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Loretto


sofan

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Die Kirche kann nicht untergehen.

Genau wie Atlanis-West oder die Titanic? :lol:

bearbeitet von rince
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nun,

 

"Jugendbischof Oster provoziert: Die katholischen Verbände verträten eine 'Lightversion des Evangeliums', wirft er ihnen bei ihrer Hauptversammlung vor. Die lassen das nicht auf sich sitzen."

 

https://www.domradio.de/themen/jugend-und-spiritualitaet/2017-05-12/jugendbischof-oster-diskutiert-beim-bund-der-katholischen-Jugend

 

Vielleicht mag er lieber "Fromme" und "Liebliche"?

die Auswahl Möglichkeiten der Bischöfe sind zur Zeit eher begrenzt

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Und apropos BDKJ: Hier hat seinerzeit Exzellenz Dyba gezeigt wie man mit derartigen Auswüchsen umzugehen hat. Zur Nachahmung empfohlen!

 

​Sorry, könntest du das bitte konkreter erklären.

​Ich würde auch gerne verstehen, was den Jugendverbänden ganz konkret vorgeworfen wird - bzw. was sie anders machen sollten.

 

 

nun, was Exzellenz Dyba betrifft: Ganz einfach rumpöbeln, Mittel streichen, Gegen-Organisation gründen .

 

"Dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) drohte er in seiner Diözese mit dem Entzug von Räumen und Zuschüssen, falls sich der kirchliche Nachwuchs nicht strikt seinen Anweisungen unterwerfe. Die Bundesführung des BDKJ, pöbelte Dyba, bestehe aus "linken Grünen und kirchenfeindlichen Ideologen"; "von dieser Mafia" wolle er "die gutwilligen Kräfte in der katholischen Jugend befreien".

 

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13492355.html

 

Zur Nachahmung empfohlen? nuja ...

 

Beim Namen Dyba fällt mir immer eine kleine Bröschüre ein die voe 30 Jahren gelesen habe "Gott sagte Basta" das könnte man auf Mgr Dyba sehr gut anwenden wenn man an sein Sterben denkt

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Sex vor der Ehe, Verhütung, Homosexualität.

Das - man möge meine deutliche Aussage, so sie bei jemandem aneckt, entschuldigen - geht "die Kirche" absolut nichts an. So es einem einzelnen Gläubigen ein Problem zu sein scheint, ist der richtige Ansprechpartner der Priester seiner Wahl, wenn er kein Problem damit hat, dann passt es ja.

 

Ich verlange ja nicht, dass das Lehramt Sex vor der Ehe, Verhütung und gleichgeschlechtliche Beziehungen gutheißt - denn ich verlange nichts unmögliches von Leuten, die nicht zaubern oder hexen können. Aber darüber zu schweigen wäre schon mal ein Anfang.

 

Von wegen "Lehramt und Gewissen": Wenn ich (! - hier geht es nur um mich individuell) davon überzeugt bin, dass das Lehramt seine Kompetenzen sehr weit überschreitet und ich deswegen eine abweichende Meinung dazu habe, dann ist das für mich nicht "sündig" (was das auch immer heißen mag).

bearbeitet von Lothar1962
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Solche bischöflichen Statements sind es am Ende, die das Bild einer komplett auf Sexualität fixierten kirchlichen Lehre prägen. Als ob das die Kernthemen von Jesus gewesen wären. Sex Sex Sex, das ist alles, woran ihr denken könnt :lol: (I want you all to call me Loretto, äh Loretta...)

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Die Kirche kann nicht untergehen.

Genau wie Atlanis-West oder die Titanic? :lol:

 

so lange man Kirche Defibniert als Gemeinschaft der Gläubigen mit Bischöfen und Priestern die den katholischen Glauben predigen kann das schon sein es wird eine der vielen religiösen Kleinstgruppen die man öffentlich nicht bis kaum wahrnimmt

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(I want you all to call me Loretto, äh Loretta...)

Ich muss zugeben, dass sich mir diese Assoziation auch aufgedrängt hat.

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Willkommen im Zeitalter des Flughundes :)

Es dauert. Aber jetzt habe ich es verstanden. Um ehrlich zu sein - ich musste googeln.

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Es geht hierbei (und auch bei Dybas oder Osters Statements) weniger darum, ob denn nun jeder Jugendliche sich auch in allem an die kirchliche Morallehre hält und die Glaubensinhalte vollumfänglich bekennt oder nicht.

