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Wenn der Lehrer ausrastet...


Katta

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Sanktionen jeder Art beheben NIE das Problem: "Druck erzeugt Gegendruck".

Lass mich raten: Du hast noch nie unterrichtet.

 

Lass mich raten, du hattest es noch nie mit einer entsprechenden Klasse zu tun ...

 

Wir haben zu meiner Zeit auch den einen oder anderen Lehrer zum Nervenzusammenbruch getrieben, einer davon ist daraufhin sogar aus dem Dienst ausgeschieden. Das waren aber alles Lehrer, welche es selbst provoziert haben. Wir waren bei Leibe keine Engel, aber so, wie oben beschrieben waren wir nun wirklich nicht (ok, Handy & Co konnt sich damals keiner leisten), aber wenn sich ein Lehrer zuviel herausgenommen hat, dann war Achterbahn. Die Lehrer mussten sich den Respekt erst verdienen, ganz einfach. Strafen haben da nicht wirklich was genützt, eher im Gegenteil, die waren für uns ein Ansporn.

 

Wenn ich allerdings heute so in der TH in der Vorlesung sitze, wird mir klar, daß die Jugend heute auch nicht mehr das ist, was sie nie war ... gestört wird eher unabsichtlich, ansonsten wird der Prof halt einfach ignoriert und am Laptop oder Handy halt was gezockt oder gechattet ... oder man geht halt einfach nicht in die Vorlesung ...

 

Ich habe nicht genau verstanden, was du mit diesem Beitrag sagen willst. (Dass du früher ein cooler Hund warst, das ist uns hier ohnehin allen klar. :ninja: ) Aber was sonst? Es ging doch um die Frage, wie man als Lehrer mit einer undisziplinierten Klasse umgehen kann. In diesem Zusammenhang hat die Forantin Sonne die These aufgestellt, dass Sanktionen jeder Art nie das Problem beheben. Eine sehr steile These, würde ich sagen. Gleichwohl, teilst du diese Auffassung? Und wenn ja, welche Alternativen hättest du anzubieten?

Dale

 

Was man da raten kann, ist die Frage, ich hatte und habe es da leichter, wenn ich unterrichte und es geht mir wer auf den Senkel, dann fliegt derjenige einfach, rechtfertigen darf er sich dann bei demjenigen, der für den Kurs bezahlt hat. (Meist der Chef aber, je nach Kurs, auch mal ein Amt oder die Eltern, mir ist das persönlich egal).

Was ich damit sagen wollte war eigentlich, daß es AUCH darauf ankommt, wie man als Lehrer auftritt, denn Respekt muss man sich verdienen, aber dafür muss man a) ein Händchen haben und B) funktioniert es nicht immer (was hier der Fall zu sein scheint )

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Kann aber auch sein, der Unterricht ist nicht gut, oder der Lehrer ist schlecht, oder beides. Kann alles sein.

Daß Katta diese Probleme in der anderen Klasse nicht hat und alle anderen Lehrer die gleichen Probleme mit dieser Klasse spricht eher dagegen, daß es hier an den Lehrern liegt.

Und vielleicht sollte Katta und Kollegen sich deshalb auch nicht die Situation zu ihrem Problem machen.

 

Wie schon angesprochen Brief an Ausbildungsstelle, Brief an Eltern (nicht angekündigt... Schulblock ist vor bei und der Schüler wird an der Ausbildungsstelle mit nem Chef-Anschiss begrüßt), Unterrichtsausschluss, demütigende Strafen... Ich muss aufhören zu schreiben ich mutiere zum Sadisten... Egal was, Hauptsache die Lehrer haben das Problem los und jemand anderer (vorzugsweise der Schüler) an der Backe

 

Die Sanktionen sollten treffen,aber nicht demütigen.

Das geht durchaus.

Beim Brief an die Eltern bin ich nicht sonderlich zuversichtlich: Den lesen und beherzigen nur die eltern,deren Kinder ohnehin nicht das Problem sind.Jetzt mal abgesehen davon, dass einige Schüler/innen evtl.schon 18 sind.

Unterrichtsauschluss wird manchmal eher als Belohnung denn als Strafe wahrgenommen.

