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och ne - er ist traurig


Franciscus non papa

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dass es nicht opportun ist, an Stätten, die Juden und Muslimen heilig sind, demonstrativ als Christenbischof aufgebrezelt aufzuschlagen.

Das sehe ich auch so. Wobei sich mir dann aber die Frage stellt, was sie überhaupt dort wollten. VIP-Tourismus? Was anderes fällt mir nicht ein. Und dann frage ich mich, ob es opportun ist, wenn ein Bischof, der nur Tourist ist, sich überhaupt als Christenbischof aufbrezelt. Die Frage, warum Marx nicht einfach das kleine (in seinem Fall wohl eher xxl) Schwarze, also den Anzug genommen hat, sondern überhaupt in seinem Aufbretzelkostüm auf Touri-Fahrt gegangen ist.

 

Werner

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VIP-Tourismus? Was anderes fällt mir nicht ein.

 

Ja, was denn sonst? Was anderes vermag ich aus den Verlautbarungen im Vorfeld nicht herauszulesen.Und ich habe mich auch gefragt, was für ein Reiseunternehmen die mit der Organisation ihres Jubiläumstrips beauftragt haben.

Damit aber hat meine Empörungskurve das Maximum schon erreicht. Ich gehöre allerdings auch nicht zu der Fraktion derer, die ihre Bischöfe stellvertretend für sich selbst auf den Tempelberg entsenden, um dort das christliche Siegeszeichen in Gestalt von Bischofskreuzen aufzupflanzen und ein echt christliches Bekennermartyrium zu erleiden. Das wäre eh nicht passiert. Im schlimmsten Fall wäre die israelische Polizei mit Knüppeln dazwischengegangen.

 

Die Frage, warum Marx nicht einfach das kleine (in seinem Fall wohl eher xxl) Schwarze, also den Anzug genommen hat, sondern überhaupt in seinem Aufbretzelkostüm auf Touri-Fahrt gegangen ist.

 

Das fragt er sich vermutlich inzwischen selbst.

bearbeitet von Julius
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Ich sehe gerade, der Joffe-Artikel (es ist eher eine Glosse) zum Thema ist jetzt online.

"Oh, mein Gott!"

 

 

.....

In Jerusalem hätte sich zuvor sein eingeborener Sohn ebenfalls gegrämt. Denn er sah, wie die Oberhäupter der deutschen Protestanten und Katholiken auf dem Tempelberg ihre Amtskreuze ablegten – auf Geheiß der muslimischen Autoritäten. Jesus: "Dort habe ich gebetet und gelehrt. Na gut, Tempi passati. Aber was soll ich von Oberhirten halten, die mich verleugnen wie weiland Petrus?"

Das Kreuz, würde er den beiden Prälaten sagen, symbolisiere nicht Inbesitznahme, sondern Affirmation. Der Heutige fügt hinzu: Den eigenen Glauben zu verstecken ist keine Geste des Respekts, sondern der fehlenden Selbstachtung. Ökumene ist gut, aber bitte – neudeutsch – "auf Augenhöhe". Das Kreuz ist nun mal das zentrale Symbol des Christentums, kein Verhandlungs-, geschweige denn Verzichtsobjekt. Touristen dürfen es beim Besuch einer Moschee verstecken; das ist Privatsache. Doch die Repräsentanten von 2,2 Milliarden Christen? Besser, die Herren Bedford-Strohm und Marx hätten den Tempelberg ausgespart.

Wie man es richtig macht, zeigte gerade Verteidigungsministerin von der Leyen bei ihrem Besuch in Saudi-Arabien: kein Kopftuch, keine Abaja – auch nicht für die Damen aus dem Tross. Und die ultrafrommen Saudis nahmen’s hin – so, wie hiesige Gastgeber die wallenden Gewänder der Potentaten hinnehmen, wenn sie Kanzleramt oder Weißes Haus besuchen, die Kathedralen der westlichen Demokratie.

