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Welchen praktischen Nutzen hat die Soutane?


Frank

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Wir reden hier über Kleidung, jetzt reden wir plötzlich von Gehorsam?

 

Ehrlich gesagt sehe ich da keinen Unterschied. Das eine gibt es nie ohne das andere, egal ob weltlich oder geistlich. Selbst Punks sind dem Klamottenstatus ihrer Peergroup gehorsam.

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Allerdings muss "Standesdenken" nicht zwingend schlecht oder erniedrigend sein im Sinne von "Wir sind die Obrigkeit, du bist ein Niemand!" So hat sich die katholische Hierarchie auch nie selbst verstanden.

Soll das ein Witz sein?

 

Da ich niemanden lachen höre, wohl eher nicht. Ihr könnt also beruhigt euren Deschner weiterlesen.

 

Wenn Du niemanden lachen hörst kann auch einfach der Witz unterirdisch schlecht gewesen sein.

 

Jedenfalls treibt so ein "aber ich verstehe mich doch gar nicht so"-Promoter bei uns im Moment die Leute aus den Kirchen. Und ein besonderes Exemplar dieser Sorte hatten wir bis vor einigen Jahren auf unserer ehrwürdigen Cathedra Materni. Da brauch ich keinen Deschner, da reicht das reale Leben.

 

 

Glaubst Du allen Ernstes, die prozentualen Austrittszahlen würden jetzt abnehmen?

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Warum dieser Beruf heute niemanden mehr anzieht dürfte auf der Hand liegen.

Weil die bösen Laien ihn nicht mögen, wenn er die Soutane anzieht.
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P.S.: Was mir jedenfalls - nicht durch den speziellen Konflikt hier, sondern allgemein - immer klarer wurde ist, dass das Schisma, welches man immer befürchtet, in der Kirche heute bereits implizit verwirklicht ist. Zwar wird aktuell alles noch unter dem organisatorischen Dach der RKK zusammengehalten, doch zieht sich eine tiefe Kluft durch Gläubige und Hierarchie.

Wegen eines Kleidungsstücks?

 

Das dürfte nur der äußere Ausdruck dafür sein. Das Schisma ist doch längst Wirklichkeit. Zumindest hier in Europa. Da wird die Kirche zu ihrem Entsetzen doch überwiegend nur noch als Folklore Anbieter zur Kenntnis genommen. Schöne Hochzeit, schöne Beerdigung, schöne Kommunion, etc. Dafür sind viele bereit, auch klaglos die Kirchensteuer zu zahlen. Ansonsten interessiert das Gesetzeswerk, die Vorschriften aus Rom, keine Sau mehr. Außer den echt Gläubigen natürlich. Wobei die Kirchenoberen damit kein Problem haben, solange sie weiterhin den Staat als Handlanger für ihre Interessen nutzen können. Diese so oft bemühte "Weltkirche" gibt es nur als Fata Morgana. Der Katholozismus in Südamerika ist nicht im geringsten mit dem in Deutschland zu vergleichen. Das sind zwei verschiedene Religionen unter einem Dach.

Genau genommen hat der Studiosus natürlich recht, wenn er beklagt, dass sich kaum noch jemand an die offiziellen Regeln halten will. Das ist so, als würde jeder Fußballverein nach Belieben die Fußballregeln nach seinem Gusto auslegen.

Der DFB würde da sofort mit Ausschluß drohen. Die Kirchen trauen sich das nicht, würde das doch die Zahl der Gläubigen(der Zahler) immer mehr verkleinern. Nachher verlören sie womöglich doch den Einfluss, den sie hierzulande ja haben. :evil:

 

 

mal kurz was dazu beisteuernd..................tribald

 

 

Da ich auch Beispiele aus dem hiesigen erzbischöflichen Ordinariat kenne, bei denen die Zahlungsmoral die einzig relevante Moral war, dem vollumfänglich zustimmend.....rorro

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Warum dieser Beruf heute niemanden mehr anzieht dürfte auf der Hand liegen.

Weil die bösen Laien ihn nicht mögen, wenn er die Soutane anzieht.