 

In diesem Punkt muss ich Lothar1962 teilweise Konzessionen machen: das Verhältnis zur Lehre ist erst einmal eine persönliche Angelegenheit des einzelnen Gläubigen. Die Auseinandersetzung mit dem Glauben und der Moral nimmt die Kirche dem Menschen nicht ab. So kann es denn, nach reiflicher Überlegung und im Einzelfall dazu kommen, dass ein einzelner Mensch gewisse Lehren ablehnt. Das ist insofern in Ordnung als dies seine persönliche Meinung bleibt und er diese nicht öffentlich propagiert. Das sieht auch die Kirche so: de internis ecclesia non iudicat. Über die inneren Einstellungen (forum internum) urteilt die Kirche nicht.

 

Problematisch wird es erst, wie ich bereits zuvor erwähnte, wenn ein öffentlicher Verein, der sich als Organ der katholischen Kirche versteht, irrige Ansichten zur Theologie und Morallehre nicht nur intern teilt, sondern sie nach außen hin (forum externum) öffentlich kundtut und propagiert.

 

In einem derartig gelagerten Fall ist es nicht nur das Recht der jeweiligen kirchlichen Obrigkeit, diese Vereinigungen öffentlich zurecht zu weisen und die tatsächliche Lehre der Kirche darzulegen, sondern seine Pflicht als Hirte.

 

Wenn sich nach Ermahnung keine Besserung einstellt, dann steht es den Vorgesetzten selbstredend frei, Unterstützung durch Geldmittel und Strukturen zu streichen. Nicht mehr und nicht weniger tat Dyba. Und dieses Vorgehen heiße ich gut.

 

Auch wenn es mit Blick auf den Zustand des deutschen Episkopats unglaublich wirkt, so ist es doch die Aufgabe eines Bischofs die Lehre gegen Irrtümer zu schützen und rein zu erhalten. Dies gilt für den Bischof in seiner Diözese ebenso wie für den Papst, der das universale Hirtenamt inne hat.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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@ Studiosus

​Darf sich die Lehre der Kirche ändern? Darf sich die Lehre den Lebensbedingungen der Menschen anpassen (solange sie den roten Faden, der sich durch die Bibel zieht nicht verlässt)?

​Ein Beispiel: ministrierende Mädchen - vor 100 Jahren unmöglich, heute Alltag. Warum dürfen Frauen nun an den Altar? > und so wird es sich auch nicht vermeiden lassen, dass es in 100 Jahren selbstverständlich Priesterinnen gibt. ... Da können sich Oster u. Co noch so dagegen sträuben. Das Gleiche gilt auch für all die anderen strittigen Themen.

​Ich bezweifle aber stark, dass sich Oster durch dieses Vorpreschen bei der BDKJ-Hauptversammlung einen guten Dienst erwiesen hat. Dadurch hat er die Fronten sofort verhärtet. Ein Miteinander ist immer besser als Kampf. Aus Kampf wird schnell Krampf ...

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@sofan

 

Die Frage, ob sich die Lehre der Kirche ändern darf ist fehleleitet. Vielmehr wäre zu fragen, ob sich die Lehre der Kirche ändern kann.

 

Und dazu gibt es nur eine Antwort: Nein, die Lehre der Kirche kann sich nicht verändern. Es herrscht leider, auch in gut unterrichteten Kreisen, die irrige Auffassung vor, der Papst oder ein Konzil wären per Federstrich dazu in der Lage die Lehre zu verändern. So einfach ist das jedoch - Gott sei Dank - nicht.

 

Das hat mehrere Gründe:

 

Zum einen sind Papst und Bischöfe nicht die uneingeschränkten Herren über die Lehre. Sie sind lediglich Hüter und Bewahrer derselben. Die Lehre selbst ist ihrem Zugriff entzogen, sodass Änderungen nicht möglich sind.

 

Die Lehre der Kirche wiederum konstituiert sich aus dem Zeugnis der Heiligen Schrift, der Lehre der Apostel und der Tradition. Daher kann ein Papst damals und heute diesem allgemeinen Glaubensgut, dem depositum fidei, nichts hinzufügen und nichts wegnehmen. Die Offenbarung endete mit dem Tod des letzten Apostels. Alles, was danach unfehlbar gelehrt und definiert wurde, war keine neue Lehre, sondern die Fixierung eines tieferen Glaubensverständnisses in "eodem sensu eademque sententia", im gleichen Sinne und im selben Urteil, wie der Kirchenlehrer Vinzenz von Lerins es beschreibt.

