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Theologie in der Krise?


nannyogg57

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Harry Potter sind spannende Kinderbuecher bzw. Jugendbuecher, deren Charme leider sehr darunter gelitten hat, das sie allzuschnell in einem totalen Hype vermarktet wurden.

Mir sind diese Bücher unbekannt. Und ich glaube nicht, dadurch etwas versäumt zu haben- im Gegenteil. Aber das Tragische ist: Die Mittel die uns die Bibel und Jesus empfehlen, um zum ewigen Leben zu gelangen und Gott in unserem Leben wunderbar zu erfahren, scheinen einigen veraltet. Ob es um die Schriften des AT geht, um das Gebet, um Demut oder unerschütterliches Gottvertrauen trotz der äußeren Stürme im Leben. Manche Theologen meinen, man müsse den Glauben neu erfinden. Fasten und Gebet scheinen überholt und fremd- die Gebote Gottes veralteter Kram. Der moderne Mensch will einen anderen Gott, einen dem er nicht dienen muss, sondern der ihm dient. Und die Theologie soll gefälligst eine gefällige und intellektuell anspruchsvolle sein - die Einfachheit und Klarheit mancher Aussagen der Evangelien und der Bergpredigt scheint den Erfindern einer "neuen Theologie" überholt- das Wort vom Kreuz ein Ärgernis. Ständig wird nach neuen Wegen gesucht - wo bei man auch nicht vor den schlimmsten Weichspülmethoden zurückschreckt die darin bestehen, das Herausfordernde und Unangenehme (Sünde, Teufel, Hölle, Notwendigkeit der Bekehrung) zu leugnen. Und dann wundert man sich, wenn Leute zu dem zynischen Spruch neigen: Wenn du den Glauben komplett verlieren willst, studiere Theologie.

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Harry Potter sind spannende Kinderbuecher bzw. Jugendbuecher, deren Charme leider sehr darunter gelitten hat, das sie allzuschnell in einem totalen Hype vermarktet wurden.

Mir sind diese Bücher unbekannt. Und ich glaube nicht, dadurch etwas versäumt zu haben- im Gegenteil.

 

 

 

Ich habe die ersten Baende damals meinen Kinder vorgelesen. Dann konnten sie selbst gut genug lesen, um die anderen allein zu lesen. Von diesen kenne ich also nur die Inhaltsangaben oder was sie davon erzaehlten.

 

In unserer katholischen Gemeinde gab es damals zu Karneval die uebliche Veranstaltung, die wir als Familie in einem Jahr zu viert als Harry-Potter- Figuen verkleidet besuchten als da waeren Harry und Ron, McGonagall und Snape. Das war sehr wirkungsvoll, auch wenn die meisten der Anwesenden vor allem von den schwarzen Umhaengen und Hueten ueberwaeltigt waren. Da bei diesen Veranstaltungen jedes Jahr ein lokal bekannter Travestiekuenstler auftrat und die sehr beleibte Pastoralreferentin bei ihrer Buettenrede als Engel in einem ueberdimensionalen Bettlaken erschien und aussah wie ein riesiges marshmallow mit Fluegeln, fielen wir allerdings nicht wirklich aus dem Rahmen.

bearbeitet von Long John Silver
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Exegese versucht lediglich, aus den alten Texten etwas herauszulesen, was heute vielleicht bedeutsam sein könnte.

 

..oder etwas hinein zu lesen, was vor allem in der Phantasie des Exegeten zu Hause ist- nicht eo ipso im Text.

 

 

der Vorwurf, dass man Bibelstellen so gedeutet hat, dass sie ins eigene Schema passen, ist nicht neu. Unser AT-Prof (Joseph Ziegler) regte sich über die Dogmatiker (oder noch eher über die Dogmatik als solche) immer maßlos auf: da nehmen sie ein Zitat ohne Kontext aus dem AT und eines aus dem NT dazu noch ein bisschen was aus den Kirchenvätern und die Begründung für ein Dogma "steht."

 

(Das war übrigens vor mehr als 50 Jahren!)

 

 

Jetzt bin ich aber beruhigt. Ich dachte immer, meine schwarze Seele sei die Ursache dafür, dass mir das genau so vorkommt.

 

Werner

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Mir sind diese Bücher unbekannt. Und ich glaube nicht, dadurch etwas versäumt zu haben- im Gegenteil.

Mich fasziniert diese Aussage. Das klingt, als hättest du bedenken, die Bücher könnten eine Gefahr für dich sein.