 

Handys wegnehmen (minestens 1 Tag, abholen durch Eltern bei Schülern unter 18), Deos wegnehmen.

Die Damen und Herren anders setzen, evtl auseinander (ja, ich weiß. gewünscht ist der Stuhlkreis, also sehr böser Vorschlag).

Nach besonders schlimmen Tagen eine HÜ schreiben lassen, da ddürften die Noten dann ja entsprechend ausfallen. Ist jetzt auch nicht der Burner...

 

Einzelgespräche mit Schülern könnten helfen, um herauszubekommen, wer eher bereizt ist, mitzumachen.

 

Am Rande: Berufsschüler sind im 1.Ausbildungsjahr zwei Tage in der Schule. Ab dem 2.Ausbildungsjahr nur noch einen Tag. Berufsschüler sind für die Zeit in der Berufsschule freizustellen. Das böse Erwachen kommt schon im 1.Ausbildungsjahr. Nämlich wenn die Berufsschule offizielle Schulferien hat und der Auszubildende an den Berufsschultage zur Arbeit muss.

Wie an anderer Stelle schon erwähnt, wir haben hier mit den Berufsschulen relativ gute Kooperationen und werden über das Verhalten der Schüler weitestgehend informiert.

 

P.S. Es gibt auch Blockunterricht. Ist in unserer Region bei Arbeitgebern nicht beliebt.

 

Ja, das ist ja überall so-ich war ja zwei Jahre an 'ner Berufsschule. Wobei ich viel mit den Dauergästen(BVJ, BF, Höhere Berufsschule) zu tun hatte.

Handy weg für einen Tag geht ja trotzdem, im Notfall müssen sie es sich halt nach der Arbeit abholen.

bearbeitet von mn1217
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Wer als Lehrer seine Klasse als Sauhaufen ansieht und sie so nennt, ob vor Ort in der Klasse, hier im Forum oder auch nur in seinen eigenen Gedanken, hat keine Respekt, lehrt keinen Respekt, kann keinen Respekt erwarten und hat auch keinen verdient.

 

Wenn der Lehrerin die Schweine stinken, hat die Schülerin mit dem Deo für die korrekte Beantwortung der gestellten Frage eigentlich die Höchstpunktzahl verdient.

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Wer als Lehrer seine Klasse als Sauhaufen ansieht und sie so nennt, ob vor Ort in der Klasse, hier im Forum oder auch nur in seinen eigenen Gedanken, hat keine Respekt, lehrt keinen Respekt, kann keinen Respekt erwarten und hat auch keinen verdient.

 

Wenn der Lehrerin die Schweine stinken, hat die Schülerin mit dem Deo für die korrekte Beantwortung der gestellten Frage eigentlich die Höchstpunktzahl verdient.

Ich kann mich an eine Unterrichtsstunde erinnern wo uns als Schüler der Lehrer als Schweine tituliert hat - es war durchaus angemessen (obwohl er als Lehrer ein Totalausfall war).
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Daß sich diese Illusion mit dem verdienten Respekt immer noch hält. Respekt hat nichts mit Manieren oder gutem Benehmen zu tun. Im Gegenteil.

 

Der Benimm dient dazu die Arbeitsatmosphäre auch dann zu erhalten, wenn der Respekt eben nicht da ist. Klar ist es leicht sich an Klassenregeln oder ähnliches zu halten, wenn die Lehrkraft respektiert wird. Meine persönliche Hochachtung hatten im Laufe meines Schullebens allerdings höchstens 20% der erlebten Lehrkräfte.

 

Ob man das nun Respekt vor dem Amt nennen will oder einfach Selbstbeherrschung ist im Grunde egal.

 

Im Laufe eines Berufslebens laufen einem derart viele Vorgesetzte über den Weg, bei denen Respekt gar nicht erst aufkommen will und man hat deren Anweisungen trotzdem zu befolgen - sonst ist man den Job schnell wieder quitt.

Und im Privatleben gelten in vielen Situationen ähnliche Regeln.

 

Ausrasten würde ich als Lehrer nicht - aber den Schülern das Leben zur Hölle machen ist trotzdem machbar.