 

Soviel zur Lehre. Dies trifft in geringerem Umfang ebenfalls auch auf Moral und Disziplin zu, wie bereits zuvor darlegt habe. Hier kann es durch die zuständige kirchliche Autorität, die regelmäßig der Papst sein dürfte, in gewissem Rahmen Änderungen geben. Denn selbstredend kann der Papst über disziplinarische Sachverhalte, wie Standeskleidung der Priester oder die Form der eucharistischen Nüchternheit entscheiden. Diese betreffen nur indirekt oder überhaupt nicht die Lehre. Insofern herrscht hier größere Freiheit.

 

Dass Du davon ausgehst, dass es in 100 Jahren "Priesterinnen" geben wird sei Dir unbenommen. Nur solltest Du dieses Urteil auf Grundlage des oben Dargelegten nochmals überdenken. Papst Johannes Paul II. argumentiert in seinem Schreiben Ordinatio Sacerdotalis von 1994 nämlich genau innerhalb dieser Kategorien. Sein Urteil lautet: die Kirche hat von Christus nicht die Vollmacht erhalten, Frauen das Sakrament des ordo zu spenden. Er beruft sich auf die 2000 Jahre alte Tradition. Dieses Dokument ist, auch wenn dies regelmäßig hier bestritten wird, als verbindlich anzusehen (vgl. das Schreiben der Glaubenskongregation durch Kardinal Ratzinger in dieser Sache).

 

Dass Du im Übrigen, im Gegensatz zur Kirche, weibliche Ministranten mit dem Weihesakrament in Zusammenhang bringst, zeigt wie unklug die Zulassung derselben gewesen ist. Ich empfehle Dir daher, Dich eingehender mit der Entstehung der "weiblichen Ministranten" und der diesbezüglichen Dokumente der römischen Kongregationen auseinandersetzen. Diese machten von Anfang an unmissverständlich klar, dass hier kein Bezug zur etwaigen Weihe von Frauen besteht. Die katholische Kirche (ebenso wie die orthodoxen Kirchen) kennen kein Weihepriestertum der Frau. Das dreistufige Weiheamt war stets Männern vorbehalten. Daran wird auch die "Historische Kommission über die Rolle der Diakonisse in der Alten Kirche", die Papst Franziskus eingesetzt hat, nichts ändern (können). Zumindest nicht ohne ein Schisma* zu riskieren.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

*Wobei dieses besagte Schisma meiner Auffassung nach bereits seit mehreren Jahrzehnten unausgesprochen besteht.

bearbeitet von Studiosus
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Und nur um obiges klarzustellen: Hierbei handelt es sich mit Nichten um eine Hardliner-Position. Im Gegenteil. Ich berufe mich ja eindeutig auf Johannes Paul II. und Benedikt XVI. (respektive Kardinal Ratzinger). Zwei Kirchenmänner, die nun nicht gerade in Verdacht stehen übermäßig konservativ oder tradionalistisch gewesen zu sein.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Johannes Paul II. und Benedikt XVI. (respektive Kardinal Ratzinger). Zwei Kirchenmänner, die nun nicht gerade in Verdacht stehen übermäßig konservativ oder tradionalistisch gewesen zu sein.

​Ob diese beiden Kirchenmänner 'übermäßig konservativ oder traditionalistisch' waren oder eben nur konservativ, darüber streiten sich die wohl auch die Geister, ebenso wie über alle anderen strittigen Fragen. Immerhin haben diese beiden Herren (Ratzinger auch bevor er Papst wurde) die Kirche in eine ganz bestimmte Richtung gelenkt. Beide hätten auch die Möglichkeit gehabt, die Kirche mehr in die moderne Zeit zu führen und sie vor allem authentisch zu machen. Denn die großen Skandale der letzten Zeit hätten nicht sein müssen, wenn diese beiden Päpste ihre Schwerpunkte anders gesetzt hätten.

bearbeitet von sofan
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Denn die großen Skandale der letzten Zeit hätten nicht sein müssen, wenn diese beiden Päpste ihre Schwerpunkte anders gesetzt hätten.

Das interessiert mich jetzt aber. Welche Skandale (Plural) waren das denn konkret und was hätten besagte Päpste unternehmen sollen/können, um sie zu verhindern?

