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Ich war eine Nonne, eine Klarissin


echterschmitt

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Und was vielleicht auch ein nachdenkenswerter Punkt ist: bei den Traditionalisten  (um einmal alle derartigen Gruppierungen zusammenzufassen) hat sich, anders als nach der Nivellierung infolge des Konzils, eine "priesterliche Identität" bewahrt. Es gibt dort keine Seelsorge- oder Pastoralteams, denen der Ortspfarrer bestenfalls noch vorsteht. Gleichzeitig findet sich dort ein ausgedehntes Engagement der Laien, welche die Gemeinden, ganz ohne Vermischung von Stand und Kompetenzen, tragen. Oder anders gesagt: in den Gemeinschaften der Tradition entscheidet nicht der Liturgieausschuss oder der Pfarrgemeinderat welche - metaphorisch gesprochen - Unterhose sich der Priester anzieht. Dort sind Priester noch Priester und keine nach Belieben der Laiengremien zurechtgestutzten Wandlungsautomaten.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Das würde mich jetzt doch interessieren: Welches ausgedehnte Engagement der Laien in den Gemeinden von Fssp und Fsspx meinst du?

 

Und unabhängig davon: Ich halte es für sinnvoller, mit dem Ist-Zustand der Kirche weiterzumachen, so gut es eben geht, als einem Soll-Zustand nachzutrauern. Natürlich wäre es schön, wenn es wieder mehr Priesterberufungen gäbe. Aber so lange das nicht ist, hilft der sehnsüchtige Blick auf die Traditionalisten auch nicht fiel. In der Situation, in der der größere Teil der Kirche in Deutschland im Moment ist, braucht die Kirche hier eben auch andere Strukturen als die, die bei den Traditionalisten dank der Menge an Priestern funktionieren.

 

Wenn es irgendwann wieder mehr Priester gibt, kann man natürlich wieder die Strukturen entsprechend anpassen. Aber in der aktuellen Situation der Kirche scheint es mir zwei Möglichkeiten zu geben: Hauptberufliche Laien zur Unterstützung der Priester in allen jenen Belangen, für die eine Priesterweihe nicht nötig ist, einzustellen oder eine zunehmende Überlastung der Priester und brachliegende Gemeinden in Kauf zu nehmen.

Siehst du einen anderen Weg, der aktuellen Situation gerecht zu werden?

 

(Wie man diese Situation vielleicht ändern könnte steht auf einem anderen Blatt. Sich um mehr Priesterberufungen zu bemühen mag die zukünftige Situation verbessern, es enthebt uns aber nicht der Verpflichtung, sich mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen. (Mal davon abgesehen, dass ich nicht weiß, ob man sich um mehr Priesterberufungen bemühen kann. Schließlich geht das von Gott aus. Und falls er im Moment tatsächlich in Dtl. so wenig Menschen dazu beruft, Priester zu werden, so wird er auch wissen, warum er das tut. Was die Kirche tatsächlich tun kann, ist für diese Berufung im Besonderen und den Ruf Gottes im Allgemeinen zu sensibilisieren und (vor allem junge) Menschen, die ihre Berufung suchen, auf diesem Weg zu begleiten. Den Beruf "attraktiv machen" scheint mir doch eher sekundär, entscheidend ist doch, um Berufungen zu bitten und evtl. Berufenen zu helfen, ihren Weg zu finden. Und diejenigen, die berufen werden, nicht zu "verheizen", sondern dafür zu sorgen, dass sie ihre Berufung leben können.) )

 

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vor 36 Minuten schrieb theresa???:

