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Verbrennen oder begraben? Eine ernsthafte Frage.


Petrus

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Muss man aus der Kirche austreten um nicht kirchlich beerdigt zu werden?

Nein.

 

umgekehrt gilt das übrigens auch:

wenn ein aus der Kirche ausgetretener Mensch testamentarisch verfügt, kirchlich beerdigt werden zu wollen, ist die Kirche verpflichtet, diesen Menschen kirchlich zu beerdigen.

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Unsere Redner sind da eigentlich recht flexibel (leider finden sich immer weniger Leute, welche dieses Amt übernehmen wollen)

Woran liegt das?

 

Deine Aussage, Gallowglas, hat mich erstaunt.

 

Meiner Meinung nach gibt es zur Zeit doch eher ein "Überangebot" an Bestattungsrednern (ich nenne das einfach mal so), zumindest in größeren Städten.

 

Die kannst Du doch einfach buchen, beim Bestattungsinstitut Deines Vertrauens?

 

ich habe mich auch mal für dieses Amt interessiert, allerdings zu der Zeit, als ich noch kirchlich engagiert war, zusammen mit einem Freund. Mein Freund hat dann mal beim zuständigen Offizial angefragt, wie das denn so wäre, und erhielt als Antwort: "Wir würden das als unfreundlichen Akt betrachten".

 

In München könnte ich schon Bestattungsredner machen. Allerdings habe ich eine persönliche "Einschränkung": Was auch immer ich sagen würde, es käme immer was Christliches dabei raus. Dann bin ich wohl nicht der Richtige. Für Euch.

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Trauerfeiern ja, aber ins Grab darf nur Mo-Fr gelegt werden. Irgendwie auch Schikane...

 

Tja, freies Wochenende gilt halt auch für Mitarbeiter des Friedhofsamtes und die Mitarbeiter von Bestattungsunternehmen. Da es höchst selten vorkommt, dass eine Beerdigung aus nachvollziehbaren Gründen "unbedingt" an einem Samstag stattfinden soll, wird das in einigen Gemeinden hier herum auch noch möglich gemacht: das geht dann aber nur, wenn Mitarbeiter des Friedhofsamtes sich dazu freiwillig bereit erklären.

bearbeitet von Julius
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Hier in der Gegend ist immer mal wieder eine Beerdigung am Samstag. In kleineren Städten läuten die Glocken da sozusagen etwas anders.

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Ich hatte für die Beerdigung meiner Mutter die Lieder ausgesucht in der festen Überzeugung in ihrem Sinn entschieden zu haben. (Ich kannte sie ja lange und gut genug). Nach der Beerdigung sagte ich meinem jüngsten Bruder, der nach Lage der Dinge für meine Beerdigung zuständig sein wird: "die Lieder möchte ich auch". Aber ich denke, das hat er längst vergessen und ich werde mal einen "Spickzettel" schreiben müssen.

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Wer es nicht schafft, zu Lebzeiten seine Pflöcke einzuschlagen, der macht sich zum Narren, wenn er es posthum tut.

 

Meine Mutter hinterließ kein Testament, es gab nur einen Zettel, 8 mal 8 Zentimeter, aber das war nur eine Gedächtnisstütze.

 

Was sie wollte, hatte sie uns gesagt. Wir haben es getan. Punkt.

Meine Mutter hingegen war zu feig, um sich zu dem Thema schriftlich zu äußern. Was sie aber sagte, sie habe Angst, beim Sterben alleine sein zu müssen. Dass sie sich darauf verlassen könne, dass wir Kinder dies verhindern, war meine Antwort. Meine jüngere Schwester war dann bei ihr.

 

Es ist die Angst vor dem Tod, die die meisten Menschen davon abhält, sich zu diesem Thema zu äußern. Ich habe ein paar Wünsche niedergeschrieben, sie sind, alle Familienmitglieder wissen Bescheid wo. Ob sie mir die erfüllen? Das weiß doch ich nicht. Und schätze, kontrollieren kann ichs auch nicht.

