tun? Nun, auf diese weise kann man den Priester entlasten, wenn man ihm einen Pfarrdienstleiter zur Seite stellt. Der bei der Renovierung der Pfarrkirche mit dem Behörden für die Fördermittel auseinandersetzt, der Beim Neubau des Kindergarten sich mit der Gemeinde wegen der Baugenehmigung herum schlägt. An den der Pfarrer den Bäckermeister verweisen kann wenn dieser sich beschwert das er beim Pfarrfest wieder übergangen worden ist. Dieser Pfarrdienstleiter würde sein Geschäft, nämlich die Verwaltung seiner Pfarrei, eigenverantwortlich gestalten, wäre vom Pfarrer eingestellt und diesem Rechenschaftspflichtig, aber der Pfarrer hätte relativ wenig in ihr Geschäft herein zu regieren. Vielleicht in Grundsätzen aber auf keinem Fall im Tagesgeschäft Im Erzbistum Freiburg (und wahrscheinlich auch in anderen Bistümern) gibt es durch die zunehmend größer werdenden Seelsorgeeinheiten (bis zu zehn Pfarreien mit tw. fast zwanzig Tausend Katholiken) Verwaltungsbeauftragte. Diese sind hauptamtliche Verwaltungsfachkräfte, allerdings i.d.R. nicht nur für eine Seelsorgeeinheit zuständig und bei der Verrechnungsstelle angesiedelt. Hier gibts einen Überblick über die Aufgaben (siehe auch die unten verlinkten Dokumente) und Aufgabenverteilung. Auf mich macht das allerdings den Eindruck, dass die Pfarrer so ganz doch nicht von der Verwaltung gelassen werden; vor allem bei der Personalverantwortung scheint man Wert darauf gelegt zu haben, dass Pfarrsekretärin, Mesner und Kirchenmusiker direkt dem Pfarrer weisungsgebunden sind, nicht dem Verwaltungsbeauftragten. Ich weiß nicht, inwieweit das den menschlichen Befindlichkeiten vor Ort zu schulden ist, wo oft eine "Der hat mir gar nichts zu sagen"-Mentalität einreißt, oder ob die Pfarrer einfach nicht loslassen können von dieser administrativen Macht. Der Eindruck entsteht schon, dass man darauf besteht, dass die Letztverantwortung immer beim geweihten Pfarrer liegen muss. Wie viel solche Entlastungsmodelle bringen, wenn auf Dauer an diesem Grundsatz festgehalten wird, wird sich zeigen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 26. Februar 2015 Melden Share Geschrieben 26. Februar 2015 (bearbeitet) Auf mich macht das allerdings den Eindruck, dass die Pfarrer so ganz doch nicht von der Verwaltung gelassen werden; vor allem bei der Personalverantwortung scheint man Wert darauf gelegt zu haben, dass Pfarrsekretärin, Mesner und Kirchenmusiker direkt dem Pfarrer weisungsgebunden sind, nicht dem Verwaltungsbeauftragten. Ich weiß nicht, inwieweit das den menschlichen Befindlichkeiten vor Ort zu schulden ist, wo oft eine "Der hat mir gar nichts zu sagen"-Mentalität einreißt, oder ob die Pfarrer einfach nicht loslassen können von dieser administrativen Macht.Messner und Kirchenmusiker arbeiten dem Priester unmittelbar für die Liturgie zu. Da wäre alles andere Schwachsinn. Die Pfarrsekretärin hat im Zweifel ebenfalls viele Schnittstellen mit dem Pfarrer, so daß auch da eine direkte Weisungsbefugnis sinnvoll und notwendig ist. Bei Kindergärtnerinnen und Caritas-Helferinnen sieht das wieder ganz anders aus. Der Eindruck entsteht schon, dass man darauf besteht, dass die Letztverantwortung immer beim geweihten Pfarrer liegen muss. Wie viel solche Entlastungsmodelle bringen, wenn auf Dauer an diesem Grundsatz festgehalten wird, wird sich zeigen. Das funktioniert doch in jedem größeren Unternehmen so (jedenfalls mehr oder weniger). Der Siemens-Chef kümmert sich ja auch