Einsteinchen Geschrieben 3. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 3. Oktober 2016 Die Zeit, als jeder König einen Hofnarren hatte In der Science fiction-Serie "Babylon 5" wird der Prototyp eines perfekten Hofnarren dargestellt. Beim Hof des wahnsinnigen Herrschers Cartagia, eines Außerirdischen von der Rasse der Centauri. Der Schöpfer dieser Serie Joseph Michael Straczynski hat sich selbstverständlich an die verschiedenen Hofnarren-Darstellungen hier auf unserer Erde orientiert. Dieser Hofnarr machte nur groteske Verrenkungen und Mimiken in Anwesenheit des Herrschers, der im Beisein seiner Diener oder Minister mit anderen Kontrahenten Regierungsgeschäfte machte. Das war ja des Hofnarren Beruf, den Kaiser aufzuheitern. Es soll ja auf der Erde bei den divesen Königen vorgekommen sein, daß sich ein absolutistischer Herrscher nur vom Hofnarren in das Gewissen reden lassen hat. Das heißt, der Hofnarr war ein sehr guter Humortechniker, der genau wußte, wie er sich gebärden und verhalten musste, denn er wußte, bei solchen Herrschern galt die Devise: Gefällt es nicht, dann Rübe ab. Es gab eine Szene in "Babylon 5", da schaute plötzlich wegen der Darbietung Cartagia ernst, und schlagartig schaute der ganze Hofstaat ernst inklusive des Narren, und es war ernst bis zur Todesangst, denn Cartagia war wahnsinnig. Doch er erlöste die Menge, indem er jovial die Gebärden des Narren nachspielte und lachte. Da lachte der ganze Hofstaat mit. In einer der nächsten Szenen ermordete er den Hofnarren trotzdem, und sagte zu seinem Botschafter Londo, der dagegen nichts tun konnte: "Humor ist so eine subjektive Sache." Aber Londo und sein treuer unschuldiger naiver und loyaler Diener beseitigten den Herrscher später eh durch ein ausgeklügeltes Attentat. So ging es bei uns auf der Erde in der Renaissancezeit zu. Eventuell bei den Borgias. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gallowglas Geschrieben 3. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 3. Oktober 2016 Einsteinchen, du solltest dich nicht so sehr mit den Werken erklärter Atheisten beschäftigen, das tut dir nicht gut Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 4. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 4. Oktober 2016 Einsteinchen, du solltest dich nicht so sehr mit den Werken erklärter Atheisten beschäftigen, das tut dir nicht gut Der Autor von "Babylon 5" soll Atheist sein? Die Serie ist durchtränkt von Religion und spirituellen Menschen. Die einzige sehr sympathische Figur, die explizit ein Atheist ist, ist Michael Garibaldi. Allerdings ist es schon allerfeinst von diesen Science-fiction-Autoren, daß sie den Vorlonen Kosh, der immer in einem Schutzanzug sein muss, weil ihn sonst alle erkennen, sich als Engel entpuppt, das heißt, als Außerirdischer, der die Religion sozusagen als Techniker benutzt, um die Menschen durch das Mittel der Religion zu beeinflußen. Die spirituellen und heiligen Gestalten verbringen Wunder in diesem Genre, wo man glaubt, es ist ein Gotteswunder, und dann kann man sich als Atheist zurücklehnen im Sofa und sagen, "Tja, die sind uns um Millionen Jahren voraus. Wir können das auch, wenn wir diese Stadium erreicht haben." Die Grenzen zwischen Atheismus und Theismus sind gänzlich offen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gallowglas Geschrieben 4. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 4. Oktober 2016 Einsteinchen, du solltest dich nicht so sehr mit den Werken erklärter Atheisten beschäftigen, das tut dir nicht gut Der Autor von "Babylon 5" soll Atheist sein? Die Serie ist durchtränkt von Religion und spirituellen Menschen. Die einzige sehr sympathische Figur, die explizit ein Atheist ist, ist Michael Garibaldi. Allerdings ist es schon allerfeinst von diesen Science-fiction-Autoren, daß sie den Vorlonen Kosh, der immer in einem Schutzanzug sein muss, weil ihn sonst alle erkennen, sich als Engel entpuppt, das heißt, als Außerirdischer, der die Religion sozusagen als Techniker benutzt, um die Menschen durch das Mittel der Religion zu beeinflußen.Die spirituellen und heiligen Gestalten verbringen Wunder in diesem