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Hilft Gott auch Nichtchristen?


Studiosus

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Unter theologischer Argumentation verstehe ich in erster Linie natürliche Theologie, d.h. Argumenation, die auf der Vernunft basiert, anstatt auf Schriften der Autorität. Nur so können metaphysische Fragen qualifiziert angegangen werden.

Glaubt ihr wirklich, dass es für ein vollkommenes Wesen einen Unterschied mache, ob seine Kreatur die Existenz ihres Schöpfers animmt oder nicht? Und stellt ihr euch Gott als jemanden vor, der auf Bewusstseinszustände von einzelnen Menschen reagiert und sie entsprechend entlohnt, indem er den Verlauf ihres Lebenswegs in Bezug auf die Erfüllung der je gewünschten endlichen Zwecke der Menschen anordnet? Mir scheinen diese Vorstellungen eher das Bild eines eitlen Genies aus der Wunderlampe zu zeichnen, anstatt eines vollkommenen Wesens.

Der Glaube an, oder besser gesagt die Verbindung mit Gott kann eigentlicher nur unmittelbar ihr eigener Lohn sein. Der unendliche Zweck macht alle endlichen Zwecke gegen ihn unbedeutend, stetzt uns frei von den Schranken der Endlichkeit. Als endiche Zwecke finden sie mit dem Tod auch ihr wirkliches Ende. Gott hilft uns nicht als Reaktion. Es ist uns Hilfe und Erlösung mit ihm verbunden zu sein. Daher stellt sich die Frage gar nicht, ob Gott irgendwem helfe.

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Eine Tante, Klosterfrau, hat mir mal einen Witz erzählt.

 

Ein Mann klettert im Gebirge herum und stürzt ab. Während er die hohe Felswand hinunterfällt, ruft er "Heiliger Antonius, hilf!"

Da erscheint eine große Hand aus den Wolken und fängt ihn sanft auf.

Eine tiefe Stimme aus der Wolke fragt: "Welchen Antonius meinst du?"

Er zögert kurz, dann wispert er "Padua?"

Aus der Wolke kommt wieder die Stimme: "Tut mir leid, ich bin der Einsiedler" und die Hand lässt ihn fallen.

 

Ungefähr so ist die Vorstellung, Gott würde seine Hilfe von einem bestimmten "richtigen" Glauben abhängig machen.

 

Werner

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vor 20 Stunden schrieb Studiosus:

Geht ihr also davon aus, dass der Glaube letztlich irrelevant ist? Dass sich ein Hindu oder Atheist - welche Beide um die Heilsnotwendigkeit der Taufe und der Zugehörigkeit zur Kirche Christi wissen - sich in ihrer Religion bzw. ohne eine Religion retten können?

Kein Mensch kann „sich retten”. Es ist immer Gott, der rettet – durch Jesus Christus.

 

Ist der Glaube darum irrelevant? Meiner nicht — er ist das größte Geschenk, dass ich in meinem Leben bekommen habe.

 

vor 20 Stunden schrieb Studiosus:

Die Irrlehre von der Allerlösung ist jedoch mindestens genauso falsch und beständig von der Kirche zurückgewiesen worden.

Die Irrlehre, der Barmherzigkeit Gottes Grenzen zu setzen, allerdings auch.

 

vor 21 Stunden schrieb Studiosus:

Ansprachen, auch die des Papstes, sind, sofern nicht entsprechend bezeichnet, kein Teil der lehramtlichen Verkündigung.

 

Darf ich sie trotzdem für bedeutsam halten? Zumal sich Papst Franziskus hier in die Tradition aller seiner mir bekannten Vorgänger stellt, die immer bei Katastrophen, Kriegen etc. für die betroffenen Menschen gebetet haben, ohne Ansehen der Religion. Auch die kirchlichen Hilfswerke helfen „Heiden” – und da sollen wir nicht für sie beten?

 

vor 20 Stunden schrieb Studiosus:

Im Rahmen metaphysischer und eschatologischer Fragestellung ist die "Lebenswirklichkeit" kein einschlägiger Erkenntnisort.