Nö, weil ein entsakralisiertes Sozialarbeiter-Priesterbild weder potentielle Priesteramtskandidaten noch Gläubige hinter'm Ofen vorlockt.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Da ich auch Beispiele aus dem hiesigen erzbischöflichen Ordinariat kenne, bei denen die Zahlungsmoral die einzig relevante Moral war, dem vollumfänglich zustimmend.....rorro

Zahlungsmoral bei der Kirchensteuer? Die ist keine Kunst, da widrigenfalls der Gerichtsvollzieher kommt. ;)

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Tja, und als Papa emeritus Benedikt XVI. seinerzeit in Deutschland von einer "Entweltlichung der Kirche" sprach, fielen S. E. Marx vor Schreck doch beinahe kubanische Zigarre und Schweinshaxe aus der Hand.

 

Doch ich stimme der Analyse Benedikts zu. Die Kirche - vor allem in DE aber nicht nur dort - braucht dringendst eine Erneuerung. Und bei den Hirten sollte begonnen werden.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

P.S.: Eine Soutane aus dem mittleren Preissegment ist oftmals billiger als ein guter Anzug mit Hemd und Krawatte. Würde also gut in die Demuts- und Sparagenda unseres jetzigen Heiligen Vaters passen. Bei den großzügigen Beamtensolden der deutschen Priester wäre sogar jeweils eine Soutane für Winter und Sommer drin.

bearbeitet von Studiosus
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Da die Partikularnorm der DBK zur Priesterkleidung festlegt:

 

"Der Geistliche muss in der Öffentlichkeit durch seine Kleidung eindeutig als solcher erkennbar sein. Von dieser Bestimmung sind die Ständigen Diakone mit Zivilberuf ausgenommen. Als kirchliche Kleidung gelten Oratorianerkragen oder römisches Kollar, in begründeten Ausnahmefällen dunkler Anzug mit Kreuz." (Quelle)

 

ist die Diskussion über die Soutane als Priesterkleidung doch eher theoretischer Natur. Oder?

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Da die Partikularnorm der DBK zur Priesterkleidung festlegt:

 

"Der Geistliche muss in der Öffentlichkeit durch seine Kleidung eindeutig als solcher erkennbar sein. Von dieser Bestimmung sind die Ständigen Diakone mit Zivilberuf ausgenommen. Als kirchliche Kleidung gelten Oratorianerkragen oder römisches Kollar, in begründeten Ausnahmefällen dunkler Anzug mit Kreuz." (Quelle)

 

ist die Diskussion über die Soutane als Priesterkleidung doch eher theoretischer Natur. Oder?

Ja. Haben wir schon besprochen. Vor drei oder vier Seiten. Verboten ist die Soutane allerdings nicht. Wäre ja noch schöner.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Allerdings muss "Standesdenken" nicht zwingend schlecht oder erniedrigend sein im Sinne von "Wir sind die Obrigkeit, du bist ein Niemand!" So hat sich die katholische Hierarchie auch nie selbst verstanden.

Soll das ein Witz sein?

 

Da ich niemanden lachen höre, wohl eher nicht. Ihr könnt also beruhigt euren Deschner weiterlesen.

 

Wenn Du niemanden lachen hörst kann auch einfach der Witz unterirdisch schlecht gewesen sein.

 

Jedenfalls treibt so ein "aber ich verstehe mich doch gar nicht so"-Promoter bei uns im Moment die Leute aus den Kirchen. Und ein besonderes Exemplar dieser Sorte hatten wir bis vor einigen Jahren auf unserer ehrwürdigen Cathedra Materni. Da brauch ich keinen Deschner, da reicht das reale Leben.

 

 

Glaubst Du allen Ernstes, die prozentualen Austrittszahlen würden jetzt abnehmen?

 

Ich rede von den realen Gesichtern, die man Sonntags in der Kirche sieht. Ich selbst bin heute während der Predigt gegangen weil ich den Kaplan sonst von der Kanzel geholt hätte. Es hätte seine Vorteile, wenn der Zelebrant mit im Wochenbrief stünde.

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Allerdings muss "Standesdenken" nicht zwingend schlecht oder erniedrigend sein im Sinne von "Wir sind die Obrigkeit, du bist ein Niemand!" So hat sich die katholische Hierarchie auch nie selbst verstanden.

Soll das ein Witz sein?

Da ich niemanden lachen höre, wohl eher nicht. Ihr könnt also beruhigt euren Deschner weiterlesen.

 

Wenn Du niemanden lachen hörst kann auch einfach der Witz unterirdisch schlecht gewesen sein.