nicht um die einzelnen Arbeitsaufträge seiner 343.000 Mitarbeiter. Aber als Letztverantwortlicher ist er für eine vernünftige (und vernünftig funktionierende) Delegation an seine Mitarbeiter über die Firmenhierarchie verantwortlich. bearbeitet 26. Februar 2015 von Moriz Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Chrysologus Geschrieben 26. Februar 2015 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 26. Februar 2015 Womit aber doch klar wäre, daß die zweite Sicht nur greifen kann, wenn es eine regelrechte Priesterschwemme gibt. Das heißt unter den gegenwärtigen Umständen kann nur die Sicht von der Weihe her sinnvoll verwendet werden. Mechanistisch oder auch betriebsorganisatorisch kann man das so sehen (und ich hege den Verdacht, dass manche Pastoralpläne unbewußt in dieser Sichtweise gründen). Man kann natürlich hingehen und von der Kirche angebotene "Produkte" definieren - drunter fallen dann Sakramentenspendungen, Gespräche, Katechesen, Taufzeugnisse, Beerdigungen, Minstrantenstunden, PGR-Sitzungen etc. Und dann erkenne ich, dass es hier einen Flaschenhals in meiner Produktionskette gibt: Bestimmte Produkte setzen die direkte oder mittelbare Tätigkeit eines Priesters voraus, und von denen habe ich nicht genug. Die Lösung ist dann alternativlos: Ich muss meine Strukturen und Produktionsketten so auslegen, dass ich diesen Flaschenhals kompensieren, das heißt nichts anderes als dass ich den Priestern primär nur noch die Aufgaben zuweise, die ein Nichtpriester nicht machen kann, und die Einsatzorte dann so plane, dass sie mit den prognostizierten Zahlen korrelieren. Damit mache ich die Weihe funktional zu einem Produktionsfaktor uns setze mich der Frage aus, warum ich von einer priesterlichen Lebensform sprechen zu können glaube. Denn das ist dann eher Dekoration als Inhalt! Die Theologie spricht bei den Sakramenten, Sakramentalien und den sonstigen kirchlichen Handlungen jedoch in der Regel nicht von Produkten, und dies hat (oder: sollte haben) inhaltliche Gründe. Man spricht von Selbstvollzügen der Kirche: In der Feier der Sakramente, in der Feier der Liturgie, aber auch in Diakonie und Verkündigung im weitesten Sinne, in synodalen Prozessen und Beratungsgeschehen vollzieht - konkretisiert sich Kirche. Frei nach Rahner gesagt: Kirche ist nicht, Kirche west (und zwar nicht vor sich hin), weil Gott eben nicht reines Sein ist, sondern weil er Wesen ist, ein dynamisches Geschehen, kein statisches in sich Ruhen. Ziel und Inhalt der Eucharistiefeier ist nicht die Herstellung von Gnade, die Verteilung von Hostien oder das Füllen das Tabernakels, es geht um Vergegenwärtigung des Heilsgeschehens mit, an und durch die Feiernden. Deshalb lehne ich den Gedanken, Messner und Organist arbeiteten dem Priester für die Liturgie zu, ab. Denn nicht der Priester ist Träger der Liturgie, sondern die Gemeinde. Und es geht in der Liturgie um den Selbstvollzug der Gemeinde als Kirche, nicht um die Selbstverwirklichung des Priesters als Pfarrer! Beratungsprozesse sind kein Abarbeiten einer Tagesordnung, sondern das gemeinsame Fragen nach dem Willen Gottes hier und jetzt, und hier macht es keinen Unterschied, ob es sich dabei um ein Bischofssynode oder eine geistliche Begleitung, eine PGR-Sitzung oder die Ordinariatskonferenz handelt. Man kann Kirche daher als soziales System begreifen, dass aus Rollen und Handlungen be- und entsteht. Ich ziehe den Begriff der Rolle dem der Person vor, weil ich so