Offener Machtkampf im Vatikan?

[Sokrates]

Dem Pentin darf man ja nichts glauben, der lügt, wann immer es ihm nützt. Aber hier sehe ich keinen Nutzen bei einer Lüge, deshalb wird es wohl stimmen: Offenbar wurde Festing am Dienstag ziemlich kurzfristig zum Papst zitiert, mit einer Vorlaufzeit von gerade mal zwei Stunden: "the meeting was convoked with just two hours notice, at 5.30pm."

[Petrus]

 

 

Der Burke kann derweilen auf Kostumbälle gehen.

 

 

 

nun, das dürfte vielleicht schwierig werden.

 

aber vielleicht könnte der Herr Bedfordbindestrichstrohm oder der Herr andere, wie heißt der denn noch, ach ja, der Herr Friedhelmhofmann, vielleicht ihm noch einen Ehrenplatz reservieren, neben der Stamms Barbara?

 

da wäre sicher das High-light, wenn die Garde (nö, nicht die Schweizer, sondern die jungen Damen in den kurzen Röckchen), ihm seine Schleppe nachtragen?

 

über das Lied zum Einzug bin ich mir noch nicht sicher.

 

vielleicht das da?

 

https://www.youtube.com/watch?v=UKmdO-fChrE

[Julius]

Dem Pentin darf man ja nichts glauben, der lügt, wann immer es ihm nützt. Aber hier sehe ich keinen Nutzen bei einer Lüge, deshalb wird es wohl stimmen: Offenbar wurde Festing am Dienstag ziemlich kurzfristig zum Papst zitiert, mit einer Vorlaufzeit von gerade mal zwei Stunden: "the meeting was convoked with just two hours notice, at 5.30pm."

 

Um eine Audienz nachgesucht hatte er allerdings schon vor längerem.

[Sokrates]

 

Dem Pentin darf man ja nichts glauben, der lügt, wann immer es ihm nützt. Aber hier sehe ich keinen Nutzen bei einer Lüge, deshalb wird es wohl stimmen: Offenbar wurde Festing am Dienstag ziemlich kurzfristig zum Papst zitiert, mit einer Vorlaufzeit von gerade mal zwei Stunden: "the meeting was convoked with just two hours notice, at 5.30pm."

 

Um eine Audienz nachgesucht hatte er allerdings schon vor längerem.

Da greift dann der Spruch: "Gehe nie zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst"

[Julius]

Das Großmagisterium des Souveränen Malteserordens teilt mit, dass der Großmeister, Fra’ Matthew Festing, den Souveränen Rat am 28.Januar zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen hat, um seinen Verzicht auf das Amt des Großmeisters zu bestätigen.

[Petrus]

danke, Julius, für den Link.

 

verliert er damit auch seinen Kardinals-Rang?

 

https://www.orderofmalta.int/de/regierung/grossmeister/

[Werner001]

danke, Julius, für den Link.

 

verliert er damit auch seinen Kardinals-Rang?

 

https://www.orderofmalta.int/de/regierung/grossmeister/

Was soll denn "Rang eines Kardinals" bedeuten? vermutlich, dass er beim Papst in einer roten Wiener-Kongress-Uniform vorstellig werden darf und bei offiziellen Anlässen bei den Kardinälen sitzen darf, weil die gekrönten Häupter es für unangebracht hielten, wenn er bei ihnen säße.

 

Werner

[Julius]

 

danke, Julius, für den Link.

 

verliert er damit auch seinen Kardinals-Rang?

 

https://www.orderofmalta.int/de/regierung/grossmeister/

Was soll denn "Rang eines Kardinals" bedeuten? vermutlich, dass er beim Papst in einer roten Wiener-Kongress-Uniform vorstellig werden darf und bei offiziellen Anlässen bei den Kardinälen sitzen darf, weil die gekrönten Häupter es für unangebracht hielten, wenn er bei ihnen säße.

 

Petrus verwechselt Kardinalsrang mit Kardinalshut und Kardinaltitel. Der Großmeister darf sich zwar mit Eminenz anreden lassen, ist aber kein Kardinal. Obendrein ist er "Laie". Der "Kardinalsrang" ist was fürs Protokoll, nicht fürs Konsistorium oder fürs Konklave.

 

Kardinal ist der Großmeister des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem (zur Zeit Kardinal O'Brien). Deswegen heisst der auch Kardinal-Großmeister.

bearbeitet 27. Januar 2017 von Julius

[gouvernante]

 

 

Obendrein ist er "Laie".

Ich hatte es bislang so verstanden, dass die Professritter Religiosen im Sinne des Kirchenrechts sind.

[Werner001]

Kardinal ist der Großmeister des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem (zur Zeit Kardinal O'Brien). Deswegen heisst der auch Kardinal-Großmeister.

Wobei mir scheint, dass ein Kardinal Großmeister wird, und nicht umgekehrt.

