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Was ist ein Diakon?


Rosario

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Hoffentlich habe ich es nicht im Thread übersehen: Ist das momentan diskutierte Diakonat der Frau jetzt grundsätzlich das gleiche wie beim Mann, oder soll da ein Unterschied sein?

Das ist die spannende und entscheidende Frage.

 

Mein Tip: Der Papst wird festestellen, daß es Diakoninnen geben kann, deren Weihe aber grundsätzlich was anderes ist als die Weihe des Mannes. (Weil, da gibt's doch dieses Quasidogma von JPII, daß Frauen niemals nie zu Priestern geweiht werden können.)

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Für die Abts- und Äbtissinenweihe habe ich es heute nachgesehen - der Ritus ist fast identisch (im römischen Rituale erhält die Äbtissin keinen Stab - im deutschen wird klar zwischen Leitung und Hirtensorge unterschieden, letztere scheint nur der Abt zu haben).

 

Da wir nicht so genau wissen, was ein Diakon ist, ist die Frage, wie sich eine Diakonin davon unterscheiden könnte, doch recht theoretisch.

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Immerhin tröstlich, dass die Experten hier auch keine Antwort haben. Jetzt habe ich noch einen Grund zu hoffen, dass das Diakonat der Frau kommt, damit das klarer wird.

Oder man am Ende von beidem nicht genau weiß was es ist. ;D

Hauptsache Gott weiß es ...

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Hallo, alles sehr bedacht und wichtig. Auch ist ja die Dreigliedrigkeit des Hirtenamtes schon hinreichend als altkirchlich belegt. Das Problem der Abgrenzung des Diakons möchte ich nicht aufgreifen, da wird sich der Heilige Vater gewiß noch sehr pointiert und zukunftsweisend äußern.

 

Also liegt mir da mehr das Thema der weiblichen Theologinnen im Amt der Diakonin am Herzen ...nun ich denke wesentlich ist hier ein Blick auf unsere jüdischen Wurzeln und deren Reinheitsgebote - aber kürzer & prägnanter schenkt es uns das Zitat einer der letzten noch nicht ordinierten evangel. Theologinnen:

 

"Dann müssen wir einmal im Monat das Schild an die Kirchentüre hängen

 

Heute: unreiner Gottesdienst

 

!!!"

 

 

Der Celebrant kann schließlich eine derartig orientierte Frage nicht vor dem Pontifikalhochamt in der Sakristei an seine concelebrierende Diakonin richten. Das ist der casus belli denke ich - was meint ihr dazu?

 

Grüße

von

Cyraßir

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Wenn du so argumentierst, müsstest du aber auch Männer fragen, ob sie nicht vielleicht nach alttestamentlichen Maßstäben unrein sind bis zum Abend, oder ... ?

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Gratia...

 

hmmmm da ist ja das Zölibat davor. ...und der Ständige Diakon im Zivilberuf ist ja durch die kirchliche Ehe gerechtfertigt in seinem sexuellen Handeln oder er ist unverheiratet und von daher schon rein rituell rein wie der zelebrierende Priester. Zusätzlich hast Du ja beim Zelebranten noch die Händewaschung als additives Reinigunsritual nach dem Schuldbekenntnis und der Generalvergebung im Rahmen des Schuldbekenntnisses:

"Nachlaß, Vergebung und Verzeihung unserer Sünden gewähre uns der allmächtige und barmherzige Herr".

 

Nun mir kommt es so vor, als hätten wir da aber ein absolut kuhfreies Stückchen Eis vor uns - oder irre ich? .

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Zusätzlich hast Du ja beim Zelebranten noch die Händewaschung als additives Reinigunsritual

Och, Händewaschen kann eine Frau auch.

 

Werner

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Unreinheit? Diese heidnische Sexualstoffphobie? Dieses Opferpriestergehabe mit dem man den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen versucht? Diese Perversion des reinen Opfers das Gott wünscht?

 

Und das soll man noch ernst nehmen?

bearbeitet von Flo77
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Naja, man muss die Diskussion über eine mögliche kultische Unreinheit ja vielleicht hier auch nicht zu weit treiben, so viel wollte ich nicht auslösen.

Mal sehen, wie die Entscheidung des Vatikan ausfallen wird und wann.

