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Welchen praktischen Nutzen hat die Soutane?


Frank

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Was heißt hier "missbraucht"?

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"Man lasse eine Pfarrei 20 Jahre ohne einen Priester und man wird dort die Tiere anbeten."

 

Hmmm, der letzte Dorfpfarrer in X-Hausen (bei mir um die Ecke) hat ihren letzten Pfarrer im Jahre 1957 verabschiedet, nicht lange, nachdem er meine Großmutter dort beerdigt hatte. Er hat damals aber schon nicht mehr im Dorf, sondern im Nachbardorf gewohnt unde halt beide Dörfer betreut - bis eben beide keinen Pfarrer mehr hatten. Seitdem wurde die Pfarrei stets von "ausserhalb" irgendwie mitbetreut und zuletzt, vor ca. 15 Jahren, in eine große Seelsorgeeinheit eingegliedert. Zur großen Freude aller wurde das hübsche Pfarrhaus dann auch mit einem GemeindereferentInnen-Ehepaar nebst drei oder vier Kindern bevölkert. Ich komme da immer noch recht oft hin, von Tieranbetung habe ich bis jetzt jedoch noch nichts bemerkt. Ganz im Gegenteil: die haben da ein sehr lebendig-vielfältiges Gemeindeleben auch ohne Priester im Dorf.

bearbeitet von Julius
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Im Dorf, in dem meine Mutter aufgewachsen ist, war der letzte Pfarrer der, der meine Mutter noch getauft hat, ich habe ihn als Kind noch gekannt. Er hat keinen Nachfolger bekommen, sondern die ganze Pfarrei wurde in die nächste Kleinstadt (ursprünglich evangelisch) verlegt. Der Pfarrer von da hält einmal im Monat Messe im Dorf (er betreut noch 3 oder vier weitere Dörfer).

Meine Cousine organisiert heute dort das kirchliche Leben (Andachten, Rosenkranz, WoGos), sie hat den Spitznamen "Kaplan von X", aber Tiere werden dort ganz sicher nicht angebetet, dafür verbürge ich mich.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Ihr habt wieder mal nichts verstanden. Schon mal was von Metaphern oder Hyperbeln gehört? Naja. Macht ruhig eure Witzchen.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Ja, ich weiß, wir sind hier alle doof und nur eingebildete Superlaien (in jeder Hinsicht), nur du allein hast die Gscheitheit mit dem Suppenschöpfer gefre.....

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Ja, ich weiß, wir sind hier alle doof und nur eingebildete Superlaien (in jeder Hinsicht), nur du allein hast die Gscheitheit mit dem Suppenschöpfer gefre.....

Stimmt nicht. Aber ihr habt wohl absichtlich den Sinn des Satzes verkannt, um ihn lächerlich zu machen.

 

Außerdem wird mir doch regelmäßig hier erklärt, dass ich von allem keine Ahnung hätte. Also bitte etwas Solidarität und Sportsgeist ;)

 

Außerdem lässt sich das Zitat ganz leicht in unsere Zeit transferieren.

 

Ersetz einfach 'Tiere' mit 'sich selbst', 'den Menschen', 'das Geld', 'das Handy' oder 'den Fortschritt', 'die Wissenschaft'. Dann habt ihr ein authentisches Bild unserer heutigen Lebensumstände.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Ersetz einfach 'Tiere' mit 'sich selbst', 'das Geld', 'das Handy' oder 'den Fortschritt'. Dann habt ihr ein authentisches Bild unserer heutigen Lebensumstände.

Mir erschließt sich aber immer noch nicht, was das mit der Anwesenheit eines Priesters zu tun haben soll.

Das mag vor 150 Jahren im ländlichen Frankreich eine Rolle gespielt haben, heute tut es das aber nicht mehr.

 

Werner

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Das mag vor 150 Jahren im ländlichen Frankreich eine Rolle gespielt haben, heute tut es das aber nicht mehr.