Beim Deutschen Orden wird der Hochmeister infulierter Abt, aber nur in Verbindung mit dem Amt als Hochmeister. Ohne dieses ist auch die Mitra wieder weg.

 

Werner

bearbeitet 27. Januar 2017 von Werner001

[Mariamante]

Wikipedia informiert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Eminenz

 

Auch betitelte man so die geistlichen Kurfürsten und den Großmeister des Malteserordens, nachdem Papst Urban VIII. schon am 10. Juni 1630 den Eminenz-Titel den Kardinälen verliehen hatte, die vorher Illustrissimi (lat. für „die Erlauchtesten“) genannt wurden und seitdem in ihren Wappen und Siegeln alle Abzeichen weltlicher Hoheit und Macht, die ihnen vormals als Mitglieder fürstlicher Häuser gebührten, wegzulassen hatten.

[Julius]

 

Kardinal ist der Großmeister des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem (zur Zeit Kardinal O'Brien). Deswegen heisst der auch Kardinal-Großmeister.

Wobei mir scheint, dass ein Kardinal Großmeister wird, und nicht umgekehrt.

 

So wie ein Kardinal Patron bei den Maltesern wird, und nicht umgekehrt.

[rince]

Wahnsinn, welche Optionen Malteser haben.

 

Jetzt ist mir nach nem kräftigen Schluck, aber bitte nicht verwechseln!

[Werner001]

oder lieber was Süßes?

 

Werner

[Sokrates]

Julius Müller-Meiningen in der ZEIT ordnet, wie wir das hier auch schon eine Weile machen, den Machtkampf bei den Maltesern explizit in den Kontext "Machtkampf im Vatikan" ein. Interessanter Artikel mit ein paar neuen Aspekten.

bearbeitet 27. Januar 2017 von Sokrates

[Julius]

Ohne mich jetzt schon näher damit befasst zu haben, überzeugt mich dieser Artikel nicht sonderlich. Unterwegs bin ich gleich mal darüber gestolpert:

 

Damals [2014], Franziskus war gerade ein Jahr lang Papst, änderten sich viele Dinge in der katholischen Kirche und im Malteserorden. Zum einen errang der deutschsprachige Zweig des Ordens bei den Wahlen im Hauptorden mehrere wichtige Ämter, von Boeselager etwa wurde Großkanzler, auch die Ämter des Großhospitaliers, des Zuständigen für die Hilfsdienste, sowie des Großkomturs, einer Art Glaubenshüter, wurden von deutschen oder österreichischen Adeligen besetzt.

 

 

Großhospitalier war bis 2014 Boeselager, auf ihn folgte kein Deutscher, sondern dieser da. Der ist Franzose. Großkomtur wurde 2014 Ludwig Hoffmann von Rumerstein (dass der Österreicher ist, stimmt nun wieder), der jetzt vorübergehend in die Bresche springt, die sich durch den Rausschmiss/Rücktritt von Festing aufgetan hat. So erdrückend sind Deutsche in der Malteser-Regierung gar nicht vertreten. Im Souveränen Rat sitzt nur noch ein Henckel von Donnersmarck, ein Banker, und der dürfte so um die 80 Jahre herum zählen und wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten irgendein Amt bei den Maltesern innehaben. Beide, Boeselager und dieser Henckel von Donnersmarck, wurden übrigens gewählt und den Maltesern nicht von aussen aufs Auge gedrückt.

 

Wer aus schlamperten Recherchen falsche Schlüsse (etwa den von einem deutschen Übergewicht in der Ordensleitung) zieht, reimt sich anderes möglicherweise auch nicht so ganz passend zusammen.

 

Hier hab ich noch was aus 2014 ausgegraben - witzigerweise wieder von dem von mir sonst gar nicht geschätzten Guido Horst. Sind aber zum Teil Interviews, und die Auskünfte werfen möglicherweise ein etwas anderes Licht darauf, was hinter den ordensinternen Querelen stecken könnte. Es ist bis jetzt allerdings mehr eine Frage als schon eine Vermutung oder ein Verdacht: Ob einigen Herren in der Ordenszentrale der Erfolg der deutschen Hilfwerke stinkt?

bearbeitet 27. Januar 2017 von Julius

[gouvernante]

Spies hat zumindest ersichtlich keine Lust, sich zu äußern.

[Sokrates]

Spies hat zumindest ersichtlich keine Lust, sich zu äußern.

Hm. So verstehst du das? Ich finde den Satz "Wir sind überaus dankbar, dass der Heilige Stuhl dem Orden in dieser Verfassungskrise so schnell und sicher geholfen hat" als sehr deutliche Äußerung.

Auch das hier ist höchst diplomatisch, aber in der Sache eindeutig:

Frage: Geht es nicht in Wirklichkeit um den kirchenpolitischen Kurs und damit um einen Angriff einer ultrakonservativen Clique gegen den Papst, wie der Präsident der deutschen Assoziation, Erich von Lobkowicz, gesagt hat?

