Frank Geschrieben 27. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2018 vor 3 Minuten schrieb kam: vor 10 Minuten schrieb Frank: So in die Richtung dachte ich auch als OAOS frug wie eine Segnungsfeier aussehen könnte. Allerdings wäre in meinem Gedabkenblitz die Segnung des Paares am Ende. Also [Wortgottesdiesnt+Eucharistiefeier und Dankgebet] = "normale" Messe, bei der das Paar um das es geht wie bei der "normalen" Trauung in der Mitte sitzt, Segen über dieses Paar mit Handauflegung als Geste, danach wieder, wie bei der Normalen Messe Segen und Sendung an die Gemeinde. Musikalische Gestaltung... Macht das wirklich einen Unterschied ob nun Lieder aus dem Gottedienst gesungen werden oder ein Chor die Hochzeitsjubelmesse in H-Moll von BachMozartHayden? Für irgendwelches Gejubel ist kein Anlaß, es werden Leute gesegnet, die auf dem Weg sind, der hoffentlich zu einem guten Ende führt. Dann kann man immer noch jubeln. Warum nicht? und: Das mit dem "auf dem Weg sein" lässt sich ja auch auf die "normale" Trauung anwenden. Das Paar ist ja auch erst am Anfang eines gemeinsames Lebensweges (bezogen auf ein ganzes Menschenleben sind die 10Jahre Beziehung ohne Trauschein, vorher, auch nur ein Moment). Wäre das dann auch kein Anlass zum Jubeln? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 27. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2018 vor 6 Minuten schrieb kam: Für irgendwelches Gejubel ist kein Anlaß, es werden Leute gesegnet, die auf dem Weg sind, der hoffentlich zu einem guten Ende führt. Dann kann man immer noch jubeln. "Vollende das gute Werk, das der Herr an dir begonnen hat!" heißt es im Weiheritus. Soll man das dann auch erst am Ende feiern? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 27. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2018 vor 6 Minuten schrieb kam: Für irgendwelches Gejubel ist kein Anlaß, es werden Leute gesegnet, die auf dem Weg sind, der hoffentlich zu einem guten Ende führt. Dann kann man immer noch jubeln. Ist das bei heterosexuellen Jungfrauen so viel anders? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2018 vor 20 Minuten schrieb Chrysologus: Ich denke nicht, dass es aussichtsreich ist, hier zu sehr auf der Unterscheidung herumzureiten. Denn der reine Lehre nach sollten Katholiken ohnehin wissen, dass zwei Menschen desselben Geschlecht einander nicht heiraten können. Nun besteht mit Recht die Sorge, dass viele das nicht so recht wissen. Aber die, die das eben nicht wissen, sind oft auch die, die sich, wenn der Priester nach den Fürbitten das Vater Unser beten läßt und dann segnet, freuen, dass die Messe nicht so lang war. Und für diese leider recht große Gruppe kann ich gestalterisch machen, was ich will - die werden das immer als Ehe ansehen, was da gesegnet wird. Da hilft nicht mal ein Plakat "Achtung, das wird kiene Ehe!" über dem Paar. Für die Anhänger einer reinen Lehre braucht man keine Unterschiede aufwändig zu gestalten: Die wissen ja, dass es sich um eine Verirrung handelt. Für diejenigen, welche weder die reine Lehre noch die Trauungsliturgie kennen, sind die ganzen Unterschiede zwecklos und werden gar nicht wahrgenommen. Für diejenigen, welche die reine Lehre zwar kennen, aber nicht für "rein" oder "das Wahre" anerkennen, sind die Unterschiede höchstens noch Stein des Anstoßes. Die Idee mit dem Plakat ist gut. Sie demonstriert das Ganze noch mal. Die Probleme liegen nur insofern im gestalterischen Bereich, als dass man den Homos (inkl. Sympathisanten) mit