 

Ob sie mich verbrennen und unter einer Linde vergraben oder im Familiengrab an der Kirche legen, das überlasse ich ihnen, denn es ihr Job, sich um Grabpflege oder nicht zu kümmern.

 

Doch wird meine Große jedesmal böse, wenn ichs anspreche...

 

Weil ich nämlich will, dass sie und ihre Schwester auf der Beerdigung dieses Lied singen. Und da müssten sie eigentlich vorher üben.

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Meine Großeltern haben in den Nachtschränkchen die Mappen mit allen Infos für die Nachsorger: Bestatterverträge, Gästeliste, Sterbeversicherungsunterlagen, Sterbebildchenvorlage, etc.

 

Hat schon was für sich, wenn man nachher nur noch 3 oder 4 Leuten sagen muss "so es geht los" und auf der Gästeliste erstmal wegstreichen kann, wer bereits dauerhaft an die nächste Autorität überwiesen wurde.

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und jetzt ich noch mal zum Thema "warum interessiert das den Petrus so sehr?"

 

Das ist mit diesen Begräbnissen ist ein Teil meiner Geschichte, die zu mir gehört.

 

Ich habe ca. 1.500 Beerdigungen hinter mir (die privaten nicht mitgerechnet). Als Kreuzträger vom Dienst auf dem Stadtfriedhof Bayreuth. Zuständig für alle evang.-luth. und evang.-ref. Beerdigungen, aushilfsweise auch bei röm.-kath. Beerdigungen (wenn wieder mal keine Ministranten da waren), vertretungsweise auch Sargträger (im Gehrock und Zylinder),und Organist, vertretungsweise.

 

Es gibt Sachen, die krieg ich nicht mehr raus ... Immer, wenn ich eine a'-Glocke höre, verfalle ich automatisch in den "Friedhofs-Schritt" :D

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Meine Großeltern haben in den Nachtschränkchen die Mappen mit allen Infos für die Nachsorger: Bestatterverträge, Gästeliste, Sterbeversicherungsunterlagen, Sterbebildchenvorlage, etc.

 

 

 

Du Glücklicher :)

 

Nachdem ich meinen Vater in den Tod begleitet hatte, eine Nacht auf der Intensivstation, erhub sich am nächsten Morgen die Frage:

 

"Hammer überhaupt a Grab?"

 

nö, ich hab dann eins besorgt.

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Trauerfeiern ja, aber ins Grab darf nur Mo-Fr gelegt werden. Irgendwie auch Schikane...

 

Tja, freies Wochenende gilt halt auch für Mitarbeiter des Friedhofsamtes und die Mitarbeiter von Bestattungsunternehmen. Da es höchst selten vorkommt, dass eine Beerdigung aus nachvollziehbaren Gründen "unbedingt" an einem Samstag stattfinden soll, wird das in einigen Gemeinden hier herum auch noch möglich gemacht: das geht dann aber nur, wenn Mitarbeiter des Friedhofsamtes sich dazu freiwillig bereit erklären.

 

sehr eindrücklich für mich waren damals die Beerdigungen am 24.12. (Werktag). Weil danach sind ja viele Feiertage.

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zum Thema "Begräbnis-Musik" haben wir schon einiges gesammelt, hier.

 

"Hells Bells" finde ich gut. besonders das Intro ("jetzt schlägst dreizehn").

 

"funeral Music for Queen Mary" finde ich auch gut.

 

oder doch vielleicht "Christ ist erstanden"?

 

 

 

 

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oder doch vielleicht "Christ ist erstanden"?

 

 

 

 

 

Das will ich auf jeden Fall ...... unabhängig von der "Kirchenjahreszeit".

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vielen Dank für Eure Antworten.

 

neuerdings weiß ich, mit welcher Musik ich begraben/beerdigt/verbrannt werden möchte.

