Einsteinchen Geschrieben 28. November 2015 Autor Melden Share Geschrieben 28. November 2015 (bearbeitet) Übrigens, die christliche Maria war auch erst 13 Jahre oder so alt, als sie Jesus bekam Echt? das bis dato noch nie gehört habend.................tribald In den Evangelien steht das natürlich nicht, aber in der Privatoffenbarungsliteratur kommt immer ein für mich empörend junges Alter der Maria vor. bearbeitet 28. November 2015 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 28. November 2015 Melden Share Geschrieben 28. November 2015 Übrigens, die christliche Maria war auch erst 13 Jahre oder so alt, als sie Jesus bekam Echt? das bis dato noch nie gehört habend.................tribald In den Evangelien steht das natürlich nicht, aber in der Privatoffenbarungsliteratur kommt immer ein für mich empörend junges Alter der Maria vor.Kindheit und Jugend waren und sind zu keiner Zeit ein Datum gewesen. Kindheit ist ein soziologischer Begriff.Und: Kindersoldaten finde ich empörend. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 29. November 2015 Autor Melden Share Geschrieben 29. November 2015 (bearbeitet) Als aufgeklärter Himmelsstürmer ist mir schon manchmal dieses Versmaß eingefallen: Kurz ist das Glück, lange das Elend. Vielleicht habe ich diesen Vers auch plagiiert, aber wenn sich kein Dichter rührt, ist er mein. Damit sichere ich mich ab, wenn ich Höhenflüge habe, oder wenn jemand Trost braucht. Das ist buddhistisch bescheiden. Ich bewundere jeden, der smalltalk betreibt und nicht die großen Themen hat. Der Teufel in mir sagt: Plappere nicht! Ich bin aber tapfer und sage: Mir verschlägt nur Gott die Sprache. (So verstehe ich meinen persönlichen Turmbau zu Babel.) bearbeitet 29. November 2015 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 29. November 2015 Autor Melden Share Geschrieben 29. November 2015 Ein Kind sagte einmal dem Deutschlehrer zu Goethes Faust: "Ich bin gar nicht beeindruckt von diesem Werk, es besteht ja aus lauter Zitaten. Da hat es sich Goethe leicht gemacht." Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 29. November 2015 Autor Melden Share Geschrieben 29. November 2015 (bearbeitet) Wenn man sich solche amerikanischen Serien ansieht, wie Navy CIS, Number3s, xxx,CIS, allgemein Filme, meint man, man ist in der Zukunft, dabei ist man in der Gegenwart, am Besten, ich bescheide mich und lerne Sprachen, sonst glaube ich noch, das chinesische Wort für "Fernsehen" ist "Feng Seng". In meinem Mühlviertler (OÖ.) Dialekt klingt es so. Ich gehe dann eben mal ins Chinarestaurant, nach "Number3s" in Kabel Eins. bearbeitet 29. November 2015 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 30. November 2015 Autor Melden Share Geschrieben 30. November 2015 (bearbeitet) Ich weiß, daß ich nichts weiß. Diesen Satz kann man erst sagen, wenn man sehr viel gelernt hat. Ich habe ja die Tendenz, aus dem Continuum der Wörtersuppe ein Gericht zu machen. Gericht ist "Essen", aber es ist wohl kein Zufall, daß es auch Gericht im Sinne von "jüngstes Gericht" bedeutet. Das ist das Erbe der babylonischen Sprachverwirrung. Ich wirre aber nur im Deutschen, wenn ich auch die anderen Sprachen intus hätte, würde ich gern etwas Dadaistisches machen wie Ernst Jandl. Ein Witz: Was heißt das? Si, dans de fils d´avec. si laquell, si d´ami cher. Sie tans die Fiaß da weg, Sie Lackel, Sie damischer! Darum habe ich in den charismatischen Versammlungen aus Respekt vor dem echten Sprachverstehen nicht glossolalliert, sondern mich nur gewundert, wie enthemmt sie manchmal waren. Echtes Sprachverstehen ist glasklar zwischen zum Beispiel Franzosen und Deutschen, wenn es geschieht. Das kann aber auch nur der echte Heilige Geist. bearbeitet 30. November 2015 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 30. November 2015 Melden Share Geschrieben 30. November 2015 Ich weiß, daß ich nichts weiß. Dir ist aber bekannt, dass dieser satz ein übersetzungsfehler ist? Diesen Satz kann man erst sagen, wenn man sehr viel gelernt hat. Ich habe ja die Tendenz, aus dem Continuum der Wörtersuppe ein Gericht zu machen. Gericht ist "Essen", aber es ist wohl kein Zufall, daß es auch Gericht im Sinne von "jüngstes Gericht" bedeutet. Das ist das Erbe der babylonischen Sprachverwirrung. Ich wirre aber nur im Deutschen, wenn ich auch die anderen Sprachen intus hätte, würde ich gern etwas Dadaistisches machen wie Ernst Jandl. Ein Witz: Was heißt das? Si, dans de fils d´avec. si laquell, si d´ami cher. Sie tans die Fiaß da weg, Sie Lackel, Sie damischer! Oeuf, Oeuf, que lac je DonGato. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 4. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2015 (bearbeitet) Filmfehler um des Effektes wegen: In unzähligen Filmen kommen Schachspiele vor. Und diese Spiele sind meiner Meinung nach unmöglich. Das sitzen zwei Protagonisten vor einem Schachbrett und man kann annehmen, daß sie sehr gute Schachspieler sind. Da macht der eine einen Zug und sagt zum Beispiel: Das möchte ich sehen, wie Du aus dieser verzwickten Situation herauskommst. Zwischendurch reden sie über das, was die eigentliche Handlung des Filmes ausmacht. Und der andere lächelt vielleicht verschmitzt und macht einen Zug und sagt: Schach, und matt! Da erstaunt dann der andere über seine Genialität. Aber diese Filmschachpartien sind Idiotenschach. Denn ein Großmeister gibt in der Realität schon fünf Züge vor dem Matt auf. bearbeitet 4. Dezember 2015 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 4. Dezember 2015 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2015 Filmfehler um des Effektes wegen: In unzähligen Filmen kommen Schachspiele vor. Und diese Spiele sind meiner Meinung nach unmöglich. Das sitzen zwei Protagonisten vor einem Schachbrett und man kann annehmen, daß sie sehr gute Schachspieler sind. Da macht der eine einen Zug und sagt zum Beispiel: Das möchte ich sehen, wie Du aus dieser verzwickten Situation herauskommst. Zwischendurch reden sie über das, was die eigentliche Handlung des Filmes ausmacht. Und der andere lächelt vielleicht verschmitzt und macht einen Zug und sagt: Schach, und matt! Da erstaunt dann der andere über seine Genialität. Aber diese Filmschachpartien sind Idiotenschach. Denn ein Großmeister gibt in der Realität schon fünf Züge vor dem Matt auf. Dramaturgie ist nicht Deine Welt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 4. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2015 (bearbeitet) Filmfehler um des Effektes wegen: In unzähligen Filmen kommen Schachspiele vor. Und diese Spiele sind meiner Meinung nach unmöglich. Das sitzen zwei Protagonisten vor einem Schachbrett und man kann annehmen, daß sie sehr gute Schachspieler sind. Da macht der eine einen Zug und sagt zum Beispiel: Das möchte ich sehen, wie Du aus dieser verzwickten Situation herauskommst. Zwischendurch reden sie über das, was die eigentliche Handlung des Filmes ausmacht. Und der andere lächelt vielleicht verschmitzt und macht einen Zug und sagt: Schach, und matt! Da erstaunt dann der andere über seine Genialität. Aber diese Filmschachpartien sind Idiotenschach. Denn ein Großmeister gibt in der Realität schon fünf Züge vor dem Matt auf. Dramaturgie ist nicht Deine Welt. Das ist eine Welt, die man lernen kann. Zum Beispiel bin ich theoretisch fasziniert von dem Theaterbegriff: Mauerschau. Der Feldherr steht vor einer Mauer auf der Bühne und spielt: Siehe, da massieren sich die Soldaten, und oh, jetzt ersticht er den König! Das kann schon zu einer Theaterleidenschaft führen. Ich liebe selbstverständlich Filme und wahrscheinlich auch Shakespeare und Schiller. Aber da muss man sich sehr konzentrieren. bearbeitet 4. Dezember 2015 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 4. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2015 Guten Journalismus mag ich auch. Da gab es zur Zeit von Friedrich Torberg einen Journalisten, der war so trocken in seinen Reportagen, daß er immer nur nackte Fakten brachte ohne daß eine Emotion entstand bei den guten und schlechten Nachrichten. Da sagte der Chefredakteur zu ihm: Sie müssen mehr Emotion in Ihre Reportagen bringen. Darauf schrieb er in seiner nächsten Reportage: Heute wurde in der Wienerstraße leider eine Frau erstochen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 4. Dezember 2015 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2015 Filmfehler um des Effektes wegen: In unzähligen Filmen kommen Schachspiele vor. Und diese Spiele sind meiner Meinung nach unmöglich. Das sitzen zwei Protagonisten vor einem Schachbrett und man kann annehmen, daß sie sehr gute Schachspieler sind. Da macht der eine einen Zug und sagt zum Beispiel: Das möchte ich sehen, wie Du aus dieser verzwickten Situation herauskommst. Zwischendurch reden sie über das, was die eigentliche Handlung des Filmes ausmacht. Und der andere lächelt vielleicht verschmitzt und macht einen Zug und sagt: Schach, und matt! Da erstaunt dann der andere über seine Genialität. Aber diese Filmschachpartien sind Idiotenschach. Denn ein Großmeister gibt in der Realität schon fünf Züge vor dem Matt auf. Dramaturgie ist nicht Deine Welt. Das ist eine Welt, die man lernen kann. Zum Beispiel bin ich theoretisch fasziniert von dem Theaterbegriff: Mauerschau. Der Feldherr steht vor einer Mauer auf der Bühne und spielt: Siehe, da massieren sich die Soldaten, und oh, jetzt ersticht er den König! Das kann schon zu einer Theaterleidenschaft führen. Ich liebe selbstverständlich Filme und wahrscheinlich auch Shakespeare und Schiller. Aber da muss man sich sehr konzentrieren. Gut möglich. Kommt auf die Inszenierung an. Apropos: der Engländer war ein Tarantino seiner Zeit, der Württemberger eher ein Schlöndorf. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alfons Geschrieben 4. Dezember 2015 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2015 Guten Journalismus mag ich auch. Da gab es zur Zeit von Friedrich Torberg einen Journalisten, der war so trocken in seinen Reportagen, daß er immer nur nackte Fakten brachte ohne daß eine Emotion entstand bei den guten und schlechten Nachrichten. Da sagte der Chefredakteur zu ihm: Sie müssen mehr Emotion in Ihre Reportagen bringen. Darauf schrieb er in seiner nächsten Reportage: Heute wurde in der Wienerstraße leider eine Frau erstochen. Es war der "uralte Lokalredakteur mit dem seltsamen Namen Mehlwurm" im Prager Tagblatt, der die Polizeimeldungen, anstatt sie umzuschreiben, in ihrem Wortlaut in Satz gab. Ein neuer Lokalchef versuchte, ihm ein wenig mehr journalistische Verve näherzubringen: "Die Polizeimeldungen einfach in Satz zu geben kann jeder. Sie aber, Herr Mehlwurm, müssten aus eigenem etwas hinzufügen, eine menschliche Färbung, ein persönliches Urteil - manchmal genügen ja schon wenige Worte, um eine trockene Nachricht lebendiger zu machen." Mehlwurm verstand und nahm sichs zu Herzen. Am nächsten Tag schon wurde berichtet, dass die 48-jährige Köchin Marie Stejskal von ihrem Lebensgefährten "durch mehrere Messerstiche schwer verletzt wurde". Mehlwurms menschlich bearbeitete Fassung lautete: "...durch mehrere Messerstiche leider schwer verletzt wurde." (Friedrich Torberg: Die Tante Jolesch. Irgendwo in der Mitte) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 4. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2015 (bearbeitet) Guten Journalismus mag ich auch. Da gab es zur Zeit von Friedrich Torberg einen Journalisten, der war so trocken in seinen Reportagen, daß er immer nur nackte Fakten brachte ohne daß eine Emotion entstand bei den guten und schlechten Nachrichten. Da sagte der Chefredakteur zu ihm: Sie müssen mehr Emotion in Ihre Reportagen bringen. Darauf schrieb er in seiner nächsten Reportage: Heute wurde in der Wienerstraße leider eine Frau erstochen. Es war der "uralte Lokalredakteur mit dem seltsamen Namen Mehlwurm" im Prager Tagblatt, der die Polizeimeldungen, anstatt sie umzuschreiben, in ihrem Wortlaut in Satz gab. Ein neuer Lokalchef versuchte, ihm ein wenig mehr journalistische Verve näherzubringen: "Die Polizeimeldungen einfach in Satz zu geben kann jeder. Sie aber, Herr Mehlwurm, müssten aus eigenem etwas hinzufügen, eine menschliche Färbung, ein persönliches Urteil - manchmal genügen ja schon wenige Worte, um eine trockene Nachricht lebendiger zu machen." Mehlwurm verstand und nahm sichs zu Herzen. Am nächsten Tag schon wurde berichtet, dass die 48-jährige Köchin Marie Stejskal von ihrem Lebensgefährten "durch mehrere Messerstiche schwer verletzt wurde". Mehlwurms menschlich bearbeitete Fassung lautete: "...durch mehrere Messerstiche leider schwer verletzt wurde." (Friedrich Torberg: Die Tante Jolesch. Irgendwo in der Mitte) Danke für die genauere Fassung. Ich habe die Tendenz, zu überzeichnen. Mit mir kann man nicht "Stille Post" machen....Das Übertreiben und Karikieren mit Worten habe ich von Thomas Bernhard. bearbeitet 4. Dezember 2015 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 5. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2015 Fallstricke des Theismus: "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott" Helfe ich mir selbst, dann ist es nicht Gott, der hilft, ausser ich bezeichne mich selbst als Gott. Das darf man dann ja auch nicht. Wenn man solcherart mit Wörtern und Konzepten rumspielt, wird man schon die richtige spirituelle Einstellung bekommen zwischen Theismus und Atheismus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 5. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2015 (bearbeitet) Guten Journalismus mag ich auch. Da gab es zur Zeit von Friedrich Torberg einen Journalisten, der war so trocken in seinen Reportagen, daß er immer nur nackte Fakten brachte ohne daß eine Emotion entstand bei den guten und schlechten Nachrichten. Da sagte der Chefredakteur zu ihm: Sie müssen mehr Emotion in Ihre Reportagen bringen. Darauf schrieb er in seiner nächsten Reportage: Heute wurde in der Wienerstraße leider eine Frau erstochen. Es war der "uralte Lokalredakteur mit dem seltsamen Namen Mehlwurm" im Prager Tagblatt, der die Polizeimeldungen, anstatt sie umzuschreiben, in ihrem Wortlaut in Satz gab. Ein neuer Lokalchef versuchte, ihm ein wenig mehr journalistische Verve näherzubringen: "Die Polizeimeldungen einfach in Satz zu geben kann jeder. Sie aber, Herr Mehlwurm, müssten aus eigenem etwas hinzufügen, eine menschliche Färbung, ein persönliches Urteil - manchmal genügen ja schon wenige Worte, um eine trockene Nachricht lebendiger zu machen." Mehlwurm verstand und nahm sichs zu Herzen. Am nächsten Tag schon wurde berichtet, dass die 48-jährige Köchin Marie Stejskal von ihrem Lebensgefährten "durch mehrere Messerstiche schwer verletzt wurde". Mehlwurms menschlich bearbeitete Fassung lautete: "...durch mehrere Messerstiche leider schwer verletzt wurde." (Friedrich Torberg: Die Tante Jolesch. Irgendwo in der Mitte) Ich lese gerade wieder "Die Tante Jolesch" Es ist interessant, daß mir, wenn ich Torberg oder Karl Kraus lese, mir immer warm ums Herz wird, obwohl das eine äußerlich gesehen so düstere Zeit war. Das ist die Stefan Zweig´sche Nostalgie von der versunkenen Welt. Wie ist objektiv gesehen die jetzige äußere Zeit? Das kann man nicht sagen. Soviele Menschen, soviele Ansichten. bearbeitet 5. Dezember 2015 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alfons Geschrieben 5. Dezember 2015 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2015 Fallstricke des Theismus: "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott" Helfe ich mir selbst, dann ist es nicht Gott, der hilft, ausser ich bezeichne mich selbst als Gott. Das darf man dann ja auch nicht. (...) Du meinst, indem Du dir selber hilfst, hilft Dir bereits Gott? Das ist ein für mich ganz neues Verständnis des alten Sprichworts "Hilf dir selbst, so hilft dir Gott". Nach meinem Verständnis ist die Aussage eine andere, nämlich: Solange du im Vertrauen auf göttliche Hilfe nichts tust, werden dir auch die Götter nicht helfen - du solltest um eine göttliche Hilfe erst dann bitten, wenn du selber tätig geworden ist. Dieses Verständnis lässt sich jedenfalls aus der über 2500 Jahre alten Äsop'schen Fabel "Der Ochsentreiber und Herkules" entnehmen, in der Herkules dem im Morast stecken gebliebenen, betenden Wagenlenker sagt: "Lege die Hände an die Räder und treibe mit der Peitsche dein Gespann an, zu den Göttern flehe jedoch erst dann, wenn du selbst etwas getan hast; sonst wirst du sie vergeblich anrufen." Diese Fabel scheint Vorbild des Sprichworts zu sein. Die Maxime findet sich bei vielen späteren Autoren, bei