Offener Machtkampf im Vatikan?

[rorro]

vor 3 Minuten schrieb Spadafora:

nun damit konnte ab 1980 Karol Wojtyla ganz gut leben  

 

Nun hat Papst Franziskus die Agenda der "liebenden Kirche", wenn ich das mal so sagen darf (und ich finde das auch gut!). 

 

Durch ein bewußtes Aussitzen dieses Skandals wird diese Agenda massiv konterkariert.

 

Es wird nicht dadurch besser, daß B16 und JP2 die gleichen Fehler gemacht haben.

bearbeitet 4. September 2018 von rorro

[Spadafora]

ich wollte selig gesprochen schreiben

vor 13 Minuten schrieb rorro:

 

Nein. Von Papst Franziskus.
stimmt ich wollte seliggesprochen schreiben  

 

[Spadafora]

vor 19 Minuten schrieb rorro:

 

Nun hat Papst Franziskus die Agenda der "liebenden Kirche", wenn ich das mal so sagen darf (und ich finde das auch gut!). 

 

Durch ein bewußtes Aussitzen dieses Skandals wird diese Agenda massiv konterkariert.

 

Es wird nicht dadurch besser, daß B16 und JP2 die gleichen Fehler gemacht haben.

wenn er seine Agenda  damit schädigt ist das seine Entscheidung Johannes Paul II hat seine ökumenische Agenda auch mit Dominus Jesus massiv geschädigt
Benedikt XVI hat den intereligiösen Dialog massiv geschädigt durch den Unsinn in der Regensburger Rede 
und den Dialog mit den Juden durch seine Rede in Auschwitz und das gesamte Amt durch die Irrsinnstat des Rücktritts
eine Art Amok Sitzer auf dem Stuhl Petri
aber das liegt alles in der Verantwortung des Amtsinhabers
und dieser gibt zu recht niemanden Rechenschaft

bearbeitet 4. September 2018 von Spadafora
ergänzung um die Pointe

[rorro]

Nun. Ich halte mich ja der Papolatrie für unverdächtig, deswegen versteh ich nicht die, die Jp2+B16 anhimmeln und PF verdammen oder auch die, die das genau umgekehrt betreiben. Es ist wie überall - wer fragliche Fehler nicht klären läßt, also die Gerüchteküche brodeln läßt, schadet letztlich nur seinem eigenen Anliegen.

[Spadafora]

das Grundproblem ist das Amt als solches wie es seit 1870 praktiziert wird

[rorro]

Ach, das Grundproblem ist nicht das Amt, sondern sind die Amtsträger. Wenn sie wollten, könnten sie. Gibt Gegenwind, klar. 

[Frank]

vor 25 Minuten schrieb rorro:

Nun. Ich halte mich ja der Papolatrie für unverdächtig, deswegen versteh ich nicht die, die Jp2+B16 anhimmeln und PF verdammen oder auch die, die das genau umgekehrt betreiben. Es ist wie überall - wer fragliche Fehler nicht klären läßt, also die Gerüchteküche brodeln läßt, schadet letztlich nur seinem eigenen Anliegen.

Ist das so? Franziskus hat ja, beim Rückflug von Irland, die Journalisten aufgefordert ihren Job zu machen und zu recherchieren und aufzudecken (ein Einwurf der hier schon von anderen gebracht wurde).

Ob das so klug war, ob es klüger ist es mittels einer Untersuchungskommission selber zu machen darüber kann man gerne diskutieren.

 

Nun, was wird herauskommen, wenn Journalisten recherchieren und aufdecken? Tun sie es ausgewogen: "Das er dort gefehlt hat ist wahr - wahr ist auch das er hier alles richtig gemacht hat". Was dann am Ende auch immer als "dort" und "hier" ausbuchstabiert sein wird. Ich denke ich bin nicht der einzige hier der das nicht weiss.

