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Die Zukunft der Kirche: Radikalisierung und Dogmatismus?


Studiosus

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Glauben ist nicht gleich Wissen. Natürlich handelt es sich beim Glauben nicht um ein Wissen im wissenschaftlichen, empirischen Sinne. Glaube hat eine zutiefst übernatürliche Dimension. 

 

Dennoch gibt es so etwas wie Glaubenswissen. Dieses kann systematisiert, ausgelegt und artikuliert werden. Die Theologie als Glaubenswissenschaft hat diesen Anspruch. Vom reinen Glaubensinhalt ist der religiöse Vollzug des Glaubens zu unterscheiden (fides, quae creditur / fides, qua creditur).

 

Allerdings kann man in Glaubenssachen nicht bei der Wissenschaftlichkeit stehen bleiben. Nach Augustinus entwickelt sich die übernatürliche  Erkenntnis  von der Wissenschaft zur Weisheit, von einer scientialen zu einer sapientialen Theologie, per scientiam ad sapientiam.

 

Immer wenn ich mich nach dem Verhältnis von Vernunft und Glaube frage, kommt mir ein Ausschnitt aus dem eucharistischen Hymnus des Thomas von Aquin (Tantum ergo) unweigerlich in den Sinn:

 

praestet fides supplementum sensuum defectui.

 

Der Glaube wirke als Ergänzung für die geschwächten Sinne.

 

Für die menschlichen Sinne, die unvollkommen sind und nicht alles wahrnehmen können, was ist.

 

Um die Auffassung von der Unzulänglichkeit menschlicher Sinne zu teilen muss man übrigens nicht einmal religiös sein. Oder hat schon einmal ein Mensch ohne Hilfsmittel ultraviolettes Licht gesehen, Radioaktivität gemessen oder Ultraschall gehört?

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 27 Minuten schrieb Studiosus:

Der Glaube wirke als Ergänzung für die geschwächten Sinne.

 

Für die menschlichen Sinne, die unvollkommen sind und nicht alles wahrnehmen können, was ist.

 

Um die Auffassung von der Unzulänglichkeit menschlicher Sinne zu teilen muss man übrigens nicht einmal religiös sein. Oder hat schon einmal ein Mensch ohne Hilfsmittel ultraviolettes Licht gesehen, Radioaktivität gemessen oder Ultraschall gehört?

 

Ja, menschliche Sinne sind unvollkommen, und unser Wissen ist begrenzt. Jenseits unseres Wissens beginnt einfach nur Nicht-Wissen, und Glaube als „Ergänzung geschwächter Sinne“ ist der Versuch, sich einen Mangel an Wissen als Vorteil umzulügen. Gegen die Unzulänglichkeit menschlichen Wissens hilft einfach nur das Bemühen um mehr und besseres Wissen, sonst nichts.

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vor 13 Minuten schrieb Marcellinus:

... Gegen die Unzulänglichkeit menschlichen Wissens hilft einfach nur das Bemühen um mehr und besseres Wissen, sonst nichts.

Das funktioniert aber nicht immer. Wenn ich z.B. als Vorfahrtberechtigter durch eine Kreuzung fahre, dann glaube ich, dass die anderen Verkehrsteilnehmer warten. Ob es tatsächlich so ist weiß ich aber erst, wenn ich durchgefahren bin.

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vor 7 Stunden schrieb Higgs Boson:

Ein Glaubenssatz, der mich existentiell nicht berührt, ist Maria, immerwährende Jungfrau. Im Gegenteil, er entwertet Ehe und Sexualität. Und darum glaube ich ihn nicht. Es ist nicht mein Verstand, der sich hier weigert, sondern mein Herz.

 

Wieso? Das war doch schon immer so! Ist's ein Gott, ist die Mutter immerwährende Jungfrau.

Schon die Mütter der göttlichen Pharaonen im alten Ägypten wurden durch deren Geburt zu immerwährenden Jungfrauen.

Das hat doch nichts mit Sex oder gar Ehe zu tun.

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In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Glaubenssätze in einem demokratischen Sinne mehrheitsfähig sein müssen. Und ob der metaphysische Wahrheitsgehalt, den sie beinhalten, von Zustimmung oder Ablehnung des Gottesvolkes abhängig ist.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 41 Minuten schrieb Moriz:

 

Wieso? Das war doch schon immer so! Ist's ein Gott, ist die Mutter immerwährende Jungfrau.

