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Diskussion rund ums Zölibat


Studiosus

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Du meinst, ich soll je nach eigener Neigung mit der Zölibatsabschaffung, Frauenordination, Laienzelebrationsgenehmigung oder Kompromiss für die Welt beginnen? Klingt nicht so zukunftsweisend. Warum sollte ich so was tun?

Am besten, du nimmst dir eine Frau und lässt sie zelebrieren.

Dann ist das Reich Gottes nicht mehr weit ...... :k035:

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Seien wir doch mal ehrlich: Für wen ist den die Messe wirklich noch Quell- und Zielpunkt des kirchlichen Lebens?

Gegenfrage: was sonst sollte Quell- und Zielpunkt des kirchlichen Lebens sein?

Man könnte darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, nur die Messe und nicht jede Form des Gottesdienstes als das zu sehen, aber darüber hinaus würde ich die Frage nicht verstehen. Oder war sie genau so gemeint?

 

Werner

 

Wenn nur noch ein einstelliger Prozentsatz der getauften Katholiken an der Messe teilnimmt, dann muß man sich doch wirklich fragen, ob Anspruch und Wirklichkeit hier noch übereinstimmen.

 

Die Messe als Quell- und Zielpunkt des kirchlichen Lebens - aber nur an Weihnachten?

Die Messe als Quell- und Zielpunkt des kirchlichen Lebens - aber nur bei Bedarf?

Die Messe als Quell- und Zielpunkt des kirchlichen Lebens - aber nur wenn nichts 'Wichtigeres' ansteht? Sportschau z.B.?

 

Woraus lebt der gemeine Katholik? Offensichtlich nicht aus der wöchentlichen Eucharistiefeier, jedenfalls nicht aus der Teilnahme an selbiger.

 

Wenn mehr als die Hälfte der Katholiken zur Sonntagsmesse kommen würden, dann gäb's wirklich ein Problem, so groß sind unsere vielen Kirchen nämlich nicht. Dann müssten die Priester, trotz Verbots, drei, vier, fünf Messen hintereinander zelebrieren, damit jeder Interessent an einer teilnehmen könnte. Dann könnten wir wirklich von einem Priestermangel reden.

 

Aber für die, die wirklich kommen, haben wir doch immer noch genug Priester. Oder?

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Es geht schon (wenigstens in meiner Sicht) darum, Dienste zu leisten.

 

Richtig. Einen Dienst bietet man an. Wenn er nicht möglich ist oder nicht angenommen wird und dies negative Gefühle auslöst, war es kein ehrliches Anbieten.

Mit der Ehrlichkeit des Anbietens sehe ich hier keine Probleme.

Es fehlt aber die Aufmerksamkeit des Dienenden: Aufmerksam, ob das, was man anbietet, wirklich das Richtige ist.

 

Diese Aufmerksamkeit ist nichts Statisches, sondern ein Prozess. Miteinander reden wäre eine gute Idee. Und hier gilt sogar: Ein Nein ist ein Nein.

Es kann ja durchaus sein, dass ein "Nein, ich will Deinen Dienst nicht" aus Vorurteilen oder Fehleinschätzungen entspringt, oder weil jemand sich schlicht noch keine Gedanken gemacht hat oder prinzipiell keine Hilfe annehmen will. Trotzdem gilt es, das "NEIN" erst mal wahrzunehmen und zu respektieren. Dessen ungeachtet kann man - vielleicht auch zu einem späteren Zeitpunkt - über das Nein noch einmal reden. Trotzdem muss das Nein erst mal respektiert werden. Man darf es nicht übergehen.

 

Optimal wäre, wenn der Empfänger des Dienstes klar sagt, welchen Dienst er wirklich braucht. Und der Dienende überlegt sich, ob er so etwas überhaupt geben kann und geben will. Auch Gespräche, die zu keiner Einigung führen, erweitern den Horizont und das gegenseitige Verständnis.

