helmut Geschrieben 17. Februar 2020 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2020 vor 3 Minuten schrieb Einsteinchen: ....Im Kloster schien man hoch hinauf kommen können, bis zum Papst. .... war das nicht in vorrecht des italischen hochadels? auch bischöfe waren typischerweise adelig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 17. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 17. Februar 2020 vor 14 Minuten schrieb helmut: war das nicht in vorrecht des italischen hochadels? auch bischöfe waren typischerweise adelig. Wahrscheinlich. Auch da waren die gottgegebenen Stände stärker. Aber theoretisch könnte es Ausreißer von dieser festgefügten Ordnung gegeben haben, zumindest war das theoretisch möglich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 17. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 17. Februar 2020 Sunniten und Schiiten unterscheiden sich beim Beten in diesem: Die einen lassen die Hände hängen, die anderen halten sie vor dem Bauch. Sunniten und Schiiten dürfen sich in der Moschee diesbezüglich nicht in die Quere kommen. Dafür gibt es getrennte Moscheen. Man ist versucht, das für lächerlich zu halten. Aber es ist nicht lächerlicher als für uns aufgeklärte Kirchgeher, die wir, wenn wir Männer sind, in der Kirche die Kopfbedeckung herunternehmen müssen. Täte das jemand nicht, könnte das als Provokation aufgefasst werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 18. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 18. Februar 2020 (bearbeitet) Was "Begeisterung" bedeutet Man ist plötzlich von einer Idee besessen, zum Beispiel, die genaue Rekonstruktion, wie und aus welchen Motiven heraus die französischen Revolutionären Marie Antoinette hingerichtet haben, mit allen Zeugenaussagen und mit den Schicksalen der Verteidiger, die, allein, weil sie verteidigt haben, auch um einen Kopf kürzer gemacht wurden. Da gibt es eine historische Darstellung davon auf YouTube. Es wurde ja alles schriftlich aufgenommen, und so lässt sich alles rekonstruieren. Das habe ich angesehen und der Geist dieses Projektes schwebte über mir. Und so war ich in der Lage, der Dokumentation äußerst aufmerksam zu folgen. Ich betrachte diesen Geist als ein Gebilde außerhalb von mir, nicht als mein Gedankenkonstrukt. Solange er über mir schwebt, bin ich in der Lage, die Dokumentation aufmerksam anzusehen. Entflieht dieser Geist, ist die Dokumentation fad und langweilig und ich lasse ab davon, sie anzusehen. Es hat jeder Spielfilm, jedes Musikstück, jedes Kurzvideo einen eigenen individuellen Geist, schwebt der zu einem Video gehörende Geist nicht über mir, sind die Videos und Clips nicht in mir für ein aufmerksames Wahrnehmen aktiviert. Dieser Geist ist so etwas wie eine Muse bei den alten Griechen. Ich sagte, es ist kein Konstrukt des eigenen Geistes, aber es könnte vielleicht dennoch ein Konstrukt des eigenen Geistes sein, aber ich nehme es als nicht aus mir entstanden wahr. Er kann nämlich entfleuchen und läßt sich nicht auf Befehl aufrufen. Zum Beispiel läßt sich der Geist des Spielfilms "Der Schatz im Silbersee" auch mit bestem Willen nicht aufrufen, der Geist, in dem ich seinerzeit den Film mit gespannter Aufmerksamkeit folgte. Dieser Geist ist entschwunden, und ich wüsste nicht, wie ich die Bedingungen wiederkreiere, in dessen Geist - ich war damals noch ein Kind - ich den Film sah. Ich verfüge nicht über diese Art von Geistern, dass ich sie hervorholen könnte. Sie könnten ja dennoch meine Geister sein, aber ich habe noch keine Herrschaft über sie. bearbeitet 18. Februar 2020 von Einsteinchen . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 18. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 18. Februar 2020 (bearbeitet) Da der obrig beschriebene Geist durch und durch immateriell ist, muss er eigentlich von uns kommen, die wir aus Materie sind. Da könnte man meinen, ich sei Materialist. bearbeitet 18. Februar 2020 von Einsteinchen . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 19. