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Starkes Bedürfnis nach Gebet


athesis

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Long John Silver

 

Ja, aber das haengt mit bestimmten Erwartungshaltung zusammen. Wenn man diese nicht mehr hat, weil man sie als hinderlich erkannt und ueber Bord geworfen hat, gewinnt das eine ganze eine andere neue und spirituelle Bedeutung.

 

Das wohl auch. Aber ich glaube es ist auch gut zu lernen, dass wir nicht um des Gebetes willen beten- sondern um Gottes Willen. In einer menschlichen Beziehung läuft auch nicht immer alles so, wie wir es gerne hätten.

 

 

Also, wie gesagt, ich habe sowieso keine Probleme mit Beten, ich ueberfrachte das nicht. Mir persoenlich reicht auch das blosse Wissen, gebetet zu haben, weil ich es notwendig finde, es zu tun.

 

Und das meinte ich eigentlich mit neuer Bedeutung. Ich weiss, auch wenn ich gar nichts mit meinem Gebet verbinde oder es nur Routine ist, dass der Heilige Geist mit mir betet und was ich in manchen Zeiten nicht hineinlegen kann, das wird er dazu tun und das Gebet vollenden. Darum ist das Rituelle fuer mich so wichtig. Da gibt es etwas, das auch ohne mein Zutun wirkt, und darum sind fuer mich die alten Texte und die Psalmen so wichtig, weil sie ueber mich hinaus weisen, ueber meine Person hinaus, sie mich in einer bestimmten spirituellen Struktur verorten.

 

Und Rituelles ist eben auch Routine. Da sollte man sich nichts vormachen. Aber Routine schafft Struktur und ohne Routine kommt auch keine Uebung zustande.

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Und Rituelles ist eben auch Routine. Da sollte man sich nichts vormachen. Aber Routine schafft Struktur und ohne Routine kommt auch keine Uebung zustande.

 

Anselm Grün, ein Mönch und Autor vieler spiritueller Bücher hat auch eines über die Wichtigkeit von Ritualen geschrieben. Wir haben im täglichen Leben ja eine Unsumme von Ritualen- das reicht von Essens- Ritualen, über Höflichkeitsrituale, Gruß Rituale bis eben zu den religiösen Ritualen, Kniebeugen, äußerlichen Ehrfurchtsbezeugungen. Solche Rituale haben ihre Bedeutung- müssen aber immer auch belebt werden und sollten nicht zu Äußerlichkeiten verkommen.

 

Menschen sind verschieden. So sind auch die Formen des Gebetes verschieden. Und mit Mecky stimme ich da überein, dass man jedem seine indiviudelle Form des Gebetes lassen muss- denn wir können nicht über die Beziehung zu Gott (die ja im Gebet in besonderer Weise verwirklicht wird) bestimmen.

 

Für viele ist es z.B. hilfreich, immer zu einer bestimmten Zeit zu beten, weil sich der Mensch so auf das Gebet besser einstimmen kann. Andere wieder werden durch einen äußeren Anlaß zum Gebet bewegt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Erreichen eines Gipfels- und ein Rundblick auf zahlreiche Berge den Menschen zu Dank- und Lobgebeten stimmt. Und der Spruch :"Not lehrt beten" hat auch seine Richtigkeit - denn viele Menschen werden mit ihren Nöten besser fertig, wenn sich betend Gott anvertrauen und um die Hilfe Gottes bitten weil sie sehen, dass sie mit gewissen Problemen nicht allein fertig werden.

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Beten ist das langweiligste, kitschigste und dämlichste was ich jemals versucht habe. Ich hatte das Gefühl ich führe Selbstgespräche. Vor allem da man beten kann was man möchte und es halt eintrifft oder nicht, und am Ende weiß man nicht obs nun von Gott kam oder nicht.Ich hätts lieber dass ich nach dem Sprechen ne Antwort bekomme, und das Ganze sich nicht irgendwie im Alltag erst erweist. Und wenns im Himmel gleich sein soll, dann gute Nacht. Wird ja langweilig wie sau den ganzen Tag nur Gottesdienste zu feiern und zu beten. Ich komm mir auch etwas deppert vor, wenn ich Gott anbete in der Hoffnung nicht in die Hölle zu kommen. Denn warum ich mich mit dem Glauben auseinandersetze, ist um der Hölle (Wenn es sie denn gibt) irgendwie zu entkommen. Aber ich habe echt null Interesse an dem drum und dram inkl. demut, unterwerfung, gebete etc.

