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Papsttreue


gouvernante

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Wenn Du wenigstens dazu stehen würdest, dass Du versucht hast, mir den schwarzen Peter zuzuschieben und mich auf diese Weise ruhig zu stellen ...
Das, was Du als "schwarzen Peter" bezeichnest, liegt als Getauftem und Gefirmten genauso auch bei mir.

Trotzdem nochmal: wer in Kirche muss denn Deiner Meinung nach jetzt was tun?

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Alle kirchliche Entscheidungsgewalt wäre ohne Apg 15,28 (in heutigen Augen die arroganteste Vereinnahming Gottes, die man sich vorstellen kann) unvorstellbar.

 

 

Auch hier erst mal den Text: "28 Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge"

 

Nö, das ist keine arrogante Vereinnahmung. Denn auch ich habe dasselbe beschlossen. Und damit geht die Sache in Ordnung.

 

 

Die eine, heilige, katholische und meckyanische Kirche?

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Die eine, heilige, katholische und meckyanische Kirche?

Ja, gewissermaßen hast Du das richtig erkannt. Genau dies ist die Konsequenz davon, dass die Menschen bei Einzelpersonen Inhalte, Menschlichkeit und Werte vorfinden, die von der Organisation abgelehnt werden. Was sollen die Leute denn auch anderes machen? Wenn man irgendwo nicht regulär ist (und wer ist das schon?) wird man von der Organisation beleidig, abgelehnt, abgewertet, abgestraft oder schlichtweg angeödet. Und dann trifft man auf jemanden, der Goldstücke verteilt. Man müsste ja blöd sein, sich der Organisation zuzuwenden. Die Tatsache, dass die Einzelperson ihre Goldstücke zum großen Teil der Organisation verdankt, spielt dann keine Rolle mehr.

 

Die Einzelpersonen können schon seit Jahrzehnten die Hartherzigkeit, Uneinsichtigkeit und Unfruchtbarkeit der Kirche kaum noch aufwiegen. Zumal es immer weniger Einzelpersonen gibt, denen man sich zuwenden könnte. Treue von Einzelpersonen gegenüber der Kirche gilt vielerorts bereits als Indiz für Arroganz, Distanz, menschliche Öde. Warum? Weil man dies eben der Kirche zutraut - da schaut man schon gar nicht mehr so genau auf die Einzelperson, sondern subsummiert sie in die Schublade "Kirchenfuzzi".

bearbeitet von Mecky
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Ein persönliches Beispiel:

Es wäre mir vermutlich relativ leicht, einen Priester zu finden, der mich als Schwulen so nimmt, wie ich bin. "Praktizierend", in einer Partnerschaft lebend usw. Und natürlich wäre dieser Priester auch "Teil der Kirche ".

Trotzdem würde ich mich weiter durch die Organisation abgelehnt fühlen, und sie lehnt mich ja auch ab.

Das Verhalten Meckys wird also immer als das Verhalten Meckys sein, so lange die Organisation offiziell etwas anderes tut/verkündet/fordert

Die Organisation tut, verkündet und fordert gelegentlich sogar etwas, was die Menschen nicht nur deprimiert und abwertet. Vor allem wissen dann gutwillige und kirchenorientierte Leute oft nicht, was sie tun sollen. Nicht die einzelnen Forderungen sind das Problem, sondern die Leere. Die unbeantworteten Fragen. Die Öde. Die Ratlosigkeit. Alles: Fehlstellen. Das, was zu viel ist, ist weniger das Problem, als das, was fehlt.

 

Das ist ein fatales Drama.

Was soll den ein Homosexueller machen? Was soll ein verliebter Geschiedener machen? Was soll ein Wiederverheirateter machen?

Von offizieller Seite kommen dann so toll Vorschläge wie: "Josefsehe!". Wirklich klasse. In Wirklichkeit ist es Leere.

