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Aktuelle Diskussion um Zulassung von Nicht-Katholiken zur Kommunion


Studiosus

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vor 11 Stunden schrieb Long John Silver:

Darf ich eine ganz schlichte Frage stellen? 

 

Wieso finden Leute so wichtig, dass man gemeinsam mit dem anderskonfessionellen Partner zu Kommunion gehen (darf)? Fuer mich  als Nichtkatholik ist das voellig gleichgueltig. Ich sehe da keinen Mehrwert fuer mich. 

 

Mich wuerde interessieren, wie viele Leute wirklich unter dieser Situation "leiden" oder ob es nicht einfach ein kuenstliches Problem ist, hinter dem sich ganz andere  Probleme verbergen. 

 

Woher kommt das Beduerfnis etwas zusammen propfen zu wollen, was schliesslich nicht unbegruendet als verschieden aufgefasst wird? 

 

Ich lese manchmal  die Meinung, wie schlimm es sei, nicht gemeinsam zu kommunizieren zu koennen.

 

Ich kann das nicht nachvollziehen.

 

PS: Kann gern nach F&A verschoben werden, falls nicht passend in GG

 

Das folgende schreibe ich als ein Mensch, dem sehr viel an der Eucharistie gelegen ist.

 

Sagen wir mal so: Würde ich mit meiner Frau nicht gemeinsam kommunizieren können, würde ich eine Kirche dieser Konfession nicht mehr besuchen (es sei denn, wenn ich zu einer persönlichen Feier persönlich eingeladen würde - Beerdigung, Taufe, ...). Wäre ich Mitglied einer Kirche, die andere Christen vom Kommunionempfang ausschließt, würde ich austreten und nicht auch noch meine Frau dazu überreden, hier einzutreten.

 

Ich (ganz persönlich) empfände das nämlich als veritable Missachtung meiner Ehe. In meinem kirchlichen Umfeld wird das gemeinsame Kommunizieren als Kern des Gottesdienstes verstanden - als Symbol für die Verbindung mit den Mit-Gläubigen sowie als Symbol für die Gemeinsame Verbindung mit Gott. Dies möchte ich mit meiner Frau gemeinsam erleben - nicht ich vorne und sie hinten, in der Bankreihe. Wenn man mir (und meiner Frau) dies versagt, dann empfinde ich das so, als ob die Kirche entweder mich, meine Frau oder unsere Beziehung nicht mag. Ein ganz klein wenig kommt das ja auch aus den Aussagen von Kam bzw. Studiosus so heraus - "wenn sie beitreten würden, wäre ja auch alles in Ordnung". Ehrlich - das würde ich als Übergriffigkeit empfinden. Und ich wäre weg. Man kann nicht von Familienfreundlichkeit reden und dann dem nichtkatholischen Ehepartner sagen, er/sie soll halt in einen anderen Gottesdienst gehen. Wenn man mich persönlich fragen würde: Hier entstünde nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Notlage.

 

Wie gesagt - bei uns ist das kein Problem - zum einen haben wir die offene Eucharistie - "alle, die da getauft sind, ..." - zum anderen haben wir eine gegenseitige Einladung zum Abendmahl / zur Eucharistie mit den EKD-Kirchen, zum Dritten ist meine Frau wie ich ebenfalls altkatholisch.

 

Nochmals: Ich gestehe selbstverständlich der Kirche das Recht zu, darüber zu bestimmen, wen sie an welchen Ritualen teilhaben lässt. Nicht im Traum fiele mir ein, ihr dieses Recht absprechen zu wollen.

 

Aber es gibt Grenzen dessen, was ich - ganz persönlich - akzeptieren würde.