Ich habe viele Bücher nicht gelesen, weil sie mich nicht interessieren. Aber ein Buch, bei dem ich sagen würde, ich sähe eine Gefahr darin es zu lesen, kann ich mir nicht vorstellen. Wieso sollte Erkenntnis eine Gefahr sein? Und das ist doch alles, was Bücher einem bringen können, von Unterhaltung mal abgesehen.

 

Werner

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Harry Potter ist gar kein schlechtes Beispiel. Oder der Herr der Ringe.

Kein Mensch käme auch die Idee, das für historisch zu halten, aber die Botschaft kommt trotzdem an. Die ewige Frage der entscheidung für das Gute oder das Böse, die erkenntnis (speziell bei Harry Potter), dass auch das vermeintlich Gute nicht immer nur Gut ist, sondern leicht ins Böse abgleiten kann, und so weiter.

Und die Botschaft kommt an, ohne dass man die Erzählungen für historisch halten muss, sie wird kein bisschen dadurch entwertet, dass jeder weiß, dass er "nur" Erzählungen sind.

Ich glaube in früheren Zeiten waren die Menschen noch viel aufgeschlossener als heute, was die Botschaften hinter Erzählungen angeht.

 

Werner

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Wen interessiert das Entmystifizierungsgequargel der Theologen

Die eigentliche Entmystifizierung ist doch, alles als historisch anzusehen. Historie ist ganz und gar unmystisch. Erzählungen sind mystisch, der Herr der Ringe ist mystisch, Harry Potter ist mystisch. Hubensteiners Bayerische Geschichte ist sehr interessant, aber ganz und gar unmystisch.

 

Werner

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Das klingt, als hättest du bedenken, die Bücher könnten eine Gefahr für dich sein.

 

Nachdem ich ja schon hier viel Zeit und Energie verschwende, könnte man meinen, ich könnte meine kostbare Lebenszeit auch mit solchen Machwerken vergeuden- sehe ich aber nicht so.

 

Dass diese phantasievollen, magischen Werke vom christlichen Glauben abdriften lassen, könnten manche sogar aus Meckys Anmerkungen entnehmen. Vielleicht sind sie für einige wirklich eine spirituelle Gefahr.

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Die eigentliche Entmystifizierung ist doch, alles als historisch anzusehen. Historie ist ganz und gar unmystisch

Das sehe ich nicht so. Das Leben mit Gott ist um vieles phantastischer als alle Märchenbücher zusammen. Wenn wir uns auf Gott wirklich einließen, könnten wir Wunder über Wunder erleben. Aber wir verstricken uns lieber in Phantasiebücher und Märchen- und lassen den Geist Gottes nicht an uns herankommen. Wir trinken aus löchrigen Zisternen, den lebendigen Brunnquell der Gnade verachten wir. Die Geschichte, die Gott in unser Leben schreiben würde, wenn wir uns mehr auf ihn einließen, fordert uns wohl zu sehr heraus. Da ist es einfacher, magischen Märchen anzuhängen. Sehe ich kritisch.

bearbeitet von Mariamante
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Mir sind diese Bücher unbekannt. Und ich glaube nicht, dadurch etwas versäumt zu haben- im Gegenteil.

Mich fasziniert diese Aussage. Das klingt, als hättest du bedenken, die Bücher könnten eine Gefahr für dich sein.

Ich habe viele Bücher nicht gelesen, weil sie mich nicht interessieren. Aber ein Buch, bei dem ich sagen würde, ich sähe eine Gefahr darin es zu lesen, kann ich mir nicht vorstellen. Wieso sollte Erkenntnis eine Gefahr sein? Und das ist doch alles, was Bücher einem bringen können, von Unterhaltung mal abgesehen.

 

Werner

 

 

Nun, ich haette Harry Potter auch nicht gelesen, wenn ich keine Kinder gehabt haette.

 

Haette mich nicht interessiert dann.

 

Ich lese generell keine Fantasy. Langweilt mich.

 

Aber wie gesagt - mit Kindern war das natuerlich fuer mich etwas voellig ganz anderes und sie waren sehr spannend zum Vorlesen geeignet.

bearbeitet von Long John Silver
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Mir sind diese Bücher unbekannt. Und ich glaube nicht, dadurch etwas versäumt zu haben- im Gegenteil.

Mich fasziniert diese Aussage. Das klingt, als hättest du bedenken, die Bücher könnten eine Gefahr für dich sein.

