Gallowglas Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 Bescheidene Frage: Was wird eigentlich erwartet? Die Landung der Aliens? Ein Tsunami? Der nordkoreanische Erstschlag? Mumbai-artige Attacken auf die Großstädte? Kurdisch-Türkische Stellvertreter-Kriege? Allgemeiner Stromausfall durch den Atomausstieg? Laut unseren Katholiban letzteres, bei unseren Top-VTlern vorletzteres, der Rest verteilt sich gleichmäßig ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 Vor allem(!) den noetigen Vorrat fuer das Haustier nicht vergessen! Nassfutter besitzt auch den Vorteil, dass man noetigerweise irgendwann selbst davon essen kann. Allerdings - was sind das fuer Menschen, die keine Vorratshaltung zuhause halten? Fastfood- Generation, die sich von Lieferservice ernaehrt? Wahrscheinlich ein Problem der Generation. Ich fuelle meinen Vorrat an Konserven und laenger haltbaren insgesamt Lebensmitteln regelmaessig auf. Es gefaellt mir, wenn die Speisekammer voll bestueckt ist. Sicher steckt da ein Tick dahinter, aber das macht nichts. Ja, was bin ich für ein Mensch? Ich bin ein Mensch, der in seiner 2.5 Zimmer-Wohnung keine Speisekammer hat. Dafür habe ich im Ort einen Aldi, einen Lidl, 3 EDKA-Märkte, einen Penny-Markt. Mit Öffnungszeit bis 21:00 auch am Samstag kann ich eigentlich fast immer einkaufen, wenn ich es brauche. Im Zweifel kenne ich auf der schweizer Seite Läden, die auch noch am Sonntag geöffnet haben. Mein Mineralwasser stelle ich mittels Soda-Stream aus meinem 1A-Qualitäts-Leitungswasser her. So ein Mensch bin ich. Und ich werde auch nichts an meinen Gewohnheiten ändern Ja, das ist mir klar, dass das oft eine Frage des Platzes ist, wirklich Vorrat zu halten fuer laengere Zeit. Eine Speisekammer zu haben, ist fuer mich immer sogar eine Prioritaet gewesen bei der Wohnungssuche (oder zumindest genuegend Platz, dass ich so etwas in der Art einrichten konnte). Ich (bzw. unsere haushaltshilfe) muss ziemlich lang fahren, um einen ordentlichen Einkauf machen zu koennen, der kleine Gemischtwaren-Shop ist auch nicht gerade um die Ecke. Ich lasse mich inzwischen auch laengst mit manchen Dingen beliefern, seit einiger Zeit gibt es auch einen Bio-Haendler, der die Gegend hier im Programm hat, das ist ganz toll, weil unser ueblicher Bio-Farmer ziemlich weit weg entfernt ist. Aber das ist wahrscheinlich Sozialisation. Wir hatten frueher einen sehr grossen Gemuese und Obstgarten, der Keller war immer ab Herbst voll eingeweckter Glaeser, halbleere oder leere Regale in der Speisekammer machen mich unruhig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tribald Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 Bescheidene Frage: Was wird eigentlich erwartet? Die Landung der Aliens? Ein Tsunami? Der nordkoreanische Erstschlag? Mumbai-artige Attacken auf die Großstädte? Kurdisch-Türkische Stellvertreter-Kriege? Allgemeiner Stromausfall durch den Atomausstieg? Sich dieser Frage ebenfalls ganz bescheiden anschließend.....................tribald Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 (bearbeitet) Auf LJS bezogen hätte ich noch gesagt, dass ich zum Glück in einer Gegend lebe, die nicht von schlimmen Naturkatastrophen heimgesucht wird. ABER... Wir haben auch in D ja die letzten Jahre gefühlt vermehrt Naturkatastrophen, meist in Form über die Ufer tretenden Flüssen, die ganze Ortschaften oder Wohnviertel fluten und dann mit Öl-verseuchtem Schlamm bedecken. Sind im Keller gelagerte Lebensmittel nach so einem Event eigentlich noch nutzbar? bearbeitet 23. August 2016 von rince Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 Bescheidene Frage: Was wird eigentlich erwartet? Die Landung der Aliens? Ein Tsunami? Der nordkoreanische Erstschlag? Mumbai-artige Attacken auf die Großstädte? Kurdisch-Türkische Stellvertreter-Kriege? Allgemeiner Stromausfall durch den Atomausstieg? Ein perverser Trick zur Belebung der Wirtschaft. Hat es seit NATO-Doppelbeschluss nicht mehr gegeben. Vorräte ja. Aber nur in Wein. Punkt. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 Auf LJS bezogen hätte ich noch gesagt, dass ich zum Glück in einer Gegend lebe, die nicht von schlimmen Naturkatastrophen heimgesucht wird. ABER... Wir haben auch in D ja die letzten Jahre gefühlt vermehrt Naturkatastrophen, meist in Form über die Ufer tretenden Flüssen, die ganze Ortschaften oder Wohnviertel fluten und dann mit Öl-verseuchtem Schlamm bedecken. Sind im Keller gelagerte Lebensmittel nach so einem Event eigentlich noch nutzbar? Die Frage müsste lauten "noch findbar". gez. Veteran, Gummibootbrigade, 1993 und 1995 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 Also, was brauchen wir? Ein Handtuch, eine Ausgabe vom Anhalter und jemanden, der uns von diesem Drecksplanet weg holt Und einen - ich sags immer wieder - einen Schallschraubenzieher Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 (bearbeitet) Das kann man gar nicht oft genug sagen! (Da ich mich ja mal wieder auf Dating-Seiten rumtreibe, ist das eine meiner ersten Einstiegsfragen: Weisst du, was ein Schallschraubenzieher ist? Wer da nicht bescheid weiss, hat schon verloren...) bearbeitet 23. August 2016 von rince Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 Hamster ausverkauft: http://www.der-postillon.com/2016/08/hamsterkaeufe.html Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Beutelschneider Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 Bescheidene Frage: Was wird eigentlich erwartet? Die Landung der Aliens? Ein Tsunami? Der nordkoreanische Erstschlag? Mumbai-artige Attacken auf die Großstädte? Kurdisch-Türkische Stellvertreter-Kriege? Allgemeiner Stromausfall durch den Atomausstieg? Erhöhung der Mehrwertsteuer? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 23. August 2016 Melden Share Geschrieben 23. August 2016 Reis und Nudeln sind ja sehr haltbar, nur die brauchen Wasser. Wasser haben wir theoretisch im Regenwassertank ca sehr viel, nur haben wir für den keine Pumpe, also entweder Ravioli kaufen (kann man kalt essen) oder Wasser fürs Kochen bevorraten. Sehr gut befüllt ist der Weinkeller, Katzenfutter ist auch immer in großer Menge vorhanden, außerdem werden wir durch die Tiere im Austausch mir Frischfleisch versorgt. Ratte an Chablisoße? Einfacher ist das mit dem Radio. Wir haben hier eine komplette Notfunkstation (Senden und Empfangen), mit Notstrom, Solar und Zugang zum Hamnet und damit zum Internet. Wenn wir besoffen verhungern, können wir also wenigstens in jedem Fall noch Selfies twittern... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Viel interessanter finde ich z.B. den Tip für 10 Tage frisches Gemüse bereitzuhalten.Nach 10 Tagen sieht aber ein Salat auch schon sehr alt aus. Aber im Notfall, muss es frisches Gemüse sein? Zählt die Sosse in den Dosen mit "Ravioli in Tomatensosse" nicht auch als Gemüse? Wir sind ein 5-Personen-Haushalt mit verhältnismäßig großzügigen Kellerräumen. 