Studiosus Geschrieben 19. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2018 Am 16.2.2018 um 10:18 schrieb Moriz: Wenn das die kirchliche Definition von Sex ist, dann können Homos keinen Sex haben! Diese Sichtweise scheint nicht wenig verbreitet zu sein. Ich erinnere mich an ein Interview mit dem Philosophen Josef Seifert (als Kritiker von Amoris Laetitia bekannt geworden), der sinngemäß sagte, dass homosexuellen Beziehungen das Momentum der liebenden Vereinigung abgehe, da sie sich - anders als beim natürlich Verkehr - nur gegenseitig masturbierten. Das faktische Fehlen eines echten Sexualakts scheint also auch er vorauszusetzen. Bliebe als amoralische Handlung also die Onanie bzw. mutuelle Masturbation am gleichen Geschlecht. Saluti cordiali, Studiosus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 19. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2018 1 minute ago, Studiosus said: Philosophen Josef Seifert [weggekürzt] Da fällt mir direkt der schöne Spruch ein "dem Philosoph ist nichts zu doof" Und natürlich "si tacuisses...." Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 19. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2018 (bearbeitet) vor 21 Minuten schrieb Werner001: Das war vor Jahrzehnten mal so, und findet sich sicher auch noch im niederen Klerus hier und da. Im Episkopat ist das schon lange anders. Inwiefern Fürst z. B. irgendwie "modernistisch" sein soll, erschliest sich mir nicht (es sei denn, man findet schon die Abschaffung der lateinischen Liturgiesprache als modernistisch) Werner Ich habe in jungen Jahren zwecks Schulbildung (an einer katholischen Institution) viel Kontakt mit dem sogenannten niederen Klerus eines dieser beiden Bistümer gehabt. Und von modernistischen Ausfällen hier und da kann ich nicht berichten. Eher von einer flächendeckenden modernistischen und moralischen Zersetzung des Klerus. Dies reichte von regelmäßigen sakrilegischen Missbräuchen der Liturgie (die durch eindeutige Erlasse der Ritenkongregation verboten sind), über das öffentliche Leugnen von Glaubenswahrheiten, bis hin zu Priestern mit Kebsweibern (ein mir bekannter Priester gab deswegen das Amt auf). Also Nein. Die Liturgiesprache - und Form - war, wenn auch unglücklich, nicht das größte Problem. Was bei Bischöfen wie Kasper und Zollitsch nicht verwundern kann. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 19. Februar 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 19. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2018 3 minutes ago, Studiosus said: Ich habe in jungen Jahren ich weiß nicht, wei alt du bist, aber wie ich sagte, war das vor Jahrzehnten mal so. Heute sind die Bischöfe weit davon entfernt, irgendwie modern zu sein. Sie sind kirchlich Mainstream, das gesellschaftlich recht veraltete Ansichten bedeutet. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 19. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2018 vor 33 Minuten schrieb Studiosus: Nun haben auch die Bischöfe von Freiburg und Rottenburg-Stuttgart Stellung zu den Vorstößen von Marx und Bode genommen. https://www.swp.de/suedwesten/landespolitik/suedwest-bischoefe-lehnen-segen-fuer-homosexuelle-paare-ab-24828504.html Daraus: Zitat „Die Spende des Sakramentes bleibt der Ehe mit ihrer natürlichen Offenheit für Kinder vorbehalten“, sagte der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst Wer Segnung und Sakrament theologisch nicht auseinanderhalten kann... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 19. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2018 (bearbeitet) vor 4 Minuten schrieb gouvernante: Wer Segnung und Sakrament theologisch nicht auseinanderhalten kann... Vielleicht vertritt er ja eine Kompromissposition: Segnung ja, Sakrament nein. Wäre durchaus möglich. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 19. Februar 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 19. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2018 (bearbeitet) Eminenz Marx zur Fehlinterpretation seines Interviews: Er habe (in Sachen Segnung Homosexueller) keine Initiative angestoßen und nie öffentlich von der Segnung Homosexueller gesprochen. Das sei eine mediale Verkürzung auf Schlagworte, die seiner Aussage nicht entsprächen. Es gehe vielmehr um die Frage, wie Kirche pastoral mit Homosexuellen umgehen solle. Diese Frage habe auch Bode neu in den Diskurs eingebracht. Darüber hinaus stehe die Segnungsfrage nicht auf der Agenda der aktuellen Vollversammlung der Bischöfe. Könne aber in der Zukunft besprochen werden. (Aus dem Pressegespräch der Vollversammlung der der Deutschen Bischofskonferenz in Ingolstadt). Ab Minute 21:15. http://www.katholisch.de/video/22459-marx-nicht-von-segnung-homosexueller-paare-gesprochen Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 19. Februar 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 19. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2018 (bearbeitet) Mit Homosexuellen oder mit homosexuellen Paaren? Alles klar, er redet von Paaren. Und er sagt etwas von "Zuspruch". bearbeitet 19. Februar 2018 von nannyogg57 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 19. Februar 2018 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2018 Die sollen sich ruhig gegenseitig Zuspruch spenden, ist glaub ich nötiger Werner 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