gestalterischen Mitteln noch einmal demonstrieren will, dass ihre Verbindung nicht wirklich anerkannt ist. Den Kaviar gibt's nur für ECHTE Ehen, nicht für Derivate. Es handelt sich um eine sehr subtile Art, Menschen und ihre Beziehungen abzuwerten und ihnen klar zu machen, dass sie sich in einer Veranstaltung zweiter Wahl befinden. Weil sie selbst ja auch zweite Wahl sind. Zumal ich hier (besonders bei kam) die Tendenz sehe, die Liturgie der Eheschließung als Vorlage zu nehmen ... und sie dann entsprechend des ungeliebten Anlasses abzuspecken, bis aus der Segnungsfeier eine trockene und öde Veranstaltung wird, auf die sowieso niemand mehr Lust hat. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2018 vor 34 Minuten schrieb OneAndOnlySon: vor 41 Minuten schrieb kam: Für irgendwelches Gejubel ist kein Anlaß, es werden Leute gesegnet, die auf dem Weg sind, der hoffentlich zu einem guten Ende führt. Dann kann man immer noch jubeln. Ist das bei heterosexuellen Jungfrauen so viel anders? Den Weg, der hoffentlich zu einem guten Ende führt, nenne ich normalerweise "Leben". Egal ob Jungfrau oder nicht, homo oder hetero, Weihnachtsbaumverkäufer oder Hochschulprofessor. Entweder man öffnet das Ehesakrament auch für Homosexuelle. Das würde deutliche Veränderungen der Ehelehre nach sich ziehen. Nicht viele - aber drastische. Oder man splittet das Ehesakrament. Oder man führt ein Extrasakrament ein. Je länger wir hier diskutieren, desto unsympathischer und verworrener und undurchführbarer erscheint mir Bodes Vorschlag. Auch wenn ich den Bode mag. Ich denke inzwischen sogar: "Der schlimmste Fall wäre, wenn diese Segnung tatsächlich eingeführt wird." Schlimm für wen? Ach, die Frage wäre eher: Für wen denn nicht? Die Homos werden als Menschen mitsamt ihrer Beziehung abgewertet. Die Reinen bekommen den Ekel, weil die Kirche überhaupt so was tut. Den Sympathisanten geht es nicht weit genug. Und alles nur, damit einige Bischöfe eine Erfolgsmeldung herausgeben können: "Alle Welt hergucken! Schaut mal, wie tolerant und integrativ wir in Wirklichkeit sind!" Und dann muss man sehr darauf hoffen, dass die Weltöffentlichkeit die subtile Abwertung nicht doch entdeckt und in den Medien herumschmiert. Kollateralschaden. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Franciscus non papa Geschrieben 27. Januar 2018 Autor Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 27. Januar 2018 ganz offen, ich brauche den Segen meiner Kirche nicht für mein Leben, wohl aber den Segen Gottes. Und der Herr wird mir seinen Segen nicht verweigern, des bin ich mir sicher. Aber wenn nun die Kirche zaghaft ihre Fehler zu erkennen beginnt, fühle ich die Verpflichtung, ihr bei zu stehen. Der Kirche und meiner Familie verdanke ich die Überlieferung der frohen Botschaft Jesu. Natürlich kennt der _Briefträger meist nicht die Tragweite des Briefes, den er mir in den Briefkasten wirft. Muß und darf er ja auch nicht. Ich habe jahrzehntelang das Leiden vieler Homosexueller an der Kirche schmerzhaft erlebt. Und so sehe ich das Zeichen des -Aufbruches mit Freude. 5 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 27. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 27. Januar 2018 Wenn ich den Bode anschaue, dann sehe ich es, wie Du soeben beschrieben hast. Dummerweise besteht weder die Kirche noch das Bischofskollgium aus lauter Bodes. Ich halte den Bode für ehrlich. Aber er wäre der erste Ehrliche, dessen Ehrlichkeit nicht ausgenutzt würde. Aber letztlich büxt er aus. Das mit dem Zeichen des Aufbruchs sehe ich auch. Aber ich setze da nicht viel Hoffnung drauf. Konvenient höre ich in letzter Zeit gelegentlich überraschend sinnvolle Aussagen aus dem Munde kirchlicher Würdenträger. Schaumermal, was daraus wird. Ich reime mir das so zusammen, dass der Misserfolg der Kirche in Europa und Amerika nun endlich wahrgenommen wird. Angefangen hat es, als die Bischöfe anlässlich einer Sinusstudie überrascht waren, wie bedeutungslos die Kirche in den jüngeren Milieus ist. Wie überraschend! Die Missbrauch-Skandale haben Wirkung gezeigt und ein paar Leute zum Nachdenken gebracht. Momentan sind die Bischöfe schon wieder überrascht, dass der Priestermangel keineswegs nur ein flüchtiges Phänomen war, sondern jetzt so richtig greift und einen "sakramentalen Notstand" auslöst. Es sieht fast so aus, dass die Kirche, nachdem sie Gottes mahnende Worte jahrhundertelang ignoriert hat, endlich durch Gottes Gebrüll wach werden. Als er bei der Reformation schon mal einen Schreier losgelassen hat, war das offensichtlich zu wenig - da hat man die Schuld auf die bösen Reformatoren abschieben können. Ob die Kirche nun endlich die Tomaten von den Augen und die Finger aus den Ohren nimmt, wird man allerdings erst noch sehen. Es könnte auch nur eine flüchtige Erscheinung sein - und spätestens beim nächsten Papst könnte schon wieder alles zum Alten zurückkehren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 1 Stunde schrieb Mecky: Den Weg, der hoffentlich zu einem guten Ende führt, nenne ich normalerweise "Leben". Egal ob Jungfrau oder nicht, homo oder hetero, Weihnachtsbaumverkäufer oder Hochschulprofessor. Entweder man öffnet das Ehesakrament auch für Homosexuelle. Das würde deutliche Veränderungen der Ehelehre nach sich ziehen. Nicht viele - aber drastische. Oder man splittet das Ehesakrament. Oder man führt ein Extrasakrament ein. Je länger wir hier diskutieren, desto unsympathischer und verworrener und undurchführbarer erscheint mir Bodes Vorschlag. Auch wenn ich den Bode mag. Ich denke inzwischen sogar: "Der schlimmste Fall wäre, wenn diese Segnung tatsächlich eingeführt wird." Schlimm für wen? Ach, die Frage wäre eher: Für wen denn nicht? Die Homos werden als Menschen mitsamt ihrer Beziehung abgewertet. Die Reinen bekommen den Ekel, weil die Kirche überhaupt so was tut. Den Sympathisanten geht es nicht weit genug. Und alles nur, damit einige Bischöfe eine Erfolgsmeldung herausgeben können: "Alle Welt hergucken! Schaut mal, wie tolerant und integrativ wir in Wirklichkeit sind!" Und dann muss man sehr darauf hoffen, dass die Weltöffentlichkeit die subtile Abwertung nicht doch entdeckt und in den Medien herumschmiert. Kollateralschaden. Das kommt dann, wenn man "pastoral" herumpfuschen, sich vor der theologischen Grundfrage aber gerne drücken will. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Chrysologus Geschrieben 28. Januar 2018 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 6 Stunden schrieb Edith1: Das kommt dann, wenn man "pastoral" herumpfuschen, sich vor der theologischen Grundfrage aber gerne drücken will. Das hat immerhin Tradition - die meisten Neuerungen in der Kirche wurden erst gemacht und dann als bewährte Tradition theologisch begründet. Dass das umgehrt zu gehen habe, das ist immer noch recht neu und führte dazu, dass sich dann auch nichts mehr änderte. Dennoch sollte - ich gehöre ja nun der heutigen Kirche an - zumindest ein Konsens über die Frage erzielt werden, was und warum dauerhafte Beziehungen sind, was