 

Diese Aussage widerspricht der Offenbarung – und zwar von Anfang an. Gott offenbart sich schon dem Abraham, indem er in dessen Lebenswirklichkeit geradezu einbricht und mit der Geburt des Isaak den Grundstein legt für die Heilsgeschichte. Nur alte Weiber lachen darüber.

 

Der Gott, an wir Christen glauben, offenbart sich nicht im Buch (wie bei den Muslimen) und auch nicht im Gesetz (wie bei den Juden) – er ist Mensch geworden, er hat die Zusage, die in seinem Namen JHWE (ich bin der , der da ist) verborgen ist, erfüllt, indem er Teil geworden ist  der „Lebenswirklichkeit” seiner Geschöpfe. 

 

Im Mittelpunkt unseres Glaubens steht deshalb nicht die Schrift, nicht die Theologie, nicht die Lehre der Kirche. Im Mittelpunkt unseres Glaubens steht eine lebendige Person: Jesus Christus. „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.” (Joh. 1, 9) Wer dieses Licht in der „Lebenswirklichkeit” nicht erkennen kann, sollte die Augen öffnen.

 

 

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vor 44 Minuten schrieb ThomasB.:

Im Mittelpunkt unseres Glaubens steht deshalb nicht die Schrift, nicht die Theologie, nicht die Lehre der Kirche. Im Mittelpunkt unseres Glaubens steht eine lebendige Person: Jesus Christus. „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.” (Joh. 1, 9).

 

 

Dem will ich nicht widersprechen. Allerdings bedarf es der Vermittlung durch die Kirche, die durch alle Erdenzeit der wahre corpus Christi mysticum ist, um eine Beziehung zu dem lebendigen Christus aufrecht zu erhalten. Eine Beziehung zu Christus ohne Mittlerschaft der Kirche ist wohl eher ein Ansatz der "newborn christians". Und weniger der katholischen Kirche. Christus ja, Kirche nein, ist eine Rechnung, die nach meinem Dafürhalten nicht recht aufgeht.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 15 Minuten schrieb Flo77:

Woher willst Du wissen, daß "diese Rechnung nicht aufgeht"?

 

Von "Wissen" habe ich nichts geschrieben. Ich schrieb "nach meinem Dafürhalten". Vielleicht geht sie auf? Ich behalte mir lediglich das Recht vor, nach Sichtung und Bewertung dessen, was uns diesbezüglich Aufschluss geben könnte, einen Verdacht zu formulieren. Und keine Wahrheit. Und auch kein sicheres Wissen. 

 

Dass jedoch die Zugehörigkeit zur sichtbaren Kirche eine nicht zu vernachlässigende Voraussetzung, das Heil zu erlangen, ist/sein kann, ist allerspätestens seit Cyprian Bestandteil der Lehrtradition. Welchen Stellenwert man dieser einräumt, ist eine individuelle Entscheidung.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus.

 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Von "Wissen" habe ich nichts geschrieben. Ich schrieb "nach meinem Dafürhalten". Vielleicht geht sie auf? Ich behalte mir lediglich das Recht vor, nach Sichtung und Bewertung dessen, was uns diesbezüglich Aufschluss geben könnte, einen Verdacht zu formulieren. Und keine Wahrheit. Und auch kein sicheres Wissen.

 

Mit Dir zu diskutieren hat was von Wackelpudding sezieren.

 

Welche Verdachtsmomente gibt es denn, die Dich in deinem Dafürhalten bestärken?

 

Davon mal ab, daß Du mal wieder mittendrin die Fragestellung geändert hast von Nichtchristen auf nichtkatholische Christen.

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Dass jedoch die Zugehörigkeit zur sichtbaren Kirche eine nicht zu vernachlässigende Voraussetzung, das Heil zu erlangen, ist/sein kann, ist allerspätestens seit Cyprian Bestandteil der Lehrtradition. Welchen Stellenwert man dieser einräumt, ist eine individuelle Entscheidung.

 

Das wag ich sehr zu bezweifeln. Nach diesem Grundsatz -  Zugehörigkeit zur sichtbaren Kirche als Voraussetzung das Heil zu erlangen - würden beispielsweise die Propheten des Alten Testaments das Heil nicht erlangen. Sie gehörten ja nicht der "sichtbaren Kirche"  an. Wie auch: die gab es erst Jahrhunderte später. 