(Und wieso haben wir aufeinmal alle Gouvis Avatar?)

bearbeitet von Flo77
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Daß sich diese Illusion mit dem verdienten Respekt immer noch hält. Respekt hat nichts mit Manieren oder gutem Benehmen zu tun. Im Gegenteil.

 

Der Benimm dient dazu die Arbeitsatmosphäre auch dann zu erhalten, wenn der Respekt eben nicht da ist. Klar ist es leicht sich an Klassenregeln oder ähnliches zu halten, wenn die Lehrkraft respektiert wird. Meine persönliche Hochachtung hatten im Laufe meines Schullebens allerdings höchstens 20% der erlebten Lehrkräfte.

 

Ob man das nun Respekt vor dem Amt nennen will oder einfach Selbstbeherrschung ist im Grunde egal.

 

Im Laufe eines Berufslebens laufen einem derart viele Vorgesetzte über den Weg, bei denen Respekt gar nicht erst aufkommen will und man hat deren Anweisungen trotzdem zu befolgen - sonst ist man den Job schnell wieder quitt.

Und im Privatleben gelten in vielen Situationen ähnliche Regeln.

 

Ausrasten würde ich als Lehrer nicht - aber den Schülern das Leben zur Hölle machen ist trotzdem machbar.

(Und wieso haben wir aufeinmal alle Gouvis Avatar?)

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Nun müssen Jugendliche ja auch erst lernen, wie man mit Vorgesetzten umgeht-auch mit Vorgesetzten, die einem nicht passen. Auch dafür ist Schule gut.

In der Berufsschule allerdings ist ja schon einges an "Vorsozialisierung" bezüglich Schule geschehen.

Das heißt aber auch leider, dass Berufsschullehrer oft das ausbaden müssen, was andere Schulen, Eltern-und leider tw auch gesellschaftliche Verhältnisse-neun Jahre lang verbockt haben.

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Sich Respekt verdienen ist eine tolle Sache. In den meisten Fällen. Aber es geht nicht immer. Es gibt Schüler, die zollen einem Lehrer niemals verdienten Respekt. Zwar gibt es Vollblutpädagogen, denen es gelingt, zu jedem Schüler eine Respektbeziehung aufzubauen - aber erstens sind das nur wenige, besonders begabte Lehrer. Und zweitens kostet es auch diesen Lehrern eine Menge Zeit und Kraft, die nicht jedermann hat. Besonders, wenn sich in einer Klasse die Zahl der extrem aufmerksamkeitsbedürftigen Schüler massiert.

 

Klar sind auch manchmal die Lehrer schuld. Es gibt leider viele Lehrer, die schon ohne außergewöhnliche Belastungen nicht besonders respektabel sind. Es gibt auch Schüler, die niemanden so einfach respektieren - man denke nur mal an sexuell missbrauchte oder anderswie traumatisierte Schüler. Manchmal ist auch das Schulsystem das Problem. Oder die Eltern, die sich partout weigern, ihr Kind auf eine Nicht-Regelschule zu schicken oder ihr Kind für notwendige Sondermaßnahmen anzumelden. Es gibt auch den Fall, dass Eltern Kinder gegen Lehrer und Schule vereinnahmen oder ihren Hass auf ihre eigene Schulzeit über die Kinder an den Lehrern abzureagieren.

 

Insgesamt beobachte ich im Bereich der Grundschule, dass das Niveau der Lehrer eher gestiegen ist - vor allem aber das Niveau der Unterrichtsmaterialien. Die machen heutzutage echt tolle Sachen in der Schule.

In der Grundschule bemerke ich ein Übergewicht an gutmenschlichen Sozialwerten. Immer schön gesellschaftsdienlich sein! Und dann - krass dazu im Widerspruch - ungeheure Leistungsanforderungen, denen manche Schüler einfach nicht gewachsen sind. Schöne Gesellschaft, in die sie sich da eingliedern sollen! Die Schere zwischen höchst angepassten, leistungsstrebenden Schülern und sehr verächtlichen Schülern klafft weit auseinander. Individualismus wird durchaus gefördert, aber nur, wenn sich dieser Individualismus trotzdem prima einpassen lässt und ein Niveau hat, das eben so mancher geborene Sonderling einfach nicht hat.