(Wie man diese Situation vielleicht ändern könnte steht auf einem anderen Blatt. Sich um mehr Priesterberufungen zu bemühen mag die zukünftige Situation verbessern, es enthebt uns aber nicht der Verpflichtung, sich mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen. (Mal davon abgesehen, dass ich nicht weiß, ob man sich um mehr Priesterberufungen bemühen kann. Schließlich geht das von Gott aus. Und falls er im Moment tatsächlich in Dtl. so wenig Menschen dazu beruft, Priester zu werden, so wird er auch wissen, warum er das tut. Was die Kirche tatsächlich tun kann, ist für diese Berufung im Besonderen und den Ruf Gottes im Allgemeinen zu sensibilisieren und (vor allem junge) Menschen, die ihre Berufung suchen, auf diesem Weg zu begleiten. Den Beruf "attraktiv machen" scheint mir doch eher sekundär, entscheidend ist doch, um Berufungen zu bitten und evtl. Berufenen zu helfen, ihren Weg zu finden. Und diejenigen, die berufen werden, nicht zu "verheizen", sondern dafür zu sorgen, dass sie ihre Berufung leben können.) )

 

 

Da muss ich Dir teilweise recht geben. Jede Berufung geht von Gott aus, wenn sie echt ist. Gott ruft und idealerweise antwortet der Mensch. Das ist die erste Feststellung. Was kann man tun um Berufungen zu "generieren"? Nicht viel. Siehe Punkt 1. Eines kann und sollte man immer tun: Beten. Man sollte Gott bitten, dass er uns viele fromme, heiligmäßige Priester schenke. Den Himmel im Gebet zu bestürmen ist die effektivste Waffe des Christen. Dazu kommt die Unterweisung im unverkürzten katholischen Glauben in Elternhaus, Schule und Gemeinde. Punkt 2. Natürlich darf man die Priesterwürde nicht feilbieten wie sauer Bier. Anreiz Priester zu werden sollte die Berufung sein. Nicht Gehalt, soziale Stellung oder anderes Weltliche. Allerdings ist das Priesteramt, aufgrund der Missstände, die ich immer wieder inkriminiere, so unattraktiv auch auf Berufene, dass diese sich lieber an Orden oder eben an die Traditionalisten wenden. Wenn ich eine Berufung zum Priester habe, dann will ich: Gott mein Leben weihen, die Sakramente spenden, das Evangelium verkünden, die Menschen im Glauben unterweisen. Kurzum: Seelen retten. Dann will ich NICHT: im Büro sitzen, stundenlang an etlichen Gremiensitzungen teilnehmen, mich als geistlicher Vater von Laienräten bevormunden lassen. Punkt 3.

 

Fortsetzung folgt.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 33 Minuten schrieb theresa???:

Das würde mich jetzt doch interessieren: Welches ausgedehnte Engagement der Laien in den Gemeinden von Fssp und Fsspx meinst du?

 

Zuerst einmal ergibt sich, wie bereits jemand richtig angemerkt hat, durch die verhältnismäßig kleine Größe der Gemeinden ein verstärktes Miteinander jenseits der Anonymität der Großkirche. Es gibt hier noch ein funktionierendes Gemeindeleben.

 

Dann gibt es gerade für Kinder und Jugendliche viele Angebote, die teils von Priestern oder Religiosen, teils von Laien gestemmt werden. Kurz gesagt: katholische Jugendarbeit, die auch wirklich im Glauben wurzelt und diesen vermittelt. Besonders hervorheben möchte ich hier den Kinderkatechismus der FSSPX und die Christkönigsjugend (FSSP). Auch die KPE hat enge Verbindungen mit der FSSP. Dazu kommen Vorträge, Katechesen, Pilgerfahrten, etc.

 

Natürlich will ich nicht bestreiten, dass es auch im traditionalistischen Spektrum reine Kirchgänger gibt, die nur die Messe hören und sonst nichts weiter mit der Gemeinde zu tun haben. Das ist ja auch legitim. 

 

Jedenfalls hat sich die traditionalistische Bewegung - auch durch das Engagement der Laien - sehr um die katholische Jugend, die die Zukunft der Kirche ist, verdient gemacht.

