Jump to content

Konvertieren muslimischer Flüchtlinge


Shubashi

Recommended Posts

In der faz heute ein interessanter Artikel zum Konvertieren muslimischer Flüchtlinge, v.a. junger Iraner in Berlin.

 

Einige scheinen darin einen Weg zur Verbesserung ihre Aufenthaltsstatus zu sehen, religiöse Motive scheinen aber zu überwiegen.

Interessant aber auch, dass gerade in dieser Situation die großen Kirchen zurückhaltend zu sein scheinen und konservative evangelische Gruppen vorangehen.

Mission ist für die ev. Landeskirchen ein "innerkirchliches" Konzept? Wenn Menschen sich aktiv für das Christentum interessieren, erscheint mir das sehr defensiv.

 

Was sagen die katholischen Bistümer dazu?

bearbeitet von Shubashi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die katholischen Bistümer sind ja anscheinend schon seit geraumer Zeit auf der höchst modernen Schiene "was jemand glaubt, ist doch völlig egal, Hauptsache wir haben uns alle lieb".

Jemand, der die Religion wechseln will, zeigt dadurch ja nur, dass er zu religiösem Phanatismus neigt (er findet ja die eine Religion besser als die andere), und ist dewegen suspekt.

So jedenfalls mein Eindruck, nicht nur was Konvertiten aus dem Islam betrifft.

Das scheint mir aber ein spezifisch deutsches Problem zu sein, in anderen Ländern sieht nman das wohl eher traditionell, d. h. man freut sich, wenn jemand "die Wahrheit" erkannt hat und wechseln will.

 

Ich selbst sehe das gemischt. Einerseits bin ich ja der Überzeugung, dass es bei Fragen der religion keine absolute Wahrheit gibt, andererseits sehe ich aber durchaus große Unterschied zwischen den Religionen.

"Hauptsache, wir haben uns alle lieb" ist zwar kein schlechter Gedanke, aber gerade im Hinblick darauf ist es eben nicht egal, was jemand glaubt.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Was sagen die katholischen Bistümer dazu?

************** (unangemessener Ausdruck gelöscht, Elima, Mod)

 

als ich damals konvertiert war, von der evang.-luth. zur röm.kath. Konfession, hatten mir meine Mutter und mein Vater immerhin noch drei Tage Zeit gegeben, alle meine Sachen zu packen, und zu verschwinden.

bearbeitet von Elima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was sagen die katholischen Bistümer dazu?

 

Was für ne Frage! :unsure:

 

Zum Beispiel sagt dazu: das Bistum Limburg

 

"Grundsätzlich gilt:

Der Taufwunsch von erwachsenen Asylsuchenden ist nicht anders zu bewerten und zu behandeln als der Taufwunsch jedes anderen Erwachsenen!"

 

Und das heisst: So schnell wie bei Pastor Martens in Berlin geht's bei Katholen nicht (übrigens auch nicht in jeder evangelischen Gemeinde).

 

http://www.domradio.de/themen/islam-und-kirche/2015-09-23/pastoralreferent-zur-steigenden-tauf-anzahl-von-fluechtlingen-deutschland

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Was sagen die katholischen Bistümer dazu?

 

Was für ne Frage! :unsure:

 

Zum Beispiel sagt dazu: Limburg

 

Grundsätzlich gilt:

Der Taufwunsch von erwachsenen Asylsuchenden ist nicht anders zu bewerten und zu behandeln als der Taufwunsch jedes anderen Erwachsenen!

 

 

Da geht es aber nur darum, was man tun soll, wenn da jemand ist, der getauft werden will.

Die Vorgeschichte wird bewusst ausgeklammert, bzw. heißt es nur, niemand wolle ja in den (offenbar schlimmen) "Verdacht zu geraten, (...) gar Muslime „bekehren“ zu wollen."

Also nix mit Missionsarbeit.

Die evangelische Kirche im Rheinland versteigt sich gar zu der steilen These, Missionsarbeit widerspreche "dem Geist und Auftrag Jesu Christi" und sei deshalb "entschieden abzulehnen".

Aber wenn jemand absolut unbedingt Christ werden will, wird er dann schon getauft.

Immerhin etwas.