 

Stimmt, in der Ecke, in der der Pfarrer von Ars gewirkt hat, wurde auch der heilige Windhund, der Guinefort oder wie der hieß, verehrt ... :a050:

bearbeitet von Julius
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Eigentlich hätte ich aber doch noch gerne weiter über die Soutane diskutiert.

 

Diese Nebenschauplätze sind doch letztlich irrelevant.

 

Die Frage muss lauten: kann die Soutane ihren Platz in der modernen Pastoral* finden?

 

* Bedenkt bitte, dass es in DE und weltweit nicht nur modernistische, sondern auch konservative und traditionalistische Strömungen samt Gläubigen gibt.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Ich möchte den Cure d'Ars zitieren: "Man lasse eine Pfarrei 20 Jahre ohne einen Priester und man wird dort die Tiere anbeten."

 

Ich gehe eher davon aus, dass da überhaupt nicht mehr gebetet wird.

 

 

Das allerdings nicht als besonders schlimm findend...................tribald

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Man kann allenfalls Beobachtungen anstellen, in welchen Gemeinden oder bei welchen Menschen innerhalb der Gemeinde die Soutane "ankommt". Pauschalurteile halte ich (wie übrigens immer) für wenig hilfreich. Für einen Pfarrer, der seinen Glauben und sein Amt überzeugend lebt, genügt die Soutane als Festgewand. Leitet er seine Autorität nur von Gewand und Titel ab, wird er zumindest bei der überwiegenden Zahl der Menschen in unserer Zeit, die ich kenne, nicht besonders überzeugen.

 

Demnächst ist ja wieder Gründonnerstag. In vielen Pfarreien findet die Fußwaschung statt. Auch das ist für mich ein etwas zweifelhaftes Symbol geworden. Wenn diese Geste der Demut die einzige in der Seelsorge des Jahres bleibt, während der Pfarrer sonst "der Herr Pfarrer" ist, bleibt die Erinnerung an einen der schönsten Texte im Evangelium "eine klirrende Schelle". Abgesehen davon, dass das Beispiel für uns alle, nicht nur für die Pfarrer gelten soll.

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Eigentlich hätte ich aber doch noch gerne weiter über die Soutane diskutiert.

 

Diese Nebenschauplätze sind doch letztlich irrelevant.

 

Die Frage muss lauten: kann die Soutane ihren Platz in der modernen Pastoral* finden?

 

* Bedenkt bitte, dass es in DE und weltweit nicht nur modernistische, sondern auch konservative und traditionalistische Strömungen samt Gläubigen gibt.

 

 

modern, modernistisch, traditionalistisch - vielleicht gibt es einen Konsens für die Pastoral, wenn sie sich am Menschen orientiert. Soutane für die einen, Hawaii-Hemd für die anderen.

 

Für Goths aber keinen römischen Kragen, da darf es dann ein schwarzer Mönch sein.

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Ich darf aber anmerken, dass das Richten von Personen aufgrund von Vermutungen nicht statthaft ist

 

Darf ich darauf hinweisen, dass du genau dies in den letzten Tagen hier mehrfach gemacht hast, indem du aus dem Tragen / Nichttragen bestimmter Kleidung auf die Haltung geschlossen hast.

 

 

 

Bei Priestern verlangt es das Kirchenrecht (Can. 284/1983).

 

Ich weiß nicht, welche Ausgabe des Codex du verwendest, in meiner steht im 284 etwas von clerici, nicht von presbyteri oder sacerdotes.

 

 

 

Nur weil in deiner und vielen deutschen Gemeinden die Vorschriften nicht eingehalten oder missbraucht werden ist das Nichteinhalten noch lange nicht die Norm.

 

Wie lange passiert das nach Deinem Eindruck schon, dass die Normen hier ignoriert werden?

 

 

 

Krawattenpfarrer

 

Darf ich daran erinnern, nicht aufgrund der Kleidung zu werten,

 

 

 

"Man lasse eine Pfarrei 20 Jahre ohne einen Priester und man wird dort die Tiere anbeten."

