Franciscus non papa Geschrieben 7. Februar 2018 Autor Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 Das wird sicher ein Problem sein, lieber Thomas. Doch zurück zum ursprünglichen Anliegen des Threads. Es geht um die Segnung einer von Liebe geprägten Beziehung. Natürlich geht es damit auch um Ehe, und wie Du sicher wissen wirst, sehe ich persönlich eine Ehe, auch sakramental, zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts als gegeben an. Mir ist bewußt, daß ich mich damit außerhalb des Rahmens der gegenwärtigen offiziellen Kirchenlehre bewege - na und? Das ist mir letztlich gleich, die Beurteilung meiner Ansicht überlasse ich dem lieben Gott, der die Menschen so geschaffen hat, daß eben ein nicht unwesentlicher Anteil, dieser Menschen ihr "DU" in Menschen des gleichen Geschlechtes findet und finden kann. Siehe Platons Kugelmenschen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 Und Hitler wird auch auf einige Leute treffen, auf die er besser nicht getroffen hätte. Was die Situation dann auch wieder ausgleicht. Nein - um ehrlich zu sein: Ich habe ein ausgeprägtes Rachegefühl gegenüber Drecksäcken, das gebe ich ja zu. Kein Splatterfilm kann das darstellen, was ich mir vorstellen kann, wenn ich will. Aber wenn die Drecksäcke tot sind, ist das Thema für mich abgehakt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 2 minutes ago, ThomasB. said: Das wäre das kleinste Problem. Aber wir werden womöglich auf Geschöpfe treffen, die wir hier auf Erden als Monster a la Hitler empfunden haben. Im Grunde machst du, aber nicht nur du, den gleichen Fehler wie die weiter oben zitierten Sadduzäer: ihr stellt euch das Leben nach dem Tod wie das irdische vor, wo man irgendwelche Leute trifft und im Grunde weiterlebt wie hier, nur „ewig“ und „in der Anschauung Gottes“, was immer das auch sein mag. „Ach, guck mal, da drüben ist der Mayer, also dass der hier ist, wo der doch immer... Naja, Gottes Wege sind unergründlich! Aber dass ich den Mozart hier endlich kennengelernt habe, ist schon cool.“ die Sadduzäer haben daraus den Schluss gezogen, dass das mit dem Ewigen Leben Quatsch ist, für mich ist zumindest diese Vorstellung skurril. Die Vorstellung eines Aufgehens im Göttlichen, wie auch immer das dann konkret aussehen soll, ist das für mich bessere Bild, aber letztlich haben wir ja alle nurBilder Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 (bearbeitet) vor 13 Minuten schrieb OneAndOnlySon: Ja Kruzifix Thomas, jetzt krieg dich mal ein. Ha, was meinst Du, was da gestanden hat, bevor ich die Posts editiert und losgeschickt habe! Ihr habt doch nur die sozialverträglichen Versionen gelesen. Petze! bearbeitet 7. Februar 2018 von ThomasB. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 3 Minuten schrieb Franciscus non papa: und wie Du sicher wissen wirst, sehe ich persönlich eine Ehe, auch sakramental, zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts als gegeben an. Das sehe ich durchaus ähnlich. Nur: Wenn ich sehe, welche Sprengkraft die Diskussionen darüber in den Synoden "meines" Bistums haben (ich bin mir ziemlich sicher, dass wir - wenn wir das Thema im Herbst 2018 zur Abstimmung stellen würden, keine Mehrheiten bekommen würden, dafür aber ziemlich viel Ärger untereinander), dann kann ich mir gut vorstellen, warum das in der RKK nicht wirklich gerne thematisiert wird. Da bietet es sich eher an, pastorale Lösungen still und leise durchzuwinken und dann irgendwann, wenn niemand mehr dagegen ist, zu behaupten, das sei rezipierter Glaube. Ist zwar nicht wirklich ehrlich, aber vielleicht praktikabler. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor einer Stunde schrieb Franciscus non papa: Er versucht durch - zugegeben - Überzeichnung etwas zu verdeutlichen. Das fürchte ich auch. Nur was, das darf ich hier schreiben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor einer Stunde schrieb Franciscus non papa: Das wird sicher ein Problem sein, lieber Thomas. Doch zurück zum ursprünglichen Anliegen des Threads. Es geht um die Segnung einer von Liebe geprägten Beziehung. Natürlich geht es damit auch um Ehe, und wie Du sicher wissen wirst, sehe ich persönlich eine Ehe, auch sakramental, zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts als gegeben an. Mir ist bewußt, daß ich mich damit außerhalb des Rahmens der gegenwärtigen offiziellen Kirchenlehre bewege - na und? Das ist mir letztlich gleich, die Beurteilung meiner Ansicht überlasse ich dem lieben Gott, der die Menschen so geschaffen hat, daß eben ein nicht unwesentlicher Anteil, dieser Menschen ihr "DU" in Menschen des gleichen Geschlechtes findet und finden kann. Siehe Platons Kugelmenschen. Da keine sexuelle Orientierung gesegnet werden soll, sondern eine konkrete Beziehung zwischen real lebenden Menschen, verstehe ich immer noch nicht, warum dieses Recht homosexuellen Beziehungen zugestanden werden soll, aber nicht inzestuösen oder polyamourösen. Wer wird denn über die Liebe richten? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor einer Stunde schrieb Lothar1962: Und Hitler wird auch auf einige Leute treffen, auf die er besser nicht getroffen hätte. Was die Situation dann auch wieder ausgleicht. Nein - um ehrlich zu sein: Ich habe ein ausgeprägtes Rachegefühl gegenüber Drecksäcken, das gebe ich ja zu. Kein Splatterfilm kann das darstellen, was ich mir vorstellen kann, wenn ich will. Aber wenn die Drecksäcke tot sind, ist das Thema für mich abgehakt. Ist das Kunst oder kann das weg? Will sagen: Wollt ihr die Frage nach dem Leben nach dem Tod weiterbesprechen, dann würde ich das was hier OT ist splitten. Wenn nicht würde ich die OTs ins Tohu verfrachten. Eure Entscheidung Frank (Moderation Glaubensgespräche) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 9 Stunden schrieb Chrysologus: Ich vermute den Grund für die oikonomia-Lösung auch genau hier - es geht um den ganz klassischen Witwer mit fünf (?) Töchtern, der eine Frau im Haus braucht und daher nochmals heiraten muss. Wenn für diesem Fall eine Lösung denkbar ist, dann geht das eben auch in anderen Fällen. Das sehe ich auch so - die Frage ist doch - etwas vereinfacht - was wird bei der Eheschließung gesegnet und ist das auf homosexuelle Paare adaptierbar. Ich habe leider kein Rituale an der Hand, um den aktuellen Text nachschlagen zu können, könnte weiter helfen. OT: Huch, was für ein fortschrittliches Frauenbild... Bei 5 Töchtern hätte er ja sogar Frauen im Haus... Zur Segnung: die Verbindung als Solche, geht aber nur, wenn Wiederverheiratung (bei noch lebenem expatrtner9 und Homosexualität nciht mhr als Sünde gelten. oder die beiden Menschen, abe rdas ist ja vermutlich nicht das Beabsichtigte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 2 Stunden schrieb Mecky: Diese ganze Betrachtungsweise als "Vertrag" als Kern der Ehe ist schlicht und ergreifend Murks. Du bist ja so etwas von mutig. Forderst du etwa auch Liturgieen in der Landessprache statt in Latein? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 5 Stunden schrieb rorro: Das schöne an der Bibel ist ja, daß sie mehr als Bruchstücke enthält. Paulus hat sich eindeutig zu dieser Frage geäußert. Man lese 1. Kor. Kap. 7: jetzt mal abgesehen vom Frauenbild: ich bin Christin, keine Paulinistin . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Mecky: Dann lies mal das Traugelöbnis durch. "Bis der Tod uns scheidet." Der Vertrag (angeblich der Kern der Ehe) ist befristet. Das Gute daran ist: Du musst Deine Frau nur bis zu diesem Zeitpunkt hin lieben, achten und ehren. Singin' yeah, yeah, jippieei yeah! Der Kern der Ehe ist ein befristeter Vertrag. Mooment: Ich will dich lieben, achten udn ehren alle tage MEINES Lebens. DieBefristung gilt bis an den Tod des jenigen, der es verspircht. Die Sache mit den guten und schlechten Tagen, Gesundheit und Krankheit usw-die ist befristet, bis das der Tod (auch des anderen) scheidet. Aber nicht Achtung und Liebe. bearbeitet 7. Februar 2018 von mn1217 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 2 Stunden schrieb ThomasB.: Das wäre das kleinste Problem. Aber wir werden womöglich auf Geschöpfe treffen, die wir hier auf Erden als Monster a la Hitler empfunden haben. Gott kriegt das schon hin. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 17 Minuten schrieb mn1217: jetzt mal abgesehen vom Frauenbild: ich bin Christin, keine Paulinistin . Das ist ja süß. Ich bastel mir die Hl. Schrift. Wo hast Du denn Deinen Bausatz her? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 7. Februar 2018 Autor Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 8 Minuten schrieb rorro: Das ist ja süß. Ich bastel mir die Hl. Schrift. Wo hast Du denn Deinen Bausatz her? Wo steht bitte, daß man Apoleget für Paulus sein muß, wenn man Christ ist. Selbst Paulus fordert das ausdrücklich nicht! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 7 Minuten schrieb Franciscus non papa: vor 17 Minuten schrieb rorro: Das ist ja süß. Ich bastel mir die Hl. Schrift. Wo hast Du denn Deinen Bausatz her? Wo steht bitte, daß man Apoleget für Paulus sein muß, wenn man Christ ist. Selbst Paulus fordert das ausdrücklich nicht! Als Christ solltest Du einmal versuchen, Apologet Jesu zu sein. Das Problem ist allerdings der schwankende Boden: Über Jesus wissen wir lediglich etwas aus zweiter, dritter oder 5732. Hand. Wenn man Jesus fragen würde: "Homos segnen?" ist sein Diktum damit völlig unvoraussehbar. Und dann kommt die entscheidende Frage: Wenn man sich nur sehr unsicher auf die Bibel verlassen kann, worauf denn dann? Woher speisen sich unsere Vorstellungen über die Homo-Segnungen? Warum nimmt Nannyogg Männerschuhe nicht schlimmer hin, als Frauenschuhe? Warum will sie aber keine Dauerbeschuhung? Wohl kaum aus biblischen Gründen. Da gibt es noch andere Quellen. Und vielleicht gar nicht mal so schlechte. Viel direktere Quellen, als 2000 Jahre alte Schriften. Viel erlebbarere Quellen. Und womöglich sogar Quellen mit deutlich mehr Offenbarungscharakter. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 38 Minuten schrieb mn1217: Mooment: Ich will dich lieben, achten udn ehren alle tage MEINES Lebens. DieBefristung gilt bis an den Tod des jenigen, der es verspircht. Die Sache mit den guten und schlechten Tagen, Gesundheit und Krankheit usw-die ist befristet, bis das der Tod (auch des anderen) scheidet. Aber nicht Achtung und Liebe. Willst Du sagen, dass das Eheband nicht auch dann aufhört, wenn der andere Ehepartner stirbt? So handhabt dies nämlich die Kirche. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 7. Februar 2018 Autor Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 Lieber Mecky, ich halte es durchaus für möglich aus der Summe der Überlieferung auf Jesu Sicht der Dinge schließen zu können. Natürlich kommt dabei keine wirklicher Beweis heraus. Aber man kann auf dieser Basis schon diskutieren. Ganz sicher aber darf man nicht erwarten, auf jeder denkbare Frage eine Antwort Jesus aus der Bibel zu bekommen. Jesus, als wahrer Mensch seiner Zeit kannte weder Differentialrechnung noch Relativitätstheorie, er war als Mensch Kind seiner Zeit. Das gilt natürlich ebenso für die Autoren der biblischen Bücher. Aber man kann eine Grundeinstellung zum Menschen und zum Leben des Menschen aus den Aussagen von und über Jesus herausdestillieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 14 Minuten schrieb Mecky: Wenn man sich nur sehr unsicher auf die Bibel verlassen kann, worauf denn dann? Auf Gott. Das habe ich in der Bibel gelesen. 