 

In der Grundschule bekommt man das alles noch so halbwegs in den Griff. Aber wehe mit den abqualifizierten (und manchmal auch von der Klasse gemobbten) Schülern. Ein Hauptschullehrer sagte mal: "Bei dem da müssen sie vorsichtig sein. Der zündet ihnen sonst noch das Häusle an!" Also: Gaaaanz entspannt in die Klasse gehen und sich als Autorität erweisen. :) Kriegt man hin. Aber wenn es fünf Schüler dieser Art in einer Klasse gibt, bei denen auch noch eine bestärkende Gruppendynamik stattfindet?

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An dem Wort "Sauhaufen" missfällt mir nicht die Abwertung. Solange man einen solchen Ausdruck als Dampfablassen sehen kann. Mir missfällt viel mehr die mangelnde Analyse. Sauhaufen kann man doch alles Mögliche nennen. Wo genau liegt nun das Problem dieser Klasse?

Auch hinter "Die sind ein Problemfall! Bei jedem Lehrer!" steckt mir zu wenig Analyse.

 

Gewiss: Dass diese Klasse einem Lehrer als Sauhaufen auf der Seele hocken, kann ich mir bestens vorstellen. Und dass man als Lehrer in schwere Probleme geraten wird, sobald man eine solche Klasse als Klassenlehrer betreuen soll, kann ich auch gut nachvollziehen.

 

Aber aus dem "Sauhaufen" muss dann im Bewusstsein eines Lehrers etwas Differenzierteres werden. "Eine Klasse mit 25 Schülern, alle pubertierend, uneinig, sexualisiertem Jargon und häufiger Mobbingneigung, ohne Hoffnung und Interesse auf einen späteren Beruf, acht Schüler mit attestiertem ADHS, zwei Autisten, 5 Nationalitäten. Und drei Eltern kommen mir beim geringsten Anlass mit dem Rechtsanwalt. Ich bin ratlos!" Die Verzweiflung des Klassenlehrers könnte ich gut nachvollziehen.

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Mitglieder 9655 Beiträge Geschrieben 18 November 2015 - 13:20 Ich bin eine wirklich extrem geduldige Lehrerin mit viel Humor. Aber im Moment habe ich eine Klasse, da ist Hopfen und Malz verloren. Kein Lehrer schafft es dort, den Unterricht durchzuziehen, jeder geht gefrustet raus, wir sind nur noch am Bestrafen.... Motivieren scheint nicht wirklich zu helfen. Sie sind in der Ausbildung zur Zahnarzthelferin und haben bei mir Gesundheit und Behandlungsassistenz. Beispiele heute: Gegenseitige Drohungen über das Handy, Androhung von Schlägereien, Zerreißen von fremden Arbeitsblättern, Arbeitsverweigerung, lautes Singen in der Klasse, Film auf dem Handy anschauen, einander als weibliche Körperteile bezeichnen, mit Deo rumsprühen, Nägel lackieren, einfach rausgehen.

 

Aus meiner Erfahrung gibt es hier nur zwei Ansätze:

 

1. Als Lehrer auf keinen Fall die Schuld bei sich selber suchen. Denn das macht einen nur selbst kaputt und führt zu Unsicherheit, die alles noch verschlimmert. Wichtig ist auch die Absprache mit den Kollegen - und gemeinsames Vorgehen (leider leichter gesagt als getan)

 

2. Nicht versuchen, den Stoff mit Gewalt durchzupauken.

Ich hab in solchen Situationen auch schon mal demonstrativ gestreikt und jegliches Unterrichten verweigert.

In eskalierenden Situationen gibt es nur die Möglichkeit, Dampf raus zu nehmen. Klar geht das dann auf Kosten des Unterrichtsstoffes - nur von dem würden die Schüler in dieser Situation eh nichts mitbekommen. - einfach Ruhe erzwingen, mit allen Mitteln - jeder muss sich allein still beschäftigen. (Klappt anfangs nicht, aber wenn man das als Lehrer durchzieht, dann geht es irgendwann.)