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Franciscus non papa

Und nur um obiges klarzustellen: Hierbei handelt es sich mit Nichten um eine Hardliner-Position. Im Gegenteil. Ich berufe mich ja eindeutig auf Johannes Paul II. und Benedikt XVI. (respektive Kardinal Ratzinger). Zwei Kirchenmänner, die nun nicht gerade in Verdacht stehen übermäßig konservativ oder tradionalistisch gewesen zu sein.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

zu JPII sage ich nichts (de mortuis nihil...) aber der war nun wirklich konservativ im schlechtesten Sinn. Ansonsten ist konservativ sein, nichts schlechtes, als Gutes Erkanntes bewahren, ist eine Tugend, wenn es die Glut entfacht und nicht die Asche bewahrt. Der Mensch, der keine Traditionen bewahrt ist ein jämmerliches, im Sturm schwankendes Schilfrohr. Das entbindet nicht davon, mit wachen Augen durch die Welt zu gehen und das Neue, so es gut ist, mit einzubeziehen.

 

Als Musiker fallen mir da natürlich vor allem Bach, Haydn aber auch Bruckner ein. Man darf aber nicht von jedem erwarten, daß er sich mit diesem hohen Anspruch messen lassen kann. JP II war dann allenfalls Valentin Rathgeber, :-P

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Prüfet alles, das Gute bewahret.

 

Darauf läuft es hinaus. Ich denke man darf bei der Entscheidung Johannes Pauls II. in der Frage des Frauenpriestertums gut und gerne von einer Prüfung ausgehen. Die nun eben abschlägig beantwortet wurde. Warum sollte man dies nicht akzeptieren?

 

Und da wir grade bei Vergleichen waren: die Päpste von heute mit denen von damals zu vergleichen wäre in etwa so wie Konstantin den Großen gegen Romulus Augustulus ins Rennen zu schicken.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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@sofan

 

Die Frage, ob sich die Lehre der Kirche ändern darf ist fehleleitet. Vielmehr wäre zu fragen, ob sich die Lehre der Kirche ändern kann.

 

Und dazu gibt es nur eine Antwort: Nein, die Lehre der Kirche kann sich nicht verändern. Es herrscht leider, auch in gut unterrichteten Kreisen, die irrige Auffassung vor, der Papst oder ein Konzil wären per Federstrich dazu in der Lage die Lehre zu verändern. So einfach ist das jedoch - Gott sei Dank - nicht.

 

Das hat mehrere Gründe:

 

Zum einen sind Papst und Bischöfe nicht die uneingeschränkten Herren über die Lehre. Sie sind lediglich Hüter und Bewahrer derselben. Die Lehre selbst ist ihrem Zugriff entzogen, sodass Änderungen nicht möglich sind.

 

Die Lehre der Kirche wiederum konstituiert sich aus dem Zeugnis der Heiligen Schrift, der Lehre der Apostel und der Tradition. Daher kann ein Papst damals und heute diesem allgemeinen Glaubensgut, dem depositum fidei, nichts hinzufügen und nichts wegnehmen. Die Offenbarung endete mit dem Tod des letzten Apostels. Alles, was danach unfehlbar gelehrt und definiert wurde, war keine neue Lehre, sondern die Fixierung eines tieferen Glaubensverständnisses in "eodem sensu eademque sententia", im gleichen Sinne und im selben Urteil, wie der Kirchenlehrer Vinzenz von Lerins es beschreibt.

 

Soviel zur Lehre. Dies trifft in geringerem Umfang ebenfalls auch auf Moral und Disziplin zu, wie bereits zuvor darlegt habe. Hier kann es durch die zuständige kirchliche Autorität, die regelmäßig der Papst sein dürfte, in gewissem Rahmen Änderungen geben. Denn selbstredend kann der Papst über disziplinarische Sachverhalte, wie Standeskleidung der Priester oder die Form der eucharistischen Nüchternheit entscheiden. Diese betreffen nur indirekt oder überhaupt nicht die Lehre. Insofern herrscht hier größere Freiheit.

