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Wann werden üblicherweise Gedächtnismessen abgehalten?


Baumfaeller

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Stellt euch mal vor, ein guter Katholik stirbt. Ein paar Tage spaeter findet eine Beerdigungs-Messe, das Requiem, statt. Diese ist (zumindest soweit ich das kenne) ein spezieller Termin ist, nicht die normale Sonntags- oder Samstagabend-Messe, und die Beerdigung ist gleich im Anschluss. Ungefähr 6 Wochen später kommt noch eine Messe. So weit, so gut.

 

Findet traditionell ein Jahr später noch eine Messe statt? Wird die mit der normalen Sonntagsmesse zusammengefasst, oder ist das ein spezieller Termin? Oder wird der Verstorbene nur in den Gebeten kurz erwähnt? Ist das für die Familie und die Angehörigen ein spezielles Ereignis, oder gehen die Angehörigen nach dem Sechswochenamt (liturgisch gesehen) wieder zum normalen Gang des Lebens?

 

Ein bisschen Information wäre hilfreich ... ich kenne mich bei katholischen Traditionen nicht gut aus. Vor etwas weniger als einem Jahr war ich (leider!) bei einer Totenmesse für einen jungen Mann. Ich kann vom Pfarrbüro rausfinden, was für den Jahrestag geplant ist, aber ein Verständnis des Hintergrunds kann ich hier wahrscheinlich besser bekommen.

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Ursprünglicher Hintergrund ist das Opferverständnis des fränkischen Mittelalters. So wie die Antike Stiere und Tauben opferte und die Götter gnädig zu stimmen, wurden ab dem 10. Jahrhundert Messen (samt Opfer - diese Messen mussten ja gesondert bezahlt werden) für das Seelenheil bestellt werden. Das hing unter anderem damit zusammen, daß sich theologisch durchsetzte, daß der Gnadenstand zum Zeitpunkt des Todes allein darüber entschied ob derjenige in den Himmel oder in die Hölle kam und sich die Idee vom Fegefeuer entwickelte.

 

Auch wenn dieser Gedanke heute noch in einigen Texten der Liturgie erkennbar ist, dürfte es sich heute wohl eher um ein "in Erinnerung rufen" handeln. Die Toten sind nach katholischem Verständnis immer noch lebendiger Teil der Kirche und wie für die Lebenden betet man auch für die Toten und mit den Toten.

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Es gibt alle Varianten. Das sog. Sechswochenamt hat auch etwas mit Trauerphasen zu tun, aber ob es ein eigener Gottesdienst ist, ob es in einer Wochentagstagsmesse mitgefeiert wird oder ob der Tote in der Sonntagsmesse (nur) noch einmal in den Fürbitten erwähnt wird, ist regional völlig unterschiedlich. Genauso sieht es für das Jahrgedenken aus. Viel hängt davon ab, was den Angehörigen wichtig ist und was von der priesterlichen Personaldecke der Pfarrei her machbar ist.

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Es gibt alle Varianten. Das sog. Sechswochenamt hat auch etwas mit Trauerphasen zu tun, aber ob es ein eigener Gottesdienst ist, ob es in einer Wochentagstagsmesse mitgefeiert wird oder ob der Tote in der Sonntagsmesse (nur) noch einmal in den Fürbitten erwähnt wird, ist regional völlig unterschiedlich. Genauso sieht es für das Jahrgedenken aus. Viel hängt davon ab, was den Angehörigen wichtig ist und was von der priesterlichen Personaldecke der Pfarrei her machbar ist.

 

und nicht alles ist überall Brauch. Vom Sechswochenamt etwa habe ich erst vor wenigen Jahren von einer aus dem Westfälischen stammenden Kollegin erfahren, die mich bat ihr mitzuteilen, wann dieses für den Vater eine anderen Kollegin gefeiert würde.

Aus meinem alten Schott kenne ich seit Jugendtagen den Hinweis auf eine Messe am 3., 7. und 30. Tag nach dem Begräbnis (realiter habe ich davon nie etwas mitbekommen).

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Das Jahrgedächtnis kann im Prinzip jedes Jahr begangen werden. Häufig hört man dann in der Messe:" Für die Lebenden und Verstorbenen der Familie X." In meiner Heimatpfarrei wurden die Sechswochen- und Jahrgedächtnisse im Pfarrbrief bei den Gottesdiensten erwähnt und im Werktagsgottesdienst im Hochgebet an entsprechender Stelle; Sonntags jedoch nicht.

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Es gibt alle Varianten. Das sog. Sechswochenamt hat auch etwas mit Trauerphasen zu tun, aber ob es ein eigener Gottesdienst ist, ob es in einer Wochentagstagsmesse mitgefeiert wird oder ob der Tote in der Sonntagsmesse (nur) noch einmal in den Fürbitten erwähnt wird, ist regional völlig unterschiedlich. Genauso sieht es für das Jahrgedenken aus. Viel hängt davon ab, was den Angehörigen wichtig ist und was von der priesterlichen Personaldecke der Pfarrei her machbar ist.