 

Jedenfalls treibt so ein "aber ich verstehe mich doch gar nicht so"-Promoter bei uns im Moment die Leute aus den Kirchen. Und ein besonderes Exemplar dieser Sorte hatten wir bis vor einigen Jahren auf unserer ehrwürdigen Cathedra Materni. Da brauch ich keinen Deschner, da reicht das reale Leben.

Glaubst Du allen Ernstes, die prozentualen Austrittszahlen würden jetzt abnehmen?

Ich rede von den realen Gesichtern, die man Sonntags in der Kirche sieht. Ich selbst bin heute während der Predigt gegangen weil ich den Kaplan sonst von der Kanzel geholt hätte. Es hätte seine Vorteile, wenn der Zelebrant mit im Wochenbrief stünde.

Bist Du nicht selbst Priester? Oder verwechsle ich dich da? Sorry für die Frage.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Bist Du nicht selbst Priester? Oder verwechsle ich dich da? Sorry für die Frage.

Ich folge eher dem Vorbild Salentins von Isenburg: die Dynastie hatte Vorrang.

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Jedenfalls treibt so ein "aber ich verstehe mich doch gar nicht so"-Promoter bei uns im Moment die Leute aus den Kirchen. Und ein besonderes Exemplar dieser Sorte hatten wir bis vor einigen Jahren auf unserer ehrwürdigen Cathedra Materni. Da brauch ich keinen Deschner, da reicht das reale Leben.

Glaubst Du allen Ernstes, die prozentualen Austrittszahlen würden jetzt abnehmen?

 

Ich rede von den realen Gesichtern, die man Sonntags in der Kirche sieht.

 

Du sprichst also von einem Gefühl, weil Du keine wirklichen Daten dazu hast, nicht wahr?

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Jedenfalls treibt so ein "aber ich verstehe mich doch gar nicht so"-Promoter bei uns im Moment die Leute aus den Kirchen. Und ein besonderes Exemplar dieser Sorte hatten wir bis vor einigen Jahren auf unserer ehrwürdigen Cathedra Materni. Da brauch ich keinen Deschner, da reicht das reale Leben.

Glaubst Du allen Ernstes, die prozentualen Austrittszahlen würden jetzt abnehmen?

 

Ich rede von den realen Gesichtern, die man Sonntags in der Kirche sieht.

 

Du sprichst also von einem Gefühl, weil Du keine wirklichen Daten dazu hast, nicht wahr?

 

Also ich rede mit meinen Gemeindegeschwistern. Und da höre ich durchaus eine gewisse Überdrüssigkeit was diese Klerikalperformances angeht. Es ist eine Frage der Zeit ab wann die Frustration nicht mehr durch das übrige Gemeindeleben aufgefangen werden kann.

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Zuerst wäre festzuhalten, dass, hätte es eine andere historische Entwicklung gegeben, ich heute vielleicht das Tragen von Hawaii-Hemden postulieren und gegen die Soutane wettern würde. Das nur als Vorbemerkung.

 

Du verteidigst also keine Lehre mit Wahrheitsanspruch, sondern einen zufällig gewordenen Zustand. Man nennt das in Fachkreisen Relativismus.

 

 

 


Die Soutane sagt dem Gegenüber im Idealfall nicht "Du bist weniger wert als ich", sondern "Mein Leben steht im Dienste Christi, ich bin für dich da".

 

Im Dienste Christi steht allerdings jedes Leben eines Getauften, und wir sind alle füreinander da, die Soutane ist dann eine Null-Aussage. In deiner Deutung hebt Sie etwas hervor, dass gar kein Unterscheidungsmerkmal ist.

 

 

 


Aber auch zwischen Priester und Gott vermittelt die Soutane. Der weiße Kragen ist das Joch Christi, das der Priester auf sich nimmt. Er gehört nicht mehr sich selbst, sondern Christus. Der schwarze Stoff kann die Abtötung der weltlichen Lüste in Antizipation der himmlischen Genüsse bedeuten. Er steht für den alten Menschen, der sterben muss. Es gibt sicher tausend Betrachtungen berufenerer Leute, die das viel besser erklären können als ich.

 

Das ist eine nette folkloristische Deutung - noch dazu geprägt von dem Ansinnen, Unterscheide da aufzumachen, wo es keine gibt.

