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Auferstehung – individuell oder kollektiv?


Alfons

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Wie auch immer stimmst du mit deinem Beitrag doch zu, dass kein Sterben gibt, sonder nur Übergang in eine andere Dimension mich erwartet.

Ich möchte zwischendurch kurz einmal daran erinnern, dass das Thema dieses Threads die "Auferstehung des Fleisches" bzw. die "Auferstehung der Toten" ist, so wie sie von den Christen in ihrem Glaubensbekenntnis ausgesprochen wird. Ich hatte danach gefragt, ob diese Auferstehung von den Gläubigen eher individuell oder eher als kollektives Geschehen verstanden und empfunden wird.

 

@ Evangelist Lukas:

Wenn du glaubst, dass du gar nicht stirbst, sondern in eine "andere Dimension" wechseln wirst (was immer du dir darunter auch vorstellst), so deute ich das als ein Bekenntnis zur individuellen Auferstehung, quasi unter Umgehung der Auferstehung selber - wenn Jesus am Jüngsten Tag erscheint zur Auferweckung, wie in Johannes 6,40 steht, wirst du ihm dann vermutlich mitteilen, dass dich das nicht betrifft, weil du bereits in einer anderen Dimension bist. Interessante Meinung - und von den klassischen Vorstellungen der christlichen Konfessionen über Auferstehung auch nicht so viel weiter entfernt als manches andere, was ich darüber gelesen habe.

 

Alfons

bearbeitet von Alfons
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Wie immer die fleischliche Auferstehung ist ich kann die Auferstehung nur naiv denken, wir müssen dann immer noch aufs Klo. (Wahrscheinlich ist mir Tolstois Buch "Auferstehung" eingeschossen. Tolstoi hatte Momente, wo er so glaubte)

bearbeitet von Einsteinchen
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Wie immer die fleischliche Auferstehung ist ich kann die Auferstehung nur naiv denken, wir müssen dann immer noch aufs Klo.(...)

Äh - nein. "Die Unvergänglichkeit (αφθαρσια; vgl. 1 Kor 15,52ff EU) schließt den Stoffwechsel und die damit zusammenhängenden Funktionen aus." So der Kathpedia-Artikel "Auferstehung der Toten". Denn der auferstandene Leib ist zwar der original alte Leib, allerdings "grundlegend verwandelt" (sagt Prof. Ratzinger). Also keine Toiletten im Himmel. Außerdem ist der Auferstehungsleib ein Körper in Bestform, denn er ist, nach Thomas von Aquin, frei von allem Unansehnlichen und erfüllt mit Schönheit und Glanz. "Auch der Unterschied der Geschlechter bleibt bestehen", beteuert Ratzinger. Ob man mit diesem Unterschied etwas wird anfangen können, weiß er aber nicht: "Nähere Untersuchungen über seine Existenzform müssen jedoch als nutzlos abgelehnt werden." Das ist schade. Aber vielleicht möchte man das auch gar nicht exakt wissen - irgendetwas muss ja für den Glauben übrig bleiben.

 

Alfons

bearbeitet von Alfons
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Wie auch immer stimmst du mit deinem Beitrag doch zu, dass kein Sterben gibt, sonder nur Übergang in eine andere Dimension mich erwartet.

 

Nein. Ob Dich nach dem Sterben "eine andere Dimension" erwartet, weiss ich nicht, von einer "anderen Dimension" habe ich auch kein Wort geschrieben.