"Extra ecclesiam salus non est" kann sich daher gar nicht ausschließlich auf die "sichtbare Kirche" beziehen, sondern nur ganz allgemein auf die Kirche. Und wer nun tatsächlich dieser Kirche angehört und wer nicht, wird, glaube ich, höheren Ortes entschieden ... sehr viel höheren Ortes (und damit ist nicht das siebenhügelige Rom gemeint).

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vor 38 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Das wag ich sehr zu bezweifeln. Nach diesem Grundsatz -  Zugehörigkeit zur sichtbaren Kirche als Voraussetzung das Heil zu erlangen - würden beispielsweise die Propheten des Alten Testaments das Heil nicht erlangen. Sie gehörten ja nicht der "sichtbaren Kirche"  an. Wie auch: die gab es erst Jahrhunderte später. 

 

 

Eben. Daher gibt es als Ort, an dem die Gerechten des Alten Bundes der Erlösung harrten, den limbus patrum. Im Credo bekennnen wir: hinabgestiegen in das Reich des Todes (früher unscharf: die Hölle). Christus stieg in die Vorhölle hinab, wo er die Gerechten, welche ihn bereits zu ihren Lebzeiten still ersehnt und erahnt hatten, erlöst. Über andere Menschen, die weder bereits im Bund mit dem Gott Israels waren, noch der sichtbaren Kirche angehören konnten, besteht keine solche Lehre oder Tradition. Man könnte einwenden, dass auch diesen das Heil nicht per se verschlossen war, wenn sie - analog zu den heute lebenden Menschen, die Christus nicht kennen - gemäß dem natürlichen Gesetz sittlich gelebt haben. Aber das ist nunmehr Spekulation ohne definierte Antwort.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

 

.... Christus ja, Kirche nein, ist eine Rechnung, die nach meinem Dafürhalten nicht recht aufgeht.

Würde Kirche ja, Glauben Privatsache denn ausreichen? Das dürfte heute nicht wenige betreffen.

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vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

 

Eben. Daher gibt es als Ort, an dem die Gerechten des Alten Bundes der Erlösung harrten, den limbus patrum. Im Credo bekennnen wir: hinabgestiegen in das Reich des Todes (früher unscharf: die Hölle). Christus stieg in die Vorhölle hinab, wo er die Gerechten, welche ihn bereits zu ihren Lebzeiten still ersehnt und erahnt hatten, erlöst. Über andere Menschen, die weder bereits im Bund mit dem Gott Israels waren, noch der sichtbaren Kirche angehören konnten, besteht keine solche Lehre oder Tradition. Man könnte einwenden, dass auch diesen das Heil nicht per se verschlossen war, wenn sie - analog zu den heute lebenden Menschen, die Christus nicht kennen - gemäß dem natürlichen Gesetz sittlich gelebt haben. Aber das ist nunmehr Spekulation ohne definierte Antwort.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus. 

 

Dann nageln wir einmal fest: die Zugehörigkeit zur "sichtbaren Kirche" ist per se  nicht notwendig um das Heil zu erlangen, da sonst die Propheten und Patriarchen des Alten Bundes ebenfalls nicht das Heil erlangen könnten. Und eine solche Annahme entspräche nicht dem Glaube der Kirche.

 

Somit ist also noch ein anderes Element im Spiel als die Zugehörigkeit zur "sichtbaren Kirche". Das Hauptproblem mit dogmatischen Sätzen  wie "Extra ecclesiam salus non est" ist, dass sie voraussetzen, wir wüssten, worüber wir sprechen. Und das wissen wir nicht. Dogmen sind im Kern nichts anders als Aussagen über Gott. Über Gott aber können wir nach Lehre der Kirche keine Aussagen machen, die mehr richtig als falsch wären. 1215, im IV. Laterankonzil unter der Leitung von Papst Innozenz III, wurde im 2. Canon die Lehre von der Analogen Gotteserkenntnis formuliert:

Zitat

 " inter creatorem et creaturam non potest tanta similitudo notari quin inter eos maior sit dissimilitudo notanda."  - Zwischen Schöpfer und Geschöpf lässt sich keine so große Ähnlichkeit feststellen, dass zwischen ihnen nicht noch eine größere Unähnlichkeit festzustellen wäre. 