Wiki werden unter anderem Terenz und Cicero aufgeführt, aber auch Schillers "Dem Mutigen hilft Gott" aus "Wilhelm Tell". Biblisch ist diese Volksweisheit zur praktischen Lebensgestaltung allerdings nicht; jedenfalls fällt mir keine passende Bibelstelle ein. Im Gegenteil soll Jesus ja gelehrt haben, dass Gott die Seinen ernährt und kleidet: "Sehet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht (so Lukas 12, 27 und Matthäus 6, 28 wörtlich fast gleich). Als Aufforderung zum Müßiggang ist das allerdings nicht zu verstehen. Wenn man aufmerksam weiter liest, wird klar, dass es nur um andere Prioritäten geht: "Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen" (Matthäus 6, 33). Und aus dem bekannten Statement im nächsten Vers "Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe" geht ja immerhin auch hervor, dass sich da jemand täglich plagt. Dort steht nicht: "Darum sorget nicht für den anderen Morgen, es ist genug, wenn ihr schon heute auf der faulen Haut liegt." Die Geschichte von der Versuchung Jesu in der Wüste (Matthäus 4, 1-11) hat allerdings eine Parallele zu deiner Vorstellung, die Hilfe Gottes sei bereits in der Selbsthilfe enthalten. Denn der Teufel hält Jesus ja dieses Sprichwort quasi vor: >Hilf dir selbst, so hilft dir Gott - denn das bist du ja selber! Ich weiß, dass du es kannst.< Jesus lehnt es allerdings strikt ab, Steine in Brot zu verwandeln und sich damit selber zu helfen. So gesehen hat die Idee, man erhebe sich dadurch, dass man den eigenen Hintern hoch kriegt, bereits zu einer Gottheit, etwas Teuflisches. Alfons Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 5. Dezember 2015 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2015 ... So gesehen hat die Idee, man erhebe sich dadurch, dass man den eigenen Hintern hoch kriegt, bereits zu einer Gottheit, etwas Teuflisches. Für mich zeigt dieses hin und her nur, daß die Beschäftigung mit "Göttern" und "Teufeln" etwas von Zeitverschwendung hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 5. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2015 ... So gesehen hat die Idee, man erhebe sich dadurch, dass man den eigenen Hintern hoch kriegt, bereits zu einer Gottheit, etwas Teuflisches. Für mich zeigt dieses hin und her nur, daß die Beschäftigung mit "Göttern" und "Teufeln" etwas von Zeitverschwendung hat. Es ist tatsächlich ein "Hin und her" was je nach Ausprägung ein Spiel sein kann oder sie kann auch pathologisch sein, diese Haltung. Wer Götter und Teufel nicht braucht hat sie wahrscheinlich sehr gut in seinem Menschsein integriert, ich bin ja eher ein Denker, der alles analysiert und anschaut. Ob das vom Leben abhält, weiß ich nicht so genau, aber anscheinend muss ich es tun... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alfons Geschrieben 5. Dezember 2015 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2015 (bearbeitet) Evangelikale Internetseiten weisen gerne darauf hin, dass dieses Sprichwort unbiblisch ist. Zum Beispiel diese hier: "Heimlich still und leise kommt immer wieder heidnisches Gedankengut ins christliche Denken… „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“ steht doch in der Bibel, oder? Nein. Steht nicht in der Bibel." bearbeitet 5. Dezember 2015 von Alfons Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 5. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2015 Evangelikale Internetseiten weisen gerne darauf hin, dass dieses Sprichwort unbiblisch ist. Zum Beispiel diese hier: "Heimlich still und leise kommt immer wieder heidnisches Gedankengut ins christliche Denken… „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“ steht doch in der Bibel, oder? Nein. Steht nicht in der Bibel." Das erschreckt mich nicht mehr. Ich finde es eh cool, daß ich ein Heidenchrist bin. Englisch-Biblisch: Ich gehöre zu den "gentiles". Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 7. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 7. Dezember 2015 Astralreisen für Skeptiker Ich glaube, das, worum meine Themen oft kreisen, ist nicht unbedingt Humbug. Wenn ich zum Beispiel plane, in einer Stadt von einem Ort zum anderen zu gehen, schalte ich meinen Vogelperspektivemodus ein und überflieg in Gedanken die Flugroute, und dann gehe ich sie zielsicher zu Fuß, mit der Landkarte in meinem inneren Gedankenpalast. Wie hat wohl Leonardo eine präzise Landkarte machen können von einer Perspektive von über 1000 m Höhe? Das kann doch jeder mit seiner Phantasie und ist doch gänzlich in der Realität. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 7. Dezember 2015 Melden Share Geschrieben 7. Dezember 2015 Astralreisen für Skeptiker Ich glaube, das, worum meine Themen oft kreisen, ist nicht unbedingt Humbug. Wenn ich zum Beispiel plane, in einer Stadt von einem Ort zum anderen zu gehen, schalte ich meinen Vogelperspektivemodus ein und überflieg in Gedanken die Flugroute, und dann gehe ich sie zielsicher zu Fuß, mit der Landkarte in meinem inneren Gedankenpalast. Wie hat wohl Leonardo eine präzise Landkarte machen können von einer Perspektive von über 1000 m Höhe? Das kann doch jeder mit seiner Phantasie und ist doch gänzlich in der Realität. Mit ein klein wenig Geometrie? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 7. Dezember 2015 Autor Melden Share Geschrieben 7. Dezember 2015 (bearbeitet) Astralreisen für Skeptiker Ich glaube, das, worum meine Themen oft kreisen, ist nicht unbedingt Humbug. Wenn ich zum Beispiel plane, in einer Stadt von einem Ort zum anderen zu gehen, schalte ich meinen Vogelperspektivemodus ein und überflieg in Gedanken die Flugroute, und dann gehe ich sie zielsicher zu Fuß, mit der Landkarte in meinem inneren Gedankenpalast. Wie hat wohl Leonardo eine präzise Landkarte machen können von einer Perspektive von über 1000 m Höhe? Das kann doch jeder mit seiner Phantasie und ist doch gänzlich in der Realität. Mit ein klein wenig Geometrie? Ja, sehr gut möglich. Was ich von Leonardi da Vinci gelesen habe, ist, daß er aus gewissen Gründen (ich meine mich erinnern zu können, gelesen zu haben, daß er ein uneheliches Kind war), darum hatte er nicht das Privileg, eine reguläre Schule durchzumachen. Er war notgedrungen ein Autodidakt und hatte einen unbefangenen Blick auf Vieles. Die Renaissance war eine Explosion der Größe des Menschen, seines Potentials. bearbeitet 7. Dezember 2015 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 7. Dezember 2015 Melden Share Geschrieben 7. Dezember 2015 (bearbeitet) Astralreisen für Skeptiker Ich glaube, das, worum meine Themen oft kreisen, ist nicht unbedingt Humbug. Wenn ich zum Beispiel plane, in einer Stadt von einem Ort zum anderen zu gehen, schalte ich meinen Vogelperspektivemodus ein und überflieg in Gedanken die Flugroute, und dann gehe ich sie zielsicher zu Fuß, mit der Landkarte in meinem inneren Gedankenpalast. Wie hat wohl Leonardo eine präzise Landkarte machen können von einer Perspektive von über 1000 m Höhe? Das kann doch jeder mit seiner Phantasie und ist doch gänzlich in der Realität. Mit ein klein wenig Geometrie? Ja, sehr gut möglich. Was ich von Leonardi da Vinci gelesen habe, ist, daß er aus gewissen Gründen (ich meine mich erinnern zu können, gelesen zu haben, daß er ein uneheliches Kind war), darum hatte er nicht das Privileg, eine reguläre Schule durchzumachen. Er war notgedrungen ein Autodidakt und hatte einen unbefangenen Blick auf Vieles. Die Renaissance war eine Explosion der Größe des Menschen, seines Potentials. Ohne Lehrer geht's nicht. Mit und ohne Schulwesen. Technologie- und Wissenstransfer war zu Zeiten des LdV nicht schlecht entwickelt. Viele sagen sogar besser als heute. Klar, Juristen hatten noch nichts mit Urheberrechten am Hut. Vielleicht interessiert Dich ja auch mal die Geschichte des "Bauingenieurwesens" in der Renaissance. Da wurdest du in die Ingenieursmathematik quasi hineingeboren. Die Kinder des Meisters (Mädchen, wie Jungen) kamen halt mit zur Arbeit und wuchsen ins Metier hinein. Wenn's denn ein wenig Geheimnisvolles braucht, dann schau Dir mal das an! P.S. Achtung! Mit zur Arbeitgehen ist nicht dasselbe, wie Kinderarbeit. bearbeitet 7. Dezember 2015 von teofilos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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