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Mein Ideal wäre die Gedankenstille, wie bei den Tieren. Wenn man unter metaphysischem Zugzwang steht, was immer wieder vorkommen kann, kann und soll man sprechen, beten.

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Beten ist das langweiligste, kitschigste und dämlichste was ich jemals versucht habe. Ich hatte das Gefühl ich führe Selbstgespräche.

In diesem Moment würde ich das Gebet abbrechen und mich einer anderen Beschäftigung zuwenden.

Wenn Du nur betest, um etwas auszuprobieren, dann hat sich der Test in diesem Moment als negativ erwiesen. Wenn Du unter diesen Voraussetzungen weiterbetest, dann versaust Du Dir jede weitere Chance und investierst Zeit und Kraft für den voraussehbar Misserfolg und Frust.

 

Ich halte es für fraglich, dass Beten ohne Glauben möglich ist. Erst muss der Glaube oder zumindest die Hoffnung vorhanden sein. Dann erst macht es Sinn, sich an denjenigen zu wenden, an den man glaubt oder auf den man hofft.

 

Die "Hoffnung auf die Hoffnung" klappt wahrscheinlich nicht - also der Versuch, dass der Appetit beim Essen kommt. Man hofft, dass vielleicht doch eine Hoffnung aufkommt, wenn man sie durch ein "Gebet" herbeiredet. Klingt nicht sehr chancenreich.

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Long John Silver

Beten ist das langweiligste, kitschigste und dämlichste was ich jemals versucht habe. Ich hatte das Gefühl ich führe Selbstgespräche. Vor allem da man beten kann was man möchte und es halt eintrifft oder nicht, und am Ende weiß man nicht obs nun von Gott kam oder nicht.Ich hätts lieber dass ich nach dem Sprechen ne Antwort bekomme, und das Ganze sich nicht irgendwie im Alltag erst erweist. Und wenns im Himmel gleich sein soll, dann gute Nacht. Wird ja langweilig wie sau den ganzen Tag nur Gottesdienste zu feiern und zu beten. Ich komm mir auch etwas deppert vor, wenn ich Gott anbete in der Hoffnung nicht in die Hölle zu kommen. Denn warum ich mich mit dem Glauben auseinandersetze, ist um der Hölle (Wenn es sie denn gibt) irgendwie zu entkommen. Aber ich habe echt null Interesse an dem drum und dram inkl. demut, unterwerfung, gebete etc.

 

Lass es doch einfach, wenn es dir langweilig erscheint und ueberfluessig.

 

Gibt schliesslich keinen Zwang dazu.

 

Dann ersparst du dir auch, dich darueber aufregen zu muessen, und schonst deine Nerven.

bearbeitet von Long John Silver
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Beten ist das langweiligste, kitschigste und dämlichste was ich jemals versucht habe. Ich hatte das Gefühl ich führe Selbstgespräche. Vor allem da man beten kann was man möchte und es halt eintrifft oder nicht, und am Ende weiß man nicht obs nun von Gott kam oder nicht.

 

Die tiefste Sehnsucht des Herzens nach Gott ist bereits eine Art Gebet. Wer betet ohne Glauben ist wie jemand, der eine Telefonnummer wählt, aber die letzten drei Ziffern nicht wählt. Da kommt man nicht durch.

 

Da es unterschiedliche Arten von Gebet gibt (wobei Schweigen und ein "hörendes Herz" zu erlangen fast wichtiger als viele Worte sein können) ist gut, seinen persönlichen Zugang zum Gebet zu suchen. Manchen hilft es z.B., dass sie Gebete von Menschen nach- beten und mitvollziehen, die eine innige Beziehung zu Gott hatten. Anderen sagen die Psalmen zu, die unterschiedliche Verfassungen ausdrücken. Manche sind spontan zu Dank- Gedanken angeregt, wenn die die Schönheit der Natur sehen, die Pracht blühender Blumen oder die Erhabenheit der Berge. Auch das gemeinsame Gebet mit gläubigen Menschen kann dass Gebet intensiv machen.