Bei Sünden kennt man den Vorschlag: "Gehe beichten, tue Buße!". Damit ist es aber nicht getan. Der Vorschlag stellt die Leute wieder in die Leere. Was soll man denn tun?

Gerade die kirchlichen Eheberatungsstellen stehen ruckizucki neben der offiziellen Doktrin, handeln auf eigene Faust - und werden nicht mehr als "richtig katholisch" wahrgenommen. Klar: Die geben Hilfe und Rat - weit über die Kirchliche Leere hinaus, gelegentlich sogar im Widerspruch zur kirchlichen Lehre.

 

Viele haben sich in seiner Hoch-Zeit an Drewermann gehalten. Die katholische Drewermann-Kirche sozusagen. Ist auch klar: Das, was Drewermann ihnen gegeben hat, kam eben von Drewermann, nicht von der Kirche.

 

Ein katholischer Demokrat ist ein Widerspruch in sich. Er wird mit all seinem demokratischen Vorstellungen eher als Einzelperson wahrgenommen, denn als Vertreter der katholischen Kirche. Richtig katholisch kann das nicht sein, denn die katholische Kirche ist ja nicht so demokratisch. Immerhin bessert sich das. Allerdings scheint die Kirche mehr Unarten der Demokratie zu übernehmen, als deren Vorzüge. Die Organisation wird wohl nie so richtig demokratisch sein, freiheitsfördernd oder lebensbereichernd. Sondern (trotz demokratischer Lippenbekenntnisse) weiterhin leer.

 

Also fragt man erst gar nicht nach Kirche und Kirchlichkeit. Kirchlichkeit ist bei der Mehrheit ein eher negativ besetztes Prädikat. Öde, Moralismus, Hartherzigkeit, Lebensferne, Lustfeindlichkeit, Indoktrination sind die passenden Stichworte. Wenn man sich an eine Einzelperson wendet, welche nur wenig dieser üblen Eigenschaften zeigt, hat man einfach mehr davon. Und auf diese Weise entstehen dann die Einzelperson-Kirchen. Der Pfarrer-Verehrungs-Club. Aber auch der Fanclub von anderen, nichtpriesterlichen Personen. Da hat man mehr davon.

bearbeitet von Mecky
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Die eine, heilige, katholische und meckyanische Kirche?

Ja, gewissermaßen hast Du das richtig erkannt. Genau dies ist die Konsequenz davon, dass die Menschen bei Einzelpersonen Inhalte, Menschlichkeit und Werte vorfinden, die von der Organisation abgelehnt werden. Was sollen die Leute denn auch anderes machen? Wenn man irgendwo nicht regulär ist (und wer ist das schon?) wird man von der Organisation beleidig, abgelehnt, abgewertet, abgestraft oder schlichtweg angeödet. Und dann trifft man auf jemanden, der Goldstücke verteilt. Man müsste ja blöd sein, sich der Organisation zuzuwenden. Die Tatsache, dass die Einzelperson ihre Goldstücke zum großen Teil der Organisation verdankt, spielt dann keine Rolle mehr.

 

Die Einzelpersonen können schon seit Jahrzehnten die Hartherzigkeit, Uneinsichtigkeit und Unfruchtbarkeit der Kirche kaum noch aufwiegen. Zumal es immer weniger Einzelpersonen gibt, denen man sich zuwenden könnte. Treue von Einzelpersonen gegenüber der Kirche gilt vielerorts bereits als Indiz für Arroganz, Distanz, menschliche Öde. Warum? Weil man dies eben der Kirche zutraut - da schaut man schon gar nicht mehr so genau auf die Einzelperson, sondern subsummiert sie in die Schublade "Kirchenfuzzi".

 

 

Wenn Du im Hochgebet sprichst, daß Du in Einheit mit Papst, Deinem Bischof und allen Bischöfen die Hl. Messe feierst, lügst Du dann nicht?

