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Diskussion rund ums Zölibat


Studiosus

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Zum Zölibat müsste eigentlich meine Mutter etwas schreiben. SIE ist die Ehefrau des Seelsorgers. Nun, mWn ist sie hier nicht angemeldet, also müsst ihr mit der Tochter Vorlieb nehmen.

Ganz abgesehen davon, dass Ehe und Familie nicht von jedem angestrebt werden,gibt es wirklich großes Konfliktpotential bei engagierten Seelsorgern. Total super, wenn sie auch noch viel Jugendarbeit machen. Papa ist für alle da,ausser für die eigenen Kinder. Wochenenden und Sommerferien sind verplant.

Ach ja, und alle finden Papa super, während man selbst da doch so seine Zweifel hat.

Und so weiter. Die meisten Kinder evangelischer Pfarrer, die ich kennengelernt habe, fanden die Zölibatsidee auch ziemlich gut.

 

 

Dann ist hier die Diskussion um Wortgottesdienste aufgekommen. Ich denke, ohne wird es nicht mehr gehen. Wir sind ja hier eifrig in der Diskussion um die Synode respektive deren Umsetzung und die Neuordnung der Pfarreien. Ich denke, wir dürfen hier auf den Heiligen Geist hoffen.

Es gibt wohl ein Dokument aus dem zweiten vatikanischen Konzil, in dem steht, dass Gott auch im Wort gegenwärtig ist( Jesus im Evangelium. Wo sind meine Theologeneltern, wenn ich sie brauche...).

Und außerdem gilt: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." Das gilt doch auch für Wortgottesdienste!

bearbeitet von mn1217
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ja, Melani. 

 

da ist mir Herr Karl May - Du mögest mir den sicher unpassenden Vergleich verzeihen -  trotzdem immer noch lieber.

 

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Beitrag gemeldet.

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Irgendwie scheinen die heiligen Männer in Rom kein besonderes Vertrauen in die behauptete "Berufung zum Zölibat" von Priestern zu haben, wenn selbst im Notfall nur die Weihe "älterer" verheirateter Männer erwogen werden soll, weil man offensichtlich Sorge hat, bei der möglichen Weihe junger verheirateter Männer würde diese "Berufung zum Zölibat" ganz plötzlich verschwinden.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 51 Minuten schrieb Werner001:

Irgendwie scheinen die heiligen Männer in Rom kein besonderes Vertrauen in die behauptete "Berufung zum Zölibat" von Priestern zu haben, wenn selbst im Notfall nur die Weihe "älterer" verheirateter Männer erwogen werden soll, weil man offensichtlich Sorge hat, bei der möglichen Weihe junger verheirateter Männer würde diese "Berufung zum Zölibat" ganz plötzlich verschwinden.

 

Werner

Ich denke, dass es hier einfach um zwei verschiedene Ansätze geht. Kardinal Stella verfolgt einen pragmatischen Ansatz. Er will die Not der Diasporagemeinden kurzfristig lindern. Er zeigt einen Weg auf, wie diese priesterlosen Gemeinden zu einem Sakramentenspender kommen könnten, ohne das bestehende Lehrgebäude der lateinischen Kirche zum Weihepriestertum umbauen zu müssen.

 

Ein anderer Ansatz wäre die Einführung von verheirateten Priestern als eigene Gruppe innerhalb der Priesterschaft, analog zu den Ostkirchen. Das erfordert aber eine vertiefte theologische und ekklesiologische Betrachtung, mindestens eine große Bischofssynode der lateinischen Kirche und vielleicht sogar ein Konzil*. Der Zeithorizont wäre also eher ein langfristiger. Ich bin der Meinung, dass die römische Kirche diesen Weg zumindest mittelfristig einschlagen sollte. Aktuell gibt es verheiratete Priester in den unierten Ostkirchen aber keine in der lateinischen Kirche. In der einen Teilkirche ist der Zölibat eine absolute Notwendigkeit, in der anderen für einen Teil der Priesterschaft verzichtbar. Das sollte man mal auf einen einheitlichen Stand bringen.

 

* In der Praxis. Rein theoretisch könnte der Papst das natürlich auf dem Wege der Universaljurisdiktion im Handstreich erledigen.

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Neuerscheinung

Hubert Wolf, Zölibat. 16 Thesen

Zitat

Er erklärt, wie es zum Zölibat kam, warum die alten Argumente nicht mehr ziehen und welche guten Gründe es heute dagegen gibt: Ausnahmen vom Zölibat haben sich bewährt, der Priestermangel könnte behoben und die Gefahr des Missbrauchs eingedämmt werden. In einem gibt Hubert Wolf den Fürsprechern des Zölibats allerdings recht: Mit seinem Wegfall könnte das klerikale System mit seiner Geringschätzung von «Laien» und Frauen insgesamt zur Disposition stehen. Und das wäre auch gut so.

 Ich kann das Buch nur empfehlen.

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Zitat

Mit seinem Wegfall könnte das klerikale System mit seiner Geringschätzung von «Laien» und Frauen insgesamt zur Disposition stehen. Und das wäre auch gut so.