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Habe ich versucht. Für die DBK bin ich zu unwichtig für eine Antwort, was natürlich auch stimmt.

 

Die Antwort ist auf den Seiten der DBK recht einfach zu finden.

 

 

Ich habe mal "Tempelberg" bei der Suchmaske eingegeben und ein Resultat vom 04.11. bekommen.

 

Den letzten Satz des Artikels

 

Die ökumenische Delegation hat damit auch an die Streitparteien in Jerusalem und im Nahen Osten ein Signal ausgesandt: Nur mit Respekt, Klugheit, Umsicht und Demut ist der Frieden zu erringen.

 

habe ich bislang immer für Satire gehalten.

 

Für so bescheuert halte ich die Bischöfe nicht, daß sie belehrend umherfahren wollen.

 

Eine andere Begründung als diese satirische für diesen Besuch habe ich nicht gefunden. Weiß Du mehr?

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Eine andere Begründung als diese satirische für diesen Besuch habe ich nicht gefunden.

 

Reicht Dir das immer noch nicht? Nur Mut, wenn Du noch länger auf der DBK-Seite suchst, findest Du sicher noch weitere Haare in der Suppe, über die Du Dich echauffieren kannst.

:rolleyes:

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Den letzten Satz des Artikels Zitat Die ökumenische Delegation hat damit auch an die Streitparteien in Jerusalem und im Nahen Osten ein Signal ausgesandt: Nur mit Respekt, Klugheit, Umsicht und Demut ist der Frieden zu erringen. habe ich bislang immer für Satire gehalten.

Aber warum denn, so unrecht haben sie ja vielleicht gar nicht. Das Ablegen des Kreuzes als Symbol für den Frieden. Sang doch schon John Lennon "Imagine there's no heaven... And no religion, too!" Mich wundert es nur, dass ausgerechnet die geistlichen Herren so drauf sind, und warum sie es an Konsequenz fehlen lassen, denn später haben sie die Kreuze ja wieder umgehängt.

 

Werner

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Ich echauffiere mich nicht, dazu ist das Gebahren der Führungsriege zu lächerlich.

 

Entschuldige bitte, dass ich Dein ausdauerndes und engagiertes Gelächter über das Gebaren (nicht "Gebahren") der Führungsriege in diesem Thread als echauffiert interpretiert habe. Bei mir kam das halt so an. Ich bin auch schon wieder weg. :D

bearbeitet von Julius
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Noch einmal: was wollten die da oben und an der Klagemauer als Reisegruppe? Welches Zeichen wollten sie setzen? Offensichtlich ist da eine Antwort nicht so einfach ...

Einfach besichtigen, reicht das nicht???

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Wenn die Bischöfe wirklich nur auf Sightseeing-Tour waren, dann waren die Planer Dilettanten und die Bischöfe maximal naiv. Solch ein Führungsriege lob ich mir!

Naja plan Du mal so eine Reise. Soweit ich weiß, hat ansonsten alles wunderbar geklappt. Und dass sich die deutsche Christenheit so furchtbar aufregen würde, weil zwei Bischöfe zum Gang direkt in Moschee und an Klagemauer kurz mal das Kreuz ablegen, das hätte man im Nachhinein natürlich voraussehen können, ach was MÜSSEN. Du ahnst vielleicht nicht, wie ekelhaft dieser Shitstorm tatsächlich ist. Meiner Ansicht nach durch diese kleine Geste ab-so-lut nicht zu rechtfertigen.

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Und dass sich die deutsche Christenheit so furchtbar aufregen würde, weil zwei Bischöfe zum Gang direkt in Moschee und an Klagemauer kurz mal das Kreuz ablegen, das hätte man im Nachhinein natürlich voraussehen können, ach was MÜSSEN. Du ahnst vielleicht nicht, wie ekelhaft dieser Shitstorm tatsächlich ist. Meiner Ansicht nach durch diese kleine Geste ab-so-lut nicht zu rechtfertigen.