Dass die Konvertiten zu 99% bei den Freikirchen landen, sollte unter diesen Umständen eigentlich nicht verwundern.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier hat jemand keine Angst vor dem schlimmen Verdacht, er könne Moslems bekehren wollen

 

Werner

Ein islamophober Antipluralist und Stereokultist! Sein geheimer Traum ist eine römisch-katholische Welt mit Juden darin.

Steinigt ihn!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die evangelische Kirche im Rheinland versteigt sich gar zu der steilen These, Missionsarbeit widerspreche "dem Geist und Auftrag Jesu Christi" und sei deshalb "entschieden abzulehnen".

 

:lol: Was für Witzfiguren.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Was für ne Frage! :unsure:

 

Okay, Du hast recht, schlecht formuliert. Mich interessiert natürlich nicht, was die Katholiken zur Haltung der Evangelischen sagen.

 

Die Aussage der Limburger finde ich einerseits im Prinzip richtig (in Bezug auf Rücksicht gegenüber denen, die keine Interesse haben), nur ist es im Vergleich zu dem, was gesamtgesellschaftlich auch entgegenkommend an Integration für Zuwanderer geleistet wird, etwas unterkühlt. Jemand, der schon ewig hier lebt, hat es schon sprachlich sehr viel leichter, sich über das Christentum zu informieren und seine Wünsche zu artikulieren.

Ein bisschen mehr könnte gerade eine Weltkirche mit ihrer Expertise da vielleicht doch leisten?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Was für ne Frage! :unsure:

 

Okay, Du hast recht, schlecht formuliert. Mich interessiert natürlich nicht, was die Katholiken zur Haltung der Evangelischen sagen.

 

Die Aussage der Limburger finde ich einerseits im Prinzip richtig (in Bezug auf Rücksicht gegenüber denen, die keine Interesse haben), nur ist es im Vergleich zu dem, was gesamtgesellschaftlich auch entgegenkommend an Integration für Zuwanderer geleistet wird, etwas unterkühlt. Jemand, der schon ewig hier lebt, hat es schon sprachlich sehr viel leichter, sich über das Christentum zu informieren und seine Wünsche zu artikulieren.

Ein bisschen mehr könnte gerade eine Weltkirche mit ihrer Expertise da vielleicht doch leisten?

 

 

Hä? Soll die Konversion zum Christentum als Integrationsleistung anerkannt werden? Bonuspunkte für die Taufe ausloben, die das BAMF beim Asylverfahren in Anrechnung bringt? Oder was?

 

(Die "Handreichung zum Umgang mit dem Konversionswunsch von geflüchteten Menschen" ist übrigens nicht nur im Bistum Limburg im Umlauf.)

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem mit der Konversion von Muslimen zum Christentum ist nicht auf Asylsuchende in Europa beschränkt. Es ist die Regel, dass ein Muslim, der Christ werden will auch und gerade in muslimischen Ländern bei allen christlichen Gemeinden abblitzt. Die nehmen ihn nicht. Aus reinem Selbstschutz.

 

Es gibt in diesen Ländern eine sogenannte 'Schattenkirche', die massiv im Wachsen begriffen ist. Exmuslime bilden eigene Untergrundgemeinden, die in keiner Statistik erfasst werden. Wollen diese Menschen ihren Glauben offen leben, bleibt ihnen nur das Exil.

 

Dass man sich Taufbewerber genauer ansieht ist allerdings schon sinnvoll, sollten Großkirchen auch machen. Man kann schon einiges Wissen abfragen und der Täufling sollte darauf antworten können.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein, aber wenn der Staat es schafft, z.B. Sprachunterricht oder Staatsbürgerkunde zu erteilen, warum sollte es keine kirchlichen Gruppen geben, die bes. auf Menschen mit muslimischer religiöser Vorbildung eingehen? Selbst wenn sie sich am Ende gegen das Konvertieren entscheiden, wäre das in meinen Augen ein Gewinn für das gegenseitge Verständnis, immerhin werden Christen massenhaft durch radikale Islamisten vertrieben; Bedarf an Muslimen, die das Christentum positiver und toleranter beurteilen sehe ich da durchaus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die katholischen Bistümer sind ja anscheinend schon seit geraumer Zeit auf der höchst modernen Schiene "was jemand glaubt, ist doch völlig egal, Hauptsache wir haben uns alle lieb".