Schon die Mütter der göttlichen Pharaonen im alten Ägypten wurden durch deren Geburt zu immerwährenden Jungfrauen.

Das hat doch nichts mit Sex oder gar Ehe zu tun.

 

Was interessieren mich bitte uralte Bettgeschichten

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Franciscus non papa
vor 6 Stunden schrieb Katharer:

Ja, das haben andere Parteien wie CDU, SPD und die Grünen der AfD voraus, bei denen gibt es Politiker die schon von Geburt an Muslime sind.

Ob es ein Vorteil ist,, wenn ein Mohammedaner Mitglied einer sich christlich nennenden Partei ist? Ich habe da Zweifel. 

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vor 12 Stunden schrieb Higgs Boson:

 

Ich kann nur glauben, wo mein Verstand kreischend unterm Tisch liegt. Was mein Verstand erfasst, muss ich nicht glauben, das weiß ich.

 

Was bedeutet für Dich "Wissen"? Falsifizierbare Faktbehauptungen? Oder das sichere Gefühl, "richtig" zu liegen?

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Das ist die Endstation des Subjektivismus: Der Einzelne als Lehrer, Richter und Gott seiner eigenen konstruierten Weltsicht.

 

Mit Katholizismus hat das leider nichts zu tun. Das muss man einmal so offen formulieren. Dass diese Position Zuspruch findet, spricht Bände.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

Das ist die Endstation des Subjektivismus: Der Einzelne als Lehrer, Richter und Gott seiner eigenen konstruierten Weltsicht.

 

Mit Katholizismus hat das leider nichts zu tun. Das muss man einmal so offen formulieren. Dass diese Position Zuspruch findet, spricht Bände.

 

Drum wäre mein Computer auch ein Vorzeigekatholik nach deinem Geschmack

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vor 52 Minuten schrieb Studiosus:

Das ist die Endstation des Subjektivismus: Der Einzelne als Lehrer, Richter und Gott seiner eigenen konstruierten Weltsicht.

 

Mit Katholizismus hat das leider nichts zu tun. Das muss man einmal so offen formulieren. Dass diese Position Zuspruch findet, spricht Bände.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Aber wie will ich ehrlich(!) sagen "ich glaube" wenn ich nicht verstehe was [hier Dogma ihrer Wahl einfügen - zur illustration nehmen wir das der päspstlichen Unfehlbarkeit] meint?

Sorry aber, für "wird schon passen was der weiße Mann sagt", hat sich der Schöpfer zu viel Arbeit gemacht mir ein Hirn zu geben.

 

Ich erleb es immer wieder wenn ich meinen Pflegehelfern Anweisungen geb. Mit "tu was man dir sagt" erreiche ich so gut wie nichts, nicht mal das meine Anweisung umgesetzt wird. Nein, ich muss schon sagen warum sie dies tun sollen worum ich sie bitte und wenn sie es gut machen sollen, muss ich ihnen es so erklären das sie es auch verstehen.

bearbeitet von Frank
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Das ist die hinter allem stehende Frage: Was muss man glauben, um Katholik sein zu können? Muss man überhaupt etwas glauben? 

 

Ich würde diese Fragen positiv beantworten: Ja, man muss glauben.

 

Und was muss man - als Katholik -glauben? Hier möchte ich auf das Motu Proprio Ad tuendam fidem verweisen, das die Arten autoritativer Lehre zusammenfasst und den Can. 750 CIC/1983 folgendermaßen ändert:

 

Zitat

 


A. Can. 750 des Codex Iuris Canonici wird von nun an zwei Paragraphen haben, deren erster aus dem Wortlaut des geltenden Canons besteht und deren zweiter einen neuen Text enthält. Insgesamt lautet can. 750 jetzt folgendermaßen:

Can. 750 -§ 1. Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben, was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist und zugleich als von Gott geoffenbart vorgelegt wird, sei es vom feierlichen Lehramt der Kirche, sei es von ihrem ordentlichen und allgemeinen Lehramt; das wird ja auch durch das gemeinsame Festhalten der Gläubigen unter der Führung des heiligen Lehramtes offenkundig gemacht; daher sind alle gehalten, diesen Glaubenswahrheiten entgegenstehende Lehren jedweder Art zu meiden.