 

Was ich abschließend nochmal unterstreichen möchte: all diese Aktivitäten sind nie vom Glauben losgelöste Selbstzwecke. Auch muss man bedenken, dass auch die in Union mit Rom stehenden Gemeinschaften keinen Pfennig Kirchensteuer erhalten. Alles, was sie tun, müssen sie finanzieren von dem, was die Gemeinden ihnen spenden. Vor diesem Hintergrund ist das Engagement des gläubigen Volkes, sowohl ideell als auch mareriell, durchaus als exorbitant zu bezeichnen.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Wir haben in unserer Gemeinde, seitdem ich dort tätig bin, vier Berufungen: Eine Ordensschwester, eine Pastoralreferentin und zwei Religionspädagoginnen (eine Gemeindereferentin, die andere in Ausbildung; sie macht demnächst Praktikum bei mir, ehemalige Schülerin). Zählt das oder ist das nichts wert?

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vor 18 Minuten schrieb Studiosus:

 

Da muss ich Dir teilweise recht geben. Jede Berufung geht von Gott aus, wenn sie echt ist. Gott ruft und idealerweise antwortet der Mensch. Das ist die erste Feststellung. Was kann man tun um Berufungen zu "generieren"? Nicht viel. Siehe Punkt 1. Eines kann und sollte man immer tun: Beten. Man sollte Gott bitten, dass er uns viele fromme, heiligmäßige Priester schenke. Den Himmel im Gebet zu bestürmen ist die effektivste Waffe des Christen. Punkt 2. Natürlich darf man die Priesterwürde nicht feilbieten wie sauer Bier. Anreiz Priester zu werden sollte die Berufung sein. Nicht Gehalt, soziale Stellung oder anderes Weltliche. Allerdings ist das Priesteramt, aufgrund der Missstände, die ich immer wieder inkriminiere, so unattraktiv auch auf Berufene, dass diese sich lieber an Orden oder eben an die Traditionalisten wenden. Wenn ich eine Berufung zum Priester habe, dann will ich: Gott mein Leben weihen, die Sakramente spenden, das Evangelium verkünden, die Menschen im Glauben unterweisen. Kurzum: Seelen retten. Dann will ich NICHT: im Büro sitzen, stundenlang an etlichen Gremiensitzungen teilnehmen, mich als geistlicher Vater von Laienräten bevormunden lassen. Punkt 3.

 

Fortsetzung folgt.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

In Punkt 1 und 2 stimme ich dir vorbehaltslos zu. Was Punkt 3 angeht, so stimme ich dir in der Sache zu: Ziel sollte es sein, dass Priester sich ihren Kernaufgaben zuwenden können und weniger bürokratische Arbeit zu leisten haben, die besser von dafür qualifizierten Fachkräften gemacht werden könnte.  Und natürlich braucht sich ein Priester nicht von Laienräten bevormunden zu lassen. Aber dennoch sollte auch ein Priester kooperationsbereit sein. Ich habe, in meinen zugegebenermaßen begrenzten und nicht allgemeingültigen Gemeindeerfahrungen/Beobachtungen beides erlebt, sowohl Priester, die sich gegen Gängelung von PGR, Ausschüssen, ... wehren mussten als auch solche, die sich als Tyrann aufführten und wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse und Befindlichkeiten ihrer Gemeinde nahmen. Natürlich soll ein Priester in seiner Gemeinde die Sakramente spenden und das Evangelium verkündigen können. Aber er ist kein Alleinherrscher und verrät seine Berufung sicher nicht dadurch, dass er seiner Gemeinde zuhört und ihre Bedürfnisse ernst nimmt.

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vor 12 Minuten schrieb theresa???:

Und natürlich braucht sich ein Priester nicht von Laienräten bevormunden zu lassen. Aber dennoch sollte auch ein Priester kooperationsbereit sein. 

 

Beides vollkommen korrekt. Ich sprach gestern von gegenseitiger Wertschätzung. Die sollte man immer bewahren.