 

Spies: Dazu kann ich nichts Konkretes sagen. Es geht jedenfalls nach meiner Meinung nicht um die Verteilung von Kondomen oder Fehler von Herrn von Boeselager.

 

Das heißt aus meiner Sicht klar und deutlich: Ermöchte eine solche Formulierung nicht gebrauchen. Aber um das was Festing und Burke behauptet haben, geht es definitiv nicht.

bearbeitet 27. Januar 2017 von Sokrates

[kam]

 

Spies hat zumindest ersichtlich keine Lust, sich zu äußern.

Hm. So verstehst du das? Ich finde den Satz "Wir sind überaus dankbar, dass der Heilige Stuhl dem Orden in dieser Verfassungskrise so schnell und sicher geholfen hat" als sehr deutliche Äußerung.

Auch das hier ist höchst diplomatisch, aber in der Sache eindeutig:

Frage: Geht es nicht in Wirklichkeit um den kirchenpolitischen Kurs und damit um einen Angriff einer ultrakonservativen Clique gegen den Papst, wie der Präsident der deutschen Assoziation, Erich von Lobkowicz, gesagt hat?

 

Spies: Dazu kann ich nichts Konkretes sagen. Es geht jedenfalls nach meiner Meinung nicht um die Verteilung von Kondomen oder Fehler von Herrn von Boeselager.

 

Das heißt aus meiner Sicht klar und deutlich: Ermöchte eine solche Formulierung nicht gebrauchen. Aber um das was Festing und Burke behauptet haben, geht es definitiv nicht.

 

Er sagt auch, daß Burke vom Papst eingesetzt wurde. Sollte Burke also intrigiert haben, muß der Papst was tun.

[Julius]

Ich trau diesem Pentin ja nicht von 12 Uhr bis Mittag, aber angeblich ist ihm dieser Brief des vatikanischen Staatssekretariats "zugespielt" worden. Ich unterstelle mal, das Ding ist nicht gefälscht (auch nicht die am unteren Rand verlinkten Briefe und Stellungnahmen in der causa Boeselager).

[OneAndOnlySon]

Ich trau diesem Pentin ja nicht von 12 Uhr bis Mittag, aber angeblich ist ihm dieser Brief des vatikanischen Staatssekretariats "zugespielt" worden. Ich unterstelle mal, das Ding ist nicht gefälscht (auch nicht die am unteren Rand verlinkten Briefe und Stellungnahmen in der causa Boeselager).

Und was steht drin?

[Julius]

 

Ich trau diesem Pentin ja nicht von 12 Uhr bis Mittag, aber angeblich ist ihm dieser Brief des vatikanischen Staatssekretariats "zugespielt" worden. Ich unterstelle mal, das Ding ist nicht gefälscht (auch nicht die am unteren Rand verlinkten Briefe und Stellungnahmen in der causa Boeselager).

Und was steht drin?

 

 

Ich habe gerade keine Zeit, das Ding komplett zu übersetzen (mein Italienisch ist dafür zu holperig als dass ich da nicht noch einiges nachblättern müsste). Was ich aber auf Anhieb verstehe ist, dass der Papst den Maltesern einen päpstlichen Delegaten mit noch zu definierenden Vollmachten schicken will, um den als notwendig erachteten Erneuerungsprozess zu unterstützen, und dass er alle von Festing seit dem 6.12.2016 getroffenen Entscheidungen für null und nichtig (nulli e invalidi) erklärt. Als nulli e invalidi wird damit wohl auch der Rausschmiss Boeselagers betrachtet.

 

Es kann nicht verwundern, dass einige der auf ihre Souveränität pochenden Rittersleut sich heftig dagegen sträuben, mittels päpstlichem Delegaten an die päpstliche Kandare genommen zu werden (so liest sich dieser Satz jedenfalls für mich). Aber sie haben in den letzten Wochen wohl den Bogen überspannt, und nun haben sie den Salat. Das ist anderen auch schon passiert.

bearbeitet 28. Januar 2017 von Julius

[Sokrates]

Ein gut recherchierter Artikel im Österreichischen STANDARD.

[Julius]

Die Ordensleitung der Malteser hat heute nachmittag den bisherigen Großmeister verabschiedet.

Albrecht von Boeselager nimmt unverzüglich seine Tätigkeit als Großkanzler des Malteserordens wieder auf.

 

https://www.orderofmalta.int/2017/01/28/grand-master-fra-matthew-festing-resigns-office/

[Sokrates]

Anscheinend hat Burke noch nach dem Rücktritt Festings versucht, die Malteser gegen den Papst aufzuhetzen. http://www.reuters.com/article/us-pope-knights-insight-idUSKBN15C0R2

 

Instead of quelling the conflict, however, Festing's resignation was followed by yet another challenge to Francis' authority -- led by vocal pope critic American Cardinal Raymond Leo Burke, according to Vatican and Knights sources. In particular: Burke tried to convince Festing to withdraw his resignation and keep fighting the pope, these sources say.