bearbeitet von Julius
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Äh - nein. "Die Unvergänglichkeit (αφθαρσια; vgl. 1 Kor 15,52ff EU) schließt den Stoffwechsel und die damit zusammenhängenden Funktionen aus." So der Kathpedia-Artikel "Auferstehung der Toten". Denn der auferstandene Leib ist zwar der original alte Leib, allerdings "grundlegend verwandelt" (sagt Prof. Ratzinger). Also keine Toiletten im Himmel. Außerdem ist der Auferstehungsleib ein Körper in Bestform, denn er ist, nach Thomas von Aquin, frei von allem Unansehnlichen und erfüllt mit Schönheit und Glanz. "Auch der Unterschied der Geschlechter bleibt bestehen", beteuert Ratzinger. Ob man mit diesem Unterschied etwas wird anfangen können, weiß er aber nicht: "Nähere Untersuchungen über seine Existenzform müssen jedoch als nutzlos abgelehnt werden." Das ist schade. Aber vielleicht möchte man das auch gar nicht exakt wissen - irgendetwas muss ja für den Glauben übrig bleiben.

Mich würde schon interessieren, woher man meint, den Rest zu "wissen". ;)

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Der Auferstehungsleib muss wohl ein junges Erscheinungsbild haben, ich halte aber steinalte Leute für weise und würdevoll. Ich kann nur sagen, ich glaube an die Auferstehung, weiß aber gar nicht, inwiefern wir noch Menschen sind mit Lust und Freude. Da hat man die Versuchung, germanisch heidnisch zu sein, die Heiden, die wohl zwischen Diesseits und Jenseits keinen Unterschied machen.

bearbeitet von Einsteinchen
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@Alfons

Ich habe heute mal die Artikel im LThK nachgelesen (Eintrag: Auferstehung der Toten/des Fleisches). Ich fand dieses Dilemma dort nicht so scharf formuliert und soweit man als Nichtspezialist überhaupt Dogmatik anhand eines solchen Lexikonartikels beurteilen kann, genug interpretatorische Freiheit, mich nicht zu beunruhigen.

 

Insofern kann ich hinter meine eigentliche Aussage nicht zurück: sowohl Sterben und Auferstehung Jesu sind für mich "Glaubenswahrheiten", also etwas Großartiges, in das ich nur hineinleben und hineinvertrauen kann. Genauso verhält es sich mit der Auferstehung der Toten, von der das Glaubensbekenntnis spricht - es ist ein Versprechen, dass ich gewöhnlicher Sterblicher an der Erfahrung Jesu teilhaben kann. In dem ich vertraue, werde ich teilhaftig - das "Jenseitige" ist insofern für mich in gewissem Sinne irrelevant, unnötige Sorge, denn im Vertrauen überlasse ich diese Sorge dem anderen.

Insofern ist mir auch die Beunruhigung durch "Dogmatik" eher fremd, das LThK schreibt von "absoluter Zukunft", also etwas in dem Dogmatik mindestens so verdampft ist wie das massivste schwarze Loch durch die Hawking-Strahlung.

 

Im Vertrauen auf das Großartige weitergehen, bis durch den "Ereignishorizont" unseres Todes, das ist für mich entscheidend und das Verwandelnde, was sollte ich mich da von sinnlosen Spekulationen ablenken lassen?

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Ich möchte zwischendurch kurz einmal daran erinnern, dass das Thema dieses Threads die "Auferstehung des Fleisches" bzw. die "Auferstehung der Toten" ist, so wie sie von den Christen in ihrem Glaubensbekenntnis ausgesprochen wird.

Das ist die Antwort:

Im Vertrauen auf das Großartige weitergehen, bis durch den "Ereignishorizont" unseres Todes, das ist für mich entscheidend und das Verwandelnde, was sollte ich mich da von sinnlosen Spekulationen ablenken lassen?

So ist das eben. Ein Mensch kommt (wird geboren), lebt und geht (angeblich stirbt) allein! Ob in Hiroschima oder in Nagasaki.

 

Was das Glaubensbekenntnis angeht, ist der mehrmals verändert worden, was, wie gesagt, ehe auf ein Diktat aus Überzeugung (nicht aus dem Glauben) hinweist, der von anderen verfasst ist und nicht eigene Glaube eines Menschen darstellt. So finde ich den Glaubensbekenntnis unzuverlässig, was die Auferstehung angeht.

