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War Paulus "leibfeindlich" - Und wenn Ja, warum und wieso?


Udalricus

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Immer wieder wird dem Apostel Paulus eine sogenannte "Leibfeindlichkeit" unterstellt, zuletzt etwa durch Franziskus:

es gibt durchaus leibfeindliche Tendenzen in der kathol. Kirche.

 

...

 

wieso ist der Leib als Tempel des hl. Geistes vor allem für die Sexualität wichtig?

 

und auch wenn die paulinischen und deuteropaulinischen Schriften einen großen Teil des NT ausmachen, es gibt genug andere, in denen eben die Sexualmoral praktisch nicht vorkommen.

 

Offensichtlich musste halt Paulus seine verkorkste Persönlichkeit an diesem Thema abarbeiten - und an seinen Neurosen leiden wir deshalb heute noch.

Wie kommt man dazu, Paulus auf eine derart perfide Art zu diskreditieren?

Was kann man wirklich unter "Leibfeindlichkeit" verstehen?

Taugen Aussagen des Apostels Paulus wirklich als Beleg dafür?

 

Was wollte Paulus wirklich sagen?

 

Darüber möchte ich hier gerne diskutieren ....

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Immer wieder wird dem Apostel Paulus eine sogenannte "Leibfeindlichkeit" unterstellt, zuletzt etwa durch Franziskus:

es gibt durchaus leibfeindliche Tendenzen in der kathol. Kirche.

 

...

 

wieso ist der Leib als Tempel des hl. Geistes vor allem für die Sexualität wichtig?

 

und auch wenn die paulinischen und deuteropaulinischen Schriften einen großen Teil des NT ausmachen, es gibt genug andere, in denen eben die Sexualmoral praktisch nicht vorkommen.

 

Offensichtlich musste halt Paulus seine verkorkste Persönlichkeit an diesem Thema abarbeiten - und an seinen Neurosen leiden wir deshalb heute noch.

Wie kommt man dazu, Paulus auf eine derart perfide Art zu diskreditieren?

 

Was kann man wirklich unter "Leibfeindlichkeit" verstehen?

 

Taugen Aussagen des Apostels Paulus wirklich als Beleg dafür?

 

Was wollte Paulus wirklich sagen?

 

Darüber möchte ich hier gerne diskutieren ....

 

 

wenn du mit deiner einschätzung "perfide" beginnst, was sollen noch deine fragen?

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Long John Silver

Immer wieder wird dem Apostel Paulus eine sogenannte "Leibfeindlichkeit" unterstellt, zuletzt etwa durch Franziskus:

es gibt durchaus leibfeindliche Tendenzen in der kathol. Kirche.

 

...

 

wieso ist der Leib als Tempel des hl. Geistes vor allem für die Sexualität wichtig?

 

und auch wenn die paulinischen und deuteropaulinischen Schriften einen großen Teil des NT ausmachen, es gibt genug andere, in denen eben die Sexualmoral praktisch nicht vorkommen.

 

Offensichtlich musste halt Paulus seine verkorkste Persönlichkeit an diesem Thema abarbeiten - und an seinen Neurosen leiden wir deshalb heute noch.

Wie kommt man dazu, Paulus auf eine derart perfide Art zu diskreditieren?

 

 

 

Ich habe in F&A bereits geschrieben, was ich davon halte..

 

Da jedoch beliebte und gepflegte Forum-Tradition ist, einem missliebige Personen als neurotisch zu diskreditieren und ihnen alle moeglichen phsychischen Klapse zu unterstellen, wuerde ich das nicht zu hoch haengen.

 

Paulus machte halt den Fehler, nicht zum Aushaengeschild der Qeer-Community und feministischen Vorreiter und Vorzeige-Papi der Patchwork-Familien oder Verfasser des Buches "Was ist guter Sex?" zu werden (sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich) und deshalb muss er eine verkorkste Persoenlichkeit haben, was sonst.

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Immer wieder wird dem Apostel Paulus eine sogenannte "Leibfeindlichkeit" unterstellt, zuletzt etwa durch Franziskus:

es gibt durchaus leibfeindliche Tendenzen in der kathol. Kirche.