 

Dass Du davon ausgehst, dass es in 100 Jahren "Priesterinnen" geben wird sei Dir unbenommen. Nur solltest Du dieses Urteil auf Grundlage des oben Dargelegten nochmals überdenken. Papst Johannes Paul II. argumentiert in seinem Schreiben Ordinatio Sacerdotalis von 1994 nämlich genau innerhalb dieser Kategorien. Sein Urteil lautet: die Kirche hat von Christus nicht die Vollmacht erhalten, Frauen das Sakrament des ordo zu spenden. Er beruft sich auf die 2000 Jahre alte Tradition. Dieses Dokument ist, auch wenn dies regelmäßig hier bestritten wird, als verbindlich anzusehen (vgl. das Schreiben der Glaubenskongregation durch Kardinal Ratzinger in dieser Sache).

 

Dass Du im Übrigen, im Gegensatz zur Kirche, weibliche Ministranten mit dem Weihesakrament in Zusammenhang bringst, zeigt wie unklug die Zulassung derselben gewesen ist. Ich empfehle Dir daher, Dich eingehender mit der Entstehung der "weiblichen Ministranten" und der diesbezüglichen Dokumente der römischen Kongregationen auseinandersetzen. Diese machten von Anfang an unmissverständlich klar, dass hier kein Bezug zur etwaigen Weihe von Frauen besteht. Die katholische Kirche (ebenso wie die orthodoxen Kirchen) kennen kein Weihepriestertum der Frau. Das dreistufige Weiheamt war stets Männern vorbehalten. Daran wird auch die "Historische Kommission über die Rolle der Diakonisse in der Alten Kirche", die Papst Franziskus eingesetzt hat, nichts ändern (können). Zumindest nicht ohne ein Schisma* zu riskieren.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

*Wobei dieses besagte Schisma meiner Auffassung nach bereits seit mehreren Jahrzehnten unausgesprochen besteht.

ein unausgesprochenes Schisma gibt es schlicht nicht daß sind Floskeln nicht mehr ohne jeden Bezug zur Tradition und Lehre der Kirche

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Darauf läuft es hinaus. Ich denke man darf bei der Entscheidung Johannes Pauls II. in der Frage des Frauenpriestertums gut und gerne von einer Prüfung ausgehen. Die nun eben abschlägig beantwortet wurde. Warum sollte man dies nicht akzeptieren?

 

Johannes Paul II, referiert in Ordinatio sacerdotalis im wesentlichen die Erklärung der Glaubenskongregation Inter insigniores von 1976 und legt dar, warum nach seiner Ansicht er keine Vollmacht habe, Frauen zu ordinieren. Er trifft hier keine Entscheidung, er stellt lediglich fest, dass es so sei. (Den Versuch der Glaubenskongregation, dass nun für unfehlbar zu erklären, kann man bedarfsweise getrost als Beweis der Fehlbarkeit derselben verbuchen.) Beide Dokumente prüfen durchaus gründlich, welche Argumente es denn geben könnte, die für eine Zulassung der Frauenordination sprechen.

 

Diese Argumente sind allerdings mittlerweile allesamt derart gründlich auf der Sachebene widerlegt, das von einer irrtumsfreien Lehre nicht ernsthaft gesprochen werden kann, wenn ich den Anspruch des vernunftgemäßen Glaubens nicht aufgeben möchte.

 

Interssanterweise habe weder Paul VI. noch Johannes Paul II. die "Trumpfkarte" der Christusförmigkeit des Priesters ins Spiel gebracht. Auch legen beide dar, dass von einer Unterordnung der Frau (das Argument des Hl. Thomas) keine Rede sein könne. [Das von einem Theologen ernsthaft geführte Argument, dass es das Y-Chromsom sei, das den Mann besonders weihegeeignet mache, hat es zum Glück erst Recht nicht in ernsthafte Dokumente geschafft.]

 

Deswegen - und weil die letzten Themen, die zuletzt mit ähnlicher Feierlichkeit festgezurrt werden sollten (Unvereinbarkeit der historisch-kritischen Exegese mit der katholischen Lehre, Unmöglichkeit des theologischen Ausdrucks in anderen Sprachen als Latein, Geneis als Bericht etc.) - gehe ich schlicht davon, aus, dass eines nicht zu fernen Tages die römische Kirche ihrer Tradition der Hochschätzung der Frau und besonderen Verehrung Mariens, die den Leib Christi in die Welt gebracht habe, die Ordination von Frauen wieder aufnehmen wird. Das ist schlicht eine Prognose.

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die Ordination von Frauen wieder aufnehmen wird.