 

Was Thomas von Aquin spricht, kannst du ruhig als vertraulich annehmen:

Außerdem ist der Auferstehungsleib ein Körper in Bestform, denn er ist, nach Thomas von Aquin, frei von allem Unansehnlichen und erfüllt mit Schönheit und Glanz.

Dennoch was Prof. Ratzinger sagt, scheint mir sehr zweifelhaft zu sein:

"Auch der Unterschied der Geschlechter bleibt bestehen", beteuert Ratzinger. Ob man mit diesem Unterschied etwas wird anfangen können, weiß er aber nicht: "Nähere Untersuchungen über seine Existenzform müssen jedoch als nutzlos abgelehnt werden."

Da drängt sich einzige Frage: Woher weiß man so was so genau?

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Außerdem ist der Auferstehungsleib ein Körper in Bestform, denn er ist, nach Thomas von Aquin, frei von allem Unansehnlichen und erfüllt mit Schönheit und Glanz.

 

Interessante Null-Aussage, da bekanntlich "Schönheit" im Auge des betrachters liegt, und sich Schönheitsideale am laufenden Band ändern...

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Wie immer die fleischliche Auferstehung ist ich kann die Auferstehung nur naiv denken, wir müssen dann immer noch aufs Klo.(...)

Äh - nein. "Die Unvergänglichkeit (αφθαρσια; vgl. 1 Kor 15,52ff EU) schließt den Stoffwechsel und die damit zusammenhängenden Funktionen aus." So der Kathpedia-Artikel "Auferstehung der Toten". Denn der auferstandene Leib ist zwar der original alte Leib, allerdings "grundlegend verwandelt" (sagt Prof. Ratzinger). Also keine Toiletten im Himmel. Außerdem ist der Auferstehungsleib ein Körper in Bestform, denn er ist, nach Thomas von Aquin, frei von allem Unansehnlichen und erfüllt mit Schönheit und Glanz. "Auch der Unterschied der Geschlechter bleibt bestehen", beteuert Ratzinger. Ob man mit diesem Unterschied etwas wird anfangen können, weiß er aber nicht: "Nähere Untersuchungen über seine Existenzform müssen jedoch als nutzlos abgelehnt werden." Das ist schade. Aber vielleicht möchte man das auch gar nicht exakt wissen - irgendetwas muss ja für den Glauben übrig bleiben.

 

Alfons

 

Wenn es aber an der Tafel des himmlischen Jerusalem die herrlichsten Speisen gibt, dann ist das die nötige Folge.

 

Werner

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Ich kann nur sagen, ich glaube an die Auferstehung, weiß aber gar nicht, inwiefern wir noch Menschen sind mit Lust und Freude.

Sind wir nicht. Um das sein zu können, müsste es auch alle Übel der Welt geben.

 

Werner

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Was Thomas von Aquin spricht, kannst du ruhig als vertraulich annehmen:

 

"Vertraulich" bedeutet: pssst, nicht weitersagen.

 

Du meinst wohl "vertrauenswürdig". Warum ist für Dich Thomas von Aquin vertrauenswürdig?

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Was Thomas von Aquin spricht, kannst du ruhig als vertraulich annehmen:

"Vertraulich" bedeutet: pssst, nicht weitersagen.

 

Du meinst wohl "vertrauenswürdig". Warum ist für Dich Thomas von Aquin vertrauenswürdig?

 

Jawohl. Mehrjährige Aufenthalt im Fremde hat seine Wirkung. Aber nicht so sehr schlimm: du hast verstanden, ich hab was dazu gelernt.

 

Warum Thomas vertrauenswürdig währe?

 

1. Gefehlt er mir.

2. Hat er Wahrheit gesucht.

 

Wer Wahrheit sucht lügt kaum, sei denn manchmal in Irrtum wandert.

