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Die ultimative Einheitsübersetzung


Einsteinchen

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In der Bibel heißt es sinngemäß: Jesus trieb Dämonen aus und heilte die Kranken. Da ich aber irgendwie glaube, daß auch die Besessenheit letztlich eine Krankheit ist, müsste man schreiben:

Jesus heilte die Kranken und heilte die Kranken.

Winston Churchills Wort von "Blut, Schweiß und Tränen" wurde doch auch schon übersetzt in "Körperwasser, Körperwasser, Körperwasser".

Gott soll ja auf irgendeine Weise einfach sein.

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Jetzt ist mir glatt ein Schlumpf erschienen, die sagen zu allem "schlumpfen", aber wir wollen ja ernsthaft sein. Wie hat Jesus das wohl gemacht?

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Und leider kann kann ich mir die Teufelsausstreibung von Gerasa nur lustig vorstellen, obwohl ich Kranke kenne mit einem stieren Blick. Wie die Ferkelchen ins Wasser springen, da quitschen ja die robusten Kinder vor Lachen.

bearbeitet von Einsteinchen
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Um jeden Verdacht von mir zu weisen, ich habe keinen Vogel, ich spiele nur mit Worten. Denn Gott ist das Wort.


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Und wer hier HeiGei sagt, dem garantiere ich das ewige Leben, aber sowas von ewig, daß einem Hören und Sehen vergeht.

bearbeitet von Einsteinchen
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Hej, das ist mal ne alternative, völlig anarchische Art der Schriftauslegung. Ich will das auch können. Sag mir mal, was Du da geraucht hast, das ist ja herrlich!

 

Aber dennoch: Denk doch mal an die armen Schweinchen... wobei: Wahrscheinlich kommt da das bekannte Lied "Ins Wasser fällt ein Schwein" her...

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Nun, für mich klingt alles wie Musik. Ein ewiges Himmel-und-Hölle-Spiel.

https://www.youtube.com/watch?v=nNgMujWaISg

 

Reinhard Mey ist Vegetarier, mein Lieblingsgericht ist übrigens Schweinefleisch.

bearbeitet von Einsteinchen
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Hej, das ist mal ne alternative, völlig anarchische Art der Schriftauslegung. Ich will das auch können. Sag mir mal, was Du da geraucht hast, das ist ja herrlich!

 

 

Um es für mich abklingen zu lassen, ich habe natürlich nur Zigaretten geraucht, zweifellos eine Sucht, die gefährlich ist. Aber um in der esoterischen Suppe zu rühren, es hängt alles zusammen.

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Hej, das ist mal ne alternative, völlig anarchische Art der Schriftauslegung. Ich will das auch können. Sag mir mal, was Du da geraucht hast, das ist ja herrlich!

Wenn ich so auf die Absendezeiten sehe... entweder, Einsteinchen weilt gerade auf einem ganz anderen Kontinent, oder sie konnte gerade nicht schlafen...

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Hej, das ist mal ne alternative, völlig anarchische Art der Schriftauslegung. Ich will das auch können. Sag mir mal, was Du da geraucht hast, das ist ja herrlich!

 

Wenn ich so auf die Absendezeiten sehe... entweder, Einsteinchen weilt gerade auf einem ganz anderen Kontinent, oder sie konnte gerade nicht schlafen...
... und dann kam die grüne Fee.
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In der Bibel heißt es sinngemäß: Jesus trieb Dämonen aus und heilte die Kranken. Da ich aber irgendwie glaube, daß auch die Besessenheit letztlich eine Krankheit ist, müsste man schreiben:

Jesus heilte die Kranken und heilte die Kranken.(...)

 

Natürlich. Jesus heilte die geistig und die körperlich Kranken. Hätte er ein Schild an der Haustür gehabt (und hätte er ein Haus gehabt), hätte dort gestanden: Dr. psych. und Dr. corp. Jesus.

 

Was die Geschichte mit den Schweinen von Gerasa angeht - die zeigt einerseits, dass weder Markus noch Lukas dabei gewesen sein können, denn sonst hätten sie gewusst, das Gerasa nicht am See Genezareth liegt. Nein, wenn wir hier einmal eine kühne Neudeutung versuchen wollen, dann ist das ein Pamphlet gegen die römische Besatzungsmacht. Eine ganze Legion (sic!) dieser Schweine stürzt sich ins Wasser, nur auf ein Wort von Jesus hin.

 

Alfons

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Das ist eine gute Interpretation für mich, der sich mit "bildlich", "wörtlich" und "symbolisch" so schwer tut.

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Ganz abgesehen davon dass Schweine recht gute Schwimmer sind.

 

Werner

Weshalb sie auch gerne Meerschweine genannt werden.

 

 

Nicht Wasserschweine?

 

DonGato.