Gespräche mit der Klasse führen erfahrungsgemäß nur zu weiteren Eskalationen. Besser sind da Einzelgespräche. Ich hol mir dann schon mal einen nach dem anderen vor die Klassenzimmertür (die dann leicht geöffnet bleibt, um die Kontrolle zu behalten und die Aufsichtspflicht nicht zu verletzen) und frage jeden einzelnen, was los ist. Schuldzuweisungen an andere dulde ich dann nur, wenn sie kurz und sachlich erfolgen. Vor allem anfangs die etwas Vernünftigeren holen und die ins 'eigene Boot' ziehen, indem man sie lobt und ihnen klar macht, dass sie an der Situation nicht schuld sind - und ihnen dass solches Verhalten der anderen letztendlich auch die ihrem Schaden ist. Sie ermuntern, deeskalierend zu wirken.

 

Wichtig ist auch, zu ergründen, was wirklich hinter den massiven Störungen steckt. Meist liegt das im persönlichen Umfeld der Schüler oder ... es gibt viele Gründe.

 

Aber letztendlich kann ich nur gute Nerven wünschen

sofan

bearbeitet von sofan
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Guten Morgen,

 

ich hab' grad wenig Zeit, aber:

 

- systemische Weisheit: Wer das Problem hat, hat auch die Lösung - und

- Störungen haben immer Vorrang (sogar in der Schule), sonst gehen andere Sachen nicht. Störungen müssen sofort bearbeitet werden (auch in der Schule).

 

Ich habe selbst unterrichtet (in der Oberstufe und Erwachsene, für Schulabschlüsse und später in Seminaren, die vom Arbeitgeber finanziert werden.)!

Auch im Erwachsenenumfeld mutieren vernünftige Menschen im Seminar plötzlich zu pubertierenden Schülern..... :)

Außerdem bin ich Mutter zweier pubertierender Söhne (in Schulen), also durchaus ein "Profi" und in allen Stufen Elternbeirat tätig (Schule, Stadt und Bundesland), weiß also sehr genau von was ich rede.

 

Von Schuld würde ich nie sprechen, es werden Bedürfnisse verletzt und diese drücken sich in Gefühlen/Emotionen/Störungen aus.

 

Konflikte zu bearbeiten ist u. a. mein Beruf, da kenne ich mich ziemlich gut aus (zertifizierte Mediatorin, selbständig),

Es gibt 2 Berufsfelder, die schwierig zu bearbeiten sind (sag ich aus jahrelanger Erfahrung) das sind katholische Pfarrer und Lehrer. Sehr schwierig, deshalb nehme ich von diesen beiden Berufsgruppen auch keine Konfliktlösungs-Aufträge mehr an. Sind auch in der Supervision und der kollegialen Fallberatung praktisch nicht bearbeitbar. Sie sind auch über Beratung für Veränderungsprozesse nicht zu erreichen. Konfliktlösung geht nur wenn sich beide Seiten unbedingt bewegen (wollen!) und eine Lösung suchen mit der beide Seiten sicher eine win-win-Situation erreichen. Schon diese Mindestvorgabe, um mit der Methode Mediation überhaupt zu arbeiten, geht meist nicht. Von den Schülern oder Schülervertretern geht es schon und wird gewünscht, ....es gibt ja mittlerweile in vielen Schulen eine Reihe gut ausgebildeter Schülermediatoren, aber welcher Lehrer läßt sich schon von einem Schülermediator mediieren? Lehrer wünschen meist ein "Urteil" zu ihren Gunsten (wollen das Gesicht nicht verlieren).

 

Gruß Sonne

 

PS. Prof. Dr. Gerald Hüther (Hirnforscher) hat in youtube viele interessante Beiträge zu Schule eingestellt - dann versteht man besser, wenn man es hören will.

bearbeitet von Sonne
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Guten Morgen,

 

ich hab' grad wenig Zeit, aber:

 

- systemische Weisheit: Wer das Problem hat, hat auch die Lösung - und

- Störungen haben immer Vorrang (sogar in der Schule), sonst gehen andere Sachen nicht. Störungen müssen sofort bearbeitet werden (auch in der Schule).

 

Ich habe selbst unterrichtet (in der Oberstufe und Erwachsene, für Schulabschlüsse und später in Seminaren, die vom Arbeitgeber finanziert werden.)!

