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Wie geht man in Diskussionen bei der Philosophie mit Wörtern um?


Einsteinchen

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In der Philosophie wird ja viel geredet von Yin-Yang, Dualität und Polarität, Schwarz-Weiß-Denken und etwas weicher von Zwischentönen. Was ist endgültig richtig in der Philosophie? Die Philosophie des C.F.von Weizsäcker von seinen "Uren" (Mehrzahl von Ur), irgend eine binäre Zugangsweise zum Sein. Schwarz-Weiß-Denken wird mir ja bisweilen in meinem Umfeld als Sünde vermittelt. Binäres Denken ist dagegen cool (Leibniz)

Es dreht sich ja fast immer alles um 0 und 1, wobei das niemanden schreckt, ersetzt man aber 0 durch "weiß", und 1 durch "schwarz", hetzt man schon eine Meute von Philosophen auf sich (in meinem Lebensumfeld).

Diskutieren die Menschen um des Diskutierens willen (dass die Fetzen fliegen) oder ist da mehr dahinter?

Wie vermeidet man Leid unter der Annahme, dass wir alle Philosophen sind und wie findet man immer den richtigen Begriff?

Die Wörter sind ja nicht ohne Grund verschieden, auch wenn sie vielleicht dasselbe meinen.

Wie entgeht man bei einer Diskussion einem EOD, einem Plonk, einer Beleidigung, einer Kränkung?

Kann man das lernen?

Zum Beispiel: Wann sagt man Gefühl, und wann Emotion? Oder Wann sagt man Dualität und wann Polarität?

Ich habe das Dauerempfinden, ein falsches Wort, und ist es nur einen Nanometer vom richtigen Begriff entfernt, zieht leidbringende Reaktionen auf sich.

Kurz ich bin wieder einmal auf der Suche nach der endgültigen Leidvermeidung und will dabei nicht auf den Himmel warten.

bearbeitet von Einsteinchen
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Long John Silver

Mach dir nicht so viele Gedanken.

 

Manche Leute reden ueber solche Themen viel, wenn der Tag lang ist, und was bleibt am Ende davon uebrig?

 

Viel Laerm um nichts.

 

Lass sie einfach quatschen.

bearbeitet von Long John Silver
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Diskutieren die Menschen um des Diskutierens willen (dass die Fetzen fliegen) oder ist da mehr dahinter?

 

Philosphie als "Liebe zur Weisheit" ist das Nachdenken des Menschen über Grundfragen des Lebens, Sinn, Wahrheit, Ziel des Lebens. Aber die Philosophie kann auch in die Gefahr eines Gedankenstrudels geraten so dass ein K. Kraus sinngemäß formulierte: Philosophie ist das Bemühen, das leicht Verständliche schwer verständlich, und das schwer Verständliche unverständlich zu machen. Bei manchen Wortwusten von Philosphen könnte man meinen, das sei so. Das scheint einem Hegel auch klar geworden zu sein, der in höherem Alter meinte, vor 20 Jahren hätten seine Philsophie noch er und der Liebe Gott verstanden- nun verstehe sie nur mehr der Liebe Gott.

bearbeitet von Mariamante
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Sicher werden mit verschiedenen Wörter unterscheidbare Erscheinungen (Fakten) bezeichnet.

So müsste es für Dual andere Erscheinungen geben wie für Polar.

 

Wer das mit Vernunft nich will der fühlt die Welt. Das ist nur mittelbar leidvoll, oder Religion.

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Was ist endgültig richtig in der Philosophie?

 

Ich würde behaupten "endgültig richtig" und "Philosophie" sind zwei unvereinbare Gegensätze ;)

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Noch ein Beispiel: Ich habe oben "Diskussionsgegner" geschrieben. Jetzt könnte einer kommen und sagen: "Da sieht man, du diskutierst zu konfrontativ. Das ist ein Diskussionspartner". Dann sage ich halt künftig auch "Diskussionspartner", weil es auf das Wort nicht ankommt, sondern nur auf mein Argument; in obigem Fall: Dass man um Worte nicht streiten soll.

Ein mögliches Missverständnis hier muss ich noch klarstellen. Es kann natürlich vorkommen, dass es überhaupt nicht egal ist, ob ich "Partner" oder "Gegner" sage. Dann zum Beispiel, wenn darüber argumentiert wird, wie kooperativ bzw. kontrovers man sinnvollerweise diskutieren sollte. Dann kommt es darauf an, weil dann eben "Partner" oder "Gegner" unterschiedliche Sachverhalte darstellen, und zwar genau die Sachverhalte, über die diskutiert wird. Das meinte ich mit "eine Beschreibung muss gut genug für das in Frage stehende Problem sein".