Genre, wo man glaubt, es ist ein Gotteswunder, und dann kann man sich als Atheist zurücklehnen im Sofa und sagen, "Tja, die sind uns um Millionen Jahren voraus. Wir können das auch, wenn wir diese Stadium erreicht haben." Die Grenzen zwischen Atheismus und Theismus sind gänzlich offen. Genau zu dem Punkt gibt es ein Zitat von JMS aus einer Diskussion am MIT 1998 "I mean, I'm an atheist myself, but I don't have to believe in Minbarri to write about Minbarri. I think if that person is a religious character, then you have to treat them with integrity and deal with them properly. As a result, this show is very popular with a lot of religious folks. " Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 4. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 4. Oktober 2016 Einsteinchen, du solltest dich nicht so sehr mit den Werken erklärter Atheisten beschäftigen, das tut dir nicht gut Der Autor von "Babylon 5" soll Atheist sein? Die Serie ist durchtränkt von Religion und spirituellen Menschen. Die einzige sehr sympathische Figur, die explizit ein Atheist ist, ist Michael Garibaldi. Allerdings ist es schon allerfeinst von diesen Science-fiction-Autoren, daß sie den Vorlonen Kosh, der immer in einem Schutzanzug sein muss, weil ihn sonst alle erkennen, sich als Engel entpuppt, das heißt, als Außerirdischer, der die Religion sozusagen als Techniker benutzt, um die Menschen durch das Mittel der Religion zu beeinflußen.Die spirituellen und heiligen Gestalten verbringen Wunder in diesem Genre, wo man glaubt, es ist ein Gotteswunder, und dann kann man sich als Atheist zurücklehnen im Sofa und sagen, "Tja, die sind uns um Millionen Jahren voraus. Wir können das auch, wenn wir diese Stadium erreicht haben." Die Grenzen zwischen Atheismus und Theismus sind gänzlich offen. Genau zu dem Punkt gibt es ein Zitat von JMS aus einer Diskussion am MIT 1998"I mean, I'm an atheist myself, but I don't have to believe in Minbarri to write about Minbarri. I think if that person is a religious character, then you have to treat them with integrity and deal with them properly. As a result, this show is very popular with a lot of religious folks. " So isses! JMS hat nie einen Zweifel daran gelassen, daß er Atheist ist. Nur seine Charaktere sind es zum Teil eben nicht. Und schildert er sie, und zwar glaubwürdig. Die Sache mit den Älteren Völkern dagegen hat mit Wundern nichts zu tun. Das ist einfach nur Technik, die wie Wunder ausschaut, weil man nicht versteht, wie sie funktioniert. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 6. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 6. Oktober 2016 (bearbeitet) Als ich das erste mal gechattet habe Das war vor 15 Jahren, ich hatte mit Müh und Not meinen damaligen ISDN-Zugang eingerichtet, das Internet war noch relativ neu, es gab im Fernsehen Sendungen, wo gezeigt wurde, wie man surft. In irgendeiner Zeitungsnachrichtenwebsite wurde ein Chat angeboten. Ich musste mich anmelden mit einem Nick. Als ich drin war, lief am Chatbildschirm eine Kaskade von Nicks mit Botschaften ab. Schlumpfine: bla bla bla bla Lonely Rider: bla bla bla bla Kurt: bla bla bla bla Fenzl34: bla bla bla bla Sexy Hexi: bla bla bla bla Und so war der Bildschirrm gefüllt, und das Geschriebene rannte dauernd nach oben. Ich war sehr beeindruckt und fühlte mich von soviel Reden überwältigt. Und ich spürte auch eine gewisse verbotene Erotik. Aber ich schrieb nichts, das kam mir vor wie in einer virtuellen Bar oder vielleicht Räuberhöhle mit bezaubernden Möglichkeiten. Wenn ich an Chat denke, kommt mir auf ersten Anhieb der Begriff "Kakophonie" in den Sinn. Und deshalb habe ich bis heute auch den Internetdienst "Twitter" noch nicht ganz begriffen, wo auch Milliarden zwitschern. Die Kunst ist, mit diesen Möglichkeiten ruhig und ausgeglichen umgehen zu lernen. bearbeitet 6. Oktober 2016 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 9. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 9. Oktober 2016 "Elvis lebt" darf man nicht sagen, da outet man sich vor den Vernünftigen. "Jesus lebt" darf man sagen, da ist man nur Christ. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 10. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 10. Oktober 2016 Ein paar Analogieen hat das Internet auch zum Gehirn. Angefangen hat die Programmierung mit Maschinensprache und Assembler, und um der Aufwärtskompatibilität willen sind immer höhere Schichten mit den Hochsprachen dazugekommen, ohne daß das Veraltete direkt verworfen wurde, denke ich. Beim Hirn ist es dasselbe, Reptiliengehirn, Kleinhirn, Großhirn.......hat sich auch evolutionär entwickelt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 13. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 13. Oktober 2016 Das Einmaleins lernt man nicht durch innere Einsicht, sondern durch einen Wortsingsang. Eins und Eins ist Zwei. .... Zwei und Drei ist Fünf. .... Acht und Fünf ist Dreizehn. .... Die Abstaktionsleistung, daß das Zahlen sind, und daß es eine Bedeutung hat, kommt erst später. Ich selbst habe das "Acht und Fünf" (Dreizehn) nicht richtig gelernt. (Es funkt mir immer das "Vierzehn" dazwischen), und darum kann ich diesen Satz nicht ohne zu rechnen im Schlaf aufsagen. Darum halte ich es nicht unter meiner Würde, ein App zu spielen, wo ganz simples Kindereinmaleins trainiert wird, mit Zeittraining. Es ist auch ein gutes Programm für Leute, die eventuell befürchen, Demenz zu haben. Da wird das Gehirn geformt und die Synapsen angeregt, neue Verbindungen zu bilden. Das Gehirn ist ja auch noch bei alten Menschen formbar. Das hat man früher nicht gewußt, da meinte man, nur Gehirne junger Menschen sind noch formbar. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 14. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 14. Oktober 2016 Es heißt ja, der Mensch in jungen Jahren, ich weiß nicht genau, welcher Zeitrahmen da jetzt gemeint ist, ich sage mal, zwischen 2 und 3 Jahren, hat die Fähigkeit, jedes beliebige Phonem korrekt zu hören und zu sprechen, und in späteren Jahren verschwindet diese Plastizität des Gehirns und der Mensch hat die Zeit verpasst, wo er linguistisch korrekt ohne einen Akzent jede beliebige Sprache lernen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Denn aus eigener Anschauung habe ich erwachsene Leute gesehen, im Fernsehen, die nach Amerika ausgewandert sind im jugendlichen Alter oder Mannesalter. Die eine Hälfte spricht akzentfrei Amerikanisch (nach meiner Beurteilung), die anderen haben einen gräßlichen Akzent. Und es gibt sogar einen Film, der über dieses Problem handelt: "My fair Lady", wo Professor Higgins eine Wette abschließt, daß er ein Blumenmädchen mit einem schrecklichen Englisch in eine Lady mit hochgestochenem Englisch umwandelt. Ich meine, der Film ist wahrer als die Wissenschaft, die meint, ab dem Zeitfenster von 2 oder 3 Jahren ist die Plastizität des Gehirnes nicht mehr gegeben. Es ärgert mich übrigens, daß der Pseudonobelpreis für Mathematik, die Fieldsmedaille nur Menschen unter 40 Jahren verliehen wird. Ich meine, auch die über 50jährigen können noch sehr viel leisten in Kreativität und Intelligenz. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 14. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 14. Oktober 2016 Ich glaube, es war George B. Shaw, der den Vorschlag gemacht hat, die englische Schrift auf die Lautschrift umzustellen. Das ist ein faszinierendes Gebiet, die internationale Lautschrift. Da gibt es ein paar coole Apps, wo man in Lautschrift schreiben kann und das Geschriebene kann man sich anhören. Aber wer kann schon richtig phonetisch korrekt sprechen? Das ist alles Konvention. Die Sprache ist ein Continuum von "Musik". Der Koran ist deshalb so erfolgreich, weil die Sprache so schön ist. Mohammed war ja angeblich ein Analphabet gewesen. Wie er das Diktierte überhaupt niederschreiben konnte, ist mir ein Rätsel. Nehmen wir an, er hörte tatsächlich Gabriel, oder eher "Jibril", wie der Sound dieser Entität, des Engels, lautete, da nehme ich stark an, daß Mohammed schitzophren war. Ich meine das nicht böse, sondern ich betrachte das alles phänomenologisch. Hätte es damals schon die moderne fortschrittliche Ärzteschaft gegeben, wäre der Koran nicht auf die Erde gekommen. Ich persönlich mache einen großen Unterschied, ob jemand Gabriel oder Jibril heißt, oder Jahwe oder Jehova, wenn zu mir je eine Entität sprechen würde, würde ich die Entität wie in einem Diktat wiederholen. Aber zu mir spricht niemand. Was ich höchstens manchmal erlebe, ist ein starker Gedanke, aber der Gedanke ist meiner und kein Gott und kein Wesen kann für sich in Anspruch nehmen, daß es mit mir dialogisiert. Ob Mohammed dialogisiert hat und all die Channeller, wage ich zu bezweifeln. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 14. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 14. Oktober 2016 Der Koran ist deshalb so erfolgreich, weil die Sprache so schön ist. Ich halte die umgekehrte Aussage für sachgerechter: Man hält seine Sprache für schön, weil er so erfolgreich (will heißen: verbreitet) ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 15. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 15. Oktober 2016 Auf jeden Fall nehmen die islamischen Oberen nur Muezzins mit tragender Stimme, und wenn sie den Koran rezitieren, der wohl gar nicht übersetzt werden kann in der Theorie - in der Praxis ist es ja anders - ist die Absicht, daß der Klang des Rezitierenden Leib und Seele des Menschen durchdringen soll und ihn verwandeln. Das ist deren eigentiche Absicht. Aber der Mensch ist ja immer mit seinen Gedanken beschäftigt, und das läßt die eigentliche Absicht abprallen. Aber wer leer ist im Geiste, der flößt nach dieser Theorie den Koran wie einen betörenden Nektar ein. Sagt man. Goethe hat sich davon berühren lassen. Er hat auch die Originaltexte studiert. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Xamanoth Geschrieben 15. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 15. Oktober 2016 Auf jeden Fall nehmen die islamischen Oberen nur Muezzins mit tragender Stimme, und wenn sie den Koran rezitieren, der wohl gar nicht übersetzt werden kann in der Theorie - in der Praxis ist es ja anders - ist die Absicht, daß der Klang des Rezitierenden Leib und Seele des Menschen durchdringen soll und ihn verwandeln. Das ist deren eigentiche Absicht. Aber der Mensch ist ja immer mit seinen Gedanken beschäftigt, und das läßt die eigentliche Absicht abprallen. Aber wer leer ist im Geiste, der flößt nach dieser Theorie den Koran wie einen betörenden Nektar ein. Sagt man. Goethe hat sich davon berühren lassen. Er hat auch die Originaltexte studiert. houellebecq auch. Rückert auch. Scheint also etwas dran zu sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 15. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 15. Oktober 2016 Auf jeden Fall nehmen die islamischen Oberen nur Muezzins mit tragender Stimme, und wenn sie den Koran rezitieren, der wohl gar nicht übersetzt werden kann in der Theorie - in der Praxis ist es ja anders - ist die Absicht, daß der Klang des Rezitierenden Leib und Seele des Menschen durchdringen soll und ihn verwandeln. Das ist deren eigentiche Absicht. Aber der Mensch ist ja immer mit seinen Gedanken beschäftigt, und das läßt die eigentliche Absicht abprallen. Aber wer leer ist im Geiste, der flößt nach dieser Theorie den Koran wie einen betörenden Nektar ein. Sagt man. Goethe hat sich davon berühren lassen. Er hat auch die Originaltexte studiert. houellebecq auch. Rückert auch. Scheint also etwas dran zu sein. Jau. Weshalb einem großen Teil, u.a. auch Oper, sich nicht wirklich erschließen wird. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 16. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 (bearbeitet) Es muss das Unendliche tatsächlich geben, bleiben wir einmal beim Weltall, wenn wir willkürlich das Universum begrenzen und sagen: Weit draussen, da hört es auf. Da spürt man ja unmittelbar, dass man sich dann fragen würde: Und wie stellt man sich das vor, das Nichts, das jenseits davon beginnt? Die Sprache selbst versagt da und macht Widersprüche. Diese Sätze würde ich gern dem Wiener Kreis vorgelegt haben, der ja ein Projekt hatte, nur Sätze zu bilden, die sinnvoll sind. Aber mit diesem Projekt sind sie gescheitert. Man kann nicht gänzlich sinnvoll schreiben. Wittgenstein hat es ja auch versucht. bearbeitet 