 

 

Irgendwie verstehe ich das nicht: Kommunionhelfer werden dringend gebraucht, aber eben nur Männer. Der Bischof hat nichts gegen Kommunionhelferinnen, im Dekanat überall gibt es sie, aber unser Pfarrer sagt nein (und das gilt für alle Seelsorgestellen, die zur Pfarrei gehören). Ihr braucht nicht mehr zu versuchen, da irgend eine Erklärung mir plausibel zu machen. Wenn ein Amt an eine Weihe gebunden ist, ist das etwas anders, aber dass jeder Pfarrer über den Wert und Unwert eines männlichen oder weiblichen Dienstes nach Belieben und Vorurteil entscheiden darf? Wie gesagt: Christus hat alle Menschen erlöst (und nicht nur für das Kirchenputzen). Ist der Pfarrer da kompetenter?

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Wie lange dauert denn Eure Kommunionausteilung, daß sie Helfer "dringend gebraucht" werden? Bei uns bleibt der Diakon sitzen (obwohl ordentlicher Spender), damit die Laien (also außerordentliche Spender) sich nicht in irgendeiner "ich bin auch wichtig"-Ehre gekränkt fühlen.

 

Ich verstehe das alles nicht.

bearbeitet von rorro
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Der Knackpunkt dürfte sein, daß Du glaubst es ginge um Ehre. Es geht um Gemeinde, aber das ist Klerikerzentrierten eher schwer beizubringen.

 

 

Bei uns werden Lektoren und Kommunionhelfer "auf Vorrat" berufen, damit immer einer zu Verfügung steht. Aber bei uns sind auch jeden Sonntag zwischen 150 und 200 Besucher in der Messe. Es gibt auch Priester, die sich aus Altersgründen hinsetzen während die Helfer austeilen.

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Wir haben keinen Diakon. Aber die Gottesdienstbesucher einer früheren Messe, sollten die Kirche verlassen haben und nicht den Besuchern der nächsten Messe "ins Gehege" kommen. Das wäre ohne Kommunionhelfer nicht gewährleistet.

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Der Knackpunkt dürfte sein, daß Du glaubst es ginge um Ehre. Es geht um Gemeinde, aber das ist Klerikerzentrierten eher schwer beizubringen.

 

Du kannst es ja mal versuchen, wieso das Austeilen der Kommunion durch Laien versus durch Kleriker zum Aufbau der Gemeinde beiträgt. Ich lerne immer gerne dazu. Allerdings bin ich null klerikerzentriert, sondern bloß ein Anhänger einer klaren Aufgabenteilung.

 

Ich gebe gerne zu, daß die Lateiner (insbesondere dt. Zunge) bzgl. der Liturgie tonnenweise was von den Ostkirchen zu lernen haben. U.a. daß die Liturgie kein Produkt der Gemeinde ist. Und vieles mehr.

bearbeitet von rorro
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Wir haben keinen Diakon. Aber die Gottesdienstbesucher einer früheren Messe, sollten die Kirche verlassen haben und nicht den Besuchern der nächsten Messe "ins Gehege" kommen. Das wäre ohne Kommunionhelfer nicht gewährleistet.

 

Dann machen Kommunionhelfer wirklich Sinn. Solche Fälle kenne ich bei uns allerdings nicht, daß keine 5 Minuten Luft zwischen zwei Hl. Messen ist.

bearbeitet von rorro
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Irgendwie verstehe ich das nicht: Kommunionhelfer werden dringend gebraucht, aber eben nur Männer. Der Bischof hat nichts gegen Kommunionhelferinnen, im Dekanat überall gibt es sie, aber unser Pfarrer sagt nein (und das gilt für alle Seelsorgestellen, die zur Pfarrei gehören). Ihr braucht nicht mehr zu versuchen, da irgend eine Erklärung mir plausibel zu machen. Wenn ein Amt an eine Weihe gebunden ist, ist das etwas anders, aber dass jeder Pfarrer über den Wert und Unwert eines männlichen oder weiblichen Dienstes nach Belieben und Vorurteil entscheiden darf? Wie gesagt: Christus hat alle Menschen erlöst (und nicht nur für das Kirchenputzen). Ist der Pfarrer da kompetenter?

 

Darf ich Dein Unverständnis noch ein wenig aufwühlen?