 

und nicht alles ist überall Brauch. Vom Sechswochenamt etwa habe ich erst vor wenigen Jahren von einer aus dem Westfälischen stammenden Kollegin erfahren, die mich bat ihr mitzuteilen, wann dieses für den Vater eine anderen Kollegin gefeiert würde.

Aus meinem alten Schott kenne ich seit Jugendtagen den Hinweis auf eine Messe am 3., 7. und 30. Tag nach dem Begräbnis (realiter habe ich davon nie etwas mitbekommen).

 

Gut, ich dachte schon, ich hätte da in meiner Kindheit und Jugend geschlafen...

 

Werner

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Hierzu gibt es mehrere Variationen, je nach örtlichem Brauch.

 

Praxiserfahrungen:

Das Sechswochengedächtnis auch Vierwochenamt, oder auch 30eramt genannt kann in einer Werktagsmesse oder in einer Sonntagsmesse (einschließlich auch Vorabendmesse gefeiert werden.

 

Es können auch mehrere Verstorbenen in einer Messe gedacht werden.

 

Dasselbe auch bei einem Jahresgedächtnis.

 

Die Intention (also die Nennung des Verstorbenen) kann in den Fürbitten erfolgen sowie auch im Hochgebet. In manchen Gemeinden wird der Name auch zu Beginn der Hl. Messe genannt. („Wir gedenken in dieser Hl. Messe den Verstorbenen / der Verstorbenen N.N.“)

 

Mir ist auch ein Fall bekannt, da wurde vor Jahren von dem betreffenden Gemeindepriester (Pfarrer) (leider schon verstorben) die Namen, zu Beginn(vergl. oben), in den Fürbitten und im Hochbebet genannt. In dieser Gemeinde war es üblich das mehrere Intentionen (bis zu ca. 60) zu gedenken.

Nach Interventionen aus der Gemeinde wurden die Namen dann "nur" noch in den Fürbitten und im Hochgebet genannt.

 

In einer Nachbargemeinde wird einmal im Monat in einer Werktagsmesse den Verstorbenen der letzten 20 Jahren gedacht, die in dem betreffenden Monat gestorben sind.

 

Liturgisch wird bei uns und in den benachbarten Gemeinden die Werktagsmesse ( Messe vom Tag oder Heiligengedächtnis) oder bzw. Sonntagsmesse (bzw. Festtagmesse) gefeiert. (Je nachdem an welchem Tag das Gedächtnis gefeiert wird.)

 

Die im Messbuch vorgesehenen liturgische Texte zum Gedächtnis eines Verstorbenen/einer verstorbenen (außerhalb des Sterbeamtes) habe ich noch nicht erlebt.

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Die von mir erwähnten Hinweise zu den Texten stammen aus einem Schott aus dem Jahre 1934, der ursprünglich meiner Mutter gehörte und dann später von mir okkupiert wurde.

ich habe mich schon seit Grundschulzeiten für liturgische Fragen interessiert, praktisch, seit ich richtig lesen konnte; das war praktisch ausschlaggebend für meine Berufsentscheidung, ohne die so auf das Latein geweckte Neugierde hätte ich möglicherweise diese Sprache nicht so lange gelernt, dass ich sie hätte studieren können und meine Begeisterung für die Theologie fußte auch auf der Freude an den Gottesdiensten

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und nicht alles ist überall Brauch. Vom Sechswochenamt etwa habe ich erst vor wenigen Jahren von einer aus dem Westfälischen stammenden Kollegin erfahren, die mich bat ihr mitzuteilen, wann dieses für den Vater eine anderen Kollegin gefeiert würde.

Wie ist das denn in Süddeutschland? Gibt da kein nochmaliges Zusammentreffen der Familie, wenn seit dem Todesfall einige Wochen vergangen sind?

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und nicht alles ist überall Brauch. Vom Sechswochenamt etwa habe ich erst vor wenigen Jahren von einer aus dem Westfälischen stammenden Kollegin erfahren, die mich bat ihr mitzuteilen, wann dieses für den Vater eine anderen Kollegin gefeiert würde.

Wie ist das denn in Süddeutschland? Gibt da kein nochmaliges Zusammentreffen der Familie, wenn seit dem Todesfall einige Wochen vergangen sind?

 

Hab ich nie etwas davon gehört.

Familienzusammentreffen gibt es bei uns zu Geburtstagen oder zu Weihnachten, nicht zu Totengedenken.

 

Werner

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und nicht alles ist überall Brauch. Vom Sechswochenamt etwa habe ich erst vor wenigen Jahren von einer aus dem Westfälischen stammenden Kollegin erfahren, die mich bat ihr mitzuteilen, wann dieses für den Vater eine anderen Kollegin gefeiert würde.