 

...

 

wieso ist der Leib als Tempel des hl. Geistes vor allem für die Sexualität wichtig?

 

und auch wenn die paulinischen und deuteropaulinischen Schriften einen großen Teil des NT ausmachen, es gibt genug andere, in denen eben die Sexualmoral praktisch nicht vorkommen.

 

Offensichtlich musste halt Paulus seine verkorkste Persönlichkeit an diesem Thema abarbeiten - und an seinen Neurosen leiden wir deshalb heute noch.

Wie kommt man dazu, Paulus auf eine derart perfide Art zu diskreditieren?

 

Was kann man wirklich unter "Leibfeindlichkeit" verstehen?

 

Taugen Aussagen des Apostels Paulus wirklich als Beleg dafür?

 

Was wollte Paulus wirklich sagen?

 

Darüber möchte ich hier gerne diskutieren ....

 

Woher stammt dieses Zitat von franziskus, welche Quelle?

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Paulus machte halt den Fehler, nicht zum Aushaengeschild der Qeer-Community und feministischen Vorreiter und Vorzeige-Papi der Patchwork-Familien oder Verfasser des Buches "Was ist guter Sex?" zu werden (sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich) und deshalb muss er eine verkorkste Persoenlichkeit haben, was sonst.

Es hätte schon gereicht, wenn er nicht geschrieben hätte, es sei besser, sich jeder Sexualität zu enthalten, aber wenn man dafür nicht stark genug sei, solle man sich einen Ehepartner suchen um das einigermaßen ordnungsgemäß abreagieren zu können.

 

Werner

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Gast Mactafledis

 

Woher stammt dieses Zitat von franziskus, welche Quelle?

 

Du findest den zitierten Beitrag in diesem Forum im Bereich "Fragen und Antworten" unter "Stefan Oster" mit der Beitragsnummer #736.

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Long John Silver

 

Paulus machte halt den Fehler, nicht zum Aushaengeschild der Qeer-Community und feministischen Vorreiter und Vorzeige-Papi der Patchwork-Familien oder Verfasser des Buches "Was ist guter Sex?" zu werden (sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich) und deshalb muss er eine verkorkste Persoenlichkeit haben, was sonst.

Es hätte schon gereicht, wenn er nicht geschrieben hätte, es sei besser, sich jeder Sexualität zu enthalten, aber wenn man dafür nicht stark genug sei, solle man sich einen Ehepartner suchen um das einigermaßen ordnungsgemäß abreagieren zu können.

 

Werner

 

 

Im Rahmen der Naherwartung war das eine folgerichtige Frage und ich denke, Paulus hat sie menschlich gerecht versucht zu loesen, indem er fuer die Fragenden einen vernuenftigen Ausweg daraus suchte zu formulieren, anstatt ein starres spirituelles Prinzip fuer alle aufzustellen, von dem er wusste, dass nur wenige es einhalten konnten.

 

Die Loesung muss uns nicht gefallen, Hauptsache, sie entsprach den Menschen, um die es ging.

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Paulus machte halt den Fehler, nicht zum Aushaengeschild der Qeer-Community und feministischen Vorreiter und Vorzeige-Papi der Patchwork-Familien oder Verfasser des Buches "Was ist guter Sex?" zu werden (sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich) und deshalb muss er eine verkorkste Persoenlichkeit haben, was sonst.

Es hätte schon gereicht, wenn er nicht geschrieben hätte, es sei besser, sich jeder Sexualität zu enthalten, aber wenn man dafür nicht stark genug sei, solle man sich einen Ehepartner suchen um das einigermaßen ordnungsgemäß abreagieren zu können.

 

Werner

 

 

Im Rahmen der Naherwartung war das eine folgerichtige Frage und ich denke, Paulus hat sie menschlich gerecht versucht zu loesen, indem er fuer die Fragenden einen vernuenftigen Ausweg daraus suchte zu formulieren, anstatt ein starres spirituelles Prinzip fuer alle aufzustellen, von dem er wusste, dass nur wenige es einhalten konnten.

 

Die Loesung muss uns nicht gefallen, Hauptsache, sie entsprach den Menschen, um die es ging.

