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Aktuelle Diskussion um Zulassung von Nicht-Katholiken zur Kommunion


Studiosus

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Am ‎07‎.‎06‎.‎2018 um 09:00 schrieb OneAndOnlySon:

 

daraus:

Zitat

Vielleicht war die pastorale Handreichung, der mehr als dreiviertel der deutschen Bischöfe zugestimmt haben, der letzte Versuch, in dieser Frage überhaupt noch eine gewisse Ordnung zu erzielen. Möglicherweise hat der massive Widerstand dagegen erst so richtig offenbar werden lassen, dass eigentlich viele der Betroffenen schon längst das ganz selbstverständlich praktizieren, was der Würzburger Synode bereits vor 42 Jahren in einer Bitte an die Bischöfe um Klärung vor Augen stand und nunmehr hätte empfohlen werden sollen: im Einzelfall unter besonderen Umständen nach geistlicher Beratung und individueller Gewissensentscheidung die Kommunion zu empfangen. Mit dieser pastoralen Praxis kann selbst Kardinal Woelki – wie mehrfach von ihm zu hören war – leben, kämpft aber – für mich nicht nachvollziehbar –dagegen, diese Möglichkeit ins Wort zu heben. Redlicher wäre es auf jeden Fall, als gewissermaßen in einer Doppelmoral zu verbleiben: höchste Ansprüche für einen Kommunionempfang zu erheben oder dessen Unmöglichkeit zu behaupten, zugleich aber von unzähligen Ausnahmen zu wissen und diese ohne weiteres zu tolerieren. – Quelle: https://mobil.ksta.de/30577648 ©2018

 

Bemerkenswert deutliche Worte. (Fette Hervorhebung von mir.)

 

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Naja, diese Doppelmoral (eigentlich ist es nicht das, sondern Heuchelei) kann Bischof Feige auch dem Herrn unterstellen: Jesus fordert von uns Vollkommenheit, weiß, daß wir diese nie erlangen werden (ohne die Forderung zurückzunehmen) und toleriert unser Scheitern.

bearbeitet von rorro
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In einem Punkt ist der impertinenten Wortmeldung S.E. Feiges durchaus zuzustimmen: die "Doppelmoral" bzw. das Ignorieren bestehender Missbräuche unter den Augen von Priestern und Bischöfen ist eindeutig zu verurteilen. 

 

Wie der Begleitbrief des Präfekten der Glaubenskongregation schon andeutet, wird sich über kurz oder lang allerdings der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte mit einer authentischen Interpretation oder einem Vorschlag zur Modifikation der strittigen Bestimmungen des Kirchenrechts an der Klärung dieser Fragen beteiligen müssen. Man kann nur mit ungutem Gefühl dieses Ergebnisses harren. Allerdings ist alles besser, als den deutschen Episkopat mit dieser Angelegenheit zu betrauen.

 

Die pastorale Auffassung von der Praxis als Erkenntnisort von Theorie und Recht hat - gerade auch in Deutschland - schon zu oft zum Verlassen des orthopraktischen Weges animiert. 

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 38 Minuten schrieb Studiosus:

... In einem Punkt ist der impertinenten Wortmeldung S.E. Feiges durchaus zuzustimmen: die "Doppelmoral" bzw. das Ignorieren bestehender Missbräuche unter den Augen von Priestern und Bischöfen ist eindeutig zu verurteilen. ...

Was er meint, ist doch aber, dass dieselben Personen beides zugleich tun: Offiziell nein sagen und zugleich praktisch akzeptieren. Kann man das einen Missbrauch nennen?

Zitat

Mit dieser pastoralen Praxis kann selbst Kardinal Woelki – wie mehrfach von ihm zu hören war – leben,

 

 

vor 20 Minuten schrieb Spadafora:

es ist auf alle Fälle zu begrüßen wenn es eine verbindliche Klärung gibt  das Ergebnis wird wahrscheinlich nicht allen gefallen

Das tut es nie, oder? ;) Es wäre zumindest ein mittelgroßes Wunder wenn das gelänge.

Vielleicht wird es auch mir nicht gefallen.

 

 

vor 39 Minuten schrieb rorro:

Naja, diese Doppelmoral (eigentlich ist es nicht das, sondern Heuchelei) kann Bischof Feige auch dem Herrn unterstellen: Jesus fordert von uns Vollkommenheit, weiß, daß wir diese nie erlangen werden (ohne die Forderung zurückzunehmen) und toleriert unser Scheitern.