Auch im Erwachsenenumfeld mutieren vernünftige Menschen im Seminar plötzlich zu pubertierenden Schülern..... :)

Außerdem bin ich Mutter zweier pubertierender Söhne (in Schulen), also durchaus ein "Profi" und in allen Stufen Elternbeirat tätig (Schule, Stadt und Bundesland), weiß also sehr genau von was ich rede.

 

Von Schuld würde ich nie sprechen, es werden Bedürfnisse verletzt und diese drücken sich in Gefühlen/Emotionen/Störungen aus.

 

Konflikte zu bearbeiten ist u. a. mein Beruf, da kenne ich mich ziemlich gut aus (zertifizierte Mediatorin, selbständig),

Es gibt 2 Berufsfelder, die schwierig zu bearbeiten sind (sag ich aus jahrelanger Erfahrung) das sind katholische Pfarrer und Lehrer. Sehr schwierig, deshalb nehme ich von diesen beiden Berufsgruppen auch keine Konfliktlösungs-Aufträge mehr an. Sind auch in der Supervision und der kollegialen Fallberatung praktisch nicht bearbeitbar. Konfliktlösung geht nur wenn sich beide Seiten unbedingt bewegen (wollen!) und eine Lösung suchen mit der beide Seiten sicher eine win-win-Situation erreichen. Schon diese Mindestvorgabe, um mit der Methode Mediation überhaupt zu arbeiten, geht meist nicht. Von den Schülern oder Schülervertretern geht es schon und wird gewünscht, ....es gibt ja mittlerweile in vielen Schulen eine Reihe gut ausgebildeter Schülermediatoren, aber welcher Lehrer läßt sich schon von einem Schülermediator mediieren? Lehrer wünschen meist ein "Urteil" zu ihren Gunsten (wollen das Gesicht nicht verlieren).

 

Gruß Sonne

 

PS. Prof. Dr. Gerald Hüther (Hirnforscher) hat in youtube viele interessante Beiträge zu Schule eingestellt - dann versteht man besser, wenn man es hören will.

In Kattas Fall müsstest Du allerdings das ganze Kollegium in Supervision nehmen. Ich denke die Situation ist klar und es gibt Vergleichsgruppen (Nachbarklasse). Ich empfehle diesbezüglich ein Gespräch mit "Ausbildung der Ausbilder-Abteilung" bei der IHK. Dort dürfte man kein Szenario finden, was es nicht gibt.
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Prof. Dr. Gerald Hüther (Hirnforscher)

Dieser Empfehlung schließe ich mich an. Habe zwei mal live Vorträge von dem Mann erlebt. Großartig. Brillant. Unterhaltsam. Instruktiv. Viel Distanz zu sich. Ist so, als würde ein kühler Wind durch's Hirnstüberl wehen. Am liebsten habe ich seine Kakerlakengeschichte.

Dale

bearbeitet von Dale Earnhardt
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"In Kattas Fall müsstest Du allerdings das ganze Kollegium in Supervision nehmen. Ich denke die Situation ist klar und es gibt Vergleichsgruppen (Nachbarklasse). Ich empfehle diesbezüglich ein Gespräch mit "Ausbildung der Ausbilder-Abteilung" bei der IHK. Dort dürfte man kein Szenario finden, was es nicht gibt."

 

?

Diese Antwort verstehe ich leider nicht! Es gibt nie identische Vergleichsgruppen. Auch in FIrmenkonflikten kann man nicht sagen "Im Nachbarteam ist alles anders", denn anderer Chef, andere Mitarbeiter, andere Themen....komplett andere Konstellation! Und was hat die IHK damit zu tun? Beschulung wird controlled über die ADD, das staatliche Schulamt, das städtische Schulamt, das Kultusministerium....auch berufliche Schulen.

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"In Kattas Fall müsstest Du allerdings das ganze Kollegium in Supervision nehmen. Ich denke die Situation ist klar und es gibt Vergleichsgruppen (Nachbarklasse). Ich empfehle diesbezüglich ein Gespräch mit "Ausbildung der Ausbilder-Abteilung" bei der IHK. Dort dürfte man kein Szenario finden, was es nicht gibt."

 

?