 

Und noch nebenbei - was die Teilnahme von RKK-Mitgliedern an evangelischen Abendmahlsfeiern anbelangt: Je öfters ein früherer bei uns tätiger RKK-Pfarrer "seinen" Altenheimbewohnern erklärt hat, dass sie nicht beim AKK-Gottesdienst kommunizieren dürfen, um so größer wurde die Zahl der Teilnehmenden daran. Er hatte nämlich vergessen, es mit einer besonderen Spezies zu tun zu haben: Sudetendeutscher Dickkopf oberfränkisch noch weiter gehärtet.

 

Ich gestehe schlicht einer Kirche nicht das Recht zu, mir (!) zu sagen, dass ich irgendwo nicht mitfeiern soll, wo ich eingeladen bin (ich spreche hier nicht für andere, die mögen das anders sehen). Die können mich warnen, die können mich aufklären, aber sie können es mir nicht verbieten.

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Dich hindern oder Dir etwas verbieten wird die katholische Kirche vor Ort sicher nicht. Es liegt schließlich in  deiner Letztverantwortung, ob Du ihre Autorität anerkennst oder nicht. Ostiarier, die Büßer und Ungetaufte (und in diesem Falle Angehörige anderer Konfessionen) rauswerfen, gibt es ja nun nicht mehr. 

 

Allerdings darf ich - auch ganz subjektiv - anmerken, dass ich deine Haltung ziemlich anmaßend und kein bisschen demütig finde. Eher hochmütig und stolz. "Mir verbietet keiner was. Und wenn's der Papst persönlich wäre!" Um beim Bild der Einladung zu bleiben: Zeugt es nicht von Anstand, die Regeln des Gastgebers zu achten und nicht in seinem eigenen Haus dagegen zu verstoßen?

 

Wobei diese Metapher zu plump ist: Gastgeber ist natürlich Christus selbst. Aber wir sind uns sicher einig, dass es im organisatorischen Rahmen der katholischen Kirche stattfindet.

 

Autonomie schön und gut. Es muss aber nicht immer gleich alles in Anarchie ausarten.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Long John Silver
vor 20 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Das folgende schreibe ich als ein Mensch, dem sehr viel an der Eucharistie gelegen ist.

 

Sagen wir mal so: Würde ich mit meiner Frau nicht gemeinsam kommunizieren können, würde ich eine Kirche dieser Konfession nicht mehr besuchen (es sei denn, wenn ich zu einer persönlichen Feier persönlich eingeladen würde - Beerdigung, Taufe, ...). Wäre ich Mitglied einer Kirche, die andere Christen vom Kommunionempfang ausschließt, würde ich austreten und nicht auch noch meine Frau dazu überreden, hier einzutreten.

 

Ich (ganz persönlich) empfände das nämlich als veritable Missachtung meiner Ehe. In meinem kirchlichen Umfeld wird das gemeinsame Kommunizieren als Kern des Gottesdienstes verstanden - als Symbol für die Verbindung mit den Mit-Gläubigen sowie als Symbol für die Gemeinsame Verbindung mit Gott. Dies möchte ich mit meiner Frau gemeinsam erleben - nicht ich vorne und sie hinten, in der Bankreihe. Wenn man mir (und meiner Frau) dies versagt, dann empfinde ich das so, als ob die Kirche entweder mich, meine Frau oder unsere Beziehung nicht mag. Ein ganz klein wenig kommt das ja auch aus den Aussagen von Kam bzw. Studiosus so heraus - "wenn sie beitreten würden, wäre ja auch alles in Ordnung". Ehrlich - das würde ich als Übergriffigkeit empfinden. Und ich wäre weg. Man kann nicht von Familienfreundlichkeit reden und dann dem nichtkatholischen Ehepartner sagen, er/sie soll halt in einen anderen Gottesdienst gehen. Wenn man mich persönlich fragen würde: Hier entstünde nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Notlage.

 

 

 

Mhm. 