 

Und dennoch kann man festhalten, ganz ohne böses Blut, dass sich Priester und Laien "dem Wesen und nicht nur dem Grade nach" (LG) voneinander unterscheiden.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Beides vollkommen korrekt. Ich sprach gestern von gegenseitiger Wertschätzung. Die sollte man immer bewahren. Und denoch kann man festhalten, ganz ohne böses Blut, dass sich Priester und Laien "dem Wesen und nicht nur dem Grade nach" (LG) voneinander unterscheiden.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Ja, da stimme ich dir zu.

Alles andere hieße, die Wirksamkeit des Sakramentes der Weihe zu leugnen.

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vor 28 Minuten schrieb Studiosus:

Auch muss man bedenken, dass auch die in Union mit Rom stehenden Gemeinschaften keinen Pfennig Kirchensteuer erhalten. Alles, was sie tun, müssen sie finanzieren von dem, was die Gemeinden ihnen spenden. Vor diesem Hintergrund ist das Engagement des gläubigen Volkes, sowohl ideell als auch mareriell, durchaus als exorbitant zu bezeichnen.

 

Dir ist schon klar, daß die Piusbruderschaft eher den Charakter einer Sekte als einer Kirche hat, und die Finanzierung weitgehend von "Unterstützern" kommt, nicht aus dem, was du "Gemeinden" nennst. Das "gläubige Volk" der Plusbrüder wohnt recht weit verstreut, und hat auch wohl für die Unterstützung nicht nur religiöse Gründe.

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vor 9 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Dir ist schon klar, daß die Piusbruderschaft eher den Charakter einer Sekte als einer Kirche hat, und die Finanzierung weitgehend von "Unterstützern" kommt, nicht aus dem, was du "Gemeinden" nennst. Das "gläubige Volk" der Plusbrüder wohnt recht weit verstreut, und hat auch wohl für die Unterstützung nicht nur religiöse Gründe.

 

Lies meinen ersten Beitrag an Alfons. Dort räume ich doch ein, hinsichtlich dieser Gruppierung Bedenken zu haben. Es besteht auch kein Kontakt zwischen der Bruderschaft und mir. Höchstens distanzierte Sympathie.

 

Und? Was ist denn mit den Mäzenen? Kommt jetzt irgendwas mit alten französischen Adligen, faschistischen Lateinamerikanern und der Action française? 

 

Bist Du Buchhalter bei der FSSPX, dass Du das so genau zu wissen glaubst? Sollte dem so sein dann immer her mit den Belegen.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Sie finanzieren sich nicht aus dem, was du Gemeinden nennst. Es funktioniert im kleinen Maßstab, weil sich große finanzielle Mittel und besonderes Engagement auf wenige konzentrieren. Damit sind sie als Modell für die RKK unbrauchbar. Mehr will ich nicht sagen. Der Rest ist ein innerkirchliches Problem, das mich nicht berührt.

bearbeitet von Marcellinus
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@Marcellinus

 

Jetzt hast Du deinen Bluff ja selbst entlarvt. Zugunsten der weiteren Diskussion lasse ich Dich aber vom Haken.

 

Anderen empfehle ich, sich einmal über die Finanzierung diverser Kirchenneubauten (Berlin, Stuttgart) der Bruderschaft in Deutschland zu informieren. Diese wurden und werden nicht von irgendwelchen obskuren Kräften bezahlt, sondern von den Gemeinden. Die Ansprechpartner vor Ort geben da sicherlich gerne Auskunft.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 13 Minuten schrieb Studiosus:

Bist Du Buchhalter bei der FSSPX, dass Du das so genau zu wissen glaubst?

