Milo Geschrieben 10. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2017 Hallo zusammen, ich habe vor kurzem bei einem Kneipenbesuch einen katholischen Priester kennenglernt. Dieser hat mir erzählt, das er fast 10 Jahre lang aus der katholischen Kirche ausgetreten war. Dann hat er sich berufen gefühlt und durfte nach dem Wiedereintritt als spätberufener die Ausbildung angetretten. Ich muss zugeben, dass ich da keine Erfahrung habe, aber ich dachte immer die Kirche wäre bei Berufenen relativ streng in der Auswahl (nicht das es mich stört, oder ich auch nur das Recht hätte mich daran zu stören) Als ich mich verwundert gezeigt habe meinte er, er kenne auch Diakone, mit ähnlichem Lebensverlauf. Mich würde mal interssieren, ob Ihr von solchen Verläufen schonmal gehört habt. Momentan frage ich mich, ob hier nicht sogar ein höheres Potential vorliegt, da er eine sehr bewusste Entscheidung für seine Kirche und sein Amt getroffen hat. Wie gesagt, mich würde interresieren, ob Ihr schonmal von solchen Lebensverläufen gehört habt und wie Ihr das betrachtet. Danke im Voraus Milo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 10. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2017 Momentan frage ich mich, ob hier nicht sogar ein höheres Potential vorliegt, da er eine sehr bewusste Entscheidung für seine Kirche und sein Amt getroffen hat. Das ist eine plausible Überlegung. Im Einzelfall entscheidet der Ortsbischof, wen er ins Seminar schickt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Mir kommt so ein Lebenslauf letztlich gefestigter vor als einer, der sich seit dem Kindergarten schon direkt auf das Priesteramt zubewegt hat. ersterer ist nämlich glaubensmäßig erwachsen, letzterer wird es vieleicht auch einmal, und dann mag das ein böses Erwachen sein, wenn er Priester ist (in diesem Posting steckt einige eigene Lebenserfahrung drin) Werner 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Mich würde mal interssieren, ob Ihr von solchen Verläufen schonmal gehört habt. ja. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Mich würde mal interssieren, ob Ihr von solchen Verläufen schonmal gehört habt. Ja. Und ich weiss nicht, was daran so erstaunlich sein soll. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mat Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 (bearbeitet) Warum soll es auch nicht funktionieren, wenn jemand nicht den geraden Weg geht. Ich habe aber im Moment eher den Eindruck, dass aufgrund des extremen Fachkräftemangels für den Beruf des katholischen Priesters allerlei mehr oder weniger schräge Vögel rekrutiert werden, um überhaupt noch jemanden zum Weihen zu gewinnen. Nicht jeder schräge Weg ist ein Hindernis, aber auch nicht per se eine Empfehlung. bearbeitet 11. Juli 2017 von Mat 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 (bearbeitet) allerlei mehr oder weniger schräge Vögel rekrutiert werden Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart hat vor 3 Tagen 3 Priester, im März 6 Priesteramtskandidaten zu Diakonen geweiht. Darunter, wie immer, einige Spätberufene mit teils ganz interessanten Biographien. Nicht jeder davon dürfte meiner Kragenweite entsprechen, aber als mehr oder weniger "schrägen Vogel" würde ich jetzt keinen davon einschätzen. Vor 20 Jahren mal ist mir ein frisch geweihter Diakon begegnet, bei dem ich tatsächlich "was für'n schräger Vogel ist das denn" dachte. Bis zur Priesterweihe hat er's noch geschafft, im ersten Vikarsjahr ist er dann "ausgestiegen". Vergangenes Jahr bin ich ihm zufällig begegnet: er ist inzwischen Sozialpädagoge und scheint mir jetzt noch schräger zu sein ... bearbeitet 11. Juli 2017 von Julius Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 ich dachte immer die Kirche wäre bei Berufenen relativ streng in der Auswahl das ist richtig. wenn Du zum Priester berufen werden möchtest in der röm.