Ich habe viele Bücher nicht gelesen, weil sie mich nicht interessieren. Aber ein Buch, bei dem ich sagen würde, ich sähe eine Gefahr darin es zu lesen, kann ich mir nicht vorstellen. Wieso sollte Erkenntnis eine Gefahr sein? Und das ist doch alles, was Bücher einem bringen können, von Unterhaltung mal abgesehen.

 

Werner

 

 

Vielleicht haelt es Mariamante eher fuer Zeitverschwendung, Buecher zu lesen, die ihn nicht interessieren.

 

Dem wuerde ich zustimmen, das ist es wohl auch.

Dass etwas ein Hype ist, sagt nix darueber aus, dass es jeden interessieren muesste oder zum allgemeinen Bildungsgut gehoeren muss.

 

Ich habe z.B. bis heute nicht "Der kleine Prinz" gelesen und beabsichtige es auch nicht.

 

Ich denke, es geht eher darum, was jemand fuer wichtig haelt zu tun (oder zu lesen), also Prioritaeten setzen.

 

Und diese sind eben individuell verschieden.

bearbeitet von Long John Silver
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Das klingt, als hättest du bedenken, die Bücher könnten eine Gefahr für dich sein.

 

Nachdem ich ja schon hier viel Zeit und Energie verschwende, könnte man meinen, ich könnte meine kostbare Lebenszeit auch mit solchen Machwerken vergeuden- sehe ich aber nicht so.

 

Dass diese phantasievollen, magischen Werke vom christlichen Glauben abdriften lassen, könnten manche sogar aus Meckys Anmerkungen entnehmen. Vielleicht sind sie für einige wirklich eine spirituelle Gefahr.

 

 

Ich kann dich beruhigen, so viel geben diese Buecher spirituell nicht her.

 

Und wer durch Lesen von Fantasy sich vom christlichen Glauben entfernte, der waere wohl sowieso nicht sehr dicht daran gewesen (ich halte auch das fuer unwahrscheinlich). Es gibt sicher Menschen, die Fantasy als Flucht benutzen, aber dieser gesamte Komplex hat dann mit der Frage nach dem Glauben gar nichts zu tun, der ergibt sich aus anderen Faktoren.

 

Ich sehe eher Esoterik als breites wohlfeiles Angebot als "Alternative" fuer diejenigen, die spirituell am Schwimmen sind oder in Lebensnot. Und da gibt es natuerlich eine ganz Menge an "Heilsversprechen". Zu meinem Entsetzen treffe ich in meiner Elterngruppe immer wieder Menschen, die sich von einem Medium das Geld aus der Tasche ziehen lassen mit der Behauptung, man koenne durch sie mit dem verstorbenen Kind Kontakt aufnehmen. Diese Machenschaften finde ich viel gefaehrlicher fuer einen Menschen, unabhaengig vom christlichen Glauben, als die Frage, ob das Lesen von Fantasy den Glauben untergraben koennte.

 

Unterhaltungsliteratur ist Unterhaltungsliteratur, die sollte man nicht ueber bewerten (wie es leider bei Harry Potter von verschiedener Seite getan wurde und damit ein harmloses Kinder- und Jugendbuecher voellig ueberfrachtet. Dann kommen irgendwann solche Ideen zustande, Moses und Dumbledore in einem Atemzug argumentativ in einer Diskussion ueber Theologie und ihre Krise zu verwursten.)

bearbeitet von Long John Silver
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Natürlich können Kleingläubige durch das Lesen von bestimmten Büchern in ihrem Glauben geschwächt werden. Ich hielte es für vermessen, dann sinngemäß zu sagen: "Du warst eben kleingläubig, eben weit weg, und nicht so großgläubig fest wie ich". Glaube ist vor allem erst einmal ein unverdientes Geschenk.

Natürlich wäre es Unsinn, deswegen Bücher zu verbieten (wie es die Kirche leider getan hat), aber wenn ich Jesus richtig verstehe, findet er es auch nicht gut, wenn man "Kleine, die an ihn glauben" zum Bösen verführt.

Wir sollen den Glauben anderer an Christus und seine Kirche stärken, nicht schwächen.

bearbeitet von rorro
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"zum Bösen verführen" und vom Glauben abbringen sind aber zwei Paar Stiefel.

In der Geschichte gibt es genug Beispiele von ziemlich gläubigen Leuten, die trotzdem Böses taten.

 

Werner

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Wer keine Fantasybücher liest, liest dennoch gerne in der Bibel.