§ 2. Fest anzuerkennen und zu halten ist auch alles und jedes, was vom Lehramt der Kirche bezüglich des Glaubens und der Sitten endgültig vorgelegt wird, das also, was zur unversehrten Bewahrung und zur getreuen Darlegung des Glaubensgutes erforderlich ist; daher widersetzt sich der Lehre der katholischen Kirche, wer diese als endgültig zu haltenden Sätze ablehnt.

 

 

Im lateinischen Text des Motu Proprios steht zu lesen credenda sunt. Sie sind zu glauben oder sie müssen geglaubt werden. Die Kirche fordert hier den von jedem Gläubigen geschuldeten Glaubensassens ein.

 

An zwei modernen Beispielen will ich das konkretisieren. Pius IX. warnt in der Bulle Ineffabilis Deus, in der die Unbefleckte Empfängnis definiert ist, vor der Ablehnung des Dogmas mit den Worten:

 

 

Zitat

Wenn also jemand, was Gott verhüten wolle, anders, als von Uns entschieden ist, im Herzen zu denken wagt, der soll wissen und wohI bedenken, daß er sich selbst das Urteil gesprochen hat, daß er im Glauben Schiffbruch erlitten hat und von der Einheit der Kirche abgefallen ist.

 

 

Ebenso Pius XII. in der dogmatischen Konstitution Munificentissimus Deus, in der die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel zum Dogma erklärt wird: 

 

 

Zitat

Wenn daher, was Gott verhüte, jemand diese Wahrheit, die von Uns definiert worden ist, zu leugnen oder bewusst in Zweifel zu ziehen wagt, so soll er wissen, dass er vollständig vom göttlichen und katholischen Glauben abgefallen ist.

 

 

Kann mir jemand nun erklären, wie es keine Pflicht zu glauben geben könne?

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

Das ist die hinter allem stehende Frage: Was muss man glauben, um Katholik sein zu können? Muss man überhaupt etwas glauben? 

 

Ich würde diese Fragen positiv beantworten: Ja, man muss glauben.

 

Und was muss man - als Katholik -glauben? Hier möchte ich auf das Motu Proprio Ad tuendam fidem verweisen, das die Arten autoritativer Lehre zusammenfasst und den Can. 750 CIC/1983 folgendermaßen ändert:

 

Zitat

 


A. Can. 750 des Codex Iuris Canonici wird von nun an zwei Paragraphen haben, deren erster aus dem Wortlaut des geltenden Canons besteht und deren zweiter einen neuen Text enthält. Insgesamt lautet can. 750 jetzt folgendermaßen:

Can. 750 -§ 1. Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben, was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist und zugleich als von Gott geoffenbart vorgelegt wird, sei es vom feierlichen Lehramt der Kirche, sei es von ihrem ordentlichen und allgemeinen Lehramt; das wird ja auch durch das gemeinsame Festhalten der Gläubigen unter der Führung des heiligen Lehramtes offenkundig gemacht; daher sind alle gehalten, diesen Glaubenswahrheiten entgegenstehende Lehren jedweder Art zu meiden.

§ 2. Fest anzuerkennen und zu halten ist auch alles und jedes, was vom Lehramt der Kirche bezüglich des Glaubens und der Sitten endgültig vorgelegt wird, das also, was zur unversehrten Bewahrung und zur getreuen Darlegung des Glaubensgutes erforderlich ist; daher widersetzt sich der Lehre der katholischen Kirche, wer diese als endgültig zu haltenden Sätze ablehnt.

 

 

Im lateinischen Text des Motu Proprios steht zu lesen crendenda sunt. Sie sind zu glauben oder sie müssen geglaubt werden. Die Kirche fordert hier den von jedem Gläubigen geschuldeten Glaubensassens ein.

 

Kann mir jemand nun erklären, wie es keine Pflicht zu glauben geben könne?

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Ich fordere von meinen Pflegehelfern auch das sie rückenschonend arbeiten. Ich erkläre ihnen auch das wie und warum. Was will ich machen, wenn ses nicht tun? (ausser sagen "Jammer nicht, bist selber Schuld!", wenn se Rückenschmerzen haben)

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vor 8 Stunden schrieb Studiosus:

An zwei modernen Beispielen will ich das konkretisieren. Pius IX. warnt in der Bulle Ineffabilis Deus, in der die Unbefleckte Empfängnis definiert ist, vor der Ablehnung des Dogmas mit den Worten:

 

Gut, nehmen wir die unbefleckte Empfängnis.