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Nun ja, das kannst Du halten, wie Du willst. Dass DIR jemand gefällt, braucht für andere allerdings nicht als Kriterium für Vertrauenswürdigkeit zu taugen.

Wie war das nochmal mit dem Credo, an dem Du nun schon mehrfach herumgemeckert hast. War das nicht auch das Credo von Thomas von Aquin?

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Ei du, pass auf, was du da meckerst:

Wie war das nochmal mit dem Credo, an dem Du nun schon mehrfach herumgemeckert hast.

Oder wist du wegen öffentliche Beleidigung vor Gericht erklären, was meine angebliche "Meckerei" an sich darstellt? Und dein angeblichen "Credo" stecke dahin, wo es bei dir nicht zusammen kommt. Viel Spaß noch dabei!

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Ei du, pass auf, was du da meckerst:

Wie war das nochmal mit dem Credo, an dem Du nun schon mehrfach herumgemeckert hast.

Oder wist du wegen öffentliche Beleidigung vor Gericht erklären, was meine angebliche "Meckerei" an sich darstellt? Und dein angeblichen "Credo" stecke dahin, wo es bei dir nicht zusammen kommt. Viel Spaß noch dabei!

 

 

Mach Dich nicht lächerlich! Das hast Du doch geschrieben, oder nicht? Ist das das Glaubensbekenntnis, das auch Thomas von Aquin kannte, oder nicht? Wenn nicht, möchte ich von Dir wissen, wie das Credo des Thomas von Aquin lautete!

 

Was das Glaubensbekenntnis angeht, ist der mehrmals verändert worden, was, wie gesagt, ehe auf ein Diktat aus Überzeugung (nicht aus dem Glauben) hinweist, der von anderen verfasst ist und nicht eigene Glaube eines Menschen darstellt. So finde ich den Glaubensbekenntnis unzuverlässig, was die Auferstehung angeht.

bearbeitet von Julius
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@Alfons

Ich habe heute mal die Artikel im LThK nachgelesen (Eintrag: Auferstehung der Toten/des Fleisches). Ich fand dieses Dilemma dort nicht so scharf formuliert und soweit man als Nichtspezialist überhaupt Dogmatik anhand eines solchen Lexikonartikels beurteilen kann, genug interpretatorische Freiheit, mich nicht zu beunruhigen.

 

Insofern kann ich hinter meine eigentliche Aussage nicht zurück: sowohl Sterben und Auferstehung Jesu sind für mich "Glaubenswahrheiten", also etwas Großartiges, in das ich nur hineinleben und hineinvertrauen kann. Genauso verhält es sich mit der Auferstehung der Toten, von der das Glaubensbekenntnis spricht - es ist ein Versprechen, dass ich gewöhnlicher Sterblicher an der Erfahrung Jesu teilhaben kann. In dem ich vertraue, werde ich teilhaftig - das "Jenseitige" ist insofern für mich in gewissem Sinne irrelevant, unnötige Sorge, denn im Vertrauen überlasse ich diese Sorge dem anderen.

Insofern ist mir auch die Beunruhigung durch "Dogmatik" eher fremd, das LThK schreibt von "absoluter Zukunft", also etwas in dem Dogmatik mindestens so verdampft ist wie das massivste schwarze Loch durch die Hawking-Strahlung.

 

Im Vertrauen auf das Großartige weitergehen, bis durch den "Ereignishorizont" unseres Todes, das ist für mich entscheidend und das Verwandelnde, was sollte ich mich da von sinnlosen Spekulationen ablenken lassen?

 

 

Eben. Warum solltest du? Dein "Im Vertrauen auf das Großartige weitergehen" halte ich für einen weisen Rat (nicht nur für Christen). Ich war ehrlich gesagt irritiert, dass meine Ausführungen über die dogmatischen Hintergründe des Glaubens an die Auferstehung des Fleisches dich hatten beunruhigen können. (Meine Zitate aus dem LThK stammten übrigens aus der 2. Auflage, Stichworte "Auferstehung des Fleisches" und "Auferstehungsleib", nicht aus der aktuellen dritten). Natürlich gibt es da Ungereimtheiten, und je weiter man das Nachdenken spinnt, desto mehr solcher Widersprüche tauchen auf.