 

Mir ist folgende Story begegnet:

In einem Liturgieausschusses des PGR hat ein Pfarrer verfügt (naja ... verfügen WOLLEN), dass KommunionhelferINNEN nur die Hostie, nicht aber der Kelch gereicht wird. Die anwesenden Kommunionhelferinnen fragten empört, was das solle und wie man das begründe. Daraufhin meinte der Pfarrer, dass er bei der Beichte nur Männer zu Gesicht bekommen habe. Da aber die vorausgehende Beichte notwendige Voraussetzung für einen würdigen Kommunionempfang sei, und er den anwesenden Frauen diesbezüglich sehr misstraue, wolle er sie zumindest von der Kelchkommunion fernhalten. Auf die Nachfrage, warum sie dann trotzdem mit der Hostie kommunizieren dürfen, hat er dies mit seiner geradezu überschwänglichen Gnade und mit der Einsicht begründet, dass man Frauen gegenüber eben gnädig sein müsse. (Gehört wurde: "Die können ja schließlich nichts dafür, dass sie Frauen sind." Aber gesagt habe er das nicht.)

Ich möchte noch hinzufügen: Der betreffende Pfarrer führte den Doktorentitel.

 

Ich führe keinen Doktorentitel, wage es aber trotzdem, anderer Meinung zu sein - wie übrigens auch die (energisch frauenbewegte) Gemeindereferentin. Ihrem energischen Widerspruch war es dann zu verdanken, dass die Bestimmung des Pfarrers niemals in Kraft trat. Hätte sie sich nicht so energisch eingesetzt, wären sämtliche Kommunionhelferinnen schlichtweg von ihrem Amte zurückgetreten. Recht so. Und der Pfarrer hätte sein Ziel erreicht gehabt. (Ich vermute mal, dass ein Abdrängen der Frauen aus diesem Amt von ihm beabsichtigt war. Ich vermute auch nur, dass ihn allerdings brav geduckte KommunionHELFERinnen, die sich seiner Bestimmung fügen, nicht allzu sehr gestört hätten. Aber dies sind nur wieder Spekulationen, die ich nicht belegen kann.)

 

Bei solchen Fällen halte ich Frauenordination und verheiratete Priester für ein gutes Gegenmittel. Ich empfehle in diesem Spezialfalle: Pfarrer und Gemeindereferentin sollten heiraten. Für den Pfarrer wäre dies auf die Dauer ein Gewinn. Und den Grabstein für die Gemeindereferentin wird die Pfarrei dann sicher gerne spendieren. (Okay, das war jetzt reichlich sarkastisch)

 

Ein Allheilmittel sind aber (auch ganz unsarkastisch betrachtet) Priesterverheiratung und Frauenordination trotzdem nicht. Mit diesem Menschen (dem Pfarrer) verheiratet zu sein, wäre bestimmt kein leichtes Unterfangen - selbst wenn der Pfarrer vielleicht schon vor Jahrzehnten geheiratet und sich dann etwas anders entwickelt hätte.

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Dann machen Kommunionhelfer wirklich Sinn. Solche Fälle kenne ich bei uns allerdings nicht, daß keine 5 Minuten Luft zwischen zwei Hl. Messen ist.

Je nach Verhältnissen. Für mich liegt zwischen zwei Messen (eben nicht in derselben Kirche) ein Fahrweg - bis zu 25 Minuten, wenn es ungeschicht liegt.

Wenn ich die erste Messe um 09.00 Uhr beginne und mit der Gemeinde eine Stunde feiere, dann komme ich um 10.00 Uhr aus der Kirche: In die Sakristei. Ganz rasch Messgewand, Stola, Albe, Zingulum, Albe und Schultertuch ausziehen. Auf keine Fragen oder Bemerkungen reagieren - kostet alles Zeit. Schnell zum Auto rennen. 10:05 Uhr. Hoffen, dass ich nicht eingeparkt bin und dass sich nicht ein Grüppchen ausgerechnet hinter meinem Auto zum Sontags-Morgen-Postkirchen-Plausch trifft. Losfahren. Darauf hoffen, dass ich keinen Sonntagsfahrer mit Hut vor mir habe. 25 Minuten Fahrt - prima: Komme ich genau pünktlich zur 10.30 Uhr-Messe. Allerdings erst in die Sakristei. Messbuch aufschlagen, Lektionar aufschlagen, während des Anziehens der Messgewandung noch mit Organist und Lektor verhandeln und den Minis ein paar Worte zu-keuchen.