Aber wie glaubwürdig kann ein "Das er dort gefehlt hat ist wahr - wahr ist auch das er hier alles richtig gemacht hat" sein, wenn es von "seinen eigenen Leuten" kommt? Einen Aspekt darf man nämlich nicht übersehen: Selbst wenn in der Untersuchungskommission die besten Kommissare und Staatsanwälte Europas sitzen, selbst wenn F1 darauf verzichtet Kleriker in seine Untersuchungskommission zu berufen - sie wird mit seinem Namen verbunden sein. Und auf das Ergebnis wird dem entsprechend mit Misstrauen beäugt werden.

bearbeitet 4. September 2018 von Frank

[Christopher]

vor 12 Stunden schrieb Merkur:

Was wäre denn klüger? Sich auf öffentliche Streitereien mit diesem Erzbischof Vigano einlassen?  Das würde das Amt beschädigen und Nachahmer geradezu herausfordern.

 

Ich finde, das zeigt die Problematik ganz deutlich. Schweigt er weiter, werden die Stimmen immer kritischer. Kommentiert er etwas öffentlich, wird ihm das wahrscheinlich - je nach Interpretation des Lesenden/Hörenden - auch um die Ohren fliegen.

[rorro]

vor 31 Minuten schrieb Frank:

Ist das so? Franziskus hat ja, beim Rückflug von Irland, die Journalisten aufgefordert ihren Job zu machen und zu recherchieren und aufzudecken (ein Einwurf der hier schon von anderen gebracht wurde).

 

Wenn Journalisten freien Zugang zu den entsprechenden Archiven bekommen, sähe ich das so wie Du. Nur: bekommen sie den?

[Frank]

vor 2 Minuten schrieb Christopher:

vor 12 Stunden schrieb Merkur:

Was wäre denn klüger? Sich auf öffentliche Streitereien mit diesem Erzbischof Vigano einlassen?  Das würde das Amt beschädigen und Nachahmer geradezu herausfordern.

 

Ich finde, das zeigt die Problematik ganz deutlich. Schweigt er weiter, werden die Stimmen immer kritischer. Kommentiert er etwas öffentlich, wird ihm das wahrscheinlich - je nach Interpretation des Lesenden/Hörenden - auch um die Ohren fliegen.

Von daher hat Franziskus in einer Situation, in der er nur Fehler machen kann, egal was er macht, für den am wenigsten dummen Fehler entschieden. Soll die Öffentlichkeit über die Journalisten selbst feststellen was die Wahrheit ist - und aus den Erkenntnissen kann man dann immer noch die richtigen Maßnahmen ableiten.

[Frank]

vor 4 Minuten schrieb rorro:

vor 36 Minuten schrieb Frank:

Ist das so? Franziskus hat ja, beim Rückflug von Irland, die Journalisten aufgefordert ihren Job zu machen und zu recherchieren und aufzudecken (ein Einwurf der hier schon von anderen gebracht wurde).

 

Wenn Journalisten freien Zugang zu den entsprechenden Archiven bekommen, sähe ich das so wie Du. Nur: bekommen sie den?

Wäre ich Journalist würde ich genau das austesten... Und je nach Ergebnis meine Schlüsse zu Papier bringen.

Da ich kein Journalist bin kann ich nur hoffen das sie den freien Zugang zu den Archiven bekommen. Alles andere wäre fataler als ein "Falsch gemacht was man nur falsch machen kann."

[Spadafora]

vor 50 Minuten schrieb rorro:

Ach, das Grundproblem ist nicht das Amt, sondern sind die Amtsträger. Wenn sie wollten, könnten sie. Gibt Gegenwind, klar. 

und Papst Franziskus will und tut und Leute wie Em Burke laufen verbal amok

[Spadafora]

vor 24 Minuten schrieb Christopher:

 

Ich finde, das zeigt die Problematik ganz deutlich. Schweigt er weiter, werden die Stimmen immer kritischer. Kommentiert er etwas öffentlich, wird ihm das wahrscheinlich - je nach Interpretation des Lesenden/Hörenden - auch um die Ohren fliegen.

schweigen und die Leute ins Leere laufen lassen wie bei den "Dubia" 

[Chrysologus]

vor 25 Minuten schrieb rorro:

Wenn Journalisten freien Zugang zu den entsprechenden Archiven bekommen, sähe ich das so wie Du. Nur: bekommen sie den?