 

Ich kann das nicht nachvollziehen (dies auch ganz persoenlich).  Ich bin stets wenn ich mit meinen katholischen Familienmitgliedern im Gottesdienst war, mit nach vorn gegangen, ich bin nie in der Bank sitzen geblieben oder fuehlte mich komisch.  Was haette meine Frau damit zu tun? Wenn sie eine andere Konfession hat, dann hat sie halt eine, das koennte auch orthodox oder anglikanisch sein, und was ist, wenn sie Juedin waere oder Buddhistin oder Muslima?  Dann muesste  ich  auch  verschiedene Dinge vereinbaren (beide muessten wir Dinge vereinbaren) und organisieren, fuer mich waere wichtig, dass man so viel moeglich Anteil nimmt an der Religiositaet des Partners und das mag dann manchmal Grenzen haben, die in der Religion oder Konfession des anderen oder meiner so sind. 

 

Haette ich das Beduerfnis an der Eucharistie teilzunehmen, wuerde ich mit dem Pfarrer  vor Ort ueber dieses Beduerfnis sprechen, denn ich denke, das kaeme sicher nicht dadurch, dass ich nicht "ausgeschlossen" sein will, sondern aus anderen  Gruenden. 

 

Ich verstehe durchaus die Logik in deiner Argumentation, aber wie gesagt, sie ist mir vollkommen fremd.  Moeglicherweise trifft deine Schilderung das Empfinden einer Menge anderer Glaeubiger, was das Verlangen nach gemeinsamer Kommunion betrifft.

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vor 9 Stunden schrieb Studiosus:

Und was ich hinzufügen möchte: Die Anspruchshaltung der Kommunikanten ist eine Sache. Die Eucharistie - der größte Schatz der Kirche - muss auch vor Profanierung geschützt werden. Notfalls gegen die eigenen Gläubigen. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Prinzipiell stimme ich da zu.

Aber da ich das Posting darüber gelesen habe : oh je.

Ob Gott wandelt oder nicht kann ich Gott überlassen. Die Einsetzungsworte Jesu sprechen nicht davon, dass nur römisch-katholischen katholische Priester dazu befähigt sind. Das was du schreibst, klingt für mich etwas nach Katholiken sind die Tollsten, alle anderen Christen maximal, aber nur sehr eventuell und vielleicht, auch noch erträglich.

Das sehe ich anders.

 

Und rein formal: Wurde die eucharistische Nüchternheit nicht abgeschafft?

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vor 8 Stunden schrieb nannyogg57:

Bevor die Diskussion hier komplett in die Irre läuft, zwei kleine Hinweise:

 

1. Das Verbot für Getaufte, die nicht in voller Gemeinschaft mit Papst und Bischöfen stehen, die Kommunion zu empfangen, ist nicht immer und in jedem Fall gültig. Dagegen ist es Katholiken immer verboten am Abendmahl kirchlicher Gemeinschaften teilzunehmen.

 

2. Was erstaunlich ist, da sich ja nach Studiosus hochdogmatischer Darlegungen bei denen wegen fehlender Weihe nichts tun kann. Wenn es sich um normales Brot und Wein handelt, warum gibt es das Verbot für Katholiken seitens der RKK (!) daran teilzunehmen?

Zu 1: Ich merke es mir für die nächste Beichte. Wobei mir die Reue völlig fehlt. 

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@ Studiosus:

 

Die Frage nach mangelnder Demut beim Kommunionsempfang war der Reform so wichtig, dass das ursprünglich vom Priester gebetete "O Herr, ich bin nicht würdig" nun von allen Menschen, die zur Kommunion gehen, gesprochen wird. Zusammen mit dem Glaubensbekenntnis und dem Vaterunser ist es das dritte Gebet, dass die Gemeinde zusammenspricht und wo sie sich nicht vom Priester vertreten lässt.

Alle müssen es sprechen, auch der Papst, GeLuMü, du und ich.

Lex orandi lex credendi: Alle sind nicht würdig.

Man muss es auch sprechen, wenn man gerade bei der Beichte war, alle Dogmen der RKK und den gesamten Katechismus auswendig kann und tiefgläubiger ist als die ganze Glaubenskongregation zusammen.