Was geschieht, wenn so jemand herausfindet, dass so manche Bibelerzählungen pure Fantasy sind?

Das Buch Tobit könnte man locker ins Fantasyregal einer Buchhandlung stellen. Ob es sich allerdings gut verkaufen würde, ist damit nicht gesagt.

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Ich glaube nicht, dass man durch das Lesen von Fantasybüchern vom Glauben abgebracht wird.

Das, wovon man wegkommt, ist nicht der Glaube. Aber man lernt Alternativen zur biblischen Fantasy kennen, die wesentlich faszinierender und literarisch viel besser geschrieben sind. Womöglich verliert man dann die Lust, sich biblische oder kirchliche Texte anzutun. Wer einmal am Honig geschleckt hat, gibt sich nicht mehr so schnell zufrieden.

 

Seit der Kanonisierung hat die Theologie nicht die Aufgabe wahrgenommen, die biblischen Texte zu prägen. Bis zur Kanonisierung wurde kräftig herumgemodelt. Man hat gesammelt, ausgewählt, zusammengefasst, mit eigenen Vorstellungen angereichert, ergänzt und vieles andere. Und dann ist man über den Erfolg gestolpert: Die Texte waren prima und wurden weitgehend akzeptiert. Von Leuten der jeweiligen Zeit. "Okay, Ladenschluss und Zapfenstreich!", sagte man sich und schloss die Akte. Die Zeit ging weiter. Die Texte verloren mit jedem Kulturwandel an Offensichtlichkeit. Man verstand vieles falsch. Man verstand vieles überhaupt nicht. Aber die Akte blieb geschlossen.

 

Inzwischen hat man die Judenfeindlichkeit als Unwert erkannt. Aber welcher Theologe korrigiert das Johannesevangelium?

Inzwischen weiß man, dass der Hase kein Wiederkäuer ist. Aber welcher Theologe verändert den Bibeltext?

Inzwischen weiß man so viel. Aber so ziemlich alle Erkenntnis ging an der Bibel vorüber. Die Ausnahmen sind minimal und bestätigen höchstens die Regel.

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Wenn ein Text beim Lesen nicht mehr seine Botschaft offenbart, sondern erst hochkompliziert verbogen werden muss, damit man die gemeinte Botschaft entdecken kann, dann liegt der Fehler nicht beim Leser, sondern beim Text.

 

Wenn ein Text sagt: "Töte!" und in Wirklichkeit auf das Backen von Himbeerkuchen auffordert, dann ist dieser Text einfach nur schlecht.

Wenn ein Text beschreibt, wie Jesus über das Wasser läuft, aber in Wirklichkeit damit gar nicht meint, dass Jesus über das Wasser gelaufen ist, dann muss der Text das zumindest mal irgendwie erklären. Tut er das nicht, dann ist er eben so schlecht wie der mörderische Himbeerkuchentext.

 

Vom Bibelleser zu verlangen, dass er neben der (ohnehin schon recht dicken) Bibel auch gleich noch fünfzig dicke Kommentarbände zu lesen habe, um den Text zu verstehen, ist Unfug.

Die ganze biblische Theologie ist für umme, wenn sie keinen Einfluss auf den Text nehmen kann. Zudem scheint sie mir in der Praxis eher den Scharfsinn des jeweiligen Exegeten zu bejubeln, als den originalen Bibeltext. Zudem gibt es oftmals nicht viel zu bejubeln - nicht jede Exegese ist wirklich gut.

bearbeitet von Mecky
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Die Schwäche der akademischen Theologie besteht darin, dass sie für normale Menschen nichts zu geben hat außer der Aufforderung, selbst zum akademisch gebildeten Theologen zu werden.

Es gibt keine gewinnbringenden Ergebnisse für die meisten Gläubigen und Glaubenswilligen.

 

Im Gegenteil: Die Ergebnisse früherer Theologen sind abschreckend, kitschig, an eine andere Zeit gebunden und völlig antiquiert. Sie werden trotzdem noch in Riten, Festen und Worten weiterhin gepflegt.

Ich führe immer noch (2016!) Taufgespräche, wo ich erfahre, dass die Oma / der Opa Druck macht, dass die Taufe möglichst schnell nach der Geburt sein müsse, weil Gott ein ungetauftes Baby nicht in den Himmel aufnimmt.

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Wer keine Fantasybücher liest, liest dennoch gerne in der Bibel.

 

Sei unbesorgt: Wer Werke der Weltliteratur liest (ob Tolstoi, Dostojewski, Cervantes uv.a.) liest schon Phantasiebücher.