 

Bist du Buchhalter der Piusbrüder? Aber das ist eine Diskussion, die kannst du mit deinen Mitkatholiken führen. Fest steht, daß sich ein solches Projekt über Jahrzehnte nicht ohne externe Spenden finanzieren läßt. Das ist an sich auch ganz normal, und bei Sekten sowieso. Nur, und das war mein Argument, läßt es sich eben nicht auf eine Organisation wie die RKK übertragen, weder was die Zahl oder das Engagement der Hauptberuflichen betrifft, noch das der Laien. Die Piusbrüder sind eine Organisation, die sich als "Elite" versteht, und aus dem gesamten Einflußbereich der RKK zusammenkommt, und doch nur einen Bruchteil der Katholiken ausmacht. Sie sind eine exotische Minderheit, deren öffentliche Aufmerksamkeit in keinem Verhältnis zu ihre Zahl steht. Du kannst sie trotzdem gerne für ein Modell für die RKK halten. Mir gegenüber mußt du die Bruderschaft nicht verteidigen. Interne Streitigkeiten der Kirchen sind mir egal. Nur realistisch ist ein solches Modell nicht.

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vor 11 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Bist du Buchhalter der Piusbrüder? Aber das ist eine Diskussion, die kannst du mit deinen Mitkatholiken führen. Fest steht, daß sich ein solches Projekt über Jahrzehnte nicht ohne externe Spenden finanzieren läßt. Das ist an sich auch ganz normal, und bei Sekten sowieso. Nur, und das war mein Argument, läßt es sich eben nicht auf eine Organisation wie die RKK übertragen, weder was die Zahl oder das Engagement der Hauptberuflichen betrifft, noch das der Laien. Die Piusbrüder sind eine Organisation, die sich als "Elite" versteht, und aus dem gesamten Einflußbereich der RKK zusammenkommt, und doch nur einen Bruchteil der Katholiken ausmacht. Sie sind eine exotische Minderheit, deren öffentliche Aufmerksamkeit in keinem Verhältnis zu ihre Zahl steht. Du kannst sie trotzdem gerne für ein Modell für die RKK halten. Mir gegenüber mußt du die Bruderschaft nicht verteidigen. Interne Streitigkeiten der Kirchen sind mir egal. Nur realistisch ist ein solches Modell nicht.

 

Nein, bin ich nicht. Nichts für ungut.

 

Mein Beitrag war ja auch eher eine Erwiderung auf die Behauptung, dass es "unmöglich" sei für eine Gemeinde von 100 Leuten einen zölibatären Priester zu akquirieren, der keiner Nebenbeschäftigung nachgehen muss. 

 

Da ich die Priester der FSSPX nicht für Lügner halte, wenn sie sagen, dass sie von den Spenden ihrer Gläubigen leben (die FSSP sagt das selbe) und ich mich bei einer Gelegenheit selbst vom bescheidenen Lebensstil dieser Priester (FSSP) überzeugen konnte, gehe ich davon aus, dass dies eben doch geht.

 

Mehr wollte ich damit gar nicht aussagen. Ob ein ähnliches Modell im Hinblick auf die aktuelle Struktur der Kirche auf diese übertragbar wäre, ist eine andere - zugegeben interessante - Frage. Die wir uns allerdings, solange das Konkordat Bestand hat, auch gar nicht stellen können bzw. müssen.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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1 hour ago, Studiosus said:

Ob ein ähnliches Modell im Hinblick auf die aktuelle Struktur der Kirche auf diese übertragbar wäre, ist eine andere - zugegeben interessante - Frage. Die wir uns allerdings, solange das Konkordat Bestand hat, auch gar nicht stellen können bzw. müssen.

Es gibt in Kanada und vielen anderen ländern kein konkordat, die kath. kirche finanziert sich und ihre priester ausschliesslich aus spenden. kann sein dass Rom etwas beisteuert aber viel wohl nicht. funzt trotzdem bestens. vllt beflügelt eine art diaspora-gefühl (katholiken sind hier eine minderheit) sogar die spendier-freudigkeit.