-kath. Konfession, darfst Du keine Frau haben. das ist wichtig. sonst geht gar nix, da. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 (bearbeitet) Die Auswahl ist streng (oder sollte es sein). Aus gutem Grunde. Was hier komischerweise noch keiner thematisiert hat: der Mann war 10 Jahre lang aus der Kirche ausgetreten. Ich gehe davon aus, dass der Threaderöffner tatsächlich ausgetreten und nicht "kirchenfern" meint. Das ist doch recht verwunderlich. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 11. Juli 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Die Auswahl ist streng (oder sollte es sein). Aus gutem Grunde. Was hier komischerweise noch keiner thematisiert hat: der Mann war 10 Jahre lang aus der Kirche ausgetreten. Ich gehe davon aus, dass der Threaderöffner tatsächlich ausgetreten und nicht "kirchenfern" meint. Das ist doch recht verwunderlich. Saluti cordiali, Studiosus. Was ist daran verwunderlich? "Gott beruft nicht die qualifizierten, er qualifiziert die berufenen" Sagt ein Kaplan in meiner Jugendzeit regelmäßig (leider ohne Quellenangabe). Wenn Christus aus dem Christenfresser Saulus einen Paulus machen konnte, dann kann er auch einen aus der Kirche ausgetretenen zurück zur kirche und hin zum Priesteramt führen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 tatsächlich ausgetreten und nicht "kirchenfern" Wo ist denn der qualitative Unterschied, ob einer aus der Kirche austritt oder nur den lieben Gott und den Papst gute Männer sein lässt, aber aus Gewohnheit die Steuer weiter zahlt? Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 (bearbeitet) tatsächlich ausgetreten und nicht "kirchenfern" Wo ist denn der qualitative Unterschied, ob einer aus der Kirche austritt oder nur den lieben Gott und den Papst gute Männer sein lässt, aber aus Gewohnheit die Steuer weiter zahlt? Werner Wenn diese Geschichte, wie ich annehme, in Deutschland stattgefunden hat, dann ist das sehr wohl ein qualitativer Unterschied. Der Austritt aus der Körperschaft öffentlichen Rechts Katholische Kirche (um beispielsweise Kirchensteuer zu sparen) hat in Deutschland die Exkommunikation zur Folge. Die deutsche Bischofskonferenz machte klar, dass der Austritt als Apostasie zu werten ist. Der Ausgetretene hat in der Folge kein Recht, Sakramente zu empfangen. Dieser "deutsche Weg" ist zurecht umstritten. Kirchenfern zu sein hingegen und weiter Teil der Körperschaft öffentlichen Rechts zu bleiben, hat keine Konsequenzen (außer geistlicher Art). Also muss man annehmen, dass dieser Priester vor seinem Wiedereintritt und der Weihe 10 Jahre lang exkommuniziert gewesen ist. Also eine Art linker Piusbruder war. Und das ist schon erstaunlich. Außerdem finde ich es merkwürdig, dass sich jemand, der zehn Jahre lang der Gemeinschaft der Kirche entbehrt hat, sich anschließend zum Dienst als Priester für diese Kirche verpflichtet. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 11. Juli 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 tatsächlich ausgetreten und nicht "kirchenfern"Wo ist denn der qualitative Unterschied, ob einer aus der Kirche austritt oder nur den lieben Gott und den Papst gute Männer sein lässt, aber aus Gewohnheit die Steuer weiter zahlt? Werner Wenn diese Geschichte, wie ich annehme, in Deutschland stattgefunden hat, dann ist das sehr wohl ein qualitativer Unterschied. Der Austritt aus der Körperschaft öffentlichen Rechts Katholische Kirche (um beispielsweise Kirchensteuer zu sparen) hat in Deutschland die Exkommunikation