Western Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 Kann man eurer Meinung nach als praktizierender Katholik vegan leben oder spricht etwas dagegen? [Lassen wir hierbei bitte Argumente bezüglich der Eucharistie -als Fleisch und Blut Christi- außen vor. Die Aufnahme des Leibes des Herrn betrachte ich nicht als den Verzehr rein weltlichen Fleisches] Oder gibt es vielleicht schon eine offizielle Stellungnahme seitens der Kirche? Ich bin bisher auf keine Antworten gestoßen. Vielen Dank für eure Antworten!
Lothar1962 Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 vor 6 Minuten schrieb Western: Kann man eurer Meinung nach als praktizierender Katholik vegan leben oder spricht etwas dagegen? [Lassen wir hierbei bitte Argumente bezüglich der Eucharistie -als Fleisch und Blut Christi- außen vor. Die Aufnahme des Leibes des Herrn betrachte ich nicht als den Verzehr rein weltlichen Fleisches] Oder gibt es vielleicht schon eine offizielle Stellungnahme seitens der Kirche? Ich bin bisher auf keine Antworten gestoßen. Vielen Dank für eure Antworten! Veganes Essen ist eine Essstörung. Insofern ist es mir rätselhaft, so etwas anstreben zu wollen. Ansonsten stellt sich - wenn man die Sache theologisch sehen mag - die Frage genauso, ob man als Magersüchtiger, als Raucher oder als Spielsüchtiger Katholik sein kann. Warum sollte das nicht gehen? Ist nicht der Glaube für alle da, auch die Mühseligen und Beladenen?
Spadafora Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 Wie kann man auf die Idee verfallen daß die Kirche sich dazu äussert oder am Ende verbindliche Regeln heraus gibt? Die Kirche kümmerte sich nicht um Dinge die sie nichts angehen,dazu gehört der Speiseplan die Kleidung ect
Flo77 Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 vor 46 Minuten schrieb Spadafora: Wie kann man auf die Idee verfallen daß die Kirche sich dazu äussert oder am Ende verbindliche Regeln heraus gibt? Die Kirche kümmerte sich nicht um Dinge die sie nichts angehen,dazu gehört der Speiseplan die Kleidung ect Na, na na. Die Kirche hat zu allen Zeiten bestimmte Lebensmittel verboten bzw. erlaubt. Man denke an das Laktizinienverbot, das Schokoladenprivileg, die Fastenregeln der Ostkirchen. Der große Unterschied war und ist, daß sie darin nur ein Millionstel so dogmatisch ist, wie die heutige vegane Bewegung. 2
Flo77 Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 (bearbeitet) Nebenbei: Ich erinnere mich an die Klage einer Jüdin, die Konvertiten begleitete und sich immer und immer wieder mit der Frage auseinandersetzen sollte, ob vegetarisch-lebende Juden nicht die besseren Juden wären. Ich persönlich halte die Kombination "katholisch und vegan" für einen Widerspruch in sich. Vegane Ernährung erfordert eine dauernde Beschäftigung mit dem Essen, permanente Beschränkung und erlaubt keine Lockerung oder Ausnahmen. Das passt im Grunde überhaupt nicht zu einem katholischen Lebensstil, der zwar Fastenzeiten kennt, aber auch sehr deutlich die Feste betont. Dort ist die zeitweilige, bewusste Ernährungsumstellung ein Mittel die Fest- von den Fastenzeiten zu unterscheiden, aber sie kann nicht Selbstzweck sein. bearbeitet 16. Januar 2018 von Flo77 2 1
rince Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 vor einer Stunde schrieb Spadafora: Die Kirche kümmerte sich nicht um Dinge die sie nichts angehen 2
Lothar1962 Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 vor einer Stunde schrieb Spadafora: Die Kirche kümmerte sich nicht um Dinge die sie nichts angehen, Eigentlich wollte ich erst schreiben, dass Veganer auf manche schräge Idee kommen, dann habe ich aber einen Lachkrampf gekriegt, wo ich bis dahin gelesen habe. "Die Kirche" kümmert sich ja auch um das Schlafzimmer ihrer Gläubigen. Und wenn man das für angemessen halten sollte, dann kann man auch die Frage nach der Ernährung für angemessen halten. Aber vielleicht so viel zu "vegan": Ich halte das Essen einer veganen Speise nicht für eine Essstörung (eine Scheibe Brot mit Margarine und Marmelade ist vegan), ebenso halte ich eine reine (ovo-lakto)-vegetarische Ernährung nicht für eine Essstörung (sonst wären viele Inder oder Südostasiaten essgestört, letztere mögen zwar wenig Milch zu sich nehmen, aber sie kippen dafür pfundweise Eier ins Essen). Ich halte es aber für eine veritable Essstörung, ein Diätregime zu leben, welches einem fast zwingend in eine Mangelernährung treibt bzw. bei dem man zur Vermeidung einer Mangelernährung extrem auf die Auswahl der Nahrungsmittel achten muss oder Spurenelemente / Vitamine / ggf. auch Mineralien substituieren muss. Das hat aber primär nichts mit dem katholischen Glauben zu tun.