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Franciscus non papa

Bedeutet in Einheit sein, daß man bis ins kleinste Detail einer Meinung ist?

 

Wenn das so sein sollte, dann wird es wohl nie und nirgendwo - abgesehen von der Trinität - Einheit geben.

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Nein, das bedeutet das natürlich nicht. Aber so über die Kirche zu denken wie Mecky macht das ganze doch arg schwierig, wenn man der Gemeinde vorsteht.

 

Übrigens bin ich sicher, daß jede Menge Arianer oder Adoptianisten da draußen rumlaufen (vielleicht anonym-unbewußt) - eine Einheit sehe ich nirgendwo, wenn jeder seinen eigenen Fettkörper zwischen den Schläfen für schlauer erachtet als 2000 Jahre gelebte Erfahrung.

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Wenn das so sein sollte, dann wird es wohl nie und nirgendwo - abgesehen von der Trinität - Einheit geben

Nicht einmal da, vgl. Lukas 22, 42

 

Werner

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Nein, das bedeutet das natürlich nicht. Aber so über die Kirche zu denken wie Mecky macht das ganze doch arg schwierig, wenn man der Gemeinde vorsteht.

 

Im Gegenteil. Du verkennst die Gemeinden. Die meisten sind nicht in der Kirche, weil hier die Wiederverheirateten zur Sau gemacht und von Jesus ferngehalten werden. Sie sind nicht in der Kirche, WEIL die Kirche so ist, sondern sie sind TROTZDEM noch in der Kirche. Gleiches gilt für die kirchliche Anhänglichkeit für Homophobie, Gewaltmacht, "hierarchische" Struktur, Frauenabwertung, die gestörte Zuneigung zu Gewalt- und Perversionstexten. Die meisten Gemeindemitglieder haben für solche Umtriebe wenig Verständnis und üben verhalten (und erfolglos) Kritik. Manchmal nur im Geiste. Oder sie schweigen betreten dazu - bei bleibend mulmigem Gefühl.

 

Vor einigen Jahren hatten wir das Thema "Kommunionempfang für Wiederverheiratete" auf dem Dies. Von den schätzungsweise 40 anwesenden Priestern (auch Pensionäre) war gerade mal ein einziger für einen Sakramentenausschluss. Und das war genau derjenige, der mit seinen Gemeinden am wenigsten zurecht kam.

 

Schwierig wäre das Vorstehen nur ein einer Gemeinde voller Sklaven, die ihre Einheit mit der Kirche durch völlige Kritikunfähigkeit gegenüber dem eigenen Club pflegen. So eine Gemeinde habe ich aber noch nirgends vorgefunden.

 

Das ist doch gerade das Problem der deutschen katholischen Kirche: Die Leute sind unzufrieden und wenden sich ab. Die Kirche als Organisation gibt ihnen nichts Brauchbares. Also sparen sie sich die Kirchensteuer und treten aus. Und kaum noch jemand hat Lust, sich hauptamtlich in den Dienst dieser Organisation zu stellen und auch noch finanziell von ihr abhängig zu sein. Schau Dir mal die Zahlen der Neupriester, Neugemeindereferenten oder Neupastoralreferenten an.

 

Was geschieht, wenn ein Pfarrer in eine Gemeinde kommt und erstmal klarstellt, dass die Ehemoral der Kirche verpflichtend ist, dass der Sonntagsgottesdienst verpflichtend ist, dass Wiederverheiratete nicht zur Kommunion gehen darf, dass Sex vor der Ehe und homosexueller Sex unzulässig sind, dass der Papst unfehlbar ist, dass Maria lebenslänglich unbenutzte Jungfrau war, dass Mädchen als Ministrantinnen nur geduldet sind ... tja, so ein Priester wird es natürlich viel leichter haben, der Gemeinde vorzustehen. Denn er steht ja in prima Einheit. Einheit mit wem? Mit einem winzig kleinen Machtklüngel, der sich nur allzu gerne als "die Kirche" ausgibt und der natürlich gut daran tut, die Tradition hervorzukehren: Denn die Tradition der Kirche stützt den Bestand solcher Machtklüngel.