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Chrysologus Geschrieben 7. Februar 2018 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 1 Stunde schrieb rorro: Da keine sexuelle Orientierung gesegnet werden soll, sondern eine konkrete Beziehung zwischen real lebenden Menschen, verstehe ich immer noch nicht, warum dieses Recht homosexuellen Beziehungen zugestanden werden soll, aber nicht inzestuösen oder polyamourösen. Wer wird denn über die Liebe richten? Deine Frage ist nicht unberechtigt und führt mich zu einer wichtigen Unterscheidung: Auf der einen Seite ist eine Liebesbeziehung eine sehr persönliche Angelegenheit zwischen meist zwei Menschen, die nur diese etwas anzugehen scheint. Ich möchte dies die personale Perspektive nennen. Auf der anderen Seite, ich möchte sie die soziale Perspektive nennen, hat eine solche Beziehung auch gesellschaftliche Relevanz, weil und insofern sie aus Sicht der Gesellschaft wichtig ist. In der Diskussion werden nun oft diese beiden Perspektive miteinander vermengt - wir lieben uns, das hat die Gesellschaft daher auch zu schätzen, zu schützen und juristisch zu ummanteln, so etwas vereinfacht das Argument, und ebenso vereinfachend führt dies zur Gegenfrage, was denn dann noch alles zu schätzen, schützen und ummanteln sei, dann meist mit dem impliziten Vorwurf, hier solle wohl eher etwas hübsch bemäntelt denn ummantelt werden. Ich denke nicht, dass die Frage, ob sich zwei lieben, die Gesellschaft etwas angeht. Auch was sie aus diesem sich-lieben machen, kann der Gesellschaft egal sein. Liebe und Freundschaft, Haß und Abneigung interssieren erst einmal nicht, solange ihre Verwirklichungen nicht mit Gesetzen und Moralvorstellungen kollidieren. Und zugleich gibt es ein gesellschaftliches Interesse an jenen Strukturen, die die Gesellschaft aufbauen, stabilisieren und strukturieren. Personale Beziehungen gehören hier zum wichtigsten, was eine Gesellschaft hat, und das ist der eigentliche Grund, aus dem heraus Gesellschaft Beziehungen in besonderer Weise schützt. Damit wird aber auch eine Grenze klar benannt: Gesellschaft schützt Beziehungen nicht, weil sie Beziehungen an sich für wertvoll hielte, sondern weil und soweit sie ihr nützen - im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass Gesellschaft jene Beziehungen ignoriert, die ihr nicht nützen, und jene sanktioniert, die ihr schaden. Dies alles immer gänzlich unabhängig von der Frage, ob Liebe oder andere Emotionen im Spiel sind. Die katholische KIrche kennt derzeit nur eine einzige duale Beziehungsform, die sie begünstigt und schützt, und das ist die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau. Paulinisch scheint relativ eindeutig zu sein, dass wir es hiermit einer defizitären Lebensform zu tun haben, wer nicht enthaltsam leben kann, der solle eben heiraten - hier ist der Sex und dessen Einhegung Ziel und Mitte der Ehe. Dass Paulus dieses Zweckbündnis zur Erlangung sexueller Befriedgung als Muster für die Beziehung zwischen Christus und der Kirche heranzieht, entbehrt nicht einer gewissen (und meist nicht gesehenen) Pikanterie. In den Beschlüssen des Konzils von Trient und seitdem in vielen kirchlichen Publikationen konnte man lesen, dass die Ehe unvollkommen, aber nun leider nötig sei (wer immer behauptet, der Kirche seien Ehe und Familie immer schon das wichtigste gewesen - nun ja!), weil sonst der triebhafte Mensch Chaos auslöse und die Menschheit austürbe. Augustinus nennt die Ehe immerhin eine gute Sache, weil sie hier Ordnung schaffe - aber dies tut er in Auseinandersetzung mit Gruppierungen, die Ehe und Sexualität komplett verdammen! Aus diesen und einigen anderen Zutaten hat sich in der Kirche eine Idee entwickelt, die dei Ehe erst wie einen Vertrag und dann als Vertrag sah, eine Idee, gegen die zu Felde zu ziehen nicht mehr lohnt, weil sie schon vor und auf dem letzten Konzil weitgehend zur Seite gelegt wurde. Als Bild taugt der Vertrag bis zu einem bestimmten Punkt, aber man hatte das Bild weit über diesen Punkt hinaus verwednet und einigen Unfug erzeugt. An die Stelle des Vertragsgedankens ist nun der Bundesgedanke