Chrysologus Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 Nun komm einem Mosebach doch nicht mit so etwas wie Fakten - es geht um das Wohlfühlen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 Nun ist Mosebach auch von eigenen Interessen geleitet. Mir pers. stellt sich allerdings die Frage, warum man das Geschehen am Altar überhaupt verhüllen soll. Aber hier kommen wir wieder zu der Grundsatzfrage was das Opfergeschehen der Messe eigentlich beinhaltet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 (bearbeitet) Ich muss mich ohnehin korrigieren. Ich bin mir gerade nicht mehr sicher, ob dieser Vergleich von Martin Mosebach oder von P. Bernward Deneke FSSP stammt. Ich tendiere eher zu Letzterem. Es würde zu Beiden passen. In den Reihen der Tradition hört man dergleichen recht häufig. Generell hört man in Tradiland viel. Mit und ohne Fachkenntnis. Da muss die Devise lauten: Nach der Messe möglichst schnell Land gewinnen. Das ist für die psycho-soziale Gesundheit förderlicher. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 10. September 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 (bearbeitet) vor 10 Minuten schrieb Studiosus: Ich muss mich ohnehin korrigieren. Ich bin mir gerade nicht mehr sicher, ob dieser Vergleich von Martin Mosebach oder von P. Bernward Deneke FSSP stammt. Ich tendiere eher zu Letzterem. Saluti cordiali, Studiosus. Nee, das war Mosebach. Habe ich auch gelesen. Und fand und finde es unpassend. Heute war ich mit meinen (noch kleinen) Kindern in einer wunderschönen "NOM"-Messe, ein lateinisches Hochamt mit Schola/Chor und Orchester (Missa brevis von Mozart). Wunderschön und ehrwürdig (weiß auch nicht, warum ich da nicht häufiger hingehe). Da ich die lateinischen Antworten nicht auswendig kann, habe ich im Gotteslob mitgelesen. Eine Hl. Messe auf Latein (ich fühle mich beheimatet im NOM, sehe das aber entspannt, wenn jemand den Vetus Ordo bevorzugt) verbindet mich mit der Geschichte, der Kirche der Vorzeit. Das hat einen hohen Wert. Doch die "Collecta", das dt. wirklich falsch übersetzte sog. "Tagesgebet", wird wahrscheinlich niemand ohne vorherigem Studium des Textes direkt mitbeten können. Die Hl. Messe in der Landessprache ist für mich ebenso wertvoll und viel häufiger erlebt. Die lateinische Sprache ist keine Ikonostase, weil es Menschen gibt, die sie besser oder schlechter können. Die lat. Sprache stellt auch nicht den Himmel dar. bearbeitet 10. September 2017 von rorro Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 vor 3 Minuten schrieb rorro: Die lat. Sprache stellt auch nicht den Himmel dar. Für Altphilologen schon Saluti cordiali, Studiosus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 (bearbeitet) vor 26 Minuten schrieb rorro: direkt mitbeten Was verstehst Du unter mitbeten? Ein blosses Erfassen des Inhaltes oder ein eigenständiges Rezitieren? Prinzipiell sollen die Laien nur an den Stellen rezitieren/respondieren, die ihnen zukommen. Collecta bzw. Tagesgebet ist keine solche Stelle. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich schon wieder an Mosebach. Vor nicht allzu langer Zeit wurde ein Gespräch zwischen ihm und Gerhard Ludwig Kardinal Müller veröffentlicht. Dort lehnte Müller eine Rückkehr zur alten Form ab, plädierte aber dafür, dass die Gläubigen die ihnen zustehenden, feststehenden Teile der Messe auf Latein beherrschen sollen und regte eine entsprechende Katechese an. Vergleichbares hatte, wenn ich mich recht erinnere, schon das Konzil bzw. Paul VI. gefordert. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 10. September 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 Das Lehramt sagt: Aktiv daran teilnehmen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. ThomasB. Geschrieben 10. September 2017 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 10. September 2017 vor 5 Stunden schrieb Studiosus: Außerdem halte ich den NOM nicht für furchtbar. Ich besuche ihn nur nicht. Das ist eine brilliante Idee. Ich möchte Dich förmlich ermutigen, diese auch auf die forma extraordinaria auszuweiten. Eine Heilige Messe sollte man nämlich nicht besuchen, sondern (mit-)feiern. Besuchen tut man den Zoo - oder die Großtante in Hückeswagen. Auch dazu möchte ich Dich ermutigen; das erste bildet, das zweite freut die alte Dame. 