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Martyrium heute


Flo77

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War der Kampf der RAF ein "Krieg"?

Ein arg asymmetrischer nach heutiger Lesart, aber ja.

 

Man merkt, du bist jünger, und hast die damalige Debatte nicht miterlebt. DAS war genau das, was die RAF gefordert hat: ihre Anerkennung als Kombattanten in einem Krieg. Man hätte sie nicht vor Gericht stellen, nicht verurteilen können. Wenn man alt genug wird, kommt manches wieder. ;)

 

Nein, das merkt man nicht, denn ich habe die ganze Debatte mitbekommen. Den Gefallen mit dem Krieg hätte man der RAF tun sollen. Dann hätte man sie gleich als Partisanen erschießen können.

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oder als kriegsgefangene einbuchten bis der feind kapituliert hat, also bis zum st.nimmerleins-tag. nix hafturlaub für gutes benehmen, nix resozialisierung und all den quark auf den verbrecher anspruch haben. meinetwegen auch zwangsarbeit sofern es sich mit kriegsrecht vereinbaren lässt (moscheen abreissen wäre ne sinnvolle beschäftigung. :) ) ich finde schon auch der IS führt krieg, auch in europa. dass wir den nicht wollen ist ja verständlich, aber ändert nix an den tatsachen.

bearbeitet von phyllis
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Franciscus non papa

du hast Sorgen *kopfschüttelnd ab*

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In San Bartholomaeo wird Jaques Hamel jetzt offiziell als Märtyrer geführt. Ist das jetzt die alternative Seligsprechung?

 

http://religion.orf.at/stories/2796405/

 

Ehrlich gesagt, finde ich das eine schöne, stille Geste.

Das Kriegsgeschrei, mit dem andere zur "Rache" für das Blut ihrer "Märtyrer" rufen, ist doch gerade schon viel zu laut in der Welt.

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Wenn er schon zuvor wusste, dass er dort ermordet wird und nicht herauskommt, dann war es selbstmörderisch, nach Jerusalem zu gehen.

Beides (sein Vorauswissen und sein Bestehen auf Jerusalem) wird in den Evangelien beschrieben.

 

Und was soll ich mit einem Buch anfangen, das niemals meint, was es erzählt?

Die ganzen Erklärungen, warum Jesus trotz Todesgefahr nach Jerusalem gehen MUSSTE (z.B. damit sich die Schrift erfüllt - genauer: Der Teil der Schrift erfüllt, den ein Evangelist gerade so im Sinn hat), bringen nicht viel. Es verlagert nur das Problem. Ob die Sache nun gottbefohlen oder AT-befohlen war: Es läuft immer auf einen Selbstmord hinaus.

 

Vor allem enthebt es mich nicht der Frage für mich selbst. Verbietet Gott einen solchen Selbstmord? Handle ich unmoralisch, wenn ich mich selbstmörderisch zwischen einen Aggressor und seine Opfer werfe?

 

Es geht noch viel früher los: Was Jesus gesagt und getan hatte war mehr, als nur riskant. Auf die Dauer hat er sich so viele Feinde gemacht - viele Evangelienstellen erzählen, wie oft ihm Leute spinnefeind waren und er sie als noch weiter provoziert hat. Irgendwann geht so was eben schief. Und wenn Jesus nicht elendig naiv und dumm war, hat er mit den Folgen gerechnet - aber nicht sein Verhalten geändert.

 

Ich schließe: Ein solches Verhalten ist kein Gräuel vor den Augen Gottes. Sondern es ist einfach die Konsequenz aus dem Glauben an einen rettenden Gott und an die Richtigkeit der eigenen Botschaft. Jesus zieht diese Geradlinigkeit einem verlogenen Schweigen oder einem Fähnchen-in-den-Wind-hängen vor. Ich kann dabei nichts Anstößiges finden. Im Gegenteil: Ich bewundere so was. Bei Jesus, bei Oskar Romero und bei Sophie Scholl.

 

Und da können mir kirchliche Regeln, die sich gegen die Praxis Jesu und vieler Heiligen stellen, einfach gestohlen bleiben. Jesus hat auf seinen Tod zugesteuert, er hat in der einen oder anderen Form das dicke Ende vorhergesehen - und das ist gut und bewundernswert. Wie bei vielen anderen auch.

 

Dir Kirche wendet sich nur gegen falschen Heroismus. Richtiger Heroismus ist, wenn es passiert, nicht heroisch. Derjenige macht den Dummen eigentlich. Nur die Nachwelt kann das anders sehen, tut es oft aber nicht einmal. Das hat aber nichts mit Selbstmord zu tun.

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Abgesehen davon, ob er nun 84 Jahre alt oder viel jünger war, abgesehen von der Aufnahme in irgendwelche Martyrologien, abgesehen von Frankreich und IS: Ich halte ihn für einen Märtyrer.

 

Ich habe bisher immer gedacht, dass die Märtyrer der kath. Kirche sich ihre Rolle selbst gewählt haben. Was man bei dem guten Pfarrer aber nicht unbedingt behaupten kann. Er war lediglich zur falschen Zeit am richtigen Ort, seinem Arbeitsplatz. Aber macht das schon einen Märtyrer aus?

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Der Seligsprechungsprozess läuft noch: http://de.radiovaticana.va/news/2017/04/14/frankreich_seligsprechungsverfahren_für_ermordeten_priester/1305713

Ich hätte echt gedacht, daß das Martyrium in diesem Fall völlig ausreichend wäre.

(Daß Selige nur auf lokaler Ebene verehrt werden DÜRFEN wäre mir allerdings neu *dieSeligeChristinavonStommelnhinzuzieh*)

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