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Welchen praktischen Nutzen hat die Soutane?


Frank

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Exakt. Im Endeffekt kochen sich all diese wechselseitigen Vorurteile und Ressentiments doch darauf zusammen, ob der Mann in der Soutane ein umgängliches menschliches Wesen ist oder nicht.

 

Ja, das kann ich respektieren. Mir ist ein Priester, der sich für das Heil der Menschen einsetzt aber kreative Outfits trägt lieber, als einer der mit der Soutane pastoral alles schleifen lässt.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Auf einen Vorwurf von ein paar Seiten zuvor antwortend (finde den Post gerade nicht mehr).

 

Vorwurf: Selbstverwirklichung.

 

Mir ist nicht begreiflich, wie ein Priester durch das Tragen der Soutane sich selbst verwirklichen sollte.

 

Das genaue Gegenteil halte ich für zutreffend: der Priester, der das schwarze Gewand anlegt, verzichtet explizit auf eine Verwirklichung des eigenen Selbst, indem er auf Individualismus und eigene Bequemlichkeit verzichtet. Er unterwirft sich der Zucht der Kirche, auch wenn er selbst vielleicht wie seine Kollegen gerne Kleidung tragen würde, die ihm das Leben leichter macht.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Du machst Witze.

 

Zu mir sagt die Soutane hier am Ort: Ich bin der Herr Hochwürden.

 

Hochwürden assoziiert man mit einem Hawaii-Hemd hingegen eher weniger. Dagegen klingt Hochwüden definitiv nach 'ich bin was besseres'

 

(Ich habe sogar neulich einen mit 'Herr Hochwürden' angesprochen. Einen ehemaligen Kindergartenfreund meiner Ältesten. Er ist Schreiner und spielte im Bauerntheater den Pfarrer...)

 

Das Problem mit diesen Pauschalurteilen: Sowohl kann in der Soutane ein "Coole-Sau-Priester" als auch im Hawaii ein "Arrogantes-PoLoch-Priester" stecken. Genauso umgekehrt.

Welcher Typ ich bin kann man an meiner Kleidung nur bedingt ablesen.

 

Ja, ich muss allerdings zu gestehen: Es gibt Schnittmengen Und es gibt Erfahrungswerte.

Das man die Coole Sau eher im Hawaii-Hemd und das Arrogante PoLoch eher in der Soutane trifft ist ein Vorurteil, das sich auf Erfahrungswerte stützt... Oder auch nicht, ich hab ähnliche Vorurteile und noch nie Kontakt zu einem Soutane-Träger gehabt.

 

Wichtig ist es sich den Typ genau anzusehen. Bringt er mich im Glauben weiter, nehm ich aus seinen Predigten einen Wertvollen Gedanken mit nach Hause, fühle mich nach dem Seelsorge-Gespräch oder nach der Beichte bei ihm gestärkt und aufgebaut, schafft er die Gemeinde so zu führen das sie auch ohne ihn lebendig bleibt (Liste beliebig erweiterbar) darf er auch Soutane tragen. Schafft er das nicht, bringt auch ein noch so cooles Outfit nix

 

 

Selbstverständlich ist ein Ablehnen von Soutanenpriester ein absolutes Vorurteil.

Das gebe ich unumwunden zu.

 

Und meine persönlichen Erfahrungswerte müssten da erstmal monumental über den Haufen gerannt werden.

 

Bis dahin liegt der praktische Wert der Soutane für mich definitiv in der Warnwirkung: LAUF!!

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Ja, das kann ich respektieren. Mir ist ein Priester, der sich für das Heil der Menschen einsetzt aber kreative Outfits trägt lieber, als einer der mit der Soutane pastoral alles schleifen lässt.

 

Das sehe ich auch so.

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Allerdings war er auch gleichzeitig der größte Vogel bei allen Faschingsbällen, was ihm mehr als Toleranz einbrachte, ein reine Duldung von seltsamen Klamotten. Dafür, dass er auch für Späße zu machen verstand, hat man ihn geachtet und respektiert.

Siehst Du? Genau davon rede ich doch immerzu. Die Persönlickeitsstruktur eines Menschen wird doch nicht von seiner Kleidung bestimmt.

 

Es gibt Priester in Soutane, die sehr leutselig sind. Und Priester in Hawaiihemd, denen sämtliche soziale Kompetenz abgeht. Und vice versa.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

 

Du hast gelesen, worin seine respektierte Leistung bestand?