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Unreinheit? Diese heidnische Sexualstoffphobie? Dieses Opferpriestergehabe mit dem man den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen versucht? Diese Perversion des reinen Opfers das Gott wünscht?

 

Und das soll man noch ernst nehmen?

Ich müsste googeln um diesen Brei aus Informationsfetzen so dicht zu bekommen das man ihn an die Wand nageln kann.... Aber wird in einem der Hochgebete nicht was von einer "makellosen Opfergabe" erwähnt?

 

Angenommen dieser Brei führt mich nicht in die Irre: Bedarf eine makellose Opfergabe nicht einen möglichst makellosen Opfernden? Wenn dem dann aber so ist, definiert sich "Makellosigkeit" zwingend am Sex?

 

Nachtrag:

Ich wusste doch da war was! Danke, Tante Wiki!

"Dich, gütiger Vater, bitten wir durch deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus: Nimm diese heiligen, makellosen Opfergaben an und segne sie. Wir bringen sie dar vor allem für deine heilige katholische Kirche in Gemeinschaft mit deinem Diener, unserem Papst N., mit unserem Bischof N. und mit allen, die Sorge tragen für den rechten, katholischen und apostolischen Glauben. Schenke deiner Kirche Frieden und Einheit, behüte und leite sie auf der ganzen Erde."

bearbeitet von Frank
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Bedarf eine makellose Opfergabe nicht einen möglichst makellosen Opfernden?

Wenn dem so wäre, dann wäre wohl ein für allemal Schluss mit Opfer.

 

Und auch ein Nachtrag: "Wir bringen sie dar...". Sind die alle makellos? Da sind sogar Frauen darunter, heutzutage meisten sogar vor allem Frauen...

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Diese Informationsfetzen beziehen sich auf die Entstehung des Priestertums wie wir es kennen.

 

Die frühen Christen kannten kein eigenständiges Priestertum. Ihr Opfer war ein geistiges und bestand aus Lob und Dank, wobei jeder Gläubige gleichermaßen opferte, auch wenn ein besonderes Hochgebet vorgetragen wurde. Das Brotbrechen, geschweigedenn Brot und Wein selbst, waren kein eigenes Opfer, sondern "nur" die Erfüllung des Befehls Jesu und damit seine Vergegenwärtigung. Natürlich ist in dieser realen Gegenwart Jesu auch dessen Opfer gegenwärtig. Durch die Teilnahme an der Kommunion wird der einzelne selbst Teil dieses Opfers und der damit verbundenen Erlösung.

 

Erst nach und nach schlich sich das heidnische do-ut-des-Denken (ich gebe, damit du mir gibst) wieder in das christliche Denken ein. Die Messe wurde damit zum Opfer, daß dargebracht wurde um von Gott etwas zu erbitten, Schulden bei Gott abzuzahlen und dergleichen Geschäftsfälle mehr. Dafür benötigte man dann auch auf einmal wieder reine Opferpriester.

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Diese Informationsfetzen beziehen sich auf die Entstehung des Priestertums wie wir es kennen.

 

Die frühen Christen kannten kein eigenständiges Priestertum. Ihr Opfer war ein geistiges und bestand aus Lob und Dank, wobei jeder Gläubige gleichermaßen opferte, auch wenn ein besonderes Hochgebet vorgetragen wurde. Das Brotbrechen, geschweigedenn Brot und Wein selbst, waren kein eigenes Opfer, sondern "nur" die Erfüllung des Befehls Jesu und damit seine Vergegenwärtigung. Natürlich ist in dieser realen Gegenwart Jesu auch dessen Opfer gegenwärtig. Durch die Teilnahme an der Kommunion wird der einzelne selbst Teil dieses Opfers und der damit verbundenen Erlösung.

 

Erst nach und nach schlich sich das heidnische do-ut-des-Denken (ich gebe, damit du mir gibst) wieder in das christliche Denken ein. Die Messe wurde damit zum Opfer, daß dargebracht wurde um von Gott etwas zu erbitten, Schulden bei Gott abzuzahlen und dergleichen Geschäftsfälle mehr. Dafür benötigte man dann auch auf einmal wieder reine Opferpriester.

Nur für mich zum verständnis:

Definiere "frühe Christen"!? Wenn mein Wiki-Link nicht lügt ist das eucharistische Hochgebet, wie wir es kennen, "spätestens in den Sakramentaren des 7.-9. Jahrhunderts zur Gänze belegt"

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(...)