Ich kenne nicht die Linien anderer katholischer Bistümer, aber in unserem Bistum gilt für die Taufe von Flüchtlingen, wie für jede andere Erwachsenentaufe auch, dass es eine einjährige Vorbereitungszeit gibt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... warum sollte es keine kirchlichen Gruppen geben, die bes. auf Menschen mit muslimischer religiöser Vorbildung eingehen?

 

Dreimal darfst Du raten, was die zahlreichen Flüchtlingshelfer aus Kirchengemeinden wohl lernen! Richtig: auf Menschen mit muslimischer religiöser Vorbildung einzugehen ... Sie müssen's damit ja nicht gleich übertreiben und sie partout zum Christentum bekehren wollen. Diejenigen, die das im Schilde führen, lassen es sich eh nicht verbieten. Wir können hier inzwischen fast schon ein Liedchen von "christlichen" Rattenfängern singen ... katholisch sind sie erfreulicherweise aber nicht.

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Das Problem mit der Konversion von Muslimen zum Christentum ist nicht auf Asylsuchende in Europa beschränkt. Es ist die Regel, dass ein Muslim, der Christ werden will auch und gerade in muslimischen Ländern bei allen christlichen Gemeinden abblitzt. Die nehmen ihn nicht. Aus reinem Selbstschutz.

Der letzte Satz ist der Punkt. Eine Gemeidne, die konvertiten aufnimmt, würde nicht lange überleben. Das hat allerdings nichts mit dem Islam zu tun sondern ist die Folge des gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit, äh, ja, und überhaupt.

Nein, das ist hier off topic, sorry, es überkommt mich einfach manchmal.

Aber es ist der Grund, warum ich finde, man sollte ruhig aktiv Mission betreiben. Hier in Deutschland wird man doch wohl keine Angst haben müssen, oder?

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Das Problem mit der Konversion von Muslimen zum Christentum ist nicht auf Asylsuchende in Europa beschränkt. Es ist die Regel, dass ein Muslim, der Christ werden will auch und gerade in muslimischen Ländern bei allen christlichen Gemeinden abblitzt. Die nehmen ihn nicht. Aus reinem Selbstschutz.

Der letzte Satz ist der Punkt. Eine Gemeidne, die konvertiten aufnimmt, würde nicht lange überleben. Das hat allerdings nichts mit dem Islam zu tun sondern ist die Folge des gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit, äh, ja, und überhaupt.

Nein, das ist hier off topic, sorry, es überkommt mich einfach manchmal.

Aber es ist der Grund, warum ich finde, man sollte ruhig aktiv Mission betreiben. Hier in Deutschland wird man doch wohl keine Angst haben müssen, oder?

 

Werner

 

 

Ich war neulich in München, in der Kaufinger Strasse, ein paar Leute, offensichtlich Araber mit einem grünen Transparent, arabischer Text, sangen irgendwas. Auf dem Rückweg bin ich dann stehengeblieben und wollte mit ihnen reden.

 

Sie gaben mir eine CD, einen Flyer und ein grünes Buch, alles in Arabisch beschriftet. So wahnsinnig fit war ich da noch nicht, dass ich das aus dem Stand hätte lesen können. Aber die Bilder auf dem Flyer konnte ich verstehen.

 

"Jesus?" fragte ich, Kopfnicken, "Jesus!"

 

Das waren arabische Christen, die andere Araber missionierten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Das Problem mit der Konversion von Muslimen zum Christentum ist nicht auf Asylsuchende in Europa beschränkt. Es ist die Regel, dass ein Muslim, der Christ werden will auch und gerade in muslimischen Ländern bei allen christlichen Gemeinden abblitzt. Die nehmen ihn nicht. Aus reinem Selbstschutz.

Der letzte Satz ist der Punkt. Eine Gemeidne, die konvertiten aufnimmt, würde nicht lange überleben. Das hat allerdings nichts mit dem Islam zu tun sondern ist die Folge des gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit, äh, ja, und überhaupt.

Nein, das ist hier off topic, sorry, es überkommt mich einfach manchmal.