 

Gut: Das ist ein Extremfall - meistens durch geschickte Planung vermeidbar. Manchmal aber auch nicht. Dann kürze ich eben die 09.00 Uhr-Messe. Und das ist sehr unangenehm - ich fühle mich dabei unter Druck. Und andauernd denke ich: "Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn ... jetzt macht schon! Vorwärts! Wir arbeiten hier auf Zeit!" oder "Vater unser auf der Landstraße ... äh ... im Himmel. Ge-eiligt werde Dein Name." Der Katastrophenfall: Ich komme überraschend früh aus der Messe - und mir fällt gerade noch ein, dass ich zwischendrin im Stress das Hochgebet und das Vater Unser vergessen habe. Das ist natürlich noch nie vorgekommen, aber alleine die Vorstellung! Und den Segen habe ich tatsächlich schon einmal vergessen. (Jaja: Schande über mich. Aber so war es.)

 

Bitte, bitte: Niemand sage, dass wir dann eben die 9.00 Uhr-Messe nach vorn oder die 10.30 Uhr-Messe weiter nach hinten verschieben sollen. Der Vorschlag, dass die Diözese mir einen Diensthelikopter spendiert, wäre ähnlich realistisch und würde überdies meinen ökologischen Footprint enorm verschlechtern.

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Ihr braucht euch nicht sorgen, dass meine Kritik an der Ortsgemeinde mich etwa aus der Kirche hinausführen könnte. Ich habe das Gedankengut der Liturgischen Bewegung sozusagen mit der Muttermilch eingesogen und schon als Kind mit meinen Eltern Gottesdienste besucht, die bei der "herrschenden" Klerikerschicht auf Widerspruch gestoßen sind. Von daher rührt mein Vorsatz, dass mich kein Pfarrer (bei Kaplänen ist die Gefahr ja inzwischen gering), kein Bischof und kein Papst mich aus der Kirche vertreiben kann, es geht mir um die Gefolgschaft mit Jesus Christus.

Das verhindert aber nicht, dass mir manche Pfarrer das Einhalten dieses Versprechens schwer machen und dass ich dann meinen Unmut äußern muss. (Oder soll man alles in sich hineinfressen, bis es gar nicht mehr geht?)

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Wir haben keinen Diakon. Aber die Gottesdienstbesucher einer früheren Messe, sollten die Kirche verlassen haben und nicht den Besuchern der nächsten Messe "ins Gehege" kommen. Das wäre ohne Kommunionhelfer nicht gewährleistet.

 

Dann machen Kommunionhelfer wirklich Sinn. Solche Fälle kenne ich bei uns allerdings nicht, daß keine 5 Minuten Luft zwischen zwei Hl. Messen ist.

 

Aber dass dann männliche Kommunionhelfer mehr Sinn machen als weibliche, kann du mir auch nicht erklären?

 

Zehn Minuten sollten schon mindestens zwischen den Gottesdiensten sein. Ein anderes Mittel wäre: kürzer predigen, aber dieses Fass mach ich hier nicht auch noch auf.

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Wie lange dauert denn Eure Kommunionausteilung, daß sie Helfer "dringend gebraucht" werden? Bei uns bleibt der Diakon sitzen (obwohl ordentlicher Spender), damit die Laien (also außerordentliche Spender) sich nicht in irgendeiner "ich bin auch wichtig"-Ehre gekränkt fühlen.

Das wäre kein Problem, wenn es nicht schon ein Problem wäre.

 

In einer intakten Pfarrei, in der üppiges Vertrauen zwischen Priester, Diakon, Kommunionhelfer und Gemeinde herrscht, kommen Ehrenkäsigkeiten gar nicht vor. Jeder achtet darauf, dass auch die Ehrbedürfnisse des anderen gewahrt bleiben. Aber schon die Art, wie Du dieses Ehrbedürfnis als "ich bin auch wichtig-Ehre" aussprichst zeigt sich, dass da ein vorgängiges Problem vorhanden ist.