 

Das Brotbrechen, geschweigedenn Brot und Wein selbst, waren kein eigenes Opfer, sondern "nur" die Erfüllung des Befehls Jesu und damit seine Vergegenwärtigung. Natürlich ist in dieser realen Gegenwart Jesu auch dessen Opfer gegenwärtig. Durch die Teilnahme an der Kommunion wird der einzelne selbst Teil dieses Opfers und der damit verbundenen Erlösung.

Erst nach und nach schlich sich das heidnische do-ut-des-Denken (ich gebe, damit du mir gibst) wieder in das christliche Denken ein. Die Messe wurde damit zum Opfer, daß dargebracht wurde um von Gott etwas zu erbitten, Schulden bei Gott abzuzahlen und dergleichen Geschäftsfälle mehr. Dafür benötigte man dann auch auf einmal wieder reine Opferpriester.

 

 

Deine Sichtweise ist mir da zu negativ - der Nachvollzug des Passions- und Opfergeschehens im Gottesdienst als "nur" die Erfüllung des Jesuwortes zu sehen ist mir zu wenig - Mahlsgemeinschaft ist der Ausgangspunkt des Glaubens, dabei wurde von und über Christus gesprochen... verkündigt was Christ sein sei. Die unvoreingenommene, persönliche Liebe Gottes zu den Menschen spiegelt sich im Kreuzes- wie im Altaropfer wieder. Christus verläßt die Späre des Göttlich wird erlebbar und geht auf den Menschen zu - oder um es sehr kirchlich auszudrücken:

 

Qui propter nos homines et propter nostram salutem

descendit de cælis.

Et incarnatus est

de Spiritu Sancto ex Maria Virgine,

et homo factus est.

 

Für uns Menschen und zu unserem Heil

Ist er vom Himmel gekommen,

hat Fleisch angenommen

durch den Heiligen Geist

von der Jungfrau Maria

und ist Mensch geworden.

 

Wo siehst Du im Hochamt konkret einen Kuhhandel aller do-ut-des, bei dem der persönliche Glaube uninteressant ist, solange nur die Formalien des Ritus korrekt abgespult werden?

 

_________

 

Und der Diakon, um wieder die Kurve zum Thema zu bekommen, steht in der Nachfolge Christi mit am Altar - er leistet seinen Beitrag. Dieser Beitrag wird gewiß durch den Priestermangel an Gewicht in den nächsten Jahren zunehmen, aber es ergibt sich auch schon jetzt ein sehr positiver Aspekt. Ein Diakon im Zivilberuf kann mit seinem Wissen um die wirtschaftliche Realität Brücken bauen zwischend der Welt im Hier und Jetzt und dem Menschen auf die er trifft. So kann eine Einsatz als Gefängnisseelsorger einerseits als Diakon und als Mitarbeiter in einer Firma im Zivilberuf z.B. einem Jungendlichen eine Lehrstelle vermitteln und ihm eine Chance geben. Eine Möglichkeit, die ein Priester so nicht hätte bieten können, da ihm der soziale Hintergrund dazu fehlt.

 

Mir ist diese Jdee des "Brückenbauers" sehr wichtig, weil der Glaube über diese Brücke schreiten kann und wir somit Glauben in die Gesellschaft zurücktragen aus der er ja systematisch herausgedrängt wird.Wie Du oben selber schriebst, der Glaube wuchs in der sakramentalen Vergegenwärtigung Jesu Christi in der Mahlsgemeinschft und diese Mahlsgemeinschaft ist die Kirche. Primär - sekundär traditionalisierte sich da jede Menge drumherum im Laufe der Jahrhunderte. Vieles, über das man trefflich streiten kann - gar keine Frage. aber gerade nicht hier unser Thema.

 

Aber ich möchte den Blick noch auf etwas anderes lenken - Jesus berief Fischer und keine fertig ausgebildeten Tempelpriester aus einer Ahnenreihe von Sadduzäern- daher wohl auch der Zölibath.

Denn jeder Papst begann als Laie und schritt tiefer und tiefer in die Weihen hinein. Mein Vorschlag an Dich, Floh77, wäre:

 

Betrachte es nicht hierarchisch auf Aufstieg, sondern schau' von oben darauf und versuch einmal es als eine Zubewegen auf Christus als die Mitte der Kirche zu sehen. Kannst Du damit etwas anfangen?

bearbeitet von Cyraßir
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Diese Informationsfetzen beziehen sich auf die Entstehung des Priestertums wie wir es kennen.