 

In weiten Teilen der Weltkirche, und mittlerweile auch hierzulande, sind viele Pfarreien ohne Priester. Bislang pflegte Rom auf die Anfrage hin, ob man eventuell hier Abhilfe schaffen könne, das Loblied des Zölibates zu singen. Bis zu Benedikt XVI. scheint die Gefahr, Tiere anzubeten, für tolerabler oder geringer gehalten worden zu sein als die Risiken, die von viri probati ausgehen könnten.

bearbeitet von Elima
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Ich möchte den Cure d'Ars zitieren:

"Man lasse eine Pfarrei 20 Jahre ohne einen Priester und man wird dort die Tiere anbeten."

 

Ich würde Katzen empfehlen. :)

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Ich weiß nicht, welche Ausgabe des Codex du verwendest, in meiner steht im 284 etwas von clerici, nicht von presbyteri oder sacerdotes.

Also bestätigst Du mir, dass Kleriker (die Engführung auf Priester war mein Fehler) durch geltendes Kirchenrecht (ergänzt durch Partikularnormen der Bischofskonferenzen) zum Tragen von spezieller Kleidung (muss nicht die Soutane sein), die sie als Kleriker kenntlich macht, verpflichtet sind?

 

Wenn ja, wie beurteilst Du die Weigerung eines Klerikers, dieses Gesetz treu zu befolgen?

 

P.S.: Ja, ich gebe zu, dass ich auch zum Richten aufgrund der Kleidung geneigt habe. Nur eben in die entgegengesetzte Richtung. Allerdings monierst Du dies bei anderen Gesprächsteilnehmern nicht.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Es ist reine Mode.

In Griechenland läuft der Papas selbstverständlich in Soutane und Hut herum, in Deutschland nicht.

Pfarrer Vianney trug stets ein Beffchen wie es heute nur noch reformierte Pastoren tragen.

Moden kommen und gehen.

 

Werner

 

Du wirst das in allen orthodox geprägten so Ländern antreffen, daß der Priester mit Bart und Soutane der Normalfall ist. Keine Mode.

bearbeitet von rorro
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Ich verstehe nicht, warum man in unserer Zeit so viel Wert auf Kleidung legt, die aus der ständischen Ordnung gekommen sein dürfte.

 

Die Vorschriften dazu sind mir ehrlich gesagt schnurz.

 

Die klerikale oder Ordenskleidungen sind ein stummes Zeugnis - nicht mehr, nicht weniger. Ein sichtbares Kruzifix um den Hals ist es auch - allerdings bezeichnet die Kleidung die Weihe des gesamten Lebens an den Herrn und Seine Kirche unter Verzicht auf manches.

 

Was bitte ist von so einem Zeugnis heutzutage, wo die Volkskirche präfinale Schnappatmung hat, nicht notwendig?

bearbeitet von rorro
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Die Welt heutzutage ist sehr auf Äußerlichkeiten ausgerichtet. Wenn ein Christ sein Leben auf das Vorbild Jesu Christi ausrichtet ("daran soll die Welt erkennen, dass ihr meine Jünger seid, dass ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe") ist das wichtiger als ein Silberkreuz um den Hals und eine besondere Kleidung.

 

Vieles, was wir (also auch die offizielle Kirche) für wichtig halten, ist römisches Erbe, angefangen von der Stellung der Frau (eine Kirche, die sich in Ägypten entwickelt hätte, hätte sicher andere Strukturen) bis hin zur Hierarchie....... trotz der Mahnung Jesu: bei euch soll es nicht so sein.

bearbeitet von Elima
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Vieles, was wir (also auch die offizielle Kirche) für wichtig halten, ist römisches Erbe, angefangen von der Stellung der Frau (eine Kirche, die sich in Ägypten entwickelt hätte, hätte sicher andere Strukturen) bis hin zur Hierarchie....... trotz der Mahnung Jesu: bei euch soll es nicht so sein.