16. Oktober 2016 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 Es muss das Unendliche tatsächlich geben, bleiben wir einmal beim Weltall, wenn wir willkürlich das Universum begrenzen und sagen: Weit draussen, da hört es auf. Da spürt man ja unmittelbar, dass man sich dann fragen würde: Und wie stellt man sich das vor, das Nichts, das jenseits davon beginnt? ... Man sagt, ein Atom besteht zum grössten Teil aus nichts. Daraus schliesst Du "nichts" muss es tatsächlich geben? Keiner begrenzt das Universum willkürlich. Ernst Mach hatte dazu eine interessante These - letztendlich in einer Funktion einer Voraussetzungsmetaphysik, da es experimentell unmöglich zu verifizieren ist - die in der verallgemeinerten Formulierung heisst: Die Materie erschafft die sie umgebende Raumzeit. Raumzeit wird damit als Eingenschaft der Materie angesehen. Dort wo es keine Materie gibt gibt es auch keinen Raum. Vorstellen kann sich das keiner, denn man kann nichts denken, was nicht bereits Raum (und Zeit) enthält. DonGato. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 16. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 (bearbeitet) Es muss das Unendliche tatsächlich geben, bleiben wir einmal beim Weltall, wenn wir willkürlich das Universum begrenzen und sagen: Weit draussen, da hört es auf. Da spürt man ja unmittelbar, dass man sich dann fragen würde: Und wie stellt man sich das vor, das Nichts, das jenseits davon beginnt? ... Man sagt, ein Atom besteht zum grössten Teil aus nichts. Daraus schliesst Du "nichts" muss es tatsächlich geben? Keiner begrenzt das Universum willkürlich. Ernst Mach hatte dazu eine interessante These - letztendlich in einer Funktion einer Voraussetzungsmetaphysik, da es experimentell unmöglich zu verifizieren ist - die in der verallgemeinerten Formulierung heisst: Die Materie erschafft die sie umgebende Raumzeit. Raumzeit wird damit als Eingenschaft der Materie angesehen. Dort wo es keine Materie gibt gibt es auch keinen Raum. Vorstellen kann sich das keiner, denn man kann nichts denken, was nicht bereits Raum (und Zeit) enthält. DonGato. Explizit habe ich nur gesagt, das Unendliche muss es geben. Aber falls man aus dem Geschriebenen schließen kann, dass es "Nichts" gibt, wäre das ein Paradebeispiel für einen Satz, mit dem sich der Wiener Kreis beschäftigen hätte können. bearbeitet 16. Oktober 2016 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 Explizit habe ich nur gesagt, das Unendliche muss es geben. Aber falls man aus dem Geschriebenen schließen kann, dass es "Nichts" gibt, wäre das ein Paradebeispiel für einen Satz, mit dem sich der Wiener Kreis beschäftigen hätte können. Mit der Existenz des Nichts hat sich der Wiener Kreis befasst. Liess Dir nur die Kritik von Carnap über Heidegger durch. Aber ich habe immer noch nicht verstanden, warum es Deiner Ansicht nach "Unendlich" geben muss. DonGato. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 16. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 Das Unendliche ist eine Marotte von mir. Ich muss mir selbst erst klar werden über das aktual Unendliche und das potentiell Unendliche und über das, was Cantor so darüber gesagt hat und womit sich schon Aristoteles beschäftigt hat. Dazu braucht es einen sehr klaren Geist, das zu durchdringen, und diesbezüglich schwimmt noch sehr viel in mir. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 Das Unendliche ist eine Marotte von mir. Ich muss mir selbst erst klar werden über das aktual Unendliche und das potentiell Unendliche und über das, was Cantor so darüber gesagt hat und womit sich schon Aristoteles beschäftigt hat. Dazu braucht es einen sehr klaren Geist, das zu durchdringen, und diesbezüglich schwimmt noch sehr viel in mir. Ob es wirklich zweckmässig ist Konzepte aus der Mathematik - also einer im wesentlich vom Menschen erschaffene Sprache (ob und welche mathematischen Objekte in der Realität existieren ist ein andere Frage) - eins zu eins in die Physik zu übertragen? Es handelt sich in der Mathematik meist um Grenzwertbetrachtungen oder Postulate. Zum Beispiel macht man im Unendlichkeitsaxiom nichts anderes als die Existenz von einer unendlichen Menge zu postulieren. Das hilft Dir beim Nachdenken über das Universum? DonGato. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 16. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 Die mathematischen Sätze mögen ja Axiome und Postulate und eine vom Menschen geschaffene Sprache sein, aber ich glaube, das, was dahintersteht ist keine Erfindung oder Konvention, sondern eine Entdeckung von etwas objektiv abseits vom Menschen Existierendem, Gegebenem. Da bin ich Platoniker. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 Die mathematischen Sätze mögen ja Axiome und Postulate und eine vom Menschen geschaffene Sprache sein, aber ich glaube, das, was dahintersteht ist keine Erfindung oder Konvention, sondern eine Entdeckung von etwas objektiv abseits vom Menschen Existierendem, Gegebenem. Da bin ich Platoniker. Gegen Deinen Glaubenstandpunkt werde ich nicht diskutieren. Wenn es Dein Glaube ist, Unendlichkeit existiert, wird jede Diskussion darüber obsolet, denn Glaubensinhalte sind nicht hinterfragbar. DonGato. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 16. Oktober 2016 Autor Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 (bearbeitet) Die mathematischen Sätze mögen ja Axiome und Postulate und eine vom Menschen geschaffene Sprache sein, aber ich glaube, das, was dahintersteht ist keine Erfindung oder Konvention, sondern eine Entdeckung von etwas objektiv abseits vom Menschen Existierendem, Gegebenem. Da bin ich Platoniker. Gegen Deinen Glaubenstandpunkt werde ich nicht diskutieren. Wenn es Dein Glaube ist, Unendlichkeit existiert, wird jede Diskussion darüber obsolet, denn Glaubensinhalte sind nicht hinterfragbar. DonGato. Das ist verständlich. Ich bin allerdings sehr für Diskussion, aber ich meine, der Mensch braucht in diesem, wie ich empfinde, Morast von Meinungen und Ansichten und Philosophien einen festen Anker, eben einen Standpunkt. Ob ich jetzt einen tragbaren Glaubensstandpunkt gefunden habe, bin ich mir allerdings gar nicht sicher. Glaubensinhalte sind nicht hinterfragbar, richtig! Da muss ich dann stark überlegen, welchen Glaubensinhalt ich als für mich nicht hinterfragbar festsetze. Allein das *end of discussion* löst bei mir Unsicherheit aus, denn ich will im Grunde nicht auf den Glauben bauen. Aber ich will dich nicht zu einer Antwort provozieren. Des Glaubens bin ich im Grunde überdrüssig geworden, der ich in meinem Leben so viel geglaubt habe. bearbeitet 16. Oktober 2016 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 16. Oktober 2016 Melden Share Geschrieben 16. Oktober 2016 Die mathematischen Sätze mögen ja Axiome und Postulate und eine vom Menschen geschaffene Sprache sein, aber ich glaube, das, was dahintersteht ist keine Erfindung oder Konvention, sondern eine Entdeckung von etwas objektiv abseits vom Menschen Existierendem, Gegebenem. Da bin ich Platoniker. Gegen Deinen Glaubenstandpunkt werde ich nicht diskutieren. Wenn es Dein Glaube ist, Unendlichkeit existiert, wird jede Diskussion darüber obsolet, denn Glaubensinhalte sind nicht hinterfragbar. DonGato. Das ist verständlich. Ich bin allerdings sehr für Diskussion, aber ich meine, der Mensch braucht in diesem, wie ich empfinde, Morast von Meinungen und Ansichten und Philosophien einen festen Anker, eben einen Standpunkt. Ob ich jetzt einen tragbaren Glaubensstandpunkt gefunden habe, bin ich mir allerdings gar nicht sicher.Glaubensinhalte sind nicht hinterfragbar, richtig! Da muss ich dann stark überlegen, welchen Glaubensinhalt ich als für mich nicht hinterfragbar festsetze. Allein das *end of discussion* löst bei mir Unsicherheit aus, denn ich will im Grunde nicht auf den Glauben bauen. Aber ich will dich nicht zu einer Antwort provozieren. Des Glaubens bin ich im Grunde überdrüssig geworden, der ich in meinem Leben so viel geglaubt habe. Dann wirst du wohl ohne einen "festen Anker" auskommen müssen - was aber ein überschaubarer Verlust ist, hat sich doch jeder dieser "festen Anker" bisher als Irrtum herausgestellt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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