 

Die frühen Christen kannten kein eigenständiges Priestertum. Ihr Opfer war ein geistiges und bestand aus Lob und Dank, wobei jeder Gläubige gleichermaßen opferte, auch wenn ein besonderes Hochgebet vorgetragen wurde. Das Brotbrechen, geschweigedenn Brot und Wein selbst, waren kein eigenes Opfer, sondern "nur" die Erfüllung des Befehls Jesu und damit seine Vergegenwärtigung. Natürlich ist in dieser realen Gegenwart Jesu auch dessen Opfer gegenwärtig. Durch die Teilnahme an der Kommunion wird der einzelne selbst Teil dieses Opfers und der damit verbundenen Erlösung.

 

Erst nach und nach schlich sich das heidnische do-ut-des-Denken (ich gebe, damit du mir gibst) wieder in das christliche Denken ein. Die Messe wurde damit zum Opfer, daß dargebracht wurde um von Gott etwas zu erbitten, Schulden bei Gott abzuzahlen und dergleichen Geschäftsfälle mehr. Dafür benötigte man dann auch auf einmal wieder reine Opferpriester.

Nur für mich zum verständnis:

Definiere "frühe Christen"!? Wenn mein Wiki-Link nicht lügt ist das eucharistische Hochgebet, wie wir es kennen, "spätestens in den Sakramentaren des 7.-9. Jahrhunderts zur Gänze belegt"

 

7. bis 9. Jahrhundert.

Kannst du dich noch an König Rudolf I erinnern? Der hat ungefähr so lange vor deiner Zeit gelebt wie die Apostel vor der Zeit, die du erwähnst.

Unter "frühe Christen" würde ich eher das erste Jahrhundert verstehen.

 

Werner

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concelebrierende Diakonin

Der Diakon conzelebriert nicht, er assistiert in der Messe. Eine ggf. mal existente Diakonin vmtl. dann ebenso nicht.

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Und der Diakon, um wieder die Kurve zum Thema zu bekommen, steht in der Nachfolge Christi mit am Altar - er leistet seinen Beitrag. Dieser Beitrag wird gewiß durch den Priestermangel an Gewicht in den nächsten Jahren zunehmen,

Inwiefern?

 

Der Diakon ist doch kein Ersatzpriester für schlechte Zeiten. Er hat eine eigene Aufgabe für die Kirche.

Wenn ich keine Bäcker habe, so frage ich doch auch nicht den Schuster, ob er heute mal backen könnte.

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Nun embo,

 

ich dachte stets, denn der Diakon mit einzieht und den Evangeliar vorträgt und das Evangelium verliest und mit am Altar steht, dann ist der Teil der Zeremonie und damit schon Conzelebrant... also Wo verläuft da die Grenze?

 

Nun wir werden mehr darauf achten müssen, daß wir das Gemeindeleben auf viele Schultern verteilen müssen, darunter einige Diakone, die dann "Ersatzpriester" sein müssen - dort wo gerade wir in der Diaspora unterversorgt sind, sollte die Seelsorge nicht zurückgefahren werden.

 

Laut Wikipedia:

Der Diakon übernimmt in der katholischen Kirche eine ständig wachsende Zahl von Aufgabenbereichen, die sich seit jeher in drei Felder aufteilen lassen:

  • der Dienst der Nächstenliebe
  • die Verkündigung der Frohen Botschaft
  • die Feier des Glaubens in der Liturgie

Konkret heißt das:

  • Diakone helfen mit in der Seelsorge der Gemeinden, sie wenden sich denen zu, die am Rand der Gesellschaft leben, besuchen Alte, Kranke, Behinderte und Gefangene, begleiten Sterbende, kümmern sich um Asylanten, Aussiedler und Menschen in besonderen Lebenskrisen.
  • Sie predigen im Gottesdienst, erteilen als hauptberufliche Diakone an den Schulen Religionsunterricht, führen Glaubensgespräche, leiten Bibelkreise und bereiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf den Empfang der Sakramente vor.
  • Sie assistieren dem Priester in der heiligen Messe, spenden die Taufe, leiten kirchliche Begräbnisfeiern und assistieren bei der Spendung des Sakraments der Ehe, feiern Wortgottesdienste und Andachten, halten Segnungsfeiern und bringen Alten und Kranken die heilige Kommunion.