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Ganz abgesehen davon dass Schweine recht gute Schwimmer sind.

 

Werner

Weshalb sie auch gerne Meerschweine genannt werden.

 

wie es ja schon aufgeschrieben ist in einem traditionellen fränkischen Wallfahrtslied:

 

"Meerschwein, ich Dich grüße .."

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Meerschweine, Wasserschweine - irgendwie stimmt beides.

 

Es geht nämlich, wie Exegeten herausgefunden haben, bei der Erzählung über den "Besessenen von Gerasa" in Markus 5, 1-20 mit einiger Wahrscheinlichkeit um die römische Legion X Fretensis. Diese Legion hatte als Feldzeichen ein Schwein. Genauer gesagt: einen Eberkopf. Und als weitere Symbole hatte die legio X Fretensis einen Neptun, ein Kriegsschiff und einen Delphin - alles Hinweise auf die ruhmreiche Geschichte dieser Legion, die ihren Namen "Fretensis" von einem Sieg im Jahr 36 vor unserer Zeitrechnung in dem Seegefecht von Fretum Siculum, der Meerenge zwischen Italien und Sizilien, erhielt. Und eben diese Legion wurden im Jahr 14 nach Syrien verlegt, war somit auch in Gerasa.

Der Gerasener war also von einer Legion besetzt, die niemand bändigen konnte. In der Geschichte, so wie Markus sie erzählt, flehen diese Legionäre Jesus an, sie "nicht außerhalb des Landes zu schicken". Diese Formulierung macht Sinn, wenn man sich darunter die Verlegung einer militärischen Einheit vorstellt. Auf eigenen Wunsch fährt die Legion dann doch lieber in eine Schweineherde, immerhin ist der Schweinskopf ihr Feldzeichen, und rast dann ins Wasser: "Und sie ersoffen im Meer."

 

Irritierend ist die genannte Zahl der Legionäre bzw. der Schweine: 2000. Eine Legion hatte rund 5000 Mann. Und Schweineherden mit 2000 Tieren gibt es nicht. Vielleicht bewahrt der neutestamentliche Text ja eine Erinnerung an einen Teilabzug der Fretensis-Legion auf. Belegt ist, dass diese Legion an der Niederschlagung des jüdischen Aufstands 66-70 u.Z. beteiligt war.

 

Der katholische Neutestamentler Martin Ebner verweist in seiner Exegese dieser Exorzismus-Erzählung auf Parallelen zu Jesaja 65, 1-7 („sie sitzen in Gräbern und bleiben über Nacht in Höhlen, essen Schweinefleisch und haben Greuelsuppen in ihren Töpfen“). Im Blick auf diese alttestamentliche Stelle lässt sich die Heilung des Besessenen als Auseinandersetzung mit assimilierten Juden verstehen. Jesus weist ihnen einen Weg aus dem Loyalitätskonflikt zwischen der Stadt, in der sie leben – zum Beispiel Gerasa – und dem Festhalten am jüdischen Glauben.

 

Für bedeutend und gut nachvollziehbar halte ich den psychologischen Ansatz von Eugen Drewermann; diese Exegese ist mir am liebsten. Für Drewermann ist der Gerasener ein innerlich Zerrissener, eine gespaltene Persönlichkeit. Das „Ich“ dieses Menschen (und aller jener Menschen, die auch heute so wie er leiden) sind ganz viele, das Ich besteht aus einem Haufen von Komplexen: Schuldgefühle, Ohnmachtsgefühle, Vaterhass, sexuelle Verklemmtheit, Sehnsucht nach Geborgenheit und und und. Jesus hilft diesem schizoid-paranoiden Menschen therapeutisch. Er kritisiert ihn nicht, sondern bringt ihn zum Eingeständnis seiner unverarbeiteten „Vielheit“. Die „ganze Schweinerei eines so zerstörerisch verinnerlichten Unlebens“ (Drewermann) darf sich entladen und austoben, und zwar ohne Kontrolle des Schweinehirten, also des Überichs.

 

2006 gab es schon einmal einen Thread hier im Forum zu diesem Thema, in dem Ennasus auf die psychologische Bedeutung dieser neutestamentlichen Erzählung hinweist, hier und hier.

 

Lesenswert finde ich auch den Aufsatz von Gerd Häfner im Blog „Lectio Brevior“.

 

Alfons

bearbeitet von Alfons
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Meerschweine, Wasserschweine - irgendwie stimmt beides.