 

dazu muß ich vielleicht aus der Kirche austreten,

 

also, in Unterfranken, auf dem Dorffriedhof, geht das überhaupt.nicht.

 

in meiner Heimatstadt, in Oberfranken, geht das auch nicht.

 

hallo bfg, geht das bei Euch?

 

ach so ja,

 

das wünsche ich mir:

(und das meine ich ernst):

 

https://www.youtube.com/watch?v=U-2DFOyUDAc

 

...Und Petrus fragt am Himmelstor: Solle mer'n reilasse?

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oder doch vielleicht "Christ ist erstanden"?

 

 

 

 

 

Das will ich auf jeden Fall ...... unabhängig von der "Kirchenjahreszeit".

 

das ist auch in meiner Wahl.

 

nach der dritten oder vierten Beerdigung am gleichen Tag habe ich dann alle Register gezogen, zum Auszug.

 

Gedackt 16'

Flöte 4'

Prinzipal 2'

usw.

 

es hatte sich keiner daran gestört.

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...Und Petrus fragt am Himmelstor: Solle mer'n reilasse?

 

endlich mal jemand, der mich versteht.

 

also,

das geht so.

 

Alle sind ernst. Die Angehörigen versammeln sich. Leises Orgelspiel (dem Anlaß angemessen).

 

Dann kommt auch der Pfarrer. Verharrt in stillem Gebet. Orgel spielt immer noch verhalten.

 

Dann wendet sich Pfarrer zur Trauergemeinde, und spricht:

 

"Drausse liecht a Leich. Wolle mer se reilasse?"

 

Dann kommt der Sarg, unter den Klängen der Orgel. usw.

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Unsere Redner sind da eigentlich recht flexibel (leider finden sich immer weniger Leute, welche dieses Amt übernehmen wollen)

 

Woran liegt das?
Eine gute Frage, welche ich höchstens für mich selbst beantworten kann.

Ich denke, es geht vielen ähnlich wie mir... Ich kann zwar recht gut auf Menschen eingehen, die ich kenne, aber ich glaube kaum, dass ich Fremden angemessen Trost spenden könnte. Ich habe einmal bei der Beerdigung einer Freundin als Redner fungiert, das war schwer genug. Ich bleib bei Hochzeiten, Dankeschön ...

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Ob es am "eingehen können" liegt?

In einer deutschen Großstadt mit über 50% Religionslosen gelingt es uns auch nicht, Leute aus der humanistischen Ecke für das "Letzte Geleit" zu finden (das sind die Bestattungen von Amts wegen, wo es keine Angehörigen gibt - wo man demzufolge auch auf nichts "eingehen" muss). Also bleibt es beim Engagement der Kirchen... Was an und für sich schräg ist, weil dieses letzte Geleit ja notwendig religionsneutral geschieht, es weiß ja keiner etwas über das Leben dieser Verstorbenen.

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Davon mal ab, daß ich die Sprachlosigkeit des Humanismus an dieser Stelle tragisch finde, müsste duch die Einwohnermeldeämter doch wenigstens die Religionszugehörigkeit zu ermitteln sein.

 

Kann man davon leben?

bearbeitet von Flo77
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Ob es am "eingehen können" liegt?

In einer deutschen Großstadt mit über 50% Religionslosen gelingt es uns auch nicht, Leute aus der humanistischen Ecke für das "Letzte Geleit" zu finden (das sind die Bestattungen von Amts wegen, wo es keine Angehörigen gibt - wo man demzufolge auch auf nichts "eingehen" muss). Also bleibt es beim Engagement der Kirchen... Was an und für sich schräg ist, weil dieses letzte Geleit ja notwendig religionsneutral geschieht, es weiß ja keiner etwas über das Leben dieser Verstorbenen.

danke, gouvernante - den Aspekt finde ich interessant. Einige unsortierte Gedanken dazu. Bei uns war das damals so: bei Beerdigungen ohne Angehörige (bei uns damals waren das vor allem die Langzeit-Patienten aus dem psychiatrischen Landeskrankenhaus) sind die Sargträger einfach mit am Grab geblieben, und waren dann die Trauergemeinde. Geht heute, zumindest in Städten, nicht mehr, dort hat man den dreißig-Minuten-Takt.