zur Folge. Die deutsche Bischofskonferenz machte klar, dass der Austritt als Apostasie zu werten ist. Der Ausgetretene hat in der Folge kein Recht, Sakramente zu empfangen. Dieser "deutsche Weg" ist zurecht umstritten. Kirchenfern zu sein hingegen und weiter Teil der Körperschaft öffentlichen Rechts zu bleiben, hat keine Konsequenzen (außer geistlicher Art). Also muss man annehmen, dass dieser Priester vor seinem Wiedereintritt und der Weihe 10 Jahre lang exkommuniziert gewesen ist. Also eine Art linker Piusbruder war. Und das ist schon erstaunlich. Saluti cordiali, Studiosus. Naja, diese Art der Exkommunikation liegt ja etwa auf dem Niveau der Exkommunikationsdrohung gegen Erzbischof Friedrich III (von Saarwerden) von Köln, der seine Schulden beim Papst nicht zahlen konnte, mit denen er sich das Amt gekauft hatte. Nach Zahlung ist alles in bester Ordnung, und an der Rechtgläubigkeit hat sowieso niemand gezweifelt, da steht doch einer Weihe nichts mehr im Weg. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 (bearbeitet) tatsächlich ausgetreten und nicht "kirchenfern"Wo ist denn der qualitative Unterschied, ob einer aus der Kirche austritt oder nur den lieben Gott und den Papst gute Männer sein lässt, aber aus Gewohnheit die Steuer weiter zahlt? Werner Wenn diese Geschichte, wie ich annehme, in Deutschland stattgefunden hat, dann ist das sehr wohl ein qualitativer Unterschied. Der Austritt aus der Körperschaft öffentlichen Rechts Katholische Kirche (um beispielsweise Kirchensteuer zu sparen) hat in Deutschland die Exkommunikation zur Folge. Die deutsche Bischofskonferenz machte klar, dass der Austritt als Apostasie zu werten ist. Der Ausgetretene hat in der Folge kein Recht, Sakramente zu empfangen. Dieser "deutsche Weg" ist zurecht umstritten. Kirchenfern zu sein hingegen und weiter Teil der Körperschaft öffentlichen Rechts zu bleiben, hat keine Konsequenzen (außer geistlicher Art). Also muss man annehmen, dass dieser Priester vor seinem Wiedereintritt und der Weihe 10 Jahre lang exkommuniziert gewesen ist. Also eine Art linker Piusbruder war. Und das ist schon erstaunlich. Saluti cordiali, Studiosus. Naja, diese Art der Exkommunikation liegt ja etwa auf dem Niveau der Exkommunikationsdrohung gegen Erzbischof Friedrich III (von Saarwerden) von Köln, der seine Schulden beim Papst nicht zahlen konnte, mit denen er sich das Amt gekauft hatte.Nach Zahlung ist alles in bester Ordnung, und an der Rechtgläubigkeit hat sowieso niemand gezweifelt, da steht doch einer Weihe nichts mehr im Weg. Werner Wie kann jemand rechtgläubig sein, wenn er die Gemeinschaft der Kirche zehn Jahre lang aufkündigt? Dann sind auch die Piusbrüder alle rechtgläubig. Hier scheint mir ein Defekt im sentire cum ecclesia des Priesters vorzuliegen. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 11. Juli 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Außerdem finde ich es merkwürdig, dass sich jemand, der zehn Jahre lang der Gemeinschaft der Kirche entbehrt hat, sich anschließend zum Dienst als Priester für diese Kirche verpflichtet. Ob du das merkwürdig findest, ist ja nicht das entscheidende Kriterium. Bekehrungen nach langem Unglauben gab es doch immer wieder, siehe z.B. Paulus oder Augustinus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 tatsächlich ausgetreten und nicht "kirchenfern"Wo ist denn der qualitative Unterschied, ob einer aus der Kirche austritt oder nur den lieben Gott und den Papst gute Männer sein lässt, aber aus Gewohnheit die Steuer weiter zahlt? Werner Wenn diese Geschichte, wie ich annehme, in Deutschland stattgefunden hat, dann ist das sehr wohl ein qualitativer Unterschied. Der Austritt aus der Körperschaft