getreten, der mit dem paulinischen Vergleich zur Beziehung zwischen Christus und seiner Kirche (die ja auch keine Vertragsbeziehung ist) besser harmoniert, als dass es hier weniger um konkrete Klauseln und Kündigungsbedingungen geht als vielmehr um ein sich aneinander binden geht. Über lange Zeit waren allerdings zwei Gedanken prägend: (1) Ehe dient dazu, Sex zu ordnen, und (2) Ehe muss man hinnehmen, weil es sonst keine Kinder gibt. Das hier auch noch relevante Argument (3), dass sexuelle Akte moralisch überhaupt nur hingenommen werden können, wenn sie zwischen Mann und Frau stattfinden, möge man bitte im Hintergrund behalten. Die gesamten Vertragsbestimmungen leitete man aus (1) und (2) ab, Ehe ist gut, wenn und weil sie hier ordnet. (2) und (3) wiederum führten zur Beschränkung der Ehe auf die Mann-Frau-Konstellation. Interssanterweise scheint dann aber die Ordnungsfunktion (1) der Ehe vorrangig als eine Frage der personalen Sphäre betrachtet worden zu sein. Der Unverheiratete hat Enthaltsam zu leben und ist ggf. auf die Beichte zu verweisen, eine soziale Dimension allerdings scheint hier nicht zu bestehen. Unkontrollierte oder unstrukturierte Sexualität wurde offenbar nie (und anders als bei Paulus und Augustinus) als Gefahr für die öffentliche Ordnung , wohl aber als Bedrohung der individuellen Sittlichkeit gesehen. in der Kinderaufzucht (2) hingegen kommt die soziale Perspektive zum Tragen, geht es doch hier nicht darum, dass sich da zwei als Eltern verwirklichen, sondern dass der Fortbestand der Gesellschaft gesichert wird. In einem solchen Verständnis segnet die Kirche in der Ehe eine auf gelebte Sexualität hin angelegte Beziehung, weil diese nur so (1) und (2) garantieren kann. Wenn man nun aber die Ehe als Bund versteht, als Urbild der Beziehung zwischen Christus und seiner Kirche und als Heilszeichen in der Welt, dann verändert sich diese Sichtweise - wo sie es nicht tut, da hat man nur ein neues Etikett ausgeklebt in der Überzeugung, nichts anderes sagen und meinen zu wollen als man vermeindlich immer schon gesagt und gemeint habe. Auf der personalen Ebene geht es im Bund nicht darum, meine Handlungsalternativen äußerlich zu begrenzen (schlafe ich mit Eva, Maria oder Magdalena? - darf ja nur mit der), also um Ehe als Kontingenzbewältigung, sondern darum, durch und am anderen zu wachsen, weil seine zugesagte Treue mir Sicherheit gibt. Denn ein Buind ist kein wenn - dann Vertrag, in dem reziprok auch wenn nicht - dann eben auch nicht gilt, es ist ein sich binden an den anderen auch und gerade dann, wenn er sich bundeswidrig verhalten mag. Bund besteht aus schenken und annehmen, nicht aus gewähren und dafür fordern. Der soziale Nutzen eines solchen Bundes ist die gewonnene Stabilität der zunächst personalen Partnerbeziehung, die in ein neues und grundlegend anderes Stadium in dem Moment eintritt, in dem die beiden sich im Akt des einander schenkens und annehmens unwiderruflich aneinander binden. Ein solcher Bund aber ist nicht offen für weitere Teilnehmer (wo ich mich ganz an den anderen verschenkt habe, da kann ich mich weder einem Dritten schenken noch kann ich über mich und den Partner einem Dritten gegenüber verfügen - im Gedanken des Sich-Schenkens liegt die Beschränkung auf den Zweibund), und daher kann das letzte Konzil sagen, dass Untreue unvereinbar mit diesem Bund ist, wobei ich den Begriff der Untreue weiter fassen würde als den Ausschluß genitaler Aktivitäten mit anderen. Bedeutsamer ist die Eigenheit der innigen (klassisches, aber schönes Wort) Paarbeziehung, dass das Flirten mit anderen seine fast möchte ich sagen natürliche Grenze hat. Das kann wo es gelingt im Kontakt der Geschlechter ungemein entspannend wirken. Die Ordnung der Sexualität ist gewissermaßen ein womöglich willkommener Nebeneffekt des Bundes, nicht aber sein Inhalt. Selbiges gilt für die Erziehung von Kindern. Diese profitieren von stabilen