 

Die Situation stellt sich wenn wir einen kalten Blick durch die HR-Brille in die nähere Zukunft werfen sehr dramatisch dar. Wenn wir keine Diakone ausbilden und weihen, bricht ein Großteil der theologischen Arbeit weg - weil eben Religionspädagogen und Gemeindereferenten keine Weihe besitzen - und die ohnehin schon überforderten Priester werden vollends auf Verschleiß gefahren.

 

Wenn ich da so weiter im Netz "herumlese" fällt mir auf, daß die Tätigkeit des Priesters von Diakon eine Unterstützung erfährt, die den Priester entlastet, aber dem Diakon keine unersetzbare Funktion zukommen läßt.

 

  • „Grundsätzliche Aufgabe des Diakons ist es:
    • dem Priester zu assistieren und ihn zu begleiten;
    • am Altar sowohl beim Kelch wie am Buch zu dienen;
    • falls keine anderen Mitwirkenden da sind, deren Aufgabe soweit als notwendig zu übernehmen.“

 

Irgendwie ist es mit dem Eindruck im Gottesdienst selber behaftet für mich, daß der Diakon tatsächlich vertraut mit dem gemacht wird, was er später als Priester vollzieht, er hat keine unmittelbar eigene Position in der Liturgie.

 

  • Dem Diakon kommt die Verkündigung des Evangeliums zu, wofür er vom Priester den Segen empfängt, und er kann die Homilie halten.
  • Beim feierlichen Einzug kann er das Evangelienbuch tragen. Mit dem Priester vollzieht er zu Beginn und am Ende der Messe den Altarkuss.
  • Sein Platz beim Wortgottesdienst ist neben dem Priester, bei der eucharistischen Liturgie am Altar beim Priester, aber etwas hinter ihm.
  • Er kann die versammelte Gemeinde durch „geeignete Hinweise“ anleiten und trägt die Anliegen des Allgemeinen Gebets vor.
  • Bei der Gabenbereitung bereitet er den Altar, nimmt Brot und Wein entgegen, bereitet den Kelch mit Wein und Wasser und reicht die eucharistischen Gaben dem Priester.
  • Wird in der Messe Weihrauch benutzt, inzensiert der Diakon den Zelebranten und die Gemeinde.
  • Nach dem Einsetzungsbericht lädt er die Gemeinde mit dem Ruf „Geheimnis des Glaubens“ zur Akklamation ein, nach dem Friedensgebet mit dem Ruf „Gebt einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung“ zum Friedensgruß.
  • Er hilft dem zelebrierenden Priester bei der Austeilung der Kommunion, purifiziert anschließend die sakralen Gefäße und stellt sie zusammen.
  • Er entlässt nach dem Schlusssegen die Gemeinde mit dem Ruf des Ite, missa est.
  • Wenn nötig, übernimmt er die Aufgaben anderer liturgischer Dienste, z.B. des Kantors

 

Der Diakon rückt näher an den Altar, irgendwie klang was Du schiebst mehr so nach "Laie mit Weihe" - oder habe ich Dich da mißverstanden?

 

Mir geht es aber um die seelsorgerische Gemeindearbeit, welche nur der Diakon leisten kann und die ihn von Religionspädagogen und Gemeindereferenten signifikant unterscheidet. Und da ich ursprünglich aus der Technik komme, frage ich ganz pragmatisch: Worin liegt der Nutzen für einen Bischof in seiner Diözese vermehrt Diakone für die Ausbildung zu gewinnen, durch die Ausbildung führen zu lassen und dann schlußendlich zu weihen? Ketzerisch gesprochen, doch nicht nur, weil die Diakone ihm als Ehrenamtliche das Personalbudget nicht belasten? Man muß meiner Meinung nach diese Fragen auch ganz nüchtern ansprechen und offen aussprechen, worum es geht.

Jst die Tatsache, daß der Diakon einen Römerkragen tragen darf (die in diesem Bereich "federführenden" Jesuiten in Wilmersdorf sitzen in kariertem Hemd und Pullover mit V-Ausschnitt in der Runde) für die Teilnehmer am Tauf- oder Konversionskurs so wichtig? Das denke ich nicht!