öffentlichen Rechts Katholische Kirche (um beispielsweise Kirchensteuer zu sparen) hat in Deutschland die Exkommunikation zur Folge. Die deutsche Bischofskonferenz machte klar, dass der Austritt als Apostasie zu werten ist. Der Ausgetretene hat in der Folge kein Recht, Sakramente zu empfangen. Dieser "deutsche Weg" ist zurecht umstritten. Kirchenfern zu sein hingegen und weiter Teil der Körperschaft öffentlichen Rechts zu bleiben, hat keine Konsequenzen (außer geistlicher Art). Also muss man annehmen, dass dieser Priester vor seinem Wiedereintritt und der Weihe 10 Jahre lang exkommuniziert gewesen ist. Also eine Art linker Piusbruder war. Und das ist schon erstaunlich. Saluti cordiali, Studiosus. Naja, diese Art der Exkommunikation liegt ja etwa auf dem Niveau der Exkommunikationsdrohung gegen Erzbischof Friedrich III (von Saarwerden) von Köln, der seine Schulden beim Papst nicht zahlen konnte, mit denen er sich das Amt gekauft hatte.Nach Zahlung ist alles in bester Ordnung, und an der Rechtgläubigkeit hat sowieso niemand gezweifelt, da steht doch einer Weihe nichts mehr im Weg. Werner Wie kann jemand rechtgläubig sein, wenn er die Gemeinschaft der Kirche zehn Jahre lang aufkündigt? Dann sind auch die Piusbrüder alle rechtgläubig. Hier scheint mir ein Defekt im sentire cum ecclesia des Priesters vorzuliegen. Saluti cordiali, Studiosus. Hat denn schon jemand behauptet, die Piusbrüder seien falschgläubig? Der Vorwurf geht ja Richtug Schisma, nicht Häresie. Und durch den Wiedereinritt ist die Communio ja wieder hergestellt. Was hätte der verlorenen Sohn denn noch tun müssen, außer zurückzukommen? Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 (bearbeitet) Außerdem finde ich es merkwürdig, dass sich jemand, der zehn Jahre lang der Gemeinschaft der Kirche entbehrt hat, sich anschließend zum Dienst als Priester für diese Kirche verpflichtet. Ob du das merkwürdig findest, ist ja nicht das entscheidende Kriterium. Bekehrungen nach langem Unglauben gab es doch immer wieder, siehe z.B. Paulus oder Augustinus. Der Vergleich hinkt. Beide wurden nicht erst in die Kirche hinein getauft, waren dann 10 Jahre lang Apostaten, und kamen danach zurück und wurden Priester. Bei ihnen war es Unglaube ---> Glaube und nicht Glaube ---> Unglaube ---> Glaube. Aber wie dem auch sei. Freut mich für den Priester, dass es geklappt hat. Ich werde zwar nicht in den Genuss seiner Segnungen kommen, aber für andere sicher ein Gewinn. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 11. Juli 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 tatsächlich ausgetreten und nicht "kirchenfern"Wo ist denn der qualitative Unterschied, ob einer aus der Kirche austritt oder nur den lieben Gott und den Papst gute Männer sein lässt, aber aus Gewohnheit die Steuer weiter zahlt? Werner Wenn diese Geschichte, wie ich annehme, in Deutschland stattgefunden hat, dann ist das sehr wohl ein qualitativer Unterschied. Der Austritt aus der Körperschaft öffentlichen Rechts Katholische Kirche (um beispielsweise Kirchensteuer zu sparen) hat in Deutschland die Exkommunikation zur Folge. Die deutsche Bischofskonferenz machte klar, dass der Austritt als Apostasie zu werten ist. Der Ausgetretene hat in der Folge kein Recht, Sakramente zu empfangen. Dieser "deutsche Weg" ist zurecht umstritten. Kirchenfern zu sein hingegen und weiter Teil der Körperschaft öffentlichen Rechts zu bleiben, hat keine Konsequenzen (außer geistlicher Art). Also muss man annehmen, dass dieser Priester vor seinem Wiedereintritt und der Weihe 10 Jahre lang exkommuniziert gewesen ist. Also eine Art linker Piusbruder war. Und das ist schon erstaunlich. Saluti cordiali, Studiosus. Naja, diese