10-20 l H-Milch bekomme ich unter (Mehl, Zucker, Pasta, Öl, passierte Tomaten, Marmeladen, Konserven, etc. in bedarfsgerechten Mengen auch),Einer unserer Nachbarn hatte derartige Nahrungsmittel eingelagert: Bohnen, Reis, Mehl (sowohl Weizen- als auch Maismehl, für mexikanisches Essen), jeweils ein paar 25kg Säcke. Und einen 20l Eimer mit Rinderfett, angeblich weil es viel langsamer als andere Fette und Oele ranzig wird. Davon könnte man ein paar Monate leben (allerdings würde es ziemlich langweilig). aber 100 l Wasser wäre eine Herausforderung.Man kann die Standard "Tonne" (auf Englisch "55 gallon drum", ungefähr 1m hoch und 40cm Durchmesser) in Plastikversionen finden. Wir bekommen sie kostenlos vom Weingut nebenan, die im Winter ein paar Dutzend davon wegwerfen (sie kaufen manchmal kleine Mengen Trauben in gebrauchten Plastiktonnen). Die sind mit einem Schraubdeckel wasserdicht, und es passen 55 Gallonen = ~200 Liter rein. Wir haben zwei draussen stehen, halb im Erdboden vergraben (damit sie bei einem Erdbeben nicht umfallen). In das Wasser werfen wir eine kleine Handvoll Chlortabletten (schmeckt furchtbar, bringt einen aber nicht um). Davon könnte man wochenlang leben. Wovon ich auch noch nichts gehört habe ist die Frage, wie man während so einer Krise zum einen die Nahrung zubereiten sprich kochen sollHabt ihr im Garten einen Grill, mit Propantank? Damit kann man schon viel machen. Eine kleine Kochplatte mit Propananschluss ist auch leicht zu finden. Wenn es im Sommer super heiss ist, ist draussen kochen ganz lustig. und wie man bei entsprechender Jahreszeit heizen soll. Wir planen ja noch den Einbau eines Ofens (mit Kochmöglichkeit), aber soll ich jetzt prophylaktisch 2 Kubikmeter Brennholz auf dem Dach bzw. Briketts im Keller lagern (im Garten könnte es ja bei Krise geklaut werden) um garantiert über den Winter zu kommen?Wir wohnen in einem viel milderen Klima (hier ist es so gut wie nie unterm Gefrierpunkt), und betreiben die Grundheizung mit (Propan-) Gas, und verbrauchen trotzdem pro Winter über 3 m^3 Brennholz (ungefähr 1/2 "cord", und diese Einheit sind 8x8x4 Fuss). Der Holzofen ist wenn es draussen kalt ist jedes Wochenende an, und meistens abends auch. Im Deutschen Klima würde man wahrscheinlich für einen Winter das Zehnfache brauchen. Wir haben Bekannte, die an der Ostküste (Connecticut) pro Winter 5 oder 6 "cord" verbrennen. Es ist also unmöglich, genug Brennholz für einen ganze Winter einzulagern. Für ein paar Wochen müsste es aber reichen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Du weißt schon, daß wir nicht aus Sperrholz bauen und unsere Häuser gedämmt sind? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Unsere sind auch ziemlich gut isoliert ... 10 oder 15cm Glaswolle in den Wänden, und viel mehr im Dachstuhl. Wobei die Deutschen Ziegelwände wahrscheinlich in einer milden Jahreszeit viel besser sind als nur Isolation: Mit ihrem hohen Gewicht gleichen sie Temperaturen aus, und es ist drinnen angenehm in der Mitte zwischen Tags (heiss) und nachts (kalt). Verglichen damit haben unsere Häuser (die aus einer Lage Rigips drinnen, und einer Lage Sperrholz draussen, auf einem Holzgerüst, bestehen) keine Masse. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 (bearbeitet) Wir wohnen in einem viel milderen Klima (hier ist es so gut wie nie unterm Gefrierpunkt), und betreiben die Grundheizung mit (Propan-) Gas, und verbrauchen trotzdem pro Winter über 3 m^3 Brennholz Faszinierend. Soviel brauche ich im deutschen Klima auch für mein Haus, jedenfalls wenn es richtig kalt ist. Im letzten Winter haben 2 m^3 gereicht. Werner bearbeitet 24. August 2016 von Werner001 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 (bearbeitet) Du weißt schon, daß wir nicht aus Sperrholz bauen und unsere Häuser gedämmt sind? Ich lege Wert darauf zu erklaeren, dass ich nicht in einer Kiste aus Sperrholz wohne. In den USA gibt es eine sehr ausgepraegte Vielfalt von Baustilen und Architektur, abhaengig vor allem von den klimatischen Verhaeltnissen und kulturellen Einfluessen. So laesst sich z.B. der Baustil in Boston nur wenig vergleichen mit dem Baustil in den Suedstaeten (in denen es auch wiederum klima-bedingt ziemliche Unterschiede gibt). Wie in den meisten Dingen herrschen Vorurteile (die vor allem aus Fernsehserien bezogen werden) ueber die USA, so auch ueber die vielfaeltige Architektur und Bauweise. Holzrahmenbauweise ist ausserdem nichts anderes als eine Form von Fachwerk, bei dem sehr viele Moeglichkeiten zur Gestaltung der Fassade moeglich sind. Gerade auch in der Gegend, in der ich wohne, gibt es eine grosse Vielfalt ganz indiviueller Haeuser von Anfang des letzten Jahrhunderts an bis heute. Selbst die Grundstuecke sind hier nicht genormt, weil es nie ein am Reissbrett geplantes Bauland war, sondern eher eine Art Wildwuchs, wodurch sehr eigenwillige Grundstuecksgrenzen entstanden. Das wiederum macht auch den Charme dieser Gegend aus. bearbeitet 24. August 2016 von Long John Silver Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Lehmziegel? Grassoden? Büffelledertipi? Palmwedel? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Mein Haus besteht auch vornehmlich aus Holz (Fertigbauweise). Die Wäredämmung ist dabei aber besser als bei einem herkömmlichen Nassbau aus Ziegeln/Beton, und ich kann überall ganz ohne Bohrmaschine einen Nagel oder eine Schraube in die Wand kriegen. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 (bearbeitet) Lehmziegel? Grassoden? Büffelledertipi? Palmwedel? Keine Ahnung wie du gern wohnen wuerdest in einer Gegend, in der es im Sommer gern wochenlang an die 40 Grad sein kann, oft mit der entsprechenden Luftfeuchtigkeit. Wahrscheinlich fest getackert am Ventilator in einem Backofen aus Beton. Holz ist optimal zum Temperaturausgleich. Ausserdem oekologisch sinnvoll und sehr haltbar. Unser Haus, das in den fuenfziger Jahren erbaut wurde, hat bis jetzt keinerlei Schaeden am Grundgeruest (das ab und zu mal einiges bei der Fuellung ausgebessert werden musste, ist voellig im gruenen Bereich. Vor allem schimmelt hier nichts). bearbeitet 24. August 2016 von Long John Silver Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Kinners, da hilft nur ein: Forentreffen bei LJS Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 (bearbeitet) Kinners, da hilft nur ein: Forentreffen bei LJS Ja, gern! Falls die Zimmer nicht reichen, koennte man auch im Garten oder auf dem Feld nebenan zelten. Nein, mich frustiert es einfach oft, wenn bestimmte Klischees weiter verbreitet werden (alle Haeuser haben angeblich keinen Keller, alle Haeuser haben schlecht funktionierende Heizungen und Klima-Anlagen, vor jedem genormten Haus ist ein genormter Rasen etc. etc. etc.) Natuerlich gibt es diese Einfachst-Haeuser (die werden bei uns hier meistens fuer Beduerftige Familien hochgezogen, alle Bauteile angeliefert, bekommt eine Gemeinde an einem Tag hin, die selbst aufzubauen. Und natuerlich gibt es diese Billig-Bungalows mit der ebenso billigen maroden Einrichtung. Aber insgesamt gibt es wirklich eine so