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Die Evangelien und die Wahrheit


Mecky

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vor 9 Minuten schrieb rorro:

 

Ach so, deswegen. Man bekommt die beiden nicht in eine Schublade, also ist nicht die Schublade zu klein oder der Gedanke daran falsch, sondern es müssen zwei unterschiedliche Autoren sein. Klar. Womit wir wieder bei unterkomplex wären.

Der Eph passt sprachlich nicht, die theologischen Arbimentationsmuster und der Satzbau unterscheiden ihn deutlich von den anderen Paulusbriefen. Das macht ihn nicht irrelevant, aber eben nicht paulinisch.

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1 Kor 7 ist ein ziemlich langes Kapitel. Es ist in inklusiver Sprache geschrieben und wiederholt jeden Gedankengang einmal für die Frauen, dann für die Männer. Beide begegnen sich zu den gleichen Konditionen in ihrer ehelichen Verbindung.

 

Nicht so im Epheser. Hier findet eine Unterordnung der Frauen unter die Männer statt. Diese wird sogar christologisch durch den Bundesgedanken überhöht, was hier ausgiebig diskutiert wurde.

 

Deswegen bekommt man sie wirklich nicht in die gleiche Schublade.

 

Mir persönlich ist die Bibel viel zu wichtig um solchen Details nicht nachzugehen.

 

Der historische Paulus und seine Naherwartung sahen die Ehe nicht als vordringlich an. Sein Respekt vor der ehelichen Bindung, die er in Konkurrenz zum Reich Gottes ansah, ist zweischneidig: Eben der Respekt vor dem, was Ehe ist, nämlich das in den Mittelpunkt stellen des Partners und die Bindung an ihn, aber eben auch die Frage, ob dieser Partner dann nicht wichtiger werden könnte als das Reich Gottes.

 

Ich kann sein Dilemma anerkennen und registrieren, dass er für den weiteren Verlauf des Christentums keine Problemlösung aufzeigen konnte (und nicht wollte, siehe oben).

 

Die Deuteropaulinen passten sich den damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten an: Die Frau muss dem Mann untergeordnet sein (und ohne Falten, was wohl Schönheitsoperationen als christliches Gebot für verheiratete Frauen begründen könnte).

 

Aber die Gleichberechtigung findet man eben bei Paulus, Man deckt sie zu, wenn man nicht differenziert. Und sie  ist biblisch begründet, wenn man genau hinschaut und nicht alles in einen Topf wirft.

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Die Aussagen sind schon alle in einem Topf. Den nennt man Bibel.

 

Hätten die Schriftsteller damals nicht gemogelt und unter fremdem Namen veröffentlicht, hätten wir mehr Klarheit. Aber nicht viel.

Sie haben aber zu Hauf geschummelt. Und es ist doch bestens nachvollziehbar, dass nicht jedermann Lust hat, 2000 Jahre alte Schummeleien  auseinanderzudröseln und danach immer noch keine Klarheit zu haben. 

 

Vielleicht haben ja auch die Deuteropaulinen den Willen Gottes korrekt wiedergegeben. Wäre doch gar nicht so schlecht, wenn die Frauen den Rand halten würden. No woman, no cry. Bestens. Und bestens deuteropaulinisch propagiert. Deuteropaulinen vor, noch ein Tor!

Die Deuteropaulinen haben schlicht die Irrungen Pauli wieder korrigiert. Vielleicht. 

Oder sie waren böse Abweichler. Vielleicht.

Das kann jeder beurteilen, wie es ihm gerade Spaß macht. Die Deuteropaulinen-Fans wollen eben einfach mehr Ruhe und eine patriarchale Ordnung. Und bei den Deuteropaulinen finden sie prima Vorlagen. Und die Paulus-Fans wollen eben einfach mehr Gleichberechtigung für Frauen. Und dafür finden sie bei Paulus prima Vorlagen. 

 

Auf diese Weise hat jeder seine biblischen Grundlagen - ohne dass sich dadurch irgendwas klärt. Gratulation an beide Seite. Paulaner und Deuteropaulaner können sich beide auf die Bibel berufen. Paulaner schmeckt gut, Deuteropaulaner habe ich noch nie getrunken. Ist ja auch völlig egal. Richtige Probleme lässt sich mit keiner der beiden angehen, weil man Probleme weder im Paulaner, noch im Deuteropaulaner ersäufen sollte. Die ganze mühsame Forschung hat überhaupt nichts gebracht. Beide Parteien werden sich weiterhin auf die Bibel stützen können. Oder auf Münchhausen. Das bleibt sich gleich. Manche bevorzugen auch Alfred E. Neumann: Bringt genauso viel.