 

Es geht nämlich, wie Exegeten herausgefunden haben, bei der Erzählung über den "Besessenen von Gerasa" in Markus 5, 1-20 mit einiger Wahrscheinlichkeit um die römische Legion X Fretensis. Diese Legion hatte als Feldzeichen ein Schwein. Genauer gesagt: einen Eberkopf. Und als weitere Symbole hatte die legio X Fretensis einen Neptun, ein Kriegsschiff und einen Delphin - alles Hinweise auf die ruhmreiche Geschichte dieser Legion, die ihren Namen "Fretensis" von einem Sieg im Jahr 36 vor unserer Zeitrechnung in dem Seegefecht von Fretum Siculum, der Meerenge zwischen Italien und Sizilien, erhielt. Und eben diese Legion wurden im Jahr 14 nach Syrien verlegt, war somit auch in Gerasa.

 

Der Gerasener war also von einer Legion besetzt, die niemand bändigen konnte. In der Geschichte, so wie Markus sie erzählt, flehen diese Legionäre Jesus an, sie "nicht außerhalb des Landes zu schicken". Diese Formulierung macht Sinn, wenn man sich darunter die Verlegung einer militärischen Einheit vorstellt. Auf eigenen Wunsch fährt die Legion dann doch lieber in eine Schweineherde, immerhin ist der Schweinskopf ihr Feldzeichen, und rast dann ins Wasser: "Und sie ersoffen im Meer."

 

Irritierend ist die genannte Zahl der Legionäre bzw. der Schweine: 2000. Eine Legion hatte rund 5000 Mann. Und Schweineherden mit 2000 Tieren gibt es nicht. Vielleicht bewahrt der neutestamentliche Text ja eine Erinnerung an einen Teilabzug der Fretensis-Legion auf. Belegt ist, dass diese Legion an der Niederschlagung des jüdischen Aufstands 66-70 u.Z. beteiligt war.

 

Der katholische Neutestamentler Martin Ebner verweist in seiner Exegese dieser Exorzismus-Erzählung auf Parallelen zu Jesaja 65, 1-7 („sie sitzen in Gräbern und bleiben über Nacht in Höhlen, essen Schweinefleisch und haben Greuelsuppen in ihren Töpfen“). Im Blick auf diese alttestamentliche Stelle lässt sich die Heilung des Besessenen als Auseinandersetzung mit assimilierten Juden verstehen. Jesus weist ihnen einen Weg aus dem Loyalitätskonflikt zwischen der Stadt, in der sie leben – zum Beispiel Gerasa – und dem Festhalten am jüdischen Glauben.

 

Für bedeutend und gut nachvollziehbar halte ich den psychologischen Ansatz von Eugen Drewermann; diese Exegese ist mir am liebsten. Für Drewermann ist der Gerasener ein innerlich Zerrissener, eine gespaltene Persönlichkeit. Das „Ich“ dieses Menschen (und aller jener Menschen, die auch heute so wie er leiden) sind ganz viele, das Ich besteht aus einem Haufen von Komplexen: Schuldgefühle, Ohnmachtsgefühle, Vaterhass, sexuelle Verklemmtheit, Sehnsucht nach Geborgenheit und und und. Jesus hilft diesem schizoid-paranoiden Menschen therapeutisch. Er kritisiert ihn nicht, sondern bringt ihn zum Eingeständnis seiner unverarbeiteten „Vielheit“. Die „ganze Schweinerei eines so zerstörerisch verinnerlichten Unlebens“ (Drewermann) darf sich entladen und austoben, und zwar ohne Kontrolle des Schweinehirten, also des Überichs.

 

2006 gab es schon einmal einen Thread hier im Forum zu diesem Thema, in dem Ennasus auf die psychologische Bedeutung dieser neutestamentlichen Erzählung hinweist, hier und hier.

 

Lesenswert finde ich auch den Aufsatz von Gerd Häfner im Blog „Lectio Brevior“.

 

Alfons

Kannst Du mir ein paar Quellen zum navalen Teil Deiner Rede nennen? Es gibt da ein paar winzige Details, die mir etwas komisch vorkommen.
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Kannst Du mir ein paar Quellen zum navalen Teil Deiner Rede nennen? Es gibt da ein paar winzige Details, die mir etwas komisch vorkommen.

 

Aber gern!
Dies hier
und dies hier
und auch dieses hier.
Diesen Klassiker natürlich auch.
Außerdem habe ich vor allem die bereits genannte Exegese von Martin Ebner benutzt, sowie
diese
diese und
auch diese Quelle.

Liebe Grüße, Alfons

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Kannst Du mir ein paar Quellen zum navalen Teil Deiner Rede nennen? Es gibt da ein paar winzige Details, die mir etwas komisch vorkommen.

Aber gern!Dies hier

und dies hier

und auch dieses hier.

Diesen Klassiker natürlich auch.

Außerdem habe ich vor allem die bereits genannte Exegese von Martin Ebner benutzt, sowiediesediese und

auch diese Quelle.

Liebe Grüße, Alfons

Danke, der erste und der letzte Link waren hilfreich.
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