 

Also, Maria wird ohne Erbsünde geboren, damit bedarf sie der Taufe nicht. Soweit habe ich damit kein Problem. Es stellt noch nicht mal einen Mehrwert dar. Das ist für mich existentiell irrelevant, ob ich das jetzt glaube oder nicht - von mir aus. Und schon bin ich an dem Punkt total katholisch.

 

Entstehen aus diesem Dogma weitere Glaubenssätze wie: 'Darum hat Maria nie gesündigt' - muss ich passen. Maria aus Gnade sündelos. Ich ohne diese Gnade Sünder. Wie kann mir eine Frau mit Sondergnade Vorbild sein? Ich gönne ihr das von Herzen, doch ist mir die evangelische Maria an diesem Punkt näher. Sie ist wie ich, die mag ich.

 

Bedenklich finde ich eher, wieso dieses Dogma notwendig wurde, welche Entwicklung die Dogmengeschichte damit nimmt. Dogmatische Aussagen über den Zustand Mariens, die nicht in der Christologie begründet sind, sind extrem fragwürdig. Und genau das schätze ich an den Orthodoxen. Allein die Tatsache, dass dort eine Mariendarstellung ohne Jesus keine Berechtigung hat, gibt der Marienfrömmigkeit einen gesunden Impuls.

 

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vor 9 Stunden schrieb Frank:

Aber wie will ich ehrlich(!) sagen "ich glaube" wenn ich nicht verstehe was [hier Dogma ihrer Wahl einfügen - zur illustration nehmen wir das der päspstlichen Unfehlbarkeit] meint?

Sorry aber, für "wird schon passen was der weiße Mann sagt", hat sich der Schöpfer zu viel Arbeit gemacht mir ein Hirn zu geben.

 

Die Beispiele von Studiosus illustrieren, dass das nicht der Sinn von Domgmen ist, dass du ehrlich "ich glaube" sagen kannst.

 

Dogmen haben nur den einen Zweck: Diskussionen zu beenden und zukünftig zu untersagen. 

 

Hätte Gerhard Schröder seinerzeit die Option "Dogma" gehabt, hätte er es wahrscheinlich genutzt, um die Diskussion um seine gefärbten Haare zu beenden...

bearbeitet von rince
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Ich wollte eigentlich nicht - schon wieder - in eine inhaltliche Diskussion über die Dogmen einsteigen. Ob sie "richtig" oder für den einzelnen Gläubigen subjektiv nachvollziehbar sind, müssen wir hier nicht eruieren. Das führt, wie man ja sieht, nur zu persönlichen Statements über das je eigene Verständnis von Schrift und einer Rede über Befindlichkeiten.

 

Ich wollte lieber über die Behauptung, man sei als Katholik - wie das andere Denominationen halten ist unerheblich - nicht verpflichtet, an gewisse Glaubenssätze zu glauben und bestimmte Lehren zu halten (siehe nochmal den Verweis auf Ad tuendem fidem), diskutieren. 

 

Aber darauf wird ja nicht eingegangen. Weshalb ich mir die Frage stelle, warum ich entsprechende Dokumente überhaupt noch heraussuche, wenn sie ignoriert werden. Welche persönliche Sicht ihr auf die mariologischen Dogmen (die in ihrem Kern eben christologische Dogmen sind) habt, hatte ich nicht gefragt :rolleyes:

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

[...]

Ich wollte lieber über die Behauptung, man sei als Katholik - wie das andere Denominationen halten ist unerheblich - nicht verpflichtet, an gewisse Glaubenssätze zu glauben und bestimmte Lehren zu halten (siehe nochmal den Verweis auf Ad tuendem fidem), diskutieren. 

 

[...]

Das die Katholische Kirche verpflichtet gewisse Glaubensgrundsätze zu Glauben stell ich nicht in Frage. Wie auch? Du belegst das ja mit entsprechenden Stellen.

Die Frage ist ob Kirche das Recht hat blinden Kadavergehorsam zu verlangen. Ob sie wirklich von mir verlangen kann mein "ich glaube" zu sprechen, zu Sätzen die ich nicht verstehe (so weit zu sagen ich muss diese Sätze reflektiert und hinterfragt annehmen und bejahen können geh ich dabei noch nicht einmal).