 

bearbeitet von Mecky
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vor 30 Minuten schrieb Chrysologus:
vor 41 Minuten schrieb rorro:

Ach so, deswegen. Man bekommt die beiden nicht in eine Schublade, also ist nicht die Schublade zu klein oder der Gedanke daran falsch, sondern es müssen zwei unterschiedliche Autoren sein. Klar. Womit wir wieder bei unterkomplex wären.

Der Eph passt sprachlich nicht, die theologischen Arbimentationsmuster und der Satzbau unterscheiden ihn deutlich von den anderen Paulusbriefen. Das macht ihn nicht irrelevant, aber eben nicht paulinisch.

OT, ich weiss, aber ich bin zu neugierig.

Woher weiss man eigentlich das Eph nicht von Paule stammt, der Rest schon? Könnte ja auch umgekehrt sein. Die Deuteropaulinen von Palus und Der Rest von jemand anderem.

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Man weiß es gar nicht. Aber es gibt gute Argumente dafür. Nannyogg hat schon eines genannt: Die Theologien widersprechen sich, so dass man davon ausgehen kann, dass die Schriften nicht aus einer, sondern aus mehreren Federn geflossen sind.

 

Der Gag ist: Nirgends im Bibeltext wird darauf hingewiesen. 

Beginn des Epheserbriefes:

"1 Paulus, durch den Willen Gottes Apostel Christi Jesu, an die Heiligen in Ephesus, die an Christus Jesus glauben."

 

Aber das könnte auch eine Lüge sein. Eine Lüge zwischen vielen, vielen anderen.

bearbeitet von Mecky
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vor 3 Minuten schrieb Mecky:

Man weiß es gar nicht. Aber es gibt gute Argumente dafür. Nannyogg hat schon eines genannt: Die Theologien widersprechen sich, so dass man davon ausgehen kann, dass die Schriften nicht aus einer, sondern aus mehreren Federn geflossen sind.

Geht's auch mal ohne "alles Lüge"? :angry:

Aber zurück zu meiner Frage.

Den Teil hab ich verstanden. Da gibt es solche Paulusbriefe und es gibt andere. Und weil es so grosse Unterschiede gibt können die nicht vom selben Autor sein.

Jetzt hat sich jemand die Mühe gemacht zu sortieren. Der Eine Stapel ist vom Paule, der andere nicht.

Und hier setzt meine Frage an: Woher weiss man das die Schublade "Paule" richtig benannt wurde. Vielleicht waren genau die Briefe die Paulus zugeschrieben werden von jemanden anderen und die anderen, aus der Schublade "Paulus? Nie!" wurden in Wirklichkeit von Paulus geschrieben.

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Warum soll es denn ohne Lüge gehen?

Wenn jemand sich als Paulus ausgibt, aber gar nicht Paulus ist, dann lügt er. Das darf man doch klar benennen.

Wieso willst Du diese klare Benennung nicht haben? 

 

Außerdem sage ich nicht "alles Lüge".

Stattdessen rechne ich damit, dass wir heute, nach 2000 Jahren, gar nicht mehr durchschauen, was nun Lüge, was Ungenauigkeit und was korrekte Wiedergabe/Beschreibung ist. 

Allerdings hat die historisch-kritische Exegese ganz schön viele Lügen als sehr wahrscheinlich ausfindig gemacht. Wenn nur 10% davon wirklich gelogen ist, wäre das ein ziemlicher Haufen.

bearbeitet von Mecky
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Auch die Apostelgeschichte erzählt von Paulus. Dadurch kann man sich ein ungefähres Bild von Paulus machen. 

Zusätzlich hat man bei den Paulusbriefen - grob gesagt - die zwei Schubladen:

Schublade 1, die von einem Schriftsteller stammen könnten.

Schublade 2, die wohl eher von anderen Schriftstellern (Plural) stammen, die also nicht in Schublade 1 passen.

 

Da legt sich nahe, dass man Schublade 1 mit Paulus identifiziert und auf Schublade 2 das Etikett "Sonstige" schreibt.