 

 

Ein Shitstorm ist nie zu rechtfertigen.

 

Und ja, gerade in der aktuellen politischen Stimmungslage war eine deutliche negative Reaktion absolut vorhersehbar. Alles andere anzunehmen ist absolut weltfremd, zumal im Informationszeitalter.

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Noch einmal: was wollten die da oben und an der Klagemauer als Reisegruppe? Welches Zeichen wollten sie setzen? Offensichtlich ist da eine Antwort nicht so einfach ...

Einfach besichtigen, reicht das nicht???

 

Nein, nicht dienstlich.

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... Dass ein lateinischer Christ auf dem Tempelberg kein großformatiges Kreuz am Körper tragen kann, ist eine Selbstverständlichkeit....

:facepalm: (gilt für das ganze Posting, der zitierte Satz ist nur Stellvertreter.)

 

Werner

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... Dass ein lateinischer Christ auf dem Tempelberg kein großformatiges Kreuz am Körper tragen kann, ist eine Selbstverständlichkeit....

:facepalm: (gilt für das ganze Posting, der zitierte Satz ist nur Stellvertreter.)

 

Werner

 

Es ist doch ganz einfach. Wenn du dich für den GAU von 1099 schämst oder ihn jdfs. bedauerst, machst du sowas nicht als Lateiner. Wenn du es nicht bedauerst oder verharmlost oder vergisst, verrätst du Christus, der da zum x-ten Mal umgebracht wurde. Da fällt die Wahl eigtl. nicht schwer. Wenn dich dein Kreuz zur Sünde verführt, reiß es ab, steht im Evangelium. Zumal dieser "Bekennermut", wenn man ehrlich zu sich selber ist, in der Hauptsache ja auch kaum viel mehr als Eitelkeit sein dürfte, also eine Methode, um sich gut zu fühlen. Es ist aber besser für dich, ohne großes Umhängekreuz auf der Seite von Jesus zu stehen, als mit so einem Kreuz in der Hölle bei den Mördern zu landen, weil man dich an der Himmelspforte mit einem von ihnen verwechselt. Das ist die reine Logik des Evangeliums. Blutvergießen gehört ja zu den Sünden, wo Gott besonders streng ist, weil er selber davon betroffen war und Blut bekanntlich zum Himmel schreit.

 

Das alles hat wie gesagt überhaupt nichts damit zu tun, ob irgendwelche Moslems überzogene Forderungen stellen. Das sollte man ganz aus eigenem Antrieb nicht tun. Problem ist, dass die meisten diese Episode vergessen haben oder verdrängen. In der öfftl. Diskussion kam sie ja praktisch gar nicht vor. Dabei ist sie so wichtig, um daraus zu lernen, gerade heute, wo religiöse Gewalt wieder erstarkt. Du kannst nur überzeugend gegen religiöse Gewalt auftreten, wenn du diese Option auch in der eigenen Kirche oder Religion konsequent verbannst und sichtbare Zeichen setzt, um sie zu brandmarken. Wie zum Bsp. das Zeichen dieser Bfe.

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Hi Jorge (wir kennen uns von meinem Blog),

 

ich verstehe nicht, warum hier ständig der Eindruck erweckt wird, wir würden von Bischöfen fordern, mit Kreuzen da rumzulaufen. Warum war es nicht möglich, so zu handeln wie Kardinal Schönborn samt Delegation vor ca. 10 Jahren und zu sagen: dann gehe ich eben nicht hin?

 

Was wollten sie überhaupt da oben? Welches Zeichen wollten sie setzen? Mir sind diese gesamten Etappen Klagemauer und Tempelberg in ihrer Sinnhaftigkeit nicht klargeworden, allerdings hat es auch noch niemand versucht zu begründen ...

 

(Ich halte es im übrigen für beleidigend, wenn Du meinst, ich mache mich mit einem Mörder gemein, wenn ich ein Kreuz trage)

Hi, das freut mich (ich weiß aber momentan ehrlich gesagt nicht, welches Blog das ist).