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 19. Februar 2020 (bearbeitet) Ich glaube, Schiller und Goethe konnten besser Latein als heutzutage ein Mittelschullehrer. Die Menschen dazumals hatten nur die Bücher, und in und mit den Büchern konnten sie sich in ihre Welt vertiefen, es gab keine Musik, die man technisch abrufen konnte zur Zerstreuung, und es gab keine Filme zur Zerstreuung. Und deshalb waren sie nicht zerstreut, während zumindest ich zerstreut und zerstäubt bin durch die Überfülle der Möglichkeiten. Wahrscheinlich waren paradoxerweise Schiller und Goethe so disponiert wie die blinde und taube und stumme Helen Keller, das innere Universum erforschend und auch kreativ erschaffend mit Hilfe der Bücher. Keine jetztzeitige Ablenkung war für sie vorhanden. Die Dichtungen, die sie schufen, waren vorher in keiner Weise in der Welt. Es waren das alles Produkte ihres schöpferischen Geistes. Und was sie schrieben, gilt jetzt als real. Es war vorher nicht da. Wer kein Sensorium für Bücher hat, um mit ihnen das gleiche Universum zu teilen, lebt in einem Universum, das nicht dasselbe Universum ist. Das ist allerdings legitim, man muss keine Bücher lesen, um Mensch zu sein. Die Menschen sind Universen, Paralleluniversen, wenn ein Mensch stirbt, stirbt ein Universum. Doch einen großen Teil der Universen der verschiedenen Dichter, auch wenn sie nicht mehr leben, kann man noch immer betreten, und das ganz ohne Raumschiff. Auch die Universen der Menschen, die tot sind und nicht schrieben, kann man betreten. Jesus hat es vorgemacht, er schrieb nicht, höchstens in den Sand. Und er ist für viele "betretbar". Er muss übrigens, um Gleichstand mit den anderen Toten in meinem Sinne zu haben auch als tot betrachtet werden. Aber selbstverständlich nicht totzukriegen. bearbeitet 19. Februar 2020 von Einsteinchen . 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 19. Februar 2020 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2020 vor 10 Minuten schrieb Einsteinchen: Ich glaube, Schiller und Goethe konnten besser Latein als heutzutage ein Mittelschullehrer. Die Menschen dazumals hatten nur die Bücher, und in und mit den Büchern konnten sie sich in ihre Welt vertiefen, es gab keine Musik, die man technisch abrufen konnte zur Zerstreuung, und es gab keine Filme zur Zerstreuung. Und deshalb waren sie nicht zerstreut, während zumindest ich zerstreut und zerstäubt bin durch die Überfülle der Möglichkeiten. Wahrscheinlich waren paradoxerweise Schiller und Goethe so disponiert wie die blinde und taube und stumme Helen Keller, das innere Universum erforschend und auch kreativ erschaffend mit Hilfe der Bücher. Keine jetztzeitige Ablenkung war für sie vorhanden. Die Dichtungen, die sie schufen, waren vorher in keiner Weise in der Welt. Es waren das alles Produkte ihres schöpferischen Geistes. Das. liebes Einsteinchen, stimmt so nicht. Goethe und Schiller hatten Musik, sie hatten gespielte Geschichten, also Theater, nur hatten sie all das durch den direkten Kontakt mit Menschen. Wenn sie Musik hören wollten, mußten Menschen da sein, die sie spielten, sie selbst oder andere. Wenn sie Geschichten sehen wollten, mußten sie ins Theater gehen, um Menschen zu sehen, die diese Geschichten darstellten. Überall trafen sich Menschen, und alles, was man konnte oder wußte, hatte man von ihnen. Selbst die Bücher waren noch so wenig zahlreich, daß man zumindest die zeitgenössischen Autoren noch persönlich kennen konnte, und sich oft auch mit ihnen austauschte. Dieser Austausch, das war charakteristisch für Deutschland, das zu dieser Zeit noch keine Hauptstadt hatte, fand allerdings in der Regel per Brief statt, weshalb Deutschland (im Unterschied zu Frankreich) eine Kulturnation der geschriebenen Sprache war. Da erst kommen die Bücher ins Spiel, aber nicht als etwas von dieser Welt abgehobenes, sondern als die Manifestation dessen, was man von anderen Menschen gelernt hatte. Niemand von uns ist ein Anfang, jeder, der Größte wie der Kleinste, steht auf den Schultern derer, die vor ihm kamen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 Es gibt zwei Typen von Menschen bezüglich Sprachverstehen. Die einen lesen unbekümmert über unbekannte Wörter hinweg und haben keine Probleme, einen Text zu lesen, zum Beispiel Englisch, wo sie nur 90 Prozent verstehen. Den Rest erahnen sie. Die anderen hängen beim ersten unverstandenen Wort und schlagen nach. Ich gehöre zum ersten Typ. Ich gehöre zu den Babies, denen es nichts ausmacht, Erwachsenentalk anzuhören, anders