Diese Antwort verstehe ich leider nicht! Es gibt nie identische Vergleichsgruppen. Auch in FIrmenkonflikten kann man nicht sagen "Im Nachbarteam ist alles anders", denn anderer Chef, andere Mitarbeiter, andere Themen....komplett andere Konstellation! Und was hat die IHK damit zu tun? Beschulung wird controlled über die ADD, das staatliche Schulamt, das städtische Schulamt, das Kultusministerium....auch berufliche Schulen.

 

Wie an anderen weiterführenden Schulen unterrichten auch in der Berufsschule mehrere Lehrkräfte in einer Klasse. Und es ist ein großer Unterschied, ob nur eine Lehrkraft Probleme mit der Klasse hat oder alle (bzw. fast alle) unterrichtende Lehrkräfte.

 

Ich hatte zwei solcher Klassen in meinen fast 40jährigen Dienstzeit. Aber gut, es sind 11 Jahre vergangen und ich will deine Kompetenz nicht in Frage stellen.

 

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Klasse innen aus sich heraus grundsätzlich gestört ist.

 

In der systemischen Beratung, unter Beachtung humanistischer Grundsätze, wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch (gefangen in seinem eigenen System) einen guten (!) Grund dafür hat, warum er ein bestimmtes Verhaltensmuster an den Tag legt. Dieser gute Grund muss, wenn man eine win-win-Lösung anstrebt, erschlossen werden (siehe unten).

 

Eher meine ich, dass natürlich gleiche Gruppen untereinander solidarisch sind (Gruppendynamik). Es wird nie passieren, dass sich Lehrer nicht gegenseitig in Schutz nehmen und Parallelerlebnisse austauschen.

Natürlich finden sich immer ähnliche Vorfälle dann auch bei anderen. Das ist doch auch in FIrmen so! Es solidarisieren sich nie die Teamleiter mit den eigenen Mitarbeitern, sondern immer die Teamleiter untereinander (und reden über ihr schreckliches Team). Da geht es doch gar nicht mehr um "die Sache", sondern um ganz etwas anderes. Wie ich oben schon gesagt habe: Bedürfnisse werden nicht befriedigt (auf beiden Konfliktseiten), Emotionen kochen hoch und am liebsten hat man es einfach: Urteil - Strafe. Hilft nur leider nicht. Hält nur den Deckel auf den brodelnden Topf, bis zum nächsten Mal.

 

Vielleicht würde Katta eine systemische Aufstellung helfen.

bearbeitet von Sonne
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In der systemischen Beratung, unter Beachtung humanistischer Grundsätze, wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch (gefangen in seinem eigenen System) einen guten (!) Grund dafür hat, warum er ein bestimmtes Verhaltensmuster an den Tag legt. Dieser gute Grund muss, wenn man eine win-win-Lösung anstrebt, erschlossen werden (siehe unten).

Das schreibst du nun schon zum zweiten Mal. Dadurch wird es aber nicht richtiger. Menschen haben Gründe für das, was sie tun. "Gute" Gründe sind es aber keineswegs immer. Wenn deine "Grundsätze" nicht zulassen, das zur Kenntnis zu nehmen, solltest du dir vielleicht realistischere zulegen.

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""Gute" Gründe sind es aber keineswegs immer"

 

 

Wie gesagt: Jeder Mensch ist Bestandteil seines eigenen Systems, innerhalb dessen ist der eigene Grund ein guter Grund.

Andere Menschen haben andere eigene Systeme, kann sein, dass es keine gemeinsame Schnittmenge gibt. Dann sind die Systeme parallel.

Trotzdem hat jeder in seinem eigenen System seinen guten Grund!

 

Wenn man das nicht akzeptieren kann, dann wirds schwer mit den Lösungen. Es ist immer eine große Herausforderung andere Beweggründe nachzuvollziehen.

 

Ein Tipp ist mal zu versuchen "100 Schritte in den Mokkasins des Anderen zu gehen". In der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg ist das eine gute Übung.

Hier gibts einen Link dazu, das Skript ist ganz klasse: http://gfk-training.com/wp-content/uploads/2011/04/ef-skript-1.1.pdf

 

Wir wissen von außen zur Zeit nicht, was die Ursache des Konflikts ist und wir kennen NUR eine Seite. Es hilft nur sich hineinzuversetzen, erst dann zeichnen sich Lösungen ab.