Er fordert uns zur Vollkommenheit auf. Aber er sagt nicht, "ihr könnt nur gerettet werden, wenn ihr vollkommen seid".

bearbeitet von Gratia
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vor 44 Minuten schrieb Studiosus:

Die pastorale Auffassung von der Praxis als Erkenntnisort von Theorie und Recht hat - gerade auch in Deutschland - schon zu oft zum Verlassen des orthopraktischen Weges animiert. 

Gibt es da nicht so eine Denkfigur, dass das, was in der Kirche allgemeine Praxis ist, auch Glaubenswahrheit werden kann? Oder so ähnlich?

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vor 20 Minuten schrieb Gratia:

Gibt es da nicht so eine Denkfigur, dass das, was in der Kirche allgemeine Praxis ist, auch Glaubenswahrheit werden kann? Oder so ähnlich?

 

Mir geht es hierbei weniger um Glaubenswahrheiten (die sicher in der Frage nach der Eucharistie keine unwichtige Rolle spielen), sondern um die kirchliche Disziplin. Und diese ist enger mit dem Recht als dem Dogma verbunden. 

 

Auch dort gibt es Gewohnheitsrechte: Ein Brauch kann, wenn er über einen entsprechend langen Zeitraum gepflegt wird ("seit unvordenklicher Zeit"; dieser Zeitraum ist jedoch rechtlich relativ kurz gefasst, ich meine es wären ca. 100 Jahre) Recht im eigentlichen Sinne werden. Allerdings dürfte das nicht für Konstruktionen gelten, die übergeordneten Rechtsmaterien fundamental entgegenstehen. Prinzipiell gilt daher: abusus non tollit usum. Missbrauch hebt den (rechtmäßigen) Brauch nicht auf. 

 

Da kaum jemand - offensichtlich auch Kardinal Woelki nicht - bestreiten wird, dass in Deutschland den Protestanten seit Jahrzehnten auch contra legem die Eucharistie gespendet wird, könnte man hier fast von Gewohnheitsrecht im negativen Sinne sprechen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

P.S.: Du meintest wohl die berühmte Formel des Vinzenz von Lérins.

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 9 Stunden schrieb Studiosus:

der impertinenten Wortmeldung S.E. Feiges

Was meinst Du eigentlich, wer Du bist, das Du Dir eine solche Sprache erlauben kannst, um das Handeln eines gestandenen Bischofs abzuwatschen?

 

Wenn Du gegen seine Aussagen argumentierst, bitte sehr. Um die Wahrheit muss man streiten. Aber dieses oberlehererhafte (es gibt auch andere Oberlehrer) Verhalten ist arrogant und ungezogen.

bearbeitet von ThomasB.
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vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

 

P.S.: Du meintest wohl die berühmte Formel des Vinzenz von Lérins

 

Ja, danke, den Namen kannte ich nicht, aber diese Formel meinte ich, ohne mich genau erinnern zu können:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vinzenz_von_Lérins

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vor 17 Stunden schrieb ThomasB.:

Was meinst Du eigentlich, wer Du bist, das Du Dir eine solche Sprache erlauben kannst, um das Handeln eines gestandenen Bischofs abzuwatschen?

 

Wenn Du gegen seine Aussagen argumentierst, bitte sehr. Um die Wahrheit muss man streiten. Aber dieses oberlehererhafte (es gibt auch andere Oberlehrer) Verhalten ist arrogant und ungezogen.

nicht ungezogener als andere von der anderen Seite des  Kirchenpolitischen Spektrums

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 "Sie müssen nur mal den Ton beachten, in dem einige Bischöfe sich jetzt übereinander geäußert haben und wie andere, denen die jüngste Klarstellung aus Rom nicht passt, jetzt wieder ihren antirömischen Affekt hochgewürgt haben."

 

https://www.domradio.de/themen/glaube/2018-06-09/kardinal-mueller-zum-kommunionstreit

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

 

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

 

 

 

https://www.domradio.de/themen/glaube/2018-06-09/kardinal-mueller-zum-kommunionstreit

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

 

Es sei ihm vergönnt. Der Mann hatte in der letzten Zeit nicht so viel Anlass zur Genugtuung.

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vor 22 Stunden schrieb Gratia:

Gibt es da nicht so eine Denkfigur, dass das, was in der Kirche allgemeine Praxis ist, auch Glaubenswahrheit werden kann? Oder so ähnlich?