 

Das Bittgebet nimmt bei vielen Raum ein- vor allem wenn es Nöte gibt. Aber so wie es eine einseitige Beziehung wäre, wenn man an einen Mitmenschen immer nur Erwartungen hat und stets nur bittet, so kann auch das Bittgebet von egoistischen Wünschen entstellt werden.

 

Es ist wichtig sich vor Augen zu halten, dass Gott nicht der Wunsch- Erfüller unserer bisweilen egoistischen Bitten ist. Noch dazu kann es sein, dass wir um etwas bitten, das uns auf lange Sicht schadet. Das Bittgebet ist kein Automatismus- wo wir oben den Gebets- und Bitt- Euro hineinwerfen, und unten kommt die Erfüllung in exakt jener Weise heraus, wie wir es wünschen.

 

 

Beter die intensivere Erfahrungen mit dem Bitt- Gebet haben wissen, dass Gott die Gebete erhört- aber manchmal müssen wir für die Erfüllung von Wünschen erst reif werden- und manchmal gibt uns Gott Besseres.

bearbeitet von Mariamante
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Die tiefste Sehnsucht des Herzens nach Gott ist bereits eine Art Gebet. Wer betet ohne Glauben ist wie jemand, der eine Telefonnummer wählt, aber die letzten drei Ziffern nicht wählt. Da kommt man nicht durch.

 

Da es unterschiedliche Arten von Gebet gibt (wobei Schweigen und ein "hörendes Herz" zu erlangen fast wichtiger als viele Worte sein können)

Dominiks Thema scheint mir zu sein, dass er diese "tiefste Sehnsucht des Herzens nach Gott" gar nicht spürt.

Das Schweigen ist für ihn leer.

 

Das hörende Herz wird zum Problem und zur Aufgabe. Aber auch dies ist so eine Sache.

 

1. Welche Motivation zum "hörenden Herzen" soll Dominik haben? Aus seinen Worten kann ich eher eine Negativ-Motivation herauslesen. Du setzt ein Hörendes Herz einfach voraus, wahrscheinlich weil Du es von Dir so kennst. Aber warum soll Dominik so ein Hörendes Herz überhaupt wollen?

 

2. Angenommen, Dominik entdeckt tatsächlich eine Art Vor-Motivation bei sich. (wobei ich ja noch immer nicht weiß, wie er dazu kommen sollte).

Wie soll er (mit vermutlich erst einmal mäßiger Motivation) zu einem Hörenden Herzen gelangen? Was muss er dafür tun? Das ist keine leichte Frage, wenn man sich die (zirkelschlüssige) Antwort verkneift: "Um auf Dein Herz hören zu lernen, musst Du nur auf Dein Herz hören!"

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Long John Silver

 

Die tiefste Sehnsucht des Herzens nach Gott ist bereits eine Art Gebet. Wer betet ohne Glauben ist wie jemand, der eine Telefonnummer wählt, aber die letzten drei Ziffern nicht wählt. Da kommt man nicht durch.

 

Da es unterschiedliche Arten von Gebet gibt (wobei Schweigen und ein "hörendes Herz" zu erlangen fast wichtiger als viele Worte sein können)

Dominiks Thema scheint mir zu sein, dass er diese "tiefste Sehnsucht des Herzens nach Gott" gar nicht spürt.

Das Schweigen ist für ihn leer.

 

 

 

Ich glaube, dass dieses Warten auf Antworten eher kontraproduktiv ist.

 

Das leere Schweigen ist spirituell eine gute Sache. Ich bin manchmal nachts am Teleskop. Es ist erstaunlich, wie manche Verknotungen im Kopf sich loesen, wenn man ins All hinein taucht. Ein majestaetisches Schweigen, das auf nichts antwortet und in dem alle Fragen sich aufloesen.

 

Alles Suchen, da bin ich mir sicher, endet hier in unserem Leben immer nur bei uns selbst.

bearbeitet von Long John Silver
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Alles Suchen, da bin ich mir sicher, endet hier in unserem Leben immer nur bei uns selbst.

Wo sonst?

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Alles Suchen, da bin ich mir sicher, endet hier in unserem Leben immer nur bei uns selbst.

Wo sonst?
bei Gott
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Ich glaube, dass dieses Warten auf Antworten eher kontraproduktiv ist.

 

Das leere Schweigen ist spirituell eine gute Sache.

Kontraproduktiv ist das Warten nicht, sondern in gefühlten 96% ergebnislos.