Nein. Sie dürfen nicht einmal die Akten aus dem Pontifikat Paul VI. einsehen, um nachzuprüfen, wie man Humanae vitae herbeierpresst hat.

[rorro]

Wie oder Ob? Denn wissen kannst Du es ohne Akteneinsicht auch nicht.

bearbeitet 4. September 2018 von rorro

[rorro]

Also, ohne Akteneinsicht können die Journalisten gar nicht ihre von Papst Franziskus geforderte Arbeit tun.

[rorro]

Noch eines: würde sich Benedikt an den ursprünglich angekündigten Publikationsverzicht in Wort und Schrift halten, gäbe es weniger Lagerbildung. Meine Vermutung. Auch wenn es nicht an ihm selber liegt. Nur als eine Art Rekluse könnte er verhindern instrumentalisiert zu werden.

[Spadafora]

das sage ich die ganze Zeit vor allem würde es der Kirche diesen verheerenden Eindruck von 2 Päpsten rein optisch ersparen die Hoffnung daß man von Josef Ratzinger nach dem 1.03.2013 nichts mehr hört  hat sich leider nicht erfüllt

[Klaffer]

vor 1 Stunde schrieb Spadafora:

das sage ich die ganze Zeit vor allem würde es der Kirche diesen verheerenden Eindruck von 2 Päpsten rein optisch ersparen die Hoffnung daß man von Josef Ratzinger nach dem 1.03.2013 nichts mehr hört  hat sich leider nicht erfüllt

 

Es ist ungewohnt, dass es einen "Papst in Pension" gibt, aber ich nehme an, dass in Zukunft Ähnliches öfter passieren wird. Genau genommen hoffe ich sogar, dass ein Papst zurücktritt, wenn er merkt: "Ich schaffe das nicht mehr". 

 

 

[Merkur]

vor 3 Stunden schrieb rorro:

Also, ohne Akteneinsicht können die Journalisten gar nicht ihre von Papst Franziskus geforderte Arbeit tun.

Bisher hat er nur angeregt, das Memo zu lesen und sich eine Meinung zu bilden. Rechercheaufträge hat er, soweit mir bekannt, bisher nicht erteilt.

[Ennasus]

vor 20 Stunden schrieb rorro:

226. Der Konflikt darf nicht ignoriert oder beschönigt werden. Man muss sich ihm stellen. Aber wenn wir uns in ihn verstricken, verlieren wir die Perspektive, unsere Horizonte werden kleiner, und die Wirklichkeit selbst zerbröckelt. Wenn wir im Auf und Ab der Konflikte verharren, verlieren wir den Sinn für die tiefe Einheit der Wirklichkeit.

 

227. Wenn ein Konflikt entsteht, schauen einige nur zu und gehen ihre Wege, als ob nichts passiert wäre. Andere gehen in einer Weise darauf ein, dass sie zu seinen Gefangenen werden, ihren Horizont einbüßen und auf die Institutionen ihre eigene Konfusion und Unzufriedenheit projizieren. Damit wird die Einheit unmöglich. Es gibt jedoch eine dritte Möglichkeit, und dies ist der beste Weg, dem Konflikt zu begegnen. Es ist die Bereitschaft, den Konflikt zu erleiden, ihn zu lösen und ihn zum Ausgangspunkt eines neuen Prozesses zu machen. » Selig, die Frieden stiften « (Mt 5, 9).