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Nein, das bedeutet das natürlich nicht. Aber so über die Kirche zu denken wie Mecky macht das ganze doch arg schwierig, wenn man der Gemeinde vorsteht.

 

Im Gegenteil. Du verkennst die Gemeinden. Die meisten sind nicht in der Kirche, [...]

 

Nichts für ungut, aber zumindest nach Deiner Schilderung gehört da ein Punkt hin, kein Komma. Wenn die Gemeindemitglieder nicht wegen des Glaubens in der Kirche sind, sterben die Gemeinden aus. Und das ist zwar nicht wünschenswert, aber nachvollziehbar. Die Kirche als Sozialverein zieht nicht. Soll sie auch nicht. Da gibt es bessere.

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Ob dieser Klüngel papsttreu ist? Ach was! Die behaupten dies zwar lautstark, weil es dem Klüngel fast immer gelungen ist, jemanden zum Papst zu machen, der dem Klüngel angehört. Dann hat der Papst die üblichen Klüngelparolen von sich gegeben und der Klüngel jubiliert ihm zu und erzählt dem Rest der Welt etwas über Papsttreue. In Wirklichkeit sind sie klüngeltreu.

 

Zwei Mal haben sie zu meinen Lebzeiten Pech gehabt. Johannes XXIII und Franziskus. Beide sind zwar konservativ, verstoßen aber gegen die hochheiligen Normen des Klüngels, die für den Klüngel viel wichtiger sind, als die Botschaft des Glaubens und der Menschlichkeit.

 

Der Artikel zeigt auf, dass Franziskus herumeiert. Leider nennt der Artikel nicht den Grund für das Eiern. Es ist nämlich dermaßen schwer, dem Klüngel auch nur ein kleines Fitzelchen seines Würgegriffs zu entwinden. Der Klüngel hatte viele Jahrhhunderte Zeit, die Machtstrukturen genau so zu präparieren, dass der Klüngel davon profitiert. Wer sein Wort dagegen erhebt (und sei es nur in Bagatellen), wird so lange angegriffen, bis er notwendigerweise ins Eiern kommen muss. Wenn der Klüngel seine Macht angegriffen sieht, greift er zu allen erdenklichen Methoden. Genau diese Befürchtung hatte ich schon zu Beginn des Episkopates von Franziskus, als er sich ohne großes Häs vor die Menge stellte. Das war ein Normenbruch, der schlimmer ist, als wenn er gleich mit Verächtlichmachung von dieser oder jener missliebigen Gruppe begonnen hätte. Sowohl der ästhetische Normenbruch, wie auch der Normenbruch im päpstlichen Amtsverständnis sind unverzeihlich.

 

Jetzt hat der Klüngel einen Hebel gefunden: amoris laetitia. Eine klare Aussage des Papstes wie "Wiederverheiratete dürfen!" wäre ein klarer und sehr schwerwiegender Normenbruch. Er würde damit den Hebel der Tradition angreifen. Man kann ja die Tradition prima verwenden, um jede Neuerung und Anpassung auszuhebeln und als unchristlich, weil nicht traditionsbrüchig, bezeichnen.

So lange Franziskus keine klare Riposte gegen diesesn Vorwurf hat, muss er notwendig eiern.

Er müsste sich zu einer Hermeneutik des Bruchs bekennen. Das wird er (als konservativer Mensch) nicht fertig bringen. Und das weiß der Klüngel.

Hätte er diese Entschiedenheit, wäre er gar nicht erst zum Papst gewählt worden.

 

Und was geschieht, wenn er diese Entschiedenheit neu entwickelt? Solange noch Expapst Benedikt lebt? Unwahrscheinlich. Aber was geschähe, falls doch?