 

ich finde es widersprüchlich wenn einerseits ein priester ausschliesslich von gott berufen sein soll, anderseits dann aber wegen dieser berufung angestellter einer staatlich-finanzierten institution werden muss. da wirken die freigeister aller richtungen doch überzeugender. vllt schadet das konkordat mehr als es nützt, wäre also abzuschaffen. :)

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vor 16 Minuten schrieb phyllis:

Es gibt in Kanada und vielen anderen ländern kein konkordat, die kath. kirche finanziert sich und ihre priester ausschliesslich aus spenden. kann sein dass Rom etwas beisteuert aber viel wohl nicht. funzt trotzdem bestens. vllt beflügelt eine art diaspora-gefühl (katholiken sind hier eine minderheit) sogar die spendier-freudigkeit.

 

ich finde es widersprüchlich wenn einerseits ein priester ausschliesslich von gott berufen sein soll, anderseits dann aber wegen dieser berufung angestellter einer staatlich-finanzierten institution werden muss. da wirken die freigeister aller richtungen doch überzeugender. vllt schadet das konkordat mehr als es nützt, wäre also abzuschaffen. :)

 

Diesem Beitrag kann ich nur voll zustimmen.

 

Eine Kirche, die vom Staat alimentiert wird, wird mit der Zeit fett und selbstgefällig. Eine allzu enge Verstrickung von Staat und Kirche halte ich im Hinblick auf den allgemeinen Zustand, in dem sich Staat und Kirche gleichermaßen in unseren Tagen befinden, für unklug, um nicht zu sagen gefährlich.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

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vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

 

Diesem Beitrag kann ich nur voll zustimmen.

 

Eine Kirche, die vom Staat alimentiert wird, wird mit der Zeit fett und selbstgefällig. Eine allzu enge Verstrickung von Staat und Kirche halte ich im Hinblick auf den allgemeinen Zustand, in dem sich Staat und Kirche gleichermaßen in unseren Tagen befinden, für unklug, um nicht zu sagen gefährlich.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

 

Im Ergebnis bin ich mit dir einer Meinung, wenn auch vielleicht aus etwas anderen Gründen. ;)

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Am 26.8.2017 um 06:51 schrieb Chrysologus:

Da geht es Paulus allerdings um das Leben als Christ, nicht als Geweihter.

 

Dachte immer, die Weihe verpflichte in besonderer Weise zu einem Leben als Christ.

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Am 26.8.2017 um 09:51 schrieb Mecky:

Eine Kirche, in der niemand mehr auf deren Lehren und Anweisungen wert legt, ist nämlich tatsächlich tot

 

Da dies in der röm.kath. Kirche nicht der Fall ist (man braucht ja nur die Traditionalisten in der Kirche anschauen, die auf Lehre und Anweisungen einen hohen wert legen) - kann es sich nicht um die Röm. kath. Kirche handeln.

Am 26.8.2017 um 13:08 schrieb Mecky:

Vor allem aber hat die Kirche nicht mehr die Macht, ihren Glauben weiterzugeben. Sie kann keine Mitarbeiter mehr gewinnen - weder Priester, noch Pastoral-, noch Gemeindereferenten. 

 

Seltsamerweise blüht die Kirche auf der einen Seite durchaus auf: In Österreich war es z.B. der seeleneifrige Priester Dr. Herbert Madinger, der durch seine Gottesliebe und seinen Eifer den Glauben mehr als fruchtbar weitergab (gründete nicht nur einen Orden- sondern die sogennanten "Kalasantinerpriester" begeistern auch heute noch sehr viele Jugendliche- und es werden immer neu Mitarbeiter und Priester gewonnen.

Am 26.8.2017 um 13:08 schrieb Mecky:

Sie hat die Definitionshoheit über fast all ihre wesentlichen Begriffe verloren.

 

Auch das ist eine pessimistisch- selektiv- situative - einseitige Fehlsicht. Die Wut mancher z.B. gegen das KREUZ zeigt doch sehr deutlich, dass die Kirche die "Deutungshoheit" über einen wesentlichen Begriff des Glaubens (die Predigt vom Kreuz) nicht verloren hat.

 

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Am 26.8.2017 um 15:06 schrieb Marcellinus:

Was sollte das sein, auf das die Kirche nicht schon in den letzten 2000 Jahren gekommen ist?