In Büttenreden.

 

Was ich keineswegs verwerflich finde.

Nur zu selten.

So wie Weihnachtskatholiken.

Was auch nicht verwerflich ist.

bearbeitet von Higgs Boson
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Allerdings war er auch gleichzeitig der größte Vogel bei allen Faschingsbällen, was ihm mehr als Toleranz einbrachte, ein reine Duldung von seltsamen Klamotten. Dafür, dass er auch für Späße zu machen verstand, hat man ihn geachtet und respektiert.

Siehst Du? Genau davon rede ich doch immerzu. Die Persönlickeitsstruktur eines Menschen wird doch nicht von seiner Kleidung bestimmt.

 

Es gibt Priester in Soutane, die sehr leutselig sind. Und Priester in Hawaiihemd, denen sämtliche soziale Kompetenz abgeht. Und vice versa.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

 

Du hast gelesen, worin seine respektierte Leistung bestand?

In Büttenreden.

 

Was ich keineswegs verwerflich finde.

Nur zu selten.

So wie Weihnachtskatholiken.

Was auch nicht verwerflich ist.

 

 

aber auch a weng weng. <_<

 

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Ja, das kann ich respektieren. Mir ist ein Priester, der sich für das Heil der Menschen einsetzt aber kreative Outfits trägt lieber, als einer der mit der Soutane pastoral alles schleifen lässt.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Das wir in diesem Thread mal auf einen Nenner kommen!? :daumenhoch:

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Es gibt Priester in Soutane, die sehr leutselig sind. Und Priester in Hawaiihemd, denen sämtliche soziale Kompetenz abgeht. Und vice versa.
Leutseligkeit ist aber nun nicht mit sozialer Kompetenz gleichzusetzen.
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Ist der Gebrauch von "leutselig" in einem Arbeitszeugnis nicht eher verfänglicher Begriff.

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nun aber nochmal zurück zum Thema (was mir noch dazu eingefallen ist)

 

gern alles. nur kein Hosenträgertalar.

 

ich, auf dem Münchner Nordfriedhof, ist ein großer Friedhof. ich war der Weihrauchträger. ich rechtzeitig in der Friedhofs-Sakristei, da gab es nur diese Hosenträgertalare.

 

Also, ich mich in Kluft geschmissen, raus, Trauerfeier in der Trauerhalle. Dann, raus zum Grab. Sehr langer Weg. ich keine Hand frei, in der einen Hand das Weihrauchfass, in der anderen Hand das Weihrauchschiffchen mit dem Weihrauchlöffelchen..

 

nun merke ich: der Hosenträgertalar rutscht! runter! meine Schreckensvision war: Auf dem Friedhof liegt so ein Kleidungsstück, das ich verloren habe und wo der Sargwagen darüber fährt ...

 

nuja. ist alles gut gegangen. Ich muß wohl eine merkwürdige Figur abgegeben haben, mit meinen sehr hochgezogenen Schultern, damit die Hosenträger nicht abrutschen ...

 

selten mich so gefreut, dass die Beerdigung vorbei war.

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Kleiner Exkurs: Teile meiner Familie sind in pflegerischen/sozialen Berufen aktiv. Berufsbedingt arbeiten sie daher auch in einer Einrichtung der evangelischen Stadtmission.

 

Als ich eben deren Newsletter las, sah ich ein Photo von einem Besuch bei der ukrainischen Partnergemeinde (orthodox). Und da tragen doch tatsächlich beide mitgereisten evangelischen (!) Pfarrer, wovon einer promovierter Theologe ist, schwarzen Anzug mit schwarzem Kollar inklusive Kragen.

 

Wie ist das vor dem Hintergrund, dass der schwarze Anzug mit Kollarhemd die Standardkleidung katholischer Priester sein soll, zu betrachten? Spricht man sich da zwischen den Konfessionen in DE nicht ab oder ist das Willkür?

 

Dieser Trend zum Kollarhemd ist mir bei Protestanten schon öfter begegnet. So z.B. bei Wolfgang Huber, diversen Landesbischöfen und Clemens Bittlinger.

 

Das finde ich etwas inkonsequent. Mit Rom wolle man nichts zu tun haben, aber der römische Tand gefällt. Zumal Protestanten im Lutherrock ihr Soutanenäquivalent besitzen (Jürgen Fliege sah man beispielsweise in einem solchen).