Kontraproduktiv ist, wenn man das Warten durch ein Herbeizwingen ersetzt.

 

Schweigen ist natürlich eine prima Sache. Aber wenn man keine Motivation spürt, dann hilft auch alles Schweigen nichts. Ergebnislos.

Glaube - und in der Folge: Beten - muss sich geben. Man kann es nicht machen. Und "Stilleübung mit dem Ziel, Zugang zum Beten zu finden" ist schon ein erstes Machwerk, wenn auch ein wenig in scheinbare Untätigkeit getarnt.

 

Wenn Gott einen Menschen nun mal so konstruiert hat, dass sich bei ihm das Verlangen nach Glaube, Gottesbeziehung und Gebet nicht automatisch ins Bewusstsein schiebt, dann ist es eben so. Ich denke mal: Gott hat gewusst, warum er diesem Menschen diesen Drang nicht als Service mit auf den Weg gibt.

Es bleiben immer noch die gefühlten 4% Restprozente. Es geschieht etwas im Leben eines Menschen - und plötzlich ist er sich seines Bedürfnisses nach Gott, Gottesbegegnung und Gebet bewusst. Manchmal geschieht dies plopp. Manchmal ist es auch ein längerer Prozess, zum Beispiel eine Lebensreflexion. Man hat gar nicht an Gebet gedacht, sondern dachte über sein Leben da und - plopp - taucht ein bisher unbekanntes Bedürfnis auf.

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Alles Suchen, da bin ich mir sicher, endet hier in unserem Leben immer nur bei uns selbst.

Wo sonst?
bei Gott

Durch den Heiligen Geist sind beide Aspekte vereinbar.

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Alles Suchen, da bin ich mir sicher, endet hier in unserem Leben immer nur bei uns selbst.

Wo sonst?
bei Gott

Durch den Heiligen Geist sind beide Aspekte vereinbar.

Da ich sowohl deine Beiträge als auch die von Mm kenne, möchte ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit behaupten, dass dein Gott und der von Mariamante nicht miteinander vereinbar sind. Oder wie es beim "Highlander" heißt: "Es kann nur einen geben". Für uns andere ist das nur deshalb ungefährlich, weil Dein Gott sich aus Prinzip nicht in meine Angelegenheiten einmischt und die Witzfigur, an die Mm glaubt, bei Nicht-Abergläubischen auch nichts hinkriegt.

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Hmm, cih sehe einige Parallelen in den Gottesbildern. Manche Unterschiede sind in der Ausdrucksweise begründt,a ndere in den vershcieden Erlebnswelten der beide Fornten- aber verinbar ist das schon.

 

Zur Ausgangsfrage: Wenn jemandem nach Beten zumute ist, nur zu!

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Das kann man nur unterstreichen.

Aber die andere Frage ist viel schwieriger: Was, wenn einem eben nicht danach zumute ist?

 

Ganz ketzerisch gefragt: Nimmt Gott es einem Menschen übel, wenn er nicht betet? Und wenn er Gott nicht verehrt? Wenn er gar nicht an ihn glaubt?

Und noch ketzerischer: Hat Gott vielleicht sogar Menschen "religiös unmusikalisch" erschaffen? So sehr, dass absehbar ist, dass sie nie ins Beten, Glauben und Verehren hineinkommen?

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Ganz ketzerisch gefragt: Nimmt Gott es einem Menschen übel, wenn er nicht betet? Und wenn er Gott nicht verehrt? Wenn er gar nicht an ihn glaubt?

Und noch ketzerischer: Hat Gott vielleicht sogar Menschen "religiös unmusikalisch" erschaffen? So sehr, dass absehbar ist, dass sie nie ins Beten, Glauben und Verehren hineinkommen?

Du meinst, solche Leute gibt's? :lol:

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Je nachdem, welchen Begriff von "Glauben" man anwendet: Wohl schon.

Was immer wir sagen, hängt ab von den Begriffen, die wir verwenden.

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Hat Gott vielleicht sogar Menschen "religiös unmusikalisch" erschaffen? So sehr, dass absehbar ist, dass sie nie ins Beten, Glauben und Verehren hineinkommen?

 

Tja, da kenn ich zumindest einen, auf den das total zutrifft. Sein Nick ist tribald.