Art der Exkommunikation liegt ja etwa auf dem Niveau der Exkommunikationsdrohung gegen Erzbischof Friedrich III (von Saarwerden) von Köln, der seine Schulden beim Papst nicht zahlen konnte, mit denen er sich das Amt gekauft hatte.Nach Zahlung ist alles in bester Ordnung, und an der Rechtgläubigkeit hat sowieso niemand gezweifelt, da steht doch einer Weihe nichts mehr im Weg. Werner Wie kann jemand rechtgläubig sein, wenn er die Gemeinschaft der Kirche zehn Jahre lang aufkündigt? Dann sind auch die Piusbrüder alle rechtgläubig. Hier scheint mir ein Defekt im sentire cum ecclesia des Priesters vorzuliegen. Saluti cordiali, Studiosus. Die Piusbrüder sind, solange sie in der Trennung von Rom verharren, sicher nicht in vollem Sinn rechtgläubig. Aber jeder Mensch kann sich ändern, zum Guten oder leider auch zum Schlechten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Außerdem finde ich es merkwürdig, dass sich jemand, der zehn Jahre lang der Gemeinschaft der Kirche entbehrt hat, sich anschließend zum Dienst als Priester für diese Kirche verpflichtet. Ob du das merkwürdig findest, ist ja nicht das entscheidende Kriterium. Bekehrungen nach langem Unglauben gab es doch immer wieder, siehe z.B. Paulus oder Augustinus. Der Vergleich hinkt. Beide wurden nicht erst in die Kirche hinein getauft, waren dann 10 Jahre lang Apostaten, und kamen danach zurück und wurden Priester. Bei ihnen war es Unglaube ---> Glaube und nicht Glaube ---> Unglaube ---> Glaube. Saluti cordiali, Studiosus. Wenn am Ende der Glaube steht, spricht doch nichts gegen die Priesterweihe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Da vertrete ich eine andere Ansicht. Aber es ging ja nicht um die Piusbrüder per se. Die sollten nur als kleine Polemik dienen. Saluti cordiali, Studiosus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 (bearbeitet) Außerdem finde ich es merkwürdig, dass sich jemand, der zehn Jahre lang der Gemeinschaft der Kirche entbehrt hat, sich anschließend zum Dienst als Priester für diese Kirche verpflichtet. Ob du das merkwürdig findest, ist ja nicht das entscheidende Kriterium. Bekehrungen nach langem Unglauben gab es doch immer wieder, siehe z.B. Paulus oder Augustinus. Der Vergleich hinkt. Beide wurden nicht erst in die Kirche hinein getauft, waren dann 10 Jahre lang Apostaten, und kamen danach zurück und wurden Priester. Bei ihnen war es Unglaube ---> Glaube und nicht Glaube ---> Unglaube ---> Glaube. Saluti cordiali, Studiosus. Wenn am Ende der Glaube steht, spricht doch nichts gegen die Priesterweihe. Welches Ende? Noch lebt der Mann. Wer sagt, dass er es sich nicht nochmal anders überlegt und den Glauben wieder fahren lässt? Eine entsprechende Vorgeschichte hat er ja. Ich hätte einen solchen Kandidaten nicht zur Weihe zugelassen. Aber glücklicherweise hab ich das nicht zu entscheiden. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 11. Juli 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Wer sagt, dass er es sich nicht nochmal anders überlegt und den Glauben wieder fahren lässt? Das kommt auch bei Priestern vor, die von klein auf gläubig waren. - Ich würde halt auf die konkrete Entscheidung des Bischofs vertrauen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rosario Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Außerdem finde ich es merkwürdig, dass sich jemand, der zehn Jahre lang der Gemeinschaft der Kirche entbehrt hat, sich anschließend zum Dienst als Priester für diese Kirche verpflichtet. Ob du das merkwürdig findest, ist ja nicht das entscheidende Kriterium. Bekehrungen nach langem Unglauben gab es doch immer wieder, siehe z.B. Paulus oder Augustinus. Der Vergleich hinkt. Beide wurden