Ich sehe, Du bist mit den Strukturen der Äthiopischen Kirche und der Kopten nicht wirklich vertraut. Gerade was die Stellung der Frau angeht sind die Brüder in Ägypten auch nicht gerade 'liberal'.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Vor allem weiß ich nicht, was sich in Ägypten wann entwickelt hat. Die Frau hatte im alten Ägypten jedenfalls sehr viel mehr Möglichkeiten als im alten Rom.

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Ich möchte den Cure d'Ars zitieren:

"Man lasse eine Pfarrei 20 Jahre ohne einen Priester und man wird dort die Tiere anbeten."

Ich würde Katzen empfehlen. :)

Ich würde das ja gerne verperlen, aber meine Religion verbietet mir das.
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Also: Müssen Priester Soutane tragen, weil es Vorschrift ist oder weil es Sinn macht?

 

Muss mein Pfarrer die Soutane anziehen, weil es Vorschrift ist oder weil es Sinn machen soll?

 

 

Entscheide dich, Studiosus.

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Ich habe keine Lust, herumzulaufen, als wäre ich Don Camillo.

Durch die Wahl der Klamotten drückt jeder Klamottenträger etwas aus. Was genau? Das ergibt sich meist aus dem Ensemble von Klamotten, Körpersprache und Worten. Normalerweise ist dieses Ensemble dann recht eindeutig und die Einzelteile fügen sich sinnvoll zusammen.

 

Ich bin nicht Don Camillo, kein Piusbruder und auch nicht der Pfarrer von Ars. Ich bin von anderer Mentalität. Ich trinke kein Rizinus, lege mir keine Bußgürtel um und peitsche mich auch nicht aus. Ach so: Und ich bin auch nicht von Vorgestern.

 

Damit keine Verwechslungen auftauchen, gebe ich mich anders. Ich spreche anders. Ich bewege mich anders. Und ich kleide mich anders.

 

Wenn es im Sommer warm ist, zieh ich gerne auch mal eine Bassgeige an. Manche gucken dann blöd - wer mich auch nur ansatzweise kennt, weiß aber, dass ich nicht zu den hoffnungslosesten Vorkonziliaren gehöre. Ich drücke mit der Bassgeige auch nicht meine hochkonservative Verwirrtheit aus, sondern lediglich, dass ich "seitlich ohne" im Sommer als sehr angenehm empfinde.

 

Mein erster Gottesdienst nach der Kaplanszeit war an Allerheiligen. Ich kam im schwarzen Rauchmantel auf den Friedhof. Gemurmel. Isser vorkonziliar? Mein Vorgänger hatte schwarze Rauchmäntel als sicheres Zeichen für eine vorkonziliare Gesinnung gehalten. Gemurmel. Wisst Ihr was? Der Rauchmantel war prima warm. Und es ist am 1. November keine schlechte Idee, sich was Warmes anzuziehen. Der Rauchmantel war schlicht ein Zeichen dafür, dass mir solche Klamottengesinnungen an allen Körperteilen vorbeigehen, wenn ich zu frieren befürchte.

 

Ich laufe auf der Straße nur zur Fastnachtszeit in Klamotten früherer Jahrhunderte herum. Wenn ich in die Schule gehe, spiele ich den Kindern keine Camillo-Komödie aus einem anderen Jahrhundert vor. Dass andere Priester dies anders sehen, kann ich akzeptieren. Sollten sie die zu den Klamotten passende Gesinnung früherer Jahrhunderte haben, ist die Soutane schlicht authentisch. Äußerlich und innerlich von vorgestern: Passt.

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Muss mein Pfarrer die Soutane anziehen, weil es Vorschrift ist oder weil es Sinn machen soll?

Manche Vorschriften bringen den Sinn erst richtig zur Geltung.

 

Manche halten es auch für sinnvoll, streng nach Vorschrift zu leben. Heteronomie ist eine jahrhundertelang bewährte Lebensstrategie.

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