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 Das mit den Kenntnissen der lateinischen Antworten war ein Wunsch des Vat II., der sich nicht verwirklichen lassen wird, möge es auch GeLuMü fordern. Ich bin schon froh, wenn es meine SchülerInnen auf Deutsch auf die Reihe bekommen und das Kreuzzeichen nicht komplett zum sinnbefreiten Gefuchtel verkommt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 (bearbeitet) vor 14 Minuten schrieb ThomasB.: Das ist eine brilliante Idee. Ich möchte Dich förmlich ermutigen, diese auch auf die forma extraordinaria auszuweiten. Eine Heilige Messe sollte man nämlich nicht besuchen, sondern (mit-)feiern. Besuchen tut man den Zoo - oder die Großtante in Hückeswagen. Auch dazu möchte ich Dich ermutigen; das erste bildet, das zweite freut die alte Dame. Ich dachte die Regeln dieses Unterforums würden es verbieten, anderer User Glaubensleben zu beurteilen oder ihnen nahezulegen die Kirche, oder hier: Gottesdienstgemeinschaft, zu verlassen? Ich bitte um Mäßigung. Bitte den Frust darüber, dass es immer noch Menschen gibt, die sich nicht am Projekt "Liturgiereform" beteiligen, nicht an mir auslassen. Danke. Im Übrigen ist der Begriff der actuosa participatio recht weit gefasst. Dies lässt sich nicht mit einer Floskel ("(mit-)feiern") adäquat abhandeln. Des Weiteren bitte ich die Diskussion um meine Wortwahl (besuchen, feiern, hören, teilnehmen), die mir überlassen ist, einzustellen. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 10. September 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 Ich sehe da jetzt keinen Handlungsbedarf. Echt ned. Hab´s dreimal durchgelesen. Nanny als Mod. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 (bearbeitet) War auch nicht als Aufforderung zu verstehen. Aber ich lasse mir nicht durch die Blume sagen, dass ich die Messe falsch oder defizitär "mitfeiere" und deshalb fern bleiben soll. Das steht niemandem zu. Außer Gott. Und der wird es mich schon zu gegebener Zeit wissen lassen. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 10. September 2017 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 vor 4 Minuten schrieb Studiosus: War auch nicht als Aufforderung zu verstehen. Aber ich lasse mir nicht durch die Blume sagen, dass ich die Messe falsch oder defizitär "mitfeiere" und deshalb fern bleiben soll. Das steht niemandem zu. Außer Gott. Und der wird es mich schon zu gegebener Zeit wissen lassen. Saluti cordiali, Studiosus. Du offenbarst ein eher lückenhaftes Textverständnis. Bist du dir sicher, dass deine Beurteilung der Pro-Multis-Frage nicht auch daran scheitert, dass du den Text schlicht nicht verstanden hast? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 vor 1 Minute schrieb OneAndOnlySon: Du offenbarst ein eher lückenhaftes Textverständnis. Bist du dir sicher, dass deine Beurteilung der Pro-Multis-Frage nicht auch daran scheitert, dass du den Text schlicht nicht verstanden hast? Ja, daran liegt es wohl. Saluti cordiali, Studiosus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 (bearbeitet) vor 30 Minuten schrieb Studiosus: War auch nicht als Aufforderung zu verstehen. Aber ich lasse mir nicht durch die Blume sagen, dass ich die Messe falsch oder defizitär "mitfeiere" und deshalb fern bleiben soll. Das steht niemandem zu. Außer Gott. Und der wird es mich schon zu gegebener Zeit wissen lassen. Saluti cordiali, Studiosus. Also ich hab Thomas nicht so verstanden das du der messe fern bleiben sollst, das müsste in der Tat moderiert werden. Thomas warf