Das mit dem "beleidigend" finde ich Quatsch, denn ich hatte ja ausdrücklich dazu gesagt: "Das kann ja nun keiner wollen." Also eher Gedankenlosigkeit unterstellt als böse Absicht.

 

Außerdem finde ich es auch widersinnig, wenn ausgerechnet in dieser Diskussion von Kritikerseite die "Beleidigungskarte" gezückt wird. Die gröbste Beleidigung lag ja hier darin, dass man den Besuchern auf dem Tempelberg mangelndes Zeugnis oder Unterwürfigkeit gegenüber Moslems oder Verrat am Glauben oder so etwas unterstellt, obwohl sie sich völlig normal verhalten haben.

 

Im Übrigen würde ich das Ganze jetzt auch nicht so eng sehen und will meinen Ratschlag, so ein großformatiges Kreuz besser abzulegen, um nicht mit den Mördern von 1099 verwechselt zu werden, auch nicht komplett verabsolutieren.

Nicht jeder Lateiner oder Bischof, der sein Kreuz anbehält, weil er nicht darüber nachdenkt oder weil es halt zu seiner Amtstracht gehört, ist gleich mit einem blutrünstigen Kreuzritter gleichzusetzen. So ein Vorwurf wäre ja gewissermaßen das andere Extrem und genauso überspannt wie die Kritik an den Bischöfen in diesem Fall. Aber sie zu kritisieren, weil sie genau das Richtige tun, ist eben völlig daneben. Um das klarzumachen, musste ich (vielleicht etwas überspitzt) vor Augen führen, wofür so ein Kreuz eigentlich steht, wenn man es aus der Perspektive Jesu des Lammes betrachtet.

 

P.S.: Was du zu den Kopten gesagt hast, ist natürlich auch wieder recht absurd, historisch betrachtet. Die Kopten sind keine Lateiner und haben auf dem Tempelberg nunmal kein Massaker angerichtet und waren auch 1219 in Daimette eher unter den Opfern zu finden, die zwischen die Fronten gerieten, und jedenfalls nicht zu den Tätern. Franziskus hat das ja miterlebt und in punkto Gewalt eine ähnliche Position wie ich vertreten (und kurz danach mglw. auch den Tempelberg besucht, der damals ebfs. unter musl. Herrschaft stand). Wäre interessant zu überlegen, ob Franz da mit einem Pilgerkreuz herumlief oder sich "unterordnete". Ich tippe auf Letzteres, das passt gut zu den Quellen, wo er ja explizit von "Unterordnung" spricht ;-)

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Schämen sollte man sich bezüglich der Kreuzzüge nur dann, wenn man noch nie ein historisches Werk zu dem Thema gelesen hat und deshalb nur die immer wieder kolportieren Schauergeschichten kennt.

Keine Sorge, ich will das Massaker von Jerusalem nicht leugnen, nur war das halt nichts, was die Zeitgenossen damals über die Maßen erregt hat. Solche Massaker fanden immer wieder statt, und die Geschichte Kreuzzüge war auch kein "barbarische europäische Christen überfallen arglose hochzivilisierte Moslems". Der am höchsten zivilisierte Beteiligte war das christliche Konstantinopel, die Allianzen wechselten ständig (das christliche Jerusalem mit dem moslemischen Damaskus gegen das moslemische Aleppo, das moslemische Aleppo mit dem christlichen Antiochia gegen das christliche Konstantinopel, das christliche Jerusalem gegen das moslemische Kairo, anschließend die beiden zusammen gegen das moslemische Aleppo, weil das zuvor das moslemische Damaskus unterworfen hatte, die moslemischen Türken gegen alle anderen egal welchen Glaubens, und so weiter).