 

Das Joch Christi ist bekanntlich besonders leicht und liegt auf allen Christen. Wir alle gehören nicht mehr uns selbst, sondern Christus. Wenn der schwarze Stoff Abtötung der weltlichen Gelüste bedeutete - warum tragen dann Weltpriester in heißen Ländern, Prämos, oCist und Päpste weiß? Ist das rosa Kleid der Steyler Anbetungsschwestern Zeichen ihrer weltbezogenheit? Die 33 Knöpfe sind - wie du schon selbst anmerktest - ein regionales Phänomen.

 

Die Soutane ist eine sehr elegante und elaborierte Weiterentwicklung der Cotte, die Zwischenstufe ist der Talar. Wann zB die Ärmelkugel eingeführt wurde, vermag ich nicht zu sagen. In ihrer Zeit als Talar war sie sicherlich kein Zeichen der Christusnachfolge oder der Demut, sondern ein Standessymbol der Obrigkeit, Pfarrer, Richter, Professoren trugen oder tragen Talar, weil sie die Obrigkeit repräsentieren.

 

Allerdings muss "Standesdenken" nicht zwingend schlecht oder erniedrigend sein im Sinne von "Wir sind die Obrigkeit, du bist ein Niemand!" So hat sich die katholische Hierarchie auch nie selbst verstanden.

Soll das ein Witz sein?


Da ich niemanden lachen höre, wohl eher nicht. Ihr könnt also beruhigt euren Deschner weiterlesen.

Saluti cordiali,
Studiosus.

 

 

Keine Ahnung, ob Deschner etwas dazu sagt (Du scheinst ihn gelesen zu haben, ich nicht), wenn ich Flos Aussage belegen wollte, würde ich zu Mörsdorff greifen. Die Priester als Vollgenossen des Kirchenvolkes, die Laien als Schutzgenossen. Eine treffende und unwiderlegte wie unwidersprochene Deutung der Struktur des CIC/1917.

 

 

 


Das ist sicher richtig. Aber ich denke wir sind uns darin einig, dass das Priestertum eine besondere Form der Chritusnachfolge darstellt und sich eben dadurch von der allgemeinen Nachfolge der Laien unterscheidet.

 

In dieser Formulierung sind wir uns nun gar nicht einig. Priestertum ist eine besondere Form der Christusnachfolge, Ehe ist eine besondere Form der Christusnachfolge, Mann kann Christus als Vater oder als Benediktniner, als Priester oder als Professor, als Arzt oder als Müllmann nachfolgen. Alles besondere Formen der Nachfolge.

 

 

 


Kraft der Vollmacht stellt JPII fest, dass er keine Vollmacht hat - das war die Stelle, bei der ich dann mit Schnappatmung lachend unterm Tisch lag.

 

Da sagt der Papst mal, dass er etwas nicht kann, und dann ist es auch wieder nicht gut. :engel:

 

 

 


Nö, weil ein entsakralisiertes Sozialarbeiter-Priesterbild weder potentielle Priesteramtskandidaten noch Gläubige hinter'm Ofen vorlockt

 

Ein sakralisiertes Opferpriesterbild hingegen lockt? Die Chance auf bevorzugte Behandlung, ehrfürchtiges Verhalten der Laien und Dankbarkeit der Gläubigen dafür, dass der Priester Soutane trägt - das könnte in der Tat die Seminare füllen. Seid man dem Weihepriestertum seine Privilegien nahm, ist es unattraktiv geworden. Könnte stimmen - wäre aber keine gute Aussage über die, die früher die Seminarien füllten-

 

 

 


Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Jungfrau von Orleans hat aber meines Wissens nie Diakonat oder Priesterweihe begehrt.

 

Kennst du die Äbtissinen von Las Huelvas? Ich zitiere Wikipedia:

Die Äbtissin trug teilweise den Titel prelatus und war die Administratorin der königlichen Stiftung in geistlichen und zeitlichen Belangen. Somit war sie Grundherrin über 60 Herrschaften und Ortschaften. Sie erließ litterae dimissoriae, um Männer zur Priesterweihe zuzulassen, bestellte Pfarrer und erteilte die Beicht- und Predigtvollmacht.

Dagegen erhob mehr als ein Bischof von Burgos Beschwerde beim Papst und wurde abgemeiert. Sie täte das zu recht wurde ihm beschieden. Und die Frauen übten genuin episkopale Vollmachten aus!