 

Das löst vielleicht auch in gewisser Weise Einsteinchens Problemstellung: "Warum sind die Wörter verschieden, auch wenn sie vielleicht dasselbe meinen."

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On 13.7.2017 at 5:19 AM, Einsteinchen said:

In der Philosophie wird ja viel geredet von Yin-Yang, Dualität und Polarität, Schwarz-Weiß-Denken und etwas weicher von Zwischentönen. Was ist endgültig richtig in der Philosophie? Die Philosophie des C.F.von Weizsäcker von seinen "Uren" (Mehrzahl von Ur), irgend eine binäre Zugangsweise zum Sein. Schwarz-Weiß-Denken wird mir ja bisweilen in meinem Umfeld als Sünde vermittelt. Binäres Denken ist dagegen cool (Leibniz)

Es dreht sich ja fast immer alles um 0 und 1, wobei das niemanden schreckt, ersetzt man aber 0 durch "weiß", und 1 durch "schwarz", hetzt man schon eine Meute von Philosophen auf sich (in meinem Lebensumfeld).

 

Man muss Gegensätze und Widersprüche auseinander halten lernen. Die Frage geht hier implizit davon aus, dass es nur Gegensätze gibt. Gegensätze sind Dinge, die einander ergänzen, sowas wie oben und unten, links und rechts, innen und außen, Mann und Frau, Eltern und Kinder.

 

Wenn man aber sagt, Gut und Böse, dann ist das Böse nicht etwas, was das Gute ergänzt, sondern zunichte macht. Leben und Tod. Hier könnte man die Analogie des Loches anwenden. Ein Loch ist nichts Seiendes, aber es ist wirklich, denn schließlich kann ich hinein fallen. Daher kann man nicht etwa sagen, dass das Böse etwas erschaffenes sei. Bezüglich der Wahl kann ich sagen, beim Guten und Bösen entweder links oder rechts. Bezüglich des Seins aber entscheide ich mich für das Leben oder für den Tod. Gut und Böse sind also Widersprüche.

 

Mehr zu dem Thema im Buch:

Romano Guardini: Der Gegensatz. (Ist gewissermaßen eine konstruktive Hegelkritik, in Anerkennung seiner Verdienste.)

Außerdem empfehle ich auch seine Bücher über Ethik.

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Eine kostruktive Kritik gibt es nicht, weil jede Kritik der Sache zu ihrem Recht verhilft. Kritik ist zu allen unsachlichen Bestimmungen diese zu vernichten, also böse.

Das Böse ist das Loch worin die Kritik Unsinn hineinwirft. Dabei versucht die Gnade diesen Schwachsinn zu retten.

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vor 3 Stunden schrieb Jocke:

Kritik ist ganz und gar unchristlich, weil Gnade Kritik vernichtet. Die Gnade ist das Böse der Kritik wie die Gnade das Gesetz vernichtet.

Das ist ganz und gar Blödsinn!

Andere Belehren und zurechtweisen (letzteres, meiner Meinung weniger im Sinne von tadeln, sondern mehr von aufklären - darauf hinweisen was schief läuft und erklären wies besser geht), ist eines der sieben Werke der Barmherzigkeit. Konstruktive Kritik ist sehr christlich

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Dann möchte ich dich jetzt zurechtweisen, denn du bestätigst was ich gesagt habe, weshalb der "Blödsinn"  unmotiviert ist.

Wenn du etwas ohne Tadel durchgehen lässt, dann bist du gnädig.

Die Kritik ist niemals gnädig und zwar in keiner Weise auch nicht ein bischen.

 

Insofern das Christentum gnädig ist, ist es nicht kritisch.

Wer auf Kritik nicht verzichten möchte, der muss auf das Christentum verzichten.

 

Begriffe sind bedeutsam aus sich selbst und nur aus sich. Beiwörter zu Begriffen sind unsinnig, weil einseitig einschränkend, den Begriff selbst einengend.

 

Kritik ist Kritik ist Kritik. konstruktive Kritik gibt es so weinig wie destruktive. Genausowenig wird Gott durch Lebendigkeit göttlicher.

Lebendiger Gott ist ein ebensolcher Unfug. Gott ist Gott ist Gott. Einen lebendigen Gott gibt es nicht.

Begriffe sind stets einfach, sie brauchen keine Aufhübschung.

 

Merke: wenn zu den Begriffen Beiwörter geliefert werden, dann versucht einer zu mogeln.

So könnte konstruktive Kritik, eine gnädige Belehrung sein. Dabei sind Belehrungen niemals gnädig.

Und der lebendige Gott soll sich nur von den anderen Gottheiten abheben, weil er durch ein Adjektiv beatmet wird.

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