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Einsteinchens Spielwiese


Einsteinchen

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vor 3 Stunden schrieb Einsteinchen:

Ich meine die Leute, die Bücher schreiben von Sirianern, Plejadiern.

 

Bücher über Sirianer und Plejadier? Ich bin immer aufs Neue verblüfft, mit was für einem Unsinn Leute Geld verdienen.

 

Das Siebengestirn, also der Sternhaufen der Plejaden, ist runde 400 Lichtjahre von der Erde entfernt. Es handelt sich um sehr junge, heiße Sterne, gerade einmal 100 Millionen Jahre alt. Zum Vergleich: Die Erde entstand von 4,6 Milliarden Jahren. Planeten mit habitablen Verhältnissen dürfte es dort kaum, Lebewesen gar nicht geben. Dazu ist das System zu jung. Auf der Erde brauchte es von der Entstehung des Lebens bis zum Menschen über drei Milliarden Jahre.

 

Der Sirius ist hingegen hier gleich um die Ecke, gerade einmal 8,6 Lichtjahre. Aber auch Sirius ist noch ganz jung, erst 250 Millionen Jahre alt. Und außerdem ist das ein Doppelstern, da kreisen zwei Sonnen umeinander, der sehr helle und heiße Sirius A (25mal mehr Licht als unsere Sonne) und der in sich zusammengebrochene weiße Zwerg Sirius B. Zwar sind auch bei Doppelsternen stabile Planetenbahnen möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.
 

Summa: Plejadier gibt es nicht, Sirianer auch nicht. Dort im fernen Weltraum nicht, und hier bei uns schon gar nicht.
 

Alfons

 

bearbeitet von Alfons
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Seht ihr, das mag ich an Science Fiction: man liest Geschichten über Außerirdische und Reisen durch Raum und Zeit, und weiß doch, daß es nur Fantasien sind.

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Man fragt sich, wozu es Gott gibt, der doch über all das den Überblick haben müsste. Und mittels Gott erfährt man über Beliebiges in Raum und Zeit.

Aber wie das öde Gesetz lautet: Man soll Gott nicht instrumentalisieren.

Kein Mensch kann behaupten, mit Gott zu reden.

Es glaubt ihm ja doch keiner. Ausser man wird ein Jünger. Dann glauben die Jünger einem und derjenige ist ein Meister oder Guru, was im Westen mit Nasenrümpfen quittiert wird.

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Es gibt Leute, die ich bewundert habe, die können 40 Sprachen oder mehr sprechen, aber dafür haben sie nichts Interessantes zu sagen. 

bearbeitet von Einsteinchen
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"Ich kann Karate" - und ansonsten kein anderes japanisches Wort aussprechen.

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"Harakiri" kenne ich von Japan noch.

Hara ist wohl "Bauch", kiri vielleicht "aufschlitzen".

Aber ich mutmaße nur.

bearbeitet von Einsteinchen
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vor 13 Minuten schrieb Einsteinchen:

"Harakiri" kenne ich von Japan noch.

Hara ist wohl "Bauch", kiri vielleicht "aufschlitzen".

Aber ich mutmaße nur.

 

Seppuku ist die japanische Bezeichnung für die rituelle Selbsttötung eines Samurai. Der Begriff "Harakiri" wird vor allem in Europa und Amerika benutzt.

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Thomas Mann schrieb 1932 für die japanische Jugend ein Essay über Goethe.

Eine Goethe-Studie

"Er, der im Alter mit erschütternder Gelassenheit von sich aussagte, dass er 'in Jahrtausenden lebe', stiftete selbst eine Epoche, das Zeitalter Goethes..."

 

Thomas Mann hält ihn für so mythenbildend wie Jesus.

 

Das sage man einem Bibelchristen, der wird dir das Christliche absprechen.

 

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Den Koran gibt es auf einer App vorgetragen, eher vorgesungen, Vers für Vers, Sure für Sure, im Original, arabisch, lautmalerischer Transkription, und in Übersetzung.

Die Programmierer dieser App gehen wohl von der Annahme aus, dass dieses arabische Singen von Menschen zur Zeit des Mohammed verstanden würde, wenn Menschen vom 7. Jahrhundert jetzt leben würden, denn der Koran ist direkt von oben eingegeben worden.

Für die Bibel gibt es eine gleichwertige App nicht.

Hat sich das Koran-Arabisch geändert im Vergleich zum modernen Arabisch?

 

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Wenn der Koran altertümliche Sprache ist, müssten die Islamexegeten offen sein für die Frage, was es bedeutet, eingegeben von oben.

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Ja, die Sprache hat sich geändert. Was es bedeutet, darüber hat man schon vor 1000 Jahren gestritten, heute darf darüber nicht mehr diskutiert werden. Die Exegese beschränkt sich auf Detailfragen a la “in welche Richtung muss ich beten, damit das Gebet gültig ist, wenn ich am Südpol bin”

Grundsätzliches wird nicht diskutiert.

 

Werner

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Es muss nur einmal ein Theologe, Exeget erstehen, der den Islam als "Gotteswort im Menschenwort" plausibel machen kann.

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vor 3 Stunden schrieb Einsteinchen:

Hat sich das Koran-Arabisch geändert im Vergleich zum modernen Arabisch?