Schublade 1 passt so nolens-volens ganz gut zu dem Bild, das man sich aus der Apostelgeschichte von Paulus gemacht hat.

Besser zumindest, als die Aussagen von Schublade 2.

 

Eine besondere Rolle spielt übrigens der Hebräerbrief. Der war wohl ursprünglich gar nicht mit "Paulus" geschmückt.

Andere Briefe behandeln Themen, die sich Paulus wohl gar nicht in der beschriebenen Weise gestellt haben. Das sind Themen, die erst später brisant wurden. Gutes Argument, um diese Briefe nicht Paulus zuzuschreiben.

 

bearbeitet von Mecky
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vor 13 Minuten schrieb Mecky:

Auch die Apostelgeschichte erzählt von Paulus. Dadurch kann man sich ein ungefähres Bild von Paulus machen. 

Zusätzlich hat man bei den Paulusbriefen - grob gesagt - die zwei Schubladen:

Schublade 1, die von einem Schriftsteller stammen könnten.

Schublade 2, die wohl eher von anderen Schriftstellern (Plural) stammen, die also nicht in Schublade 1 passen.

 

Da legt sich nahe, dass man Schublade 1 mit Paulus identifiziert und auf Schublade 2 das Etikett "Sonstige" schreibt.

Schublade 1 passt so nolens-volens ganz gut zu dem Bild, das man sich aus der Apostelgeschichte von Paulus gemacht hat.

Besser zumindest, als die Aussagen von Schublade 2.

 

Eine besondere Rolle spielt übrigens der Hebräerbrief. Der war wohl ursprünglich gar nicht mit "Paulus" geschmückt.

Andere Briefe behandeln Themen, die sich Paulus wohl gar nicht in der beschriebenen Weise gestellt haben. Das sind Themen, die erst später brisant wurden. Gutes Argument, um diese Briefe nicht Paulus zuzuschreiben.

 

Aaaah, genau das wollte ich wissen.

Danke!

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Es hat ganz einfach mehrere Interessengruppen gegeben. Genauso, wie heute. 

Damals wie heute gab es Frauenliebhaber und knallharte Patriarchen. Da hat sich nicht viel verändert.

Beide Gruppen haben ihre Spuren in der Bibel hinterlassen.

 

Und heute, nach 2000 Jahren, gibt es Schlauberger, die wollen daraus Vorteil schlagen wollen.

"Das stammt von Paulus! Also muss es göttlich inspiriert und ur(urururururururur)-christlich sein."

"Paulus hat Mist geredet. Aber Gott hat dafür gesorgt, dass er korrigiert wurde durch die Deuteropaulinen. Jetzt ist alles wieder gut. Frauen: Mund halten! Das ist die Aussage, die sich nach einem Meinungsbildungsprozess herausgebildet und durchgesetzt hat."

Prima. 

 

Jetzt hat man eben zwei widersprechende Vorstellungen in der Bibel. Und jeder sucht sich das aus, was ihm passt, und behauptet, dass diese seine Meinung die wahre und beste und göttlich bestätigte ist.

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Franciscus non papa

schüchterner Zwischenruf: da es ja offenbar in jener Zeit durchaus üblich war, um seinen Worten mehr Autoriität zu geben, diese Worte unter dem Namen einer Autorität zu veröffentlichen. Das mag man Lüge nennen - aber man kann auch berechtigte Zweifel daran haben, ob man nicht dem Autor damit doch unrecht tut. 

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Man tut dem Autor kein Unrecht an. Dieses trittbrettfahrende Heischen nach mehr Autorität ist keine gute Rechtfertigung für die Lüge. Und dass dies üblich war, bedeutet nur, dass schon vor 2000 Jahren Lüge zum üblichen Verhaltensrepertoire bestimmter Leute gehörte. Ich nenne eine Lüge auch dann Lüge, wenn Lügen üblich sein sollte. Wenn man zur Lüge greift, weil man auf diese Weise mehr Autorität gewinnen kann, dann handelt es sich um ein niederes Motiv. 

 

Ich kann ja auch nicht lügenfrei Donald Trump unterschieben, er habe alle Kinder von Las Vegas ermorden lassen. Und wenn ich diese Lüge in Fox News unter dem Namen "Steve Bannon" veröffentliche, dann wird's auch nicht besser.