 

Luther beantwortete die Frage damit, dass er heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen würde. Aber das ist ja nicht das Thema, es geht um die Einstellung zur Leiblichkeit, und da sagt Paulus nunmal, am besten wäre es, man verzichtet ganz darauf, nur wenn man das nicht schafft, soll man es halt in engem Rahmen tun. Ich persönlich sehe darin keine sonderlich positive Einstellung zur Leiblichkeit. Paulus sieht sie eher als notwendiges Übel, auf das man jetzt, angesichts der (vermeintlich) bevorstehenden Parusie besser verzichten sollte.

 

Werner

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Long John Silver

 

 

 

Paulus machte halt den Fehler, nicht zum Aushaengeschild der Qeer-Community und feministischen Vorreiter und Vorzeige-Papi der Patchwork-Familien oder Verfasser des Buches "Was ist guter Sex?" zu werden (sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich) und deshalb muss er eine verkorkste Persoenlichkeit haben, was sonst.

Es hätte schon gereicht, wenn er nicht geschrieben hätte, es sei besser, sich jeder Sexualität zu enthalten, aber wenn man dafür nicht stark genug sei, solle man sich einen Ehepartner suchen um das einigermaßen ordnungsgemäß abreagieren zu können.

 

Werner

 

 

Im Rahmen der Naherwartung war das eine folgerichtige Frage und ich denke, Paulus hat sie menschlich gerecht versucht zu loesen, indem er fuer die Fragenden einen vernuenftigen Ausweg daraus suchte zu formulieren, anstatt ein starres spirituelles Prinzip fuer alle aufzustellen, von dem er wusste, dass nur wenige es einhalten konnten.

 

Die Loesung muss uns nicht gefallen, Hauptsache, sie entsprach den Menschen, um die es ging.

 

Luther beantwortete die Frage damit, dass er heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen würde. Aber das ist ja nicht das Thema, es geht um die Einstellung zur Leiblichkeit, und da sagt Paulus nunmal, am besten wäre es, man verzichtet ganz darauf, nur wenn man das nicht schafft, soll man es halt in engem Rahmen tun. Ich persönlich sehe darin keine sonderlich positive Einstellung zur Leiblichkeit. Paulus sieht sie eher als notwendiges Übel, auf das man jetzt, angesichts der (vermeintlich) bevorstehenden Parusie besser verzichten sollte.

 

Werner

 

 

Ich glaube nicht, dass wir ermessen koennen, was die Parusie fuer die damaligen jungen Christen spirituell bedeutete. Diese spirituelle Euphorie ist uns so fremd, als kaeme sie von Aliens.

 

Was die Parusie bewirken kann, sieht man an den immer wieder auftauchenden spaeteren Gruppierungen (die von der Kirche teilweise blutig niedergeworfen wurde).

 

Es ist ein Denken, das uns heutigen Christen abstrakt bleibt. Dennoch wage ich es ganz vorsichtig mir vorzustellen, dass es eine spirituelle Ebene gibt/gab, in der alles andere neben der Vorstellung des wiederkehrenden Christus und der Erwartung des Himmelreiches verblassen musste notwendigerweise. Da kann ich mir auch vorstellen, dass alles, was man meint, einem trennen zu wuerden von dieser Verheissung als nebensaechlich oder stoerend empfunden werden kann oder ueberfluessig oder von Gott trennend, auch die Sexualitaet.

Es ist eher ein Armutszeugnis, wenn heutige Christen sich in eine solche Situation nicht hinein denken koennen oder es wenigstens versuchen, sondern nur von dem aktuellen Punkt aus denken, an dem sie selbst gerade sind und der unendlich weit entfernt ist von dem Denken der jungen Christen, und diesen zum Masstab erklaeren wollen, was der Apostel Paulus besser haette sagen sollen.

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Es ist eher ein Armutszeugnis, wenn heutige Christen sich in eine solche Situation nicht hinein denken koennen oder es wenigstens versuchen, sondern nur von dem aktuellen Punkt aus denken, an dem sie selbst gerade sind und der unendlich weit entfernt ist von dem Denken der jungen Christen, und diesen zum Masstab erklaeren wollen, was der Apostel Paulus besser haette sagen sollen.