Die Frage nach Hochmut und Demut ist tatsächlich bedeutsam.

Ob der Vorwurf Lothar gegenüber tatsächlich den Kern trifft, bezweifle ich.

Das Begehren der Eucharistie und der eucharistischen Gemeinschaft ist größer als die Frage, ob man Papst und Bischof anerkennt. Ja, man tritt nolens volens mit ihnen in eucharistische Gemeinschaft, das sollte man nicht aus dem Blickwinkel verlieren.

Aber die Eucharistie ist größer als der kirchliche Gehorsamszwang.

Ich wiederhole gerne meinen Hinweis auf die Interkommunion mit den altorientalischen, miaphysitistischen Christen.

 

bearbeitet von nannyogg57
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vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

 

Dazu habe ich gerade vorhin einen netten Satz von Kardinal Brandmüller gelesen: Man sollte den (con)sensus fidelium nicht mit der öffentlichen Meinung gleichsetzen. Und damit liegt er vollkommen richtig.

 

Zumal ich es - um den Begriff auch einmal benutzt zu haben - übergriffig finde, einen consensus zu präsumieren, der höchstwahrscheinlich gar nicht vorhanden ist. Woher willst Du denn wissen, dass in der Frage der eucharistische Gastfreundschaft - ich sage: Interkommunion - Konsens herrscht? Das ist wohl eher (d)ein Wunschtraum.

 

Die katholische Kirche ist Weltkirche und die Gesamtheit der Gläubigen steht sicher nicht einheitlich hinter der gegenseitigen Einladung zum Abendmahl. Zudem wird über kirchliche Gesetze nicht basisdemokratisch abgestimmt.

Hier muss man einmal die deutsche Brille ablegen. Deutschland ist - Gott sei Dank - nicht das Paradigma der Kirche. 

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Katholisch heisst ja allumfassend. Insofern stimmt das überein.

Aber die römisch-katholischen katholische Kirche sehe ich nicht unbedingt als die Weltkirche. 

Es ist eine auf der ganzen Welt existierende Kirche. Fertig.

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vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

Dich hindern oder Dir etwas verbieten wird die katholische Kirche vor Ort sicher nicht. Es liegt schließlich in  deiner Letztverantwortung, ob Du ihre Autorität anerkennst oder nicht. Ostiarier, die Büßer und Ungetaufte (und in diesem Falle Angehörige anderer Konfessionen) rauswerfen, gibt es ja nun nicht mehr. 

 

Allerdings darf ich - auch ganz subjektiv - anmerken, dass ich deine Haltung ziemlich anmaßend und kein bisschen demütig finde. Eher hochmütig und stolz. "Mir verbietet keiner was. Und wenn's der Papst persönlich wäre!" Um beim Bild der Einladung zu bleiben: Zeugt es nicht von Anstand, die Regeln des Gastgebers zu achten und nicht in seinem eigenen Haus dagegen zu verstoßen?

 

Wobei diese Metapher zu plump ist: Gastgeber ist natürlich Christus selbst. Aber wir sind uns sicher einig, dass es im organisatorischen Rahmen der katholischen Kirche stattfindet.

 

Autonomie schön und gut. Es muss aber nicht immer gleich alles in Anarchie ausarten.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Eben. Christus lädt ein. 

Und wenn ich irgendwo eingeladen bin, aber nicht beim gemeinsamen Mahl teilnehmen darf, was ist das für eine Einladung?

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vor einer Stunde schrieb Long John Silver:

 

Mhm. 