 

Im Katechismus der Katholischen Kirche hält die Kirche mit Verweis auf diese Aussage des Konzils fest, da "unsere Gotteserkenntnis begrenzt ist, ist es auch unser Sprechen von Gott. Wir können nur von den Geschöpfen her und gemäß unserer beschränkten menschlichen Erkenntnis - und Denkweise von Gott sprechen" und führt weiter aus, dass unser Sprechen von ihm unablässig von allem Begrenztem, Bildhaftem, Unvollkommenem geläutert werden muss, um nicht den "unaussagbaren, unbegreiflichen, unsichtbaren, unfaßbaren" Gott (Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus, Hochgebet) mit unseren menschlichen Vorstellungen von ihm zu verwechseln (Katechismus, Kapitel 1-IV: Wie von Gott sprechen).

 

Das ist, wie ich meine, die auflösbare Crux der Dogmatik, dass sie beständig Aussagen trifft, die - da es Aussagen sind, die Gott zum Inhalt haben - mehr falsch als richtig sind. In Wahrheit sind auch Dogmen Kinder ihrer Zeit, nie ganz falsch, jedoch auch nie ganz richtig. Das ist für manche sicher schwer zu verdauen, ändert aber nichts an der Realität. Vor Jahren hörte ich einmal einen Vortrag von Joseph Ratzinger, damals noch Präfekt der Glaubenskongregation, in dem er auch über den größten Theologen der mittelalterlichen Kirche, Thomas von Aquin, zum Reden kam. Er sprach von der Schau, die Thomas am 6. Dezember 1273 zuteil wurde, und wie er nach dieser Schau nicht mehr über Gott schreiben konnte, schien ihm doch alles, was er bisher über ihn sagte und schrieb, "wie Stroh" zu sein. 

 

Und damit zurück zum Ausgangspunkt. Wir wissen in Wahrheit weder, wer sein Heil findet, noch wer es nicht findet. Immerhin können wir hoffen, dass Gott barmherzig ist. Mehr ist nicht drinnen, so gerne wir auch diesen oder jenen in die tiefsten Pfühle der Hölle verdammen möchten, so gerne wir auch uns selber im Wohlgefühl suhlen möchten, doch ganz sicher auf der richtigen Seite zu stehen, ganz sicher gerettet zu sein. Wir können auf das Heil hoffen. Mehr nicht.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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Ist die Begrenztheit unserer Gotteserkenntnis nicht auch ein Dogma?

Bei Thomas von Aquin drückt sich eher die Unangemessenheit der sprachlichen Darstellung an seine Gotteserkenntnis aus. So gesehen besteht das Problem der Unangemessenheit zwischen Inhalt und Darstellung, nicht eine Unangemessenheit, die die Darstellung von der mangelhaften Erkenntnis des Inhalts erbt.

bearbeitet von Pausanias
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Sehr wichtige Feststellungen. Deus semper maior - Gott ist immer größer als unser Verständnis von ihm. Si comprehendis, non est Deus - Wenn Du es begreifst, so ist es nicht Gott (Augustinus). Zusammengefasst als "negative Theologie". U. a. bei Pseudo-Dionysius Areopagita. 

 

 

Worauf Mistah Kurtz mit der Entscheidung des IV. Laterankonzils anspielt, nennt man im aristotelischen Fachterminus 'analogia entis'. Also wenn sich darüber jemand näher informieren möchte.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Hintergründig läuft bei diesen Fragen ja mit, warum überhaupt Kirche, warum überhaupt Christsein.

 

Wer das ganze utilitaristisch sieht und damit sehr heilsindividualistisch - und ich sehe Dich, Studiosus, in dieser weit verbreiteten Falle - wer also fragt "was bringt mir das", der verfehlt das Ziel um Längen. 

 

Bin ich Christ, weil es mir was bringt?

