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Geschrieben

In den Evangelien findet man nach Heilungswundern immer wieder Jesu Gebot an die Geheilten, weiterzuerzählen, was ihnen geschehen war. Zum Beispiel Mt 9:30. (Um alle Stellen rauszusuchen bin ich jetzt zu faul, aber ich denke ihr wisst auch so, was ich meine.)

Was meint ihr, warum?

Wollte er nicht auf sein Wunderwirken reduziert werden?

Wollte er die Geheilten vor religiöser Verfolgung schützen?

Wollte er insgesamt deeskalierend wirken?

...?

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Geschrieben

(in Deinem Beitrag fehlt vor "weiterzuerzählen" ein "nicht"). Macht nix. Ich hab's trotzdem verstanden.

 

Bei Mt taucht das allerdings nur einmal auf, das "Messiasgeheimnis" ist eher eine Spezialität von Mk.

 

Eine mögliche These:

Selbstverständlich mußte Jesus viele Wunder tun - als Beweis, dass er der Messias ist. Und Wunderheilungen waren sehr wichtig.

 

Als die Evangelien geschrieben wurden, waren die Christen allerdings immer noch sehr in der Minderheit. Wenn die großartigen, vielen Wunderheilungen Jesu allgemein schon zu Lebzeiten bekannt geworden wären, wären alle Juden selbstverständlich Anhänger von Jesus gewesen.

 

 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb theresa???:

In den Evangelien findet man nach Heilungswundern immer wieder Jesu Gebot an die Geheilten, weiterzuerzählen, was ihnen geschehen war. Zum Beispiel Mt 9:30. (Um alle Stellen rauszusuchen bin ich jetzt zu faul, aber ich denke ihr wisst auch so, was ich meine.)

Was meint ihr, warum?

Wollte er nicht auf sein Wunderwirken reduziert werden?

Wollte er die Geheilten vor religiöser Verfolgung schützen?

Wollte er insgesamt deeskalierend wirken?

...?

Ich berausche mich bisweilen an der Vorstellung, mein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, und ein großer Wundertäter zu sein, und zum Beispiel einen Gelähmten zu heilen. Die sogenannten Wundertäter in Amerika tun es mit viel Show. Es gab da einen Film mit Steve Martin, "Der Scheinheilige". Hier erhebt das hässliche Ego sein Riesenhaupt. Die Wunderheiler können Gauner sein und Scharlatane. Das gab es in der messianisch aufgeheizten Zeit Jesu genau so. Im Film "Das Leben des Brian" wird das thematisiert. Jesus wollte sich all dem entziehen, war sich aber bewusst, dass sich an ihm zahlreiche phänomenale Wunder ereigneten. Sein Auftrag zu schweigen kam meiner Meinung nach von seinem Bestreben, sein Ego rein zu halten.

Geschrieben (bearbeitet)

Was die Sache nicht einfacher macht:
 

1. Taucht das nur bei einigen (und nicht allen! Wundern) auf, und mit großem Schwerpunkt wesentlich im Markusevangelium.

2. Taucht die "Geheimhaltungsverpflichtung" nicht nur im Rahmen der Wundererzählungen auf.

 

Und hier noch eine "Lesefrucht" zum Thema, aus dem Artikel: "Was ist das Messiasgeheimnis?"

 

"P.S.: Sollten Sie einmal einen Neutestamentler glücklich und lauthals schreien hören: „Heureka! Ich hab’s!“, könnte es sich vielleicht um die Lösung für das „Messiasgeheimnis“ des Markusevangeliums handeln."

 

http://kunigundekreuzerin.blogspot.de/2016/08/mk-einfuhrung-was-ist-das.html

 

bearbeitet von Petrus
Geschrieben

Ich hab es schon so gehört: Ohne die Auferstehung ist das ganze Evangelium unverständlich. Deswegen irren sich die Jünger im Mk-Evangelium auch dauernd, und aus dem gleichen Grund möchte Jesus nicht, dass die unverstandenen Wunder gleich herausposaunt werden. Der Auftrag der Engel am leeren Grab nach Galiläa zu gehen kann dann bedeuten, dass man das Buch noch mal von vorne liest (wo Jesus in Galiläa auftritt) und alles im Licht der Auferstehung betrachtet (und versteht).

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