ungeheure Vielfalt an Bauten und Architekurstilen, dass es halt schade ist, dass das Klischee -Bild aus den Fernsehserien einfach auf alles uebertragen wird. bearbeitet 24. August 2016 von Long John Silver Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Nicht zu vergessen die Wohnwagen-Parks, über die wir immer gerne staunen und Witze machen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Nicht zu vergessen die Wohnwagen-Parks, über die wir immer gerne staunen und Witze machen Ja, aber sie haben eine wichtige soziale Funktion. Zum einen sind Bewohner von Trailer Parks oder Mobile Homes meistens nicht bereits voellig arm, fuer manche ist das einfach eine gute Uebergangsloesung (vor allem, wenn sie den Betreffende davor bewahrt, eventuell in die Obdachlosigkeit zu rutschen oder einfach eine Chance ist, sich wieder neu stabilisieren, finanziell und sozial). Trailer Parks sind nicht notwendigerweise Slums. Sie bieten eine gute Moeglichkeit, weiterhin einem funktionierenden soziales Gefuege zu leben, manchmal sind es auch einfach kurzfristige okoenomische Ueberlegungen. Vor allem aber gelten sie als festen Wohnsitz, was unter Umstaenden fuer alles moegliche sehr wichtig sein kann. Da es auch ziemliche Unterschiede zwischen diesen Parks und ihren Betreibern gibt, ist die Adresse Trailer Park oder Mobile Homes nicht generell ein Zeichen dafuer, dass der Betreffende am untersten Rand der sozialen Leiter steht. (Wobei das soziale Image der Trailer Park nicht ueberall in den USA gleichwertig ist, das haengt mit der allgemeinen Armut mancher Staaten zusammen). Es gibt bei diesen Parks verhaeltnismaessig billige und trotzdem relativ gute Wohnbedingungen innerhalb der Mobile Homes und ihrer Ausstattung, es gibt oft eine sehr strenge und einhellige Vorstellung von Sauberkeit und Ordnung, und es gibt auch nicht wenige Leute, die gern da wohnen, weil ihnen die Gegend gefaellt, weil sie sich ungebundener fuehlen als in einem ueblichen Stadtviertel, manche nehmen es als Einstiegspforte mit Plaenen fuer eine weitere Zukunft, fuer die sie Geld ansparen, manche ziehen generell so oft um, dass sich eine feste Bleibe fuer sie nicht lohnt zu mieten oder sogar unmoeglich ist wegen der erwuenschten Mietdauer. Also, das ist eine sehr komplexe Sache mit diesen Parks und ihren soziologischen Hintergruenden (wobei es natuerlich auch voellig verslumte Wohnwagensiedlungen gibt, aber die haben noch eine andere Geschichte meistens). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Baumfaeller Geschrieben 24. August 2016 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Nein, mich frustiert es einfach oft, wenn bestimmte Klischees weiter verbreitet werden (alle Haeuser haben angeblich keinen Keller, alle Haeuser haben schlecht funktionierende Heizungen und Klima-Anlagen, vor jedem genormten Haus ist ein genormter Rasen etc. etc. etc.) ...Das Problem mit Vorurteilen und Klischees ist, dass sie meist einen grossen Kern Wahrheit enthalten. Als wir unser Haus gebaut haben (vor 19 Jahren) war der Bauunternehmer schon seit 30 Jahren tätig, und er hatte noch nie ein voll unterkellertes Haus gebaut; wir waren das Erste! Wobei er hat ein gutes Argument gegen Keller: Hier in Kalifornien (und in den meisten Teilen der USA) gibt es genug Platz und großzügige Grundstücke. Wenn man mehr Platz braucht, dann ist es einfacher und billiger ein einstöckiges Haus auf einem flachen Betonfundament einfach größer zu bauen(ein paar extra Schlafzimmer, die dann als Rumpelkammern