Es gäbe auf jeden Fall Chaos. Womöglich sogar gäbe es tiefe Risse in der Kirche - oder genauer: die sowieso vorhandenen Risse würden offenkundig.

 

Und das wäre zum Schaden der Organisation. Ein Reich, das in sich gespalten ist, hat keine Zukunft.

Ein Reich, das nur verdeckt gespalten ist bietet momentan noch mehr Hoffnung.

Und dies wird Franziskus mit großer Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass er weiterhin das Herumeiern dem Bruch vorzieht.

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Erst war ich mir bei Gouvernantes Frage nicht sicher, wie ich sie auffassen soll. Die Frage kann informell gemeint sein: "Wer ist Kirche" bedeutet: "Bei wem konkret liegt der Handlungsbedarf? Wer muss nun was tun?"

 

Aber nach der zweiten Nachfrage und dem neuerlichen Statement ist es klar: Wieder einmal eine Nebelkerze. So eine Art moralischer Druck: "DU bist am Drücker, denn DU bist Kirche."

Die Verschiebung des Handlungsauftrages an den Einzelnen.

 

Genau dies funktioniert aber schon lange nicht mehr. Der Auftrag, die Goldstücke in dem Beet der Bibel herauszufinden ist nämlich der Auftrag der gesamten Kirche. Und anders wird es nicht funktionieren.Selbstverständlich spielen da Priester, Gemeindereferenten, Pastoralreferenten, Religionslehrer und andere eine wichtige Rolle.

Aber, wie ich schon oben beschrieben habe: Das genügt nicht. All diese Einzelaktionen werden verpuffen. Und dies nach erheblichem Aufwand.

 

Dann betont der Einzelne (wie z.B. die Priesterinitiative) die Barmherzigkeit. Aber da gibt es festgefügte Strukturen und Bestimmungen von überregionaler Wirksamkeit. Und da gibt es Lehraussagen. Und da gibt es rechtliche Bestimmungen, die von hochrangigen Barmherzigkeitsgegnern ihrem Interesse entsprechend gehandhabt werden sollen.

Die Priesterinitiative hat sich unter persönlichem Risiko mit Zollitsch angelegt.

Lüdicke hat sich aus dem Fenster gelehnt.

Heraus kam eine Handhabung partikulärer Art, die übrigens vielerseits kritisiert wird.

 

Ich habe das Gefühl, derjenige, der sich hier etwas eingestehen muss, bist du - nämlich im schlimmsten Fall die Tatsache, dass das einzige, was dich noch in der Kirche hält, die Tatsache sein könnte, dass du durch deinen Austritt arbeitslos wärst und mangels in der "Außenwelt" gefragter Qualifikationen möglicherweise Angst vor Hartz IV haben müsstest. Könnte es nicht wirklich so sein?

 

Man kann einzelne Punkte an der Lehre und dem Auftreten der Kirche kritisieren und jeder wird dies hin und wieder tun. Man kann seine Probleme mit einzelnen Bibelstellen haben und jeder Theologe und jeder, der sich ernsthaft mit der Bibel beschäftigt hat, wird einige haben. (An die Damen: Sorry für die nicht gendergerechte Sprache ;))

Wenn man aber die Bibel überwiegend für Müll hält, aus dem man nur einzelne Perlen hervorholen kann und die Kirche für einen Haufen von ldioten, dann ist irgendwann der Punkt erreicht, wo man sich fragen sollte, was man dann noch in dieser Kirche verloren hat. Gibt es noch Dinge, die einen hier halten? Kann man irgendwo positiv über die Kirche sprechen?

Diese Frage habe ich mir übrigens selbst schon zweimal in meinem Leben ernsthaft gestellt. Sie ist also durchaus nicht als Beleidigung gemeint.

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Wenn in einem Misthaufen 300 Diamanten begraben sind, werde ich den Misthaufen nicht entfernen lassen.