nicht erst in die Kirche hinein getauft, waren dann 10 Jahre lang Apostaten, und kamen danach zurück und wurden Priester. Bei ihnen war es Unglaube ---> Glaube und nicht Glaube ---> Unglaube ---> Glaube. Saluti cordiali, Studiosus. Wenn am Ende der Glaube steht, spricht doch nichts gegen die Priesterweihe. Welches Ende? Noch lebt der Mann. Wer sagt, dass er es sich nicht nochmal anders überlegt und den Glauben wieder fahren lässt? Eine entsprechende Vorgeschichte hat er ja. Ich hätte einen solchen Kandidaten nicht zur Weihe zugelassen. Aber glücklicherweise hab ich das nicht zu entscheiden. Saluti cordiali, Studiosus. Solche Erwägungen entsprechen doch ganz und gar nicht der christlichen Lehre von der Umkehr. Natürlich kann jeder, egal was er vorher für ein Leben geführt hat, zum Priester geweiht werden, wenn der Bischof ihn für passend hält. Im Gefolge des Apostels Paulus fallen mir da eine Reihe von Heiligen ein, die einen solchen Weg gegangen sind. 10 Jahre aus der Kirche ausgetreten zu sein, ist da gar nichts dagegen ... Wenn die "Vorgeschiche" entscheidend wäre, müsstest du konsequenterweise die Berufung des Apostels Matthäus/Levi genauso ablehnen wie die Stellung der heiligen Maria Magdalena. "Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken.", sagt Jesus (nicht ganz ohne Augenzwinkern, wie ich meine). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Außerdem finde ich es merkwürdig, dass sich jemand, der zehn Jahre lang der Gemeinschaft der Kirche entbehrt hat, sich anschließend zum Dienst als Priester für diese Kirche verpflichtet. Ob du das merkwürdig findest, ist ja nicht das entscheidende Kriterium. Bekehrungen nach langem Unglauben gab es doch immer wieder, siehe z.B. Paulus oder Augustinus. Der Vergleich hinkt. Beide wurden nicht erst in die Kirche hinein getauft, waren dann 10 Jahre lang Apostaten, und kamen danach zurück und wurden Priester. Bei ihnen war es Unglaube ---> Glaube und nicht Glaube ---> Unglaube ---> Glaube. Saluti cordiali, Studiosus. Wenn am Ende der Glaube steht, spricht doch nichts gegen die Priesterweihe. Welches Ende? Noch lebt der Mann. Wer sagt, dass er es sich nicht nochmal anders überlegt und den Glauben wieder fahren lässt? Eine entsprechende Vorgeschichte hat er ja. Ich hätte einen solchen Kandidaten nicht zur Weihe zugelassen. Aber glücklicherweise hab ich das nicht zu entscheiden. Saluti cordiali, Studiosus. Solche Erwägungen entsprechen doch ganz und gar nicht der christlichen Lehre von der Umkehr. Natürlich kann jeder, egal was er vorher für ein Leben geführt hat, zum Priester geweiht werden, wenn der Bischof ihn für passend hält. Im Gefolge des Apostels Paulus fallen mir da eine Reihe von Heiligen ein, die einen solchen Weg gegangen sind. 10 Jahre aus der Kirche ausgetreten zu sein, ist da gar nichts dagegen ... Wenn die "Vorgeschiche" entscheidend wäre, müsstest du konsequenterweise die Berufung des Apostels Matthäus/Levi genauso ablehnen wie die Stellung der heiligen Maria Magdalena. "Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken.", sagt Jesus (nicht ganz ohne Augenzwinkern, wie ich meine). Das bestreite ich nicht. Es ist jederzeit möglich, sich zum katholischen Glauben zu bekehren. Nur halte ich es im Rahmen der Kirchendisziplin in diesem Falle für unklug ein Weiheamt zu übertragen. Saluti cordiali, Studiosus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 11. Juli 2017 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2017 Das Weiheamt verlangt eine makellose Verwaltungsbiographie, klar. Ich hoffe, Du wirst nie etwas zu entscheiden haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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