Wenn man jemanden findet, der das Amt des Kommunionhelfers übernimmt, ist dies vorrangig ein nicht ganz selbstverständliches Glück. Ich habe einige Dörfer zu betreuen, die überhaupt keinen oder zu wenige Kommunionhelfer gefunden haben. Viele Laien scheuen vor diesem Amt zurück, gerade weil sie die Unterstellung von Ehrenkäsigkeit befürchten. Oder weil sie sich unwürdig für dieses Amt fühlen. Auch bei manchen, die dieses Amt übernehmen, sind diese Unsicherheiten nicht einfach weggeblasen. Der Entschluss, das Amt zu übernehmen, hat sie einiges gekostet. Ich würde sogar schätzen, dass etwa ein Drittel der Kommunionhelfer so empfindet.

 

Diese "tolle" Bestimmung mit den ordentlichen und außerordentlichen Kommunionspendern gehört in den Bereich der katholischen Amts-Marotten. Die Liturgie-Instruktion ist voll davon; und gerade bei den Bestimmungen über ordentliche und außerordentliche Kommunionspender lässt sich vieles finden, was nur noch als Marotte oder Tick ankommt. Wenn ein Priester im Urlaub in die Messe geht, womöglich sogar noch ganz knapp in der Kirche ankommt, dann soll er vor der Kommunion nach vorne gehen, sich als ordentlicher Kommunionspender zu erkennen geben. Der zelebrierende Priester soll dann überschüssige Kommunionhelfer wieder zurück schicken. Ich kenne keinen einzigen Priester persönlich, der so was tut. Das ist dermaßen abgefahren, dass es selbst sehr linientreuen Priestern nicht in den Sinn kommt.

 

Ehrenkäsigkeit ist kein Vorrecht von Laien-Kommunionhelfern. Dafür sorgen schon die liturgischen Bestimmungen. Es soll nämlich auch geweihte Ehrenkäser geben. Und gibt sogar ehrenkäsigkeits-fördernde Bestimmungen. Nur wird klerikale Ehrenkäsigkeit mit schöneren Worten bedacht, als laikale.

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Wir haben keinen Diakon. Aber die Gottesdienstbesucher einer früheren Messe, sollten die Kirche verlassen haben und nicht den Besuchern der nächsten Messe "ins Gehege" kommen. Das wäre ohne Kommunionhelfer nicht gewährleistet.

 

Dann machen Kommunionhelfer wirklich Sinn. Solche Fälle kenne ich bei uns allerdings nicht, daß keine 5 Minuten Luft zwischen zwei Hl. Messen ist.

 

Aber dass dann männliche Kommunionhelfer mehr Sinn machen als weibliche, kann du mir auch nicht erklären?

 

Nein.

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Ihr braucht euch nicht sorgen, dass meine Kritik an der Ortsgemeinde mich etwa aus der Kirche hinausführen könnte. Ich habe das Gedankengut der Liturgischen Bewegung sozusagen mit der Muttermilch eingesogen und schon als Kind mit meinen Eltern Gottesdienste besucht, die bei der "herrschenden" Klerikerschicht auf Widerspruch gestoßen sind. Von daher rührt mein Vorsatz, dass mich kein Pfarrer (bei Kaplänen ist die Gefahr ja inzwischen gering), kein Bischof und kein Papst mich aus der Kirche vertreiben kann, es geht mir um die Gefolgschaft mit Jesus Christus.

Das verhindert aber nicht, dass mir manche Pfarrer das Einhalten dieses Versprechens schwer machen und dass ich dann meinen Unmut äußern muss. (Oder soll man alles in sich hineinfressen, bis es gar nicht mehr geht?)

Stimmt, gibt ja kaum noch welche. :lol: :lol: :lol:

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Hätten wir genug Priester und Diakone, bräuchte man gar keine Kommunionhelfer. Man könnte sich die ganze Diskussion ersparen.

Oder man könnte über den Zugang von Frauen zum priesterlichen und diakonalen Amt diskutieren.