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Eine Frage halb polemisirend, halb als Verständnisfrage:

 

Wenn jeder für jedes Verhalten einen guten Grund hat, muss dieser Grund von jedem als "gut" nachvollziehbar sein?

 

Und wenn ja (Vorsicht hier kommt die Polemik ins Spiel) welcher gute Grund, der auch für die Opfer als gut nachvollziehbar wäre, könnte die Attentäter von Paris getrieben haben?

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....taucht sogar in der Lehrerfortbildung auf :

 

 

http://lehrerfortbildung-bw.de/faecher/ethik/gym/fb2/2_analyse/w4_ohne_texte/6_schuhe/

 

 

...von wegen Psychotherapie....

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Terrorismus und Schule in einen Topf zu werfen um eine gemeinsame Antwort zu suchen, ist für mich unseriös.

 

Als Berater (selbständig) habe ich die Freiheit auch Kunden nicht zu beraten (Lehrer, kath. Pfarrer und auch andere).

Terroristen oder Menschen, die vor denen ich mich selbst schützen müsste, wegen Gewalt, würde ich auch nicht beraten.

 

Wenn Antworten gesucht werden (von Terrorismusexperten), dann versuchen sie allerdings auch die Mokkasinsmethode und suchen Erklärungen.

Wer sich mit der RAF im Nachgang beschäftigt hat, zum Beispiel mit dem dicken Wälzer von Augstein, oder den Dokus zum

Thema, der hat erfahren, dass viele Experten diese Gründe suchen und auch finden (systemische Betrachtungsweise).

 

Man muss diese Gründe nicht zu seinen eigenen machen.

bearbeitet von Sonne
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Wie gesagt: Jeder Mensch ist Bestandteil seines eigenen Systems, innerhalb dessen ist der eigene Grund ein guter Grund.

Andere Menschen haben andere eigene Systeme, kann sein, dass es keine gemeinsame Schnittmenge gibt. Dann sind die Systeme parallel.

Trotzdem hat jeder in seinem eigenen System seinen guten Grund!

Das halte ich für Ideologie. Oder schlechte Sozialwissenschaft. Je nach Geschmack. Kein Mensch ist sein eigenes System. Menschen gibt es nur im Plural. Jeder Mensch ist existenziell drauf angewiesen, in Beziehungen mit anderen Menschen hineinzuwachsen, mit anderen Menschen Beziehungsmuster zu bilden, im Guten wie im Schlechten. Einen einzelnen Menschen zu betrachten, als sei er eine fensterlose Monade, ist in etwa so sinnvoll, wie aus einem einzelnen Luftmolekül einen Sturm erklären zu wollen. Zu den "guten Gründen" hat Frank schon etwas gesagt. Wenn jeder Grund ein "guter Grund" sein soll, kannst du das Attribut "gut" auch weglassen. Es ist ohne Bedeutung.

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"Das halte ich für Ideologie. Oder schlechte Sozialwissenschaft. Je nach Geschmack. Kein Mensch ist sein eigenes System. Menschen gibt es nur im Plural. Jeder Mensch ist existenziell drauf angewiesen, in Beziehungen mit anderen Menschen hineinzuwachsen, mit anderen Menschen Beziehungsmuster zu bilden, im Guten wie im Schlechten. Einen einzelnen Menschen zu betrachten, als sei er eine fensterlose Monade, ist in etwa so sinnvoll, wie aus einem einzelnen Luftmolekül einen Sturm erklären zu wollen. Zu den "guten Gründen" hat Frank schon etwas gesagt. Wenn jeder Grund ein "guter Grund" sein soll, kannst du das Attribut "gut" auch weglassen. Es ist ohne Bedeutung."

 

Das ist sehr schwer sich in diese Denkweise einzugrooven, das muss man üben, oder Seminare dazu besuchen. Man bekommt es nicht als Himmelsgabe, es ist schwere Arbeit an der eigenen Persönlichkeit (Selbstreflexion).

 

Ich kann gut akzeptieren, dass diese Art Reflexion in deinem System (zur Zeit) nicht geht.

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