 

Aber dieser Vergleich trifft es nicht so ganz. Also ein neuer Vergleich.

 

Ein Haufen aus Sand in der Wüste Sahara. In dem Sand sind hochgefährliche Minen verbuddelt. Und Kapseln mit Wasser ... ich meine sogar mit lebendigem Wasser. Die Kapseln füllen sich wieder, wenn man sie leer getrunken hat.

 

Also werde ich notgedrungen in dem Sandhaufen buddeln. Ganz vorsichtig natürlich. Der Ertrag war am Anfang der Buddelarbeit gering - aber je mehr Kapseln ich finde, desto besser kann ich meinen Durst löschen. Am Anfang gerade mal so viel, dass ich nicht verdurste.

 

Mitlerweile bin ich dazu übergegangen, nicht nur an mich selbst zu denken, sondern ich versuche Hinweisschilder auf die Minen aufzustellen. Andere buddeln ja auch und haben keine Lust, sich von den Minen zerreißen zu lassen.

 

In der nächsten Phase treten dann Mitbuddler auf, die in Wirklichkeit Gesandte der Minenfabrik sind. Sie bemühen sich fleißig, mich am Aufstellen der Warnschilder zu hindern. Sie sagen, dass die Warnhinweise die Ästhetik des Haufens verunstalten. Und dass die Minen nicht tödlich sind, sondern höchstens Mal einen Finger abreißen oder ein Auge verkleckern. Und sowieso seien die meisten Minen nur früher gefährlich gewesen. Früher, ja, da hätte es Todesfälle gegeben. Aber heute seien die Minen längst über das Verfallsdatum. Kein Argument ist zu schlecht, wenn es denn nur mich davon abhält, weitere Hinweisschilder aufzustellen.

 

Ich lasse mich trotzdem nicht allzu sehr abhalten. Nicht von der Gewinnung weiterer lebensspendender Kapseln, nicht von der Entdeckung von Minen und nicht vom Aufstellen von Warnschildern.

 

Der Unterschied zu meinem Misthaufenbild vom Anfang ist: Diamanten sind eine schöne Sache - aber "nice to have, but not must".

Das Wasser aber ist für mich lebensnotwendig.

 

Der Grund, mich von meiner Buddelei an besagtem Sandhaufen abzubringen, könnte nur sein: Man zeigt mir einen besseren Sandhaufen, in dem es nur Kapseln, aber keine Minen gibt. Und solch einen Alternativ-Sandhaufen gibt es wohl nicht. Die Sandhäufen von Wissenschaft, anderen Religionen, anderen Weltanschauungen enthalten leider auch Minen. Manche enthalten vor allem zu wenig Kapseln, einige sogar gar keine.

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Die Kirche als Sozialverein zieht nicht. Soll sie auch nicht. Da gibt es bessere.

 

welche?

 

 

In Großstädten wie hier gibt es zahlreiche NGOs und Bürgerinitiativen, wo sich Gleichgesinnte treffen und was unternehmen können. Ich fand das immer netter als die Pfarrei. Sinn- und gemeinschaftsstiftend ist es allemal.

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dass Maria lebenslänglich unbenutzte Jungfrau war

 

Es war hoffentlich flapsig gemeint - aber die Formulierung finde ich dennoch unpassend. Es gibt Männer, die Frauen benutzen, keine Frage. Aber es gibt auch einen anderen Umgang miteinander.

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In einem Punkt gehen Herr Odendahl und die Dubia-Autoren konform, wenn auch mit unterschiedlichen Ergebniswünschen: der Papst soll jetzt mal lehramtliches Tacheles reden.

 

Wird er aber nicht tun.

 

Kann er auch weder im Sinne der einen noch der anderen Gruppe - es gibt hier keine one size fits all Lösung:

 

WvG dürfen keinesfalls zur Eucharistie zugelassen werden - das geht spätestens seid Johannes-Paul II. nicht. Denn sie können zugelassen werden, wenigstens unter engen Bedingungen.