 

Etwas anderes ist: Das zugrundeliegende Interesse kann trotz aller Verlogenheit redlich und gut sein. Oder zumindest diskussionswürdig. 

Lüge bleibt Lüge. Auch wenn jemand vielleicht gute Gründe hat, zu einer Lüge zu greifen.

Den Grund "so bekomme ich mehr Autorität!" halte ich allerdings eher für eine zusätzliche Betonung der eigenen Unredlichkeit. Ziemlich übel. 

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vor 6 Stunden schrieb Mecky:

"Das stammt von Paulus! Also muss es göttlich inspiriert und ur(urururururururur)-christlich sein."

"Paulus hat Mist geredet. Aber Gott hat dafür gesorgt, dass er korrigiert wurde durch die Deuteropaulinen. Jetzt ist alles wieder gut. Frauen: Mund halten! Das ist die Aussage, die sich nach einem Meinungsbildungsprozess herausgebildet und durchgesetzt hat."

Ich sehe niemanden, der das tut - im Gegenteil kommt man mit diesen Zuschreibungen Autor 1 - Autor 2 um das Problem drum herum, nun die Aussagen mit Gewalt glatt ziehen zu müssen. Statt dessen muss man selbst denken und kann nur darauf hoffen, das beide Autoren und (wichtiger noch) die Rezipienten etwas verstanden haben. Auf der Ebene des Textes wird man da eben nicht glücklich, wie wir an dir sehen können.

bearbeitet von Chrysologus
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vor 8 Stunden schrieb Chrysologus:

Der Eph passt sprachlich nicht, die theologischen Arbimentationsmuster und der Satzbau unterscheiden ihn deutlich von den anderen Paulusbriefen. Das macht ihn nicht irrelevant, aber eben nicht paulinisch.

 

Nenn mir einen zeitgenössischen Schriftsteller, sozusagen ein Kollege von Paulus, der diese Argumentation nachvollziehen kann. Du wie ich auch sind in der Lage, bei unterschiedlichen Adressaten mit unterschiedlichen Situationen (hier im Glauben) und unterschiedlichen Anliegen komplett anders zu schreiben. Wenn ich mit Kindern über Medizin spreche ist es anders als mit Erwachsenen mit wenig Bildung, ist es anders als mit Erwachsenen mit viel Bildung und ist es anders als mit ärztlichen Kollegen. Und wenn ich mir Gedichte ausdenke, hat das mit dem vorhergenannten nullkommanull zu tun und bin trotzdem ich.

Das wird Dir jeder Schriftsteller bestätigen.

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vor 7 Stunden schrieb Franciscus non papa:

schüchterner Zwischenruf: da es ja offenbar in jener Zeit durchaus üblich war, um seinen Worten mehr Autoriität zu geben, diese Worte unter dem Namen einer Autorität zu veröffentlichen. Das mag man Lüge nennen - aber man kann auch berechtigte Zweifel daran haben, ob man nicht dem Autor damit doch unrecht tut. 

 

Mir sind keine zahlreichen(!) Fälle bekannt (zahlreich, damit man von "üblich" sprechen kann), daß in jener Zeit (also im ersten Jahrhundert) im damaligen Israel das bei religiösen(!) Autoritäten gemacht wurde.

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vor 30 Minuten schrieb rorro:

 

Mir sind keine zahlreichen(!) Fälle bekannt (zahlreich, damit man von "üblich" sprechen kann), daß in jener Zeit (also im ersten Jahrhundert) im damaligen Israel das bei religiösen(!) Autoritäten gemacht wurde.

Unser Jahrhundert ist noch jung. Trotzdem würde man auch in diesem Jahrhundert Beispiele finden. Gelogen wird rund um die Uhr. Nach Autorität wird rund um die Uhr gegeiert. Urkunden werden rund um die Uhr gefälscht. Rund um die Uhr - überall. Natürlich nur nicht in Israel und nicht im religiösen Kontext. 

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vor 8 Stunden schrieb Mecky:

Dieses trittbrettfahrende Heischen nach mehr Autorität

Vielen Dank für diese wunderbare Formulierung. Ich werde dem subalternen städtischen Angestellten, der mir eine Verwarnung wg. falschen Parkens mit dem Absender „Der Oberbürgermeister der Stadt D.” zugestellt hat, mitteilen, dass ich mir von so einem Lügner gar nichts sagen lasse und er sich seine Verwarnung sonst wohin schieben kann.