lernen sie nicht. Doch heute habe ich nachgeschlagen im Duden. Ich hing am Wort "proteushaft". Das Wort habe ich schon oft gelesen, ich begnügte mich mit der Erkenntnis, dass es von der mythologischen Figur Proteus kommt, und kümmerte mich nicht weiter darum. Wenn ich über das Wort stieß, dachte ich nur: Naja, ich muss einmal Schwab lesen oder ein Buch über Mythologie, damit ich weiß, was Proteus getan hat, und wer er war. Aber seit ich das Wort "proteushaft" nachgeschlagen habe, erübrigt sich diese Aufgabe, denn es hat eine Bedeutung bekommen, die losgelöst ist von der Verpflichtung, über die Mythen zu wissen. Es heißt: " allzu wandlungsfähig". Dasselbe gilt für "kafkaesk". Man muss nur nachschlagen, dann braucht man nichts mehr über Kafka wissen. Weitere Wörter: "sadistisch", "masochistisch" "chauvinistisch", diese Wörter kommen alle von Namen. Man lernt irgendwie diese Wörter, ohne sie mit Namen zu verbinden. Manchmal lernt man, wenn man nicht nachschlägt, auch eindeutig falsch. So sagte einmal jemand: Geh mir aus der Bilanz! (Der Sinn war: Geh mir aus den Augen), aber er wollte hochgestochen sprechen. Was er mit "Bilanz" assoziierte, kann man nur raten. Aphasisch war er ja nicht, sondern durchaus neurologisch gesund. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 (bearbeitet) Bei "viktorianisch", "fritzisch" "ignazianisch" und ähnlichen Wörtern hat man zwar eine Art Wolke von Ahnung in sich, was die Begriffe bedeuten, aber da ist es dann doch nötig, Geschichte zu studieren. "fin de siecle" kann man meinen, heißt "Ende des Jahrhunderts". Aber ein Kind, das noch nicht lange auf der Erde lebt, wenn es wie ich lernt, ohne Nachschlagewerk, könnte dem Irrtum erliegen, dass diese Wendung kein fest definierter Begriff ist. Von Bassam Tibi, einem Syrer, der sehr gut deutsch kann, habe ich gehört, dass "Einwanderung" und "Zuwanderung" ganz verschiedene Bedeutung haben. Und von Karl Kraus habe ich gelernt, dass "Adresse" nicht gänzlich durch "Anschrift" ersetzt werden kann. Man kann zwar schreiben: Anschrift: (oder Adresse): Max Mustermann Holzweg 10 4020 Linz Aber man kann nicht schreiben: Schicken Sie das Paket an die Anschrift: Max Mustermann Holzweg 10 4020 Linz Aber immerhin hätte die findige Post es korrekt zugestellt. "findige Post" ist übrigens auch ein Begriff, den ich nur bei Karl Kraus gelesen habe. Ich kenne das Wort "findig" nur in Kombination mit "Post", sonst ist mir noch nie das Wort "findig" untergekommen. Und was tut das Feuer? Es prasselt. Das Wort "prasseln" geht nur mit Feuer. Ich habe das Wort schon einmal mit "Leben" verbunden. Ich habe geschrieben, das Leben prasselt wie Feuer. Das kann man schreiben, weil das Feuer erwähnt wird. "Das Leben prasselt" hingegen scheint mir vom Geist der Sprache noch nicht genehmigt worden zu sein. Fast erlaubt ist statt "zum Beispiel": "zum Bleistift". Aber nur wenn Fasching ist. Manche Menschen sagen schnoddrig: "schlicht und ergreifend", und fühlen nicht mehr, ob es angebracht ist, diese Wendung zu gebrauchen. Oder schlimmer noch: Manche sagen, wenn man fleißig üben soll: "Das üben wir bis zur Vergasung." Die das sagen, sind etwas taub und ohne Sensorium für das, was angemessen ist. bearbeitet 20. Februar 2020 von Einsteinchen . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 Weil ich Bassam Tibi erwähnt habe und seine notwendige Penibilität bezüglich Begriffen wie "Einwanderung" und "Zuwanderung": Er ist auch Sprachschöpfer. Das Wort "Leitkultur" hat er erfunden. Jetzt ist nun die Frage, ob der Begriff nur in seinem Sinne benutzt werden darf, oder ob er von Menschen mit eigenen individuellen politischen Überzeugungen aufgeladen werden darf, und der Begriff dann eine andere "Gefühlsfarbe" hat, als von ihm intendiert. Wenn ich eine Oberflächenschnellasoziation mit dem Wort "(deutsche) Leitkultur" mache, kommt bei mir als Reflex: Nazi, Rechter, Afd, FPÖ ... Aber das Wort ist eine Schöpfung von Bassam Tibi, und der ist kein negativer Rechter. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 Die Wörter und Begriffe, wenn sie deutsch sind, haben ja kein Copyright. Auch das Wort " Selbstermächtigung", über das ich hier vor ein paar Tagen sinniert habe, hat kein Copyright, allerdings war es hilfreich, dass Ennasus den Ursprung dieses Begriffes zurückgeführt hat auf einen Amerikaner. So sind harmlose Wörter eigentlich halbe Weltanschauungen. Und Wörter sollen ja auch kein Copyright haben, auch wenn das bisweilen vorkommt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 Ich sage, dass ich das Wort "Gefühlsfarbe" erfunden habe, aber jeder Synästhetiker hat dieses Wort schon erfunden, aufgeschnappt und sich angeeignet, mit je anderer Bedeutung. Auch dieses Wort hat kein Copyright. Auf welchen Menschen es zurückgeführt werden kann, sagt vielleicht Google. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 Mein Bruder hat das Wort "Proxipanz" erfunden. Es klingt gescheit und vernünftig und sinnbehaftet. Es ist minimalistischer Ein-Wort-Dadaismus. Man findet es nicht in diesem Universum, wie Google zeigt, ausser jetzt nur bei mir. Einmal wird das Wort eine definierte Bedeutung haben, sagt der Geist der Sprache. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 (bearbeitet) Wörter und Begriffe können also gehijackt werden, so wie das denglische Wort "gehijackt" selbst. Legitim oder nicht? Der Geist der Sprache ist der Richter. bearbeitet 20. Februar 2020 von Einsteinchen . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 20. Februar 2020 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 6 hours ago, Einsteinchen said: Wenn ich eine Oberflächenschnellasoziation mit dem Wort "(deutsche) Leitkultur" mache, kommt bei mir als Reflex: Nazi, Rechter, Afd, FPÖ ... Gibt es denn eine österreichische Leitkultur? Wenn nein, was unterscheidet einen Piefke von einem Österreicher? Oder ist das nur eine rein rassistische Bezeichnung, weil der arme Mensch zufällig zu weit nördlich oder westlich geboren wurde? Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alfons Geschrieben 20. Februar 2020 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 (bearbeitet) vor 9 Stunden schrieb Einsteinchen: Und was tut das Feuer? Es prasselt. Das Wort "prasseln" geht nur mit Feuer. Wenn ich Dir bei deinen ansonsten lichtvollen Ausführungen an dieser Stelle einmal widersprechen darf - "prasseln" wird als lautmalerische Bezeichnung für vieles verwendet, was mit knackenden, knallenden, an viele kleine Explosionen erinnernden Geräuschen verbunden ist (das Wort "bersten" hat die gleiche etymologische Herkunft, nämlich das althochdeutsche "braston" für knallen). Also nicht nur "die Holzscheite im Ofen knackten und prasselten in den züngelnden Flammen", sondern auch: Der Regen prasselt gegen mein Fenster, prasselnder Beifall belohnte die Sängerin, die Erdschollen prasselten auf den hohl klingenden Sarg, ein Hagel von Steinen prasselte auf die Angreifer nieder, die Erbsen prasselten zu Boden. "Und vom Gipfel / prasseln Steine / durch die Haine" (Goethe, wenn ich mich recht erinnere). Gern wird "prasseln" auch im übertragenen Sinn benutzt: In seinem Gehirn prasseln die Gedanken, dass jeder zuerst aus seinem Mund springen möchte. Hunderte Informationen prasseln täglich auf uns ein. Oder in der Werbung: Hier prasseln die Preise! bearbeitet 20. Februar 2020 von Alfons Ergänzung - Goethe kommt immer gut 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 vor 8 Minuten schrieb Werner001: Gibt es denn eine österreichische Leitkultur? Wenn nein, was unterscheidet einen Piefke von einem Österreicher? Oder ist das nur eine rein rassistische Bezeichnung, weil der arme Mensch zufällig zu weit nördlich oder westlich geboren wurde? Werner Ich identifiziere mich nicht mit meinen Oberflächenassoziationen. Sie kommen nur. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 20. Februar 2020 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 Prasseln - es gehört dann auch zur höheren Schule bei Deutschlernenden (also Nicht-Muttersprachlern), solche Verben richtig zuzuordnen. Was kann prasseln, was nicht. Das ist nicht einfach! Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 20. Februar 2020 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 vor 9 Stunden schrieb Einsteinchen: ..... Das Wort "prasseln" geht nur mit Feuer.... sorry, ich kenne prasselkuchen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 20. Februar 2020 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 7 minutes ago, Einsteinchen said: Ich identifiziere mich nicht mit meinen Oberflächenassoziationen. Sie kommen nur. es war reine Neugier. Wenn es so etwas wie eine Leitkultur (ob man den Begriff nun mag oder nicht) nicht gibt, was ist dann der Unterschied zwischen einem Deutschen und einem Österreicher, außer dem Pass? Jemanden wegen des Passes einem Piefke zu nennen wäre dann, naja... und würde aus mir ein waschechter Österreicher, wenn ich den Pass wechsele? Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 (bearbeitet) Bei diesem Wort "prasseln" habe ich mich als Muttersprachlicher geirrt. Wieviele durch und durch deutsche Wörter mag es geben, die ich unvollständig gelernt habe? bearbeitet 20. Februar 2020 von Einsteinchen . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 20. Februar 2020 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 vor 1 Minute schrieb Werner001: es war reine Neugier. Wenn es so etwas wie eine Leitkultur (ob man den Begriff nun mag oder nicht) nicht gibt, was ist dann der Unterschied zwischen einem Deutschen und einem Österreicher, außer dem Pass? Jemanden wegen des Passes einem Piefke zu nennen wäre dann, naja... und würde aus mir ein waschechter Österreicher, wenn ich den Pass wechsele? Werner ich bin ein piefke nördlich vom balkan. ich verbringe viel zeit im balkan. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 20. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2020 vor 2 Minuten schrieb Werner001: es war reine Neugier. Wenn es so etwas wie eine Leitkultur (ob man den Begriff nun mag oder nicht) nicht gibt, was ist dann der Unterschied zwischen einem Deutschen und einem Österreicher, außer dem Pass? Jemanden wegen des Passes einem Piefke zu nennen wäre dann, naja... und würde aus mir ein waschechter Österreicher, wenn ich den Pass wechsele? Werner Das fragt sich auch Bassam Tibi. Er wird als Syrer mit deutschem Paß bezeichnet, würde aber lieber als Deutscher bezeichnet werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 21. Februar 2020 Autor Melden Share Geschrieben 21. Februar 2020 (bearbeitet) Ich habe eine sprachwissenschaftliche Frage, die ich nicht ergoogeln kann. Es ist klar, dass sich jede Sprache ändert. Beim Deutschen Althochdeutsch - Mittelhochdeutsch - Neuhochdeutsch. Hier habe ich unmittelbare Einsicht, weil ich Zugang zu Büchern habe. Bei Altgriechisch- Neugriechisch habe ich auch durch Bücher Einsicht. Und bei Latein- Italienisch. Sie wirken wie separate Sprachen, teilweise gleiche Wortstämme mit Endungen, die sich verändert haben. Bei Bibelhebräisch und Neuhebräisch aber habe ich keine Einsicht mehr. Die zwei werden wohl auch zwei verschiedene Sprachen sein. Latein und Hebräisch sind sakrale Sprachen und deswegen ist es verständlich, dass sie versteinert sind und sich die profane Sprache verändert hat. Aber deutsch und griechisch waren nie sakrale Sprachen (oder vielleicht doch?) und die Änderungen in der Sprache waren genauso stark, ob nun sakral oder profan. Aber dass sich auch das Arabisch des Korans verändert hat, so dass das Gegenwartsarabisch gleichsam eine andere Sprache ist als das Koranarabisch, wie kann man das erklären? Denn zusätzlich zu "sakral" und "profan" kommt ja beim Islam noch der Anspruch "politisch bindend" und "direkt von oben eingegeben" hinzu. So eine Sprache dürfte sich doch nicht ändern. Die Änderung hätte doch Allah verhindern müssen, wenn sie nicht, wie bei den anderen heiligen Schriften als "Gotteswort im Menschenwort" interpretiert werden darf. Haben die gläubigen Islamwissenschaftler eine Erklärung dafür, dass die arabische Sprache in ihrer Entwicklung genau so eine Entwicklung hat, wie jede andere Sprache? bearbeitet 21. Februar 2020 von Einsteinchen . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 21. Februar 2020 Melden Share Geschrieben 21. Februar 2020 vor 6 Stunden schrieb Einsteinchen: ....Aber dass sich auch das Arabisch des Korans verändert hat, so dass das Gegenwartsarabisch gleichsam eine andere Sprache ist als das Koranarabisch, wie kann man das erklären?.... ohne überhupt wissenschaftler zu sein. die umgebung jeder sprache verändert sich. also passt sich die sprache an. wir würden sonst auf kamelen reiten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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