Inwiefern "wieder aufnehmen"? Insinuierst Du, dass die Kirche schon einmal zu einem früheren Punkt in der Kirchengeschichte Frauen zu Priestern geweiht hätte?

 

Zu den anderen Punkten gibt es meinerseits nichts hinzuzufügen. Diese Diskussion haben wir bereits, wenn mich nicht alles täuscht, schon wortwörtlich irgendwo hier im Forum geführt.

 

Deshalb wiederhole ich mich zwangsläufig, wenn ich sage, dass Hubert Wolf keine normative lehramtliche Größe der katholischen Kirche ist.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Insinuierst Du, dass die Kirche schon einmal zu einem früheren Punkt in der Kirchengeschichte Frauen zu Priestern geweiht hätte?

 

Weihe ist nicht gleich Priesterweihe.

 

Und Wolf ist sicher keine lehramtliche Größe, aber seine Belege sind kaum widerlegbar. Und darum geht es hier (es sei denn, du vertrittst die These, dass Glaube und Vernunft einander auschlössen).

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(es sei denn, du vertrittst die These, dass Glaube und Vernunft einander auschlössen).

Nein, das sicher nicht.

 

Ich vertrete nur die "These", dass die Kirche in ihren Entscheidungen an die Tradition und nicht an die (wenn auch noch so unwiderlegbaren*) Forschungsergebnisse eines Historikers gebunden ist.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

*Für unwiderlegbar halte ich zunächst einmal überhaupt nichts (außer die Dogmen). Da hat die Geschichte einfach schon zu oft gezeigt, dass manches Unwiderlegbare doch nur zeitgebundener Irrglaube war.

bearbeitet von Studiosus
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Ich vertrete nur die "These", dass die Kirche in ihren Entscheidungen an die Tradition und nicht an die (wenn auch noch so unwiderlegbaren*) Forschungsergebnisse eines Historikers gebunden ist.

Wenn, dann ist die Kirche an die Weisungen Jesu gebunden (und selbst einzelne Sätze der Bibel können aufgrund der Entstehungsgeschichte der Bibel nicht als Nonplusultra gesehen werden). Also dürfte es sehr schwer sein einen Grund zu finden, dass frühere Entscheidungen nicht geändert werden könnten.
So viel ich weiß, hat Jesus keine Priester/innen geweiht. Das geschah erst lange nach Jesu Tod zum ersten Mal. Warum sollte es dann also keine weiblichen Priester geben? :a050:

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Nun ist die Tradition nicht so ungebrochen oder unverändert wie sich mancher das vorstellt. Anhand der Hexenverfolgung hatte ich das einem von mir sträflich vernachlässigten Thread geschildert. Wo der Weg ging von "Hexe? Blödsinn! Aberglaube!" über "Hexe? Brennt sie!" zu "Ouh Mann, waren wir doof!"

Die einzig wirklich ungebrochene Tradition, in der Kirche, ist das Wege, die sich als Irrtum erwiesen haben, geändert wurden oder nicht mehr verfolgt wurden. Und die Frage welcher Weg Irrtum ist wurde auch immer von Menschen die ganz Kind ihrer Zeit waren beantwortet.

bearbeitet von Frank
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Frank, deinen Thread in allen Ehren. Nur lassen sich beide Sachverhalte nicht miteinander vergleichen.

 

Ich spreche von dogmatischen Lehren und dem depositum fidei. Diese können nicht geändert werden. Der Hexenwahn hat damit nichts zu tun.

 

Sofan, die Lehre der Kirche allein auf das Zeugnis der Heiligen Schrift herunterzubrechen geht nicht an. Das mag bei Protestanten funktionieren. Die katholische Kirche sieht dies seit jeher anders.

 

Auf welche Weise Schrift und Tradition einander ergänzen legt das Erste Vatikanum mit Bezug auf das Tridentinum in Dei Filius dar:

 

13 Diese übernatürliche Offenbarung nun ist nach dem Glauben der allgemeinen Kirche, wie ihn das Trienter Konzil dargelegt hat, in den Büchern der Schrift und in ungeschriebenen Überlieferungen enthalten. Die letztern haben die Apostel aus Christi eigenem Mund vernommen oder sie wurden den Aposteln vom Heiligen Geist eingegeben und dann von ihnen gleichsam von Hand zu Hand weitergegeben; und so sind sie bis auf uns gekommen (Trienter Konzil IV, Decr. de Can. Script.)

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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