 

Ich kann das nicht nachvollziehen (dies auch ganz persoenlich).  Ich bin stets wenn ich mit meinen katholischen Familienmitgliedern im Gottesdienst war, mit nach vorn gegangen, ich bin nie in der Bank sitzen geblieben oder fuehlte mich komisch.  Was haette meine Frau damit zu tun? Wenn sie eine andere Konfession hat, dann hat sie halt eine, das koennte auch orthodox oder anglikanisch sein, und was ist, wenn sie Juedin waere oder Buddhistin oder Muslima?  Dann muesste  ich  auch  verschiedene Dinge vereinbaren (beide muessten wir Dinge vereinbaren) und organisieren, fuer mich waere wichtig, dass man so viel moeglich Anteil nimmt an der Religiositaet des Partners und das mag dann manchmal Grenzen haben, die in der Religion oder Konfession des anderen oder meiner so sind. 

 

Haette ich das Beduerfnis an der Eucharistie teilzunehmen, wuerde ich mit dem Pfarrer  vor Ort ueber dieses Beduerfnis sprechen, denn ich denke, das kaeme sicher nicht dadurch, dass ich nicht "ausgeschlossen" sein will, sondern aus anderen  Gruenden. 

 

Ich verstehe durchaus die Logik in deiner Argumentation, aber wie gesagt, sie ist mir vollkommen fremd.  Moeglicherweise trifft deine Schilderung das Empfinden einer Menge anderer Glaeubiger, was das Verlangen nach gemeinsamer Kommunion betrifft.

 

Es ist sicher auch eine Frage des eigenen Empfindens.

Einen Unterschied zu Konstellationen mit nicht christlichen Partnern sehe ich aber genau da: Enangelische und katholische Christen sind beide Christen.

Ein Jude oder Muslim oder Atheist ist eben nicht Christ.

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vor 22 Minuten schrieb nannyogg57:

Ich wiederhole gerne meinen Hinweis auf die Interkommunion mit den altorientalischen, miaphysitistischen Christen.

 

 

Darauf wollte ich bereits vorhin antworten, hatte es allerdings vergessen. Wird hiermit nachgeholt:

 

Hier wird man, vermute ich, konsequent den bereits besprochenen Can. 844 § 4/CIC 1983 angewendet haben: Nach Einschätzung des Ortsordinarius bzw. der Bischofskonferenz liegt ein geistlicher Nutzen vor, die Kommunikanten haben den katholischen Glauben bzgl. des Sakraments bekannt und sind entsprechend disponiert (hier wahrscheinlich Erstbeichte). Dass Altorientalen in Bayern Schwierigkeiten haben dürften einen Spender ihrer Gemeinschaft zu finden, liegt auf der Hand. Somit wären alle Voraussetzungen lehrbuchmäßig erfüllt. 

 

Was genau willst Du mir eigentlich mit diesem Beispiel beweisen? Dass Gläubige, die nicht in voller Einheit mit Rom stehen und den katholischen Glauben nicht in Gänze teilen, die Kommunion in der katholischen Kirche unter bestimmten Umständen empfangen können? Das habe ich mit keiner Silbe bestritten. Nur dass dieses Gesetz ohne Weiteres auf protestantische Ehepartner angewendet werden kann. Dessen sind sich die deutschen Bischöfe wohl auch nicht sicher, weshalb sie sich an Rom wandten. In diesem Punkt sind wir uns doch einig?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 35 Minuten schrieb mn1217:

Und rein formal: Wurde die eucharistische Nüchternheit nicht abgeschafft?

 

Nein, nur unter diversen Päpsten bis auf die heute gültige Regelung gelockert.

 

Übrigens lohnt sich in diesem Falle der ökumenische Blick Richtung Orthodoxie. Dort handhabt man das noch immer deutlich strenger.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

Ürigens lohnt sich in diesem Falle der ökumenische Blick Richtung Orthodoxie. Dort handhabt man das noch immer deutlich strenger.

 

Die allerdings ihrerseits den Ihren die Teilnahme an der katholischen Eucharistie verbieten. 

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vor 18 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Die allerdings ihrerseits den Ihren die Teilnahme an der katholischen Eucharistie verbieten. 