 

Ist die Aussage dann für die heutige Zeit obsolet?

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Dennoch wage ich es ganz vorsichtig mir vorzustellen, dass es eine spirituelle Ebene gibt/gab, in der alles andere neben der Vorstellung des wiederkehrenden Christus und der Erwartung des Himmelreiches verblassen musste notwendigerweise. Da kann ich mir auch vorstellen, dass alles, was man meint, einem trennen zu wuerden von dieser Verheissung als nebensaechlich oder stoerend empfunden werden kann oder ueberfluessig oder von Gott trennend, auch die Sexualitaet.
das ist mir leicht vorstellbar. unvorstellbar ist mir die wertung "gut" das eine und "wenig gut" das andere und das diese wertung nicht nur für jeweils sich selber gilt sondern allen übergestülpt wird.
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(sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich)

Darf ich mal kurz eine OT-Frage dazwischen werfen - gibt es eigentlich in der modernen Psychologie eine Bezeichnung für das Phänomen: Damaskus-Erlebnis. Kommt so etwas öfter mal vor?

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Franciscus non papa

wer einen Eröffnungsbeitrag auf diese Weise einstellt (perfide) und dann auch noch den Jubelperser LJS hinter sich weiss, darf seine geistige Selbstbefriedigung gerne allein weiter treiben.

 

 

PLONK

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Long John Silver

 

 

(sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich)

Darf ich mal kurz eine OT-Frage dazwischen werfen - gibt es eigentlich in der modernen Psychologie eine Bezeichnung für das Phänomen: Damaskus-Erlebnis. Kommt so etwas öfter mal vor?

 

 

sorry, doppelt

bearbeitet von Long John Silver
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Long John Silver

 

 

(sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich)

Darf ich mal kurz eine OT-Frage dazwischen werfen - gibt es eigentlich in der modernen Psychologie eine Bezeichnung für das Phänomen: Damaskus-Erlebnis. Kommt so etwas öfter mal vor?

 

 

Wiki: "Im übertragenen Sinn bezeichnet „Damaskuserlebnis“ ein Ereignis, das einer Person eine einschneidende Selbsterkenntnis vermittelt, ihre Einstellung und ihr Verhalten für sie zum Positiven verändert."

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(sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich)

Darf ich mal kurz eine OT-Frage dazwischen werfen - gibt es eigentlich in der modernen Psychologie eine Bezeichnung für das Phänomen: Damaskus-Erlebnis. Kommt so etwas öfter mal vor?

 

 

Wiki: "Im übertragenen Sinn bezeichnet „Damaskuserlebnis“ ein Ereignis, das einer Person eine einschneidende Selbsterkenntnis vermittelt, ihre Einstellung und ihr Verhalten für sie zum Positiven verändert."

 

Danke, weiß ich natürlich, die Frage ging nur ganz konkret in Richtung Psychologie / Psychiatrie. Gibt es dafür einen speziellen Fachausdruck.

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(sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich)

Darf ich mal kurz eine OT-Frage dazwischen werfen - gibt es eigentlich in der modernen Psychologie eine Bezeichnung für das Phänomen: Damaskus-Erlebnis. Kommt so etwas öfter mal vor?

 

 

Wiki: "Im übertragenen Sinn bezeichnet „Damaskuserlebnis“ ein Ereignis, das einer Person eine einschneidende Selbsterkenntnis vermittelt, ihre Einstellung und ihr Verhalten für sie zum Positiven verändert."

 

Danke, weiß ich natürlich, die Frage ging nur ganz konkret in Richtung Psychologie / Psychiatrie. Gibt es dafür einen speziellen Fachausdruck.

 

 

Ich denke nein, und ich weiss auch nicht, weswegen Psychologie oder Psychiatrie einen speziellen Fachausdruck für ein Geschehen bereit halten sollten, das Saulus/Paulus auf der Straße nach Damaskus widerfahren sein soll, worüber er selbst aber gar nicht berichtet.