Bin ich Christ, weil ich es für wahr halte?

Bin ich Christ, obwohl es mir vielleicht nichts bringt (auch wenn's wahr ist)?

 

Die erste Antwort darf nicht die Hauptmotivation sein!!

 

Und: gerettet werden wir als Kirche! Die Kirche, das Neue Israel, das Volk Gottes, wird gerettet. Wenn ich im Stand der heiligmachenden Gnade bin, dann heißt das einfach nur, daß ich vollumfänglich zur Kirche gehöre. Und zwar zu der Kirche in ihrer Heiligkeit. 

 

Individuelles Heil außerhalb der Kirche gibt es nicht.

 

Deswegen war die Frage des reichen Jünglings schon verräterisch: was muß ich tun? Nachfolge, auf die er sich wohl nicht einließ, bedeutet ja schon ein Wir.

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Am ‎08‎.‎07‎.‎2018 um 22:26 schrieb Studiosus:

Gott und des Menschen Willen sind oftmals nicht identisch. 

 

 

irgendwie hast Du da recht.

 

Costa Cordalis,

Petrus.

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vor 3 Stunden schrieb rorro:

... Bin ich Christ, weil es mir was bringt?

Bin ich Christ, weil ich es für wahr halte?

Bin ich Christ, obwohl es mir vielleicht nichts bringt (auch wenn's wahr ist)?

 

Die erste Antwort darf nicht die Hauptmotivation sein!! ...

 

Bei mir würden die Antworten

ja,

kommt drauf an, was man unter Wahrheit versteht,

nein

 

lauten. Warum darf die erste Antwort nicht die Hauptmotivation sein?

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G'tt macht keine Unterschiede ob "Christ" oder "Nichtchrist", der Allmächtige Ewige hilft allen die an ihn glauben, egal ob sie ihn Gott, Deus, Jehova, Allah, usw. nennen. 

bearbeitet von Katharer
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vor 13 Minuten schrieb Katharer:

G'tt macht keine Unterschiede ob "Christ" oder "Nichtchrist", der Allmächtige Ewige hilft allen die an ihn glauben, egal ob sie ihn Gott, Deus, Jehova, Allah, usw. nennen. 

 

aha.

 

Gott hilft allen, die an ihn glauben.

 

Gott hilft also allen, die an ihn nicht glauben, nicht.

 

also: so einen pingeligen Gott möchte ich nicht haben.

 

da helf' ich mir doch besser selber.

 

 

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Was bedeutet es, wenn der Glaube einem 'etwas' bringt? 

 

Wenn dieses 'etwas' eine Lebensbewältigungsstrategie oder einen Katalysator für spirituelle Bedürfnisse meint, dann möchte ich das zumindest für mich verneinen. 

 

Der Glaube - und das hängt eng mit dem zweiten Punkt zusammen - bringt mir insofern etwas, als ich der festen Überzeugung bin, der einzigen wahren Religion anzugehören und in dieser das ewige Seelenheil (hoffentlich) erlangen zu können. Anderen Religionen schreibe ich diese Funktion nicht zu.

 

Mein 'Nutzen', den ich aus dem Anhangen an meine Religion ziehe, ist also vielmehr eschatologischer und metaphysischer Art, als beispielsweise ein weltliches Erfolgsstreben. Mich persönlich interessiert der "Siegespreis" am Ende. 

 

 

Übrigens wäre es für mich undenkbar, einer Religion anzugehören, wenn ich sie nicht für die einzig wahre hielte. Dafür wären mir die Opfer und Entsagungen, die man als Gläubiger auf sich nimmt, zu schade. Das mag nach einer krämerischen Nutzen-Kosten-Rechnung klingen. Aber der erhoffte Nutzen  (das ewige Heil meiner unsterblichen Seele) ist mir den Einsatz (Nachfolge, Opfer) allemal wert. 

 

Nur so übrigens schaffe ich es, an der Kirche - wie sie sich heute darstellt - nicht zu verzweifeln. Die Zugehörigkeit zur Kirche Christi ist für mich, um einmal mit Angela Merkel zu sprechen, alternativlos.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Übrigens wäre es für mich undenkbar, einer Religion anzugehören, wenn ich sie nicht für die einzig wahre hielte

Das haben wir gemeinsam.