Wie ist das denn in Süddeutschland? Gibt da kein nochmaliges Zusammentreffen der Familie, wenn seit dem Todesfall einige Wochen vergangen sind?

 

Hab ich nie etwas davon gehört.

Familienzusammentreffen gibt es bei uns zu Geburtstagen oder zu Weihnachten, nicht zu Totengedenken.

 

Werner

 

 

Das kenne ich auch so (die Übereinstimmung ist kein Wunder, da Werner und ich im gleichen Ort großgeworden sind, wenn auch zu verschiedenen Zeiten).

Von einem Familientreffen zum 1. Jahrtag habe ich zuerst hier in der Oberpfalz gehört (und auch, dass das Pfarramt den Jahrtagsgottesdienst wohl zugleich mit der Anmeldung der Beerdigung fürs Jahr darauf festlegt).

Übrigens beide Orte sind "Süddeutschland". so einfach ist die Unterscheidung also wohl nicht.

bearbeitet von Elima
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Von einem Familientreffen zum 1. Jahrtag habe ich zuerst hier in der Oberpfalz gehört (und auch, dass das Pfarramt den Jahrtagsgottesdienst wohl zugleich mit der Anmeldung der Beerdigung fürs Jahr darauf festlegt).

Übrigens beide Orte sind "Süddeutschland". so einfach ist die Unterscheidung also wohl nicht.

 

Das Jahresgedächtnis ist ja nochmal was anderes. Aus meiner Heimat (Westfalen) kenne ich es so, das zur Beerdigung und dem anschließenden Kaffee alle anwesend sind, die den Verstorbenen gekannt haben. Zum Sechswochenamt erscheinen dann nur die nächsten Angehörigen (Geschwister und deren Familien) und der Kaffee findet bei der Familie des Verstorbenen statt. Die Jahresseelenämter (erstes und zweites) sind dann üblicherweise eine Angelegenheit der Familie des Verstorbenen (Ehepartner, Kinder).

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Vielen Dank! Anscheinend ist das regional unterschiedlich, und das Jahresgedaechtnis ist (liturgisch) eher eine kleine Angelegenheit. In diesem Fall ist die Gemeinde teilweise in portugiesischer Tradition (wurde vor ungefähr 100 Jahren von eingewanderten Fischern gegruendet), ist aber heutzutage mehr als zur Hälfte Chinesisch. Die Familie ist halb anglo-weiss, halb japanisch. Und der Priester (sie haben deren 5 in der Pfarre!) der für die Jugendarbeit zuständig ist, kommt aus Uganda (und sein Englisch ist unverständlich; ich dachte immer, dass ich den Rosenkranz auswendig kenne, aber so wie er den aufsagte habe ich kaum ein Wort verstanden).

 

Ich werde mich mal bei anderen Bekannten erkundigen, und im Pfarrbüro anrufen, ob was zum Jahrestag geplant ist. Selbst wenn es nur die Erwähnung des Verstorbenen in den Gebeten ist, dann wird die Familie sich sicher freuen, wenn ein paar alte Bekannte (Schulkameraden und Eltern) "zufällig" im schwarzen Anzug da sind.

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Wobei sowohl Sechswochenamt wie auch Jahrgedächtnis nicht zwangsläufig exakt am Termin gefeiert werden müssen, sondern es (gerade beim Jahrgedächtnis) schon zu Terminabweichungen kommen kann.

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Nochmals vielen Dank für die ganze Information. Leider ist die Situation viel komplizierter (schlimmer!), als ich mir das gedacht hatte. Ich habe heute morgen schon mit zwei Gemeindepriestern geredet, und jetzt weiss ich nicht, was ich tun soll, aber ein Jahrgedächtnis oder eine Intention ist im Moment nicht geplant. Die Details erspare ich euch. Es wäre sicher eine gute Idee, wenn ein paar Katholiken für die Eltern und Geschwister des verstorbenen jungen Mannes beten.

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Das Gebet gerne, aber ein Jahrgedächtnis bzw. eine Intention können nicht nur von den Angehörigen bestellt werden.

 

Wenn die Situation wirklich so schwierig ist und Du der Meinung bist, daß eine Messe nötig sei, kannst Du auch selbst ein Stipendium machen. Aufgrund der Universalität der Kirche muss ein solches Stipendium auch nicht in der Gemeinde des Verstorbenen oder seiner Familie gegeben werden. Soweit ich weiß können sowohl die Gemeindepriester solche Stipendien weiterleiten aber auch Klöster oder Missionswerke (wie Kirche in Not) können sowas annehmen. Auch das Ordinariat (z.B. Alaska) müsste ein Stipendium an einen Zelebranten weiterleiten können.

 

(Bei uns gibt man normalerweise 5 Euro - bedeutet also nicht den finanziellen Ruin...)

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Es wäre sicher eine gute Idee, wenn ein paar Katholiken für die Eltern und Geschwister des verstorbenen jungen Mannes beten.

gebetet.

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