und warum Ehe ist (der Wandel des Ehebegriffes vom vertragsrechtlichen Modell zum Bundesdenken ist alles andere als breit rezipiert), was und wofür Sexualität ist und welche Konsequenzen es hat, dass es Homosexualität gibt. Ein Ritus zur Segnung nichtehewilliger oder nicht ehefähiger Paare wird immer auf die klassische Liturgie zurückzugreifen haben: Eröffnung - Lesungen - Predigt usw., mit einem situationsbezogenenn EInschub nach der Predigt, in dem dann gesegnet wird, aber in man keinen Konsens in irgend einer Form abfragt. Dazu und dabeui kann gesungen werden, es können Kerzen brennen und Blumen blühen, es muss eben nur remoto scandalo, ohne öffentliche Erregung, verlaufen. Und diese öffentliche Erregung ist die Erregung des informierten Katholiken, der sich ordnunsgemäß echauffiert, wenn ein wiederverheirateter Geschiedener zu Kommunion hinzutritt oder wahlweise am Wesen der Ehe zweifelt, wenn man denselben zur Kommunion einlädt, der Zelebrant vom Hochgebetstext abweicht oder ein Laie eine Homilie zu halten versucht, der aber umgekehrt sofort erkennt, dass der Mann mit Längsstola Priester ist, der mit Schrägstola Diakon und die Frau Laie ist. Solange man hier aber nach Belieben mal den sachkundigen Katholiken und mal den Normalkirchgänger annimmt, solange wird es kein Kriterium zur sicheren Unterscheidung geben können. Ich weiß auch nicht, ob es ein solches für den uninformierten Christen braucht. 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 Mich interessiert die mögliche Liturgie nicht, so lange man mir nicht eine schlüssige theologische Begründung vorlegen kann, wie und warum die Lehre soweit geändert wäre, dass ein Ritual dazu möglich wäre. Das ist bisher nicht geschehen. Und bis dahin ist das für mich Privatveranstaltung und ungefähr so relevant, wie die Frage, was im Bus nach Konnersreuth gebetet wird. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 50 Minuten schrieb Edith1: Mich interessiert die mögliche Liturgie nicht, so lange man mir nicht eine schlüssige theologische Begründung vorlegen kann, wie und warum die Lehre soweit geändert wäre, dass ein Ritual dazu möglich wäre. Das ist bisher nicht geschehen. Und bis dahin ist das für mich Privatveranstaltung und ungefähr so relevant, wie die Frage, was im Bus nach Konnersreuth gebetet wird. Die Lehre wozu? Zur Homosexualität? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Chrysologus Geschrieben 28. Januar 2018 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 Die Frage ist sowohl bei der Ehe wie bei der homosexuellen Partnerschaft, was denn da Objekt des Segens ist. Bei der Ehe war das vor dem Kozil vergleichsweise klar. Die Ehe ist ihrem innersten Wesen nach ein Vertrag, den sofern er zwischen Getauften geschlossen wurde Christus zur Würde eines Sakramentes erhoben hat (c. 1012 CIC 1017) und dessen Hauptzweck die Erzeugung und Erziehung von nachkommenschaft ist (c. 1013 § 1 CIC 1917). Gegensietige Unterstützung und Fpörderung sowie die menschenwürdige Befriedigung des Geschlechtstriebes sind die beiden Nebenzwecke der Ehe (c. 1013 § 2 CIC 1917). Diese drei objektiven Zwecke der Ehe dürfen in keinem Fall verneint werden, es kann jedoch daneben subjektive Zwecke wie "z. B. Beileigung von Feindschaften" (Jone, CIC Bd. 2, 1940, 206) geben. Vorkodikarisch war es noch einfacher bestimmt, ich zitiere Ididor Silbernagl, Lehrbuch des katholischen Kirchenrechts, ³1895, 509f: "Die Ehe ist eine nach den Gesetzen der Kirche gültig