 

Hatte schon erwähnt: Wenn drei Menschen den gleichen Text lesen, hat jeder andere Vorstellungen davon, findet manches wichtig was anderen unwichtig ist. Daher sind die Versuche, Bibelstellen als "Phantasieprodukte" hinzustellen überflüssig. Alles ist in gewissem Sinn "Phantasie" was nur gelesen wird. Wenn wir unsere Seele nicht vom Feuer der göttlichen Liebe berühren lassen, dann nützt es nichts, wenn wir die Bibel auswendig lernen. Keine "heilige Schrift" kann die Beziehung zu Gott ersetzen, keine Theologie kann das Gebet und die persönlichen Erfahrungen ersetzen. Wo sich die Theologie anmaßt, das zu versuchen und den Menschem mehr zu diktieren als zu inspirieren, dort wird eine solche Zwang- und Drucktheologie (jetzt im doppelten Wortsinn) fruchtlos bleiben- alle Theorie ist grau- schrieb mal jemand.

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Ich glaube nicht, dass man durch das Lesen von Fantasybüchern vom Glauben abgebracht wird.

Es sind schon Leute durch Lächerlichkeiten vom Glauben abgebracht worden, über die man nur den Kopf schütteln kann. Man sollte also nicht leichtfertig behaupten, Texte die von magischem Denken, von Hexenkult und finsterer Athmosphäre geprägt sind hätten auf sensible Seelen keinen Einfluß. Wie schon gesagt: Bei löchrigen Zisternen sucht der Mensch seinen Durst nach Mystik zu stillen- den lebendigen Brunnquell der Gnade verlässt und verachtet er.

bearbeitet von Mariamante
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zwischen hat man die Judenfeindlichkeit als Unwert erkannt. Aber welcher Theologe korrigiert das Johannesevangelium? Inzwischen weiß man, dass der Hase kein Wiederkäuer ist. Aber welcher Theologe verändert den Bibeltext? Inzwischen weiß man so viel. Aber so ziemlich alle Erkenntnis ging an der Bibel vorüber. Die Ausnahmen sind minimal und bestätigen höchstens die Regel.

 

Spirituelle Menschen können erkennen, dass mit den "Juden" mit "Judas" mit "Petrus", mit den "Pharäsern und Schrifgelehrten" kein Rassismus gepredigt wird, sondern Archetypen. Wir alle haben Judas den Verräter, Petrus den Mann der tollen Worte und der feigen Taten, den überheblichen Schriftgelehrten und Pharisäer in uns. Wenn uns die Evangelien nicht dazu anregen, das zu erkennen- wäre es wirklich besser, wir würden Schundliteratur lesen. Eine Korrektur der Evangelien ist unnötig. Die Bibel umschreiben ist unsinnig. Sie tiefer zu verstehen und zu erkennen, dass WIR mit- gemeint sind mit den Verrätern, den Pharisäern aber auch den Eiferern (Paulus) darauf kommt es an.

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Wenn ein Text beim Lesen nicht mehr seine Botschaft offenbart, sondern erst hochkompliziert verbogen werden muss, damit man die gemeinte Botschaft entdecken kann, dann liegt der Fehler nicht beim Leser, sondern beim Text.

 

Der Text offenbart allerdings seine Botschaft dann, wenn man sich auf Gott einläßt - wenn man den Heiligen Geist um Klarheit bittet, wenn man ein Leben des Gebetes führt. Zu meinen die modernen, hochintellektuellen Bibeldeutungen und Umdeutungen wären die Lösung ist nach meiner Einschätzung eine Fehleinschätzung. Wenn ein Wüstenvater Antonius, ein Franziskus, ein Augustinus durch Bibel- Worte zutiefst bewegt und zu einer Verwandlung angeregt wurden- dann liegt das Problem nicht im Evangelium - sondern in den Menschen, die an den Evangelien vorbeischlittern.

 

 

Die Evangelien sind nicht kompliziert. Aber manche Theologen verstehen es, alles zu komplizieren wie das bekannte Wort ich glaube von K. Kraus- ein wenig ummodifiziert- sagt: Theologie ist das Bemühen, das leicht Verständliche schwer verständlich, und das schwer Verständliche unverständlich zu machen.

bearbeitet von Mariamante
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"zum Bösen verführen" und vom Glauben abbringen sind aber zwei Paar Stiefel.

In der Geschichte gibt es genug Beispiele von ziemlich gläubigen Leuten, die trotzdem Böses taten.

