Werner001 Geschrieben 22. August 2017 Melden Share Geschrieben 22. August 2017 1 minute ago, Frank said: Versteh einer den Irrsinn. Da hab ich grad einen Bewohner ins Krankenhaus einweisen lassen, weil der keine Kohle für die Fahrt zur ambulante Behandlung beim Orthopäden hat und in seinem Fall die Krankenkasse die Fahrtkosten nicht übernimmt. Anstatt der Low-Budget-Variante - mit dem Taxi in die Nachbarstadt in die Praxis, anschauen lassen, behandeln, wieder heim, nehmen wir nun also das XXL-Kostenpacket eine Nacht Übernachtung im Krankenhaus. Das versteh wer will. Wieso, das ist doch das deutsche Standardsystem. Die irre teure Krebsbehandlung wird ja auch bezahlt, die Vorsorgeuntersuchung nicht. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 28. September 2017 Autor Melden Share Geschrieben 28. September 2017 Faszinierend die Unterschiede in den Bibelübersetzungen. Beim stöbern durch den Android-App-Store stiess ich auf eine "Gallifreyan-Übersetzer" (ich verlinke nicht dorthin, soll ja kein Werbeblock werden) Nun, die so erstellte Grafik aus Kreisen und Punkten könnte ein tolles Hintergrund-Bild für meine Uhr werden. Was nehm ich? Einen Text aus der Bibel (Ich suche immer noch, für Tipps bin ich dankbar. Beim googeln stieß ich auf: Psalm 31, 16: "Meine Zeit, steht in deinen Händen" Das ist aber - und hier schließt sich der Kreis zum Eingangssatz - die Lutherbibel-Variante. In der Einheitsüberetzung heißt der gleiche Vers: Psalm 31, 16: "In deinen Händen liegt mein Geschick" Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 28. September 2017 Melden Share Geschrieben 28. September 2017 Um von der Einheitsübersetzung einen Schritt weiter zurückzugehen: in der Vulgata (amtliche lateinische Übersetzung nach dem Vat II): heißt es "sortes meae" und die EÜ hat dieses wörtlich übersetzt. Um die Textvorlage, die Luther zu Grunde legte, fehlen mir sowohl die Texte ala auch die nötigen Sprachkenntnisse. Eigentlich (so habe ich das noch gelernt) gehen Luther und Vulgata beide auf den Urtext zurück. Aber Text- und Übersetzungsgeschichte sind beides reizvolle Gebiete der Sprachwissenschat (und nicht nur bei biblischen Texten). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 28. September 2017 Melden Share Geschrieben 28. September 2017 Wörtlich steht da: בְּיָדְךָ עִתֹּתָי in-Hand-deine Zeiten-meine (sind) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 28. September 2017 Melden Share Geschrieben 28. September 2017 So. Und jetzt kommt die Aufgabe (des Exegeten), zu klären, was "Zeiten" im damaligen Kontext so alles bedeutet hat und wie man diesen Bedeutungsraum am besten ins heutige Deutsch überträgt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 28. September 2017 Autor Melden Share Geschrieben 28. September 2017 Bei der Sache "Meine Zeit in deinen Händen" und "Mein Geschick in deinen Händen" seh ich deutliche Unterschiede. Unter ersterm versteh ich das ob ich lange lebe oder nur kurz, ob es glücklichhe Jahre sind oder eher schwere, all das liegt in Gottes Hand. Ist mein Geschick in seinen Händen, dann gehts um sowas was das Sprichwort mit "Der Mensch denkt, Gott lenkt" zusammenfasst. Ich kann versuchen das beste aus meinem Leben zu machen, obs was wird hab ich nicht in der Hand. Das liegt in Gottes Hand. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 28. September 2017 Melden Share Geschrieben 28. September 2017 Die Aufgabe des Exegeten kann ich nicht übernehmen - der zu suchen hätte, wie die Begriffe an anderen Stellen verwendet werden. Ich kann lediglich andere Übersetzungen anbieten: Zürcher Bibel: In deiner Hand steht mein Geschick Buber Rosenzweig: In deiner Hand sind meine Fristen Hirsch: In deiner Hand liegen meine Geschicke Hirsch merkt weiterhin an, dass hier nicht das allgemeine Wort für Zeit (ich kann kein Hebräisch schreiben) verwendet wird, vielmehr ein Wort, dass für Zeitabschnitt / Lebensabschnitt steht - für die besonderes charakteristischen Zeiten, die Geschicke eben, stehe. Ich besitze keinen Kommentar zum AT, wenn ich mir die Struktur des Psalms oberflächlich und auf Deutsch ansehe, dann findet sich in ihm der psalmentypische Wechsel