 

Diese These kann ich jetzt schon mit Blick auf das Beispiel der Orthodoxen als falsifiziert betrachten. Da dürfen Priester heiraten, aber den Klerikalismus hat das nicht beeinträchtigt. 

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Wenn der Zölibat fällt, dann fällt er. In meinen Augen wäre das ein herber Verlust - am Niedergang der Kirche in Deutschland (und Westeuropa) würde das überhaupt nichts ändern. Ein Festhalten daran allerdings auch nicht.

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Am 16.6.2017 um 19:16 schrieb mn1217:

Zum Zölibat müsste eigentlich meine Mutter etwas schreiben. SIE ist die Ehefrau des Seelsorgers. Nun, mWn ist sie hier nicht angemeldet, also müsst ihr mit der Tochter Vorlieb nehmen.

Ganz abgesehen davon, dass Ehe und Familie nicht von jedem angestrebt werden,gibt es wirklich großes Konfliktpotential bei engagierten Seelsorgern. Total super, wenn sie auch noch viel Jugendarbeit machen. Papa ist für alle da,ausser für die eigenen Kinder. Wochenenden und Sommerferien sind verplant.

Ach ja, und alle finden Papa super, während man selbst da doch so seine Zweifel hat.

Und so weiter. Die meisten Kinder evangelischer Pfarrer, die ich kennengelernt habe, fanden die Zölibatsidee auch ziemlich gut.

 

 

Dann ist hier die Diskussion um Wortgottesdienste aufgekommen. Ich denke, ohne wird es nicht mehr gehen. Wir sind ja hier eifrig in der Diskussion um die Synode respektive deren Umsetzung und die Neuordnung der Pfarreien. Ich denke, wir dürfen hier auf den Heiligen Geist hoffen.

Es gibt wohl ein Dokument aus dem zweiten vatikanischen Konzil, in dem steht, dass Gott auch im Wort gegenwärtig ist( Jesus im Evangelium. Wo sind meine Theologeneltern, wenn ich sie brauche...).

Und außerdem gilt: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." Das gilt doch auch für Wortgottesdienste!

 

Ist dieser Seelsorger ein katholischer Priester? Ein permanenter Diakon? Ein evangelischer Pastor? Dies würde doch mehr Aufklärung geben. Aber ich gebe Ihnen völlig Recht. Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, denn jemand leidet. Meistens die eigene Familie, die ein Recht auf ihren Vater hat. Natürlich gibt es überall Männer, die zuviel arbeiten, aber in keinen anderen Beruf ist es so hineingeschrieben, dass man wirklich 24 Stunden pro Tag geistlich verfügbar sein sollte, denn wenn man nicht mit den Seelsorgskindern spricht, dann sollte man für sie beten.

 

Seelsorge ist auch etwas, worüber kaum gesprochen wird. Man gibt dem anderen nicht nur die Belehrung, sondern auf seine eigene "geistliche Energie" (Esoterik-Ausdruck, sorry) mit, die Wüstenväter sprechen vom "Blut des eigenen Herzens". Wenn man aber Familie hat, dann bleibt von diesem "Blut des Herzens" nichts für Außenstehende übrig.  Ich bin unverheiratet und fühle mich nach einem Gespräch, wo ich jemanden wirklich auf die Beine stelle manchmal völlig ausgelaugt und entladen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in diesem Augenblick noch meine Frau und Kinder, die ich nicht habe, etwas von mir wollen würden.

 

Im Katholizismus gibt keinen "Seelsorger". Das ist eine nachkonziliare Erfindung. Es gibt den Priester oder den Mönch/den Einsiedler, die aus ihrer eigenen Gottesbeziehung andere speisen. Daher das eucharistische Bild des Pelikanen. Weil die Geistlichen diesen Anspruch mindestens seit der Hälfte des 19 Jhdts. nicht mehr erfüllten, entstand die Psychologie und Psychotherapie mit dem Bla, Bla... Schon bei den frühen Wüstenvätern ging der Jünger zum Abba, um sich an seiner Gegenwart aufzuerbauen. Heiligmäßige Menschen strahlen wirklich etwas allein durch ihre Anwesenheit aus. Aber diese Qualität der Ausstrahlung muss man erst durch ein langes Gebetsleben aufbauen. Mit Familie geht es nicht, daher unter anderem der Zölibat.

 

Dieses Dokument, das Sie zum Wortgottesdienst suchen heißt Sacrosanctum Concilium. Und es ist der erste große Schritt zur Protestantisierung der Kirche gewesen. Der dort benutzte Ausdruck, dass Gott auch in der Gemeinde gegenwärtig sei, ist doch der verurteilte Pantheismus. Auf diese Weise wurde die Bedeutung des Priesters und der Eucharistie abgeschwächt. Aber das ist ein anderes Thema.

Gute Texte zum Zölibat und katholischem Denken finden sich hier: 

https://traditionundglauben.com/

 

https://traditionundglauben.com/category/mitgliederbereich/theologie/priestertum-und-zoelibat/

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vor 7 Stunden schrieb Clemens31:

Wenn man aber Familie hat, dann bleibt von diesem "Blut des Herzens" nichts für Außenstehende übrig.  Ich bin unverheiratet und fühle mich nach einem Gespräch, wo ich jemanden wirklich auf die Beine stelle manchmal völlig ausgelaugt und entladen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in diesem Augenblick noch meine Frau und Kinder, die ich nicht habe, etwas von mir wollen würden. 