 

Papst Franziskus hält sich genau an seine Empfehlungen.
Du hast ja eh das Ganze zitiert: Er ignoriert den Konflikt nicht, aber er will sich auch nicht darin verstricken, sondern er sucht nach einem dritten Weg. Und er hat das inzwischen auch erklärt, wo er den sieht: Man kann "Menschen, die nur Skandale, nur Spaltung suchen", "nur mit Schweigen und mit Gebeten begegnen". "Die Wahrheit ist sanftmütig, die Wahrheit wirkt im Schweigen“. Quelle

[rorro]

Das ist ja süß.

 

Helmut Kohl hat sich mit seinem Schweigen zur Parteispendenaffäre also päpstlich abgesegnet richtig verhalten (falls er gebetet hat).

 

Und wenn meine Kinder fraglich Mist bauen und ich sie konfrontiere, ist es am besten wenn sie sagen: Papa, ich begegne Deinem Vorwurf mit Schweigen und Gebet.

 

Okay...

[rorro]

vor 14 Stunden schrieb Merkur:

Bisher hat er nur angeregt, das Memo zu lesen und sich eine Meinung zu bilden. Rechercheaufträge hat er, soweit mir bekannt, bisher nicht erteilt.

 

Ein redlicher Journalist wird sich anhand des Schreibens überhaupt keine Meinung bilden können außer der, dass dafür Recherche nötig ist.

Ich hoffe Papst Franziskus' Meinung zu gutem Journalismus ist ebenso.

[Julius]

vor 21 Minuten schrieb rorro:

Und wenn meine Kinder fraglich Mist bauen und ich sie konfrontiere, ist es am besten wenn sie sagen: Papa, ich begegne Deinem Vorwurf mit Schweigen und Gebet.

 

Okay...

 

Die Tatsache, dass sich nach ein paar Tagen des Schweigens und des Gebetes die Anwürfe des Herrn Viganò schon zu einem wesentlichen Teil in Luft aufzulösen beginnen, spricht nicht gerade gegen eine solche Strategie, oder?

 

Zitat

 

Ein redlicher Journalist wird sich anhand des Schreibens überhaupt keine Meinung bilden können außer der, dass dafür Recherche nötig ist.

Ich hoffe Papst Franziskus' Meinung zu gutem Journalismus ist ebenso.

 

 

Ich maße mir kein Urteil darüber an, ob Edward Pentin ein "redlicher" Journalist ist bzw. ob Papst Franziskus ihn dafür hält. Pentin selbst hält sich derzeit jedenfalls für das Sprachrohr Viganòs und hat jüngst mitgeteilt, woher Viganò von den durch Benedikt im stillen Kämmerlein "privat" über McCarrick verhängten, nicht dekretierten Sanktionen erfahren haben will, als er seinen ungewollten Job als Nuntius in Washington angetreten hat: von Kardinal Ouellet. Vielleicht sagt der ja noch was dazu, wenn Benedikt selbst sich dazu ausschweigt.
Jedenfalls kann dieser Punkt schon mal als abgehakt betrachtet werden: wo keine Sanktionen verhängt wurden, konnte Franziskus auch keine "aufheben", zumal der Nuntius in Washington sich auch als nicht befugt sah, die angeblichen Sanktionen "durchzusetzen".

bearbeitet 5. September 2018 von Julius

[Frank]

Gerade eben schrieb rorro:

vor 14 Stunden schrieb Merkur:

Bisher hat er nur angeregt, das Memo zu lesen und sich eine Meinung zu bilden. Rechercheaufträge hat er, soweit mir bekannt, bisher nicht erteilt.

 

Ein redlicher Journalist wird sich anhand des Schreibens überhaupt keine Meinung bilden können außer der, dass dafür Recherche nötig ist.

Ich hoffe Papst Franziskus' Meinung zu gutem Journalismus ist ebenso.

Bisher war das die meiner Meinung nach einzig seriöse Interpretation von "Lest und macht euch ein eigenes Bild".

Alternative Deutung wäre ein patziges "Denkt doch was ihr wollt, macht ihr eh!" - aber passt das zu PP Franziskus? Selbst wenn: Das wäre der Situation nicht angemessen und das weiss er sicher auch.