 

Werner

Nein, vom Glauben an Jesus abbringen ist böse, und anderes ist auch böse. Natürlich haben Gläubige viel Böses getan und tun es bis heute und werden es weiter tun, aber das hat mit dem Vom-Glauben-Abbringen nichts zu tun.

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Franciscus non papa

Ich habe mir erlaubt, einen Thread zur Feier der hl. Messe zu eröffnen.

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was Du beschreibst ist das Unvermögen sehr vieler Menschen, sich nicht mit einem Text angemessen auseinandersetzen zu können, weil es an grundlegendem Wissen fehlt. Wer kann heute denn den Text einer Bachkantate (z.B. Mein Herze schwimmt im Blute) verstehen und kann nachvollziehen, was damit gemeint ist und die geniale Vertonung Bachs wirklich schätzen? Da sind auch die Kirchen in der Pflicht.

 

Manchmal handelt es sich eher um das Unvermögen des Textes, die Botschaft angemessen in Worte zu fassen. Dies ist aber nur der leichtere Fall.

 

In anderen Fällen handelt es sich gerade um Texte mit einer offensichtlich haarersträubenden Botschaft, die der Leser bestens versteht. Die Kirche will heutzutage die Botschaft von Ex 22, 17 nicht (Hexenmord). Früher hatte sie die Botschaft weitgehend akzeptiert und praktiziert.

 

Die Botschaft von Ex 22,17 ist gesellschaftlich aber Verworfen. Darum versucht man, auf theologischm Wege, die Botschaft solcher Mörderstellen zu entschärfen. Viele Theologen versuchen dies - der eine probiert es mal mit Interpretation1, ein anderer mit Interpretation2.

Und dann soll das große Heer der Katecheten und Mulitiplikatoren den Bibellesern erklären, dass man diese Bibelstelle eben nicht so verstehen darf, wie es jahrhunderte lang üblich war und wie es sich aus dem Bibeltext nahelegt.

 

Das ist nicht redlich. Der Bibeltext legt es nahe, zu töten.

 

Die Interpretationen sind nicht leicht zu verstehen - darum bedarf es ja unübersehbar dicker Interpretationsbücher, meist in der Mehrzahl.

Die Interpretation, dass es sich hier schlicht um eine Aufforderung zum Töten handelt, passt in eine einzige Textzeile. Jahrhunderte lang wurde der Text so interpretiert. Jeder unbefangene Leser kann diese Interpretation mit großer Leichtigkeit erfassen.

Die Interpretation, dass der Autor dieser Stelle schlicht auffordern will, Hexen zu töten, ist prima. Und wenn man darüber hinaus noch andere Motive im Text entdecken will, dann müssten die sich diese Motive in derselben Kürze und Klarheit beschreiben lassen.

 

Du stellst das Problem so dar, als läge es bei den Vermittlern. Aber bücherdicke Interpretationen haben naturgemäß keine Chance, wenn sich eine einfache, fast schon offensichtliche Interpretation beim Lesen geradezu automatisch einstellt.

Hinzu kommt, dass die bücherdicken Interpretationen keineswegs die angemesseneren sein müssen. Es gibt auch dickbüchige Interpretationen, die einfach nur Mist sind oder sogar üble Botschaften enthalten.

 

Die Katecheten, Multiplikatoren und Vermittler können getrost einpacken. Einige (viele) Bibelstellen sind schlichtweg nicht vermittelbar. Andere Bibelstellen bleiben einfach leer - oft genug sind die katechetischen Interpretationen dann von derselben Leere geprägt. Sind diese katechetischen Werke nicht selber leer und wirkungslos, muss man sogar nachfragen, ob da nicht mit unlauteren katechetischen Tricks gearbeitet wird, die dem Bibeltext überhaupt nicht gerecht werden.

 

Dass man den tiefen Wert vieler biblischer Mord- und Gräuelpropagandatexte nicht vermitteln kann, liegt keineswegs am Unvermögen der Katecheten oder an der Begriffsstutzigkeit der Hörer. Sondern es liegt an den Texten selbst. Statt dicker Interpretationsbücher und ausgefuchster Katechese-Strategien bräuchte es erst viel mehr guter Grundlagen, die man dann auch vermitteln kann.

 

Alles, was man durch hochkomplizierte Interpretationen sagen kann, kann man durch eine Textveränderung viel besser ausdrücken. Und zwar so, dass es auch beim bloßen Lesen des Textes verständlich wird.

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