Spadafora Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 vor 30 Minuten schrieb Flo77: Na, na na. Die Kirche hat zu allen Zeiten bestimmte Lebensmittel verboten bzw. erlaubt. Man denke an das Laktizinienverbot, das Schokoladenprivileg, die Fastenregeln der Ostkirchen. Der große Unterschied war und ist, daß sie darin nur ein Millionstel so dogmatisch ist, wie die heutige vegane Bewegung. das mag ja sein nur haben wir eben diese blödheiten überstanden Veganer sind deshalb meist so mühsam weil sie "konvertiten" sind
Spadafora Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 vor 28 Minuten schrieb Flo77: Nebenbei: Ich erinnere mich an die Klage einer Jüdin, die Konvertiten begleitete und sich immer und immer wieder mit der Frage auseinandersetzen sollte, ob vegetarisch-lebende Juden nicht die besseren Juden wären. Ich persönlich halte die Kombination "katholisch und vegan" für einen Widerspruch in sich. Vegane Ernährung erfordert eine dauernde Beschäftigung mit dem Essen, permanente Beschränkung und erlaubt keine Lockerung oder Ausnahmen. Das passt im Grunde überhaupt nicht zu einem katholischen Lebensstil, der zwar Fastenzeiten kennt, aber auch sehr deutlich die Feste betont. Dort ist die zeitweilige, bewusste Ernährungsumstellung ein Mittel die Fest- von den Fastenzeiten zu unterscheiden, aber sie kann nicht Selbstzweck sein. ich sags ja Kovertiten
nannyogg57 Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 Ja, du kannst katholisch sein und dich vegan ernähren.
rince Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 vor 4 Minuten schrieb nannyogg57: Ja, du kannst katholisch sein und dich vegan ernähren. Ich denke, mit dem Statement kann man den Thread auch schliessen...
teofilos Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 vor 57 Minuten schrieb nannyogg57: Ja, du kannst katholisch sein und dich vegan ernähren. Ich bekomme jetzt schon Angst, wenn da eine Tür zur nächsten Sprachklitterung aufgemacht wird. Aus dem "Land, wo Milch und Honig fließen" wird dann "B12 und Tofu" P.S. Vegan ist nicht nur Essideologie.
Alfons Geschrieben 16. Januar 2018 Melden Geschrieben 16. Januar 2018 Als Abel und Kain ihrem Gott gebratenes Fleisch und geschmortes Gemüse anboten, fand Gott den Duft des Fleisches leckerer (Genesis 4, 2-8). Man sollte diese Geschichte aber nicht überinterpretieren. Sonst kommt man noch zu dem Schluss, dass Gemüse-Fans zu Gewalttaten neigen. vor einer Stunde schrieb nannyogg57: Ja, du kannst katholisch sein und dich vegan ernähren. Damit ist die Frage erschöpfend beantwortet. Weshalb ich diesen Thread ruhigen Gewissens schließen und mich einer völlig anderen Frage zuwenden kann, nämlich, ob ich zum Abendessen Schäufele oder ungeachtet der Tageszeit Weißwürste zubereiten soll. Alfons
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