 

Ehrlicherweise muss der Pfarrer den Kommunionhelfern sagen: "Fühlt Euch bitte als Notnagel. Schön, wenn Ihr Euch als solche bereit erklärt. Aber ein zusätzlicher Vikar wäre mir lieber, als drei laiische Kommunionhelfer." (Allerdings soll es manchmal auch Schwierigkeiten zwischen Vikar und Pfarrer geben. Wahrscheinlich sind diese Schwierigkeiten dreimal so schlimm, wie die Schwierigkeiten mit den laiischen Kommunionhelfern.)

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Zehn Minuten sollten schon mindestens zwischen den Gottesdiensten sein.

In derselben Kirche?

Tumult bei den Ministranten in der Sakristei, der Mesner mit hochrotem Kopf und batschnass geschwitzt. Irgendwo versuchen sich Kommunionhelfer, Organist und Lektoren zum Pfarrer vorzudrängeln. Der Mesner hat keine Fragen mehr.

Wenn in einem der Gottesdienste auch noch der Kirchenchor singt oder eine Ensemble musiziert, vervielfacht sich das Problem noch.

 

10 Minuten sind schon arg knapp bemessen. Und: Je mehr Ministranten, Lektoren, Kommunionhelfer, Kantoren, Musiker in einem der Gottesdienste eingebunden sind, desto größer die Chancen auf ein völliges Chaos. Ich bin nicht der Typ, der in der Sakristei Halligalli braucht. So ein bis zwei Minuten völlige Stille, bevor man vor den Altar tritt, tun mir richtig gut. Und den anderen auch. Und am Ende: Der Gemeinde auch.

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Kenn ich noch aus meiner Ministrantenzeit.

Messzeiten 7:00, 8:30, 9:45, 11:00

Wenn das Hochamt mit allem Drum und Dran gefeiert wurde, kanm es schon mal vor, dass der Altardienst sich an der Sakristeitür an der "nächsten Schicht" vorbeidrängen musste, drinnen dann "Gelobt sei Jesus Christus" - ""in Ewigkkeit Amen" - "Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn" - "der Himmel und Erde erschaffen hat" und raus damit. Bis man dann am Altar war, Kniebeuge, Altarkuss, zu den Sedilien marschieren, hatte sich dann auch das Volk größtenteils ausgetauscht. Natürlich war das dann ein zweiter Priester.

 

Werner

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Kenn ich noch aus meiner Ministrantenzeit.

Messzeiten 7:00, 8:30, 9:45, 11:00

Wenn das Hochamt mit allem Drum und Dran gefeiert wurde, kanm es schon mal vor, dass der Altardienst sich an der Sakristeitür an der "nächsten Schicht" vorbeidrängen musste, drinnen dann "Gelobt sei Jesus Christus" - ""in Ewigkkeit Amen" - "Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn" - "der Himmel und Erde erschaffen hat" und raus damit. Bis man dann am Altar war, Kniebeuge, Altarkuss, zu den Sedilien marschieren, hatte sich dann auch das Volk größtenteils ausgetauscht. Natürlich war das dann ein zweiter Priester.

 

Werner

 

Kommunionhelfer gab es damals noch nicht, aber eure >Pfarrei hatte drei Kapläne (oder waren es zu deiner Zeit nur noch zwei?)

 

PS Für "Neulinge" Werner und ich sind teilweise in der selben Pfarrei großgeworden, nur sind wir "nicht ganz gleichaltrig" :):lol::D

 

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Klingt nach einer Gnadenfabrik mit Heilsproduktion im Akkord.

Von so was habe ich glücklicherweise nur aus Erzählungen etwas gehört. Allerdings von glaubwürdigen Zeugen.

