Lothar1962 Geschrieben 17. August 2017 Melden Share Geschrieben 17. August 2017 (bearbeitet) Am 16.08.2017 um 15:29 schrieb Gallowglas: ... 1445 ... ... 1854 ... Ich will weder mit der Gesellschaft von 1445 leben, noch mit der Gesellschaft von 1854. Ich will auch nicht mit der Gesellschaft von 1933-45 leben, und das ist noch kürzer her. Ich bin ja immer dafür, irgendwo in den Grundlagen zu kramen. Allerdings sollte man auch die Rezeption nicht vergessen. Es mag ja "auf ewig unveränderliche" Grundsätze geben - manche Konservativen mögen so etwas. Aber wenn diese Grundsätze einfach vergessen werden (so wie das unbedingte Verbot, den Gottesdienst in der Volkssprache zu zelebrieren oder die ebenfalls unveränderliche Vorschrift, dass Juden alberne Hüte zu tragen haben, weil das ja sofort selbstverständlich und eingängig sei, Spadafora hat solche schrägen Dingse mal ausgegraben), dann richten sie keinen Schaden an. Du solltest Dich mal upgraden. Und selbstverständlich ist seit dem Vat2 das Heil auch außerhalb "der Kirche" (vorher nicht). Nur eben nicht zertifiziert. Was ich nicht schlimm finde. Dass das Heil in meiner Kirche ist, brauche ich nicht von der RKK zertifiziert, sondern da reicht mir mein eigener Bischof aus. bearbeitet 17. August 2017 von Lothar1962 war missverständlich 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 17. August 2017 Melden Share Geschrieben 17. August 2017 vor 49 Minuten schrieb Lothar1962: Und selbstverständlich ist seit dem Vat2 das Heil auch außerhalb "der Kirche" (vorher nicht). Nur eben nicht zertifiziert. Das ist eine, vorsichtig ausgedrückt, kuriose Aussage. Aber dieses Forum steckt ja immer voller Überraschungen. Saluti cordiali, Studiosus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 17. August 2017 Melden Share Geschrieben 17. August 2017 vor 5 Stunden schrieb Higgs Boson: Ja, die 'missionierten Juden' findet man auch in den Schriften des neuen Testaments, man nannte sie 'Gottesfürchtige' - das waren die, die sich eher mit dem strikten Monotheismus des Judentums anfreunden konnten. Diesen Menschen macht Paulus als erste NichtUnbedingtJuden sein Jesus-Angebot. Und als Jude das Gesetz kennend, will er ihnen genau diese Hürde nehmen. Und damit beginnt die Erfolgsgeschichte des Christentum. Das ist die Variante, die die Christen erzählen. In Wirklichkeit begann ihre "Erfolgsgeschichte" genau in dem Augenblick, als es ihnen gelang, zum Kaiserkult zu avancieren. Von den Kaisern privilegierte Kulte hatte es zwar auch schon früher gegeben, aber sie waren die ersten, die diese Rolle nicht wieder abgaben, und sich erfolgreich daran machten, alle anderen Kulte zu beseitigen. Hat trotzdem Jahrhunderte gedauert, denn die Heiden hatten nicht wirklich auf ihre Bekehrung gewartet. Das, und nichts anderes, gab ihnen den Machtvorsprung, der ihren Aufstieg ermöglichte. Damit endete auch die Missionstätigkeit der Juden, schlicht, weil es ihnen von den Christen verboten wurde. vor 5 Stunden schrieb Higgs Boson: Nun, wenn mir ein Muslim sagt, 'ich habe Recht, aber Allah kennt Dein Herz und alleine er wird in aller Barmherzigkeit sein Urteil fällen', dann beharrt er zwar auf einem Absolutheitsanspruch, aber nicht auf einem exklusiven Heil. Für dich macht das vielleicht einen Unterschied, für mich bleibt es einfach ein Wahrheits- und Absolutheitsanspruch, unbegründet wie jeder andere auch. Und im Falle des Muslims ist es dann nur noch die Frage, ob er es beim "Recht haben wollen" beläßt, oder ob dem auch Taten folgen, aber das ist ein anderes Thema. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 17. August 2017 Melden Share Geschrieben 17. August 2017 vor einer Stunde schrieb Marcellinus: Für dich macht das vielleicht einen Unterschied, für mich bleibt es einfach ein Wahrheits- und Absolutheitsanspruch, unbegründet wie jeder andere auch. Und im Falle des Muslims ist es dann nur noch die Frage, ob er es beim "Recht haben wollen" beläßt, oder ob dem auch Taten folgen, aber das ist ein anderes Thema. Natürlich folgen Taten. Ich wurde zum Frühstück eingeladen. Und ich bin hingegangen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 17. August 2017 Melden Share Geschrieben 17. August 2017 (bearbeitet) vor 23 Minuten schrieb Higgs Boson: Natürlich folgen Taten. Ich wurde zum Frühstück eingeladen. Und ich bin hingegangen. Ich denke nicht, daß ein Ungläubiger eingeladen worden wäre. P.S.: Es gibt auch Menschen aus islamischen Ländern, für die Religion nicht an erster Stelle steht. Aber da fehlt eben auch der Absolutheitsanspruch. Mit solchen Leuten ist gut frühstücken. bearbeitet 17. August 2017 von Marcellinus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theresa??? Geschrieben 17. August 2017 Melden Share Geschrieben 17. August 2017 Also, ich war vor meinem Umzug regelmäßig bei einer muslimischen Familie zu Gast. Ich weiß nicht, ob Religion für sie nun an erster Stelle stand, denn das ist von außen schwer beurteilbar, aber ich hatte schon den Eindruck, dass es ihnen wichtig war (zum Beispiel hielten sie sich an die Gebetszeiten, den Ramadan, sprachen arabische Tischgebete und die Kinder lernten und lasen regelmäßig den Koran, allerdings durften/sollten die Kinder im Ramadan nicht fasten). Nichtsdestotrotz hatte ich immer das Gefühl, da willkommen zu sein. Das scheint also auch in religiösen Familien möglich zu sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Studiosus Geschrieben 17. August 2017 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 17. August 2017 (bearbeitet) Um auch mal mein Schippchen OT - das gerne überscrollt werden kann - in diesem Thread abzuladen: Ich persönlich, der ich hier ja merkwürdigerweise als "Hardliner" gelte, habe die besten und einprägsamsten Erfahrungen im Bereich des Zwischenmenschlichen gerade nicht mit Christen gemacht. Sondern mit Personen aus unterschiedlichsten Milieus und Glaubensrichtungen. Ja, auch Atheisten waren darunter mit denen ich menschlich sehr gut auskam. Man muss ja nicht ständig über Religion reden. Mit Katholiken, insbesondere jenen aus "Tradihausen" und Ultraliberalen, habe ich hingegen einige zwiespältige Erfahrungen sammeln dürfen. Diese bildeten von "Nicht von dieser Welt" oder "Sektierer" bis "Pfarrer mit Kebsweib" und "Jesus-Freak" das ganze kirchliche Spektrum ab. Lange Rede, kurzer Sinn: Unangenehme Gestalten gibt es überall. Damit wird man zwangsläufig leben müssen. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 17. August 2017 von Studiosus 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 17. August 2017 Melden Share Geschrieben 17. August 2017 vor 12 Stunden schrieb nannyogg57: Die RKK ist nicht von ihrem Anspruch runtergegangen, dass ihre Lehre (die veränderlich ist usw.), sagen wir, am meisten an der Wahrheit dran ist. vor 11 Stunden schrieb Studiosus: Diese Bemerkung steht so ganz unscheinbar zwischen den verschiedenen Textblöcken, ist allerdings mit das Schlimmste, was hier bisher geschrieben wurde. Saluti cordiali, Studiosus. Wenn das das schlimmste ist, dann ist ja alles in bester Ordnung [Ok, es gibt