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vor 57 Minuten schrieb Mecky:

"Weil es so in der Bibel steht" wirft eine Menge Fragen auf.

Stimmt. Die erste Frage ist, wer denn so argumentiert. Die katholische Kirche kann es ja nicht sein.

 

vor 58 Minuten schrieb Mecky:

Man verschwendet einen Haufen Zeit und Kraft darauf, um überhaupt erst mal zu klären, was genau ein Bibelschreiber geschrieben hat, welcher Bibelschreiber das war, wie seine Aussagen mit anderen biblischen Aussagen zusammenpassen.

Ja sowas! Das ist ja ungeheuerlich. Er gib wirklich Leute, die sich anschicken, einen Text verstehen zu wollen? Die sollten exkommuniziert werden. Mindestens.

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vor 2 Stunden schrieb Mecky:

Hat Gott nun jemandem zugeflüstert, praktizierte Homosexualität sei ihm ein Gräuel. Anderen (Homos und ihren Sympathisanten) hat er es nicht zugeflüstert.

Hat er beim Zuflüstern auch gleich noch erwähnt, dass man praktizierende Homosexuelle ermorden soll? Warum hat er dies bei den Levitikus-Schreibern geflüstert, Paulus aber im entscheidenden Augenblick (als er nämlich das Thema niederschreibt) nicht zugeflüstert?

 

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber haben katholische Priester nicht in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium mit mindestens Diplom? Helft mir, aber hat die katholische Theologie tatsächlich so einen total kindischen Umgang mit 'Inspiration'? Ich mein, ich kenne jetzt nur die freikirchlichen Zugänge, aber sowas würde in unseren Seminaren rausfliegen.

 

Wegen unreif.

 

/ironie off

bearbeitet von Higgs Boson
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13 hours ago, rorro said:

 

Ach so, deswegen. Man bekommt die beiden nicht in eine Schublade, also ist nicht die Schublade zu klein oder der Gedanke daran falsch, sondern es müssen zwei unterschiedliche Autoren sein. Klar. Womit wir wieder bei unterkomplex wären.

Vielleicht kommt es auch nur drauf an, wie Paulus grad drauf war, als er etwas geschrieben hat. War das Essen gut, oder der Wein recht sauer....

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb Higgs Boson:

Helft mir, aber hat die katholische Theologie tatsächlich so einen total kindischen Umgang mit 'Inspiration'?

Nein, hat sie nicht. Aber der Kollege prügelt gerne auf Strohmänner ein, die es nicht einmal gibt.

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Franciscus non papa

und leider ist nun aus diesem Thread ein ziemlich hoffnungsloser Fall geworden. Gut, daß es hier die GG sind.... * ich ersticke noch mal an dem, was ich nicht sage*

bearbeitet von Franciscus non papa
Schreibfehler verbessert
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vor 3 Stunden schrieb Higgs Boson:
vor 6 Stunden schrieb Mecky:

Hat Gott nun jemandem zugeflüstert, praktizierte Homosexualität sei ihm ein Gräuel. Anderen (Homos und ihren Sympathisanten) hat er es nicht zugeflüstert.

Hat er beim Zuflüstern auch gleich noch erwähnt, dass man praktizierende Homosexuelle ermorden soll? Warum hat er dies bei den Levitikus-Schreibern geflüstert, Paulus aber im entscheidenden Augenblick (als er nämlich das Thema niederschreibt) nicht zugeflüstert?

 

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber haben katholische Priester nicht in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium mit mindestens Diplom? Helft mir, aber hat die katholische Theologie tatsächlich so einen total kindischen Umgang mit 'Inspiration'? Ich mein, ich kenne jetzt nur die freikirchlichen Zugänge, aber sowas würde in unseren Seminaren rausfliegen.

 

Wegen unreif.

 

/ironie off

 

Wie kam ein Leviticus-Schreiber zu der Behauptung, praktizierte Homosexualität als Gräuel zu bezeichnen? Wie kam er zu seinem Mordaufruf? Und was hat das mit Gott und Inspiration zu tun?

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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:
vor 4 Stunden schrieb Higgs Boson:

Helft mir, aber hat die katholische Theologie tatsächlich so einen total kindischen Umgang mit 'Inspiration'?