 

 

diesbezüglich sich bei diesem tribald absolut sicher seiend..................tribald

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Long John Silver

 

Ich glaube, dass dieses Warten auf Antworten eher kontraproduktiv ist.

 

Das leere Schweigen ist spirituell eine gute Sache.

Kontraproduktiv ist das Warten nicht, sondern in gefühlten 96% ergebnislos.

Kontraproduktiv ist, wenn man das Warten durch ein Herbeizwingen ersetzt.

 

Schweigen ist natürlich eine prima Sache. Aber wenn man keine Motivation spürt, dann hilft auch alles Schweigen nichts. Ergebnislos.

Glaube - und in der Folge: Beten - muss sich geben. Man kann es nicht machen. Und "Stilleübung mit dem Ziel, Zugang zum Beten zu finden" ist schon ein erstes Machwerk, wenn auch ein wenig in scheinbare Untätigkeit getarnt.

 

Wenn Gott einen Menschen nun mal so konstruiert hat, dass sich bei ihm das Verlangen nach Glaube, Gottesbeziehung und Gebet nicht automatisch ins Bewusstsein schiebt, dann ist es eben so. Ich denke mal: Gott hat gewusst, warum er diesem Menschen diesen Drang nicht als Service mit auf den Weg gibt.

Es bleiben immer noch die gefühlten 4% Restprozente. Es geschieht etwas im Leben eines Menschen - und plötzlich ist er sich seines Bedürfnisses nach Gott, Gottesbegegnung und Gebet bewusst. Manchmal geschieht dies plopp. Manchmal ist es auch ein längerer Prozess, zum Beispiel eine Lebensreflexion. Man hat gar nicht an Gebet gedacht, sondern dachte über sein Leben da und - plopp - taucht ein bisher unbekanntes Bedürfnis auf.

 

 

Nein, ich meinte, das Warten auf Antworten ist kontraproduktiv.

 

Natuerlich aber - da hast du voellig recht - muss irgendwo ein Wille da sein oder ein Beduerfnis, in irgendeiner Weise sich auf etwas spirituelles einzulassen, etwas probieren (wobei ich das eben ergebnisoffen sehen wuerde) oder ein Anlass.

 

Wir haben hier also zwei Leute im Thread, von denen der eine angeblich eher erstaunt feststellt, dass er ploetzlich staendig betet, der andere beklagt, welcher Mist das Beten ist. Von beiden glaube ich, das sie sich nicht mehr wesentlich oder gar nicht mehr an diesem Dialog hier beteiligen werden.

 

Fuer die anderen hier, die sowohl Praxis haben als auch Beduerfnis und auch keine Probleme mit Beten, ein kleine Erfahrung von mir: sehr meditativ ist, das Vaterunser oder einen Psalm auf dem Atem zu beten. Dadurch wird man gezwungen, sehr langsam zu beten und auch langsam zu atmen. und die Worte verbinden sich mit dem Atem zu einer Einheit weg von jeder Kopflastigkeit und dem Gedankenkarusell, mit dem man sonst jedes Wort des Gebetes unterlegt und den Assoziationen. Ich kann jedem empfehlen, der Bezug zum Beten hat, das zu probieren.

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Dominiks Thema scheint mir zu sein, dass er diese "tiefste Sehnsucht des Herzens nach Gott" gar nicht spürt. Das Schweigen ist für ihn leer.

So weit ich Dominik verstehe, nimmt er doch an, dass es einen Gott geben könnte. Wenn auch die Motivation noch "ausbaufähig" ist, sehe ich hier einen Ansatzpunkt. In Bezug auf das Gebet fällt mir der Kämmerer der Kantake ein. Du kennst das sicher. Der Kämmerer kommt mit einer Stelle der Schrift nicht zurecht. Philippus steht ihm bei.

 

Es ist gut, eine Anleitung zu haben. Es ist gut einen Menschen zu finden, der in der Sache Erfahrung hat.

 

So gibt es auch Menschen mit Gebetserfahrung. Und wenn Dominik das Gebet infrage stellt, damit nicht zurecht kommt, dann kann ihm ein "Philippus" Hinweise geben, die ihm weiter helfen.

bearbeitet von Mariamante
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Das kann man nur unterstreichen.

Aber die andere Frage ist viel schwieriger: Was, wenn einem eben nicht danach zumute ist?