Es kann höchstens spekuliert werden - und es wird auch, nach meinem Dafürhalten sinnlos spekuliert - ob eine Erkrankung und wenn ja welche den von Lukas, nicht von Paulus geschilderten Phänomenen zugrunde gelegen haben könnte. Bestenfalls kann das in der Apostelgeschichte berichtete Ereignis als Schlüsselerlebnis eingeordnet werden, das ihn vom Saulus zu Paulus werden ließ.

bearbeitet von Julius
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Es geht im Kapitel 7 des 1. Korintherbriefes nicht um die Ablehnung der Sexualität, sondern um eine Abwägung der Bindung an Menschen gegenüber der Bindung an das Reich Gottes.

 

Das ist ein ziemlicher Unterschied.

 

Paulus erkennt klar, dass es zur Bindung an das Reich Gottes nur Eines gibt, was dazu in Konkurrrenz treten kann: Das Eheversprechen und seine Konsequenzen. Er schätzt eben dieses Versprechen sehr hoch ein.

 

One-Night-Stands und Ähnliches berücksichtigt er nicht, das kommt bei ihm vermutlich gar nicht in die Tüte. Er schließt für sich persönlich aber, dank seiner Prioritätenliste, die Ehe aus, empfiehlt die Ehelosigkeit und schreibt grundehrlich: Dazu habe ich keine Weisungen des Herrn, nur meinen persönlichen Rat.

 

Wir finden also hier, wenn man dieses lange Kapitel liest, eine persönliche Empfehlung von Herrn Paulus mit dem expliziten Hinweis, dass er hier nicht irgendwelche göttlichen Offenbarungen von sich gibt.

 

Ich liebe dieses Kapitel, Es ist ein phantastisches Beispiel inklusiver Sprache. Deswegen ist es nämlich so lang.

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Paulus erkennt klar, dass es zur Bindung an das Reich Gottes nur Eines gibt, was dazu in Konkurrrenz treten kann: Das Eheversprechen und seine Konsequenzen.

Aus heutiger Sicht (!) sehe ich diese von Paulus festgestellte Konkurrenz als völlig "daneben" an - das Konstrukt eines Reich Gottes, welches außerhalb "der Welt" liegt, kann zumindest ich nicht vertreten. Entweder jeder Mensch, egal, wie er in der Welt lebt, kann Teil sein vom Reich Gottes, oder es existiert nicht. Zumindest nicht so, wie ich (und nicht nur ich) den heute gelebten christlichen Glauben interpretiere.

 

Insofern bleibt mir nichts anderes übrig, als die Aussagen Paulus nicht als Aussagen über das Reich Gottes anzusehen, sondern als Aussagen darüber, wie man sich damals das alles vorgestellt hat. Sozusagen eine historische Beschreibung. Keine Aussage zu meinem (!) heutigen Leben.

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Bei der Debatte über Paulus sieht man das was ich schon immer sage: Es reicht nicht zu lesen was der Autor schrieb, man muss auch sehen an wen er es schrieb.

 

Oder mit dem Bild was ich immer benutze:

Stünde in der Bergpredigt "Selig die Altenpfleger", darf ich mich über eine Freikarte in den Himmel freuen oder verstanden die Menschen in der Zeit Jesu unter einem Altenpfleger etwas ganz anderes?

Wenn ich das weis, also wenn ich weis was die Menschen der Zeit Jesu unter einem Altenpfleger verstanden, kann ich das auf heute übertragen und weis ob ich und meine Kollegen die Freikarte in den Himmel haben oder doch eher die Lokomotivführer oder eher die Organisten oder vielleicht auch die vom MDK... letztere eher nicht.

 

Ohne Bild weiter: Ein "Aber es steht doch da" egal von wem, egal mit welcher Intention ausgesprochen geht meilenweit am Thema vorbei - Apropos Thema: Ich überlege grad ob der Post im Paulus-Threat nicht besser aufgehoben ist... Vielleicht erlebt der Post auch das Wunder der Translocation... also falls ihr ein Dejavu erlebt: Es liegt an meinem, nicht an eurem Verstand

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Long John Silver

 

Paulus erkennt klar, dass es zur Bindung an das Reich Gottes nur Eines gibt, was dazu in Konkurrrenz treten kann: Das Eheversprechen und seine Konsequenzen.