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Die von Werner beschriebene Pfarrei war meine Nachbarpfarrei in meiner Jugend, aber auch zeitweise meine geistliche Heimat. Sie war v.a. für junge Menschen attraktiv, weil es dort die Kapläne gab (und der Pfarrer sie auch gewähren ließ), die den besseren Draht zur Jugend hatten. Was kümmerten uns da die Pfarreigrenzen und die "invidia clericalis" unseres zuständigen Pfarrers? Da war zur Zeit des "liturgischen Freistilringens" schon Deutsch im Sonntagsgottesdienst an der Tagesordnung und die Ministranten betätigten sich nicht immer glücklich als Lektoren.

bearbeitet von Elima
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Wenn man jemanden findet, der das Amt des Kommunionhelfers übernimmt, ist dies vorrangig ein nicht ganz selbstverständliches Glück. Ich habe einige Dörfer zu betreuen, die überhaupt keinen oder zu wenige Kommunionhelfer gefunden haben. Viele Laien scheuen vor diesem Amt zurück, gerade weil sie die Unterstellung von Ehrenkäsigkeit befürchten. Oder weil sie sich unwürdig für dieses Amt fühlen. Auch bei manchen, die dieses Amt übernehmen, sind diese Unsicherheiten nicht einfach weggeblasen. Der Entschluss, das Amt zu übernehmen, hat sie einiges gekostet. Ich würde sogar schätzen, dass etwa ein Drittel der Kommunionhelfer so empfindet.

Wir sind weniger als 1 000 Seelen und haben je ca. 7 Lektoren und Kommunionhelfer (nur zwei oder drei in Personalunion). Das heißt öfter als 4x pro Halbjahr kommt man nur dran, wenn mal zwei Lektoren/Kommunionhelfer eingesetzt werden oder einer krank ist. Was wir anders machen als andere Gemeinden kann ich Dir allerdings nicht erklären.

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Aber für die, die wirklich kommen, haben wir doch immer noch genug Priester. Oder?

Wenn niemand mehr kommt, sind null Priester perfekt. Aber so richtig gut ist das auch nicht.

 

Aber auch für die wenigen, die kommen, haben wir zu wenig Priester. Da sitzen Vorabend/Sonntag

20 in Adorf,

60 in Bdorf,

8 in Cdorf und

120 in Ddorf.

Alle würden in eine Kirche passen.

 

Also fasst man Adorf und Cdorf zusammen, weil nur ein Priester da ist. An einem Wochenende in Adorf, dann wieder in Cdorf.

Damit erreicht man, dass in

Adorf 21 Leute kommen und in

Cdorf 10.

 

Prima. Nächste Phase. Es kommen Edorf, Fdorf, Gdorf dazu.

Jetzt sind weitere Zusammenlegungen möglich. Das ist auch notwendig, damit ein Priester zurecht kommen kann. Cdorf ist nur ganz klein. Von den 8 Leuten, die bisher in die Kirche kamen, geht einer aus Gewohnheit nach Adorf. Die anderen Dörfer bleiben ihm fremd. Und in der Gemeinde von Adorf fühlt er sich auch nicht so richtig heimisch. Die anderen 7 Cdörfler sehen ein, dass ein Fernsehgottesdienst auch nicht schlecht ist.

 

Der Pfarrer hat dann als frohe Botschaft gebracht, dass demnächst noch Astadt dazu kommt.

 

Die Konsequenz:

  • Immer mehr Wortgottesfeiern, die entweder Messen simulieren oder wenig akzeptiert werden.
  • Arbeitslose Ministrantenschaften
  • Insgesamt weniger Gottesdienste (auch in der Summe von WoGos und Messen)
  • Pfarreien, die seit Menschengedenken keine Osternacht, keine Firmung mehr erlebt haben.
  • Dörfer, die sich gottverlassen und pfarrersvernachlässigt fühlen. Wer nicht (genug Katholiken) hat, dem wird auch noch genommen, was er hat.
  • Pfarrer ohne Übersicht über die gefühlten 1000 Pfarreien. Pfarrer, die die Ministranten nicht kennen.
  • Wochentagsgottesdienste am Aussterben
  • Pfarrer, die es irgendwann aufgeben, in eine der 25 möglichen Schulen "vor Ort" zu gehen und nicht mehr den Unterschied sehen: Ob jetzt 25 oder 24 Schulen am Pfarrer vorbei leben, macht auch nicht mehr viel aus.
  • Priester, die täglich mehr Zeit im Auto, als am Altar verbringen.
  • Pfarreien, in denen jeder, der den Pfarrer auf der Straße erkennt, als katholischer Insider und aufsehenserregender Spezialist für kirchliche Belange gilt.