nur ein das man die Messe - unabhängig von ordentlicher oder unordentlicher Form - nicht besucht sondern (mit)feiert. Das su dich solcher Wortklaubereien verwahrst ist allerdings dein gutes Recht Frank (diesmal als User, der hofft das aus eurem Geplänkel nichts zu moderierendes erwächst) bearbeitet 10. September 2017 von Frank Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 10. September 2017 Melden Share Geschrieben 10. September 2017 (bearbeitet) vor 32 Minuten schrieb OneAndOnlySon: Du offenbarst ein eher lückenhaftes Textverständnis. Bist du dir sicher, dass deine Beurteilung der Pro-Multis-Frage nicht auch daran scheitert, dass du den Text schlicht nicht verstanden hast? Was hat jetzt das mit "besuchen" oder "(mit-)feiern" zu tun? bearbeitet 10. September 2017 von nannyogg57 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 11. September 2017 Autor Melden Share Geschrieben 11. September 2017 vor 15 Stunden schrieb Moriz: Was heißt da 'völlig neu'? Es wurde, mit viel liturgischem Verstand und sehr viel Sorgfalt, die Liturgie der heiligen Messe überarbeitet. Das Ergebnis unterscheidet sich deutlich von der Jahrhunderte zuvor festgeschriebenen Messform, aber als 'völlig neu' kann man das wohl nicht bezeichnen. Die wesentlichen Elemente sind beibehalten worden, teilweise überarbeitet, teilweise in einer geänderten Reihenfolge. (Aber Details können die Liturgieexperten hier im Forum sicher besser erklären). Die vielleicht wichtigste Änderung: Die Messe als Feier der ganzen Gemeinde zu gestalten und nicht mehr als 'Privatfeier' des Priesters (was sie eigentlich nie sein sollte, was sie aber nach Form und Herkunft war). Ein auffallender Aspekt dieser Änderung ist die Verwendung der Landessprache. Und dazu muß man sagen: Da haben die Konzilsväter wirklich auf den Heiligen Geist gehört: Seitdem feiert wirklich die ganze Kirche die heilige Messe in der (jeweiligen) Landessprache und nicht mehr in Latein. Der Papst könnte das also glatt zum Dogma erklären Paul VI spricht ausdrücklich von einer Neuen Meßordnung somit ist es ein neues Meßbuch natürlich baut es auf der Liturgie der Kirche auf und es räumt übrigens auch der Messe ohne Volk eine große Bedeutung Bei es ist für diese ein eigener Ritus vorgesehen im lateinischem Meßbuch steht ausdrücklich Ordo Missae sine populo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 11. September 2017 Autor Melden Share Geschrieben 11. September 2017 vor 14 Stunden schrieb Flo77: Warum Leute, die ohnehin nach der Tridentinischen Ordnung leben, meinen sich unbedingt und lautstark in den heutigen römischen Ritus einmischen müssen, gehört auch zu den Merkwürdigkeiten dieser Zeit. das ist bur aus der Geschichte nach dem Vatikanum II zu erklären hätte man das "Agatha Christi Indult 1971" auf die gesamt Kirche angewendet wäre vieles anders gekommen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. September 2017 Melden Share Geschrieben 11. September 2017 (bearbeitet) Erstens ist jede Übersetzung Interpretation. Auf Griechisch (Neugriechisch) heißt die Null z. B. μηδέν, was bekanntlich eigentlich "nichts" bedeutet. Trotzdem wäre es falsch, das mit "nichts" zu übersetzen. Es ist schlecht, das haben uns schon die Lehrer ab der Mittelstufe beigebracht, alles möglichst wörtlich zu übersetzen. Der Sinn muss gewahrt sein. Zweitens sind auch schon die lateinischen Wandlungsworte Interpretation, denn zwar heißt es im Hochgebet "...und sprach:" Aber nirgendwo ist das, was dann kommt, als Rede Jesu überliefert. Am ehesten kommt noch Lukas hin, aber da wird das Blut gar nur "für euch" vergossen (und so eng wie man das anderer Stelle auslegt, müsste man es eigentlich als nur für Geweihte vergossen ansehen). Werner bearbeitet 11. September 2017 von Werner001 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 11. September 2017 Autor Melden Share Geschrieben 11. September 2017 vor 10 Stunden schrieb Flo77: Auf Deutsch lässt sich auch schlecht jubilieren oder klagen. Ich merke das beim Schreiben von Gebeten - letztlich haben die Texte auf Deutsch immer etwas geschäftmäßig-trockenes. Und ich gehöre ja schon zu den Spezis, die in Bildern und Assoziationsketten denken und schreiben. Und reden, was nicht immer hilfreich ist. Beim Entwickeln der Diasporafeier, die ich dir geschickt hatte, hatte ich ähnliche Probleme. du kennst keinen Wiener "klagen" geht auf Deutsch sehr gut Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Chrysologus Geschrieben 11. September 2017 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 11. September 2017 Wenn ich das Thema von den oft genug hier diskutierten Quisquilien der Übersetzungen im Detail und der Begrifflichkeiten wieder auf die Gesetzesänderung zurückführen darf. Die ganze Sache kam überraschend, zumindest mir waren keine Gerüchte zu Ohren gekommen, dass da etwas im Busch ist, und der Text ist auch noch kaum zu finden, ich beziehe mich auf die englische Fassung, die lateinische fand ich auch noch nicht. Um das Ganze einordnen zu können, zunächst eine Übertragung der im MP Principium magnum angeführten Beweggründe dieser Gesetzesänderung. Ich habe meine Anmerkungen kursiv gesetzt, die Software kann leider keine Marginalien: Das Grundprinzip (so würde ich pricipium magnum übersetzen), dass das II. Vatikanische Konzil aufstellt, ist die Anpassung der liturgischen Gebete an die Verständnisfähigkeit der Menschen, damit die Gebete verstanden werden können. [Ich halte dies zum einen für eine ziemlich klare Absage an den Gedanken einer heiligen, dem Volk unverständlichen Sprache - genau das soll liturgische Sprache demnach nicht sein. Zum anderen frage ich mich, ob eine solche Auslegung von SC den Gedanken, es gebe eine amtliche Kultsprache, der alle anderen Sprachen nachgeordnet seien, noch zulässt.] Dieses Prinzip führt zu der schweren Aufgabe, die Volkssprache in die Liturgie einzuführen und Ausgaben der liturgischen Bücher vorzubereiten und zu approbieren, eine Aufgabe, die den Bischöfen anvertraut wurde. [Eine bemerkenswerte Aussage, scheint sie sich doch auf das Ganze des Revisionsprozesses zu beziehen: Wenn es Aufgabe der Bischöfe ist, die Liturgischen Gebete an das Auffassungsvermögen der Menschen anzupassen und Ausgaben der liturgischen Bücher vorzubereiten und zu approbieren, dann geht das über den Part des reinen Übersetzens päpstlich erstellter Musterbücher weit hinaus und erlaubt es, eigene Texte zu verfassen.] Die lateinische (!) Kirche war sich des Verlustes des Zugangs der Mitfeiernden zum liturgischen Latein durchaus bewusst und sie öffnete willentlich die Tore, so dass die landessprachlichen Versionen, als Teil des Ritus selbst, zusammen mit der lateinischen Sprache die Stimme der Kirche, die das göttliche Geheimnis feiert, werden mögen. [Hier scheint der Gedanke vorzuliegen, dass die Liturgiereform Pauls VI. ein erster Schritt der Umsetzung von SC wie des Konzils als Ganzem gewesen sei, der Anfang eines Weges, auf dem nun weiter gegangen werden soll. Der folgende Abschnitt scheint dies zu bestätigen.] Zugleich sei die Kirche sich der zu erwartenden Schwierigkeiten bewusst gewesen. Auf der einen Seite galt es, die Gläubigen einer jeweiligen Zeit und Kultur und ihr Recht auf aktive Teilnahme an der Feier der Liturgie mit der Einheit der römischen Liturgie zu vereinen. Auf der anderen Seite galt es, die Volkssprachen selbst, oft nur in einer progressiven Form, zu liturgischen Sprachen werden zu lassen, die ähnlich dem liturgischen Latein in elegantem Stil und wohl begründeten Sprachkonzepten den Glauben nähren können. Das alles war das Ziel der verschiedenen römischen liturgischen Gesetzen und Anweisungen sowie der approbierten Bücher seit dem II. Vaticanum. Die genannten Kriterien waren und sind allgemeine Leitlinien für die Arbeit der liturgischen Kommissionen, damit die feiernden