Aus heutiger Sicht (!) sehe ich diese von Paulus festgestellte Konkurrenz als völlig "daneben" an - das Konstrukt eines Reich Gottes, welches außerhalb "der Welt" liegt, kann zumindest ich nicht vertreten. Entweder jeder Mensch, egal, wie er in der Welt lebt, kann Teil sein vom Reich Gottes, oder es existiert nicht. Zumindest nicht so, wie ich (und nicht nur ich) den heute gelebten christlichen Glauben interpretiere.

 

Insofern bleibt mir nichts anderes übrig, als die Aussagen Paulus nicht als Aussagen über das Reich Gottes anzusehen, sondern als Aussagen darüber, wie man sich damals das alles vorgestellt hat. Sozusagen eine historische Beschreibung. Keine Aussage zu meinem (!) heutigen Leben.

 

 

Es ist nicht allein, was sich Paulus vorstellte ueber das Reich Gottes. Es geht bei der Beurteilung von Paulus auch um die Vorstellung von Ehe, die zu dem damaligen Weltbild gehoerte. Im Judentum hatte die Eheschliessung absolute Prioritaet. ein Mann ohne Frau war undenkbar (das ist fuer uns heute unvorstellbar). Es gab im Denken eine wirkliche Konkurrenz, wie sie sich fuer uns heute nicht mehr nachvollziehbar ist. Es gab eine echte spirituelle Abwaegung fuer den einzelnen, welcher Prioritaeten nun gesetzt werden sollten. Zum anderen war auch in der Fragestellung, ob Ehe oder nicht, bereits ein Zuendstoff gegenueber den juedischen Traditionen, diese Frage war voellig unerwartet und in sich bereits eine Art Tabu-Bruch in einer Gesellschaft, welche die Ehe absolut favorisierte (nicht allein wegen der Fortpflanzung, sondern weil die Vorstellung herrschte, dass man nicht " vollstaendig" sei sonst). Das heisst, die Frage, ob Heirat oder nicht, gehoerte in einen sehr emotionalen Bereich der Auseinandersetzung mit den Juden und Judenchristen, und diese neuen Vorstellungen katapultierten noch mehr die entstehende neue Religion aus den alten Zusammenhaengen heraus, in denen es eine solche Abwaegung der "Interessen" niemals gegeben hatte zwischen der Zuwendung zu Gott und der Zuwendung zu einem Ehepartner.

 

In der damaligen Auseinandersetzung ging es ganz konkrete Abloesungen aus alten Traditionen, um etwas radikal Neues. Wie gesagt, ist diese Aufbruchsstimmung fuer uns nicht mehr wirklich nachvollziehbar. In unserem heutigen Christentum ist keine Parusie vorhanden und Gott ist laengst ins voellig ungefaehrliche Transzendente abgeschoben worden, je weiter weg, um so besser. Wir koennen weder nachvollziehen, wie tief existenziell bewegt diese Menschen damals waren noch koennen wir nachvollziehen, dass damals Menschen auf Markplaetzen lauthals stritten ueber den Arianismus. Fuer uns geht es um nichts mehr, wir nagen an den Fruechten der Baeume, die damals gepflanzt wurden sozusagen. Waeren wir diejenigen gewesen, die sie haetten pflanzen muessen, wuerden wir anders denken.

 

Deshalb ist die Frage, was das fuer uns heute zu bedeuten hat, eigentlich nur im Licht zu beantworten, was es uns bedeutet, dass sich damals Menschen so intensiv einsetzten, auch mit ihrem Leben, und was sie dazu antrieb, das zu tun.

bearbeitet von Long John Silver
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Long John Silver

 

Aus heutiger Sicht (!) sehe ich diese von Paulus festgestellte Konkurrenz als völlig "daneben" an - das Konstrukt eines Reich Gottes, welches außerhalb "der Welt" liegt, kann zumindest ich nicht vertreten. Entweder jeder Mensch, egal, wie er in der Welt lebt, kann Teil sein vom Reich Gottes, oder es existiert nicht. Zumindest nicht so, wie ich (und nicht nur ich) den heute gelebten christlichen Glauben interpretiere.