geschlossene Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechtes zu lebenslänglichem geschlechtlichem Umgange." Dieser Verbindung legt der Ehevertrag zugrunde, wobei Silbernagl ausdrücklich betont, dass dies kein bürgerlicher, sondern ein rein menschlicher Vertrag sei, und er weist weiterhin darauf hin, dass das Wesen der Ehe nicht im geschlchtlichen Umgange, sondern nur in der Möglichkeit zu demselben zu suchen sei. So auch bei Vater udn Sohn Joseph Helfert, Hausbuch des Kirchenrechts aus den gemeinen und österreichischen Quellen zusammengestellt, Prag ³1849, 415: Die Ehe "ist die vollkommene, durch ein körperliches und geistiges Band vermittelte, unauflösliche Verbindung zwischen zwei Personen verschiedenen Geschlechtes a), und hat ihren Grund in der Befriedigung des wechselseitigen Bedürfnisses der getrennten Geschlechter". (Immerhin, die Helferts haben durhaus im Blick, dass es hier nicht nur um rein männliche Bedürfnisse geht.) Hier wird ein Bild der Ehe deutlich, dass den geschlechtlichen Verkehr zum Kern des Sakraments macht - und hier ist die Ursache der Ablehnung einer jeden Akzeptanz homosexueller Beziehungen zu suchen, deren Segnung eingeschlossen. Denn wenn ich alle dualen Beziehungen nicht nur ausschließlich unter dem Vorzeichen möglicher sexueller Betätigungen, sondern sogar nur zum Zwecke derselben betrachten kann, dann ist die Akzeptanz einer solchen Beziehung von der Akzeptanz der sexullen Betätigung in ihr nicht zu trennen. (Eher anekdotisch dazu: Ich habe vor 20 Jahren an einer Hochzeit in Schlesien teilgenommen. Am Ende der Feier kamen die Mitglieder des Jungfrauenbundes und nahmen der Braut feierlich die Medaille ab, die sie an einer Kette um den Hals trug und sie als Mitgleid dieses Bundes auswies. Und gegen Ende der anschließenden Feier mußte der Bräutigam der Braut den Schleier abnehmen (viele Haarnadeln waren zu ziehen), wobei ihm die bRautjungfern mit Kochlöffeln auf die Finger schlugen. Doch zurück zum Thema!) Das Bild der Ehe, wie es die Kirche seid dem letzten Kozil vertritt, ist deutlich verändert. Man kann es in diesem Zusammenhang nicht oft genug zitieren . Gaudium et Spes lehrt: Zitat Die innige Gemeinschaft des Lebens und der Liebe in der Ehe, vom Schöpfer begründet und mit eigenen Gesetzen geschützt, wird durch den Ehebund, d.h. durch ein unwiderrufliches personales Einverständnis, gestiftet. So entsteht durch den personal freien Akt, in dem sich die Eheleute gegenseitig schenken und annehmen, eine nach göttlicher Ordnung feste Institution, und zwar auch gegenüber der Gesellschaft. [...] Durch ihre natürliche Eigenart sind die Institution der Ehe und die eheliche Liebe auf die Zeugung und Erziehung von Nachkommenschaft hingeordnet und finden darin gleichsam ihre Krönung. Darum gewähren sich Mann und Frau, die im Ehebund nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch (Mt 19,6), in inniger Verbundenheit der Personen und ihres Tuns gegenseitige Hilfe und gegenseitigen Dienst und erfahren und vollziehen dadurch immer mehr und voller das eigentliche Wesen ihrer Einheit. Diese innige Vereinigung als gegenseitiges Sichschenken zweier Personen wie auch das Wohl der Kinder verlangen die unbedingte Treue der Gatten und fordern ihre unauflösliche Einheit Der Ehebund ist auf die Zeugung von Nachkommenschaft hingeordnet, aber weder dieselbe noch die sexuelle Betätigung allgemein ist Inhalt oder Kern der Ehe. Hier hat die Kirche die letzten Relikte des germanischen Rechts überwunden, dass den öffentlichen Koitus als ehebegründenden Akt