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Zuerst wäre festzuhalten, dass, hätte es eine andere historische Entwicklung gegeben, ich heute vielleicht das Tragen von Hawaii-Hemden postulieren und gegen die Soutane wettern würde. Das nur als Vorbemerkung.

 

Du verteidigst also keine Lehre mit Wahrheitsanspruch, sondern einen zufällig gewordenen Zustand. Man nennt das in Fachkreisen Relativismus.

Die Soutane sagt dem Gegenüber im Idealfall nicht "Du bist weniger wert als ich", sondern "Mein Leben steht im Dienste Christi, ich bin für dich da".

 

Im Dienste Christi steht allerdings jedes Leben eines Getauften, und wir sind alle füreinander da, die Soutane ist dann eine Null-Aussage. In deiner Deutung hebt Sie etwas hervor, dass gar kein Unterscheidungsmerkmal ist.

Aber auch zwischen Priester und Gott vermittelt die Soutane. Der weiße Kragen ist das Joch Christi, das der Priester auf sich nimmt. Er gehört nicht mehr sich selbst, sondern Christus. Der schwarze Stoff kann die Abtötung der weltlichen Lüste in Antizipation der himmlischen Genüsse bedeuten. Er steht für den alten Menschen, der sterben muss. Es gibt sicher tausend Betrachtungen berufenerer Leute, die das viel besser erklären können als ich.

 

Das ist eine nette folkloristische Deutung - noch dazu geprägt von dem Ansinnen, Unterscheide da aufzumachen, wo es keine gibt.

 

Das Joch Christi ist bekanntlich besonders leicht und liegt auf allen Christen. Wir alle gehören nicht mehr uns selbst, sondern Christus. Wenn der schwarze Stoff Abtötung der weltlichen Gelüste bedeutete - warum tragen dann Weltpriester in heißen Ländern, Prämos, oCist und Päpste weiß? Ist das rosa Kleid der Steyler Anbetungsschwestern Zeichen ihrer weltbezogenheit? Die 33 Knöpfe sind - wie du schon selbst anmerktest - ein regionales Phänomen.

 

Die Soutane ist eine sehr elegante und elaborierte Weiterentwicklung der Cotte, die Zwischenstufe ist der Talar. Wann zB die Ärmelkugel eingeführt wurde, vermag ich nicht zu sagen. In ihrer Zeit als Talar war sie sicherlich kein Zeichen der Christusnachfolge oder der Demut, sondern ein Standessymbol der Obrigkeit, Pfarrer, Richter, Professoren trugen oder tragen Talar, weil sie die Obrigkeit repräsentieren.

 

 

Allerdings muss "Standesdenken" nicht zwingend schlecht oder erniedrigend sein im Sinne von "Wir sind die Obrigkeit, du bist ein Niemand!" So hat sich die katholische Hierarchie auch nie selbst verstanden.

Soll das ein Witz sein?
Da ich niemanden lachen höre, wohl eher nicht. Ihr könnt also beruhigt euren Deschner weiterlesen.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Keine Ahnung, ob Deschner etwas dazu sagt (Du scheinst ihn gelesen zu haben, ich nicht), wenn ich Flos Aussage belegen wollte, würde ich zu Mörsdorff greifen. Die Priester als Vollgenossen des Kirchenvolkes, die Laien als Schutzgenossen. Eine treffende und unwiderlegte wie unwidersprochene Deutung der Struktur des CIC/1917.

Das ist sicher richtig. Aber ich denke wir sind uns darin einig, dass das Priestertum eine besondere Form der Chritusnachfolge darstellt und sich eben dadurch von der allgemeinen Nachfolge der Laien unterscheidet.

 

In dieser Formulierung sind wir uns nun gar nicht einig. Priestertum ist eine besondere Form der Christusnachfolge, Ehe ist eine besondere Form der Christusnachfolge, Mann kann Christus als Vater oder als Benediktniner, als Priester oder als Professor, als Arzt oder als Müllmann nachfolgen. Alles besondere Formen der Nachfolge.

Kraft der Vollmacht stellt JPII fest, dass er keine Vollmacht hat - das war die Stelle, bei der ich dann mit Schnappatmung lachend unterm Tisch lag.