 

"Warum soll ich eigentlich Ministrant werden und zu einem Dödel gehen, den ich nicht kenne und der mich nicht kennt?"

"Soll ich wirklich mein Kind zur Beichte bei einem Typie schicken, den ich nicht kenne, meine Nachbarin nicht kennt und mein Kind sowieso nicht? Wo man doch schon so viel Schlimmes von diesen exotischen Marsianern mit seltsamen Lebensgewohnheiten gehört hat?"

bearbeitet von Mecky
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Wir sind weniger als 1 000 Seelen und haben je ca. 7 Lektoren und Kommunionhelfer (nur zwei oder drei in Personalunion). Das heißt öfter als 4x pro Halbjahr kommt man nur dran, wenn mal zwei Lektoren/Kommunionhelfer eingesetzt werden oder einer krank ist. Was wir anders machen als andere Gemeinden kann ich Dir allerdings nicht erklären.

Ähnlich himmlische Zustände haben auch einige der Gemeinden, wo ich gerade bin. Andere (womöglich sogar größere) leben aus dem Nottank.

Wir tauschen sogar WoGo-Leiter zwischen den einzelnen Dörfern aus.

 

Die Gründe? Da gibt es tausende. Es muss nicht immer an den Gemeinden liegen. Oftmals liegt es an einem Vorgängerpfarrer. Oder daran, dass sich ein Clique gebildet hat und aktiv in der Kirche geworden ist. Oder es liegt schlicht daran, dass jemand charismatisches in ein Dorf zugezogen ist und Leute aquirieren konnte. Oder schlichtweg an der Geographie des Dorfes. Oder am Pfarrer. Oder an dem elementaren Zerwürfnis des Seins.

In einer Gemeinde war gegenüber der Kirche eine beliebte Wirtschaft. Der Kneipier war katholischerseits sehr aufgeschlossen. Wer nach der Messe noch zum Frühschoppen in die Kneipe ging, wurde vom Wirt über die Messe (zu der er leider nicht kommen konnte) ausgefragt. Stammtischgespräche mit katholischem Touch. Und schon wieder war ein Lektor oder eine Kommunionhelferin motiviert. Außerdem gab es leckeren Wein und vor allem: gute Laune. So war der Wirt eben. Und seine Frau hat dem Ganzen noch das Sahnehäubchen aufgesetzt. Und die beiden sind immer noch nicht heilig gesprochen. Sauerei!

 

Da spielen oftmals Umstände und Personen eine Rolle, die man nicht "verwalten" oder "organisieren" kann. Die eine Gemeinde hat Glück, die andere eben nicht.

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Klingt nach einer Gnadenfabrik mit Heilsproduktion im Akkord.

Von so was habe ich glücklicherweise nur aus Erzählungen etwas gehört. Allerdings von glaubwürdigen Zeugen.

Hört sich nur nach Akkord an. Die Kirche ist riesig, und sie war damals zu den Hauptgottesdiensten voll, daher die knappen Zeiten. Und da es ja jeweils eine andere Mannschaft (inkl. Priester) war, war das auch nicht so akkordmäßig.

 

Ich erinner mich aber an eine Messe, da war ein Pater von Kirche in Not da. und der predigte über die Christenverfolgung im Kommunismus. Als er zum dritten Mal genau das gleiche wiederholte, wurde der Pfarrer sichtlich nervös. Er hat es aber trotzdem noch 2 Mal wiederholt und gut 30 Minuten gepredigt. Die restliche Messe lief dann wirklich im Akkord, teilweise als Stillmesse, die war aber trotzdem erst aus, als die nächste schon beim Evangelium hätte sein sollen. Die Leute kamen natürlich von draußen rein, ein Teil glaubte, er sei zu spät und hat sich in die Bänke gedrängt, Chaos pur....

 

Ich kann das Schimpfen vom Pfarrer noch hören "niemals kommt mir mehr einer von denen, eine Zumutung, schimpf, schimpf"

Der besagte Pater war gleich nach der Predigt verschwunden um noch eine andere Pfarrei zu bepredigen...

 

Werner

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