Aber es ist der Grund, warum ich finde, man sollte ruhig aktiv Mission betreiben. Hier in Deutschland wird man doch wohl keine Angst haben müssen, oder?

 

Werner

 

 

Ich war neulich in München, in der Kaufinger Strasse, ein paar Leute, offensichtlich Araber mit einem grünen Transparent, arabischer Text, sangen irgendwas. Auf dem Rückweg bin ich dann stehengeblieben und wollte mit ihnen reden.

 

Sie gaben mir eine CD, einen Flyer und ein grünes Buch, alles in Arabisch beschriftet. So wahnsinnig fit war ich da noch nicht, dass ich das aus dem Stand hätte lesen können. Aber die Bilder auf dem Flyer konnte ich verstehen.

 

"Jesus?" fragte ich, Kopfnicken, "Jesus!"

 

Das waren arabische Christen, die andere Araber missionierten.

 

Ja, während die hiesigen Kirchen Angst haben, man könne sie verdächtigen, sie wollten jemanden bekehren, was ja gegen den Auftrag Christi wäre.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auf katholisch.de habe ich einen kurzen Beitrag zum Thema gefunden, er erwähnt auch das eine Jahr bis zur Taufe.

Sonderbar (aus meiner Sicht) allerdings, dass auch da fast nur über evangelische Bemühungen berichtet wird.

Hier auch noch die faz lokal über eine evangelische Gemeinde in Darmstadt.

 

Auch dort das Schwergewicht bei iranischen Flüchtlingen - was in meinen Augen viel sagt über die dortige "Überzeugungskraft" eines streng "religiösen" Staatsklerikalismus. Dieser scheint v.a. Heuchelei und Verachtung gegenüber dem zu produzieren, was die Menschen eigentlich respektieren sollten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

 

Das Problem mit der Konversion von Muslimen zum Christentum ist nicht auf Asylsuchende in Europa beschränkt. Es ist die Regel, dass ein Muslim, der Christ werden will auch und gerade in muslimischen Ländern bei allen christlichen Gemeinden abblitzt. Die nehmen ihn nicht. Aus reinem Selbstschutz.

Der letzte Satz ist der Punkt. Eine Gemeidne, die konvertiten aufnimmt, würde nicht lange überleben. Das hat allerdings nichts mit dem Islam zu tun sondern ist die Folge des gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit, äh, ja, und überhaupt.

Nein, das ist hier off topic, sorry, es überkommt mich einfach manchmal.

Aber es ist der Grund, warum ich finde, man sollte ruhig aktiv Mission betreiben. Hier in Deutschland wird man doch wohl keine Angst haben müssen, oder?

 

Werner

 

 

Ich war neulich in München, in der Kaufinger Strasse, ein paar Leute, offensichtlich Araber mit einem grünen Transparent, arabischer Text, sangen irgendwas. Auf dem Rückweg bin ich dann stehengeblieben und wollte mit ihnen reden.

 

Sie gaben mir eine CD, einen Flyer und ein grünes Buch, alles in Arabisch beschriftet. So wahnsinnig fit war ich da noch nicht, dass ich das aus dem Stand hätte lesen können. Aber die Bilder auf dem Flyer konnte ich verstehen.

 

"Jesus?" fragte ich, Kopfnicken, "Jesus!"

 

Das waren arabische Christen, die andere Araber missionierten.

 

Ja, während die hiesigen Kirchen Angst haben, man könne sie verdächtigen, sie wollten jemanden bekehren, was ja gegen den Auftrag Christi wäre.

 

Werner

 

 

Naja, mach mal. Ich kann einfach nicht gut genug Arabisch dafür. Und meinen Syrern einfach die Bibel an den Kopf knallen, das ist nicht so mein Style. Bei einem Ramadanfrühstück im letzten Sommer war aber eine Familie da, die sprachen recht gut deutsch. Da haben wir über unseren Glauben gesprochen, sie über den ihren, ich über den meinen.

 

Ob ich sie missioniert habe?

Ob sie mich missioniert haben?

 

Gläubige Muslime lieben es, über Glauben zu sprechen. Das teile ich mit ihnen.

 

Falls Du wissen möchtest, wie man einen Muslim bekehrt, lies das Buch 'Allah gesucht, Jesus gefunden.' Es geht um die persönliche, aufrichtige Beziehung zwischen zwei Menschen. Die haben versucht sich gegenseitig zu missionieren. So muss Mission, nicht anders.