zwischen zwei Blickwinkeln, das Vertrauen in Gott einerseits, die Bedrohung andererseits. Die Verse sind ebenso typische Doppelsätze, d.h. man muss sie immer zusammen lesen, um ihren Sinn richtig zu erfassen. Oft kann man am Zeilenbruch gut gedanklich ein "d.h." oder "denn" einfügen. Zum Beispiel in V. 10 1. Teil "sie mir gnädig, denn mir ist bang", was bedeutet - 2. Teil - "ich bin schwach geworden vor Gram" In V. 16 stünde dann der erste Halbsatz, dass das was-auch-immer des Psalmbeters in Gottes Hand steht, was im zweiten Halbsatz präzisiert wird mit der Bitte, Gott möge es retten. Ein abstrakter Zeitbegriff passt hier keineswegs, denn wie sollte Gott meine Zeit retten? Der Gedanke mein Geschick, meine Situation(en) hingegen fügt sich hier besser ein. Der Psalmbeter erlebt seien Geschicke, seine Lebensabschnitte als bedroht und fleht um Rettung. Etwa in diese Richtung scheint mir eine Interpretation gehen zu können. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 28. September 2017 Melden Share Geschrieben 28. September 2017 Also... Der Botterweck (Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament) widmet dem עת neun ganze Seiten Ich zitiere hier mal die in meinen Augen die wichtigste Zusammenfassung (die dann auch für die Buberübersetzung spricht). עת ist im AT durchweg ein Zeitbegriff: "...durch genitivische Näherbestimmungen und andere Kontruktionen unterstrichen, wird eine bestimmte Zeit im Kreislauf der Natur, im menschlichen Leben, in der Geschichte definiert oder gewertet..." Frist/Zeitabschnitt dürfte daher das passendste deutsch Wort im Kontext sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 28. September 2017 Melden Share Geschrieben 28. September 2017 (bearbeitet) Gesenius' hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament führt die Stelle Ps 31, 16 unter den Ausführungen zum Plural von עת explizit unter Punkt a) auf und gibt die Bedeutung mit "Schickungen" und "Begegnisse" wieder, wobei er die von Elima bereits genannte lateinische Variante der Vulgata (mit Verweis auf die Septuaginta) zitiert: in manibus tuis sortes meae. Daher würde ich, wenn man es deutsch haben will, der Übersetzung mit "Geschicke" den Vorzug vor einer temporalen Lesart geben. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 28. September 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 28. September 2017 Melden Share Geschrieben 28. September 2017 Wenn das Wort nicht jede Lyrik erschlüge, schlüge ich "Schicksalsmomente" vor. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 Warum nicht "jeden Herzschlag" oder "jeden Atemzug"? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 vor 3 Stunden schrieb Flo77: Warum nicht "jeden Herzschlag" oder "jeden Atemzug"? Mir wäre das als "Übersetzung" zu weit weg vom Wort-Bedeutungsfeld, das der Urtext hergibt. Für private Beten - wenn hilft - gern. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 Ich meditiere das im Moment aus anderem Anlass anhand "Kabhi Khushi, Kabhi Gham" (scheitere allerdings noch an der un-hymnischen Art unserer Sprache). Ins Englische wurde das mit "sometimes there's happiness, sometimes there's sorrow" übersetzt. Im Deutschen wird die Wendung "In guten wie in schweren Tagen" verwendet (span. "A veces alegria a veces tristeza", ital. "A volte felicita, a volte tristezza"). Mit "Was auch immer kommen mag, in jeder Stunde jedem Tag" scheint mir die Tiefe der Aussage auch noch nicht im Kern erreicht (als Arbeitsversion für einen deutschen Text zur Melodie geht's im Moment an). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 vor einer Stunde schrieb Flo77: "Was auch immer kommen mag, in jeder Stunde jedem Tag" *grusel* Das klingt nach NGL aus den Siebzigern. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tribald Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 vor 1 Stunde schrieb Flo77: Ich meditiere das im Moment aus anderem Anlass anhand "Kabhi Khushi, Kabhi Gham " sometimes happy, sometimes sad" ist wohl die gültige engliche Fassung(Übersetzung) Zumindest ist mir das so erinnerlich. Wie bist du denn darauf gestoßen? fragend...................tribald Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 Synkretismus meets Bollywood meets Katholizismus. Man muss sich doch sehr wundern. Saluti cordiali, Studiosus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tribald Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 vor 11 Minuten schrieb Studiosus: Synkretismus meets Bollywood meets Katholizismus. Man muss sich doch sehr wundern. Saluti cordiali, Studiosus. Warum? Ist doch ne interessante Mischung. schmunzelnd...................tribald Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 vor 26 Minuten schrieb Studiosus: Synkretismus meets Bollywood meets Katholizismus. Man muss sich doch sehr wundern. Saluti cordiali, Studiosus. "Synkretismus ist vielleicht die einzige Weltreligion." (Yuval Harari) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 vor 1 Stunde schrieb ThomasB.: *grusel* Das klingt nach NGL aus den Siebzigern. Ebent. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 29. September 2017 Melden Share Geschrieben 29. September 2017 vor einer Stunde schrieb Studiosus: Synkretismus meets Bollywood meets Katholizismus. Man muss sich doch sehr wundern. Was verwundert Dich? Die Methode profanes Liedgut mit einem neuen Text zum geistlichen Lied zu machen, ist uralt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 13. Dezember 2017 Autor Melden Share Geschrieben 13. Dezember 2017 Bei uns im Stationszimmer hängt ein Kalender. Ein Werbegeschenk eines Pflegebettenherstellers. Soweit so gewöhnlich. 9 von 10 Firmen verschenken solche Kalender. Nun wirbt dieser Pflegebettenhersteller mit dem Satz: "Ihr Bett - unsere Leidenschaft" Hallo? Gehts noch? Die sollen mit ihrer Leidenschaft von meinem Bett fern bleiben! Wenn Leidenschaft, in meinem Bett, dann ist das meine, für ihre Leidenschaft können die sich ein anderes Bett suchen. Der Nachtpfleger geht dann mal empört in sein leidenschaftsloses Bett. Schönen Tag, euch! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 13. Dezember 2017 Melden Share Geschrieben 13. Dezember 2017 (bearbeitet) Am 29.9.2017 um 12:47 schrieb Flo77: "Kabhi Khushi, Kabhi Gham" Im Dialekt geht das doch: Hab ' I Sushi, hab I Kram (okay ich brauch noch schlechtes essen in einer silbe) bearbeitet 13. Dezember 2017 von Kulti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 13. Dezember 2017 Melden Share Geschrieben 13. Dezember 2017 vor 25 Minuten schrieb Kulti: Im Dialekt geht das doch: Hab ' I Sushi, hab I Kram (okay ich brauch noch schlechtes essen in einer silbe) Hast Du für "Kram" auch ein Rezept? Suche noch was Schnelles zu Mittag. (schnell und nicht so lecker wäre manchmal hinnehmbar, sollte "Kram" aber kompliziert und abscheulich sein, mach Dir keine Mühe!) Übrigens gibt es auch einen passenden Song für den Tag, der die schöne Zeile "Sometimes happy, sometimes blue" in einen ebenso christlichen wie auch idealistischen Zusammenhang stellt und gut zum heutigen Tag (Rückbesinnung von US-Bürgern auf ihre Werte) passt. Hier in der Interpretation von Leonard Cohen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 13. Dezember 2017 Melden Share Geschrieben 13. Dezember 2017 Das heißt nicht Kram sondern G-Rahm und bezeichnet klassischerweise eine Speise aus Sahne, Kartoffeln (Grumbeere), Fleisch- und Wurstresten, reichlich Kräutern und einer Scheibe Cheddar. Das Gericht kann in der Pfanne oder im Ofen zubereitet werden. Ist es ein Scheigrahm wurde der Rahm mit Eiern verschlagen und eine Art schnittfestes Gratteng hergestellt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 13. Dezember 2017 Melden Share Geschrieben 13. Dezember 2017 sollte jemandem ein Alder-Grahm angeboten werden wurden die Kartoffeln vollständig durch die Gemüsereste der letzten Woche ersetzt. In einem Süß-Grahm dagegen sind statt der Kartoffeln Toast- oder Weißbrotscheiben und die Sahne wird nicht nur mit Eiern sondern auch Mehl angedickt. Statt mit Kräutern wird der Süßgrahm mit Zucker gewürzt und nach dem Backen mit Kompott und Zimtzucker serviert. Nach der dritten Portion wird der Süßgrahm übrigens zum Hüft-Grämen... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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