Nein, hat sie nicht. Aber der Kollege prügelt gerne auf Strohmänner ein, die es nicht einmal gibt.

Dann reden wir mal über Niveau.

 

Ich habe versucht, die Sache ein wenig kindgerecht darzustellen, damit sogar jemand wie Du erkennt, dass eine solche Inspirationslehre nicht funktioniert.

Nachdem Du selbst bei den allerbrutalsten Bibelstellen die Brutalität nicht erkennst, die jedes Schulkind in meiner 3. Klasse bereits bei der göttlichen Kindermord in Ägypten erkennt und sich dagegen verwahrt. Oder bei der Sintflut. Oder bei den Amalekitern. 

Auf welches Niveau muss ich denn noch hinuntersteigen? 

 

Du stellst Dich so doof an - ich vermute mal absichtlich und aus strategischen Gründen - dass ich wirklich schon Schwierigkeiten habe, ein aussichtsreiches Niveau zu finden. 

 

Du würdest in anderen Belangen in Lichtgeschwindigkeit zu Deinem sonstigen Niveau zurückfinden. Wenn irgendein brutaler Tyrann oder Boko Haram Kinder töten, dann kannst Du die Grausamkeit sehr wohl erkennen. Die Brutalität des in manchen Bibelstellen geschilderten Gottes ragt weit darüber hinaus. Aber Du erkennst sie trotzdem nicht. Dass  Gott Mordaufträge und Massenmordaufträge in die Schuhe geschoben werden, berührt Dich nicht. 

 

Und auch die Lügen erkennst Du nicht. Es ist keine Lüge, dass Herodes alle Betlehemer Babies ermorden ließ. Eine ganz miese Unterstellung. Du kennst wohl die Einschätzung der Historiker: Das hat Herodes mit größter Wahrscheinlichkeit niemals getan. Aber Du schätzt es irrsinnigerweise nicht als matthäische Lüge ein. 

 

Du sprichst von Strohmännern, die es nicht einmal gibt. Was das Thema Niveau angeht, bist Du geradezu paradigmatisch. Und ich meine damit nicht Dein Denkvermögen, sondern Dein Vermögen, Dich selbst zu verblenden. 

 

Wer treadweise und seitenlang darauf beharrt, dass die Sintflutgeschichte nicht von der Sintflut erzählt, sollte nicht von Strohmännern erzählen. Dieses Beispiel (ich nehme an, Du kannst es kaum noch hören) ist ein Beispiel des Niveaus, mit dem ich mich seit geraumer Zeit hier im Forum herumschlage. 

 

Da stellst Du tolle Fernrohrvergleiche an. Aber weder Du noch Nannyogg seid bereit, konkret eine Rückrechnung einzustellen. Das soll Niveau sein? Ich lach mich schlapp.

Die niveauvolle Wahrheit (allerdings eher Mittelstufenniveau) ist ganz einfach: Ein solches Teleskop ist Quatsch. Die meisten Evangelienstellen lassen sich überhaupt nicht auf das zurückrechnen, was tatsächlich vorgefallen ist. Oder eben zuzugeben, dass dieser Vergleich samt der Rückrechnungsbehauptung nicht haltbar sind. Du kannst vielleicht auf das zurückrechnen, was ein Evangelist inhaltlich rüberbringen wollte. 

 

Jetzt bin ich mal gespannt. Ich stelle dieselbe Frage, die ich soeben an Higgs Boson gestellt habe, auch Dir:

 

Wie kam ein Leviticus-Schreiber zu der Behauptung, praktizierte Homosexualität als Gräuel zu bezeichnen? Wie kam er zu seinem Mordaufruf? Und was hat das mit Gott und Inspiration zu tun?

Oder allgemeiner: Wie läuft Inspiration? (Gewiss: Nicht so, wie ich dies karikiert habe. Aber das ist nur eine billige Negativaussage.)

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Aus den Leitlinien für die Glaubensgespräche:

 

Zitat

Die Glaubensgespräche sind eingerichtet worden, um Katholiken die Möglichkeit zu geben, den christlichen Glauben zu reflektieren und zu diskutieren. Dabei wird die Wahrheit der Offenbarung vorausgesetzt, in der katholischen Auffassung von Schriftzeugnis und Tradition.

 Hervorhebung von mir.

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