sah und dass Luther und seine Katharina noch dazu brachte, voll bekleidet, aber vor Zeugen ins gemeinsame Bett zu steigen und dort unter einer Decke zu stecken (wobei GS sicher keinem antilutherischen Affekt zu verdanken ist). Ehe als Bund zwischen zwei Menschen ist - die Dissertation von Norbert Lüdecke, 2 bahnbrechende Bände führt das umfänglich aus - ein gänzlich anderer Zugang als die ziemlich verkorkste Vertragsmetapher, die am Ende die schwebende Wirksamkeit der Eheschließung für den Fall zuließ, dass der Club Meister wird. Wenn aber Ehe verstanden wird als ein unlösbarer Bund zwischen zwei Menschen, die sich einander ganz schenken und annehmen, dann haben wir ein Bild vor uns, dem die Frage, ob und wie die beiden geschlechtlich miteinander verkehren, vollkommen egal ist. Der eheliche Segen gilt der Beziehung, nicht der Kopulation. Und von diesem Punkt aus kann ich es durchaus vertreten, die Beziehung zweier Männer oder zweier Frauen zu segnen, die einander in inniger Verbundenheit der Personen und ihres Tuns gegenseitige Hilfe und gegenseitigen Dienst gewähren und erfahren und dadurch immer mehr und voller das eigentliche Wesen ihrer Einheit vollziehen. Theologisch ist das sicher nicht abschließend geklärt - aber wir sind schon etwas weiter, als manche wahrhaben wollen. Und gerade Kleriker müssen immer und immer wieder darauf hin geweisen werden, dass Menschen, Katholiken eingeschlossen, hierzulande in den seltensten Fällen heiraten, um miteinander schlafen zu können. Sie heiraten, weil sie einander lieben, einander treu sein und miteinander alt werden wollen. Daran scheitern nicht wenige, aber das stellt das Konzept nicht in Frage. 4 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 11 Stunden schrieb kam: Für irgendwelches Gejubel ist kein Anlaß Und ob Anlass ist: immerhin wollen die Paare, die um eine Segnung anfragen, überhaupt noch etwas mit Kirche, Gott und Glauben zu tun haben. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 11 Stunden schrieb Chrysologus: "Vollende das gute Werk, das der Herr an dir begonnen hat!" heißt es im Weiheritus. Soll man das dann auch erst am Ende feiern? Spannenderweise lautet das Zitat richtig "Der Herr vollende an dir dir das gute Werk, das er an dir begonnen hat". Es ist Gott, der am Anfang, in der Mitte und am Ende steht - wirklich "machen" können wir da nichts. Wohl aber - im biblischen Bild - formbarer Ton in Gottes Hand bleiben. gegen alle Verhärtungstendenzen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 11 Stunden schrieb Mecky: Zumal ich hier (besonders bei kam) die Tendenz sehe, die Liturgie der Eheschließung als Vorlage zu nehmen ... Das ist ja per se auch nicht die schlechteste Idee, da es ja um dieselben Inhalte geht, die vor Gott gebracht werden: Treue, Fruchtbarkeit (bei wiederverheirateten Geschiedenen sogar evtl. auch im biologischen Sinn), Bewahrung, Stärkung, Bund. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 13 Minuten schrieb gouvernante: vor 11 Stunden schrieb Mecky: Zumal ich hier (besonders bei kam) die Tendenz sehe, die Liturgie der Eheschließung als Vorlage zu nehmen ... Das ist ja per se auch nicht die schlechteste Idee, da es ja um dieselben Inhalte geht, die vor Gott gebracht werden: Treue, Fruchtbarkeit (bei wiederverheirateten Geschiedenen sogar evtl. auch im biologischen Sinn), Bewahrung, Stärkung, Bund. Dann braucht man sich über Ähnlichkeiten und Verwechselbarkeit nicht mehr zu wundern. Meine Kritik lag in dem, was Du mit drei Punkten zusammengefasst hast: Nämlich dem Abspecken. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 37 Minuten schrieb Chrysologus: Die Ehe ist ihrem innersten Wesen nach ein Vertrag Meine Fresse. Gottseidank habe ich nie geheiratet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 13 Stunden schrieb Franciscus non papa: nichts gegen Lieder aus dem Gotteslob. Aber wenn ich denn eine Segensfeier in der Kirche hätte, dann wollte ich mit Sicherheit auch musikalisch nicht auf Alltagsniveau feiern. Ich habe ja in meinem Leben schon mal eine Frau geheiratet - (ein tragischer Irrtum, der für uns beide viel Leid verursachte. Aber es ist ja nichts auf dieser Welt ganz schlecht. Immerhin verdanken wir diesem tragischen Irrtum zwei prachtvolle Kinder.) Ich war damals noch Student, wir beide waren kirchenmusikalisch aktiv. So kamen die Musiker auf die Idee die große Mozartmesse, die für ein Konzert geplant war, uns zur Hochzeit aufzuführen. Als der Pfarrer das hörte, sagte er, dann aber am (Pfingst-)sonntag in der Messe, dann haben alle was davon. Daß bei Hochzeiten viel - auch musikalischer - Unfug veranstaltet wird, ist unbestritten. Aber die Vorschläge zur unterschiedlichen Gestaltung der Segensfeiern erinnern mich leider sehr an den Versuch einiger Politiker, eingetragene Partnerschaften nicht im Standesamt beurkunden zu wollen, sondern im Feuerwehrgerätehaus. Rechtlich ist es ja mittlerweile auch das Gleiche und die ELP war auch näher an der rechtlichen Ehe als eine Segnung an einer Hochzeit. Jetzt Mal abgesehen davon, dass die wenigsten Heteros eine Mozartmesse in der Hochzeit nehmen. Es spricht ja einiges dafür, dass die Gemeinde mitsingen kann und auch darf. Dass du als Musiker andere Ansprüche hast, ist klar. Aber hier geht es ja eher um das Allgemeine. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 So alt bist du doch gar nicht, dass dich das noch betroffen hätte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 Das innerste Wesen der Ehe ist ein Vertrag? Die rechtlichen Aspekte sollen bedeutender sein, als die spirituellen? Ich würde sagen, dass die Ehe vor allem ein Sakrament, also ein Ort der Gotteserfahrung ist. Dass diese Gotteserfahrung nur in der Verbindlichkeit (ich werde immer zu dir halten, ich werde Dich nicht fallen lassen, weil Dein Wohlergehen mit dem meinem dauerhaft verbunden ist ...) möglich ist, hat lediglich Dienstfunktion. Allerdings wollen viele einen Vertrag. Andere wollen schlicht einen Segen. Bei Sakrament kommt es darauf an, was man mit "wollen" meint. Und es kommt auch darauf an, was man unter Gotteserfahrung versteht. Aber die Seligkeit in einer anderen Person zu finden wollen die Meisten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 3 Minuten schrieb Mecky: Das innerste Wesen der Ehe ist ein Vertrag? Bitte lies meinen Beitrag sinnerfassend ab dem ersten Satz. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 (bearbeitet) vor 13 Stunden schrieb OneAndOnlySon: Und weil das die 08/15-Vorstellung ist, soll man zwischen Trauung und Segensfeier liturgisch nicht dort unterscheiden, wo die Kirche die Grenze zieht, sondern wo sie der kirchenferne Gelegenheitskirchgänger zu erkennen glaubt. Die Segensfeier könnte also durchaus eine Erfragung des Ehekonsens, Treueversprechen und Segen mit Stolaschlinge enthalten, solange das Paar im Business-Look erscheint, nicht mit einzieht, auf der normalen Bank sitzt, kein Hochzeitsmarsch gespielt und kein Leonard Cohen-Halleluja gesungen und kein Reis gestreut wird. Oh