zwischen den konkreten Menschen und ihren jeweiligen Aufgaben besser unterscheiden kann. Auch will ich so dem Phänomen der verschiedenen Rollen eines Menschen (Kind - Vater / Mutter - Partner - Pfarrer - Dienstvorgesetzter - Mitchrist) gerecht werden. Wenn wir uns einen Bischof mit Familie denken, dann ist es ein erheblicher Unterschied, ob er als Vater seinen Sohn segnet oder als Bischof seinen Sohn weiht. Kirche ist jedoch keine Ansammlung von Personen noch ist sie eine Ansammlung von Rollen - sie ist ein Beziehungsgeschehen. Nur weil Gott sich zu uns in Beziehung setzt, weil wir durch die Taufe Töchter und Söhne Gottes sind, sind wir Kirche. Und zur Eigenheit der Beziehung Gottes zu uns gehört es, dass die Gottesbeziehung nicht nur Auswirkungen auf unsere anderen Beziehungen hat (so wie es nicht ohne Folgen auf andere Beziehungen bleibt, dass ich verliebt - verlobt - verheiratet bin und mich das verändert), dass Gott einerseits durch mich hindurch Beziehungen zu anderen sucht (ich also zum Sakrament für andere werden kann), dass ich durch Gott hindurch Beziehung zu anderen habe, und dass ER mich antreibt, Beziehungen zu suchen. ER vereinnahmt mich total und macht mich gerade dadurch wiederum offen für andere - das ist das Wesen des Christseins. Beziehungen in diesem Netz sind nun keine "Likes" wie auf facebook, sie sind Geschehen zwischen zwei Menschen und aktualisieren sich auf vielerlei Weise: in Gesprächen und Kontakten, im gemeinsamen Schweigen, im aneinander denken, in körperlicher Nähe - und auch in Form von Verkündigung und Gebet, liturgischer Feier und gemeinsamem, geteiltem Glauben. Kirche besteht - so meine ich - aus Personen in Beziehungen. Und dies muss sich auch in Pastoralplänen und Strukturveränderungen niederschlagen. Es ist für die Art der Beziehung der Amtsträger untereinander wie der Amtsträger zu den andren Gläubigen alles andere als irrelevant, wie groß eine pastorale Entität ist. wie diese definiert wird und wo diese sich konkretisieren soll. Und hierbei ist es wichtig, die verschiedenen Beziehungsmodi in einen guten und gesunden Einklang zu bringen auch mit den Fähigkeiten der konkret agierenden Personen: Für ein konkretes Amt braucht es ein gewisses Bündel an Fertigkeiten (vor allem an möglichen Beziehungsmodi), das hat nicht jeder, und deshalb ist die Rechnung Zahl der Priester - Krankenstand = Zahl möglicher Pfarreien Unfug. Umgekehrt ist es aber auch falsch, wenn ich den Amtsträger in seinen Beziehungsoptionen organisatorisch massiv beschneide 8und es geht hier nicht um Zölibat): Wenn der Pfarrer nur noch modo presbyteri Beziehungen pflegen darf (bzw. zeitlich kann), dann verkümmert er. Denn er ist ja bei aller ganzheitlichen Indienstnahme nicht nur und ausschließlich Amt, er ist vor allem Mensch und Glaubender, und erhebliche Teile seiner Beziehungen müssen um der geistlichen Gesundheit willen hierin wurzeln. Die Kirche ist mitnichten ein Unternehmen wie Siemens, das einen letztverantwortlichen Chef bräuchte. Letztverantwortlich in der Kirche ist der Heilige Geist, und letztlich haben wir uns alle vor Gott zu verantworten. Und das Vertrauen, dass man für die Pfarrer einfordert, muss man eigentlich allen Engagierten entgegenbringen, das Vertrauen, dass sie auch da, wo sie anderer als meiner Meinung sind, der Kirche und den Menschen nicht schaden wollen. 8 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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