 

In München gibt es den "Katholischen Bestattungsdienst", der von einem Diakon geleitet wird. Unseren früherern Diakon habe ich mal gefragt: nu, hat die Katholische Kirche immer noch nicht genug? Eigenes Bestattungsinstitut?" Nein, Peter, hat er gesagt: Der macht dann halt alle Beerdigungen, für die sich kein Pfarrer zuständig fühlt.

 

Dazu noch meine Erfahrung: Pfarrer, Pastoralreferentinnen und Pastoralrefernten drücken sich gern um Beerdigungen. Das schiebt man gerne rum. Keine Ahnung, warum.

 

Bei uns, damals, war das klar geregelt. Jeder Pfarrer (Pfarrerinnen gab es damals noch nicht, bei uns) hatte abwechselnd eine Woche lang den sog. "Wochendienst", d. h. ständige Präsenz, zuständig für alles. das ist so was Ähnliches wie heute der ärztliche Notdienst, oder der Kriminaldauerdienst. Beim ärztlichen Notdienst kann es auch passieren, dass ein Gynäkologe sich um Deine Ohrenentzündung kümmert. Aber, er kommt.

 

und, dann noch, mein Lieblingsbeispiel, zum Thema Begräbnis (sollte ich das Buch noch haben, ich habe überhaupt zu viele Bücher, suche ich die Quelle notfalls raus)

 

im ca. dritten oder vierten Jahrhundert n.d.Z. gab es da mal in Italien einen Diakon. dessen Hauptaufgabe es war, an jedem Morgen an den Strand zu gehen, auf angeschwemmte Leichen zu achten, und dafür verantwortlich zu sorgen, dass sie ein anständiges Begräbnis bekamen.

 

über verbrennen oder begraben (so der Thread-Titel) bin ich mir noch nicht sicher. und meinen jüdischen Lieblingswitz zu diesem Thema möchte ich nicht schreiben. Dazu ist dieses Thema zu ernsthaft.

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Unsere Redner sind da eigentlich recht flexibel (leider finden sich immer weniger Leute, welche dieses Amt übernehmen wollen)

Woran liegt das?
Eine gute Frage, welche ich höchstens für mich selbst beantworten kann.

Ich denke, es geht vielen ähnlich wie mir... Ich kann zwar recht gut auf Menschen eingehen, die ich kenne, aber ich glaube kaum, dass ich Fremden angemessen Trost spenden könnte. Ich habe einmal bei der Beerdigung einer Freundin als Redner fungiert, das war schwer genug. Ich bleib bei Hochzeiten, Dankeschön ...

meine Meinung: ich kann keinen Trost spenden. ich kann da-sein, mit-trauern, zu-hören. mehr kann ich nicht.

 

wobei mir zu-hören manchmal zugegebenermaßen einigermaßen schwerfällt :)

 

und: schweigen.

 

"Wo der Tod einkehrt, kehrt das Schweigen ein."

 

Zitat aus:

 

Agende für evangelisch=lutherische Kirchen und Gemeinden, Dritter Band, 1963, S. 246.

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Ob es am "eingehen können" liegt?

In einer deutschen Großstadt mit über 50% Religionslosen gelingt es uns auch nicht, Leute aus der humanistischen Ecke für das "Letzte Geleit" zu finden (das sind die Bestattungen von Amts wegen, wo es keine Angehörigen gibt - wo man demzufolge auch auf nichts "eingehen" muss). Also bleibt es beim Engagement der Kirchen... Was an und für sich schräg ist, weil dieses letzte Geleit ja notwendig religionsneutral geschieht, es weiß ja keiner etwas über das Leben dieser Verstorbenen.