Das Massaker von Jerusalem war kein Ruhmesblatt, aber warum sich jemand nach tausend Jahren für etwas "schämen" sollte, was selbst die zeitgenössischen Glaubensbrüder der Opfer schon bald vergessen hatte, nur weil er der gleichen Glaubensgemeinschaft angehört, das ist absurd.

Oder verlangst du von der türkischen Gemeinde Wiens auch, sie sollten sich dafür schämen, dass die Türken zweimal versucht haben, Wien zu erobern, wobei es jedesmal zahlreiche Tote gab?

 

Der ganze Kreuzzugsunsinn dürfte lustigerweise auf europäisches Herrenmenschendenken des 19. Jahrhunderts zurückgehen. Damals kramten die Ideologen alles hervor, womit sie die vermeintliche Überlegenheit der europäischen "Rasse" untermauern konnten. Da passten dann solche Klischees wie "da sah man zur Rechten wie zur Linken, nen halben Türken niedersinken". Wenn man sich also als Europäer unbedingt für etwas schämen will im Zusammenhang mit den Kreuzzügen, dann wären die albernen Legenden des 19. Jahrhunderts der passende Gegenstand.

 

Werner

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... Dass ein lateinischer Christ auf dem Tempelberg kein großformatiges Kreuz am Körper tragen kann, ist eine Selbstverständlichkeit....

:facepalm: (gilt für das ganze Posting, der zitierte Satz ist nur Stellvertreter.)

 

Werner

 

Der Knackpunkt dürfte das "großformatige" sein.

 

Auf dem Tempelberg ein Kreuz zu tragen, weil man plump provozieren möchte, kommt wohl sowieso nicht in Frage. Da sind sich wohl die meisten einig. Die meisten gehen ja nicht auf den Tempelberg um zu provozieren.

 

Aber Provokation ist eben eine Sache zwischen mehreren Menschen. Wenn man die Provokation nicht als wichtigstes Ziel nimmt, aber sehr wohl weiß, dass ein Kreuz von vielen anderen als Provokation verstanden wird, dann kann man dies vermeiden. Falls man dazu willens ist. Jorge hält diesen Willen bei Christen für selbstverständlich. Wenn er sich da mal nur nicht täuscht.

 

Leider gibt es auch viele Christen, die ihr Bekenntnis gerade aus Gründen der Provokation sehr freimütig vor sich herposaunen. Und es sind häufig solche Symbole (oder Symbolhandlungen), die sie dann wie eine Fahne nach oben recken, um alle anderen zu provozieren. Kannste Gegner (bzw. Dein Opfer) nicht überzeugen, so kannste ihn doch immerhin ärgern. Das funktioniert mit solchen Symbolen prima und ist so banal, plump und einfach, dass man einen Affen darauf dressieren kann. Darum machen das ja auch viele. Endlich mal was, was sie können. Und hinterher beziehen sie dann auf der verärgerten Reaktion der Gegner auch noch Bestätigung. Wenn sich ein Kreuz-Protzer auf dem Tempelberg eine Ohrfeige einhandelt, dann ist er ganz klar Opfer von Gewalt. Was anderes haben die Gegner ja nicht zu bieten, als nur offene Gewalt. Noch ein bisschen Märtyrergehabe dazu - und die Provokation war ein voller Erfolg.

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... Dass ein lateinischer Christ auf dem Tempelberg kein großformatiges Kreuz am Körper tragen kann, ist eine Selbstverständlichkeit....

:facepalm: (gilt für das ganze Posting, der zitierte Satz ist nur Stellvertreter.)

 

Werner

 

Der Knackpunkt dürfte das "großformatige" sein.

 

Auf dem Tempelberg ein Kreuz zu tragen, weil man plump provozieren möchte, kommt wohl sowieso nicht in Frage. Da sind sich wohl die meisten einig. Die meisten gehen ja nicht auf den Tempelberg um zu provozieren.