 

WvG können in jedem Fall zur Eucharistie hinzutreten - das würde der Würde der Ehe auch nicht gerecht und liegt wohl auch nicht in der Intention von Franziskus.

 

Wenn man die Ehe endlich mal als etwas anderes als die Lizenz zum Vögeln sehen würde (was Franziskus zu tun scheint), dann kämen wir aus der leidigen Debatte auch mal heraus. Menschen heiraten zumindest hierzulande nicht, damit sie endlich gemeinsam in die Kiste dürfen. Solange aber das im Zentrum der kirchlichen Verkündigung zu stehen scheint (wie Burke & Co. meinen - fragt sich, warum Maria und Josef verheiratet waren), solange darf Kirche sich nicht wundern, wenn man sie nicht ernst nimmt.

 

Mit dem Ernstnehmen ist das so eine Sache. Wenn man die Motivation "der anderen" a) zu kennen glaubt (woher eigentlich?) und B) kontinuierlich diskreditiert, wird man selbst auch nicht mehr ernst genommen, zumindest nicht von denen, über die man spricht. Dann darf man sich mancher Schulterklopfer gewiß sein ("Denen hast Du es aber jetzt gezeigt, toll!"), aber die Kommunikation ist beendet. Glückwunsch! Ziel erreicht?

 

Eine mögliche Alternative ist es, die Ehe wirklich als Abbild des Verhältnisses der Beziehung von Christus zu Seiner Kirche zu betrachten und diese Sicht auch denen zugutezuhalten, die eine andere pastorale Praxis bevorzugen.

 

(Das widerspricht übrigens keineswegs meinem Wunsch einer lehramtlichen Änderung des Status quo vor AL. Aber eine zweite Ehe kirchlicherseits durch Sakramentenempfang zu sanktionieren, ohne eindeutig etwas zu ersten zu sagen, führt die eigene lehramtliche Theologie ad absurdum)

bearbeitet von rorro
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dass Maria lebenslänglich unbenutzte Jungfrau war

 

Es war hoffentlich flapsig gemeint - aber die Formulierung finde ich dennoch unpassend. Es gibt Männer, die Frauen benutzen, keine Frage. Aber es gibt auch einen anderen Umgang miteinander.

 

Genau genommen war es eine Kolportage. Schön dass Du darauf reagierst. Du reagierst so, wie ich reagiere, wenn es wieder einmal um Marias Hymen geht.

Ich gebe Dir recht: Mein Ausdruck ist anstößig. Aber er kolportiert lediglich etwas, was noch viel anstößiger ist.

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Eine mögliche Alternative ist es, die Ehe wirklich als Abbild des Verhältnisses der Beziehung von Christus zu Seiner Kirche zu betrachten und diese Sicht auch denen zugutezuhalten, die eine andere pastorale Praxis bevorzugen.

Ja, dann wäre auch eine einvernehmliche Trennung kein Problem mehr, denn da sich Christus nie von der Kirche trennen würde, würde eine einvernehmliche Trennung ja heißen, dass gar keine Ehe bestanden hat. Die Trennung wäre dann ein neuer Anullierungsgrund

 

Werner

 

Edit: wenn ich drüber nachdenke... die Kirche kann sich auch nicht von Christus abwenden, wegen der Ewigkeitsgarantie. Das heißt, jede aus irgendeinem Grund gescheiterte Ehe wäre der Beweis, dass gar keine Ehe vorgelegen hat.

bearbeitet von Werner001
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Die Liebe Christi zu seiner Kirche ist für das Verhältnis eines guten Präsidenten zu seinem Volk ein ganz brauchbares Bild.

Als Bild für die Liebe eines Paares es nur begrenzt anwendbar.

 

Dies spüren die meisten Brautleute auch. Das Bild gibt ihnen nichts, es ist zu weit von dem entfernt, was sie füreinander empfinden.

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