Elternbeziehungen und damit vom Bund der Partner - und deshalb liegt der Schutz eines solchen Bundes im sozialen Interesse. Die Gesellschaft profitiert aber vor allem davon, dass zwei zusammen mehr erreichen können als zwei je für sich. Der Ehebund gewährt da, wo er gelingt, emotionale Stabilität, er ermöglicht ein Wachsen und Reifen am anderen etc., und er bietet Sicherheit im Alltag. Alle diese Dinge ermöglicht der Bund der Partner ganz unabhängig von deren sexuellen Aktivitäten, die auf der rein personalen Ebene verbleiben. In einem solchen Verständnis privilegiert Gesellschaft einen Bund, von dem sie profitiert, weil er ein Bund ist. Nicht mehr, aber gewiss auch nicht weniger. Und ein solcher Bund, der den Menschen emotional stabilisiert, der ihn offen hält für andere, der ihn dazu befähigt, füreinander einzustehen - warum sollte man den nicht segnen können? 5 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 3 Stunden schrieb Franciscus non papa: Lieber Mecky, ich halte es durchaus für möglich aus der Summe der Überlieferung auf Jesu Sicht der Dinge schließen zu können. Natürlich kommt dabei keine wirklicher Beweis heraus. Aber man kann auf dieser Basis schon diskutieren. Diskutieren? Selbstverständlich! Allerdings kann man sich nicht darauf berufen. Dafür gibt es nicht genügend Sicherheit. Selbst wenn wir über Jesus zuverlässigere Quellen oder sogar eine Autobiographie hätten, wäre dieses Berufung auf Jesus nicht so einfach möglich. Denn man könnte sich immer noch fragen, ob Jesus hier einfach zeitgenössische Ansichten übernommen hat, oder ob er bei dieser Aussage aus einer überirdischen, ewigen Quelle schöpft, oder ob beides zusammen kommt. Angenommen, Jesus hätte die Worte gesprochen, die Paulus verwendet hat: Damit wäre das Problem nicht abgehandelt. Er unterläge hier womöglich derselben zeitgenössischen humanwissenschaftlichen, humanphilosophischen und naturphilosophischen Begrenzung, wie Paulus. Die Frage, ob Jesus dieselben Worte auch in der heutigen Zeit verwenden würde, ob er zu demselben Urteil käme, wäre immer noch unbeantwortbar. Thomas B. verweist als zweite Quelle auf Gott. So, als ob er sich bei Gott auskennen würde. Thomas weiß, was Gott will. Prima Quelle. Viele andere vermeinen, dieselbe Quelle zu besitzen, kommen aber - ebenso mit Berufung auf Gott - zu völlig anderen Ergebnissen. Auf diese Weise kommt man nicht über die Methode der Behauptungen hinaus. Der eine behauptet dies, der andere behauptet etwas anderes, ein Moslem beruft sich ebenso auf Gott, ein Hindu auf eine ganze Götterwelt, ein antiker Hellenist auf Apollo (kennt er vom Orakel von Delphi). Diese Quellen haben eines gemeinsam: Sie spiegeln einem Menschen eine Sicherheit vor, die in Wirklichkeit gar nicht existent ist. Sie geben die trügerische Gewissheit, dass man irgendwas wüsste. Ein biblischer Schriftsteller meint, dass Homosexualität Gott ein Gräuel ist. Ein anderer interpretiert (wahrscheinlich korrekt), dass es ihm nur um PRAKTIZIERTE Homosexualität ginge, andere Interpreten beziehen es lediglich auf homosexuellen Analverkehr. Ein Dionysos-Gläubiger sieht das - mit gleichem Recht und ebenso fragwürdiger Quelle - aber ganz anders. "Ich vertraue eben der Bibel!", sagt der Biblizist. Na, dann muss er eben die Homos umbringen, wie es in der Bibel gefordert wird. Das will der Biblizist aber nicht, weil er nebenbei auch noch seltsame humanistische Anklänge in sich spürt. Aber dann gehorcht er eben der Bibel nicht mehr, wie er es urspünglich behauptet hat. Wo liegt nun die Quelle? Jene Quelle, die Nannyogg die männlichen wie die weiblichen Schuhe in gleicher Weise einordnen lässt und sie veranlasst, die Geschlechter gleich-gültig zu beurteilen, aber einen Unterschied einzuführen je nach Anzahl. Ich habe eine Vermutung. Aber hilfreicher wäre, wenn Nannyogg ihre Quelle selbst offenlegt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 6 Minuten schrieb Mecky: Thomas weiß, was Gott will Das ist falsch. Thomas weiß, dass er sich auf Gott verlassen kann. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 3 Minuten schrieb ThomasB.: vor 10 Minuten schrieb Mecky: Thomas weiß, was Gott will Das ist falsch. Thomas weiß, dass er sich auf Gott verlassen kann. Und was bedeutet dies dann für die Segensfeier für Homosexuelle? Kannst Du dadurch irgendwelche Aussagen darüber ableiten? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 5 Minuten schrieb Mecky: Und was bedeutet dies dann für die Segensfeier für Homosexuelle? Kannst Du dadurch irgendwelche Aussagen darüber ableiten? Nein. Deshalb habe ich dazu nichts geschrieben, sondern lediglich Deine Angriffe auf die Kirche, das Evangelium und die, die daran glauben und der Liebe Gottes vertrauen, kommentiert. Ich lasse mir nicht gerne Verlogenheit dafür attestieren, weil ich mich von Gott in jedem Moment meines Lebens geliebt gewusst (Sic!) habe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 7. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2018 vor 49 Minuten schrieb Mecky: Diskutieren? Selbstverständlich! Allerdings kann man sich nicht darauf berufen. Dafür gibt es nicht genügend Sicherheit. Selbst wenn wir über Jesus zuverlässigere Quellen oder sogar eine Autobiographie hätten, wäre dieses Berufung auf Jesus nicht so einfach möglich. Denn man könnte sich immer noch fragen, ob Jesus hier einfach zeitgenössische Ansichten übernommen hat, oder ob er bei dieser Aussage aus einer überirdischen, ewigen Quelle schöpft, oder ob beides zusammen kommt. Angenommen, Jesus hätte die Worte gesprochen, die Paulus verwendet hat: Damit wäre das Problem nicht abgehandelt. Er unterläge hier womöglich derselben zeitgenössischen humanwissenschaftlichen, humanphilosophischen und naturphilosophischen Begrenzung, wie Paulus. Die Frage, ob Jesus dieselben Worte auch in der heutigen Zeit verwenden würde, ob er zu demselben Urteil käme, wäre immer noch unbeantwortbar. Thomas B. verweist als zweite Quelle auf Gott. So, als ob er sich bei Gott auskennen würde. Thomas weiß, was Gott will. Prima Quelle. Viele andere vermeinen, dieselbe Quelle zu besitzen, kommen aber - ebenso mit Berufung auf Gott - zu völlig anderen Ergebnissen. Auf diese Weise kommt man nicht über die Methode der Behauptungen hinaus. Der eine behauptet dies, der andere behauptet etwas anderes, ein Moslem beruft sich ebenso auf Gott, ein Hindu auf eine ganze Götterwelt, ein antiker Hellenist auf Apollo (kennt er vom Orakel von Delphi). Diese Quellen haben eines gemeinsam: Sie spiegeln einem Menschen eine Sicherheit vor, die in Wirklichkeit gar nicht existent ist. Sie geben die trügerische Gewissheit, dass man irgendwas wüsste. Ein biblischer Schriftsteller meint, dass Homosexualität Gott ein Gräuel ist. Ein anderer interpretiert (wahrscheinlich korrekt), dass es ihm nur um PRAKTIZIERTE Homosexualität ginge, andere Interpreten beziehen es lediglich auf homosexuellen Analverkehr. Ein Dionysos-Gläubiger sieht das - mit gleichem Recht und ebenso fragwürdiger Quelle - aber ganz anders. "Ich vertraue eben der Bibel!", sagt der Biblizist. Na, dann muss er eben die Homos umbringen, wie es in der Bibel gefordert wird. Das will der Biblizist aber nicht, weil er nebenbei auch noch seltsame humanistische Anklänge in sich spürt. Aber dann gehorcht er eben der Bibel nicht mehr, wie er es urspünglich behauptet hat. Wo liegt nun die Quelle? Jene Quelle, die Nannyogg die männlichen wie die weiblichen Schuhe in gleicher Weise einordnen lässt und sie veranlasst, die Geschlechter gleich-gültig zu beurteilen, aber einen Unterschied einzuführen je nach Anzahl. Ich habe eine Vermutung. Aber hilfreicher wäre, wenn Nannyogg ihre Quelle selbst offenlegt. Nanny beruft sich auf Chrysos Begründung oben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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