 

Und das finde ich ehrlich gesagt auch richtig. Auch wenn sich heute alles in allgemeinem Ökumenehöhenflug befindet, so haben die Orthodoxen (wobei die Orthodoxie kein monolthischer Block ist) offenbar nicht vergessen, dass sie nach wie vor ernste doktrinäre Gründe von Rom trennen (oder Rom von der Orthodoxie).

 

Übrigens gibt es bis heute eine Art Renuntiationsritus/"Abschwörung", wenn katholische Priester in die orthodoxen Kirchen wechseln. Ich bin den kirchenslawischen/russischen Liturgiesprachen nicht mächtig, aber aus Übersetzungen konnte ich entnehmen, dass dort die römischen Irrtümer, inklusive Papstamt, feierlich verworfen werden.

 

Derlei sollte man nicht verschweigen. Das wäre nur purer Irenismus.

 

Meine ganz persönliche Meinung: Erst sollten alle Differenzen in der Lehre beigelegt werden, ehe man an eucharistische Gemeinschaft denken sollte. Die Eucharistie ist Zeichen der communio. Wo Einheit und Gemeinschaft nicht vorhanden sind, da sollte auch kein gemeinsamer Gang zum Tisch des Herrn sein. Keine Einheit ohne Wahrheit. 

 

 

Als Randbemerkung: Die Orthodoxie scheint, was Ökumene angeht, generell reservierter zu sein als die katholische Kirche.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

Keine Einheit ohne Wahrheit. 

 

Völlig richtig. 

 

Die Wahrheit ist Christus, der, der einlädt. Und das ist auch die Basis, auf die sich die Leuenberger Konkordie geeinigt hat. 

 

Das wäre doch mal einen Gedanken wert?

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vor 12 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Völlig richtig. 

 

Die Wahrheit ist Christus, der, der einlädt. Und das ist auch die Basis, auf die sich die Leuenberger Konkordie geeinigt hat. 

 

Das wäre doch mal einen Gedanken wert?

 

Natürlich wäre es das. 

 

Christus ist, wenn man so will, die Wahrheit selbst, ihr Urgrund sozusagen. 

 

Dennoch kann man nicht ableugnen, dass es noch andere Wahrheiten gibt, die Christus entfließen und die er seiner Kirche mitgeteilt und anvertraut hat. Und über diesen Umstand herrscht nun einmal keine Einigkeit. 

 

Ich bin nicht dafür, offene Divergenzen zugunsten eines freundlicheren Umgangs miteinander totzuschweigen. Ich achte Christen aller Konfessionen. Ich achte auch Nichtchristen und Atheisten. Als Mitmenschen bin ich ihnen zur Nächstenliebe verpflichtet. Das entbindet mich aber nicht von meiner Pflicht als Katholik, die empfangene Wahrheit festzuhalten und das auch im Umgang mit den anderen Menschen zu artikulieren. Einheit in Verschiedenheit ist für mich keine Option, wenn sie den Irrtum des Anderen übersieht. Vielmehr ist es mein Anliegen, die getrennten Brüder zurück zur Mutter Kirche zu führen. Und da nützt ein Spiel mit verdeckten Karten wenig. Die Wahrheit, so glaube ich, wird uns frei machen.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

 

Natürlich wäre es das. 

 

Christus ist, wenn man so will, die Wahrheit selbst, ihr Urgrund sozusagen. 

 

Dennoch kann man nicht ableugnen, dass es noch andere Wahrheiten gibt, die Christus entfließen und die er seiner Kirche mitgeteilt und anvertraut hat. Und über diesen Umstand herrscht nun einmal keine Einigkeit. 

 

Das bedeutet, es gibt wichtigeres als die Einheit in Christus?

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vor 21 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Das bedeutet, es gibt wichtigeres als die Einheit in Christus?

 

Eine so gestaltete Einheit wäre ja gerade keine echte Einheit in Christus.

 

Wenn Christus die Wahrheit ist, dann reicht es nicht nur einzelne Wahrheiten oder Teilaspekte der Wahrheit zu umfassen. Die vollumfängliche, unentstellte Wahrheit des christlichen Glaubens hält allein die römische Universalkirche. Dargelegt in ihrer vollständigen und unverkürzten Lehre.