 

Bis dahin bringe ich meinen Leuten deutsch bei, fahre sie zum Arzt, zum Einkaufen, mache mit den Kindern Hausaufgaben und hab sie einfach lieb.

 

Und sie haben mich lieb.

 

Mehr kann ich eh nicht tun.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auf katholisch.de habe ich einen kurzen Beitrag zum Thema gefunden, er erwähnt auch das eine Jahr bis zur Taufe.

Sonderbar (aus meiner Sicht) allerdings, dass auch da fast nur über evangelische Bemühungen berichtet wird.

Hier auch noch die faz lokal über eine evangelische Gemeinde in Darmstadt.

 

Ich verstehe Deine Quengelei nicht. Selber brauche ich nur mal einen Blick in die Gemeindeblättchen bei uns hier in der Gegend zu werfen, um zu sehen, dass Erwachsenentaufen auch in katholischen Gemeinden deutlich zahlreicher sind als noch vor vier oder fünf Jahren. Da kann ich schon mal vermuten, dass diese Zunahme zu einem gewissen Teil auf Taufbewerbern "mit Migrationshintergrund" beruht. Ohne solche gelegentlichen und scheuen Blicke hinter die Kulissen "vor Ort" lassen sich aus naheliegenden Gründen nur Vermutungen anstellen: Katholiken sind nach meiner Erfahrung hier herum sowieso diskreter und zurückhaltender und klappern in Sachen Taufwerbung und Erfolgsmeldungen nicht ganz so laut wie - teilweise - die protestantische "Konkurrenz". Wobei protestantische Gemeinden inzwischen auch schon Rücksichten nehmen, wie aus dem von Dir verlinkten Artikel zu ersehen ist: "„Sie haben Sorgen um ihre Familien zu Hause“, erklärt Pfarrer Sven Engel. Deshalb sei auch bei der Taufe darauf verzichtet worden, auf dem Gottesdienstblatt die Namen zu nennen."

 

So weit ich es hier mitbekomme, läuft es in unserem kleinen Bistum nicht anders als in der Erzdiözese Wien, und "hot spots" werden da sein, wo in den Gemeinden Menschen sind, die kurdisch und arabisch sprechen - es gibt hier im Bistum inzwischen auch Gottesdienste in diesen Sprachen.

 

Im übrigen geht mir für für christliches Taufeiferertum jegliches Verständnis ab. Auch hier, meine ich, will gut Ding Weile haben: vor einigen Jahren hat sich hier eine seit 30 Jahren in Deutschland lebende promovierte Physikern aus dem Iran katholisch taufen lassen - ihre fast erwachsenen Kinder sind, wie ihr verstorbener deutscher Vater, evangelisch.

 

https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/49313.html

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

 

 

Das Problem mit der Konversion von Muslimen zum Christentum ist nicht auf Asylsuchende in Europa beschränkt. Es ist die Regel, dass ein Muslim, der Christ werden will auch und gerade in muslimischen Ländern bei allen christlichen Gemeinden abblitzt. Die nehmen ihn nicht. Aus reinem Selbstschutz.

Der letzte Satz ist der Punkt. Eine Gemeidne, die konvertiten aufnimmt, würde nicht lange überleben. Das hat allerdings nichts mit dem Islam zu tun sondern ist die Folge des gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit, äh, ja, und überhaupt.

Nein, das ist hier off topic, sorry, es überkommt mich einfach manchmal.

Aber es ist der Grund, warum ich finde, man sollte ruhig aktiv Mission betreiben. Hier in Deutschland wird man doch wohl keine Angst haben müssen, oder?

 

Werner

 

 

Ich war neulich in München, in der Kaufinger Strasse, ein paar Leute, offensichtlich Araber mit einem grünen Transparent, arabischer Text, sangen irgendwas. Auf dem Rückweg bin ich dann stehengeblieben und wollte mit ihnen reden.

 

Sie gaben mir eine CD, einen Flyer und ein grünes Buch, alles in Arabisch beschriftet. So wahnsinnig fit war ich da noch nicht, dass ich das aus dem Stand hätte lesen können. Aber die Bilder auf dem Flyer konnte ich verstehen.