 

Ich wills mal flappsig formulieren:

Was bringt mir mehr Wochen Fegefeuer ein? Wenn ich sage: "Den Satz versteh ich nicht, weiss ich nicht ob du - Kirche - hier recht hast, bevor ichs nicht verstehe glaube ichs nicht" oder wenn ich sage: "Keine Ahnung was du meinst ich glaubs halt, weil ich muss"

 

Zugegeben, bissl halsstarrig bin ich ja auch. Lieber 14Tage Fegefeuer zusätzlich als unehrlich "ich glaube an [Dogma ihrer Wahl]" sagen.

So bin ich geprägt, so bin ich erzogen, das man nichts unhinterfragt nachplappert. (wenn ich auf Lehrgänge bin nerv ich gelegentlich Dozenten und Kollegen damit so lange nachzufragen bis ich kapiere was der Kerl da vorne erzählt... allein für diese Nervigkeit gibts später mal "vier Wochen extra").

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vor 56 Minuten schrieb Studiosus:

 

Ich wollte lieber über die Behauptung, man sei als Katholik - wie das andere Denominationen halten ist unerheblich - nicht verpflichtet, an gewisse Glaubenssätze zu glauben und bestimmte Lehren zu halten (siehe nochmal den Verweis auf Ad tuendem fidem), diskutieren. 

 

Wenn sie dafür nicht in Kauf nimmt eine leere Menge Gläubige, oder halt Dich und 3-4 andere zu ihrer Kirche zu zählen, nein

 

Aber dann hört sie auf Weltkirche zu sein und ist noch bedeutungsloser als die Zeugen Jehovas

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Ich wollte lieber über die Behauptung, man sei als Katholik - wie das andere Denominationen halten ist unerheblich - nicht verpflichtet, an gewisse Glaubenssätze zu glauben und bestimmte Lehren zu halten (siehe nochmal den Verweis auf Ad tuendem fidem), diskutieren.

Als Katholik ist man verpflichtet, seinem Gewissen zu gehorchen, diese Anordnung ist vorrangig. Ein Dogma gegen sein Gewissen zu glauben (oder dies wahrheitswidrig zu behaupten)  wäre Ungehorsam gegenüber der Kirche. 

 

In den von dir genannten Dokumenten offenbart sich außerdem der behördliche Charakter des Katholizismus. Behörden tendieren dazu, sich selbst überaus wichtig zu nehmen, das erwartet man auch von ihnen. Wer würde einer Religionsgemeinschaft mit dem Anspruch der kath. Kirche angehören wollen, wenn ihr Oberhaupt verlautbaren ließe, dass es im Grunde egal sei, ob man seinen Lehren Folge leistet?

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Franciscus non papa

Ich denke, in diesem Zusammenhang ist es entscheidend, ob man guten Willens ist oder nicht. Glauben läßt sich nicht erzwingen, weder von außen noch vom Menschen selbst. Dazu kommt die Frage der Gewissensentscheidung. Natürlich muss sich jede Glaubensgemeinschaft abgrenzen und für sich selbst festlegen, was das gemeinsame Glaubensgut ist. Aber am Ende muss sich jeder Einzelne mit seinem Glauben vor dem Allmächtigen rechtfertigen. Und ein Christ darf sich sicher sein, daß er im entscheidenden Augenblick einen gnädigen Richter hat. 

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Dass der - in diesem Falle eindeutig irrige - Gewissensentscheid  vom Glaubensgehorsam entpflichte, habe ich noch nirgends gelesen.

 

Im Gegenteil: Im KKK steht im Abschnitt über das Gewissen, dass sich Gewissensentscheide auf Handlungen und sittliche Normen (Moral) beziehen. Vom Glaubensassens lese ich dort nichts. Dieser wird hingegen immer, sogar im neuen KKK, mit Berufung auf den göttlichen und katholischen Glauben eingefordert.

 

Ich wäre daher dankbar, wenn die Vertreter der Gewissenstheorie mir ein Dokument aufzeigen würden, wo die Kirche autoritativ bestimmt hat, dass die Freiheit des Gewissens über dem Glaubensgehorsam/Glaubensassens steht.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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