 

[Das sieht zwar wahrscheinlich nicht einmal der Papst mehr so, aber so nehme ich das wahr.]

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Am ‎07‎.‎04‎.‎2018 um 16:06 schrieb Chrysologus:

Gähn, schon wieder das böse Zeitgeistgespenst, von dem keiner sagen kann, was es denn ist.

 

Hat nicht schon Sankt Ignaz gebetet:

 

"Herr,

gib mir die Gnade, Dich in den Zeichen der Zeit zu erkennen,

gib mir die Kraft, dem Zeitgeist zu widerstehen,

und schenke mir die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden,

Amen"

bearbeitet von Moriz
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vor 6 Stunden schrieb Studiosus:

Hier konkret? Sicher. Aber der sensus fidelium ist nicht auf ein Land, eine Region begrenzt. Er hat universalkirchlichen Anspruch.

 

Die angenommene Meinung der Gläubigen einer Teilkirche daher als consensus auszuweisen halte ich für etwas hoch gegriffen. Auch wenn es für Deutschland - was mich nicht wundern würde - zutreffen mag.

 

Aus der Behauptung, "die meisten Katholiken" würden für eucharistische Gastfreundschaft votieren, schloss ich, dass es um ein gesamtkirchliches Stimmungsbild geht. Es sei denn, nur in Deutschland gibt es echte Katholiken. Das weiß ich natürlich nicht, ob dem so ist.

 

Deutschland ist nicht die Welt; und die ökumenische Situation in Deutschland, dem Kernland der Reformation, ist ganz anders als z.B. in Brasilien, wo evangelikale Pfingstkirchen haufenweise Gläubige abwerben. Es kann in vielen Fragen keine weltweit einheitlichen Antworten geben, weil die Welt einfach zu vielfältig ist. Die pastorale Frage nach dem Kommunionempfang in gemischtkonfessionellen Ehen stellt sich so erst mal nur in Deutschland (selbst in Österreich sieht es anders aus, da gibt's vergleichsweise wenige Evangelen). Also ist es Aufgabe der deutschen Bischofskonferenz, zu einem hier erkannten pastoralen Problem eine vernünftige Lösung zu finden. Eine Lösung, die zunächst mal nur für die Situation in Deutschland passen kann, denn in anderen Ländern gibt es ganz andere Voraussetzungen. Diese deutsche Lösung darf natürlich nicht den Glaubensgrundsätzen widersprechen (da habe ich bei unseren Bischöfen allerdings auch keinerlei Sorge), sie muß aber auch nicht universalkirchlichen Ansprüchen genügen - ja, sie kann das nicht mal.

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vor 10 Minuten schrieb Moriz:

 

Deutschland ist nicht die Welt; und die ökumenische Situation in Deutschland, dem Kernland der Reformation, ist ganz anders als z.B. in Brasilien, wo evangelikale Pfingstkirchen haufenweise Gläubige abwerben. Es kann in vielen Fragen keine weltweit einheitlichen Antworten geben, weil die Welt einfach zu vielfältig ist. Die pastorale Frage nach dem Kommunionempfang in gemischtkonfessionellen Ehen stellt sich so erst mal nur in Deutschland (selbst in Österreich sieht es anders aus, da gibt's vergleichsweise wenige Evangelen). Also ist es Aufgabe der deutschen Bischofskonferenz, zu einem hier erkannten pastoralen Problem eine vernünftige Lösung zu finden. Eine Lösung, die zunächst mal nur für die Situation in Deutschland passen kann, denn in anderen Ländern gibt es ganz andere Voraussetzungen. Diese deutsche Lösung darf natürlich nicht den Glaubensgrundsätzen widersprechen (da habe ich bei unseren Bischöfen allerdings auch keinerlei Sorge), sie muß aber auch nicht universalkirchlichen Ansprüchen genügen - ja, sie kann das nicht mal.