 

"Jesus?" fragte ich, Kopfnicken, "Jesus!"

 

Das waren arabische Christen, die andere Araber missionierten.

 

Ja, während die hiesigen Kirchen Angst haben, man könne sie verdächtigen, sie wollten jemanden bekehren, was ja gegen den Auftrag Christi wäre.

 

Werner

 

 

Naja, mach mal. Ich kann einfach nicht gut genug Arabisch dafür. Und meinen Syrern einfach die Bibel an den Kopf knallen, das ist nicht so mein Style. Bei einem Ramadanfrühstück im letzten Sommer war aber eine Familie da, die sprachen recht gut deutsch. Da haben wir über unseren Glauben gesprochen, sie über den ihren, ich über den meinen.

 

Ob ich sie missioniert habe?

Ob sie mich missioniert haben?

 

Gläubige Muslime lieben es, über Glauben zu sprechen. Das teile ich mit ihnen.

 

Falls Du wissen möchtest, wie man einen Muslim bekehrt, lies das Buch 'Allah gesucht, Jesus gefunden.' Es geht um die persönliche, aufrichtige Beziehung zwischen zwei Menschen. Die haben versucht sich gegenseitig zu missionieren. So muss Mission, nicht anders.

 

Bis dahin bringe ich meinen Leuten deutsch bei, fahre sie zum Arzt, zum Einkaufen, mache mit den Kindern Hausaufgaben und hab sie einfach lieb.

 

Und sie haben mich lieb.

 

Mehr kann ich eh nicht tun.

 

Mehr muss man auch nicht tun.

Aber das ist etwas ganz anderes, als Angst zu haben, es könnte der Eindruck entstehen, man wolle jemanden bekehren, oder Mission gar als "gegen den Auftrag Christi" anzusehen.

 

Werner

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Ich verstehe Deine Quengelei nicht.

 

Ich möchte nicht quengeln, ich habe bisher Fragen gestellt und wundere mich lediglich, dass die meisten öffentlichen Antworten darauf evangelisch geprägt zu sein scheinen.

 

Mir ist, bei aller verständlichen Vorsicht vor den möglicherweise gravierenden Konsequenzen für Konvertiten, wirklich nicht klar, warum eine Kirche, die allen Ernstes einen Kirchentag im von 80% Konfessionslosen bewohnten Leipzig abhält, nicht auch ganz offen Angebote für am Christentum und gerade auch Katholizismus interessierte Muslime erarbeiten sollte.

Es geht dabei in keiner Weise um Taufeiferertum, sondern es geht darum, Menschen, die fragen, Antwort zu geben.

Und damit ist nicht in erster Linie das Laienzeugnis (das Higgs Boson so schön geschildert hat) gemeint, das sich für mich aus dem ja wohl nicht in erster Linie missionarisch gemeinten Engagement der vielen christlichen Flüchtlingshelfer ergibt. Ich als Laie verfüge da weder über die theologischen noch über die sprachlichen Kenntnisse.

 

Ich bin in keiner Weise dafür, in aufdringlicher Weise zu missionieren, um Leuten das Gefühl zu geben, aus lauter Dankbarkeit müssten sie jetzt Christen werden.

Es besteht aber andererseits für mich keine verständliche Notwendigkeit für ein Verhalten, in dem man fälschlicherweise so tut, hier ergäbe sich keine Situation, die nicht nach den Bedürfnissen der sprachlich und kulturell völlig anders vorgeprägten Menschen fragen sollte, die ja ganz offensichtlich explizit für das Christentum interessieren.

 

Oder andersum gefragt: wie kann es sein, dass wir vom Staat an die Menschen angepasste Integrationsangebote als selbstverständliche Notwendigkeit ansehen, wenn es aber um die Religion geht, sollen wir so tun, als gäbe es keinerlei Unterschiede zwischen einem atheistisch aufgewachsenem Ostdeutschen, einem frustrierten konservativen Protestanten oder einem durch religiöse Verfolgung traumatisiertem Alawiten?

Da streikt für mich die Logik.