 

Meinungen?

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Kleiner Exkurs: Teile meiner Familie sind in pflegerischen/sozialen Berufen aktiv. Berufsbedingt arbeiten sie daher auch in einer Einrichtung der evangelischen Stadtmission.

 

Als ich eben deren Newsletter las, sah ich ein Photo von einem Besuch bei der ukrainischen Partnergemeinde (orthodox). Und da tragen doch tatsächlich beide mitgereisten evangelischen (!) Pfarrer, wovon einer promovierter Theologe ist, schwarzen Anzug mit schwarzem Kollar inklusive Kragen.

 

Wie ist das vor dem Hintergrund, dass der schwarze Anzug mit Kollarhemd die Standardkleidung katholischer Priester sein soll, zu betrachten? Spricht man sich da zwischen den Konfessionen in DE nicht ab oder ist das Willkür?

 

Dieser Trend zum Kollarhemd ist mir bei Protestanten schon öfter begegnet. So z.B. bei Wolfgang Huber, diversen Landesbischöfen und Clemens Bittlinger.

 

Das finde ich etwas inkonsequent. Mit Rom wolle man nichts zu tun haben, aber der römische Tand gefällt. Zumal Protestanten im Lutherrock ihr Soutanenäquivalent besitzen (Jürgen Fliege sah man beispielsweise in einem solchen).

 

Meinungen?

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Ich kümmer mich drum! Aber - sortiert nach Priorität - eines nach dem anderen. Vorher muss ich in Hong Kong nen Sack Reis aufheben und mich in Peking um die umgefallenen Räder kümmern.

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Ich kümmer mich drum! Aber - sortiert nach Priorität - eines nach dem anderen. Vorher muss ich in Hong Kong nen Sack Reis aufheben und mich in Peking um die umgefallenen Räder kümmern.

Nun, das ist doch durchaus relevant. Wenn mir ein mit Kollarhemd getarnter Protestant über den Weg liefe, so müsste ich ja davon ausgehen, dass ich einen katholischen Kleriker vor mir habe und keinen Laien. Das kann für Verwirrung sorgen. Geistlicher Etikettenschwindel! Ich kleb mir ja auch keinen Bart an und mach einen auf Archimandrit!

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Ich kümmer mich drum! Aber - sortiert nach Priorität - eines nach dem anderen. Vorher muss ich in Hong Kong nen Sack Reis aufheben und mich in Peking um die umgefallenen Räder kümmern.

Nun, das ist doch durchaus relevant. Wenn mir ein mit Kollarhemd getarnter Protestant über den Weg liefe, so müsste ich ja davon ausgehen, dass ich einen katholischen Kleriker vor mir habe und keinen Laien. Das kann für Verwirrung sorgen. Geistlicher Etikettenschwindel! Ich kleb mir ja auch keinen Bart an und mach einen auf Archimandrit!

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

Im Alltag hab ich, ausserhalb von TV-Berichten, keinen evangelischen Pfarrer in Priesterkleidung gesehen. Von daher halte ich diese "Verwechselungsgefahr" für nicht so gross. Und wenn es in der Evangelischen Kirche zur Tradition gehört das Pfarrer Kollar-Hemd tragen, dann ist es ganz selbstverständlich das sie es bei offiziellen Anlässen tun. Ich versteh das Problem nicht. Mach dir doch darum keinen Kopp

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Ok, da hab ich vielleicht ein anderes Problembewusstsein. Bei Anglikanern sehe ich das Traditionsargument gerade noch ein. Bei deutschen EKD-Protestanten eher weniger.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Ok, da hab ich vielleicht ein anderes Problembewusstsein. Bei Anglikanern sehe ich das Traditionsargument gerade noch ein. Bei deutschen EKD-Protestanten eher weniger.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Ja gut, tausche "Tradition" mit "Brauch" aus.

Bei "den unsrigen" kann ich viele deiner Argumente nachvollziehen. Da ists mir trotzdem Wurscht, was Herr Pfarrer trägt.

Entsprechend egal ists mir bei der "Tochterfirma"

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Wenn mir ein mit Kollarhemd getarnter Protestant über den Weg liefe, so müsste ich ja davon ausgehen, dass ich einen katholischen Kleriker vor mir habe und keinen Laien.
Kollar war eigentlich nur in Deutschland/Österreich ein Unterscheidungsmerkmal (und auch hier nicht mehr: er wird von evangelischen, altkatholischen, anglikanischen etc. Amtsträger*innen getragen).
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Wenn mir ein mit Kollarhemd getarnter Protestant über den Weg liefe, so müsste ich ja davon ausgehen, dass ich einen katholischen Kleriker vor mir habe und keinen Laien.