 

Aber Provokation ist eben eine Sache zwischen mehreren Menschen. Wenn man die Provokation nicht als wichtigstes Ziel nimmt, aber sehr wohl weiß, dass ein Kreuz von vielen anderen als Provokation verstanden wird, dann kann man dies vermeiden. Falls man dazu willens ist. Jorge hält diesen Willen bei Christen für selbstverständlich. Wenn er sich da mal nur nicht täuscht.

 

Leider gibt es auch viele Christen, die ihr Bekenntnis gerade aus Gründen der Provokation sehr freimütig vor sich herposaunen. Und es sind häufig solche Symbole (oder Symbolhandlungen), die sie dann wie eine Fahne nach oben recken, um alle anderen zu provozieren. Kannste Gegner (bzw. Dein Opfer) nicht überzeugen, so kannste ihn doch immerhin ärgern. Das funktioniert mit solchen Symbolen prima und ist so banal, plump und einfach, dass man einen Affen darauf dressieren kann. Darum machen das ja auch viele. Endlich mal was, was sie können. Und hinterher beziehen sie dann auf der verärgerten Reaktion der Gegner auch noch Bestätigung. Wenn sich ein Kreuz-Protzer auf dem Tempelberg eine Ohrfeige einhandelt, dann ist er ganz klar Opfer von Gewalt. Was anderes haben die Gegner ja nicht zu bieten, als nur offene Gewalt. Noch ein bisschen Märtyrergehabe dazu - und die Provokation war ein voller Erfolg.

 

Ich finde ja auch, dass man nicht provozieren sollte, Das gilt für alle Seiten.

Die Frage ist, was ich tue, um die Provokation zu vermeiden.

Ein katholischer Bischof hat ja eine spezielle Vorstellung von seinem "Beruf".

Er sieht sich selbst als von Gott berufener, durch die Weihe mit einem unauslöschlichen Prägemal versehener Nachfolger der Apostel Jesu Christi.

Wenn es ihm darum ginge, Provokationen zu vermeiden, wenn er sich, wie hier auch gesagt wurde, als lateinischer Christ schämen würde, dann würde er auf den (rein touristischen!) Besuch des Tempelberges verzichten, weil nämlich er selbst das eigentliche Symbol des lateinischen Christentums ist, und nicht etwa sein Kreuz, das die anderen Christen, Byzantiner, Kopten, Assyrer, Armenier, Syrer, Melkiten, und wer sonst noch alles in Jerusalem vertreten ist, ebenfalls als ihr Symbol ansehen.

Versteckt er dagegen sein Kreuz, geht es ihm nicht um die Kreuzzüge oder lateinische Massaker, sondern um das Verstecken des Christentums.

Und das ist eines Nachfolgers der Apostel nicht würdig.

 

Werner

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... Dass ein lateinischer Christ auf dem Tempelberg kein großformatiges Kreuz am Körper tragen kann, ist eine Selbstverständlichkeit....

:facepalm: (gilt für das ganze Posting, der zitierte Satz ist nur Stellvertreter.)

 

Werner

 

Es ist doch ganz einfach. Wenn du dich für den GAU von 1099 schämst oder ihn jdfs. bedauerst, machst du sowas nicht als Lateiner. Wenn du es nicht bedauerst oder verharmlost oder vergisst, verrätst du Christus, der da zum x-ten Mal umgebracht wurde. Da fällt die Wahl eigtl. nicht schwer. Wenn dich dein Kreuz zur Sünde verführt, reiß es ab, steht im Evangelium. Zumal dieser "Bekennermut", wenn man ehrlich zu sich selber ist, in der Hauptsache ja auch kaum viel mehr als Eitelkeit sein dürfte, also eine Methode, um sich gut zu fühlen. Es ist aber besser für dich, ohne großes Umhängekreuz auf der Seite von Jesus zu stehen, als mit so einem Kreuz in der Hölle bei den Mördern zu landen, weil man dich an der Himmelspforte mit einem von ihnen verwechselt. Das ist die reine Logik des Evangeliums. Blutvergießen gehört ja zu den Sünden, wo Gott besonders streng ist, weil er selber davon betroffen war und Blut bekanntlich zum Himmel schreit.