 

Das musst Du aber nicht mir, sondern Kardinal Woelki mitteilen. Dieser wünscht sich doch eine deutsche Lösung, die auch vor der Universalkirche bestehen kann. Weshalb er Rom um Stellungnahme bat.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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[Mal was ganz anderes:

Ich möchte die Moderatoren bitten, die Beiträge von John Long Silver ausnahmsweise hier stehen zu lassen, auch wenn er kein Katholik ist und eigentlich nicht hier schreiben darf. Ich empfinde seine Beiträge in diesem Thread als ausgesprochen bereichernd und ich finde es auch vom Thema her angemessen, hier die Meinung eines Betroffenen (Nichtkatholiken) zu lesen.

Danke!]

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Ich denke, Studiosus, du hast das mit diesen Leuten, die nicht weniger als das Konzil von Chalkedon ablehnen und einer falschen Christologie anhangen, um es mit deinem Weltbild auszudrücken, nicht ganz verstanden:

 

Es gibt in dem Sinne kein pastorales Problem in Deutschland. Unsere Aramäer vor Ort haben regelmäßige Gottesdienste, unter anderem auch die göttliche Liturgie.

 

In den Räumen der katholischen Pfarrei übrigens, die göttliche Liturgie in der Pfarrkirche.

 

Tatsächlich ist der ökumenische Dialog mit ihnen weiter als mit den orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus und so ist es eben der Fall, dass ich bekennende Miaphysiten im RU und bei der EKO habe.

 

Legal.

 

Ich weiß nicht, ob die aramäische Christin, die bei uns im PGR sitzt, legal ist. Das dürfte eher geltendem Recht widersprechen.

 

Du, Studiosus, schnitzt dir deine Kirche zurecht. Der Papst und die Bischöfe haben dich schon links überholt, selbst GeLuMü ist da weiter im Denken, Benedikt siehst du nur noch ganz ganz weit von hinten.

 

Während du noch überlegst und langatmig staubige Papstschreiben zitierst, hat Benedikt XVI. ohne  Rechenschaft abzulegen vor den Augen der Weltöffentlichkeit dem calvinistischen (!) Christen Frere Roger die Eucharistie gereicht.

 

Ich denke, um das mit deinem Welt- und Kirchenbild zu erklären, musst du eine Verschwörungstheorie kreieren.

 

Es mag dir nicht passen und dem einen oder anderen Bischof auch nicht, aber Ökumene ist Realität. Es ist nicht mehr Lehre der Kirche, dass Luthrische und Calvinisten (die man seinerzeit und du, habe ich den Verdacht, immer noch nicht unterscheiden konnte) auf dem Pfad zur Hölle wandeln.

 

Dass die Orthodoxen nicht vom Papst abgefallen sind, sondern die Westkirche eher neue Wege gegangen ist (Kaiserkrönung, Einfügung des filioque), dass damals vor 500 Jahren nicht Luther allein Schuld an der Sache war, sondern die Unfähigkeit der RKK über Jahrhunderte hinweg, Fehlentwicklungen nachhaltig zu beheben, das ist selbst der Reinigungsfachangestellten in der Glaubenskongregation bewusst.

 

Nur dir nicht.

 

Und deswegen muss alles, was dir nicht gefällt, eine Fehlentwicklung sein. Es muss weder was mit der Lehre der Kirche noch mit der Realität zu tun haben. Irgendein piefiges vorkonziliares Uraltschreiben, dass im Vatikan eigentlich nur noch im Archiv als Füllmaterial von Bedeutung ist, muss da herhalten.

 

Und wenn es deine Meinung unterstreicht, dann interessiert dich das, was der Papst heute sagt, nicht mehr.

 

Wenn ich mich nicht an den Papst halte, dann tue ich wenigstens nicht so, als ob ich katholischer als er wäre.

 

 

 

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