verwendet werden; eine Garage für 4 Autos, in der nur zwei stehen, und der Rest ist Werkstatt und Schreinerei), statt in die Höhe und die Tiefe zu gehen. Vor allem weil Keller traditionell einen schlechten Ruf haben: In Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel pflegen sie meist nass und schimmelig zu sein. In unserem Fall war es anders: Unser Haus ist auf einem hohen aber schmalen Gebirgskamm, also musste das Haus lang und hoch werden. Und das Grundwasser ist ungefähr 150m tief, der Keller ist also vollständig trocken (ausser wenn man wieder eine Wasserleitung geplatzt ist, aber das kann auch im Obergeschoss im Bad passieren). Das andere Vorurteil, dass es riesige Vororte mit ähnlich aussehenden Bungalows gibt, alle auf rechteckigen Grundstücken, mit einem kleinen Rasen und einem Basketball-Ring an der Garage: Das stimmt einfach. Wir fahren täglich durch solche "suburbs", und viele unserer Freunde leben dort. Die Häuser werden oft in Massenproduktion von grossen Bauunternehmen gebaut (100 oder 200 gleichzeitig), und sind oft alle das gleiche Modell, nur halt jedes Zweite spiegelbildlich, und alle unterschiedlich angestrichen. Diese Dinger sind oft Schund, und so billig und effizient wie möglich gebaut. Das Klischee stimmt. Es ist auch logisch; die USA haben mehrere grosse Schübe des Bevölkerungswachstums gehabt, und da wollten Leute natuerlich alle ihr kleines Häuschen mit Garten haben, also wurde die Nachfrage billig befriedigt. In Kalifornien waren die erste der beiden größten Explosionen direkt nach dem zweiten Weltkrieg, als plötzlich die Männer wieder zu Hause waren, und Millionen neue Familien gegründet wurden, oft von ehemaligen Anwohnern der Ostküste, die während des Krieges im Pazifik in Kalifornien oder Washington stationiert waren, oder auf dem Weg in den Pazifik durchgekommen waren, und in dem angenehmeren Klima und der schnell wachsender Wirtschaft bleiben wollten. Die zweite Welle war in den 060er und 70er Jahren, als die Elektronik-, Ruestungs-, Flugzeug- und Unterhaltungs-Industrie schnell wuchs. Und diese Häuser sind nicht guter Qualität, da funktioniert die Heizung wirklich oft mies (wenn das Haus direkt auf dem Betonboden steht, ist es schwer die Luftkanäle im Dachgeschoss effektiv zu installieren), und die Wände schimmeln, weil nicht richtig abgedichtet worden ist. Die Häuser mussten billig sein, weil mehr konnten sich die Käufer nicht leisten. Ich fahre jeden Morgen und Abend durch ein riesiges Wohngebiet aus den 70er Jahren: Zwischen 1955 und 1980 wuchs die IBM hier in Süden von San Jose von 500 auf 18.000 Angestellte; wenn man die dazugehörigen Kinder, Feuerwehrleute, Grundschullehrerinnen, Lebensmittelläden u.s.w. mitzählt, dann wird eben in 30 Jahren ein Vorort für mehrere Hunderttausend aus dem Boden gestampft. Ich fahre 5 Minuten lang geradeaus auf einer Strasse, wo es nur damals wohl nur identische L-foermige kleine "Ranchettes" (einstöckige Bungalows mit 2-Auto Garage, 3 Schlafzimmern, 2 Bad, Wohnzimmer und Küche, und Rasen vorne und hinten) gab. Aussenverkleidung war Sperrholz, Fenster waren Aluminium ohne Doppelscheiben. Inzwischen ist es 50 Jahre später, und die Häuser sehen inzwischen alle unterschiedlich aus. Ein Teil ist abgerissen und neugebaut worden, ein Teil ist um ein zweiten Stockwerk aufgestockt worden (in allen unterschiedlichen Varianten, von sehr hübsch mit Veranda, bis zu hässlichen Schuhkartons mit Flachdach). Die Häuser haben inzwischen oft Stuck oder Klinker