 

Das alles hat wie gesagt überhaupt nichts damit zu tun, ob irgendwelche Moslems überzogene Forderungen stellen. Das sollte man ganz aus eigenem Antrieb nicht tun. Problem ist, dass die meisten diese Episode vergessen haben oder verdrängen. In der öfftl. Diskussion kam sie ja praktisch gar nicht vor. Dabei ist sie so wichtig, um daraus zu lernen, gerade heute, wo religiöse Gewalt wieder erstarkt. Du kannst nur überzeugend gegen religiöse Gewalt auftreten, wenn du diese Option auch in der eigenen Kirche oder Religion konsequent verbannst und sichtbare Zeichen setzt, um sie zu brandmarken. Wie zum Bsp. das Zeichen dieser Bfe.

 

Sorry, Jorge, aber das ist nichts anderes als Godwin's Law auf katholisch. Die pöhsen Kreuzzüge. Wie werner mehr als einmal geschrieben hat, waren die in islam. Sicht die ersten Jahrhunderte keine Fußnote wert - und ansonsten stimme ich ihm auch zu.

Reinhard Kardinal Marx ist nicht als Junge aus Geseke in Westfalen zu einem Touristenbesuch da gewesen, sondern als derzeit höchster Repräsentant von über 25 Millionen Katholiken hierzulande. Wie werner schrieb, er hätte einfach auf die Stillung seiner Neugier verzichten können.

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Leider gibt es auch viele Christen, die ihr Bekenntnis gerade aus Gründen der Provokation sehr freimütig vor sich herposaunen.

 

Die haben halt sehr schlechte Vorbilder.

 

Da muss ich Dir mal recht geben. Ein wild gewordener Amokläufer, der mit einer Geißel auf Menschen eindrischt, ist in der Tat ein saumäßig schlechtes Vorbild.

 

Allerdings ist er ein attraktives Vorbild für Menschen, die gerne selbst mal ein wenig Amok laufen und auf Menschen eindreschen würden.

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Wie werner schrieb, er hätte einfach auf die Stillung seiner Neugier verzichten können.

 

Wenn die beiden einen Freundschaftsurlaub planen, muss doch ein wenig markante Kultur her. Damit sind die beiden nicht sehr außergewöhnlich. Früher war es auch bei Erstkommunion-Ausflügen üblich, dass man (zum Ärger mancher Erstkommunionkinder) gleich noch ein kulturelles Ereignis (Kloster- oder Kirchenbesichtigung) mit hineinpackte. Ich halte solche Angewohnheiten für den Ausdruck einer verquasten Kultursucht von Menschen, denen nichts Besseres einfällt - besonders wenn man die wenig kindgemäßen Führungen durch Schloss und Kirche in Betracht zieht. Aber Kultur muss sein. Und bei Bischöfen genügt da kein x-beliebiges Kulturziel. Das muss schon was Besonderes sein. Ein markanter Gemeinschaftspunkt, der die gemeinsamen Wurzeln hervorhebt. Eine Wanderung am See Genesareth mit ausgiebigen Rast- und Picknikpausen wäre zwar ergiebiger gewesen. Man hätte das Kreuz anbehalten und prima miteinander reden können. Aber das gibt statusmäßig nicht so viel her.

 

Ich glaube, dass es den beiden nicht so sehr an Bekennermut fehlt, sondern dass sie einfach aus dem gewohnten Schema öffentlicher Personen ausgebrochen sind. Als Individuen haben sie eigentlich vernünftig gehandelt. Der Verzicht auf Provokation ist sinnvoll. Aber: Unausweichlich sind sie öffentliche Personen. Da kann man nicht einfach das Naheliegende und Sinnvolle tun, denn man steht unter Beobachtung. Und alles, was man tut, wird dann öffentlich interpretiert. Sie haben, ohne dass sie das wollten, ein Zeichen gesetzt.

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