 

Da sagt der Papst mal, dass er etwas nicht kann, und dann ist es auch wieder nicht gut. :engel:

Nö, weil ein entsakralisiertes Sozialarbeiter-Priesterbild weder potentielle Priesteramtskandidaten noch Gläubige hinter'm Ofen vorlockt

 

Ein sakralisiertes Opferpriesterbild hingegen lockt? Die Chance auf bevorzugte Behandlung, ehrfürchtiges Verhalten der Laien und Dankbarkeit der Gläubigen dafür, dass der Priester Soutane trägt - das könnte in der Tat die Seminare füllen. Seid man dem Weihepriestertum seine Privilegien nahm, ist es unattraktiv geworden. Könnte stimmen - wäre aber keine gute Aussage über die, die früher die Seminarien füllten-

Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Jungfrau von Orleans hat aber meines Wissens nie Diakonat oder Priesterweihe begehrt.

 

Kennst du die Äbtissinen von Las Huelvas? Ich zitiere Wikipedia:

Die Äbtissin trug teilweise den Titel prelatus und war die Administratorin der königlichen Stiftung in geistlichen und zeitlichen Belangen. Somit war sie Grundherrin über 60 Herrschaften und Ortschaften. Sie erließ litterae dimissoriae, um Männer zur Priesterweihe zuzulassen, bestellte Pfarrer und erteilte die Beicht- und Predigtvollmacht.

Dagegen erhob mehr als ein Bischof von Burgos Beschwerde beim Papst und wurde abgemeiert. Sie täte das zu recht wurde ihm beschieden. Und die Frauen übten genuin episkopale Vollmachten aus!

 

Ich danke Dir ernsthaft für deine Beiträge. Das ist doch endlich mal was Handfestes, worüber man diskutieren kann.

 

Nur zum "entsakralisierten Priesterbild" noch eine Anmerkung: damit meinte ich nicht, dass Laien vor einem Priester in Soutane den Diener machen sollen. Ich meinte damit eher den Priester mit Stallgeruch, der mehr Sozialarbeiter als Ausspender der göttlichen Geheimnisse ist.

 

Um die Unterscheidung konkret zu machen: Rainer Maria Schießler als Typus "Sozialarbeiter" gegen einen Priester - sagen wir mal - der FSSP. Wobei letzterer voraussichtlich Soutane trägt und die Seminare seiner Gemeinschaft auf zwei Kontinenten gut gefüllt sind (und der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht auf dem Oktoberfest kellnert).

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Ich meinte damit eher den Priester mit Stallgeruch, der mehr Sozialarbeiter als Ausspender der göttlichen Geheimnisse ist.

 

Das göttliche Geheimnis schlechthin ist die Zuwendung des Ewigen zum Menschen. Wenn das in einer Begegnung erfahrbar wird, und sei es noch so wenig, dann ist das schon sehr viel.

 

 

 


Um die Unterscheidung konkret zu machen: .....

 

Was ist an deinem Beispiel konkret? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Schießler und dem Füllstand des Münchener Seminars und dem FSSPX Priester in Soutane und dem Seminar der FSSPX in Argentinien? Wieviele Lebenswege hat Schießler auf dem Oktoberfest positiv beeinflußt und wieviele ein FSSPXler, der sich selbst in der Soutane verwirklicht? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

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Ich meinte damit eher den Priester mit Stallgeruch, der mehr Sozialarbeiter als Ausspender der göttlichen Geheimnisse ist.

 

Das göttliche Geheimnis schlechthin ist die Zuwendung des Ewigen zum Menschen. Wenn das in einer Begegnung erfahrbar wird, und sei es noch so wenig, dann ist das schon sehr viel.

Um die Unterscheidung konkret zu machen: .....

 

Was ist an deinem Beispiel konkret? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Schießler und dem Füllstand des Münchener Seminars und dem FSSPX Priester in Soutane und dem Seminar der FSSPX in Argentinien? Wieviele Lebenswege hat Schießler auf dem Oktoberfest positiv beeinflußt und wieviele ein FSSPXler, der sich selbst in der Soutane verwirklicht? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Dachte mir, dass dieser Fehler gemacht wird. Du hast da ein X reingebaut, wo keins hingehört. FSSP. Petrusbruderschaft. Anerkannt und treu seit 1988, dem Jahr der Bischofsweihen. War das der antitraditionelle Affekt?