draussen, und die Daecher sind oft mit mexikanischen oder glasierten asiatischen Ziegeln abgedeckt (man kann oft schon aus der Entfernung sehen, mit welcher Baukultur die Besitzer aufgewachsen sind). Manche sind liebevoll gepflegt, oft mit asiatischen Gärten, manche sind sehr ungepflegt mit wucherndem Unkraut und abpellender Farbe. Aber bei manchen sieht man, dass die ursprünglichen Besitzer (alte Ingenieure und Montagearbeiter, inzwischen im hohen Alter) noch da wohnen: Die Gärten sind überwuchert, die Garage ist meist offen und voller aufgestapeltem altem Krempel, und die Einfahrt ist von einem riesigen Wohnmobil blockiert, dessen flache Reifen anzeigen, dass der Eigentümer seit 10 Jahren nicht mehr reisen will. Der alte Mann, der in der Garage im Schatten sitzt, hatte früher morgens eine Zeitung, und heute ein Tablet. Und bei anderen Häusern sieht man, dass sie vor kurzem (wahrscheinlich von den ursprünglichen Eigentümern) an junge Familien verkauft worden sind, denen es an Geld fehlt: Für einen neuen Anstrich reicht es nicht, das Auto in der Einfahrt ist alt, Sperrholz-Verkleidung und Asphalt-Pappe Dach sind alt und abgenutzt, aber der Rasen ist gemäht, vor der Haustür liegt ein Plastik-Dreirad und überall fliegen Spielzeuge rum, und die Basketball-Hoops werden von den Nachbarschafts-Kindern wirklich verwendet. Das Badezimmer-Fenster hat vielleicht ein Loch, das mit Pappe und Klebeband repariert ist. Aber das gute daran ist: Hier schaffen es weniger Wohlhabende (sie ist vielleicht Schwesternhelferin, er arbeitet als Schwimmbad-Reiniger) sich ein Haus zu kaufen, in den sie ihre drei Kinder haben können, mit einer Grundschule in der Nähe, und Läden zu denen man zu Fuss kommt. Die Kinder spielen auf der Strasse Fussball (kein Witz, nachmittags muss man da vorsichtig fahren), und im Frühjahr sehe ich die ganzen Kinder, wie sie nachmittags in Uniform und mit dem Schläger zur High School wandern, wo Little League Baseball stattfindet. Wenn ich mir die Kinder ansehe ist klar, dass es hier sehr Multikulti ist: Vietnamesen, Weisse, Mexikaner, gelegentlich Schwarze, und oft gemischt. Es gibt sie noch, die untere Mittelschicht in den Vororten. Und das witzige ist: Zwei Häuser weiter ist der ursprüngliche Bungalow aufgestockt worden, ist inzwischen ein sehr schön dekorierter Klotz mit rosa Stuck und Messing-Lampen, in der Einfahrt steht ein Mercedes und ein BMW, und statt eines hässlichen Holzzauns wird der Rasen von einer schön gestutzten Rosen-Hecke umfasst. Hier wohnt wahrscheinlich ein Arzt, der mit einer Anwältin verheiratet ist, und die Tochter spielt nicht Baseball, sondern Geige. Statistische gesehen ist es wahrscheinlich, dass sie Chinesen, Inder oder Japaner sind, aber sie könnten genauso gut Weisse, Schwarze oder Mexikaner sein, die den soziologischen Aufstieg geschafft haben. Und wir können sicher sein, dass bei dem "renovierten" (d.h. komplett umgebauten) Haus die Heizung perfekt funktioniert, und eine Klimaanlage nachgerüstet worden ist: Reiche Leute wollen weder frieren noch schwitzen. Und morgens parken bei denen in der Einfahrt verbeulter Pickup Truck, nämlich der Gärtner und die Schwimmbadreinigung. Es ist alles kompliziert. 6 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 24. August 2016 Melden Share Geschrieben 24. August 2016 Es ist alles kompliziert. Aber sehr schön und lebendig geschildert. Vielen Dank! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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