Alfons Geschrieben 24. April 2018 Melden Share Geschrieben 24. April 2018 Ab 1. Juni sollen in allen bayerischen Landesbehörden in der Eingangshalle Kreuze hängen. Nicht etwa als religiöses Symbol - das würde ja gegen das Neutralitätsgebot des States verstoßen. Sondern als "Bekenntnis zur Identität" und zur "kulturellen Prägung" des Freistaates. So der Ministerpräsident Söder. Die Verordnung wurde am 24. April vom Landeskabinett beschlossen. Ist das jetzt Ausdruck bajuwarischer Volksfrömmigkeit, die ja stets mit Nachdruck laut wird bei Versuchen atheistischer Maulwürfe, Kreuze aus Schulzimmern und Gerichtssalen zu verbannen? Oder ein Statement in der Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre? Ist es das Nutzbarmachen eines religiösen Symbols für politische Zwecke? Oder doch genau das, was Söder sagt: Ein Bekenntnis zur Identität und der kulturellen Prägung des Landes - vergleichbar mit dem Wahlkreuz, sofern man es bei der CSU macht? Alfons Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 24. April 2018 Melden Share Geschrieben 24. April 2018 Es ist ganz simples Wählerfischen am rechten Rand des Sees. Ich habe gerade vergeblich nach einem Kreuz im bayrischen Staatswappen, oder auf der Staatsfahne gesucht. Wenn er eine Weisswurst oder ein Lederhose aufgehängt hätte, dann wäre das ja noch sinnvoll. Aber zu behaupten, das Kreuz habe irgendetwas mit einer speziell bayrischen Identität zu tun ist einfach eine Lüge. Mal sehen, was die Gerichte dazu sagen. Aber im Grunde hat Söder den politischen Kampf automatisch gewonnen: Wenn er die Kreuze aufgehängt kriegt, dann gefällt das den Wählern, die er behalten oder wiederbekommen möchte. Wenn es ihm von den Saupreussen in Berlin, oder den schweinischen Badenern in Karlsruhe verboten wird, dann werden die gleichen Wähler das ihm auch zu Gute halten. Was er allerdings dabei nicht bedacht hat: Für jeden Wähler, den er aufm Dooooorf und auf der Alm damit wiederbekommt, verliert er in München zwei Wähler. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor 5 Stunden schrieb Baumfaeller: Es ist ganz simples Wählerfischen am rechten Rand des Sees. Ich habe gerade vergeblich nach einem Kreuz im bayrischen Staatswappen, oder auf der Staatsfahne gesucht. Wenn er eine Weisswurst oder ein Lederhose aufgehängt hätte, dann wäre das ja noch sinnvoll. Aber zu behaupten, das Kreuz habe irgendetwas mit einer speziell bayrischen Identität zu tun ist einfach eine Lüge. Mal sehen, was die Gerichte dazu sagen. Aber im Grunde hat Söder den politischen Kampf automatisch gewonnen: Wenn er die Kreuze aufgehängt kriegt, dann gefällt das den Wählern, die er behalten oder wiederbekommen möchte. Wenn es ihm von den Saupreussen in Berlin, oder den schweinischen Badenern in Karlsruhe verboten wird, dann werden die gleichen Wähler das ihm auch zu Gute halten. Was er allerdings dabei nicht bedacht hat: Für jeden Wähler, den er aufm Dooooorf und auf der Alm damit wiederbekommt, verliert er in München zwei Wähler. Der rechte Rand in DE ist eher antiklerikal. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 Warum nicht lieber Wolpetinger aufhängen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor einer Stunde schrieb rince: Warum nicht lieber Wolpetinger aufhängen? Tierwohl? Söder ist irgendwie ein Schlitzohr. Er horcht und lauscht dem Gequieke seiner Feinde. Auf den Busch klopfen ist des Bayern Natur Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 2 hours ago, teofilos said: Der rechte Rand in DE ist eher antiklerikal. Willst Du damit sagen, dass der der bayrische Ministerpräsident saubloed ist, und sowohl am (antiklerikalen) rechten Rand, als auch in der Mitte und auf der linken Seite dadurch stimmen verlieren wird? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 20 minutes ago, Baumfaeller said: Willst Du damit sagen, dass der der bayrische Ministerpräsident saubloed ist, und sowohl am (antiklerikalen) rechten Rand, als auch in der Mitte und auf der linken Seite dadurch stimmen verlieren wird? Nein, Söder kennt die Bayern und weiß wie sie ticken. Und Nichtbayern tun sich damit traditionell sehr schwer. Tja, die Skandinavier und die Schweizer haben es besser. Die können ihr Kreuz überall aufhängen und sogar noch verlangen, dass man aus Gründen der Integration ihm Respekt erweist. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Aristippos Geschrieben 25. April 2018 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor 7 Stunden schrieb Baumfaeller: Was er allerdings dabei nicht bedacht hat: Für jeden Wähler, den er aufm Dooooorf und auf der Alm damit wiederbekommt, verliert er in München zwei Wähler. Das bezweifle ich. Wähler in München, die sich daran stören könnten, haben noch nie CSU gewählt und werden das auch nicht tun. Die kann er nicht verlieren. 4 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 Willst Du damit sagen, dass sich 40-45% aller bayrischen Wähler (nämlich die CSU-Wähler) nicht daran stören, dass Kreuze in allen Behörden aufgehängt werden sollen? Dann ist es um den Freistaat schlechter bestellt, als ich dachte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor einer Stunde schrieb Baumfaeller: Willst Du damit sagen, dass der der bayrische Ministerpräsident saubloed ist, und sowohl am (antiklerikalen) rechten Rand, als auch in der Mitte und auf der linken Seite dadurch stimmen verlieren wird? Nein, will ich nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor 18 Minuten schrieb Baumfaeller: Willst Du damit sagen, dass sich 40-45% aller bayrischen Wähler (nämlich die CSU-Wähler) nicht daran stören, dass Kreuze in allen Behörden aufgehängt werden sollen? Dann ist es um den Freistaat schlechter bestellt, als ich dachte. Nicht in allen Behörden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 Ja, wo will der bayrische Ministerpräsident dann Stimmen gewinnen? Nicht am rechten Rand, nicht in der Mitte, nicht am linken Rand, und die mitte-rechts Bevölkerung stimmt sowieso schon für ihn. Ich dachte, die ganze Aktion sei dazu da, die AfD-Waehler wieder zur CSU zurückzubekommen. Wenn das nicht stimmt, wozu ist sie sonst da? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor 3 Minuten schrieb Baumfaeller: Ja, wo will der bayrische Ministerpräsident dann Stimmen gewinnen? Nicht am rechten Rand, nicht in der Mitte, nicht am linken Rand, und die mitte-rechts Bevölkerung stimmt sowieso schon für ihn. Ich dachte, die ganze Aktion sei dazu da, die AfD-Waehler wieder zur CSU zurückzubekommen. Wenn das nicht stimmt, wozu ist sie sonst da? Das mit den Kreuzen ist in Bayern etwas speziell. Die Nazis hatten sie einst verboten und aufgrund des erheblichen Protests aus der Bevölkerung das Verbot zurücknehmen müssen. Die CSU markiert so ihre Position. Die AfD in Bayern wird vorwiegend von zugewanderten Russen und heidnischen Ostdeutschen gewählt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 Interessant. Also ein Konflikt zwischen Ur-Bajuwaren und Saupreissen und den Russkis. Faszinierend. Da kann ich nur hoffen, dass die echten Bayern bald aussterben ... wegen Herzkasper durch uebermäßigen Genuss der Weisswurst. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 4 minutes ago, kam said: Die AfD in Bayern wird vorwiegend von zugewanderten Russen und heidnischen Ostdeutschen gewählt. Und von zahlreichen früheren CSU-Wählern in den Gegenden, denen das "wir schaffen das" im Alltag zu einem "ihr müsst das halt schaffen" geworden ist. Beispiele: Wahlkreis Passau: Bundestag 2013 53,9%, 2017 40,5%; Traunstein 2013 57,3%, 2017 44,6%; Rosenheim 2013 54,1%, 2017 40,5% Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 Ich wähle die CSU nicht, auch wenn sie alle Muslime hier zwangstauft. Und ich wähle auch garantiert keine Partei, die mit denen auch nur vielleicht koaliert. Und die AFD wähle ich totsicher auch nicht. Was meine Auswahl bei der Landtagswahl sehr einschränkt. Aber GsD bleibt die Partei meiner Wahl übrig :-) Was die Kreuze angeht, in meiner Wing/Tsun Schule hängt über dem Eingang ein Kreuz. Ich frag mal meinen Sifu, ob wir eine staatliche Einrichtung sind. Oder ob ers einfach nicht abgehängt hat, das ist nämlich eine umgebaute Bahnhofshalle. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor 6 Minuten schrieb Baumfaeller: Interessant. Also ein Konflikt zwischen Ur-Bajuwaren und Saupreissen und den Russkis. Faszinierend. Da kann ich nur hoffen, dass die echten Bayern bald aussterben ... wegen Herzkasper durch uebermäßigen Genuss der Weisswurst. I moag di Bayern zwoar ned oaba Weicheier sans ned. Wer Weißwurst überlebt, überlebt alles. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 Ich - ganz persönlich - halte es höchst beleidigend und abwertend für die Kirchen, wenn ein bayerischer Ministerpräsident "Kreuze aufhängt" (ich weiß, das ist vereinfachend) und gleich dazu sagt, dass das aber kein Symbol für den christlichen Glauben sei, sondern ein bayerisches Kultursymbol. Wie kann man so etwas als Kirche befürworten und sich gar daran erfreuen? Das macht ja Aua im Herzen (was ich damit sagen will: Auch als Christ muss man solche Dingen nicht unbedingt positiv beurteilen - meiner Frau, gleiche Konfession wie ich - gefällt es jedoch). An sich sind mir die Kreuze wurscht - sie werden weder das Christentum voranbringen, noch zu einem schnellen Tod desselben führen, vermutlich werden sie auch kaum Andersgläubige verärgern (außer diejenigen, die sich eh ärgern wollen). Dennoch weise ich der Form halber immer darauf hin, dass in dem Bundesland, aus dem ich komme (und in das ich derzeit zumindest für einen kleinen Zeitanteil wieder hinziehe) so etwas nicht gemacht wird. Von dort kenne ich - obwohl eindeutig auch christlich sozialisiert - sowohl in Behörden, als auch in Schulen oder nichtkirchlichen Krankenhäusern - keine Kreuze. 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 Gerade eben schrieb teofilos: I moag di Bayern zwoar ned oaba Weicheier sans ned. Wer Weißwurst überlebt, überlebt alles. Es gibt a Bayern, des san Vegana. De kennan aba Weißwurscht essn, weil de is eh blos aus Wassa Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor 2 Minuten schrieb teofilos: Wer Weißwurst überlebt, überlebt alles. Erstens: Ich bin - wenn überhaupt - Franke und kein Bayer. Räumlich gesehen. Und Bietigheim-Bissinger. Ebenfalls räumlich gesehen. Zweitens: Ich bin ausgewanderter württembergischer Schwabe. Wenn überhaupt. Drittens: Meine Mutter war Ungarin und viertens, mein Vater war Oberpfälzer. Und ich liebe Weiswurßt. Sowohl traditionell, mit Brezel und süßem Sempft (das einzige Wort, welches in Franken mit p und t ausgesprochen wird), als auch mit englischer Minzsoße (passt besser, als ich dachte). Und dazu gibts Milchkaffee. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor 2 Minuten schrieb Lothar1962: süßem Sempft (das einzige Wort, welches in Franken mit p und t ausgesprochen wird) Kann ich bestätigen. Mein Mann ist aus Coburg und das ist sein einziges Wort mit harden 'B' und harden 'D'. Allerdings ist er gut ins Oberbayrische integriert und trinkt dazu Weißbier. Aber nur vormittags. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 Ich bin neugierig wann Karlsruhe bemüht wird Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor 15 Minuten schrieb Higgs Boson: De kennan aba Weißwurscht essn, weil de is eh blos aus Wassa Absolut. Aber Du bestehst doch auch aus 75% Wasser (ja, ich auch, aber das sage ich nicht so gerne dazu). Und a Rimbfiech oder a Sau auch. Warum sollte dann in der Wurscht mehr drin sein als 25% ? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 vor 5 Minuten schrieb Spadafora: Ich bin neugierig wann Karlsruhe bemüht wird Na und? im schlimmsten Fall werden sie halt abgehängt und der Söder profitiert dennoch davon: "Wir hätten ja gerne, dürfen aber nicht". Auf diese Weise verzweckt man das BVerfG. Aber egal. War bereits damals bei der Gleichstellung der Frauen 1953 so. "Man hätte ja diesen Untergang des Abendlandes gerne verhindert, aber leider konnte man es nicht." Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 25. April 2018 Melden Share Geschrieben 25. April 2018 (bearbeitet) 58 minutes ago, Lothar1962 said: Dennoch weise ich der Form halber immer darauf hin, dass in dem Bundesland, aus dem ich komme (und in das ich derzeit zumindest für einen kleinen Zeitanteil wieder hinziehe) so etwas nicht gemacht wird. Wie ich bereits sagte, verstehen Nicht-Bayern die bayerische Mentalität nur schwer. Für die Bayern, da hat Söder schon recht, ist das Christentum und damit das Kreuz schon ein Stück weit ein Teil der Kultur. Die sind deswegen nicht unbedingt "frömmer" oder "gläubiger" im kirchlichen Sinne als andere. Und weil du aus Bietigheim-Bissingen kommst, das ist Alt-Württemberg: Im schwäbischen Oberland ist das ganz ähnlich wie in Bayern. Werner bearbeitet 25. April 2018 von Werner001 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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