 

Ja, erheblich, jedenfalls nach Auskunft eines Irakers, den ich vor Jahrzehnten in Ägypten traf, so sehr, daß kaum ein heutiger Araber die Sprache noch verstehe. Das ist auch gar nicht nötig, da man den Koran nicht verstehen, sondern nur auswendig lernen muß. Interpretiert wird er dann von Mullahs und Imamen. Für die Mehrzahl der heutigen Moslems ist Arabisch, das alte Hocharabisch ebenso wie das zeitgenössische eh eine Fremdsprache.

 

Der eben erwähnte Iraker hielt das übrigens auch für die Quelle aller Mißverständnisse. Besonders seit die Türken mit dem Osmanischen Reich die vorherrschende islamische Macht gewesen seien, habe man den Koran nur noch dem Buchstaben nach verstanden, nicht dem Sinne nach, der sich nur arabischen Muttersprachlern erschließe. Gegen diese wunderschöne These spricht allerdings, daß eine der fundamentalistischsten Sekten im Islam die arabischen Wahhabiten sind.

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Ich sehe die Faszination in vorgetragenen heiligen Schriften, gebrauche allerdings alles nur zum Sprachenlernen.

Das ist kein Missbrauch.

Ich muss immer daran denken, dass dem Mythos nach einmal die Menschen eine einzige Sprache hatten.

Und Gott verwirrte sie.

 

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Ein babylonisches Sprachenrätsel aus Asterix:

Was ist das? 

1. Es wächst auf der Wiese. Kle(e)

2. Mein Großvater. Opa

3. So macht die Trompete. Tra.

 

Lösung: Kleopatra.

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Athanasius Kircher hat auf diese Asterix-weise geglaubt, die ägyptischen Hieroglyphen entziffert zu haben.

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15 hours ago, Einsteinchen said:

Es muss nur einmal ein Theologe, Exeget erstehen, der den Islam als "Gotteswort im Menschenwort" plausibel machen kann.

Das müsste er erst mal überleben 

 

Werner

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Ich halte für möglich, Mohammed als schizophrenen Stimmenhörer zu betrachten. Das ist keine Beleidigung.

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Eine Frage an gläubige Menschen, die mit Gott oder Jesus reden (beten):

 

Benutzt ihr da zwei Sprachen?

 Bei mir ist das Sprechen mit Gott (in Gedanken) hochdeutsch, das übrige Reden Dialekt.

 

Empfinden sich alle Deutschen und Österreicher als zweisprachig (bei der selben Sprache)?

bearbeitet von Einsteinchen
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Ich lasse mir übrigens den Koran mit dem App vortragen. Die Singstimme ist hervorragend. Es ist wie ein Gesang.

Es ist verständlich, dass Goethe angetan war vom Gesang.

Verstehen tu ich von diesem Altarabisch kein Wort.

Und doch sind alles Wörter.

Mysterium göttliche Sprachverwirrung.

 

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Die Sprache hat Gott nicht deshalb verwirrt, weil er nicht wollte, dass die Menschen seine Sphäre erreichen, sondern die Menschen selbst wurden angesichts des hohen Ziels hysterisch und begannen zu stottern und machten diverse orgiastische Laute, sodass es ein Greuel war, und aus den Bruchstücken dieser Kakophonie entstanden die Keime einer neuen Sprache.

Es ist durchaus möglich, dass andere Menschen den Koran als nerviges Gejaule empfangen.

bearbeitet von Einsteinchen
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Gehörlose Menschen haben eine vollwertige Sprache mit Grammatik und Sprachstruktur.

Wenn sie lauthals lachen, lachen sie lautlos. Das ist eine angelernte Selbstdisziplin.

Ich habe einmal so eine Gruppe beobachten können, im Bus oder im Cafe.

Für die ist Musik und Ton und Gesang nicht existent, aber irgend ein gleichwertiger Ersatz ist auch ihnen gegeben.

Helen Keller war noch viel mehr gehandicapt, konnte aber ein glückliches Leben führen.

bearbeitet von Einsteinchen
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Abschließend zum Komplex Sprache, Islam und auch Poesie:

Es gibt eine Fatwah, die bescheinigt Goethe, ein Muslim zu sein.

Und das, obwohl sich Goethe bewusst war, das die Religionsgeschichte teilweise ein pures fanatisches Gemetzel war. Aber das gilt auch für Christen.

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On 6/27/2019 at 10:37 AM, Einsteinchen said:

Es ist durchaus möglich, dass andere Menschen den Koran als nerviges Gejaule empfangen

Das ist reine Geschmackssache. Aber seit ich ihn in Auszügen übersetzt gelesen habe, weiß ich, warum man ihn nicht übersetzen soll. Ich finde ja auch das alte Testament in Teilen schon grausig zu lesen, aber der Koran übertrifft das noch mehrfach. Dann lieber ein melodischer Singsang, den ich nicht verstehe 

 

Werner

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Ich habe eine extrem ausgebildete Aggressions- und Tötungshemmung. Und doch bin ich mir dessen bewusst, dass man auch wehrhaft sein muss und dass Militär und Waffen und Polizei in der Gesellschaft nicht von mir pauschal verurteilt werden dürfen.

Feinde sollte man ja lieben, aber das ist ja nur ein Reich-Gottes-Ideal und noch nicht zur Gänze lebbar.

bearbeitet von Einsteinchen
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