 

Nein. Zumindest nicht in der Weise, wie Du das, wenn ich Deine Denkfigur richtig interpretiere, zu meinen scheinst.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 4 Stunden schrieb Studiosus:

 

 

 

https://www.domradio.de/themen/glaube/2018-06-09/kardinal-mueller-zum-kommunionstreit

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

 

Ach, Du glaubst, Du bist Kardinal Müller? Das glaube ich nicht. Der Schuh dürfte für Dich etwas zu groß sein.

bearbeitet von ThomasB.
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vor 1 Stunde schrieb Chrysologus:

Wie viele internationale Theologen hast du schon gelesen und von welchen Fakultäten kennst du die genaue Position?

 

Wundert mich, dass Du rorros Aussage in Zweifel ziehst. Der "antirömische Affekt" ist ja nichts Neues im katholischen Milieu. Hans Urs von Balthasar hat ihn zum Thema eines seiner theologischen Werke gemacht. Aus dem Klappentext: 

 

Zitat

Auch innerhalb der katholischen Kirche gibt es einen tiefsitzenden antirömischen Affekt, d.h. eine Abneigung gegen die Römische Kurie bzw. das Papsttum. Zu manchen Zeiten scheint dieser Affekt fast ganz verschwunden, zu anderen Zeiten scheint er die ganze Kirche zu erfassen. So ist es angebracht, den geschichtlichen, soziologischen und theologischen Gründen einer solchen Haltung nachzugehen. Dies geschieht gründlich und umfassend in dem vorliegenden Werk. Der Verfasser weiß um all die Vorwürfe, die im Laufe der Jahrhunderte gegen Rom erhoben wurden und geht besonders auf jene ein, die sich heute erheben. Er weiß um die grundsätzliche Tragik der Kirche, die wegen der Menschlichkeit aller ihrer Glieder nie ganz das verwirklichen kann, was sie darstellen soll. Klar und eindeutig hebt er gegenüber dem Pluralismusdenken vieler heutiger Theologen die Bedeutung des Petrusamtes für die Kirche hervor, weil er hier das sicherste Heilmittel im Hinblick auf viele auflösende Tendenzen in der Theologie und der Kirche unserer Zeit sieht. Zugleich zeigt er auf, dass es kein isoliertes Papsttum geben darf. «Im Mysterium der Kirche ist kein einzelnes Glied aus dem lebendigen Organismus isolierbar … alles hängt mit allem zusammen.»

 

bearbeitet von Mistah Kurtz
Rechtschreibkorrektur
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vor 16 Stunden schrieb rorro:

Genau. Es gibt ja auch so viele nichtgermanische Fakultäten, die offen gegen Rom opponieren.

besonders Kardinäle mit  "pseudo Fragen " deren Antwort für die Fragesteller bereits ffeststeht

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vor einer Stunde schrieb Spadafora:

besonders Kardinäle mit  "pseudo Fragen " deren Antwort für die Fragesteller bereits ffeststeht

 

So "pseudo" waren die Fragen offensichtlich nicht, wie die Reaktionen, nicht zuletzt auch Ladarias Schreiben zeigt.

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vor 21 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

 

Nein. Zumindest nicht in der Weise, wie Du das, wenn ich Deine Denkfigur richtig interpretiere, zu meinen scheinst.

Ich habe das gar nicht ausdrücklich irgendwie gemeint, sondern wollte gern wissen, was das tatsächlich ist, und ob es in dieser Frage relevant könnte oder nicht.

 

Bitte nicht zu viel interpretieren.

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vor 1 Stunde schrieb Mistah Kurtz:

 

So "pseudo" waren die Fragen offensichtlich nicht, wie die Reaktionen, nicht zuletzt auch Ladarias Schreiben zeigt.

was hat die Aktion des  Tekstil Liebhabers Em. Burke mit dem Brief des designierten Kardinal Ladarias zu tun? 

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vor 44 Minuten schrieb Spadafora:

was hat die Aktion des  Tekstil Liebhabers Em. Burke mit dem Brief des designierten Kardinal Ladarias zu tun? 

 

Wir reden hier von dem Brief einiger deutsche Bischöfe bzgl. der Zulassung von Nicht-Katholiken zur Kommunion und der brieflichen Antwort Ladarias. Nach dem Schema: die einen (die Bischöfe) fragen, die anderen (Ladaria bzw. der Papst, in dessen Auftrag er den Brief schrieb) antworten. 

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