 

Um ein Beispiel zu nennen: Zu dem, was katholische Christen glauben sollen, gehört, dass die Seele unsterblich ist. Deshalb kann direkt nach dem Tod eines Menschen dessen Seele einem ersten persönlichen Gericht unterzogen werden, dem am Jüngsten Tag ein weiteres Gericht für den ganzen Menschen folgt (KKK 1022 "Das besondere Gericht", KKK 1038 "Das letzte Gericht"). Nach der ebenso dogmatischen Ansicht der evangelischen Christen ist jedoch die Seele nicht unabhängig vom Leib zu denken und somit auch nicht unsterblich - es stirbt der ganze Mensch und wird als Ganzes auch am Jüngsten Tag auferstehen; dann gibt es das einzige, das Jüngste Gericht. Höchstens eine von beiden Vorstellungen kann richtig sein. Dennoch gehen Katholiken davon aus, dass auch evangelische Christen in den Himmel gelangen können, und umgekehrt (hoffe ich jetzt mal), egal was ihre Dogmen zum Ablauf sagen.

 

Tatsächlich wissen wir aber gar nichts. Wir können nur glauben oder (meine Wahl) nicht glauben.

 

Alfons

 

 

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Mach Dich nicht lächerlich! Das hast Du doch geschrieben, oder nicht? Ist das das Glaubensbekenntnis, das auch Thomas von Aquin kannte, oder nicht? Wenn nicht, möchte ich von Dir wissen, wie das Credo des Thomas von Aquin lautete!

 

 

Was das Glaubensbekenntnis angeht, ist der mehrmals verändert worden, was, wie gesagt, ehe auf ein Diktat aus Überzeugung (nicht aus dem Glauben) hinweist, der von anderen verfasst ist und nicht eigene Glaube eines Menschen darstellt. So finde ich den Glaubensbekenntnis unzuverlässig, was die Auferstehung angeht.

 

Lieber Julius, entschuldige mich, dass ich zu ernst dich betrachtet habe. Hab nicht sofort erkannt, dass du ernsthafte Probleme hast, das Gelesene zu verstehen. Sicher Spreche ich (und schreibe hier), nicht perfekt. Gott spricht auch nicht Deutsch. Das "Credo" aber, über mehrmals veränderten Glaubensbekenntnis ist von mir, wenn du dabei mich auch mit Thomas von Aquin verwechselst. Sogar womöglich hast du auch Recht, denn ist es doch möglich, dass ich wiedergeborene Thomas von Aquin bin, so nah liegen mir seine Gedanken.

 

Tatsächlich wissen wir aber gar nichts. Wir können nur glauben oder (meine Wahl) nicht glauben.

Manche von uns, wenn du Menschen meinst, wissen es bestens. Und ich überzeugt bin, reden sie nie darüber. Ich rede, weil nicht einverstanden bin, irgendwas von Menschen zu verheimlichen. Dennoch dein Anliegen ist kaum Wahrheit über die Übergänge (das Sterben) zu erfahren, ehe ein Wunsch zu erkennen, wieweit Dogmatismus (nicht die Dogmatik, als Lehre) bei diesen Fragen Überhand nimmt.

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Dennoch dein Anliegen ist kaum Wahrheit über die Übergänge (das Sterben) zu erfahren, ehe ein Wunsch zu erkennen, wieweit Dogmatismus (nicht die Dogmatik, als Lehre) bei diesen Fragen Überhand nimmt.