 

Kollar war eigentlich nur in Deutschland/Österreich ein Unterscheidungsmerkmal (und auch hier nicht mehr: er wird von evangelischen, altkatholischen, anglikanischen etc. Amtsträger*innen getragen).
Ja, das ist wahr. Dass im Ausland das Kollarhemd von nahezu jeder christlichen Denomination getragen werden kann ist richtig. Sogar die Soutane ist dort Allgemeingut. Auf die Ausführung für die klerikale Frau von Welt hatte ich glaube ich schon vor einiger Zeit aufmerksam gemacht.

 

Sind in Deutschland priesterliche Kleidungsstücke nicht - analog zu Uniformen - besonders rechtlich geschützt? Müsste im Reichskonkordat stehen, wenn mich nicht alles täuscht.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Wenn mir ein mit Kollarhemd getarnter Protestant über den Weg liefe, so müsste ich ja davon ausgehen, dass ich einen katholischen Kleriker vor mir habe und keinen Laien.

Kollar war eigentlich nur in Deutschland/Österreich ein Unterscheidungsmerkmal (und auch hier nicht mehr: er wird von evangelischen, altkatholischen, anglikanischen etc. Amtsträger*innen getragen).
Ja, das ist wahr. Dass im Ausland das Kollarhemd von nahezu jeder christlichen Denomination getragen werden kann ist richtig. Sogar die Soutane ist dort Allgemeingut. Auf die Ausführung für die klerikale Frau von Welt hatte ich glaube ich schon vor einiger Zeit aufmerksam gemacht.

 

Sind in Deutschland priesterliche Kleidungsstücke nicht - analog zu Uniformen - besonders rechtlich geschützt? Müsste im Reichskonkordat stehen, wenn mich nicht alles täuscht.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

 

Nein, sind sie nicht. Sie wird auch in der kath. Kirche mitunter von Laien getragen, beispielsweise von Seminaristen, dies kaum erwarten können gepriestert zu werden.

 

Die Frauen, die Du uns schon angeboten hattest, tragen die Soutane nicht als Alltagsgewand und darum geht es hier, sondern als liturgisches Kleidungsstück im Gottesdienst.

 

Und ich habe mich nach kurzer Überlegung dafür entschieden, das mit der Soutane dann doch zu lassen, schwarz und 6XL in Ehren, aber ich mags dann doch lieber etwas mehr am Hals ausgeschnitten.

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Nein, sind sie nicht.

Doch, sind sie. In Artikel 10:

 

》Der Gebrauch geistlicher Kleidung oder des Ordensgewandes durch Laien oder durch Geistliche oder Ordenspersonen, denen dieser Gebrauch durch die zuständige Kirchenbehörde durch endgültige, der Staatsbehörde amtlich bekanntgegebene Anordnung rechtskräftig verboten worden ist, unterliegt staatlicherseits den gleichen Strafen wie der Missbrauch der militärischen Uniform.《

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Nein, sind sie nicht.

Doch, sind sie. In Artikel 10:

 

》Der Gebrauch geistlicher Kleidung oder des Ordensgewandes durch Laien oder durch Geistliche oder Ordenspersonen, denen dieser Gebrauch durch die zuständige Kirchenbehörde durch endgültige, der Staatsbehörde amtlich bekanntgegebene Anordnung rechtskräftig verboten worden ist, unterliegt staatlicherseits den gleichen Strafen wie der Missbrauch der militärischen Uniform.《

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

Steht wo? Und wo steht das sich der Staat an das römisch-katholische Amtsverständnis zu halten hat?

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Nein, sind sie nicht.