 

Wer sich für den praktischen Nutzen der Soutane in der Pastoral interessiert, der sollte mal bei den Patres durchklingeln. Die stehen sicher gerne Rede und Antwort.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Das X ist mir in der Tat unterlaufen -es ändert aber an meiner Aussage nichts. Die FSSP kenne ich gut genug, sind nette Leute dabei.

 

Aber welchen praktischen Nutzen die Soutane hat, wolltest du hier erklären.

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Aber welchen praktischen Nutzen die Soutane hat, wolltest du hier erklären.

Also ich habe diesen Faden nicht gestartet. Ich sehe also keine Bringschuld meinerseits noch weitere Erklärungen zu finden. Es kommt ja ohnehin nicht bzw. falsch an. Meine wichtigsten Punkte habe ich gemacht. Außerdem erschließt es sich mir nicht, warum man Selbstverständliches erklärt müsste. Jetzt können gerne andere übernehmen.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Tja, und als Papa emeritus Benedikt XVI. seinerzeit in Deutschland von einer "Entweltlichung der Kirche" sprach, fielen S. E. Marx vor Schreck doch beinahe kubanische Zigarre und Schweinshaxe aus der Hand.

 

Doch ich stimme der Analyse Benedikts zu. Die Kirche - vor allem in DE aber nicht nur dort - braucht dringendst eine Erneuerung. Und bei den Hirten sollte begonnen werden.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

P.S.: Eine Soutane aus dem mittleren Preissegment ist oftmals billiger als ein guter Anzug mit Hemd und Krawatte. Würde also gut in die Demuts- und Sparagenda unseres jetzigen Heiligen Vaters passen. Bei den großzügigen Beamtensolden der deutschen Priester wäre sogar jeweils eine Soutane für Winter und Sommer drin.

Du redest respektlos über meinen Kardinal? Junger Mann, das Schisma bin NICHT ich!

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Tja, und als Papa emeritus Benedikt XVI. seinerzeit in Deutschland von einer "Entweltlichung der Kirche" sprach, fielen S. E. Marx vor Schreck doch beinahe kubanische Zigarre und Schweinshaxe aus der Hand.

 

Doch ich stimme der Analyse Benedikts zu. Die Kirche - vor allem in DE aber nicht nur dort - braucht dringendst eine Erneuerung. Und bei den Hirten sollte begonnen werden.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

P.S.: Eine Soutane aus dem mittleren Preissegment ist oftmals billiger als ein guter Anzug mit Hemd und Krawatte. Würde also gut in die Demuts- und Sparagenda unseres jetzigen Heiligen Vaters passen. Bei den großzügigen Beamtensolden der deutschen Priester wäre sogar jeweils eine Soutane für Winter und Sommer drin.

Du redest respektlos über meinen Kardinal? Junger Mann, das Schisma bin NICHT ich!
Da hast Du ja im wahrsten Sinne des Wortes das große Los gezogen, junge (?) Frau.

 

Du redest von Respektlosgkeit? Tut mir leid, wenn ich kurz lachen muss. Und auf weitere Einzeiler deinerseits gehe ich nicht mehr ein. Da ist mir meine Zeit zu schade.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Ich meinte damit eher den Priester mit Stallgeruch, der mehr Sozialarbeiter als Ausspender der göttlichen Geheimnisse ist.

 

Das göttliche Geheimnis schlechthin ist die Zuwendung des Ewigen zum Menschen. Wenn das in einer Begegnung erfahrbar wird, und sei es noch so wenig, dann ist das schon sehr viel.

Um die Unterscheidung konkret zu machen: .....

 

Was ist an deinem Beispiel konkret? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Schießler und dem Füllstand des Münchener Seminars und dem FSSPX Priester in Soutane und dem Seminar der FSSPX in Argentinien? Wieviele Lebenswege hat Schießler auf dem Oktoberfest positiv beeinflußt und wieviele ein FSSPXler, der sich selbst in der Soutane verwirklicht? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Dachte mir, dass dieser Fehler gemacht wird. Du hast da ein X reingebaut, wo keins hingehört. FSSP. Petrusbruderschaft. Anerkannt und treu seit 1988, dem Jahr der Bischofsweihen. War das der antitraditionelle Affekt?

 

Wer sich für den praktischen Nutzen der Soutane in der Pastoral interessiert, der sollte mal bei den Patres durchklingeln. Die stehen sicher gerne Rede und Antwort.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Feige weggeduckt
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