 

Ich hatte in diesem Thread gefragt, wie sich Christen die "Auferstehung des Fleisches" vorstellen, weil selbst dogmatische Aussagen darüber mir arg konfus erscheinen, und ich habe einige sehr schöne Antworten dazu erhalten. Dafür bedanke ich mich hier ganz herzlich.

Mein Anliegen war nicht, die "Wahrheit über das Sterben" zu erfahren, oder was du für die Wahrheit hältst. Warum auch? Auf die Frage, wie es ist, zu sterben, erhält jeder Mensch früher oder später eine Antwort. Garantiert. Ich verstehe die Ungeduld nicht. Jeder wird es erfahren. Du kannst da ganz beruhigt sein.

Alfons

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Manche von uns, wenn du Menschen meinst, wissen es bestens.

Nein, tun sie nicht. Maximal behaupten/glauben sie, es zu wissen.

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Wie man sich diese "Auferstehung des Fleisches" vorzustellen hat, finde ich ein spannendes Thema.

Hi Alfons!

 

So, wie Du das schreibst, könnte man denken, dass es da Vorschriften gibt. Man hat solche Vorschriften immer wieder zu erlassen versucht, aber das mit den Vorschriften klappt nicht. Jeder macht sich da seine eigenen Vorstellungen, manche geben sich sogar fleißig Mühe, sich KEINE Vorstellungen zu machen. Diese (Nicht-)Vorstellungen entspringen genau genommen nicht einer Lehre, die von außen entgegengebracht wird. Sie gehorchen auch keinen Vorstellungen, sondern liegen einfach vor. Dieses Vorliegen kann man natürlich noch genauer aufdröseln. Aber auch durch das Aufdröseln stößt man immer wieder auf Grundlagen, die von Erziehung und Verpflichtung nur sehr bedingt beeinflussbar sind.

 

 

Vor allem: Finden die Auferstehung und das damit verbundene Gericht individuell statt, also direkt nach dem Tod jedes einzelnen Menschen, oder gibt es eine kollektive Totenauferstehung am Ende aller Zeiten?

 

Für beides lassen sich im Neuen Testament Hinweise finden.

Dazu hat Gouvi schon einiges Erhellendes geschrieben.

 

Die Hinweise in der Bibel sagen über die Umstände des Gerichts ungefähr so viel aus, wie der Schöpfungshymnus in Gen 1 über die Erschaffung der Welt aussagt. Nicht sehr erklecklich.

 

Die Hinweise in der Bibel sagen primär etwas aus über die Vorstellungswelt ihrer Verfasser, manchmal sogar über ihre Tagesverfassung.

Aus dem Hinweis: "Heute noch ..." kann man kein Datum erschließen, wann der gute Schächer ins Paradies einzieht. Sondern man kann lediglich die Glaubensüberzeugung des Evangelisten Lukas ablesen, der selbst einem üblen Verbrecher (dem Schächer) ein unverzügliches, ewiges Heil zu-hofft und zu-glaubt. So sieht Lukas das Verhältnis von Gott zu einem Sünder, der sich flehend an Jesus wendet. Von Gericht ist da überhaupt nicht die Rede, ebenso wenig von ausgleichender Gerechtigkeit, von Strafe oder von einem Aufschub des Heils bis zum Endgericht.

Von all diesen Dingen kann Lukas nichts wissen. Was nach dem Tode geschieht ist ein unerschließliches Geheimnis. Wissen kann Lukas so etwas nicht. Aber er kann dem Schächer was wünschen. Und er kann darauf vertrauen, dass Gott diesen Wunsch erfüllt.

 

Um diese Hoffnung und diesen Glauben in eine schreibbare und vorstellbare Form zu bekommen, bastelt Lukas nun an einem Bild weiter, dessen Wurzeln schon viel, viel älter sind, als er selbst. Hoffnung angesichts des Todes und Glauben an etwas Göttliches/Götter/Gott waren ja die verdienstvollen Ergebnisse früherer Glaubensbastler. Lukas greift eine alte Paradiesvorstellung auf und bastelt nun weiter: "Heute noch!" Alles wird wieder so gut, wie es ursprünglich bei Gottes guter Schöpfung gewesen war. Auch vom Paradies WEIß Lukas nichts - auch die Paradiesvorstellung ist eine Glaubensaussage, die uns nicht Wissen gibt (nicht einmal einen Hinweis auf ein Wissen), sondern einen Hinweis auf den Glauben und die Glaubensbastelei früherer Generationen.