Doch, sind sie. In Artikel 10:

 

》Der Gebrauch geistlicher Kleidung oder des Ordensgewandes durch Laien oder durch Geistliche oder Ordenspersonen, denen dieser Gebrauch durch die zuständige Kirchenbehörde durch endgültige, der Staatsbehörde amtlich bekanntgegebene Anordnung rechtskräftig verboten worden ist, unterliegt staatlicherseits den gleichen Strafen wie der Missbrauch der militärischen Uniform.《

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Steht wo? Und wo steht das sich der Staat an das römisch-katholische Amtsverständnis zu halten hat?
Habe ich doch oben geschrieben. Im Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich von 1933. Federführend dabei der damalige Nuntius und spätere Papst Eugenio Cardinal Pacelli. Dem haben wir es zu verdanken, dass wir u. a. Religionslehre als festgeschriebenes Fach an deutschen Schulen in staatlicher Trägerschaft haben.

 

Des Weiteren will ich der Darstellung von Higgs Boson widersprechen, in Deutschland sei das Tragen von Klerikerkleidung durch Seminaristen vor Diakonen- bzw. Priesterweihe zu beobachten. Mit dem Wegfall der Tonsur bei Eintritt ins Seminar (woran sich meist die Einkleidung mit der Soutane anschloss) und der niederen Weihen im Zuge von 'Ministeria quaedam' (1970) erfolgt die Aufnahme in den Klerikerstand und damit die kirchliche Erlaubnis Klerikerkleidung zu tragen regelmäßig erst mit der Weihe zum Diakon. Also so ziemlich gegen Ende der Seminarzeit. Eine Entwicklung, die ich übrigens für vollkommen falsch und schädlich erachte.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Der Gebrauch geistlicher Kleidung oder des Ordensgewandes durch Laien oder durch Geistliche oder Ordenspersonen, denen dieser Gebrauch durch die zuständige Kirchenbehörde durch endgültige, der Staatsbehörde amtlich bekanntgegebene Anordnung rechtskräftig verboten worden ist, unterliegt staatlicherseits den gleichen Strafen wie der Missbrauch der militärischen Uniform.
Aha. Und den Amtsträgern der Mitgliedskirchen der EKD wurde (von dieser!) rechtskräftig verboten, Kollar zu tragen? Von der katholischen Kirche kann es ihnen nicht verboten werden, weil diese für die EKD-Gliedkirchen sicher nicht die zuständige Kirchenbehörde ist.
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Exakt. Im Endeffekt kochen sich all diese wechselseitigen Vorurteile und Ressentiments doch darauf zusammen, ob der Mann in der Soutane ein umgängliches menschliches Wesen ist oder nicht.

 

Ja, das kann ich respektieren. Mir ist ein Priester, der sich für das Heil der Menschen einsetzt aber kreative Outfits trägt lieber, als einer der mit der Soutane pastoral alles schleifen lässt.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

ja. Da kannte ich auch einen (ist leider 2016 gestorben, entnehme ich gerade der "epistula", der Hauszeitschrift unseres Herzoglichen Georgianums, die ich gerade las. Gott hab ihn selig, meinen damaligen Subregens. Dieter Katte. Der den Kardinal Döpfner sprachlos machte - was bei Kardinal Döpfner wohl eher eine große Seltenheit war. Den habe ich sehr gemocht. (Und den Döpfner auch).

 

Sprachlos gemacht - mithilfe eines (für die damalige Zeit) sehr kreativen Outfits.

 

Es war wieder mal Priesterweihe im Freisinger Dom. Anschließend Empfang im Domhof. Dieter Katte (Subregens des Priesterseminars) war natürlich auch da. Er trug einen dezenten Anzug. Und eine knallrote Krawatte. Döpfner sieht das, geht eilenden Schrittes durch die Menge, sticht auf ihn zu, pflanzt sich vor ihm auf, und schreit ihn an:

"HABEN SIE DENN KEIN EINZIGES PRIESTERLICHES KLEIDUNGSSTÜCK???!!!"

 

Antwort:

 

"Doch, Herr Kardinal. Eine Baskenmütze."

 

:D

 

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Nein, sind sie nicht.

Doch, sind sie. In Artikel 10:

 

》Der Gebrauch geistlicher Kleidung oder des Ordensgewandes durch Laien oder durch Geistliche oder Ordenspersonen, denen dieser Gebrauch durch die zuständige Kirchenbehörde durch endgültige, der Staatsbehörde amtlich bekanntgegebene Anordnung rechtskräftig verboten worden ist, unterliegt staatlicherseits den gleichen Strafen wie der Missbrauch der militärischen Uniform.《

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

 

Damit wären die einzigen Laien, die Soutane als Alltagskleidung tragen und damit gegen die Bestimmungen verstoßen obengenannte Seminaristen.

 

Interessant.

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