 

vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Dafür wären mir die Opfer und Entsagungen, die man als Gläubiger auf sich nimmt, zu schade.

Das nicht. Kind Gottes zu sein ist weder Opfer noch Entbehrung, sondern Geschenk. Der Gott, an den ich glaube, hat in Jesus Christus die Opfer und Entbehrungen auf sich genommen, damit wir das Leben haben, und es in Fülle haben.

bearbeitet von ThomasB.
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vor 54 Minuten schrieb Studiosus:

Übrigens wäre es für mich undenkbar, einer Religion anzugehören, wenn ich sie nicht für die einzig wahre hielte. Dafür wären mir die Opfer und Entsagungen, die man als Gläubiger auf sich nimmt, zu schade. Das mag nach einer krämerischen Nutzen-Kosten-Rechnung klingen. Aber der erhoffte Nutzen  (das ewige Heil meiner unsterblichen Seele) ist mir den Einsatz (Nachfolge, Opfer) allemal wert.

Es ist dann allerdings ärgerlich, wenn man sich geeirt hat und das erst spät bemerkt. Dieses Risiko ist m.E. nicht zu vernachlässigen.

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vor 42 Minuten schrieb Merkur:

Es ist dann allerdings ärgerlich, wenn man sich geeirt hat und das erst spät bemerkt. Dieses Risiko ist m.E. nicht zu vernachlässigen.

 

Das ist richtig.

 

Damit wären wir ideengeschichtlich ja schon fast bei der Pascalschen Wette angelangt. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Mit der Pascalschen Wette hat das nichts zu tun. Diese Art von Glauben bedeutet, dass man bewußt unaufrichtig (=nicht seinen eigentlichen Überzeugungen gemäß) lebt, weil man glaubt, dafür gäbe es irgenwann eine Belohnung. Wenn man erkennt, dass die Belohnung ausbleiben wird, ist das bitter. Wenn man es nicht erkennt hat man zwar noch die Hoffnung auf die Belohnung, muss dafür aber einen hohen Preis zahlen, weil man die Chance, seinen eigentlichen Überzeugungen gemäß zu leben dafür aufgegeben hat.

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vor einer Stunde schrieb Merkur:

Es ist dann allerdings ärgerlich, wenn man sich geeirt hat und das erst spät bemerkt. Dieses Risiko ist m.E. nicht zu vernachlässigen.

 

Das würde er aber nicht mehr bemerken, da er sich seine Entlohnung scheinbar nach dem Tod erhofft.

Diese Überzeugung birgt allerhöchsten das Risiko sein Heil im Leben zu verpassen.

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vor 10 Stunden schrieb Studiosus:

Übrigens wäre es für mich undenkbar, einer Religion anzugehören, wenn ich sie nicht für die einzig wahre hielte.

 

Wie soll ich wissen, dass meine Religion die "einzig Wahre" ist, wenn ich alle anderen Religionen gar nicht kenne (und auch nicht kennenlernen will)? Mir persönlich reicht es aus, davon auszugehen, dass meine Religion "eine wahre Religion" ist. Mehr brauche ich nicht.

Exklusivität ist nicht meine Sache.

 

vor 10 Stunden schrieb Studiosus:

Dafür wären mir die Opfer und Entsagungen, die man als Gläubiger auf sich nimmt, zu schade.

 

Von welchen Opfern und Entsagungen sprichst Du? Mein Glaubensleben ist ein Teil meines ganz normalen Lebens - die Dinge, die ich "aus meinem Glauben" heraus mache, mache ich gerne. Opfer oder Entsagung ist das eher nicht.

 

vor 10 Stunden schrieb Studiosus:

Nur so übrigens schaffe ich es, an der Kirche - wie sie sich heute darstellt - nicht zu verzweifeln.

 

Es wäre mir - ganz persönlich - nicht möglich, an die exklusive Wahrheit meiner Kirche zu glauben, wenn ich meine Kirche so beurteilen müsste.

bearbeitet von Lothar1962
Zu früh abgeschickt
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