 

Es kann ja sein, dass ich die entsprechenden Artikel völlig falsch verstehe und wirklich jetzt rein verstandesmäßig auf dem Schlauch stehe. Aber selbst Kinder werden nicht klüger, wenn man sie mit einem "Quengel nicht!" abfertigt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Oder andersum gefragt: wie kann es sein, dass wir vom Staat an die Menschen angepasste Integrationsangebote als selbstverständliche Notwendigkeit ansehen, wenn es aber um die Religion geht, sollen wir so tun, als gäbe es keinerlei Unterschiede zwischen einem atheistisch aufgewachsenem Ostdeutschen, einem frustrierten konservativen Protestanten oder einem durch religiöse Verfolgung traumatisiertem Alawiten? Da streikt für mich die Logik.

 

Wer - zum Kuckuck nochmal - ist jetzt schon wieder "wir"?

Wer "tut so", wenn "es aber um die Religion geht", als gäbe es keinerlei Unterschiede zwischen usw. usw. usw. Vor allem, wer heisst Dich, "so zu tun"?

Das ist eine mit Quengelei noch sehr höflich umschriebene üble Unterstellung all jenen gegenüber, die mit Flüchtlingen zu tun haben, auch und gerade wenn "es aber um die Religion geht". Das weckt in mir glatt den Verdacht, dass Du Dich von den Orten und Gelegenheiten, bei denen "es aber um die Religion geht" ziemlich fern hältst. Sonst könntest Du nicht solchen Blödsinn absondern und Dich darüber beklagen, dass Deine "Logik" streike.

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Wir" in diesem Fall einfach "Du" und "ich" in dieser Diskussion.

Dass Du "angepasste staatliche Programme" für sinnvoll hälst ist in diesem Fall tatsächlich eine Annahme, da kann mich irren.

(Und entschuldige mich, wenn diese Annahme falsch und übergriffig ist.)

Dass Du es von den Kirchen nicht erwartest, entnehme ich dem Diskussionsverlauf, ich hoffe Dich nicht falsch verstanden zu haben.

 

Wie Du allerdings darauf kommst, dass sich meine Beiträge überhaupt auf "alle ...die mit Flüchtlingen zu tun haben" beziehen könnten, ist mir ein absolutes Rätsel.

 

Ich habe speziell nach den Kirchen gefragt. Über die evangelische stand in diversen verlinkten Artikeln etwas, über die katholische habe ich fast nichts gefunden.

Deshalb meine Frage.

bearbeitet von Shubashi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Wir" in diesem Fall einfach "Du" und "ich" in dieser Diskussion.

Gestatte, dass ich mich da ausnehme. MIR hat niemand aufgetragen, ich solle so tun ...

 

Wenn es Dir um "angepasste kirchliche Programme" geht. Auch wenn es Deiner Aufmerksamkeit offensichtlich entgangen ist: Die gibt es schon, und die sind in diesem Thread auch schon angesprochen worden. Bei Katholens heißen sie "Katechumenat". Und um das an die Bedürfnisse von erwachsenen Taufinteressenten und -bewerbern angepasste kirchliche Programm an die Bedürfnisse von Flüchtlingen und Interessenten mit muslimischem Hintergrund anzupassen, gibt es für die damit befassten SeelsorgerInnen in unserer Diözese eine Referentin für interkulturelle Pastoral (die Frau ist richtig gut), angesiedelt im Institut für diözesane Fort- und Weiterbildung. Ausserdem gibt es diözesane Richtlinien für den Umgang mit Flüchtlingen als Taufbewerbern - die ich persönlich je länger ich sie kenne, auch und gerade im Interesse von Flüchtlingen, umso sinnvoller finde.

Ein spezielles Interesse, das Katechumenat mit "staatlich angepassten Integrationsangeboten" zu verknüpfen, gibt es nicht. Sowas klingt allenfalls mal auf AfD-Seiten an und ist da auch erkennbar nicht ernst gemeint.

Was fehlt noch? Ach so, dass in Zeitungsartikeln häufiger über taufwillige Flüchtlinge aus evangelischen Gemeinden berichtet wird? Geschenkt! Das ist so ziemlich das letzte, worüber ich mir den Kopf zerbreche. In Sachen Kirchens pflege ich mich allerseltenst aus irgendwelchen Lokal- oder überregionalen Zeitungen zu informieren.

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...