 

Geht es nicht darum, die Anzahl der Geweihten zu erhöhen, um der "Entgeistlichung" unserer Bistümer etwas entgegenzuhalten?

Vielleicht ist mein Blick da etwas "laienhaft" oder "simpel gestrickt" - mein Platz in der Kirchenbank war zwanzig Jahre lang leer - aber ich glaube daß wir der Dechristianisierung etwas entgegen stellen müssen,was einen geweihten Hintergrund hat und daraus eine zusätzliche Kraft bezieht.

 

Aus dieser Hoffnung heraus erwachsen meine vielleicht in Deinen fachkundigen Ohren dämlich-klingenden Fragen.

 

Grüße aus dem tiefsonnigen Spreeathen

vom

Cyraßir

bearbeitet von Cyraßir
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Für die Abts- und Äbtissinenweihe habe ich es heute nachgesehen - der Ritus ist fast identisch (im römischen Rituale erhält die Äbtissin keinen Stab - im deutschen wird klar zwischen Leitung und Hirtensorge unterschieden, letztere scheint nur der Abt zu haben).

 

Aber werden Äbtissinnen in der Ikonografie nicht gerade durch den Stab gekennzeichnet? Und wenn man "Äbitssin" bei Google/Bilder sucht, haben viele auf den Fotos einen Stab in der Hand.

 

 

Da wir nicht so genau wissen, was ein Diakon ist, ist die Frage, wie sich eine Diakonin davon unterscheiden könnte, doch recht theoretisch

Deshalb der Titel des Therads ...

bearbeitet von Rosario
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Lieber Cyraßir, danke für diene lange Antwort. Ich versuche mal - trotz Hitze - einigermaßen sortiert zu antworten:

 

ich dachte stets, denn der Diakon mit einzieht und den Evangeliar vorträgt und das Evangelium verliest und mit am Altar steht, dann ist der Teil der Zeremonie und damit schon Conzelebrant... also Wo verläuft da die Grenze? [/font]

Zelebrant im Sinne des Messbuches kann nur ein Priester sein, mit-zelebrierende Priester sind dann Konzelebranten. Alle anderen - ob mit oder ohne Dienst - eben nicht. Wobei alle Teilnehmer einer Messe schon Mit-feiernde sind, aber keine Kon-zelebrierenden.

 

Nun wir werden mehr darauf achten müssen, daß wir das Gemeindeleben auf viele Schultern verteilen müssen, darunter einige Diakone, die dann "Ersatzpriester" sein müssen - dort wo gerade wir in der Diaspora unterversorgt sind, sollte die Seelsorge nicht zurückgefahren werden.

Kirche ist in einem Umbruchprozess. Weniger Priester, weniger Gläubige, sich ändernde Lebenswelten, Verlust der Relevanz, etc. Die klassische "Pfarrfamilie" und mit ihr das "Gemeindeleben" so wie wir es kennen, wird es nicht mehr lange geben. An manchen Orten wird es vielleicht länger halten, an anderen Orten ist es vielleicht schon jetzt nicht daher da.

 

Ich bin der Meinung, dass es in einer solchen Umbruchsituation keinen Sinn macht einfach ein "weiter so" auszurufen und zu versuchen mit allen Mitteln ein System am Leben zu erhalten, das in einem Sterbeprozess ist. Aber genau dass passiert derzeit tausendfach in unserer Kirche: "Wir haben keinen Priester mehr vor Ort, also müssen andere jetzt diese Aufgaben machen. Sei es der Diakon, seien es engagierte Laien, egal, Hauptsache wir finden jemanden, der die Aufgaben weiter macht."

 

Diese Denkweise wird dem o.g. Wandel von Kirche nicht gerecht. Und das ist auch nicht der Dienst, zu dem ich als Diakon berufen bin.

 

 

Die Situation stellt sich wenn wir einen kalten Blick durch die HR-Brille in die nähere Zukunft werfen sehr dramatisch dar. Wenn wir keine Diakone ausbilden und weihen, bricht ein Großteil der theologischen Arbeit weg - weil eben Religionspädagogen und Gemeindereferenten keine Weihe besitzen - und die ohnehin schon überforderten Priester werden vollends auf Verschleiß gefahren. [/font]

Hier zunächst mal ein erfrischendes "Ja und?" als Antwort ;) Wenn ich die Botschaft Christi ernstnehme, kann ich mich zurücklehnen und in Bezug auf (seine!) Kirche sagen: Ja, es werden Dinge sterben. Das wird auch weh tun. Aber es wird auch Neues entstehen.