 

Ganz ketzerisch gefragt: Nimmt Gott es einem Menschen übel, wenn er nicht betet? Und wenn er Gott nicht verehrt? Wenn er gar nicht an ihn glaubt?

Und noch ketzerischer: Hat Gott vielleicht sogar Menschen "religiös unmusikalisch" erschaffen? So sehr, dass absehbar ist, dass sie nie ins Beten, Glauben und Verehren hineinkommen?

 

In der Liebe kann man nichts erzwingen. Insofern das Gebet Ausdruck der Liebe zu Gott ist, kann man hier auch nichts erzwingen. Ein ich glaube in Oberösterreich gängiger Spruch: "Zum Essen und zum Beten soll man niemand nöten (nötigen)". Ein Gebet unter Zwang, dass durch äußeren Druck zustande komm, ist tatsächlich in Gefahr, ein Selbstgespräch zu bleiben, weil der Wille zur Begegnung und zur Kommunikation fehlen.

 

Wenn Gott die Liebe ist- was wir wahrscheinlich beide glauben- dann nimmt Gott nichts so schnell "übel" wie wir Menschen meinen. Gott kennt uns besser als wir uns selbst. Und wenn jemand z.B. aus Gründen schwerer Behinderung innerlich oder äußerlich nicht beten k a n n , wäre es doch befremdlich, wenn das jemand übel nimmt. Jeder wird nach seinem Maß gemessen. Wem viel gegeben von dem wird viel gefordert. Gott überfordert uns nicht - auch wenn seine Liebe nicht anspruchslos ist.

 

Da du ketzerisch fragst, ob Gott einen Menschen religiös unmusikalisch erschaffen hat, erlaube ich mir auch eine provokante Frage: In dem verlinkten Bild und Text von dem Vergewaltiger Fritzl behauptet jener, für die Vergewaltigung geschaffen zu sein. Kann man so etwas ernsthaft annehmen? Ich glaube es nicht. Ich glaube, dass Menschen durch Umstände, Erziehung, seelische Traumate sogar von vorgeburtlicher Belastung her stark negativ geprägt werden, so dass sie es schwer haben, zur Fülle des Lebens und der Erkenntnis zu kommen.

bearbeitet von Mariamante
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Long John Silver

 

Dominiks Thema scheint mir zu sein, dass er diese "tiefste Sehnsucht des Herzens nach Gott" gar nicht spürt. Das Schweigen ist für ihn leer.

So weit ich Dominik verstehe, nimmt er doch an, dass es einen Gott geben könnte. Wenn auch die Motivation noch "ausbaufähig" ist, sehe ich hier einen Ansatzpunkt. In Bezug auf das Gebet fällt mir der Kämmerer der Kantake ein. Du kennst das sicher. Der Kämmerer kommt mit einer Stelle der Schrift nicht zurecht. Philippus steht ihm bei.

 

Es ist gut, eine Anleitung zu haben. Es ist gut einen Menschen zu finden, der in der Sache Erfahrung hat.

 

So gibt es auch Menschen mit Gebetserfahrung. Und wenn Dominik das Gebet infrage stellt, damit nicht zurecht kommt, dann kann ihm ein "Philippus" Hinweise geben, die ihm weiter helfen.

 

 

Mariamante, vorausgesetzt, er ist ueberhaupt echt (ich bin mir bei Leuten, die auf eine bestimmte Art Threads eroeffnen, dann aber nicht weitgehendst nicht mehr gesehen werden, bis sie den naechsten polternden Thread eroeffnen nicht schluessig, ob man ueberhaupt fuer real halten soll, doch wie dem auch sei) - er moechte nicht. Das muss man akzeptieren und respektieren.

 

Und das ganze, was er hier ueber Gott und die Kirche und den Glauben ablaesst, sind so unreflektierte und zusammenhanglose Versatzstuecke, dass ich nicht weiss, ob es dabei um Glauben geht oder Gott oder einfach nur angelesenen Mist aus dem Internet, der aufgebraten werden soll oder ob sich jemand einfach nur einen Scherz erlaubt mit diesen Versatzstuecken.

 

Egal aber - da es dann doch, ob ohne ihn oder mit ihm, zu einigen interessanten Diskussionen fuehrt, ist das voellig okay.

 

Ich wuerde das ganze aber nicht so hoch haengen und da eine Mission starten wollen :-)))

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