 

Hallo, clemens 31, ich sehe, das ist dein erstes Posting hier im Forum. Herzlich willkommen.

In der Sache möchte ich dir widersprechen. Die Zuwendung zu ratsuchenden Menschen macht nicht unfähig zur Ehe. Die Ehe ist nach meiner Ansicht sogar förderlich, um Menschen zu helfen, sich Anderen zuzuwenden. Ich glaube Dir natürlich, wenn du schreibst, dass du dich "manchmal völlig ausgelaugt und entladen" fühlst, wenn du einem anderen Menschen geholfen hast. Und dir nicht vorstellen kannst, dass du dann noch Kraft genug hast, wenn auch "Frau und Kinder etwas von mir wollen".

 

Natürlich gibt es solche Momente. Aber gerade dann brauchst du doch einen Partner, eine Partnerin. Jemanden, der dich aufbaut, der Dir Mut, Kraft, Zuversicht gibt. Ehe und Elternschaft sind doch keine Einbahnstraße! Gerade wenn man Familie hat, bildet sich das, was du geistliche Energie und Blut des Herzens nennst; ich würde von Empathie, Mitleidenskraft und dem Gesprür für Transzendenz sprechen. Wenn jemand, der Familie hat, nach deiner Ansicht "nichts für Außenstehende übrig" hat, dann gäbe es keine Psychotherapeuten und keine evangelischen Pfarrer. Natürlich könntest du nun argumentieren, dass katholische, zölibatär lebende Priester in ihrer Zuwendung zu anderen Menschen etwas können, das weder Therapeuten noch evangelische Geistliche können (jetzt mal abgesehen von der Wandlung in der Eucharistie). Aber dann müsstest du schon gut beschreiben, was das ist. Nach meiner Lebenserfahrung ist das nicht so.

Alfons

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Na,ich bin zwar mittlerweile verheiratet,war aber lange genug Single,um zu widersprechen.

Es gibt ja nicht nur Ehepartner,sondern auch gute Freunde,Geschwister etc. Unverheiratet heisst nicht alleine.

Das Berichtsgeheimnis muss ein Priester ohnehin allen gegenüber waren.

 

Und Mut, Kraft,Zuversicht,Empathie hängen stark mit dem eigenen Charakter zusammen,nicht mit einem Ehering.

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vor 5 Minuten schrieb mn1217:

 

Und Mut, Kraft,Zuversicht,Empathie hängen stark mit dem eigenen Charakter zusammen,nicht mit einem Ehering.

 

Meinetwegen muss ein Geistlicher nicht heiraten. Hauptsache er hat einen verständnisvollen Partner bzw. Partnerin.

 

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Jemanden,auch mehrere,mit denen er über seine Herausforderungen reden kann.

Das kann definitiv nie ein jüngeres Kind sein,das wäre damit überlastet.

 

Priester benötigen auch,  wie Psychologen\ Therapeuten etc gute Supervisoren.

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vor 9 Stunden schrieb Clemens31:

 

 

vor 9 Stunden schrieb Clemens31:

Nun, anscheinend haben die Autoren Angst vor der eigenen Courage - oder warum hat die Seite kein ordentliches Impressum?

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Zum einen stimmt die HR-Nummer nicht (es ist HRA und nicht HRB), zum anderen sind mir kommerzielle Websites im Zusammenhang mit Glaubensverkündigung etwas suspekt.

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Zum einen stimmt die HR-Nummer nicht (es ist HRA und nicht HRB), zum anderen sind mir kommerzielle Websites im Zusammenhang mit Glaubensverkündigung etwas suspekt.

Es erweckt den Eindruck, dass hier eine Gewinnerzielungsabsicht besteht.

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vor einer Stunde schrieb Flo77:

Ich sprach von einem "ordentlichen"...

Sei nett, immerhin nennt die Seite offen "Polemik" als Kategorie und schreibt nicht verbrämt irgendetwas von Apologetik o.ä.

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vor 11 Stunden schrieb Clemens31:

Gute Texte zum Zölibat und katholischem Denken finden sich hier: 

https:///[...]

https:///[...] priestertum-und-zoelibat/

 

Hallo Clemens -
eine Internetseite, die Papst Franziskus als "Antipapst" bezeichnet, halte ich weder für gut noch für katholisch.
 

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Long John Silver
vor 9 Stunden schrieb Flo77:

Jemandem, der nach anstrengenden Seelsorgegesprächen derart platt ist würde ich eine Supervision empfehlen. Die Ausgelaugtheit scheint mir anzudeuten, daß sich bei dem Gespräch der Falsche am Thema abgearbeitet hat.

 

Dem schliesse ich mich an. Da hat dann jemand den Beruf verfehlt und zwar gewaltig. Kann man nur hoffen, dass der Klient das rechtzeitig merkt und das Weite sucht.

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