 

Ich weiß nicht ob ich recht verstehe, was du sagen möchtest, aber der Anteil der Diakone an der "theologischen" Arbeit ist doch überschaubar. Meinst Du vielleicht "pastorale" Arbeit?

 

Die "überforderten Priester" kommen ja gerade daher, dass die Kirche versucht die gleichen Aufgaben mit immer weniger Personal zu erledigen. Das wird nicht funktionieren. Ich gebe dir Recht, dass die HR Brille eine wichtige Brille ist, aber es ändern sich gerade "Firmenkultur" und "Geschäftsmodell" in Kirche. Es wenn wir eine klare Idee davon haben, wie in Zukunft "Kirche geht", dann kommt HR dran. Und auch erst dann macht die Frage sinn, wozu es eine geweihten Menschen braucht.

 

 

Der Diakon rückt näher an den Altar, irgendwie klang was Du schiebst mehr so nach "Laie mit Weihe" - oder habe ich Dich da mißverstanden?

Das verstehe ich nun wiederum nicht.

 

Du schriebst, dass du Techniker bist. Das bin ich auch. Eine Lektion die ich in Kirche lernen musste, war, dass es eben nicht die "eine Wahrheit" gibt sondern nur verschiedene Sichtweisen oder Argumentationen. Das trifft auf das Amt des Diakons in voller Breite zu.

 

Als es im zweiten Vatikanum um die Wiederbelebung des Diakonats ging, kamen zwei unterschiedlich motivierte Gruppen mit einem gleichen Ziel zusammen: Die einen sahen den kommenden Priestermangel und sahen den Diakonat als Lösung ebendessen. Die andere Gruppe wollte den Diakonat als sozial-caritatives Amt wieder beleben. Gleiches Ziel, unterschiedliche Motivation. Genau dies spiegelt sich jetzt auch in der Unschärfe des Diakonalen Amtes wieder. Von Ersatzpriester ohne Eucharistievollmacht bis hin zum kirchlichen Sozialarbeiter.

 

Mir geht es aber um die seelsorgerische Gemeindearbeit, welche nur der Diakon leisten kann und die ihn von Religionspädagogen und Gemeindereferenten signifikant unterscheidet. Und da ich ursprünglich aus der Technik komme, frage ich ganz pragmatisch: Worin liegt der Nutzen für einen Bischof in seiner Diözese vermehrt Diakone für die Ausbildung zu gewinnen, durch die Ausbildung führen zu lassen und dann schlußendlich zu weihen? Ketzerisch gesprochen, doch nicht nur, weil die Diakone ihm als Ehrenamtliche das Personalbudget nicht belasten? Man muß meiner Meinung nach diese Fragen auch ganz nüchtern ansprechen und offen aussprechen, worum es geht.

 

Jst die Tatsache, daß der Diakon einen Römerkragen tragen darf (die in diesem Bereich "federführenden" Jesuiten in Wilmersdorf sitzen in kariertem Hemd und Pullover mit V-Ausschnitt in der Runde) für die Teilnehmer am Tauf- oder Konversionskurs so wichtig? Das denke ich nicht!

Du stellst m.E. die richtigen Fragen. Du bist genau bei der Kernfrage hier, wozu es einen Diakon braucht. Meine Antwort auf diese Frage werde ich, wenn ich dazu komme - mal in einem eigene Posting schrieben. (könnte länger werden, daher nicht hier als Antwort auf dein Posting.
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wozu es einen Diakon braucht.

klare Frage, klare Antwort:

 

für gar nix.

 

Peter.

 

Peter, magst du deiner Antwort noch ein paar weitere Zeilen schenken?
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wozu es einen Diakon braucht.

klare Frage, klare Antwort:

 

für gar nix.

 

Peter.

 

Peter, magst du deiner Antwort noch ein paar weitere Zeilen schenken?

 

hallo mbo,

 

danke für Deine Antwort.

 

ich denke darüber nach.

 

einen schönen Sonntag noch!, Dir und Allen.

 

Peter.

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