 

Das liegt aber hauptsächlich daran, dass Religionslose nicht dazu neigen, sich zu organisieren (was ein Glück), so ist es oftmals schlicht nicht bekannt, ob jemand entsprechend beerdigt werden möchte. Wir beim BfG haben eigene Grabredner und diese können auch beim Tod eines Mitgliedes (aber auch bei Nichtmitgliedern, wenn gewünscht), zum Einsatz kommen. Gleiches gilt für die Kollegen vom HvD und diversen anderen atheistisch-humanistischen Verbänden, im Falle eines Falles, einfach bei denen anrufen, da werden sie geholfen ..

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Unsere Redner sind da eigentlich recht flexibel (leider finden sich immer weniger Leute, welche dieses Amt übernehmen wollen)

Woran liegt das?
Eine gute Frage, welche ich höchstens für mich selbst beantworten kann.

Ich denke, es geht vielen ähnlich wie mir... Ich kann zwar recht gut auf Menschen eingehen, die ich kenne, aber ich glaube kaum, dass ich Fremden angemessen Trost spenden könnte. Ich habe einmal bei der Beerdigung einer Freundin als Redner fungiert, das war schwer genug. Ich bleib bei Hochzeiten, Dankeschön ...

meine Meinung: ich kann keinen Trost spenden. ich kann da-sein, mit-trauern, zu-hören. mehr kann ich nicht.

 

wobei mir zu-hören manchmal zugegebenermaßen einigermaßen schwerfällt :)

 

und: schweigen.

 

"Wo der Tod einkehrt, kehrt das Schweigen ein."

 

Zitat aus:

 

Agende für evangelisch=lutherische Kirchen und Gemeinden, Dritter Band, 1963, S. 246.

 

 

Und da sehen wir die Sache offensichtlich unterschiedlich ...

Wenn ich als Grabredner antrete, ist es primär meine Aufgabe, den Hinterbliebenen die Trauerarbeit zu erleichtern und ihnen Trost zuzusprechen. (i.d.R. in dem man auf die (gemeinsamen) "Highlights" aus dem Leben des Verstorbenen eingeht etc.)

Zuhören kommt später, meist nach der eigentlichen Trauerfeier, damit habe ich keine Probleme, selbst wenn ich weder den Verstorbenen noch die Angehörigen kenne.

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Davon mal ab, daß ich die Sprachlosigkeit des Humanismus an dieser Stelle tragisch finde, müsste duch die Einwohnermeldeämter doch wenigstens die Religionszugehörigkeit zu ermitteln sein.

 

Kann man davon leben?

 

Kann man offensichtlich, schließlich gibt es sogar einen offiziellen "Berufsverband der Trauerredner und Trauerrednerinnen", allerdings sind unsere Grabredner afaik ehrenamtlich tätig.

Nebenbei, eine "Sprachlosigkeit des Humanismus" gibt es da nicht, die Grabredner werden schlicht und ergreifend fast nur von Mitgliedern angefragt.

(wobei mich natürlich interessieren würde, was es mit dieser "Sprachlosigkeit" auf sich haben soll )

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Dazu noch meine Erfahrung: Pfarrer, Pastoralreferentinnen und Pastoralrefernten drücken sich gern um Beerdigungen. Das schiebt man gerne rum. Keine Ahnung, warum.

Keine Ahnung? Der Umgang mit Trauernden macht hilflos. Das kann nur, wer sich konstruktiv mit dem eigenen Sterben auseinandergesetzt hat. Ich weiss jetzt nicht, ob das Teil der pastoralen Ausbildung ist. Und selbst wenn, es garantiert immer noch nicht, dass das Thema dann auch wirklich reflektiert wird, das muss man nämlich an sich ranlassen. Das ist absolut nicht jedermanns Sache und muss es auch nicht sein.

 

Aber für mich war das die beste Erfahrung in meiner Hospizhelferausbildung.

 

Und dann auf Menschen treffen, die dem Tod ins Gesicht lachen, so ein bisschen wie 'Herold and Maude' - das ist Leben.

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