je, der Cohen ist auch schon "verpflichtend"? Fällt unter: Entweder das Paar kann kein englisch oder es kümmert sich nicht um den Text. Zurück zum Thema: Unterschiedliche Intentionen erfordern unterschiedliche Liturgien und sSgnung ist halt Segnung.. Bei der Stolaschlinge geh ich mit. Was die Kleidung anbetrifft, haben die Männer hier einen Vorteil: Es ist ohnehin meistens ein schicker Anzug, ob hetero oder homo. bearbeitet 28. Januar 2018 von mn1217 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 vor 12 Stunden schrieb Frank: So in die Richtung dachte ich auch als OAOS frug wie eine Segnungsfeier aussehen könnte. Allerdings wäre in meinem Gedabkenblitz die Segnung des Paares am Ende. Also [Wortgottesdiesnt+Eucharistiefeier und Dankgebet] = "normale" Messe, bei der das Paar um das es geht wie bei der "normalen" Trauung in der Mitte sitzt, Segen über dieses Paar mit Handauflegung als Geste, danach wieder, wie bei der Normalen Messe Segen und Sendung an die Gemeinde. Musikalische Gestaltung... Macht das wirklich einen Unterschied ob nun Lieder aus dem Gottedienst gesungen werden oder ein Chor die Hochzeitsjubelmesse in H-Moll von BachMozartHayden? In Moll? Wohl kaum... Nein, ich denke nicht, dass das der springende Punkt ist. Ich singe selbst im Chor, finde es aber als Gemeindemitgleid schön, wenn ich mitsingen darf. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 (bearbeitet) vor 11 Stunden schrieb Mecky: Für die Anhänger einer reinen Lehre braucht man keine Unterschiede aufwändig zu gestalten: Die wissen ja, dass es sich um eine Verirrung handelt. Für diejenigen, welche weder die reine Lehre noch die Trauungsliturgie kennen, sind die ganzen Unterschiede zwecklos und werden gar nicht wahrgenommen. Für diejenigen, welche die reine Lehre zwar kennen, aber nicht für "rein" oder "das Wahre" anerkennen, sind die Unterschiede höchstens noch Stein des Anstoßes. Die Idee mit dem Plakat ist gut. Sie demonstriert das Ganze noch mal. Die Probleme liegen nur insofern im gestalterischen Bereich, als dass man den Homos (inkl. Sympathisanten) mit gestalterischen Mitteln noch einmal demonstrieren will, dass ihre Verbindung nicht wirklich anerkannt ist. Den Kaviar gibt's nur für ECHTE Ehen, nicht für Derivate. Es handelt sich um eine sehr subtile Art, Menschen und ihre Beziehungen abzuwerten und ihnen klar zu machen, dass sie sich in einer Veranstaltung zweiter Wahl befinden. Weil sie selbst ja auch zweite Wahl sind. Zumal ich hier (besonders bei kam) die Tendenz sehe, die Liturgie der Eheschließung als Vorlage zu nehmen ... und sie dann entsprechend des ungeliebten Anlasses abzuspecken, bis aus der Segnungsfeier eine trockene und öde Veranstaltung wird, auf die sowieso niemand mehr Lust hat. Ich finde Segnungen nicht abwertend. Und ich finde auch nicht, dass es trocken und öde ist, nur weil kein Wagner georgelt wird. bearbeitet 28. Januar 2018 von mn1217 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 28. Januar 2018 Melden Share Geschrieben 28. Januar 2018 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Mecky: Das innerste Wesen der Ehe ist ein Vertrag? Die rechtlichen Aspekte sollen bedeutender sein, als die spirituellen? Gott sei Dank, dass du nie geheiratet hast Nach 30 Jahren Ehe, ist das gegebene Versprechen manchmal tatsächlich der Haltegriff Die spirituelle Komponente folgt dann bearbeitet 28. Januar 2018 von Higgs Boson 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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