 

Wie wird es nach dem Tode weiter gehen?

Deine weiteren Erklärungen tragen einen hübschen Salto in sich:

Deine Überlegung, ob der Zeitpunkt des Todes und der viel spätere Zeitpunkt des kollektiven Gerichts für den Betroffenen zusammenfallen, stellen mich vor die Frage: Glaubst Du denn selber an die Auferstehung? Oder versuchst Du hier nur eine gangbare Brücke für all jene zu bauen, die (anders als Du) daran glauben? So eine Art Service-Leistung für Andersgläubige als Dich selbst?

 

Aber selbst mit dem besten Willen wirst Du keine Hinweise darauf geben können, wie es geschehen wird. Sondern Du kannst uns nur mitteilen, wie Du Dir dieses Geschehen halbwegs widerspruchsfrei auf eine Reihe bekommst. Und zwischen diesen beiden Anliegen (1. Geschehensbeschreibung / 2. Kreative Überprüfung auf Widerspruchsfreiheit) liegt ein abgrundtiefer Graben.

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auch "Ein Münchner im Himmel" von Ludwig Thoma ist ein hübsches Beispiel, und die Erzählungen über Nahtoderlebnisse, die ja nicht danach klingen, als sei man nun erst einmal einige Jahrmillionen lang als Körper nicht existent, während die Seele, ebenfalls einige Jahrmillionen lang, Gott entgegengeht.

Auch die Nahtoderlebnisse geben keinen Hinweis auf das Geschehen und Erleben nach dem Tode.

Sie geben uns nur eine erstaunliche Rundumschau, was sich Menschen so vorstellen oder sich vorzustellen ersehnen.

 

Ich habe gelegentlich schon mal gemutmaßt:

Ich gehe bezüglich Nahtoderlebnissen leer aus. Über die Frage nach dem ewigen Leben habe ich mir schon so viele Gedanken gemacht, so viele Himmelsbars konstruiert, dass sich mein Kopf im Zustand des fortgeschrittenen Sauerstoffmangels über diese Themen keine Gedanken mehr machen muss. Pech für mich. Zunächst einmal.

Bei Marcellinus und Tribald dagegen mutmaße ich schon einiges mehr. Wenn dann ihr Großhirn nicht mehr die Kraft hat, die animalischen Wünsche und Sehnsüchte davon abzuhalten, Bilder zu produzieren.

Bei ThomasB. mutmaße ich dagegen eine große Überraschung: Dass seine so sorgsam kirchenkonform gepflegten Wünsche mit den archaischen und animalischen Wünschen zusammenrauschen. Das könnte ein prima Feuerwerk ergeben.

Alles natürlich wildeste Mutmaßungen. Wie's wirklich kommt, weiß keiner. Und noch weniger weiß jemand, ob seine archaisch veranlagten Wünsche und Bilder dann anschließend Wirklichkeit werden. Oder ob es im Jenseits dann völlig anders aussieht. Oder ob schlichtweg der Lichtschalter ausgeknipst wird.

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Lieber Mecky,
Danke für deine Bemerkungen. Sie waren aber nicht mehr notwendig - meine Frage vom Anfang ist weitgehend beantwortet (einen Verteidiger der Neuscholastik hatte ich hier nicht wirklich erwartet) - und ich hatte bereits so etwas wie ein Schlusswort geschrieben und mich bei allen Beiträgern bedankt. Was ich gerne noch einmal wiederhole.

Alfons

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