 

 

 

Soweit ich weiss, betrifft die Parusie die Wiederkunft von Jesus auf der Erde, die Verwirklichung von Gottes Reich in der Welt, also Himmel und Erde in einem, wenn ich es richtig verstehe. Und nicht etwas, das ausserhalb dieser Welt laege.

 

Es gibt von Walter Nigg ein sehr gutes Buch "Das ewige Reich", das sich mit dem Konflikt der Parusie im spaeteren Christentum auseinandersetzt, in dem diese Vorstellung der Verwirklichung des Reiches Gottes in der Welt zwar als ketzerisch angesehen wurde, aber nichtdestrotz immer wieder in versteckten Stroemungen Anhaenger hatte. Ein Grund dafuer findet sich in der Offenbarung des Johannes ueber das Himmlische Jerusalem.

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(sein Damaskus-Erlebnis hatte eine andere Gewichtung, hatte irgendwas mit einem Christus zu tun oder so aehnlich)

Darf ich mal kurz eine OT-Frage dazwischen werfen - gibt es eigentlich in der modernen Psychologie eine Bezeichnung für das Phänomen: Damaskus-Erlebnis. Kommt so etwas öfter mal vor?

 

 

Wiki: "Im übertragenen Sinn bezeichnet „Damaskuserlebnis“ ein Ereignis, das einer Person eine einschneidende Selbsterkenntnis vermittelt, ihre Einstellung und ihr Verhalten für sie zum Positiven verändert."

 

Danke, weiß ich natürlich, die Frage ging nur ganz konkret in Richtung Psychologie / Psychiatrie. Gibt es dafür einen speziellen Fachausdruck.

 

vielleicht:

Lexikon der Psychologie Schlüsselerlebnis

Schlüsselerlebnis 1) lebensverändernde Begebenheit, die eine Person emotional besonders belasten oder auch entlasten kann: “Bin ich froh, daß ich meinen Schlüssel wiederhabe”. Schlüsselerlebnisse verändern Emotionsschemata einschneidend, indem sie, bildlich gesprochen, dem Individuum mehr oder minder überraschend den emotionalen Boden unter den Füßen wegziehen – bedingt durch ihre Intensität, aber auch bedingt durch die Dramatik der Ereignisse durch das plötzliche Umschlagen einer schematisch gesteuerten Emotion in eine andere (Life event). Die Bedeutung eines Schlüsselerlebnisses ist relational zu betrachten, sie liegt nicht in einer Dignität sui generis oder in einer inneren Bedeutungshaltigkeit des Ereignisses an sich. 2) von E. Kretschmer stammender Begriff für solche Erlebnisse, die besonders geeignet sind, bei einer Person die gerade für sie charakteristische Reaktion hervorzurufen: Charakter und Schlüsselerlebnis passen wie Schlüssel und Schluß zusammen (Persönlichkeit).

 

 

 

weiterhin:

"... der Frage nachgegangen, wie Personen, die stark zur Dissoziation neigen, mit gefühlsbeladenen autobiografischen Schlüsselerlebnissen umgehen. Solche Lebenserinnerungen gelten als „Bausteine des Selbst“:..."

 

aus http://www.psychologie-heute.de/news/emotion-kognition/detailansicht/news/die_ihre_gefuehle_spalten/

 

damit käme dissoziation ins spiel.

 

um das bei paulus zu klären müßte er in eine psychotherapie. ich würde PEA empfehlen. da ich mich aber nicht auf paulus berufe, weder positiv noch negativ, darf er untherapiert bleiben. es sei denn, er möchte es für sich haben.

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da ich mich aber nicht auf paulus berufe, weder positiv noch negativ, darf er untherapiert bleiben
Wie gnädig von Dir.
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um das bei paulus zu klären müßte er in eine psychotherapie. ich würde PEA empfehlen. da ich mich aber nicht auf paulus berufe, weder positiv noch negativ, darf er untherapiert bleiben. es sei denn, er möchte es für sich haben.

PEA?

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