 

Das Evangelium ist nicht veraltet- sondern wird nur von einigen um seine Kraft gebracht, die ein "anderes" Evangelium predigen wollen. Die Kirche braucht also nicht eine "andere" Botschaft- sondern die immer alte und neue Botschaft des Evangeliums sollte gehört und gelebt werden. Das Problem sind seit jeher die Evangeliumsverwässerer.

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vor 15 Minuten schrieb Mariamante:

 

Dachte immer, die Weihe verpflichte in besonderer Weise zu einem Leben als Christ.

 

Nein, Mariamante, jeder, einfach jeder, der Christ ist, ist in gleicher Weise berufen, an seinem Ort, dort wo er ist, in der Situation, in der er lebt, als genau solcher zu leben.

 

Ganz ohne Ausnahme.

 

Ob Priester, Papst oder Mutter, wir sind alle gleich. Es gibt keine spezielle Berufung, die ein 'mehr' Leben als Christ fordert. Denn im Rückschluss bedeutete dieses, mein Leben als Mutter wäre weniger 'christlich' als das eines Priesters.

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Gerade eben schrieb Higgs Boson:

ein, Mariamante, jeder, einfach jeder, der Christ ist, ist in gleicher Weise berufen, an seinem Ort, dort wo er ist, in der Situation, in der er lebt, als genau solcher zu leben.

 

Ganz ohne Ausnahme.

 

Die Worte JESU legen etwas anderes nahe wie z.B. "Wem viel gegeben, von dem wird auch viel gefordert.".

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Am 26.8.2017 um 23:09 schrieb Marcellinus:

Im Hier und Jetzt blieb es bei Haushälterin und Putzfrau

 

Wieso haben dann Gestalten wie Katharina von Siena Papst und Verantwortliche gehörig zurechtgewiesen und "dirigiert"? Wie kommt es, dass es in der Kirche Kirchen- Lehrerinnen gibt? Und manche Feste wie Fronleichnam oder das Barmherzigkeitsfest sind auf das ausdrückliche Drängen und Wirken von großartigen Frauen zurückzuführen? Angesichts der großen Frauengestalten, Kirchenlehrerinnen, Heiligen Frauen, Mystikerinnen von großem Einfluß lässt sich das Märchen von der Haushälterin und Putzfrau nicht halten.

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Am 27.8.2017 um 08:49 schrieb Moriz:

Dem Priester kraft seiner Weihe vorbehalten sind drei sakramentale Handlungen:

 

Das Wichtigste wäre allerdings, dass der Priester als guter Hirte in seiner Pfarre den Menschen dient uns sie zu Christus führt.

bearbeitet von Mariamante
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vor 25 Minuten schrieb Mariamante:

 

Wieso haben dann Gestalten wie Katharina von Siena Papst und Verantwortliche gehörig zurechtgewiesen und "dirigiert"? Wie kommt es, dass es in der Kirche Kirchen- Lehrerinnen gibt? Und manche Feste wie Fronleichnam oder das Barmherzigkeitsfest sind auf das ausdrückliche Drängen und Wirken von großartigen Frauen zurückzuführen? Angesichts der großen Frauengestalten, Kirchenlehrerinnen, Heiligen Frauen, Mystikerinnen von großem Einfluß lässt sich das Märchen von der Haushälterin und Putzfrau nicht halten.

 

Wie viele Promille schätzt du, dass diese heiligen Frauen in der Zahl der "hochwichtigen Männer" ausmachen?

Noch vor ein paar Jahrzehnten (so um 1970) waren die zum Diözesantreffen angereisten Religionslehrer und Lehrerinnen dem Bischof (Graber R) nicht einmal ein Grußwort wert, sondern nur die Mitbrüder, die "mit mir das Wort und die Sakramente verwalten."............Aber Maria über alle und alles (so war sein Spitzname auch "die Graber Marie").

 

Und wenn du meinst, das sei nur eine böse Saga, ich war bei mehreren solcher Treffen dabei.

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