Leute, die wollen, daß die Lehre beim Konzil von Trient stehen bleibt. Fragt sich nur, was die Päpste seitdem rumgeblubbert haben.] (Erstens: Die Lehren der katholischen Kirche werden beständig weiterentwickelt. U.a. an den theologischen Fakultäten, die sind nämlich auch dafür da. Aber auch mit jedem Lehrschreiben eines Bischofs - und sei es der von Rom. Zweitens: Neben den unveränderlichen Grundlagen, vom Glaubensbekenntnis bis zu den Dogmen, gibt es noch vieles andere, was die katholische Kirche so im Laufe der Zeit lehrt(e). Und das ist prinzipiell sowohl erweiterbar als auch revidierbar. Selbstverständlich dürfen wir manches besser wissen als unsere Vorfahren. Und müssen nicht an ihren Irrwegen festhalten. Und dürfen, unter geänderten Rahmenbedingungen, manche Dinge neu betrachten und die kirchlichen Lehren daran anpassen. ) 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 17. August 2017 Melden Share Geschrieben 17. August 2017 (bearbeitet) vor 24 Minuten schrieb Moriz: Neben den unveränderlichen Grundlagen, vom Glaubensbekenntnis bis zu den Dogmen, gibt es noch vieles andere, was die katholische Kirche so im Laufe der Zeit lehrt(e). Auf diese Weise ausgedrückt ergibt sich für mich auch kein Anlass zur Kritik. Wenn allerdings nur von "der Lehre" die Rede ist, die veränderbar sei, dann weiß ich nicht, was der Schreiber hierunter versteht. Damit kann nämlich prinzipiell von Dogma bis Enzyklika alles gemeint sein. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 17. August 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 17. August 2017 Melden Share Geschrieben 17. August 2017 (bearbeitet) vor 24 Minuten schrieb Moriz: [Ok, es gibt Leute, die wollen, daß die Lehre beim Konzil von Trient stehen bleibt. Fragt sich nur, was die Päpste seitdem rumgeblubbert haben.] Ja, diese selektive Wahrnehmung ist leider an beiden Extrema des kirchenpolitischen Spektrums anzutreffen. Am besten hält man es katholisch: also vom Apostelkonzil bis in unsere Tage hinein. Damit schützt man sich davor weder Trient noch Vaticanum II zum Superdogma zu erklären und kann zugleich aus dem Schatz von zwei Jahrtausenden schöpfen. Denn sowohl vor als auch nach Trient hat die Kirche gelehrt. Ebenso vor und nach Vaticanum II. Das zu ignorieren ist töricht. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 17. August 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 18. August 2017 Melden Share Geschrieben 18. August 2017 vor 18 Stunden schrieb Marcellinus: Ich denke nicht, daß ein Ungläubiger eingeladen worden wäre. P.S.: Es gibt auch Menschen aus islamischen Ländern, für die Religion nicht an erster Stelle steht. Aber da fehlt eben auch der Absolutheitsanspruch. Mit solchen Leuten ist gut frühstücken. Man kann mit so ziemlich jedem frühstücken. Und so ungläubig kannst Du garnicht sein, dass orientalische Gastfreundschaft nicht auch Dich zu treffen vermag... 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 18. August 2017 Melden Share Geschrieben 18. August 2017 vor 2 Stunden schrieb Higgs Boson: Man kann mit so ziemlich jedem frühstücken. "So ziemlich" läßt einige übrig, mit denen es nicht geht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 18. August 2017 Melden Share Geschrieben 18. August 2017 vor einer Stunde schrieb Marcellinus: "So ziemlich" läßt einige übrig, mit denen es nicht geht. Ja, mit denen, die gleich garnicht frühstücken, sondern direkt Mittagessen :-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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