duesi Geschrieben 1. August 2018 Melden Share Geschrieben 1. August 2018 Mal eine Frage zu diesem Thread, in dem etwas länger nichts geschrieben wurde: Es heißt im Katechismus: 2357 Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet [Vgl. Gen 19, 1-29; Röm 1,24-27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10.], hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind" (CDF, Erkl. „Persona humana" 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen. 2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen. 2359 Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich - vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern Die Sache ist ja die, dass die Berufung zur Keuschheit, der sich der Betroffene "annähern" soll, ja mit einschließt, dass der Betroffene auch immer wieder scheitern kann. Überspitzt gesagt kann ein Homosexueller, der seine Homosexualität immer wieder auf Parkplätzen oder auch in Dark Rooms auslebt, trotzdem in den Himmel kommen, wenn er es nur immer wieder ehrlich bereut und beichtet und den Vorsatz fasst, es nicht wieder zu tun. Auf der anderen Seite wird gegen die Segnung von Homosexuellen angeführt, dass damit ja die Sünde gebilligt würde. Damit wird der, der seine Neigung höchst promiskuitiv und unverantwortlich auslebt und dies immer wieder ehrlich bereut vor demjenigen besser gestellt, der eine monogame Beziehung anstrebt, weil der zweite ja seine Sünde gutheißen würde. Ich sehe folgenden Ausweg: Es heißt ja in Artikel 2359 vom KKK, dass man sich der Keuschheit "vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft" annähern soll. Eine solche selbstlose Freundschaft könnte darin bestehen, dass zwei Homosexuelle sich darüber einig werden, dass sie einander dabei helfen wollen, das Ideal der Keuschheit GEMEINSAM zu erreichen. Es ist ja keine Sünde, wenn zwei Homosexuelle Zärtlichkeiten austauschen oder sich partnerschaftlich unterstützen. Lediglich der Koitus wird als Missbrauch der Sexualität angesehen und aufgrund der traditionellen Auslegung von Römer 1 und 2 als Sünde angesehen. Wenn also eine Liturgie für die Segnung einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft ausdrücklich betonen würde, dass diese Partnerschaft das Ziel der Keuschheit anstreben soll, würde damit nicht die Sünde gebilligt oder für gut geheißen. Wenn diese gleichgeschlechtlichen Paare dann sich weiterhin verpflichten würden, wenn sie denn schwach werden würden, dies nur miteinander und nicht mit anderen zu tun, es aber nicht gezielt zu wollen, sondern im Falle des Falles auch wieder zu bereuen, dann würde gleichzeitig eine Alternative zu der häufig unter Homosexuellen angetroffenen Promiskuität geschaffen werden. Was ist eure Meinung? Wäre eine solche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Sinne der Tradition und Lehre der Kirche vertretbar? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 2. August 2018 Melden Share Geschrieben 2. August 2018 8 hours ago, duesi said: Damit wird der, der seine Neigung höchst promiskuitiv und unverantwortlich auslebt und dies immer wieder ehrlich bereut vor demjenigen besser gestellt, der eine monogame Beziehung anstrebt, weil der zweite ja seine Sünde gutheißen würde. (...) Lediglich der Koitus wird als Missbrauch der Sexualität angesehen und aufgrund der traditionellen Auslegung von Römer 1 und 2 als Sünde angesehen. Der erste Punkt ist tatsächlich kritisch zu sehen. Wenn der Kirche die "Keuschheit" (was immer das auch ist) so wichtig ist, sollte sie nicht Menschen, die eine geordnete Beziehung anstreben, diese verwehren. Zum zweiten Punkt: Das was kirchenrechtlich unter "Koitus" verstanden wird, können zwei Menschen gleichen Geschlechts ja eh nicht machen (Glied ejakuliert in Scheide - sorry für die Deutlichkeit, ist aber so. Das und nur das ist der "Vollzug der Ehe"). Und alles, was auch Eheleute sonst noch so prickelndes tun können und tun, fällt je nach persönlicher Vorliebe des befragten Theologen unter "himmelschreiende Sünde" bis hin zu "eheliche Sexualität", ist aber nach übereinstimmender offizieller (!) Ansicht eh nur gültig Verheirateteten gestattet. (dass das gemeine Volk das weithin ganz anders sieht, ist ein anderes Thema) Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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