Gemeinden zu einer ihnen und ihren Rollen angemessenen Ausdrucksform kommen können, sie dabei aber die Integrität und den wahren Glauben bewahren auch durch Übersetzung einiger bedeutenderer Texte in jedem liturgischen Buch. Weil liturgische Texte für den Ritus sind, gehören sie den mündlichen Kommunikationsformen an. Zugleich ist für den feiernden Gläubigen das Wort auch ein Mysterium. Und tatsächlich spricht - besonders in den Lesungen - Gott direkt zu uns. Das Endziel der Übersetzung liturgischer und biblischer Texte ist die Verkündigung und der Ausdruck des Glaubens der Kirche. Hierbei muss man den Menschen das in für sie passenden Worten kommunizieren, das die Kirche anderen Menschen auf Latein kommuniziert. Auch wenn man Rechtgläubigkeit selten an einzelnen Worten und Phrasen festmachen kann, es vielmehr um ganze kommunikative Akte gehe, so müssen die übersetzten Texte sich doch ins Ganze der gesunden Lehre einfügen. Es wundert kaum, dass es im Zuge dieser ganzen Arbeit zu Spannungen zwischen einzelnen Bischofskonferenzen und dem Apostolischen Stuhl kam. Um die Entscheidung des Konzils für die Verwendung der Volkssprachen zu ordnen, kann in Zukunft eine aufmerksame und fruchtbare, von gegenseitigem Vertrauen getragene Zusammenarbeit zwischen den Bischofskonferenzen und der Ritenkongregation wertvoll sein. Aus diesem Grund, damit die Erneuerung des ganzen liturgischen Lebens weiter gehe, scheinen einige Prinzipien deutlicher benannt werden zu müssen. Nun der Text von c. 838 CIC selbst, das durchgestrichene fällt weg, das kursive ist neu: Die Regelung der heiligen Liturgie steht allein der kirchlichen Autorität zu: sie liegt beim Apostolischen Stuhl und, nach Maßgabe des Rechts, beim Diözesanbischof. Sache des Apostolischen Stuhles ist es, die heilige Liturgie der ganzen Kirche zu ordnen, die liturgischen Bücher herauszugeben und ihre Übersetzungen in die Volkssprachen zu überprüfen sowie darüber zu wachen, dass die liturgischen Ordnungen überall getreu eingehalten werden. Die Bischofskonferenzen haben die Übersetzungen der liturgischen Bücher in die Volkssprachen zu besorgen und zu approbieren und sie dabei innerhalb der in diesen liturgischen Büchern festgelegten Grenzen in wahrheitsgetreuer und angemessener Weise ihren Verhältnissen anzupassen; diese Übersetzungen haben sie nach vorgängiger Überprüfung durch den Heiligen Stuhl herauszugeben. Dem Diözesanbischof steht es zu, in der ihm anvertrauten Kirche innerhalb der Grenzen seiner Zuständigkeit Normen für den Bereich der Liturgie zu erlassen, an die alle gebunden sind. Der auffälligste Änderung ist der Wegfall jeder römischen Überprüfung von Übersetzungen, die liegen nun alleine im Zuständigkeitsbereich der Bischofskonferenzen. Änderungen am Ritus und neue Texte müssen jedoch weiterhin römisch approbiert werden, so scheint mir. Eine Änderung habe ich nicht nachvollziehen können: In § 3 scheint nicht mehr von Adaptionen, sondern nun von Akkomodationen die Rede zu sein - ich kann mangels Kenntnis das lateinischen Textes aber nicht nachvollziehen, ob dies eine Änderung im Gesetztext oder nur bei der Übersetzung ist. 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 11. September 2017 Melden Share Geschrieben 11. September 2017 (bearbeitet) vor 10 Minuten schrieb Chrysologus: die lateinische fand ich auch noch nicht. Meinst Du die lateineische Version von "pricipium magnum"? Hier: http://w2.vatican.va/content/francesco/la/motu_proprio/documents/papa-francesco-motu-proprio_20170903_magnum-principium.html Das war gestern die erste, die ich fand und ich finde es immer wieder anstrengend, aus dem Wust von Unwesentlichem die Kernpunkte herauszuscannen. Sage noch einer, Latein sei effizient. bearbeitet 11. September 2017 von gouvernante Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 11. September 2017 Melden Share Geschrieben 11. September 2017 Danke. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Jorge Geschrieben 11. September 2017 Melden Share Geschrieben 11. September 2017 (bearbeitet) Doch, aptatas wurde durch accommodatas ersetzt. Im Deutschen schwierig nachzuvollziehen, beides heißt "anpassen" und man könnte den deutschen Gesetzestext an der Stelle unverändert belassen. Der Bedeutungsunterschied in der Nuance liegt m.E. darin, dass beim bisherigen "Adaptieren" eher an ein kreatives Anpassen im Sinne von "geeignet machen" zu denken ist (im Hintergrund steht das Wort aptus, geeignet, tauglich), während beim neuen "Akkommodieren" mehr an ein geschmeidiges Anpassen im Sinne des Eintauchens in das sprachlich-kulturelle Milieu gedacht werden kann (im Hintergrund steht das Wort commodus, zweckmäßig, passend). Insofern klingt aptatas "technischer", während accommodatas "organischer" und in gewisser Weise kultursensibler wirkt, mehr auf Inkulturation bedacht als das eher handwerklich-grobschlächtige "Adaptieren". Akkommodieren wäre dann einerseits behutsamer und weniger invasiv (eine "Adaption" gilt ja z.B. im künstlerischen Bereich als eigenständiges schöpferisches Werk und kann durchaus auch ganz neue und ursprünglich nicht enthaltene Absichten oder Anwendungen in das adaptierte Werk einbringen und es radikal verändern), andererseits stärker auf eine quasi-natürliche, unverkrampfte Eingliederung in das zielsprachliche Umfeld bedacht (umfasst eine über die bloße Gebrauchstauglichkeit hinausgehende Einbindung in den neuen Kontext); bildlich gesprochen könnte man sagen: Der Text bewegt sich commoditer "wie ein Fisch im Wasser" (der Zielsprache und -kultur) und ist nicht einfach nur "schwimmfähig" (= grundsätzlich verständlich, brauchbar). Insgesamt erscheint mir diese Änderung, wenn man sie so verstehen kann, für einen Übersetzungskontext angemessen. Es kann aber auch sein, dass rechtssprachliche Feinheiten eine Rolle spielen, ich weiß jetzt nicht wie der Codex die beiden Verben sonst verwendet. Die Übersetzung von fideliter durch wahrheitsgetreu bei Chrysologus erscheint mir auf den ersten Blick ungewohnt, ich weiß aber auch nicht, ob es da rechtssprachliche Usancen gibt. Im romanischen und auch englischsprachigen Raum ist die Übersetzung hier sehr einfach, im Deutschen gibt es kein direktes Pendant außer so etwas wie "getreulich", was relativ altbacken klingt. Bei Übersetzereiden kommt dieses Wort im romanischen Bereich ständig vor (die Übersetzung soll fidelis sein, spanisch fiel, englisch faithful, also treu, zuverlässig, verlässlich, anhänglich). Das ist jedesmal eine Übersetzungshürde, zumal es oft mit "wortgetreu" übersetzt wird, was es aber nicht ganz trifft und zu sehr einengt. "Wahrheitsgetreu" ist m.E. auch ungünstig, denn es geht hier ja nicht um irgendeine faktische Wahrheit, sondern die Wahrhaftigkeit der Übertragung als solche. "Originalgetreu" kingt zu sehr nach Modellbau. Im deutschen Rechtswesen gibt es da die geläufige Floskel "treu und gewissenhaft übertragen", die insgesamt ungefähr dieselbe Bedeutung hat wie das fielmente (oder fideliter) im Spanischen/Lateinischen. (Man beachte, dass die den Papst beratenden Kanonisten wohl eigentlich alle spanische Muttersprachler sind.) bearbeitet 11. September 2017 von Jorge Grammar 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 11. September 2017 Melden Share Geschrieben 11. September 2017 Ich habe meine Übersetzung auf dem englischen Text aufgebaut - was immer ein Problem ist. Fideliter ist schwer zu übersetzten, was deine Darlegung zu aptatas / acommodatas angeht trifft das meines Erachtens nach den Punkt genau. Liturgicam autenticam ist damit in der Tat überholt, auch die Argumentation Benedikt XVI. in Sachen pro multis (für alle sei theologisch richtig, für viele käme dem ORiginal aber näher und meine eben auch für alle) ist überholt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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